DE204906C

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Publication number: DE204906C
Application number: DENDAT204906D
Authority: DE
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Description

DEUTSCHES REICH

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 204906 KLASSE 23 c. GRUPPE

Zusatz zum Patente 174906 vom 5. Januar 1905.

Patentiert Im Deutschen Reiche vom 4. April 1906 ab. Längste Dauer: 4. Januar 1920.

Gegenstand des Patentes 174906 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Rostschutz- und Schmiermittels, das darin besteht, daß schwere Mineralöle mit Hilfe von ölsaurem Alkali und hoch siedenden Alkoholen emulgiert werden.

Es ist nun festgestellt worden, daß es auch mit Hilfe der Alkalisalze' der Fettsäuren, insbesondere der Ricinusölsäuren, gelingt, Mineralöle zu emulgieren und ein sehr brauchbares Rostschutz- oder Schmiermittel zu erhalten, und zwar gelingt es mit den Alkalisalzen der genannten Fettsäuren auch, die niedriger siedenden Mineralöle zu emulgieren. Es können demnach bei dem vorliegenden Verfahren alle Mineralöle vom Brennpetroleum einschließlich ab bis zu denen vom höchsten spezifischen Gewicht zur Herstellung des flüssigen Rostschutzmittels angewendet werden, was einen erheblichen Vorteil darstellt.

ao Als Alkalisalze der Fettsäuren, die zur Herstellung der Emulsion dienen, kommen diejenigen in Betracht, die aus dem Ricinusöl und den Derivaten desselben sowie dem Hanf-, Palm-,Rüb-, Baumwollsamen-, Sesam-, Olivenöl

*5 sowie aus den Harzsäuren durch Behandlung mit Alkali gewonnen werden. Das Olivenöl enthält neben etwa 66 Prozent ölsäuretriglycerid etwa 6 Prozent Lmolsäuretriglycerid und etwa 28 Prozent feste* Glyceride, unter denen das der Palmitinsäure vorherrscht. Das aus dem Olivenöl durch Alkali erhaltene Alkalisalz organischer Säuren eignet sich für die Emulgierung niedrig siedender Mineralöle.

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Dagegen sind die Alkalisalze der reinen ölsäure für die Emulgierung von spezifisch leichten Fraktionen der Mineralöle, wie z. B. der Brennpetrole, ausgeschlossen, dagegen können sie als Zusätze zu den genannten harz- und fettsauren Alkalien für spezifisch schwerere Fraktionen verwendet werden.

Der Zusatz der hoch siedenden Alkohole kann in jedem Stadium der Mischung der genannten fetten öle, der Alkalien und der Mineralöle erfolgen, am besten werden sie aber in den Alkalisalzen der genannten Sauren gelöst. Die Lösung erfolgt unter geringem oder stärkerem Erwärmen, bis etwa 80" C, am Rückflußkühler unter Ersatz der verdampften Gewichtsteile der Alkohole oder unter Druck.

Das Mengenverhältnis des Gesamtzusatzes von hoch siedendem Alkohol und der genannten Alkalisalze zu den Mineralölen beträgt bei Brennpetroleum etwa 2o-Prozent des Gesamtgewichtes und geht bei den spezifisch schwereren Fraktionen bis auf etwa 15 Prozent herab. Der Prozentsatz der hoch siedenden Alkohole zu den Alkalisalzen der organischen Säuren beträgt je nach dem spezifischen Gewicht der Mineralöle zwischen 25 und 35 Prozent ihrer Mischung miteinander, wobei der Zusatz mit dem spezifischen Gewicht der Mineralöle sich steigert.

Es ist bereits bekannt (Verfahren von Li ν ac he), daß man Seife mit Hilfe von Myricyllalkohol, Holzgeist oder Amylalkohol Petroleum einverleiben kann. Es handelt sich

Claims

dort aber um die Herstellung einer wasserlösliches Petroleum enthaltenden festen Seife, die nur bis zu 50 Prozent Petroleum enthalten kann. Pas Produkt des vorliegenden Verfahrens ist dagegen keine feste Seife, sondern es ist flüssig und stellt ein Rostschutz- und Schmiermittel dar, das etwa 80 Prozent Petroleum enthält.

Patent-Anstuuch :

Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Rostschutz- und Schmiermittels nach Patent 174906 unter Anwendung von hoch siedendem Alkohol und Mineralölen, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der ölsauren Alkalien die Alkalisalze der aus dem Ricinusöl erhaltenen Säuren oder die Alkalisalze der gewöhnlichen Fettsäuren, wie die aus dem Hanf-, Palm-, Rüb-, Baumwollsamen-, Sesam-, Olivenöl erhaltenen oder die Alkalisalze der Harzsäuren mit den niedrig siedenden Anteilen von Mineralölen und den hoch siedenden Alkoholen emulgiert werden. ,