DE19671C - Neuerungen an den Vorrichtungen zum plötzlichen Lösen der Pferde vom Wagen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 63: Sattlerei und Wagenbau.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. April 188a ab.

Durch diese Einrichtung wird es ermöglicht, flüchtig werdende Pferde sofort vom Wagen, vom Kutscherbock aus, abzusträngen und gleichzeitig den Wagen zu bremsen, so dafs der letztere selbst bei abschüssigen Wegen zum Stillstand gebracht wird.

Diese Einrichtung ist auf beiliegender Zeichnung im Längsschnitt und Grundrifs dargestellt. Die Zugstränge werden nicht direct mit den Ortscheiten, der Sprengwaage oder dem Vorderwagengestell verbunden, sondern sind an den Bolzen α befestigt, welche in einer Schiene b oder auch anderen Ansätzen des Vorderwagens sitzen und mit einem Auge versehen sind, in welches ein Haken d fafst. Sind sämmtliche Haken d in die Augen der Bolzen α eingehakt, so ist eine Verbindung der Zugstränge mit dem Wagen hergestellt, während beim Flüchtigwerden der Pferde die Haken d ausgehakt und die Zugstränge vom Wagen getrennt werden. Dasselbe findet gleichzeitig mit der Deichselspitze f statt, an welcher die Halskoppel befestigt sind. Diese Deichselspitze sitzt lose auf der Deichsel und ist durch einen Riemen oder eine Kette mit dem Schieber g verbunden, in dessen Auge der Haken h fafst. Die Haken d sind auf einer am Vorderwagen gelagerten Welle / befestigt, welche durch einen Arm m und Stange η mit dem Hebel / verbunden ist, der den Haken h trägt.

An der Welle / sitzen ferner die beiden Bremsschuhe r, welche eine Bremsung der Vorderräder bewirken, wenn die Welle / so gedreht wird, dafs ein Aushaken der Haken d und h erfolgt.

Der Hebel p wird durch eine Feder ί nach rechts, Fig. 1, gedrückt, so dafs für gewöhnlich die Haken eingehakt bleiben. Durch einen Zug an dem Hebel/ mittelst einer Kette oder eines Riemens erfolgt gleichzeitig ein Aushaken der Haken d und h, sowie eine Bremsung der Vorderräder durch die Bremsschuhe r. Die Pferde sind' auf diese Weise sofort abgesträngt und gänzlich vom Wagen getrennt.

Diese Einrichtung läfst sich auch für Einspänner anwenden, und sind alsdann an der Deichselgabel nach vorn geöffnete Haken anzuwenden, so dafs eine bewegliche Spitze fortfallen kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Wagen jeder Art die Combination der beweglichen Zugstrangbolzen α mit Haken d, welche auf einer Welle / sitzen, die mit Bremsschuhen r versehen ist, sowie die Verbindung dieser Einrichtung mit Hebel ß, Haken h, Schieber g mit beweglicher Deichselspitze /.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.