DE19938800A1 - Medizinisches Präperat zur Verabreichung flüchtiger Stoffe - Google Patents
Medizinisches Präperat zur Verabreichung flüchtiger StoffeInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein neues Präparat zur Applikation von flüchtigen Stoffen, das einen Penetrationsverstärker enthält. Das Präparat dient der nicht-invasiven Applikation dieser Stoffe, insbesondere durch Permeationshindernisse wie die Haut.
Description
Die Erfindung betrifft ein neues Präparat zur Applikation von
flüchtigen Stoffen, das einen Penetrationsverstärker enthält. Das
Präparat dient der nicht-invasiven Applikation dieser Stoffe,
insbesondere durch Permeationshindernisse wie die Haut.
Flüchtige Stoffe im Sinne der vorliegenden Erfindung sind solche
Stoffe, die in unter Anwendungsbedingungen in reiner Form oder in
Gemischen als Gas bzw. Dampf vorkommen können. Dazu gehören
insbesondere Gase wie Wasserstoff, Helium, Stickstoff, Sauerstoff,
Ozon, Fluor, Neon, Chlor, Brom, Argon, Krypton, Xenon, Radon,
Stickoxide (insbesondere Stickstoffmonoxid). Auch
Inhalationsnarkotika wie Halotan, Chloroform, Diethylether,
Methoxyfluran, Enfluran, Isofluran, Desfluran, Sevofluran,
Divinylether, Ethran, Xenon, Lachgas. Radioaktive Gase und Dämpfe.
Insbesondere gehören dazu solche Stoffe, deren Siedepunkt bei
Normalbedingungen unter 100°C liegt, insbesondere unter 80°C,
insbesondere unter 60°C, insbesondere unter 40°C, insbesondere
unter 25°C.
Penetrationsverstärker im Sinne der vorliegenden Erfindung sind
solche Stoffe oder Präparate, welche den Transport anderer Stoffe
über Barrieren und Konstriktionen, insbesondere Permeations
hindernisse fördern. Zu den Permeationshindernissen zählen
insbesondere Häute und dergleichen, insbesondere menschliche,
tierische und pflanzliche Hautschichten, insbesondere Dermis,
Schleimhäute, Organe sowie kutikuläre Wachsschichten bei Pflanzen.
Zu den Penetrationsverstärkern zählen Lösungsmittel und Tenside
sowie Präparate, die amphiphile Stoffe (insbesondere Lipide)
und/oder randaktive Substanzen enthalten. Für die Begriffe "Lipide"
und "randaktive Substanzen" gelten die Definitionen in DE 41 07 153.
Zu den Penetrationsverstärkern zählen insbesondere
Flüssigkeitströpfchen; die mit einer membranartigen Hüllen umgeben
sind, wie beispielsweise Transfersomen (DE 41 07 152, DE 41 07 153 und
DE 44 47 287, EP 475160 und WO 9203122).
Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl flüchtiger Stoffe,
insbesondere Gasen, bekannt, die eine pharmakologische Wirksamkeit
entfalten können. Von besonderem Interesse sind hierbei Edelgase,
speziell Xenon mit seinen Isotope. Xenon ist als Narkosemittel in
der Human- und Tiermedizin anderen Mitteln sowohl medizinisch als
auch ökologisch in vielerlei Hinsicht überlegen. Weil jedoch die
Behandlung mit einem Gas technisch aufwendig ist, und Xenon außerdem
sehr teuer ist, konnte es sich bisher nicht als Mittel der Wahl
etablieren. Des weiteren sind aus der Literatur z. B. ozonhaltige
Präparate (DE 41 00 782), Präparate die radioaktiver Gase enthalten
(DE 16 67 926) und sauerstoffhaltige Präparate (DE 39 40 389) für den
Einsatz bei Mensch und Tier bekannt.
Bei Pflanzen können Gase (z. B. Stickstoff) zur Ertragssteigerung,
zum Pflanzenschutz und zur Wachstumssteuerung eingesetzt werden.
Dazu werden die Gase in die Atmosphäre von Treibhäusern abgegeben,
in denen die Pflanzen wachsen.
Zur Applikation der Gase kommen vor allem Inhalation, Injektion und
Infusion zum Einsatz. Die Inhalation wird bevorzugt zur
Verabreichung von Narkosegasen verwendet. Dies ist jedoch mit einen
erheblichen technischen Aufwand verbunden. Darüber hinaus wird die
dabei verwendete Atemmaske vom Patienten oft als äußerst unangenehm
empfunden. Hinzu kommt der hohe Verbrauch an Narkosegas, was im
Falle von Xenon zu sehr hohen Kosten führt. Bisherige Lösungsansätze
hierzu konzentrieren sich auf eine Rückgewinnung des Gases aus einem
geschlossenen Beatmungs- und Gaskreislauf (EP 0864328), und auf die
alternative Verabreichung Xenon-haltiger Injektions- bzw.
Infusionslösungen (EP 0864329).
Zur intravenöse Injektion oder Infusion von Gasen werden diese
gewöhnlich in einer wäßrigen Phase (z. B. Kochsalzlösung) gelöst.
US 5334381 beschreibt ein Verfahren um Gas in Liposomen
einzuschließen. Bei lipophilen Gasen wird in EP 0864329
vorgeschlagen, diese an Fette zu binden, die z. B. in Form von
Liposomen in wäßriger Lösung suspendiert sind.
Des weiteren sind aus dem Stand der Technik sogenannte Transfersomen
bekannt (DE 41 07 152, DE 41 07 153 und DE 44 47 287). Sie dienen der
nicht-invasiven Verabreichung geeigneter Wirkstoffen durch die Haut,
insbesondere Antidiabedika. Transfersomen zeichnen sich gegenüber
anderen für die topische Anwendung beschriebenen Liposomen durch
eine verbesserte Penetrationsfähigkeit aus. Transfersomen sind in
der Regel viel größer als herkömmliche mizellenartige
Trägerformulierungen und unterliegen daher anderen
Diffusionsgesetzen. Die Permeabilität ist keine lineare Funktion des
Antriebsdruckes, wie bei Liposomen, d. h. bei Transfersomen nimmt
die Permeabilität im Gegensatz zu Liposomen und anderen bekannten
ähnlichen Trägersystemen bei steigendem Druck überproportional bzw.
nichtlinear zu. Die gesteigerte Penetrationsfähigkeit wird durch
ihre spezielle Zusammensetzung der Transfersomenmembran erreicht,
die sie genügend elastisch (hyperflexibel) macht, um die
Konstriktionen in der Barriere, z. B. in der Haut überwinden zu
können. Die in EP 475160 und WO 9203122 beschriebenen Transfersomen
weisen zu diesem Zweck in ihrer Membran einen Gehalt einer
randaktiven Substanz auf, der bis zu 99 Mol-%, wenigstens jedoch 0,1
Mol-% des Gehalts entspricht, der zur Solubisierung (d. h.
vollständigen Destabilisierung) führt. Bei den in DE 44 47 287
beschriebenen Transfersomen wird das gleich durch eine Kombination
zweier Komponenten erreicht, die sich in ihrer Löslichkeit im
Suspensionsmedium im mindestens den Faktor 10 unterscheiden.
In WO 871938 sind "Transdermal patches" vorgeschlagen, bei denen
Wirkstoffbeladene Lipidvesikel zusammen mit einem Gelbildner
verwendet werden.
Penetrationsverstärker für die pflanzliche Kuticula sind in der
Arbeit von Price (C.E. Price; 1981; in: The Olant Cuticule; D.F.
Cutler, K.L. Alvin, C.E. Price, Herausgeber; Academic Press, New
York; Seiten 237-252) zusammengefaßt.
Eine nicht-invasive Applikation erspart Arzt und Patienten die
Unannehmlichkeiten und Risiken, die mit Injektionen und Infusionen
verbunden sind. Es ist daher wünschenswert, auch flüchtige Stoffe
nicht-invasiv anwenden zu können. Bei den bisherigen
Inhalationsmethoden werden die Vorteile jedoch aufgewogen durch
einen großen technischen Aufwand (Inhalationsstation),
Unannehmlichkeiten für den Patienten (Inhalationsmaske) und einen
hohen Wirkstoffverbrauch.
Analoges gilt in der Landwirtschaft, wo schon aus praktischen
Gründen in großem Maßstab nur nicht-invasive Methoden in Frage
kommen. Die bisherige Methode, die flüchtige Substanz der Atmosphäre
zuzusetzen kann jedoch aus Gründen des Wirkstoffverbrauchs und des
Umweltschutzes nur im Treibhaus sinnvoll eingesetzt werden. Der
überwiegende Teil landwirtschaftlicher Nutzfläche liegt jedoch im
Freien.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Präparat zu finden, das eine
nicht-invasive Anwendung flüchtiger Stoffe erlaubt, ohne
gleichzeitig einen großen technischen und Aufwand und einen hohen
Wirkstoffverbrauch in Kauf nehmen zu müssen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der flüchtige Stoff in einem
Präparat verabreicht wird, das nicht-flüchtig ist und sich daher zur
gezielten lokalen Anwendung eignet, und das durch die Verwendung von
Permeationsverstärkern in der Lage ist den Stoff effektiv durch
Barrieren bzw. Konstriktionen wie z. B. Haut, Schleimhäute und
Organe zu transportieren. Dazu wird der Stoff entweder an den
Penetrationsverstärker gebunden bzw. von ihm aufgenommen, oder er
wird in vom Penetrationsverstärker eingeschlossener Flüssigkeit
gelöst.
Die Erfindung bedeutet eine deutliche Abkehr von dem konventinellen
Präparaten und Methode, bei der die Stoffe in flüchtiger Form
verabreicht werden.
Herkömmliche nicht-flüchtige Präparationen, die keinen
Permeationsverstärker enthalten, können den Stoff nicht in
zufriedenstellender Weise transportieren. Beispiele sind wäßrige
Lösungen oder die in EP 0864 329 vorgeschlagene perkutane
Verabreichung von Xenon in Form einer Salbe oder Creme aus einer
Fettemulsion oder Liposomen. Dies ist eine zunächst unerwartete
Schwierigkeit, da die Stoffe in flüchtiger Form aufgrund ihrer
geringen Molekülgröße Häute und ähnliche Hindernisse gut
durchdringen können. Der Grund für das versagen in nicht-flüchigen
Präparationen ist, daß die Träger (Wasser bzw. Fett) den Stoff
gebunden halten, oder ihn zu einem großen Teil nicht in Richtung
Barriere, sondern in Richtung der Umgebungsluft abgeben.
Eine erstaunlich einfache und universelle Lösung bietet der Einsatz
von Penetrationsverstärkern. Es zeigt sich, daß sie hervorragend für
den Transport von flüchtigen Stoffen geeignet sind. Das ist
überraschend, denn man hätte erwarten können, daß die
Penetrationsverstärker den Stoff bei der Wechselwirkung mit der
Barriere in die Umgebungsluft freisetzen, oder daß durch den Stoff
die Wirksamkeit des Penetrationsverstärker beeinträchtigt wird.
Insbesondere bei Lipiden ist bekannt, daß die Präsenz weitere Stoffe
ihre Eigenschaften stark verändern kann. Entgegen dieser Erwartung
zeigen jedoch selbst lipidhaltige Permeationsverstärker, wie z. B.
Transfersomen sehr gute Transporteigenschaften für flüchtige Stoffe.
Die erfindungsgemäße Präparation eignet sich zur Applikation
unterschiedlichster flüchtiger Stoffe, insbesondere zu
therapeutischen Zwecken. Die flüchtigen Stoffe können z. B. zu den
folgenden Gruppen gehören: Beta-Blocker, Androgene, Antiandrogene,
Stoffe mit antiparasitärer Wirkung, anabolische Wirkstoffe,
Wirkstoffe zur systhemischen Anästhesie oder Analgesie, Analeptika,
Antiallergika, Antiarrhythmika, Antiarteriosclerotica,
Antiasthmatica, Bronchospasmolytica, Antibiotica, Antidepressiva,
Antipsychotica, Antiemetica, Antifibrinolytische Wirkstoffe,
Anticonvulsiva, Stoffe die in den Cholinhaushalt eingreifen, Stoffe
zur Beeinflussung, insbesondere herabsetzung der Wirkung oder
Konzentration von Histamin, Antihypertonica, Inhibitoren
biologischer Aktivität, Antihypotonica, Antikoagulantien,
Antimycotica, Antimyasthetica, Stoffe gegen Morbus Parkinson,
Antiphlogistica, Antipyretica, Antirheumatica, Antiseptica,
Atemanaleptika, Atemstimuanzien, Cardiotonika, Chemotherapeutika,
Coronardilatatoren, Alkylantien, Darmantiseptika, Diuretika, Stoffe
zur Behandlung der Gicht, Glucocorticoide, Grippetherapeutika,
Hämostatika, Hypnotika, Stoffe mit einer Wirkung zur
Immunstimulation oder Immunsuppression, Stoffe zur Erzeugung von
Immunglobulinen und sonstige immunologisch wirksame Substanzen,
Kontrazeptiva, Kreislaufanaleptika, Lebertherapeutika, Stoffe mit
Lichtschützender Funktion, Antimalariamittel, Mittel gegen Migräne
oder Schitzophrenie, Corticoide, Morphin-Antagonisten, Mittel zur
Muskelrelaxation, Narkotika, Stoffe mit neuraltherapeutischer
Wirkung, Neuroleptika, Neurotransmitter oder deren Antagonisten,
Opthalmika, Parasympathicomimetika, Mittel zur Behandlung der
Psoriasis und/oder Neurodermitis, Pupillenerweiternde Mittel,
psychostimulierende Mittel, Rhinologika, Schlafmittel, Sedative oder
Beruhigungsmittel, Spasmolytikä, Sympathicomimetika,
Tuberkulostatika, Urologika, Vasoconstrictoren, Vasodilatoren,
Venenmittel, Virustatika, Mittel zur Wundbehandlung, Stoffe die
toxisch wirken oder Toxine sind, wachstumsbeeinflussende Substanzen,
Fungizide, Herbizide, Pestizide, Insektizide, Pflanzenhormone,
Pheromone, biologische Extrakte oder Stoffe, die auf oder in der
Barriere, z. B. der Haut, eine Schutzschicht gegen Gift, Licht-, UV-
Gamma- oder sonstige Strahlung oder gegen biologische Schadstoffe
wie Viren, Bakterien, Toxine usw. bilden. Die Stoffe können dabei
die schädliche Wirkung chemisch, biologisch oder biochemisch hemmen,
oder aber die Penetration solcher Schadstoffe verringern oder
verhindern.
Allgemein können erfindungsgemäße Präparate einen oder mehrere
flüchtige Stoffe, auch in Kombinationen mit anderen, auch nicht
flüchtigen Stoffen (insbesondere den in EP 0475160 genannten
Wirkstoffen) umfassen.
Lipidhaltige Penetrationsverstärker werden bevorzugt, insbesondere
Transfersomen. Darüber hinaus werden bei wasserlöslichen flüchtigen
Stoffen die in der Arbeit von Aungst angegebenen
Penetrationsverstärker (Aungst et al.; 1986; Int. J. Pharm. 33;
Seiten 225 bis 234) bevorzugt, bei Pflanzen die von Price
angegebenen (C.E. Price; 1981; in: The Olant Cuticule; D.F.
Cutler, K.L. Alvin, C. E. Price, Herausgeber; Academic Press, New
York; Seiten 237-252). Natürlich kann das erfindungsgemäße Präparat
auch in Kombination mit anderen Verfahren zur
Penetrationsverstärkung eingesetzt werden, z. B. Jetinjection
(Siddiqui & Chien; 1987; Crit. Rev. Ther. Drug Carrier. Syst. 33;
195-208) oder elektrische Felder (Burnett & Ongpipattanakul; 1987;
J. Pharm. Sci. 76; 765-773).
Die Verabreichung von flüchtigen Stoffen, insbesondere Gasen, mit
Hilfe von Penetrationsverstärkern eröffnet eine Vielzahl neuer,
unerwarteter Möglichkeiten in der Human- und Tiermedizin, der
Dermatologie, Anästhesie, Schmerztherapie, der Kosmetik, Biologie,
Biotechnologie, Agrartechnologie und anderen Gebieten. Für
gewöhnlich sind der flüchtige Stoff und der Penetrationsverstärker
in einem Lösungsmittel (bevorzugt Wasser) gelöst bzw. liegen im
Falle von lipodhaltigen Penetrationsverstärkern als Suspension in
einem Lösungsmittel (bevorzugt Wasser) vor. So können zum Beispiel
Gele, Cremes, Lösungen zum Aufstreichen, Nasen- und Körpersprays
sowie Inhalationslösungen hergestellt werden, mit denen flüchtige
und/oder gasförmige Substanzen gezielt lokal appliziert werden
können. Wie sich diese verschiedenen Darreichungsformen durch
geeignete Zusatzstoffe wie Gelbildner und durch die Wahl des
Lipid/Wasser Verhältnis in Suspensionen herstellen lassen erfährt
der Fachmann.
Auch "Transdemal patches" wie in WO 871938 vorgeschlagen sind
realisierbar oder allgemein Pflaster, auf welche das
erfindungsgemäße Präparat auf der dem Körper zugeneigten Seite
aufgebracht ist, z. B. als Gel oder als Lösung in einem Schwamm
oder in einer teildurchlässigen Flüssigkeitsreservoir. Das Pflaster
ist bevorzugt nicht luftdicht, um ein Verdunsten des Lösungsmittels
bei der Anwendung zu erlauben.
In einer bevorzugten Ausführung wird ein lipophiler Stoff
(insbesondere ein Edelgas, insbesondere Xenon) in einer Präparation
mit einem lipidhaltigen Penetrationsverstärker (insbesondere
Transfersomen) zum Einsatz. Dies erlaubt erstmals eine
wirtschaftliche nicht-invasive Anwendung des Anästhetikums Xenon.
Bevorzugte Xenon-Konzentration liegen zwischen 0,1 bis 20,
insbesondere 0,3 bis 10, insbesondere 0,3 bis 2, insbesondere 1 bis
5 mL Xenon pro mL Präparat.
Eine weitere bevorzugten Ausführung der Erfindung umfasst mindesten
ein Inhalationsnarkotikum wie etwa Halotan, Chloroform,
Diethylether, Methoxyfluran, Enfluran, Isofluran, Desfluran,
Sevofluran, Divinylether, Ethran, Xenon und/oder Lachgas.
Darüber hinaus kann das Präparat in dieser Ausführung weitere
pharmakologisch wirksame Substanzen umfassen, wie intravenöse
Sedativa oder Anästetika. Das Präparat kann ganz allgemein auch
weitere Anästhetika, Analgetika, Muskelrelaxanzien oder Sedative
enthalten, z. B.
- - Barbiturate (Barbital, Phenobarbital, Pentobarbital, Secobarbital, Hexobarbital und Thiopental) oder Opioide;
- - mindestens ein Analgetika wie Morphine (Hydromorphon, Oximorphon, Codein, Hydrocodon, Thebacon, Thebain und Heroin) und synthetische Derivate des Morphins wie Pethidin, Levomethadon, Dextromoramid, Pentazocin, Fentanyl, Alfntanil, Anthranilsäurederivate (Flufenaminsäure, Mefenaminsäure), Acrylsäurederivate (Diclofenac, Tolmetin, Zomepirac), Acrylpropylsäurederivate (Ibuprofen, Naproxen, Phenoprofen, Ketoprofen), Indol- und Indenessigsäurederivate (Indometacin, Sulindac);
- - mindestens ein Muskelrelaxanz, insbesondere Baclofen, Carisoprodol, Chlordiazepoxid, Chlormezanon, Chloroxazon, Dantrolen, Diazepam, Phenyramidol, Meprobamat, Phenprobamat, Orfenadrin);
- - mindestens ein Sedativ, wie Benzodiazepinderivate (Triazolam, Lormetazeban, Clotiazepam, Flurazepam, Nitrazepam, Flunitrazepam).
Bevorzugt handelt es sich hierbei um 2,6-Diisopropylphenol;
beispielsweise in einer Konzentration zwischen 1,5 und 20 mg/mL,
oder Etomidat in einer Konzentration zwischen 0,1 und 2 mg/mL.
Die bevorzugte Darreichungsformen sind eine Lösung zum Inhalieren
oder Sprühen (Nasen- oder Körperspray), sowie ein Pflaster. Durch
die gezielte Applikation des Wirkstoffes die so möglich ist, gepaart
mit der hohen Transporteffizienz der Penetrationsverstärkers kann
die nötige Wirkstoffmenge drastisch reduziert werden. Das
erfindungsgemäße Präparat eignet sich zur Einleitung und
Aufrechterhaltung einer Anästhesie, insbesondere auch einer
Lokalanästhesie, zur Inflammations- und Schmerztherapie,
insbesondere auch der topischen. Die einfache Anwendung erleichtert
die Akutbehandlung eines Herzinfarkts und eignet sich auch besonders
in der Katastrophenmedizin. Das erfindungsgemäße Präparat bringt des
heiteren auch Erleichterung in Fällen, die eine wiederholte
Anwendung erfordern, z. B. bei chronischen Schmerzen.
Es ist auch denkbar, das Gas nach der Methode aus US 5334381 als
Gasblase in die Penetrationsverstärker einzukapseln, die aus in
einem flüssigen Medium suspendierten Flüssigkeitstropen mit
membranartiger Hülle (insbesondere Transfersomen) bestehen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführung wird ein
Penetrationsverstärker eingesetzt, der Fluorcarbone umfaßt,
bevorzugt 20 w/v-% bis 125 w/v-%, beispielsweise mehrfach fluorierte
Bisalkylethene, cyclische Flourkohlenstoffverbindungen (z. B. Fluor
dakalin und/oder Perfluor-dekalin), fluoriertes Adamantan,
perfluorierte Amnine (z. B. fluoriertes Tripropylamin und/oder
fluoriertes Tributhylamin), Perfluorcarbone (z. B. 1-Brom
heptadecafluoroctan C8F17Br, 1-Brompenta-decaflourheptan C7F15Br
und/oder 1-bromtri-de caflourhexan C6F13Br). Darüber hinaus kommen
weitere Verbindungen in Frage wie u. a. perfluoralkylierte Ether und
Polyether, z. B. (CF3)2 CFO(CF2CF2)2 OCF(CF3)2, (CF3)2 CFO(CF2CF2)3
OCF(CF3), (CF3)2 CFO(CF2CF2)2F, (CF3)2 CFO(CF2CF2)3F und (C6F13)2O.
Weiter sind chlorierte Derivate der zuvor erwähnten Perfluorcarbone
einsetzbar. Diese Substanzen transportieren besonders gut Sauerstoff
und sind außerdem für intrapulmonale Anwendungen geeignet.
Eine weitere bevorzugte Ausführung betrifft den Einsatz bei
Pflanzen, insbesondere Nutzpflanzen. Das erfindungsgemäße Präparat
liegt als Lösung oder wäßrige Suspension vor, die den
Penetrationsverstärker umfaßt sowie ein Gas oder einem anderen
flüchtigen Stoff, der bei den Pflanzen eine erwünschte, z. B.
wachstumsbeeinflussende Wirkung hat und insbesondere Insektizid, ein
Pestizid, ein Herbizid oder ein Fungizid ist. Denkbar ist auch
Lockstoffe auf diese Weise zu verabreichen. Die Suspension wird
genauso wie (gegebenenfalls auch zusammen mit) anderen flüssigen
Dünge- oder Pflanzenschutzmitteln auf die Pflanzen aufgebracht.
Damit ist zum ersten Mal die Anwendung solcher Wirkstoffe bei
Pflanzen im Freien möglich.
Das folgende Beispiel illustriert die Erfindung, ohne sie
einzuschränken:
Als Penetrationsverstärker werden Transfersomen eingesetzt, z. B.
mit der Zusammensetzung
3.49 g Phosphatidylcholin aus Sojabohnen (PC-Anteil < 95%)
636 mg Ölsäure (Ölsäure-Anteil < 95%)
10 mM Hepes
3.49 g Phosphatidylcholin aus Sojabohnen (PC-Anteil < 95%)
636 mg Ölsäure (Ölsäure-Anteil < 95%)
10 mM Hepes
Zu Lipid und Ölsäure werden 45 mL Puffer gemischt. Der pH-Wert wird
auf 7.2 bis 7.3 eingestellt. Nach 6-tägiger Inkubation bei 4°C
werden die Liposomen beschallt, bis ihr mittlerer Durchmesser ca.
0.2 Mikrometer beträgt. Die Lösung wird dann in einem Becherglas
vorgelegt und durch Durchleiten von Xenongas mit diesem beladen.
Claims (18)
1. Präparat zum Transport eines oder mehrerer flüchtiger Stoffe
durch Barrieren und/oder Konstriktionen, dadurch gekennzeichnet,
daß das Präparat mindestens einen Permeationsverstärker umfaßt.
2. Präparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Permeationsverstärker mindestens eine amphiphile Komponente,
insbesondere ein Lipid, umfasst.
3. Präparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Präparat Transfersomen als Penetrations
verstärker umfasst.
4. Präparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der flüchtigen Stoffe
lipophil ist.
5. Präparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der flüchtigen Stoffe
pharmakologisch wirksam ist.
6. Präparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Präparat auf mindestens einem der
Gebiete Anästhesie, Sedierung, Alalgesie, Muskelrelaxation
und/oder Inflammationstherapie eingesetzt wird.
7. Präparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei mindestens einem der flüchtigen
Stoffe um ein Anästhetikum handelt.
8. Präparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei mindestens einem der flüchtigen
Stoffe um Xenon handelt.
9. Präparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei mindestens einem der flüchtigen
Stoffe um Stickstoffmonoxyd handelt.
10. Präparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der flüchtigen Stoffe an
den Penetrationsverstärker gebunden oder von ihm aufgenommen
ist.
11. Präparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der flüchtigen Stoffe in
vom Penetrationsverstärker eingeschlossenen Flüssigkeit gelöst
ist.
12. Präparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der flüchtigen Stoffe als
Gasblase von der Membran des Penetrationsverstärkers
eingekapselt ist.
13. Präparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es als Creme oder Gel vorliegt.
14. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß es als wäßriges Emulsion vorliegt.
15. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 12 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß es durch Inhalation verabreicht wird.
16. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 12 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der flüchtigen Stoffe eine
wachstumsbeeinflussende Substanz für Lebewesen ist.
17. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 12 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der flüchtigen Stoffe
biozide Eigenschaften hat, insbesondere als Insektizid,
Pestizid, Herbizid oder Fungizid.
18. Präparat nach einem der Ansprüche 1 bis 12 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der flüchtigen Stoffe eine
Lockstoff ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999138800 DE19938800A1 (de) | 1999-08-16 | 1999-08-16 | Medizinisches Präperat zur Verabreichung flüchtiger Stoffe |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1999138800 DE19938800A1 (de) | 1999-08-16 | 1999-08-16 | Medizinisches Präperat zur Verabreichung flüchtiger Stoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19938800A1 true DE19938800A1 (de) | 2001-02-22 |
Family
ID=7918556
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999138800 Withdrawn DE19938800A1 (de) | 1999-08-16 | 1999-08-16 | Medizinisches Präperat zur Verabreichung flüchtiger Stoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19938800A1 (de) |
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