DE216814C

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Info

Publication number: DE216814C
Application number: DENDAT216814D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vl 216814 — ■ KLASSE 33 b. GRUPPE

JOH. ADAM WINKLER in HOF, Bayern.

Markttasche. Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. Dezember 1908 ab.

Die Erfindung betrifft eine Markt- oder Handtasche mit durch spreizbare Gelenke verbundenen Seitenrahmen. Es kommt darauf an, daß die beiden Seitenrahmen durch eine in den einen Rahmen ■ zurückklappbare Platte gegeneinander festgestellt werden können, derart, daß. alsdann die Tasche als Tragstuhl mit der Platte als Sitz verwendet werden kann. Diese Verwendungsmöglichkeit der Tasche läßt

ίο es als vorteilhaft erscheinen, wenn die Bekleidung des einen Rahmenteils lösbar angebracht wird, damit die zu tragende Person, z. B. ein Kind, eine bequeme Sitzstellung einnehmen kann. Das Hineinsetzen eines Kindes in die Tasche wird ferner dadurch erleichtert, daß der obere Querriegel des mit der lösbaren Bekleidung versehenen Rahmenteiles abnehmbar oder aufklappbar angebracht sein kann. Wenn die in den einen Rahmenteil zurückklappbare Platte mit ihrer Drehachse vom Taschenboden etwas entfernt angeordnet wird, wie dies bei der Erfindung möglich ist, so schafft man dadurch einen abgetrennten Raum zur Unterbringung von Gegenständen. Die in der Nähe der Oberkante der Seitenrahmen angebrachten Spreizgelenke können mit Haken oder Ösen versehen sein, um die eigentlichen Taschentragbügel auch bei Verwendung der Tasche als Tragstuhl benutzen zu können.

Auf der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine schaubildliche . Ansicht der Markttasche, Fig. 2 einen senkrechten Querschnitt. Fig. 3 erläutert in schaubildlicher Ansicht die Verwendung der Tasche als Kindertragstuhl, wobei die eine Bekleidung des Rahmenteils ganz entfernt ist. Fig. 4 ist ein Querschnitt nach Fig. 3, und Fig. 5 veranschaulicht die Benutzung der Tasche als Doppelschreibpult. ·

Die Seitenteile ι der Tasche werden durch Rahmen 2 versteift, die durch Gelenke 3 miteinander verbunden sind. Diese Gelenke sind so ausgebildet und in den Rahmen 2 angebracht, daß sie eine Spreizung der beiden Rahmenteile ermöglichen und alsdann mit ihren beiden Teilen einen Winkel von ungefähr 180° bilden. An den Rahmenteilen sind die Boden- und Endteile 4 abnehmbar mittels der bekannten Druckknöpfe oder auf andere Weise befestigt. Die zum Tragen der Tasche dienenden, zweckmäßig federnden Bügel 5 werden mit ihren Augen über entsprechend geformte und an den Seitenrahmen befestigte Haken gesteckt.

Durch Entfernen der End- und Bodenteile 4 und Abnehmen der Tragbügel 5 wird ermöglicht, die gelenkig miteinander verbundenen Seitenteile so auseinander zu klappen, daß ein Doppelschreibpult gemäß Fig. 5 gebildet wird. Hierbei gestatten die zum Anbringen der Bügel dienenden Haken 6 ein Auflegen von SchreibufenSilien.

Werden die Gelenke 3 gespreizt und in die. in dem einen Rahmenteil drehbare Platte 7 in die in den Fig. 3 und 4 angedeutete Lage gebracht, dann kann die Markttasche als Kindertragstuhl benutzt werden, und zwar nicht allein für ein einzelnes Kind, sondern auch für zwei. In diesem Falle würde man die Kinder in den Trägstuhl so hineinsetzen, daß nach Abknöpfen der Endteile 4 die Beinchen sich zwischen den beiden gespreizten Rahmenteilen befinden und an den freien Endteilen herausragen. Beim Hineinsetzen eines ein-

zelnen Kindes können die Endteile an den .Rahmen befestigt bleiben. Dagegen wird alsdann die Bekleidung 8 des einen Seitenrahmens gelöst und das Kind dann so in den Tragstuhl gesetzt, daß die Beinchen an -dieser Seite heraustreten können. Um das Hineinsetzen eines einzelnen Kindes noch bequemer zu gestalten, ist zweckmäßig der obere. Querriegel 9 des einen Seitenrahmens abnehmbar oder in der aus Fig. 3 ersichtlichen Weise aufklappbar angeordnet. Zum bequemen Befördern der als Tragstuhl dienenden Tasche sind die spreizbaren Gelenke 3 mit Haken 10 versehen, über die die sonst zum Tragen der Markttasche dienenden Bügel 5 gesteckt werden. Verbindet man entweder die Bügel 5 oder die Haken 10 der Spreizgelenke mit den Seilen einer Schaukel, dann kann die ' Tasche als Schaukelsitz verwendet werden. Wird die Sitzplatte 7 in den Seitenrahmen in einiger Entfernung vom Boden der Tasche angebracht, dann entsteht unterhalb des Sitzes noch ein Raum 11, der bei Benutzung der Tasche als Tragstuhl zur Unterbringung irgendwelcher Gegenstände dienen kann.

Claims

Patent-Ansprüche:

I. Markttasche mit durch spreizbare Gelenke verbundenen Seitenrahmen, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seitenrahmen durch eine in den einen Rahmen zurückklappbare Platte (7) gegeneinander festgestellt werden können, so daß die Tasche als Tragstuhl mit der Platte (7) als Sitz verwendet werden kann.
2. Markttasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bekleidung (8) des einen Rahmenteils lösbar angebracht ist, um bei Verwendung der Tasche als Tragstuhl einen bequemen Sitz zu ermöglichen. ■
3. Markttasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in den einen Rahmenteil zurückklappbare Platte (7) mit ihrer Drehachse vom Taschenboden (4) etwas entfernt angeordnet ist, um bei Benutzung der Tasche als Tragstuhl noch einen abgetrennten Raum zur Unterbringung von Gegenständen zu schaffen.
4. Markttasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Nähe der Oberkante der Seitenrahmen angebrachten Spreizgelenke (3) mit Haken (10) oder Ösen versehen sind, um dieselben Tragbügel (5) auch bei der Verwendung der Tasche als Tragstuhl benutzen zu können.
5. Markttasche nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Querriegel (9) des mit der lösbaren Bekleidung (8) versehenen Rahmenteils abnehmbar oder aufklappbar angebracht ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.