DE2117364B2 - Verfahren zur Abführung der Polymerisationswärme - Google Patents
Verfahren zur Abführung der PolymerisationswärmeInfo
- Publication number
- DE2117364B2 DE2117364B2 DE19712117364 DE2117364A DE2117364B2 DE 2117364 B2 DE2117364 B2 DE 2117364B2 DE 19712117364 DE19712117364 DE 19712117364 DE 2117364 A DE2117364 A DE 2117364A DE 2117364 B2 DE2117364 B2 DE 2117364B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- polymerization
- heat
- inert gas
- condensation
- temperature
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J19/00—Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
- B01J19/0006—Controlling or regulating processes
- B01J19/0013—Controlling the temperature of the process
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F2/00—Processes of polymerisation
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J2219/00—Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
- B01J2219/00049—Controlling or regulating processes
- B01J2219/00051—Controlling the temperature
- B01J2219/00074—Controlling the temperature by indirect heating or cooling employing heat exchange fluids
- B01J2219/00087—Controlling the temperature by indirect heating or cooling employing heat exchange fluids with heat exchange elements outside the reactor
- B01J2219/00101—Reflux columns
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J2219/00—Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
- B01J2219/00049—Controlling or regulating processes
- B01J2219/00051—Controlling the temperature
- B01J2219/00121—Controlling the temperature by direct heating or cooling
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J2219/00—Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
- B01J2219/00049—Controlling or regulating processes
- B01J2219/00051—Controlling the temperature
- B01J2219/00159—Controlling the temperature controlling multiple zones along the direction of flow, e.g. pre-heating and after-cooling
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Polymerisation Methods In General (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abführung der Reaktionswärme bei der Polymerisation
olefinisch ungesättigter Verbindungen durch Siedekühlung.
Die Polymerisation olefinisch ungesättigter Verbindungen ist eine exotherme Reaktion. Die pro
Zeiteinheit entwickelte Wärmemenge ist abhängig von der Geschwindigkeit der Polymerisation, d. h.,
von der Polymerisationstemperatur, der Monomerenkonzentration, der Art und der Konzentration des
Initiators sowie bei Polymerisationen in wäßrigem Medium vom Verhältnis Monomeres zu Wasser.
Zur Herstellung von Polymerisaten mit einheitlichem Molekulargewicht muß die Temperatur des
Polymerisationsgemisches während der Polymerisation konstant gehalten werden. Dazu ist es notwendig,
daß die Polymerisationswärme laufend abgeführt wird. Die Wärmeabfuhr kann nach bekannten
Methoden durch Mantelkühlung des Polymerisationsgefäßes, durch Siedckühlung oder durch eine
Kombination beider Maßnahmen erfolgen.
Rasch ablaufende Polymerisationen, bei denen pro Zeiteinheit eine hohe Wärmemenge abzuführen
ist, können in technischem Maßstab nur mit Siedekühlung betrieben werden. Hierbei werden Monomere
aus dem Reaktionsraum verdampft, die Dämpfe werden in einer Kondensationszone durch
Wärmeaustausch mit einem Kühlmedium kondensiert und wieder in den Reaktionsraum zurückgeführt.
Die Polymerisationswärme wird dabei als Kondensationswärme an das Kühlmedium abgegeben.
Bei vielen Polymerisationsreaktionen ist man gezwungen, in geschlossenen Systemen zu irbeiten und
zwar immer dann, wenn der Siedepunkt der Monomeren beim Normaldruck niedriger ist, als die gewählte
Polymerisationstemperatur. Um nun in solchen Systemen dfe Polymerisationstemperatur konstant
zu halten, d. h. die Wärmeabfuhr dem jeweiligen Umsatz anzupassen, muß die Menge an Monomeren,
die pro Zeiteinheit kondensiert wird, geregelt werden.
In den deutschen Offenlegungs'schrifien 1 495 145
und 1 520 609 sind zwei Vorschläge für diese Rege- !ung der Menge der abzuführenden Polymerisationswärme beschrieben. Danach soll diese Regelung einmal
durch die Änderung der Temperatur des Kühlmediums und zum anderen durch die Änderung der
Durchflußmenge des Kühlmediums durch die Kondensationszone erfolgen. Beide Verfahren haben
den Nachteil, daß vor allem zu Beginn und gegen Ende, aber auch während der Polymerisation infolge
unterschiedlicher Druckverhältnisse, das System flüssiges/gasförmiges Monomeres nicht immer im
Gleichgewicht ist, so daß Siedeverzüge entstehen, wodurch es zu Hochspritzen des Polymerisationsgemisches
in die Kondensationszone kommen kann. Diese unterschiedlichen Druckverhältnisse kommen
dadurch zustande, daß bei den bekannten Verfahren der Druck nicht auf den durch die Polymerisationstemperatur gegebenen Monomerendruck durch ein
Regelsystem konstant gehalten wird.
Durch das Hochspritzen der Reaktionsmischung wird die Wärmeabfuhr behindert und ist daher nicht
mehr exakt regelbar, wodurch sich unerwünschte Schwankungen bei der Polymerisationstemperatur
ergeben. Außerdem wird duich das Hochspritzen von Polymerisationsgemisch Katalysator mitgerissen, was
zur Bildung von Polymerisatansätzen an den Wärmeaustauschflächen führen kann. Diese Gefahr ist besonders
bei den Verfahren nach der deutschen Offenlegungsschrift 1 495 145 gegeben, wenn die Temperatur
des Kühlmediums hoch eingestellt werden muß. Der vorliegenden Erfindung lag also die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren zur Regelung der pro Zeiteinheit abgeführten Polymerisationswärme zu finden,
bei dem die erwähnten Nachteile nicht auftreten. Durch« diese Regelung soll es möglich werden, die
Polymerisationstemperatur während des gesamten
Verlaufs der Polymerisation auf + 2° C, vorzugsweise
auf + 0,5° C, konstant gehalten. Ein weiteres Ziel der Erfindung war es, durch kontrollierte und
möglichst wirkungsvolle Abfuhr der Polymerisationswärme sehr rasche Polymerisationen zu ermög-
So liehen, und auf diese Weise die Polymerisationsdauer
herabzusetzen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demzufolge ein Verfahren zur Abführung der Reaktionswärme
bei der Polymerisation olefinisch ungesättigs ter Verbindungen in einem geschlossenen System
durch Verdampfen von Monomeren, Kondensation der Dämpfe durch Wärmeaustausch mit einem Kühlmedium
in einer Inertgas enthaltenden Kondensa-
tionszone, die außerhalb des Reaktionsraums liegt aber mit diesem verbunden ist, und Rückführen des
Kondensats in den Reaktionsraum, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die pro Zeiteinheit abgeführte
Wärmemenge dadurch geregelt wird, daß bei steigender Polymerisatjonstemperatur die Wärmeaustauschfläche
durch Abfuhr von Inertgas aus der Kondensationszone vergrößert und bei fallender Polymerisationstemperatur
die Wärmeaustauschfläche durch Zufuhr von Inertgas in die Kondensationszone verkleinert
wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei der Polymerisation von olefinisch ungesättigten Monomeren
angewandt werden, beispielsweise bei der Homo- oder Copolymerisation von Äthylen, Propylen,
Butadien, Styrol, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylacetat, Acrylsäure, Acrylestern, Methacrylsäure,
Methacrylestern, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylamid
uder Methacrylamid. Diese Monomeren können in Substanz, in Lösung, in Emulsion oder in Suspension
polymerisiert werden. Bei Polymerisationsverfahren in Lösung kann das Lösungsmittel teilweise oder in
manchen Fällen auch ganz die Funktion der Monomeren als Träger der Wärmeabfuhr übernehmen. »5
Dann wird neben oder anstatt der Monomeren das Lösungsmittel aus dem Reaktionsraum verdampft
und in der Kondensat.ionszone kondensiert
Vorzugsweise wird das Verfahren bei der Homopolymerisation von Vinylchlorid oder bei der Copolymerisation
mit bis zu 30 Gewichtsprozent an üblichen monoolefinisch ungesättigten Comonomerer1.,
insbesondere mit Vinylacetat, Vinylpropionat oder Vinylidenchlorid angewandt. Diese Polymerisation
wird vorzugsweise in wäßriger Suspension oder Emulsion in Gegenwart Radikale bildender Initiatoren
durchgeführt. Bei der Polymerisation in wäßriger Suspension verwendet man dabei zweckmäßigerweise
monomerenlösliche Initiatoren, und zwar in Mengen von etwa 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf *°
die Monomeren. Besonders geeigne' sind Azoverbindungen, wie Azodiisobuttersäurenitril und Azodicarbonamid
oder organische Peroxide, wie Lauroylperoxid, Benzoylperoxid, Di-tert.-butylperpivalat,
Isopropylpercarbonat oder Acetylsulfonylcyclohe- 4S
xanperoxid, allein oder in Kombination. Bei der Polymerisation in wäßriger Emulsion verwendet man
wasserlösliche Initiatoren, wie anorganische Peroxide, Percarbonate, Persulfate, Perborate oder Redoxkatalysatoren.
Die Polymerisationsteniperatur richtet sich nach
dem gewünschten Molekulargewicht des Produkts. Sie liegt bei der Vinylchlorid-Polymerisation vorzugsweise
zwischen 35 und 75° C. Vinylchlorid-Polymerisatc
von hoher Qualität werden nur erhalten, wenn die Temperatur im Verlauf der Polymerisation
konstant bleibt. Abweichungen von mehr als 1°C können sich bereits schädlich auswirken.
Je nach dem Medium, in dem die Polymerisation durchgeführt wird, können die üblichen Zusätze verwendet
werden. Bei der Polymerisation in wäßriger Suspension werden wasserlösliche Schutzkolloide in
einer Gesamtkonzcnlration von 0,01 bis 1 Gewichtsprozent, sowie gegebenenfalls auch Tenside zugesetzt;
bei Polymerisation in wäßriger Emulsion ver- s
wendet man Alkyl- oder Alkylsulfonate oder Sulfate oder auch die V^lze von Fettsäuren in Konzentrationen
von mehr als 0,1 Gewichtsprozent.
Die erfindungsgemäße Abführung der Polymerisationswärme
erfolgt durch Kondensation von Monomeren in einer Kondensationszone an einem Kühler.
Dieser Kühler, der vorzugsweise senkrecht steht und beispielsweise als Röhrenbündelwärmeaustauscher
ausgebildet sein kann, wird von einem Kühlmedium durchflossen. Die heißen Monomerendämpfe streichen
an dem Kühler hoch und werden dort — an der Wärmeaustauscherfläche mit einer scharfen Kondensationsgrenze
— kondensiert. Unterhalb dieser Kondensationsgrenze herrscht in der Kondensationszone
die Temperatur des siedenden Dampfes und der demen[sprechende Druck; oberhalb der Kondensationsgrenze
herrscht die Temperatur des Kühlmediums und — falls kein Inertgas vorhanden wäre —
nur der dementsprechende Monomerendruck. Diese Druckdifferenz innerhalb des geschlossenen Systems
ist bei Abwesenheit von Inertgas verantwortlich für die oben geschilderten Nachteile bei den Siedekühlungsverfahren
des Standes μζτ Technik.
Nach dem vorliegenden Verfahren ist der Raum der Kondensationszone oberhalb der Kondensationsgrenze mit Inertgas gefüllt.
Die erfindungsgemäße Regelung der abgeführten Wärmemenge erfolgt nun durch Änderung der Inertgasmenge:
Bei steigender Polymerisationstemperatur, d. h., zu rascher Polymerisation und damit zu hoher Polymerisationswärme
wird Inertgas aus der Kondensatiouszone abgeführt, die Kondensationsgrenze steigt
an, die Wärmeaustauschfläche vergrößert sich, es kann mehr Monomerendampf kondensieren, so daß
letztlich mehr Polymerisationswärme abgeführt wird.
Bei sinkender Polymerisationstemperatur, d. h., zu langsamer Polymerisation wird umgekehrt verfahren:
Inertgas wird der Kondensationszone zugeführt, die Kondensationsgrenze sinkt, die Wärmeaustauschfläche
verkleinert sich, es kondensiert weniger Monomerendampf und damit wird weniger Polymerisationswärme
abgeführt.
Wenn diese Zu- bzw. Abfuhr von Inertgas durch die Polymerisationstemperatur gesteuert wird, bewirken
diese Maßnahmen, daf! sich die Polymerisationstemperatur
infolge der Änderung der abgeführten Wärmemenge jeweils wieder auf den vorgegebenen
Wert einpendelt. Die Steuerung kann automatisch über einen Regelkreis oder auch von Hand erfolgen.
Man kann entweder direkt über die Polymerisationstemperatur steuern oder, da der Druck sich
direkt proportional der Temperatur verhält, besser noch über den Monomerendruck.
Um über der Kondensationszone immer einen gewissen Vor.-at an Inertgas als Puffer zur Verfügung
zu haben, ist es zweckmäßig, die Kondensationszone mit einem Vorratsraum für Inertgas zu verbinden.
Das Volumen dieses Vorratsraums richtet sich nach dem natürlichen Iriertgasgehalt im Monomeren
bzw. im Lösungs- oder Suspensionsmittel.
Die Zu- bzw. Abfuhr des Inertgases kann nun so vorgenommen werden, daß an das Vorratsgefäß ein
Einlaß- und ein Auslaßventil angebracht sind, die über eine R;gelanlage mit dem Reaktionsraum verbunden
sein können. Dann geschieht die Regelung durch öffnen bzw. durch Schließen dieser Ventile. Es
ist zweckmäßig, zusätzlich zu der automatischen Regelanlage noch eine Möglichkeit zur Bedienung der
Ventile von Hand vorzusehen, für den Fall, daß starke Schwankungen im Polymerisationssystem ein
rasches Eingreifen erforderlich machen. Line andere
Möglichkeit zur Regelung besteht darin, daß an einer Stelle des Reaktionsraums oder auch des Kondensationsraums
laufend ein Inertgasstrom eingeführt svird und daß die Steuerung dann nur über ein Auslaßventil
für das Inertgas erfolgt, das ebenfalls am Kondensationsraum oder am Vorratsraum angebracht
ist.
Das Inertgas muß einen Siedepunkt haben, der beträchtlich unter dem Siedepunkt der Monomeren
liegt, so daß es auf keinen Fall am Kühler kondensiert wird. Bei der Polymerisation der üblichen Monomeren
kann z. B. Luft, Kohlendioxid oder Argon, vorzugsweise aber Stickstoff verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine Polymerisation, bei der die Temperatur des Kühlmediums
nicht verändert zu werden braucht. Die Eingangstemperatur des Kühlmediums in den Kühler
soll unterhalb von +30° C liegen. Es ist jedoch nicht notwendig, das Kühlmedium vorzukühlen, so
daß man in der Praxis mit Wasser von Raumtemperatur arbeiten kann. Das Kühlwasser wird natürlich
während des Durchgangs durch den Kühler erwärmt. Aus Gründen der Wasserersparnis ist es vorteilhaft,
die Geschwindigkeit des Kühlwassers ebenfalls entsprechend der zu kondensierenden Monomerenmenge
zu regeln.
Es ist zweckmäßig, zu Beginn der Polymerisation das Vorratsgefäß und die Kondensationszone bereits
mit Inertgas zu füllen; auf diese Weise wird ein vorzeitiges Hochsteigen des verdampfenden Monomeren
und damit dessen Neigung zum Hochsprilzen bei Polymerisationsbeginn verhindert. Es ist auch möglich,
bei Polymerisationen, die in wäßrigem Medium durchgeführt werden, bereits vorerhitztes Wasser zu
verwenden, was wiederum zu einer Verkürzung der Anfahrperiode und damit zu einer Verkürzung des
Polymerisationscyklus führt.
Gegen Ende der Polymerisation tritt bei manchen Polymerisationsreaktionen ein plötzlicher Temperaturanstieg
auf, der auf die Verarmung an Monomerem zurückzuführen ist. Diese Schwierigkeit, die
mit herkömmlichen Regelmethoden nur sehr schwer oder gar nicht zu lösen war, kann mit der erfindungsgemäßen
Methode sehr leicht beherrscht werden. Man läßt dann das gesamte Inertgas aus der Kondensationszone
ab, dadurch sinkt der Druck im Kondensationsraum, und das restliche Monomere kann
wieder verdampfen und zur Kühlung der Polymerisationsmischung beitragen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, in ein und demselben Po'ymerisationskessel hintereinander
verschiedene Polymerisationen bei verchiedenen Temperaturen durchzuführen. Durch Jiescs
sehr störungsanfällige Verfahren der Siedekühlung können auch sehr hohe Wärmemengen abgeführt
werden, so daß hohe Polymerisationsgeschwindigkeiten und damit kurze Polymerisationscyklen
möglich werden. Da die Polymerisationstemperatur im Verlauf der gesamten Polymerisation sehr genau
konstant gehalten werden kann, erhält man Produkte von immer gleichbleibender Qualität.
Die Abbildung zeigt beispielhaft eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens:
Der Polymerisationskessel (Reaktionsraum) 1 ist teilweise mit der Polymerisationsmischung 2 gefüllt.
Die Polymerisationstemperatur bzw. der Druck werden über eine Sonde 3 gemessen. Der Gasnium über
der Polymerisationsmischung ist mit Monomerendampf gefüllt. Dieser Dampf steigt über eine Leitung
4 in den Kühler 6, der die Kondensationszonc darstellt. An den Wärmeaustauschflächen 7 des
Kühlers kondensiert der Dampf und wird über eine Leitung 5 in den Reaktionsraum 1 zurückgeführt.
Die kondensierenden Dämpfe steigen bis an die (variable) Kondensationsgrenze 8 im Kühler hoch;
ίο der Gasraum darüber ist mit Inertgas gefüllt. Dieser
Gasraum ist mit einem Vorratsgefäß 9 verbunden. Durch das Einlaßventil 10 kann Inertgas zugeführt
und durch das Auslaßventil 11 abgelassen werden. Diese Ventile können über eine Rcgclarilage mit der
Sonde 3 verbunden sein.
Die im Beispiel genannten Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
ao Beispiel
Die Apparatur besteht aus einem Rührdruckkesscl 1 mit Edclstahlauskleidung und einem Totalinhalt
von 17 000 Liter, einem Röhrcnkühler 6, ebenfalls aus Edelstahl, mit einer Wärmeaustauschfläche von
etwa 30 m2 und einem nach diesem angeschlossenen Druckbehälter 9 mit einem Inhalt von ca. 2 m\ Der
Kühler ist mit 2 Leitungen 4 und 5, für das Vinylchlorid-Gas
und für das kondensierte Vinylchlorid mit dem Rührdruckkessel verbunden. Am Druckbehalter
befinden sich 2 Ventile 10 und 11 für den Inertgaseinlaß und -auslaß. Die beiden Ventile werden
automatisch über einen Druckregler gesteuert, der mit einer Drucksonde 3 im Reaktor verbunden
ist, wobei als Solldruck derjenige Druck eingestellt werden muß, der dem Partialdruck des Vinylchlorids
bei der gewünschten Polymerisationstemperatur entspricht.
Der Kessel wird gefüllt mit 7800 Liter vollentsalztem Trinkwasser, 11 kg einer 2%igen wäßrigen
Lösung einer methylierten Cellulose mit einem Methoxygehalt von etwa 28% und 130 kg einer 5%igcn
wäßrigen Lösung eines Polyvinylalkohol mit einem mittleren Hydrolysegrad von etwa 70%. Als Katalysator
wird eine Mischung aus 0,91 kg Acetyl-
*5 cyclohexansulfonylperoxid (69%ig), 0,84 kg tcrt.-Butylperpivalat
(75%ig) und 4,2 kg Isopropylpercarbonat (20%ig) eingesetzt. Nach dem Evakuieren
der gesamten Apparatur auf etwa 100 Torr ,"ird der
Rührer eingeschaltet (120 Upm) und 4200 kg Vinyl-
chlorid in den Polymerisationskessel eingefüllt und mit dem Aufheizen des Kesselinhalts begonnen. Die
Polymerisationstemperatur beträgt 62° C und als Solldruck werden 9,1 atü eingestellt. Während der
Aufheizperiode bleibt die Siedekühlerregelung außer
Betrieb. Gegebenenfalls ist es erforderlich, während dieser Zeit durch Zugabe von Stickstoff über das
Ventil 10 ein vorzeitiges Sieden des Vinylchlorids zu verhindern. Nach Erreichen des Solldrucks wird
die Kühlerregelung auf Automatik gestellt und beim Erreichen der Innentemperatur die Kühlung über
den Kesselmantel voll in Betrieb genommen. Auch die Kühlung vom Siedekühler läuft voll auf Kaltwasser.
Die Temperaturdifferenz zwischen Kühlwasserein- und -ausgang beträgt maxima; 10° C.
Nach einer Polymerisationsdauer von etwa 2 Stunden beginnt die Innentemperatur des Kessels bei
konstantem Druck infolge der Vinylchlorid-Verarmung
langsam anzusteigen. Beim Überschreiten der
Iiinciitcmpcralur um 2' C wird die Sicilrkühk-iare
hing automatisch abgeschaltet und allein das Auslaßvenlil
II über eine Zeituhr für etwa 20 Minuten geöffnet. Durch die dann eintretende Druckahsenkung
erfolgt ein Aufsieden des noch vorhandenen Vinylehlorkis, welches dann über den Kühler kon-
dcnsicrl und den Kühlcffckt während
sationsschlußpliasc vergrößert. Nach
Druckes um etwa 3 atii vom Polymeri druck wird das Auslaßventil geschlos
üblicher Verfahrensweise mit dem A noch im Kessel vorhandenen Vinylchloi
llier/u I Watt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Abführung cjer Reaktionswärme
bei der Polymerisation olefinisch ungesättigter Verbindungen in einem geschlossenen
System durch Verdampfen von Monomeren, Kondensieren der Dämpfe durch Wärmeaustausch
mit einem Kühlmedium in einer Inertgas enthaltenen Kondensationszone, die außerhalb
des Reaktionsraumes liegt, aber mit diesem verbunden ist, und Rückführen des Kondensats in
den Reaktionsraum, dadurch gekennzeichnet,
daß die pro Zeiteinheit abgeführte Wärmemenge dadurch geregelt wird, daß bei steigender
Polymerisationstemperatur die Wärmeaustauschfläche durch Abfuhr von Inertgas aus
der Kondensationszone vergrößert und bei fallender Polymerisationstemperatur die Wärm.eaustausd.iläche
durch Zufuhr von Inertgas in die Kondensationszone verkleinert wird.
2. Verfahren zur Abführung der Polymerisationswärme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kondensationszone mit einem Vorratsraum für Inertgas verbunden ist, dessen
Volumen zum Volumen des Reaktionsraums im Verhältnis von 1 : 50 bis 1 : 1 steht.
3. Verfahren zur Abführung der Polymerisationswärme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß gegen Ende der Polymerisation der Druck im System durch Ablassen des Inertgases
erniedrigt wird.
4. Verfahren zur Abfu. rung der Polymerisationswärme
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisationstemperatur durch Regelung der pro Zeiteinheit abgeführten
Wärmemenge während des gesamten Verlaufs der Polymerisation auf ± 2° C, vorzugsweise auf
± 0,5° C, konstant gehalten wird.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712117364 DE2117364C3 (de) | 1971-04-08 | 1971-04-08 | Verfahren zur Abführung der Reaktionswärme bei der diskontinuierlichen Homo- oder Copolymerisation von Vinylchlorid |
NL7203903A NL7203903A (de) | 1971-04-08 | 1972-03-23 | |
BE781629A BE781629A (fr) | 1971-04-08 | 1972-04-04 | Procede d'evacuation de la chaleur de polymerisation |
FR7211870A FR2132687B1 (de) | 1971-04-08 | 1972-04-05 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712117364 DE2117364C3 (de) | 1971-04-08 | 1971-04-08 | Verfahren zur Abführung der Reaktionswärme bei der diskontinuierlichen Homo- oder Copolymerisation von Vinylchlorid |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2117364A1 DE2117364A1 (de) | 1972-10-26 |
DE2117364B2 true DE2117364B2 (de) | 1974-08-01 |
DE2117364C3 DE2117364C3 (de) | 1983-12-01 |
Family
ID=5804321
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712117364 Expired DE2117364C3 (de) | 1971-04-08 | 1971-04-08 | Verfahren zur Abführung der Reaktionswärme bei der diskontinuierlichen Homo- oder Copolymerisation von Vinylchlorid |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE781629A (de) |
DE (1) | DE2117364C3 (de) |
FR (1) | FR2132687B1 (de) |
NL (1) | NL7203903A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2504659A1 (de) * | 1975-02-05 | 1976-08-19 | Huels Chemische Werke Ag | Verfahren zur kuehlung eines polymerisationsreaktors |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3633818A1 (de) * | 1986-10-04 | 1988-04-14 | Basf Ag | Verfahren zur herstellung von vinylchloridpolymerisaten |
DE4018232A1 (de) * | 1990-06-07 | 1991-12-12 | Beiersdorf Ag | Regelung der polymerisation mit einem gefluteten kondensator |
CA2740225C (en) * | 2008-11-17 | 2016-01-19 | Ingelia, S.L. | Pressure and temperature control system for at least one chemical reactor |
DE102009022364A1 (de) * | 2009-05-22 | 2010-11-25 | Addlogic Labs Gmbh | Vorrichtung zur hydrothermalen Karbonisierung von Biomasse |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1102403B (de) * | 1956-03-10 | 1961-03-16 | Hoechst Ag | Verfahren zur Polymerisation und Mischpolymerisation von Olefinen nach dem íÀNiederdruckverfahrení |
BE593001A (de) * | 1960-06-28 | |||
DE1495145B2 (de) * | 1963-10-10 | 1971-05-06 | Badische Anilin & Soda Fabrik AG, 6700 Ludwigshafen | Verfahren zum abfuehren der reaktionswaerme bei der polymerisation in dispersion bzw loesung |
DE1816610C3 (de) * | 1968-12-23 | 1982-02-18 | GEA Luftkühlergesellschaft Happel GmbH & Co KG, 4630 Bochum | Verfahren zum Kondensieren von Dämpfen und Oberflächenkondensator zur Durchführung des Verfahrens |
-
1971
- 1971-04-08 DE DE19712117364 patent/DE2117364C3/de not_active Expired
-
1972
- 1972-03-23 NL NL7203903A patent/NL7203903A/xx not_active Application Discontinuation
- 1972-04-04 BE BE781629A patent/BE781629A/xx not_active IP Right Cessation
- 1972-04-05 FR FR7211870A patent/FR2132687B1/fr not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2504659A1 (de) * | 1975-02-05 | 1976-08-19 | Huels Chemische Werke Ag | Verfahren zur kuehlung eines polymerisationsreaktors |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL7203903A (de) | 1972-10-10 |
DE2117364A1 (de) | 1972-10-26 |
FR2132687A1 (de) | 1972-11-24 |
DE2117364C3 (de) | 1983-12-01 |
BE781629A (fr) | 1972-10-04 |
FR2132687B1 (de) | 1976-06-11 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2724360C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen Formmassen auf Basis von Vinylpolymerisaten | |
US4555384A (en) | Apparatus for producing styrenic/alkenylnitrile copolymers | |
DE69119121T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung für alpha-Olefinpolymerisation in der Gasphase | |
DD200117A5 (de) | Kontinuierliches verfahren und vorrichtung zur herstellung eines vinylchlorid-polymerisates in waessriger suspension | |
DE19648744A1 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Polymerdispersion durch radikalische wäßrige Emulsionspolymerisation mit einer kontinuierlich hergestellten wäßrigen Monomerenemulsion | |
DE2625149B2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten in wäßriger Emulsion | |
DE19640793A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Homo- und Copolymeren in Emulsionspolymerisationstechnik | |
DE1900112B2 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation von Vinylmonomeren | |
DE2343871A1 (de) | Verfahren zur herstellung von einheitlichen polymerisaten. | |
DE1946348A1 (de) | Verfahren zur Polymerisation von Vinylhalogeniden | |
EP0093936B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Vinylchloridpolymerisaten | |
DE2300111B2 (de) | Verfahren zur Abführung der Reaktionswärme bei der Copolymerisation des Äthylens in wäßriger Dispersion | |
DE69717737T2 (de) | Polymerisationsverfahren | |
DE2461104C3 (de) | Verfahren zum Abführen von Wärme während der Methylmethacrylat-Massepolymerisation und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE2520591A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur kontinuierlichen behandlung von waessrigen kunststoffdispersionen auf basis polyvinylchlorid mit gasen | |
EP0749992B1 (de) | Vorrichtung zur Gasphasenpolymerisation von C2-C8-Alk-1-enen | |
EP0096794A2 (de) | Kontinuierliches Emulsionspolymerisationsverfahren | |
EP0519266B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Vinylpolymeren | |
EP0715635A1 (de) | Wasserlösliche, carboxylgruppen enthaltende copolymerisate, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung als scaleinhibitor | |
DE2141770A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von polymerisaten oder copolymerisaten von vinylchlorid durch kontinuierliche polymerisation in masse | |
DE2117364C3 (de) | Verfahren zur Abführung der Reaktionswärme bei der diskontinuierlichen Homo- oder Copolymerisation von Vinylchlorid | |
DE4235785A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Polymerisation | |
DE2937720A1 (de) | Verfahren und vorrichtung fuer die aethylenpolymerisation | |
EP1395614B1 (de) | Verfahren zur herstellung einer wässrigen polymerdispersion durch radikalische wässrige emulsionspolymerisation mit einer kontinuierlich hergestellten wässrigen monomerenemulsion | |
DE2216888C3 (de) | Verfahren zum Substanzhomo- oder -copolymerisieren von Vinylchlorid |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8281 | Inventor (new situation) |
Free format text: DEUSCHEL, WALTER, DR., 6800 MANNHEIM, DE LAUSBERG, DIETRICH, DR. LAY, PETER, DIPL.-ING. WOLF, PETER, DR., 6700 LUDWIGSHAFEN, DE |
|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |