DE19757082A1 - Verfahren zur mehrschichtigen Lackierung von Substraten - Google Patents
Verfahren zur mehrschichtigen Lackierung von SubstratenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur mehrschichtigen Lackierung, insbesondere
Reparaturlackierung von Substraten mit einer Füllerschicht und einer Decklackschicht,
welches insbesondere Anwendung findet auf dem Gebiet der Fahrzeug- und
Fahrzeugteilelackierung.
Mehrschichtige Fahrzeugreparaturlackierungen bestehen im allgemeinen aus einer auf
gegebenenfalls vorbeschichtete Substrate aufgebrachten Füllerschicht und einer
Deckbeschichtung aus einer farb- und/oder effektgebenden Basislackschicht und einer
transparenten Klarlackschicht. Es kann sich jedoch auch um eine Deckbeschichtung
aus einem pigmentierten Einschichtdecklack handeln.
Aus ökologischen Gründen ist man bestrebt, auch in der Fahrzeugreparaturlackierung
die Lösemittelemission der Beschichtungsmittel zu reduzieren. So sind bereits für
nahezu alle Lackschichten wäßrige oder sogenannte High-solid-Beschichtungsmittel
entwickelt worden. Für den Füller- und Grundierungsbereich sind beispielsweise
zweikomponentige Wasserlacke auf Basis von hydroxyfunktionellen Bindemitteln und
Polyisocyanathärtern sowie auf Basis von Epoxid/Polyamin-Systemen bekannt. Die
mit diesen Lacken erhaltenen Beschichtungen entsprechen jedoch in mehreren Punkten
noch nicht dem Eigenschaftsniveau konventioneller lösemittelbasierender Füller bzw.
Grundierungen. Beispielsweise ist bei den Wasserfüllern die Schleifbarkeit noch
unzureichend, und es gibt Probleme, bei höheren Schichtdicken eine blasenfreie
Applikation zu gewährleisten. Außerdem muß beim Einsatz von Wasserlacken generell
eine verlängerte Trockenzeit in Kauf genommen werden, was die Effektivität
beispielsweise in einer Lackierwerkstatt beeinträchtigt.
Es ist bereits bekannt, in der Fahrzeuglackierung mittels energiereicher Strahlung
härtbare Beschichtungsmittel einzusetzen.
So beschreibt die US-A-4 668 529 ein mittels UV-Strahlung härtbares
Einkomponenten (1K)-Füllerbeschichtungsmittel für die Reparaturlackierung. Als
UV-härtbare Komponenten werden lediglich sogenannte Reaktivverdünner eingesetzt. Es
handelt sich um Tripropylenglykoltriacrylat und Trimethylpropantriacrylat. Zusätzlich
ist ein physikalisch trocknendes Epoxidharz auf Basis eines Bisphenol
A-Diglycidylethers enthalten.
In der EP-A-000 407 werden strahlenhärtbare Überzugsmittel beschrieben auf Basis
eines mit Acrylsäure veresterten OH-funktionellen Polyesterharzes, einer
Vinylverbindung, eines Photoinitiators und eines Polyisocyanates. In einem 1.
Härtungsschritt erfolgt die Strahlenhärtung mittels UV-Licht und in einem 2.
Härtungsschritt erhält der Überzug durch die OH/NCO-Vernetzung seine Endhärte.
Der 2. Härtungsschritt kann bei 130-200°C oder über mehrere Tage bei
Raumtemperatur erfolgen. Die Endhärte wird erst nach mehreren Tagen erreicht.
In der EP-A-247 563 werden mittels UV-Strahlung härtbare Klarlacke beschrieben auf
Basis einer poly(meth)acryloylfunktionellen Verbindung, eines
Polyolmono(meth)acrylates, eines Polyisocyanates, eines Lichtstabilisators und eines
Photoinitiators. Ein Teil der strahlenhärtbaren Bindemittel enthält hier noch
Hydroxyfunktionen, die mit dem vorhandenen Polyisocyanat reagieren können und
eine zusätzliche Härtungsmöglichkeit bieten.
Die EP-A-540 884 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer
Mehrschichtlackierung für die Kraftfahrzeugserienlackierung durch Auftrag einer
Klarlackschicht auf eine getrocknete oder vernetzte Basislackschicht, wobei das
Klarlackbeschichtungsmittel durch radikalische und/oder kationische Polymerisation
härtbare Bindemittel enthält, und die Härtung mittels energiereicher Strahlung
durchgeführt wird. Nach Bestrahlung der Klarlackschicht erfolgt der Einbrennprozeß,
wobei Basislack und Klarlack gemeinsam bei z. B. 80-160°C eingebrannt werden.
Aufgabe der Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen
Lackierung, insbesondere Reparaturlackierung bereitzustellen, welches es ermöglicht,
umweltfreundliche Füllerbeschichtungsmittel auch in hohen Schichtdicken und mit
hoher Pigmentierung problemlos zu applizieren. Die erhaltenen Beschichtungen sollen
rasch und vollständig durchhärten und nach kurzer Trockenzeit gut schleifbar sein
sowie sehr gute Zwischenschichthaftung, guten Decklackstand und zufriedenstellende
Chemikalien-, Benzin- und Wasserfestigkeit gewährleisten.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen
Lackierung, bei dem auf ein gegebenenfalls mit einem Grundierungs- und/oder
weiteren Beschichtungsmitteln vorbeschichtetes Substrat ein Füllerbeschichtungsmittel
aufgebracht und anschließend eine Deckbeschichtung aus einer farb- und/oder
effektgebenden Basislackschicht und einer transparenten Klarlackschicht oder eine
Deckbeschichtung aus einem pigmentierten Einschichtdecklack appliziert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß als Füllerbeschichtungsmittel ein solches verwendet
wird, das entweder ausschließlich durch radikalische und/oder kationische
Polymerisation härtbare Bindemittel enthält, wobei diese Bindemittel mittels
energiereicher Strahlung gehärtet werden, oder das durch radikalische und/oder
kationische Polymerisation härtbare Bindemittel enthält, wobei diese Bindemittel
mittels energiereicher Strahlung gehärtet werden und das zusätzlich chemisch
vernetzende Bindemittel enthält.
Es war überraschend und aus dem Stand der Technik nicht herleitbar, daß die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Mehrschichtlackierungen das gleiche, für
eine Lackierung erforderliche, hohe Eigenschaftsniveau zeigen, wie es bisher mit den
üblichen bewährten aber lösemittelbasierenden Lacken, insbesondere Reparaturlacken,
erzielt wurde. Das betrifft insbesondere solche Eigenschaften wie Schleifbarkeit,
Decklackstand, Wasser- und Chemikalienbeständigkeit. Außerdem wurde überraschend
gefunden, daß der erfindungsgemäße Mehrschichtaufbau bezüglich
Zwischenschichthaftung sowie rascher und vollständiger Durchhärtung auch in hohen
Schichtdicken und bei hoher Pigmentierung einem üblichen Reparaturlackaufbau noch
überlegen ist.
Bei den im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Füllerbeschichtungsmitteln
handelt es sich um Beschichtungsmittel, die mittels energiereicher Strahlung über eine
radikalische und/oder kationische Polymerisation vernetzen. Es kann sich dabei um
festkörperreiche wäßrige oder lösemittelhaltige Systeme handeln, beispielsweise mit
einem Festkörpergehalt von 50 bis 95 Gew.-% (bei wäßrigen wie auch
konventionellen, lösemittelhaltigen Systemen). Die Systeme können jedoch auch als
100%ige Beschichtungsmittel, die ohne Lösungsmittel und ohne Wasser appliziert
werden können, vorliegen.
Als mittels energiereicher Strahlung härtbare Bindemittel können im
erfindungsgemäßen Verfahren alle üblichen strahlenhärtbaren Bindemittel oder deren
Mischungen eingesetzt werden, die dem Fachmann bekannt und in der Literatur
beschrieben sind. Es handelt sich entweder um durch radikalische oder durch
kationische Polymerisation vernetzbare Bindemittel. Bei ersteren entstehen durch
Einwirkung von energiereicher Strahlung auf die Photoinitiatoren Radikale, die dann
die Vernetzungsreaktion auslösen. Bei den kationisch härtenden Systemen werden
durch die Bestrahlung aus Initiatoren Lewis-Säuren gebildet, die dann ihrerseits die
Vernetzungsreaktion auslösen.
Bei den radikalisch härtenden Bindemitteln kann es sich z. B. um Prepolymere, wie
Poly- oder Oligomere, die radikalisch polymerisierbare olefinische Doppelbindungen
im Molekül aufweisen, handeln. Beispiele für Prepolymere oder Oligomere sind
(meth)acrylfunktionelle (Meth)acrylcopolymere, Epoxidharz(meth)acrylate,
Polyester(meth)acrylate, Polyether(meth)acrylate, Polyurethan(meth)acrylate,,
Amino(meth)acrylate, Silikon(meth)acrylate, Melamin(meth)acrylate, ungesättigte
Polyurethane oder ungesättigte Polyester. Die zahlenmittlere Molmasse (Mn) dieser
Verbindungen liegt bevorzugt bei 200 bis 10 000. Bevorzugt sind durchschnittlich 2-20
radikalisch polymerisierbare olefinische Doppelbindungen im Molekül enthalten.
Bevorzugt werden jeweils aliphatische und/oder cycloaliphatische (Meth)acrylate
eingesetzt. Besonders bevorzugt sind (cyclo)aliphatische Polyurethan(meth)acrylate,
Polyester(meth)acrylate und Epoxy(meth)acrylate. Die Bindemittel können einzeln
oder im Gemisch eingesetzt werden.
Die Prepolymere können in Kombination mit Reaktivverdünnern, d. h. reaktiven
polymerisierbaren flüssigen Monomeren, vorliegen. Die Reaktivverdünner werden im
allgemeinen in Mengen von 1-50 Gew.-%, bevorzugt 5-30 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht von Prepolymer und Reaktivverdünner, eingesetzt. Die
Reaktivverdünner können mono-, di- oder polyungesättigt sein. Beispiele für
monoungesättigte Reaktivverdünner sind: (Meth)acrylsäure und deren Ester,
Maleinsäure und deren Halbester, Vinylacetat, Vinylether, substituierte
Vinylharnstoffe, Styrol, Vinyltoluol. Beispiele für diungesättigte Reaktivverdünner
sind: Di(meth)acrylate wie Alkylenglykol-di(meth)acrylat, Polyethylenglykol
di(meth)acrylat, 1,3-Butandiol-di(meth)acrylat, Vinyl(meth)acrylat, Allyl(meth)acrylat,
Divinylbenzol, Dipropylenglykol-di(meth)acrylat, Hexandiol-di(meth)acrylat. Beispiele
für polyungesättigte Reaktivverdünner sind: Glycerin-tri(meth)acrylat,
Trimethylolpropan-tri(meth)acrylat, Pentaerythrit-tri(meth)acrylat, Pentaerythrit
tetra(meth)acrylat. Die Reaktivverdünner können einzeln oder im Gemisch eingesetzt
werden. Bevorzugt werden als Reaktivverdünner Diacrylate wie z. B.
Dipropylenglykoldiacrylat, Tripropylenglykoldiacrylat und/oder Hexandioldiacrylat
eingesetzt.
Als Bindemittel für kationisch polymerisierbare Systeme können die üblichen dem
Fachmann bekannten und in der Literatur beschriebenen Bindemittel eingesetzt
werden. Es kann sich dabei beispielsweise um polyfunktionelle Epoxyoligomere, die
mehr als zwei Epoxygruppen im Molekül enthalten, handeln. Es handelt sich
beispielsweise um Polyalkylenglykoldiglycidylether, hydrierte Bisphenol-A-
Glycidylether, Epoxyurethanharze, Glycerintriglycidylether,
Diglycidylhexahydrophthalat, Diglycidylester von Dimersäuren, epoxidierte Derivate
des (Methyl)cyclohexens, wie z. B. 3,4-Epoxycyclohexyl-methyl(3,4-
epoxycyclohexan)carboxylat oder epoxidiertes Polybutadien. Das Zahlenmittel der
Molmasse der Polyepoxidverbindungen liegt bevorzugt unter 10 000. Es können auch
Reaktivverdünner, wie z. B. Cyclohexenoxid, Butenoxid, Butandioldiglycidylether oder
Hexandioldiglycidylether, eingesetzt werden.
Die unter Strahleneinwirkung härtenden Bindemittelsysteme enthalten
Photoinitiatoren. Geeignete Photoinitiatoren sind beispielsweise solche, die im
Wellenlängenbereich von 190 bis 600 nm absorbieren.
Beispiele für Photoinitiatoren für radikalisch härtende Systeme sind Benzoin und
-derivate, Acetophenon, und -derivate, wie z. B. 2,2-Diacetoxyacetophenon,
Benzophenon und -derivate, Thioxanthon und -derivate, Anthrachinon, 1-
Benzoylcyclohexanol, phosphororganische Verbindungen, wie z. B.
Acylphosphinoxide. Die Photoinitiatoren werden beispielsweise in Mengen von 0,1-7
Gew.-%, bevorzugt 0,5-5 Gew.-% eingesetzt, bezogen auf die Summe von
radikalisch polymerisierbaren Prepolymeren, Reaktivverdünnern und Photoinitiatoren.
Die Photoinitiatoren können einzeln oder in Kombination eingesetzt werden.
Außerdem können weitere synergistische Komponenten, z. B. tertiäre Amine,
eingesetzt werden.
Photoinitiatoren für kationisch härtende Systeme sind Substanzen, die als Oniumsalze
bekannt sind, welche unter Strahleneinwirkung photolytisch Lewis-Säuren freisetzen.
Beispiele hierfür sind Diazoniumsalze, Sulfoniumsalze oder Jodoniumsalze. Bevorzugt
sind Triarylsulfoniumsalze. Die Photoinitiatoren für kationisch härtende Systeme
können in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Summe von kationisch
polymerisierbaren Prepolymeren, Reaktivverdünnern und Initiatoren, einzeln oder als
Gemische eingesetzt werden.
Zur Herstellung der mittels energiereicher Strahlung, beispielsweise gepulster
Strahlung, härtbaren Füllerbeschichtungsmittel können verschiedene radikalisch
härtende Systeme, verschiedene kationisch härtende Systeme oder radikalisch und
kationisch härtende Systeme miteinander kombiniert werden. Bevorzugt werden
radikalisch härtende Systeme eingesetzt. Bevorzugte radikalisch härtende Bindemittel
sind Epoxid(meth)acrylate, Polyurethan(meth)acrylate, Polyester(meth)acrylate und
(meth)acrylfunktionelle Poly(meth)acrylate. Besonders bevorzugt sind aromatische
Epoxid(meth)acrylate. Die beispielhaft genannten mittels energiereicher Strahlung
härtbaren Bindemittel sind im allgemeinen als Handelsprodukte erhältlich.
Erfindungsgemäß können die mittels energiereicher Strahlung härtbaren
Füllerbeschichtungsmittel ausschließlich mittels energiereicher Strahlung härtbare
Bindemittel enthalten, sie können jedoch auch neben den mittels energiereicher
Strahlung härtbaren Bindemitteln noch andere chemisch vernetzende Bindemittel
enthalten. Als chemisch vernetzende Bindemittel können beispielsweise beliebige
zweikomponentige Bindemittelsysteme auf Basis einer hydroxyfunktionellen und einer
isocyanatfunktionellen Komponente, einer hydroxyfunktionellen und einer
Anhydridkomponente, einer Polyamin- und einer Epoxidkomponente oder einer
Polyamin- und einer acryloylfunktionellen Komponente eingesetzt werden. Bei den
zusätzlich einsetzbaren Bindemitteln kann es sich um solche auf wäßriger oder
Lösemittelbasis handeln. Werden in den Füllerbeschichtungsmitteln neben den
strahlenhärtenden Bindemitteln noch andere chemisch vernetzende Bindemittel
eingesetzt, dann können bevorzugt solche auf Basis einer hydroxyfunktionellen und
einer isocyanatfunktionellen Komponente oder einer Polyamin- und einer
Epoxidkomponente eingesetzt werden. Der Anteil an chemisch vernetzenden
Bindemitteln kann beispielsweise bis zu 50 Gew.-%, bezogen auf das UV-härtbare
Bindemittel, betragen.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Füllerbeschichtungsmittel können
Füllstoffe und Pigmente enthalten. Es handelt sich dabei um die üblichen in der
Lackindustrie einsetzbaren Füllstoffe und organischen oder anorganischen
farbgebenden und/oder Korrosionsschutzpigmente. Beispiele für Pigmente sind
Titandioxid, mikronisiertes Titandioxid, Eisenoxidpigmente, Ruß, Azopigmente,
Zinkphosphat. Beispiele für Füllstoffe sind Siliciumdioxid, Aluminiumsilikat,
Bariumsulfat und Talkum. Zur Verbesserung von Härte und Schleifbarkeit können
vorteilhaft auch UV-härtbare Pigmente und/oder Füllstoffe eingesetzt werden. Es
handelt sich hierbei um Pigmente und/oder Füllstoffe, die mit mittels UV-Strahlung
härtbaren Verbindungen, z. B. mit acrylfunktionellen Silanen, gecoated sind und in den
Strahlenhärtungsprozeß mit einbezogen werden.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Füllerbeschichtungsmittel können
lackübliche Additive enthalten. Bei den Additiven handelt es sich um die üblichen auf
dem Lacksektor einsetzbaren Additive. Beispiele für solche Additive sind
Verlaufsmittel, z. B. auf der Basis von (Meth)acryl-Homopolymerisaten oder
Silikonölen, Antikratermittel, Antischaummittel, Katalysatoren, Haftvermittler. Die
Additive werden in üblichen, dem Fachmann geläufigen Mengen eingesetzt.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Füller können lösemittelfrei
formuliert werden. Ihr Festkörpergehalt beträgt dann 100 Gew.-%. Die Füller können
jedoch auch geringe Mengen organische Lösemittel und/oder Wasser enthalten. Bei
den Lösemitteln handelt es sich um übliche lacktechnische Lösemittel. Diese können
aus der Herstellung der Bindemittel stammen oder werden separat zugegeben.
Beispiele für solche Lösemittel sind ein- oder mehrwertige Alkohole, z. B. Propanol,
Butanol, Hexanol; Glykolether oder -ester, z. B. Butylglykol, Butyldiglykol,
Diethylenglykoldialkylether, Dipropylenglykoldialkylether, Ethylglykolacetat,
Butylglykolacetat, Butyldiglykolacetat, Ester, wie z. B. Butylacetat, Isobutylacetat,
Amylacetat, Glykole, z. B. Ethylenglykol, Propylenglykol und deren Oligomere,
Alkyl-Pyrrolidone, z. B. N-Methylpyrrolidon sowie Ketone, z. B. Methylethylketon,
Aceton, Cyclohexanon; aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, z. B.
Toluol, Xylol oder lineare oder verzweigte aliphatische C6-C12-Kohlenwasserstoffe.
Der Auftrag der Füllerschicht erfolgt im erfindungsgemäßen Verfahren auf ein
gegebenenfalls vorbeschichtetes Substrat. Bevorzugte Substrate sind Metall- oder
Kunststoffsubstrate. Die Füller können auf übliche Grundierungs- oder weitere
Zwischenschichten, wie sie für die Mehrschichtlackierung auf dem
Kraftfahrzeugsektor verwendet werden, appliziert werden. Sie können auf eine im
Rahmen der Fahrzeugreparaturlackierung bereits vorbeschichtete bzw. vorbehandelte
Fahrzeugkarosse bzw. deren Teile aufgebracht werden, sie können jedoch auch auf
Altlackierungen aufgebracht werden. Die Applikation kann nach den bekannten
Methoden, bevorzugt mittels Spritzauftrag, erfolgen.
Die Füller können beispielsweise auf übliche lösemittel- oder wasserbasierende
Spachtel, Grundierungen, Haftprimer oder weitere Zwischenschichten, wie sie für die
Fahrzeugreparaturlackierung üblich sind, oder auf Alflackierungen, wie z. B. KTL-
Untergründe, aufgebracht werden. Die Untergründe bzw. Lackschichten, auf die die
Füllerschicht aufgebracht wird, können dabei bereits ausgehärtet oder vorgetrocknet
sein. Als für die Reparaturlackierung übliche Spachtel, Grundierungen oder Primer
kommen beispielsweise solche in Frage auf Basis peroxidhärtender ungesättigter
Polyester, säurehärtender Polyvinylbutyrale, physikalisch trocknender Bindemittel,
z. B. Polyurethane oder Arcrylate, sowie zweikomponentiger vernetzender Bindemittel,
z. B. auf Basis einer Epoxid- und einer Polyaminkomponente oder Polyisocyanat- und
einer Hydroxykomponente.
Nach Applikation des Füllers auf einen der vorstehend genannten Untergründe wird
die Füllerschicht, gegebenenfalls nach einer kurzen Ablüftphase, energiereicher
Strahlung, bevorzugt UV-Strahlung, ausgesetzt. Die Ablüftphase kann dabei
beispielsweise mit üblichen W-Strahlern minimiert werden. Bevorzugt sind
UV-Strahlungsquellen mit Emissionen im Wellenlängenbereich von 180 bis 420 nm,
insbesondere von 200 bis 400 nm. Beispiele für derartige UV-Strahlungsquellen sind
gegebenenfalls dotierte Quecksilberhochdruck-, mitteldruck- und niederdruckstrahler,
Gasentladungsröhren, wie z. B. Xenonniederdrucklampen, gepulste und ungepulste
UV-Laser, UV-Punktstrahler, wie z. B. UV-emittierende Dioden und Schwarzlichtröhren.
Bevorzugt erfolgt die Bestrahlung mit gepulster UV-Strahlung. Als Strahlungsquelle
werden dann besonders bevorzugt sogenannte Hochenergieelektronen-
Blitzeinrichtungen (kurz UV-Blitzlampen) eingesetzt.
Bevorzugte UV-Blitzlampen emittieren Licht einer Wellenlänge von 200 bis 900 nm
mit einem Maximum bei etwa 300 bis 500 nm. Die UV-Blitzlampen enthalten
bevorzugt eine Mehrzahl von Blitzröhren, beispielsweise mit inertem Gas, wie
Xenon, gefüllte Quarzröhren. Die UV-Blitzlampen sollen an der Oberfläche des zu
härtenden Überzuges eine Beleuchtungsstärke von mindestens 10 Megalux, bevorzugt
von 10 bis 80 Megalux pro Blitzentladung bewirken. Die Energie pro Blitzentladung
soll bevorzugt 1 bis 10 kJoule betragen. Bei den UV-Blitzlampen handelt es sich
bevorzugt um transportable Einrichtungen, die direkt vor einer auszubessernden
Schadstelle positioniert werden können. Je nach den Gegebenheiten können ein oder
mehrere UV-Blitzlampen eingesetzt werden. Einsetzbare UV-Blitzlampen sind
beispielsweise beschrieben in den WO-A-9411123 und in der EP-A-525 340.
UV-Blitzlampen sind im Handel erhältlich.
Die Trocknung bzw. Härtung der Füllerschicht kann durch eine Mehrzahl
aufeinanderfolgender Blitzentladungen erfolgen. Bevorzugt werden 1 bis 40
aufeinanderfolgende Blitzentladungen ausgelöst. Der Abstand der UV-Blitzlampe zur
zu bestrahlenden Substratoberfläche kann dabei 5-50 cm, bevorzugt 10-25 cm,
besonders bevorzugt 15-20 cm betragen. Die Abschirmung der UV-Lampen zur
Vermeidung von Strahlungsaustritt kann dabei z. B. durch Verwendung eines
entsprechend ausgekleideten Schutzgehäuses um die transportable Lampeneinheit oder
mit Hilfe anderer, dem Fachmann bekannter Sicherheitsmaßnahmen, erfolgen.
Die Bestrahlungsdauer liegt insgesamt im Bereich weniger Sekunden, beispielsweise
im Bereich von 3 Millisekunden bis 400 Sekunden, bevorzugt von 4-160 Sekunden,
je nach Anzahl der gewählten Blitzentladungen. Die Blitze können beispielsweise ca.
alle 4 s ausgelöst werden. Die UV-Blitzlampen sind jederzeit sofort einsetzbereit, d. h.
sie bedürfen keiner Einbrennzeit und können zwischen zwei zeitlich etwas
auseinanderliegenden Härtungs- bzw. Bestrahlungsvorgängen ausgeschaltet bleiben,
ohne daß beim erneuten Bestrahlungsvorgang durch die Einbrennphase Zeiteinbußen
auftreten.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt, darin, daß in einem
Arbeitsgang hohe Schichtdicken aufgebracht werden können (ohne Zwischenschleifen)
und daß auch bei hoher Pigmentierung der Füller, beispielsweise bei einer Pigment-
Volumenkonzentration (PVK) von 30 bis 45% und mehr, Überzüge mit
Schichtdicken von beispielsweise 200 bis 400, bevorzugt 300 bis 400 µm aufgebracht
werden können, die schnell und vollständig durchhärten und gut schleifbar sind. Um
die rasche Durchhärtung auch bei hoher Pigmentierung zu gewährleisten kann so
vorgegangen werden, daß das Füllerbeschichtungsmittel in mehreren, bevorzugt zwei,
Spritzgängen appliziert wird und nach dem ersten Spritzgang bzw. nach jedem
weiteren Spritzgang, wenn insgesamt mehr als zwei Spritzgänge erfolgen, jeweils eine
Zwischenbestrahlung ausgelöst wird. So werden z. B. in einem 1. Spritzgang
beispielsweise 100 bis 200 µm Schichtdicke aufgebracht. Mit z. B. 2 bis 5 Blitzen
erfolgt eine Zwischenhärtung, anschließend wird in einem 2. Spritzgang eine weitere
Schicht von z. B. 100-200 µm aufgebracht und es erfolgt mit der erforderlichen
Anzahl von Blitzentladungen die vollständige Härtung.
Sind in den erfindungsgemäß einsetzbaren Füllerbeschichtungsmitteln neben den
strahlenhärtbaren Bindemitteln weitere chemisch vernetzbare Bindemittel enthalten, so
reichen die mittels der UV-Bestrahlung (UV-Blitzlampe) erzeugten Temperaturen auf
der Beschichtung im allgemeinen aus, die zusätzlichen vernetzbaren Bindemittel zu
härten. Ein separater Härtungsvorgang ist nicht erforderlich.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Füllerbeschichtungsmittel können
als Schleiffüller, Grundierfüller oder naß-in-naß-Füller formuliert bzw. eingesetzt
werden.
Nach teilweiser oder vollständiger Härtung der Füllerschicht oder naß-in-naß wird im
erfindungsgemäßen Verfahren auf die Füllerschicht eine Deckbeschichtung aus einer
farb- und/oder effektgebenden Basislackschicht und einer transparenten Klarlackschicht
oder eine Deckbeschichtung aus einem pigmentierten Einschichtdecklack aufgebracht.
Für die Basislack/Klarlack-Deckbeschichtung einsetzbare farb- und/oder effektgebende
Basislacke sind alle in der Fahrzeuglackierung, insbesondere der Reparaturlackierung,
üblichen und dem Fachmann bekannten lösemittel- oder wasserbasierenden Basislacke
geeignet. Beispiele für lösemittelbasierende Basislacke sind solche auf Basis von
Polyacrylat- und/oder Polyesterharzen, gegebenenfalls in Kombination mit
Melaminharzen und Celluloseestern. Beispiele für Wasserbasislacke sind solche auf
Basis physikalisch trocknender Polyurethan-, Polyurethan/harnstoff-, Polyester-,
Polyesterurethan- und/oder Polyacrylatharze sowie deren Modifizierungen, wie z. B.
acrylierter oder siliziummodifizierter Polyurethan- und/oder Polyesterharze. Weiterhin
kommen Wasserbasislacke aus chemisch vernetzenden Bindemittelkomponenten, z. B.
aus hydroxylgruppenhaltigen Bindemitteln und Polyisocyanatvernetzern, in Frage.
Die Härtung der Basislackschicht kann bei Raumtemperatur oder forciert bei
beispielsweise 40-80°C erfolgen. Die Basislackschicht kann jedoch auch naß-in-naß,
gegebenenfalls nach einer kurzen Ablüftphase mit einem Klarlack überlackiert und
dann gemeinsam mit dem Klarlack gehärtet werden.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, als Basislack
einen solchen einzusetzen, der mittels energiereicher Strahlung härtbare Bindemittel
enthält. Bei den mittels energiereicher Strahlung härtbaren Bindemittel handelt es sich
beispielsweise um die vorstehend bei der Beschreibung der Füllerbeschichtungsmittel
bereits genannten Bindemittel. Bevorzugt werden im Basislack in diesem Fall jedoch
aliphatische Polyurethan(meth)acrylate und/oder aliphatische (meth)acrylfunktionelle
Poly(meth)arylate eingesetzt.
Eine Härtung kann dann, wie vorstehend für den Füller beschrieben, mit einer
UV-Strahlungsquelle erfolgen. Dabei kann der Basislack naß-in-naß auf die Füllerschicht
(naß-in-naß-Füller) aufgebracht werden und Füller- und Basislackschicht werden
gemeinsam in einem Arbeitsschritt der Strahlung ausgesetzt. Gegebenenfalls kann
eine kurze Zwischenbestrahlung der Füllerschicht erfolgen. Es kann jedoch auch,
insbesondere bei hohen Schichtdicken und hoher Pigmentierung des Füllers, zunächst
die Füllerschicht vollständig mittels UV-Strahlung ausgehärtet werden (Schleiffüller),
gegebenenfalls in mehreren Bestrahlungsschritten, und anschließend die separate
Härtung der Basislackschicht mit UV-Strahlung erfolgen.
Für die Basislack/Klarlack-Deckbeschichtung einsetzbare Klarlacke sind alle in der
Fahrzeuglackierung, insbesondere der Reparaturlackierung üblichen und dem
Fachmann bekannten lösemittel- oder wasserbasierenden Klarlacke geeignet. Beispiele
hierfür sind lösemittelbasierende oder wäßrige Klarlacke auf Basis
hydroxylgruppenhaltiger und/oder aminogruppenhaltiger Bindemittel und
Polyisocyanatvernetzer sowie auf Basis aminogruppenhaltiger und
acryloylgruppenhaltiger Bindemittel. Die Härtung der Klarlackschicht kann bei
Raumtemperatur oder forciert bei beispielsweise 40-80°C erfolgen.
Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, einen
Mehrschichtaufbau zu erstellen, der auf einem strahlenhärtbaren Füller, einem
physikalisch trocknenden oder chemisch vernetzenden, nicht auf strahlenhärtbaren
Bindemitteln basierenden, Basislack und einem Klarlack der mittels energiereicher
Strahlung härtbare Bindemittel enthält, basiert. In diesem Fall kann der Basislack auf
den vollständig ausgehärteten Füller aufgebracht werden und nach Härtung des
Basislackes oder nach kurzer Zwischentrocknung des Basislackes, gegebenenfalls
durch IR-Strahlung forciert, kann der strahlenhärtende Klarlack aufgebracht werden.
Anschließend erfolgt die Bestrahlung mit UV-Strahlen. Der Klarlack kann in diesem
Fall die üblichen strahlenhärtbaren Bindemittel enthalten, wie sie vorstehend bereits
bei der Beschreibung der Füllerbeschichtungsmittel genannt wurden. Bevorzugt
werden dabei aliphatische Polyurethan(meth)acrylate und/oder aliphatische
acrylfunktionelle Poly(meth)acrylate eingesetzt.
Es besteht weiterhin noch die Möglichkeit, auf die gehärtete oder zwischengehärtete
Füllerschicht, oder auch naß-in-naß, einen üblichen lösemittel- oder wasserbasierenden
pigmentierten Einschichtdecklack aufzubringen.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man in kurzer Zeit Mehrschichtüberzüge
mit großer Härte, hoher Kratzfestigkeit sowie sehr guter Chemikalien- und
Wasserbeständigkeit. Die einzelnen Lackschichten zeigen eine sehr gute
Zwischenschichthaftung, und Anlöseresistenz gegenüber darunter bzw.
darüberliegenden Lackschichten. Auch sehr dicke Füllerschichten können in einem
Spritzgang blasenfrei appliziert werden und trocknen rasch. Auch hoch pigmentierte
Füller können in hohen Schichtdicken aufgebracht werden und zeigen eine rasche und
vollständige Durchhärtung. Die Füllerbeschichtungen sind nach kurzer Trockenzeit gut
schleifbar. Sie zeigen einen sehr guten Decklackstand.
Die Überzüge entsprechen ansonsten den Anforderungen an einen Lackaufbau, z. B.
einen Reparaturlackaufbau, auf dem Gebiet der Fahrzeuglackierung, wobei die
Trocknung bzw. Härtung der Überzüge im Vergleich zu in üblicher Weise
getrockneten bzw. gehärteten Lackaufbauten in sehr verkürzter Zeit erfolgen kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhaft eingesetzt werden in der
Fahrzeugreparaturlackierung, insbesondere zur Reparaturlackierung von
Fahrzeugteilen, kleineren Schadstellen und zum Spotrepair.
Die Erfindung soll an Hand des folgenden Beispiels erläutert werden.
Folgende Komponenten wurden miteinander vermischt und mittels Schnellrührer
einige Minuten dispergiert (alle Angaben beziehen sich auf das Gewicht):
131 Teile eines handelsüblichen aromatischen Epoxyacrylates
56 Teile Hexandioldiacrylat
9 Teile eines handelsüblichen Haftvermittlers
127 Teile handelsüblicher Schwerspat
126 Teile handelsübliches Kaolin
6,1 Teile einer Mischung handelsüblicher Photoinitiatoren (Arylphosphinoxid und Acetophenonderivat)
113 Teile Butylacetat
131 Teile eines handelsüblichen aromatischen Epoxyacrylates
56 Teile Hexandioldiacrylat
9 Teile eines handelsüblichen Haftvermittlers
127 Teile handelsüblicher Schwerspat
126 Teile handelsübliches Kaolin
6,1 Teile einer Mischung handelsüblicher Photoinitiatoren (Arylphosphinoxid und Acetophenonderivat)
113 Teile Butylacetat
Der vorstehend hergestellte Füller wird auf KTL-beschichtete Bleche aufgebracht. In
einem Arbeitsgang wird eine Füllerschicht in einer resultierenden
Trockenfilmschichtdicke von etwa 300 µm aufgebracht und nach kurzem Ablüften bei
Raumtemperatur wird die Füllerschicht der Bestrahlung durch eine UV-Blitzlampe
(3500 Ws) ausgesetzt. Es wird mit 30 Blitzen (etwa 120 s) bestrahlt.
Anschließend wird der Füller geschliffen und ein lösemittelbasierender üblicher
pigmentierter 2K-Decklack auf Basis Acrylat/Polyisocyanat überlackiert.
Die Ergebnisse zeigen, daß der erfindungsgemäße Mehrschichtaufbau bezüglich Schleifbarkeit
und Decklackstand dem guten Niveau eines üblichen Reparaturlackaufbaus mit einem
lösemittelbasierenden 2K-Füller entspricht. Bei vergleichbaren hohen Füllerschichtdicken von
beispielsweise 300 µm und ohne Zwischenschleifen ist der erfindungsgemäße
Mehrschichtaufbau bezüglich der Haftung auf verschiedenen Untergründen einem üblichen
Reparaturlackaufbau mit lösemittelbasierendem 2K-Füller sogar deutlich überlegen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer mehrschichtigen Lackierung, bei dem auf ein
gegebenenfalls mit einem Grundierungs- und/oder weiteren Beschichtungsmitteln
vorbeschichtetes Substrat ein Füllerbeschichtungsmittel aufgebracht und
anschließend eine Deckbeschichtung aus einer farb- und/oder effektgebenden
Basislackschicht und einer transparenten Klarlackschicht oder eine
Deckbeschichtung aus einem pigmentierten Einschichtdecklack appliziert wird,
dadurch gekennzeichnet, daß als Füllerbeschichtungsmittel ein solches verwendet
wird, das entweder
- a) ausschließlich durch radikalische und/oder kationische Polymerisation härtbare Bindemittel enthält, oder das
- b) durch radikalische und/oder kationische Polymerisation härtbare Bindemittel ausschließlich zusammen mit chemisch vernetzenden Bindemitteln enthält, wobei mittels energiereicher Strahlung gehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Härtung mittels
gepulster UV-Strahlung erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als durch
radikalische Polymerisation härtbare Bindemittel aromatische
Epoxidharz(meth)acrylate verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für
die Herstellung der Basislackschicht ein durch UV-Strahlung härtbarer Lack
verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Basislack ein üblicher chemisch vernetzender und/oder physikalisch trocknender
Basislack und als Klarlack ein durch UV-Strahlung härtbarer Klarlack verwendet
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Füllerschicht in einem Arbeitsgang in Schichtdicken von bis zu 400 µm
aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es
zur Reparaturlackierung von Substraten durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es zur
Reparaturlackierung von Kraftfahrzeugkarossen oder deren Teilen durchgeführt
wird.
Priority Applications (11)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997157082 DE19757082A1 (de) | 1997-12-20 | 1997-12-20 | Verfahren zur mehrschichtigen Lackierung von Substraten |
AT98955544T ATE206960T1 (de) | 1997-11-20 | 1998-11-05 | Verfahren zur mehrschichtigen reparaturlackierung von substraten |
DK98955544T DK1032474T3 (da) | 1997-11-20 | 1998-11-05 | Fremgangsmåde til flerlags reparationslakering af underlag |
EP98955544A EP1032474B1 (de) | 1997-11-20 | 1998-11-05 | Verfahren zur mehrschichtigen reparaturlackierung von substraten |
CA002310716A CA2310716C (en) | 1997-11-20 | 1998-11-05 | Method for multi-layered coating of substrates |
JP2000521926A JP4439726B2 (ja) | 1997-11-20 | 1998-11-05 | 被塗物を多層ラッカー塗装するための方法 |
DE59801811T DE59801811D1 (de) | 1997-11-20 | 1998-11-05 | Verfahren zur mehrschichtigen reparaturlackierung von substraten |
PT98955544T PT1032474E (pt) | 1997-11-20 | 1998-11-05 | Processo para o envernizamento em multicamadas de reparacao de substratos |
ES98955544T ES2167953T3 (es) | 1997-11-20 | 1998-11-05 | Procedimiento para el laqueado de reparacion de capas multiples de substratos. |
US09/555,179 US6531188B1 (en) | 1997-11-20 | 1998-11-05 | Method for multi-layered coating of substrates |
PCT/EP1998/007082 WO1999026733A1 (de) | 1997-11-20 | 1998-11-05 | Verfahren zur mehrschichtigen lackierung von substraten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997157082 DE19757082A1 (de) | 1997-12-20 | 1997-12-20 | Verfahren zur mehrschichtigen Lackierung von Substraten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7852877
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997157082 Withdrawn DE19757082A1 (de) | 1997-11-20 | 1997-12-20 | Verfahren zur mehrschichtigen Lackierung von Substraten |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19757082A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19953996A1 (de) * | 1999-11-10 | 2001-05-17 | Volkswagen Ag | Verfahren zur Lackierung von Teilen, welche aus Kunststoff bestehen oder eine Kunststoffoberfläche aufweisen |
EP1122062A2 (de) * | 2000-02-02 | 2001-08-08 | Trespa International B.V. | Verfahren zur Herstellung eines farbigen Mehrschichtverbundes und Mehrschichtverbund hergestellt nach dem Verfahren |
WO2002098581A1 (en) * | 2001-06-04 | 2002-12-12 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Process for multilayer coating of substrates |
EP1295649A2 (de) * | 2001-09-25 | 2003-03-26 | Kansai Paint Co., Ltd. | Verfahren zur Herstellung einer Reparaturlackierung |
-
1997
- 1997-12-20 DE DE1997157082 patent/DE19757082A1/de not_active Withdrawn
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19953996A1 (de) * | 1999-11-10 | 2001-05-17 | Volkswagen Ag | Verfahren zur Lackierung von Teilen, welche aus Kunststoff bestehen oder eine Kunststoffoberfläche aufweisen |
EP1122062A2 (de) * | 2000-02-02 | 2001-08-08 | Trespa International B.V. | Verfahren zur Herstellung eines farbigen Mehrschichtverbundes und Mehrschichtverbund hergestellt nach dem Verfahren |
EP1122062A3 (de) * | 2000-02-02 | 2002-06-12 | Trespa International B.V. | Verfahren zur Herstellung eines farbigen Mehrschichtverbundes und Mehrschichtverbund hergestellt nach dem Verfahren |
US6660370B2 (en) | 2000-02-02 | 2003-12-09 | Trespa International B.V. | Method for making a colored multilayer composite, and colored multilayer composite produced by the method |
WO2002098581A1 (en) * | 2001-06-04 | 2002-12-12 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Process for multilayer coating of substrates |
US7361383B2 (en) | 2001-06-04 | 2008-04-22 | E.I. Dupont De Nemours & Company | Process for multilayer coating of substrates |
EP1295649A2 (de) * | 2001-09-25 | 2003-03-26 | Kansai Paint Co., Ltd. | Verfahren zur Herstellung einer Reparaturlackierung |
EP1295649A3 (de) * | 2001-09-25 | 2004-04-21 | Kansai Paint Co., Ltd. | Verfahren zur Herstellung einer Reparaturlackierung |
US6821569B2 (en) | 2001-09-25 | 2004-11-23 | Kansai Paint Co., Ltd. | Repair coating method |
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