DE1816610C3 - Verfahren zum Kondensieren von Dämpfen und Oberflächenkondensator zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Kondensieren von Dämpfen und Oberflächenkondensator zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zum Kondensieren von Dämpfen im Unterdruckbereich
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Gegenstand der Erfindung ist andererseits ein Oberflächenkondensator zur Durchführung dieses Verfahrens.
Bei einem bekannten Oberflächenkondensator werden die Wärmeaustauscherrohre von dem Kühlmittel
nach dem Gegenstromprinzip beaufschlagt, wobei das kalte Kühlmittel im Bereich des Dampf- beziehungsweise
Kondensataustritts den Wärmeaustauscherrohren zugeführt und im Bereich des Dampfeintritts von den
Wärmeaustauscherrohren abgeführt wird. Das Gegenstromprinzip ist bislang deshalb als vorteilhafteste
Verfahrensweise angesehen worden, weil man annahm, daß hierbei die erforderlichen Wärmeaustauscherflächen
relativ am kleinsten gehalten werden können. Außerdem hat man darauf geachtet, daß eine Länge der
Wärmeaustauscherrohre von einigen wenigen Meiern und eine Eintrittsgeschwindigkeit des Dampfs von etwa
70 m/s nicht wesentlich überschritten wurden, damit der
Reibungsverlust und der hierdurch bedingte Druckverlust nicht zu groß werden. Bei einem Oberflächenkondensator
dieser Bauart wird nämlich die wirtschaftliche Leistung durch den Druckverlust des strömenden
Dampfs begrenzt da entweder ein bestimmter Druckverlust innerhalb des Kondensators nicht überschritten
werden darf oder durch den Druckverlust eine Temperaturabsenkung und damit eine Verringerung des
Temperaturgefälles zwischen dem zu kondensierenden Dampf und dem Kühlmittel eintreten kann, was zu einer
Verschlechterung der Leistung führen oder größere Wärmeaustauscherflächen erforderlich machen würde.
Die Erkenntnisse hinsichtlich der Vorteile des Gegenstromprinzips beruhen im wesentlichen auf
Untersuchungen, bei denen Flüssigkeiten durch Flüssigkeiten gekühlt wurden. Hierbei wurden die besonderen
Eigenschaften von Dämpfen nur insoweit berücksichtigt, als man annahm, daß es beim Kondensieren von
Dampf gleichgültig wäre, ob das Kühlmittel nach dem Gegenstrom- oder nach dem Gleichstromprinzip die
Wärmeaustauscherrohre beaufschlagt Außerdem war man aufgrund theoretischer und experimenteller Untersuchungen
der Ansicht daß beim Kondensieren von strömenden Dämpfen stets ein positiver Druckverlustgradient
auftritt, der mit dem Quadrat der Dampfgeschwindigkeit wächst Man war daher bislang bestrebt,
die Eintrittsgeschwindigkeit des Dampfes mäglichst niedrig zu halten, um damit auch nur einen relativ
kleinen Druckverlustgradienten in Kauf nehmen zu müssen. Außerdem hat man im allgemeinen versucht,
über die gesamte Länge der Wärmeaustauscherrohre einen im wesentlichen überall gleich großen Wärmedurchgang
zu erreichen, der dann einen möglichst hohen Wert haben sollte.
Es ist ferner ein Verfahren zum Kühlen von Gas-Dampf-Gemischen bekannt (DE-PS 9 17 671), bei
dem das Gas-Dampf-Gemisch von einem flüssigen Kühlmittel gekühlt wird, dessen Strömungsgeschwindigkeit
der veränderlichen Wärmeübergangszahl auf der Gas-Dampf-Gemischseite in dem Sinne angepaßt
ist, daß dort, wo infolge starker Kondensation des Wasserdampfes der Wärmeübergang am besten ist,
auch die höchste Kühlmittelgeschwindigkeit herrscht. Bei diesem bekannten Verfahren findet ein Querrohrkühler Verwendung, dessen gesamter Mantelraum von
oben nach unten von dem Gas-Dampf-Gemisch durchströmt wird. Innerhalb des Mantelraums ist eine
Vielzahl von in waagerechten Reihen angeordneten Kühlerrohren vorgesehen, die innenseitig vom Kühlmittel
durchströmt sind. Die übereinander angeordneten Rohrreihen sind hierbei so miteinander verbunden, daß
das Kühlmittel die Rohrreihen von unten nach oben durchfließt Dieser Querrohrkühler arbeitet somit im
Kreuzgegenstrom-Prinzip. Die Kühlmittelführung ist so ausgebildet, daß das Kühlmittel im oberen Teil des
Kühlers nicht sämtliche Rohre einer Rohrreihe parallel durchströmt, sondern daß mittels entsprechender
Trennwände das Kühlmittel innerhalb einer Rohrreihe mehrfach hin- und hergeführt und dadurch auf eine
erhöhte Geschwindigkeit gebracht wird.
Die bei diesem Verfahren angewendete Kühlung hat zur Folge, daß das bereits abgekühlte Gas-Dampf-Gemisch
im unteren Teil des Kühlers von dem relativ kalten Kühlmittel gekühlt wird, während es im oberen
Teil des Kühlers, in dem es noch die realtiv höchste Temperatur besitzt, vom bereits erwärmten Kühlmittel
gekühlt wird. Um die hierdurch bewirkte relativ schlechte Kühlung des Gas-Dampf-Gemisches im
oberen Teil des Kühlers wenigstens einigermaßen zu verbessern, soll die Kühlmittelgeschwindigkeit in
diesem Teil des Kühlers vergrößert werden. Die Vergrößerung der Kühlmittelgeschwindigkeit im Bereich
der oberen Rohrreihen hat also den Zweck, dort, wo infolge starker Kondensation des Wasserdampfes
der Wärmeübergang am besten ist, auch auf der Kühlmittelseite den höchsten Wärmeübergang zu
erzielen.
Bei umfangreichen Untersuchungen hat sich überraschend herausgestellt, daß es beim Kondensieren von
Dämpfen im Unterdruckbereich, bei welchem der zu kondensierende Dampf Wärmeaustauscherrohre durchströmt,
welche außenseitig von einem Kühlmittel beaufschlagt werden, durch geeignete Führung des
Kühlmittels und durch konstruktive Maßnahmen möglich ist, zumindest über den dem Dampfeintritt
zugekehrten ersten Längenabschnitt der Wärmeaustauscherrohre einen negativen Druckverlustgradienten und
damit einen Druckanstieg zu erzielen. Bei diesen Untersuchungen zeigte sich ferner, daß es durch starke
Kondensation des mit hoher Eintrittsgeschwindigkeit in die Wärmeaustauscherrohre einströmenden Dampfes
möglich ist, dessen Strömungsgeschwindigkeit derart schnell abzubremsen, daß durch die hierdurch erzielte
Änderung der Impulsstromdichte ein Druckanstieg erzielt wird. Bei entsprechend hoher Eintrittsgeschwindigkeit
des Dampfes und entsprechend starker Abkühlung desselben ist der hierdurch erzielte Druckanstieg
wesentlich größer als der Druckverlust, welcher durch Reibung zwischen dem Dampfstrom einerseits und dem
Kondensat sowie der Rohrwandung andererseits auftritt. Zur Erzielung eines möglichst geringen
Druckverlusts ist es deshalb notwendig, im Gegensatz zu der herkömmlichen Auffassung den Dampf mit
verhältnismäßig hoher Eintrittsgeschwindigkeit in die Wärmeaustauscherrohre zu leiten und dort unmittelbar
nach seinem Eintritt möglichst schnell abzukühlen.
Zur Erläuterung des Ausdrucks »Impulsstromdichte« ist es zunächst erforderlich, die Begriffe »Impuls« und
»Impulsstrom« zu klären, wie sie in diesem Zusammenhang zu verstehen sind. Unter Impuls versteht man
bekanntlich das Produkt aus Masse und Geschwindigkeit, z. B. mit der Dimension
teilt durch die Zeit und durch die Fläche. Hieraus ergibt sich als Dimension für die Impulsstromdichte z. B.
f ] ■
= [kp]
ergibt. Die Impulsstromdichte ist dann der Impulsstrom pro Flächeneinheit, also Masse χ Geschwindigkeit ge-
Unter Impulsstrom versteht man demzufolge Impuls pro Zeiteinheit, woraus sich z. E. die Dimension
Wie aus dieser Formel eindeutig zu erkennen ist, stellt
ίο die Impulsstromdichte praktisch einen Druck dar.
Ändert sich nun die Impulsstromdichte durch starkes Abkühlen und damit schnelles Abbremsen der Dampfgeschwindigkeit,
so kommt es zu einem Druckanstieg innerhalb der Wärmeaustauscherrohre.
)5 Aufgrund der vorstehenden Erkenntnisse besitzen
demzufolge das eingangs behandelte bekannte Verfahren und der dazu gehörige bekannte Oberflächenkondensator
den wesentlichen Nachteil, daß der zu kondensierende Dampf im ersten, dem Dampfeintritt
zugekehrten Längenabschnitt der Wärmeaustauscherrohre zu langsam abgekühlt wird, so daß sich die
Dampfgeschwindigkeit auch nur allmählich verringert. Infolgedessen tritt auch nur eine entsprechend kleinere,
kaum nennenswerte Änderung der Impulsstromdichte auf, die nicht in der Lage ist, einen nennenswerten
Ausgleich des Reibungsdruckverlusts oder gar einen Druckanstieg im Innern der Wärmeaustauscherrohre
herbeizuführen. Folglich ist bei hoher Dampfgeschwindigkeiten am Kondensatoreintritt ein beträchtlicher
Druckabfall innerhalb der Wärmeaustauscherrohre festzustellen, was sich oftmals sehr nachteilig auf den
gesamten Verfahrensablauf auswirkt.
Es wird nämlich häufig die Forderung gestellt, daß kein nennenswerter Druckverlust beim Kondensieren
auftreten darf, womit man gleichzeitig auch das Absinken der Sattdampftemperatur vermeiden will.
Dies gilt vor allem für das Kondensieren von Dämpfen im Unterdruckbereich, weil dort die gleichzeitig mit
einer Druckänderung stattfindende Temperaturänderung besonders groß ist. Mit anderen Worten
ausgedrückt bedeutet dies, daß sich die Sattdampftemperatur von Dämpfen aufgrund einer Druckänderung
dann am stärksten ändert, wenn der Druck innerhalb der Wärmeaustauscherrohre besonders niedrig ist. Man
erhält daher im Unterdruck relativ niedrige Sattdampftemperaturen und damit ein entsprechend geringeres
Temperaturgefälle zum Kühlmittel. Dies wiederum erfordert entsprechend größere Wärmeaustauscherflächen,
wenn man ein Absinken der Leistung verhindern will. Große Wärmeaustauscherflächen bedeuten jedoch
größere Außenabmessungen des Kondensators, höhere Herstellungskosten und größeren Materialaufwand.
Höhere Herstellungskosten entstehen ferner durch kurze Rohrlängen, die man bisher zur Verringerung des
Druckverlusts gewählt hat.
Aus den vorstehend genannten Gründen ist es somit beim Kondensieren von Dämpfen im Unterdruckbereich
vorteilhaft, einen möglichst geringen, vorzugsweise jedoch gar keinen Druckabfall oder sogar einen
Druckanstieg eintreten zu lassen, was jedoch bei den bekannten Verfahren beziehungsweise bei den bekannten
Oberflächenkondensatoren nicht möglich ist.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Kondensieren von Dämpfen im
b5 Unterdruckbereich gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und einen Oberflächenkondensator zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, denen die
vorstehend behandelten Nachteile nicht anhaften und
mit denen es möglich ist, Dampf auch bei großen Rohrlängen ohne nennenswerten Druckverlust zu
kondensieren.
Was den verfahrensmäßigen Tei'i dieser Aufgabe anlangt, so besteht dessen Lösung in den im
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmalen.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung können die verschiedensten Dämpfe kondensiert werden. Bei
Wasserdampf bezieht sich die Erfindung vor allem auf den Bereich unterhalb eines absoluten Drucks von etwa
250 Torr. Bei anderen Dämpfen, beispielsweise Kohlenwasserstoffdämpfen,
ist jedoch auch der Bereich oberhalb von etwa 250 Torr von Interesse.
Der Dampf wird nach der Erfindung mit einer Strömungsgeschwindigkeit von mehr als 70 m/s in die
Wärmeaustauscherrohre geleitet Diese Geschwindigkeit gilt insbesondere für hochmolekulare Kohlenwasserstoffe,
gegebenenfalls auch für andere Dämpfe, während die Strömungsgeschwindigkeit für Wasserdampf
mindestens etwa 120 m/s, vorzugsweise jedoch 150 bis 250 m/s betragen sollte. Eine derart hohe
Strömungsgeschwindigkeit des Dampfes im Bereich des Dampfeintritts bildet die Voraussetzung dafür, daß der
Dampf durch starke Kühlung in seiner Geschwindigkeit erheblich abgebremst werden kann. Je höher die
Eintrittsgeschwindigkeit des Dampfes ist, um so stärker kann der Dampf auch abgebremst werden und um so
größer ist die dabei auftretende Änderung der Impulsstromdichte sowie die sich hieraus ergebende
Drucksteigerung. Je höher der gewünschte Druckanstieg sein soll, um so größer wählt man demzufolge die
Eintrittsgeschwindigkeit des Dampfes. Eine Begrenzung der Dampfgeschwindigkeit nach oben ist naturgemäß
durch die Schallgeschwindigkeit gegeben.
Durch die Maßnahme, den Dampf unmittelbar nach seinem Eintritt in die Wärmeaustauscherrohre stark
abzukühlen, erzielt man also eine verhältnismäßig große Änderung der Impulsstromdichte des Dampfstroms,
wobei diese nach dem Impulssatz dem doppelten Staudruck entspricht. Hierdurch erreicht man eine
erhebliche Drucksteigerung im Innern der Wärmeaustauscherrohre, die so groß ist, daß der insbesondere
durch Reibung auftretende Druckverlust im vorderen Viertel der Gesamtrohrlänge nicht nur ausgeglichen
wird, sondern es an dieser Stelle zu einem spürbaren Ansteigen des Drucks gegenüber dem Druck an dem
Eintrittsende der Wärmetauscherrohre kommt. Dieser Druckanstieg ist bedingt durch die starke Änderung der
Impulsstromdichte, die durch die starke Senkung der Dampfgeschwindigkeit erzielt wird.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es somit möglich, alle jene Schwierigkeiten zu beseitigen, die
bislang beim Kondensieren von Dämpfen im Unterdruckbereich wegen des dabei auftretenden unerwünschten
Druckverlusts nicht zu vermeiden waren. Die erzielte erhebliche Verringerung des Druckverlusts
hat überdies den Vorteil, daß ein erheblich größeres Temperaturgefälle zwischen Dampftemperatur und
Kühlmitteltemperatur zur Verfügung steht, wodurch sich eine erhebliche Verbesserung des Wirkungsgrads
und der Leistung des verwendeten Oberflächenkondensators ergibt. Durch die Anwendung des Verfahrens
können bei zahlreichen. Anlagen wesentliche Vereinfachungen vorgenommen werden, die sowohl die
Anschaffungskosten als auch die Betriebskosten dieser Anlagen bedeutend verringern. So braucht man
beispielsweise bei manchen Verfahren die bislang durch den Druckverlust auftretende Terr.peraturabsenkung
nicht mehr nach der Kondensation durch Erwärmung des Kondensats auszugleichen, was zu einer Energieeinsparung
führt Dies gilt vor allem für eine Kondensation für Wasserdampf, beispielswei se von Turbinenabdampf.
Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform des Verfahrens nach der Erfindung wird der Dampf derart
stark abgekühlt, daß die Dampfgeschwindigkeit nach einem Viertel der Gesamtrohrlänge der Wärmeaustauscherrohre
bis zu 60% gegenüber der Eintrittsgeschwindigkeit verringert ist Dies läßt sich besonders
vorteilhaft dadurch erzielen, daß in Strömungsrichtung des Dampfes das erste Viertel der Gesamtrohrlänge der
Wärmeaustauscherrohre wesentlich stärker als jeder übrige Längenabschnitt derselben gekühlt wird.
Die starke Abkühlung des Dampfes unmittelbar nach seinem Eintritt in die Wärmeaustauscherrohre, die dann
zu der gewünschten Änderung der Impulsstromdichte führt, kann man in besonders zweckmäßiger Weise
dadurch herbeiführen, daß die Wärmeaustauscherrohre im Bereich des Dampfeintritts mit einem eine
wesentlich höhere Strömungsgeschwindigkeit besitzenden Kühlmittelstrom als im Bereich der übrigen
Längenabschnitte beaufschlagt werden. Außerdem ist es möglich, den noch kalten Kühlmittelstrom den
Wärmeaustauscherrohren im Bereich ihres Dampfeintritts zuzuführen und das erwärmte Kühlmittel im
Bereich des Dampf- bzw. Kondensataustritts der Wärmeaustauscherrohre abzuführen. Dies bedeutet,
daß anstelle des beim bekannten Kondensationsverfahren üblichen Gegenstromprinzips nunmehr das Gleichstromprinzip
verwendet werden kann. Ferner läßt sich der Dampf im Bereich der dem Dampfeintritt
zugekehrten Längenabschnitte der Wärmeaustauscherrohre durch eine dort vorhandene größere Wärmestromdichte
der Wärmeaustauscherkernrohre wesentlich stärker als im Bereich der übrigen Längenabschnitte
der Wärmeaustauscherrohre abkühlen.
Die gegenständliche Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmeaustauscherrohre derart ausgebildet sind, daß sie im Bereich des Dampfeintritts eine
wesentlich größere Wärmestromdichte als im Bereich des Dampf- bzw. Kondensataustritts besitzen. In einem
derartigen Oberflächenkondensator ist es dann möglich, den Dampf im Bereich seines Eintritts in die
Wärmeaustauscherrohre von seiner dort vorhandenen, verhältnismäßig hohen Strömungsgeschwindigkeit derart
stark abzubremsen, daß die hierdurch entstehende
so Änderung der Impulsstromdichte und der dadurch entstehende Druckanstieg derart groß sind, daß der
innerhalb der Wärmeaustauscherrohre, z. B. aufgrund der Reibung zwischen dem Dampf einerseits und dem
Kondensat sowie der Rohrwandung andererseits, entstehende Druckverlust weitgehend ausgeglichen
oder gegebenenfalls sogar eine Drucksteigerung erzielt wird.
Die im Bereich des Dampfeintritts der Wärmeaustauscherrohre vorhandene größere Wärmestromdichte
läßt sich auf vielfältige Art erreichen. Unter Wärmestromdichte versteht man eine Größe, die angibt,
wieviel Wärmeeinheiten pro Flächen- und Zeiteinheit durch die Wandung eines Wärmeaustauscherkernrohrs
geleitet werden. Demzufolge hat die Wärmestromdichte z. B. die Dimension
Γ kcal 1
Γη^ΤΊ-
Γη^ΤΊ-
Zur Erzielung einer größeren Wärmestromaichte im Bereich des Dampfeintritts der Wärmeaustauscherrohre
können diese beispielsweise im Bereich der dem Dampfeintritt zugekehrten ersten Hälfte, insbesondere
im Bereich des ersten Viertels, ihrer Gesamtlänge eine wesentlich größere wärmeaustauschende Oberfläche
als im Bereich der übrigen Längenabschnitte besitzen. Dabei empfiehlt es sich, daß die Wärmeaustauscherrohre
im Bereich der dem Dampfeintritt zugekehrten ersten Hälfte, insbesondere im Bereich des erslen
Viertels, ihrer Gesamtlänge Wärmeaustauscherrippen mit wesentlich größerer Oberfläche und/oder mit
wesentlich größerer Dicke als die übrigen Längenabschnitte der Wärmeaustauscherrohre besitzen. Ein
weiteres Mitte! zur Vergrößerung der Wännesiromdichte
ist, daß die Wärmeaustauscherrippen im Bereich der dem Dampfeintritt zugekehrten ersten Hälfte,
insbesondere im Bereich des ersten Viertels, der Gesamtlänge der Wärmeaustauscherrohre auf ihren
Wärmeaustauscherflächen als Turbulatoren wirkende Ansätze, Vorsprünge, Ausstanzungen oder dergleichen
besitzen.
Auch kann es vorteilhaft sein, die Wärmeaustauscherrohre im Bereich der dem Dampfeintritt zugekehrten
ersten Hälfte, insbesondere im Bereich des ersten Viertels, ihrer Gesamtlänge mit einer wesentlich
größeren Anzahl an Wärmeaustauscherrippen pro Längeneinheit als im Bereich der übrigen Längenabschnitte
zu versehen. Hierdurch wird erreicht, daß die wärmeaustauschende Oberfläche im Bereich des
Dampfeintritts wesentlich größer als im Bereich der übrigen Längenabschnitte bemessen ist, wodurch
naturgemäß auch ein wesentlich größerer Wärmestrom im Bereich des Dampfeintritts von den Wärmeaustauscherrohren
auf das Kühlmittel übergeht als im Beispiel der übrigen Längenabschnitte.
Während die vorstehend genannten Maßnahmen alle darauf hinzielen, daß das Kühlmittel im Bereich des
Dampfeintritls einen größeren Wärmestrom von den
ι» Wärmeaustauscherrippen der Wärmeaustauscherrohre
abführt, können auch Maßnahmen getroffen werdert.die
dafür sorgen, daß ein größerer Wärmestrom von den eigentlichen Kernrohren der Wärmeaustauscherrohre
in die Wärmeaustauscherrippen derselben geleitet wird.
Hierzu empfiehlt es sich, die Wärmeaustauscherrippen im Bereich der dem Dampfeintritt zugekehrten ersten
Hälfte, insbesondere im Bereich des ersten Viertels, der Gesamtlänge der Wärmeaustauscherrohre aus einem
Werkstoff mit wesentlich größerem Wärmeleitvermögen als im Bereich der übrigen Längenabschnitte der
Wärmeaustauscherrohre herzustellen. Hierzu verwendet man beispielsweise Kupferrippen im Bereich des
Dampfeintritts, während die übrigen Längenabschnitte der Wärmeaustauscherrohre mit Stahlrippen versehen
werden. Auch können noch andere Werkstoffe, wie z. B. Aluminium, für die Rippen im Bereich des Dampfeintritts
verwendet werden. Ferner ist es möglich, auf den Kernrohren mehr als zwei verschiedene Rippenarten
aufzubringen, die aus unterschiedlichen Werkstoffen hergestellt sind.
Claims (6)
1. Verfahren zum Kondensieren von Dämpfen im Unterdruckbereich, bei welchem der zu kondensierende
Dampf Wärmeaustauscherrohre durchströmt, welche außenseitig von einem Kühlmittel beaufschlagt
werden, wobei die Kühlung der Wärmeaustauscherrohre
in ihrem dem Dampfeintritt zugekehrten Längenbereich stärker ist als in ihrem dem
Kondensataustritt zugekehrten Längenbereich, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf mit
einer Eintrittsgeschwindigkeit von mehr als 70 m/s in die Wärmeaustauscherrohre eingeleitet wird und
nach seinem Eintritt mittels des Kühlmittels derart stark abgekühlt wird, daß die Dampfgeschwindigkeit
nach einem Viertel der Gesamtrohrlänge der Wärmeaustauscherrohre um mindestens 40% gegenüber
der Eintrittsgeschwindigkeit verringert ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dampf derart stark abgekühlt wird, daß die Dampfgeschwindigkeit nach einem
Viertel der Gesamtrohrlänge der Wärmeaustauscherrohre bis zu 60% gegenüber der Eintrittsgeschwindigkeit
verringert ist
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß in Strömungsrichtung des
Dampfes das erste Viertel der Gesamtrohrlänge der Wärmeaustauscherrohre wesentlich stärker als
jeder übrige Längenabschnitt derselben gekühlt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeaustauscherrohre im
Bereich des Dampfeintritts mit einem eine wesentlich höhere Strömungsgeschwindigkeit besitzenden
Kühlmittelstrom als im Bereich der übrigen Längenabschnitte beaufschlagt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß' der Kühlmittelstrom den
Wärmeaustauscherrohren im Bereich ihres Dampfeintritts zugeführt und im Bereich des Dampf- bzw.
Kondensataustritts der Wärmeaustauscherrohre abgeführt wird.
6. Oberflächenkondensator mit berippten Wärmeaustauscherrohren zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 oder einem der folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeaustauscherrohre
derart ausgebildet sind, daß sie im Bereich des Dampfeintritts eine wesentlich größere Wärmestromdichte als im Bereich des
Dampf- bzw. Kondensataustritts besitzen.
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ID=5717224
Family Applications (1)
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GB (1) | GB1290498A (de) |
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Legal Events
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