DE186846C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 186846 KLASSE 63 b. GRUPPE

CARL JOCHHEIM in DARMSTADT.

angezogen werden.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. August 1906 ab.

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Fahrzeugen zur Verhütung des Durchgehens der Pferde und unterscheidet sich von ähnlichen Einrichtungen dadurch, daß die Pferde durch die von ihnen ausgeübte Zugkraft, nachdem der Fahrer durch einen Handgriff einen Bolzen gelöst hat, eine Bremsvorrichtung in Wirksamkeit setzen und dadurch den Wagen zum stehen bringen.

ίο In der Zeichnung ist die Einrichtung veranschaulicht, und zwar zeigt

Fig. ι von oben gesehen die Bremse in ausgerücktem Zustande,

Fig. 2 dieselbe in Tätigkeit.

An Stelle der bei Zweispännern sonst -gebräuchlichen Zugscheite, welche an dem Hauptzugscheit B, das in fester Verbindung mit den Vorderrädern steht, angehängt werden, kommen hier zwei größere von Eisen gefertigte Zugscheite von rechteckigem Querschnitte zur Anwendung. Dieselben laufen an den äußeren Enden in Klammern aus, die den Zweck haben, als Bremsklötze zu dienen.

Diese Zugscheite, welche nahezu die Breite des Wagens einnehmen, liegen mit ihren Flächen fest aufeinander und sind in der Mitte mittels eines mit Schraubenmutter versehenen Bolzens α an dem festen Hauptzugscheit B des Wagens drehbar befestigt.

In einiger Entfernung von diesem Mittelbolzen sind zur Aufnahme eines Kuppelstiftes b in den beiden Zugscheiten und durch das Hauptzugscheit B durchgehend genau sich deckende Löcher angebracht.

Der Kuppelstift b ist oben mit einem Ringe versehen und dieser mit einer auf dem Kutschbock befestigten losen Leine verbunden.

Der Kuppelstift ist stets gut eingefettet zu halten, damit er jederzeit mühelos herausgezogen werden kann.

Durch den Bolzen α und den Kuppelstift b werden die Zugscheite in ruhender Lage aufeinander -gehalten (Fig. 1), so daß sie wie ein aus einem Stück gefertigtes Zugscheit wirken.

Die kleinen Zugscheite c für jedes Pferd werden, wie auch sonst, an den äußeren Bügeln e der großen Zugscheite angehängt.

Zeigen nun die Pferde die Absicht durchzugehen, oder droht sonstige Gefahr, ist in erster Linie durch kräftigen Ruck die Hinterradbremse, welche unbedingt Hebelbremse sein muß, anzuziehen; alsdann zieht man an der am Kutschbock befestigten Leine den Kuppelstift b heraus.

Hierdurch geraten die beiden Zugscheite A, A- aus ihrer sich deckenden Lage und bewegen sich um den Mittelbolzen α nach Art einer Zange (Fig. 2).

Durch die Kraftanstrengung der Pferde werden die an den Außenenden der Zugscheite angebrachten Klammern auf die Vorderräder gepreßt, und zwar_ um so fester, je stärker die Pferde anziehen.

Bei Einspänhern kommen dieselben Zugscheite zur Verwendung, nur daß das kleine Einzelzugscheit wegfällt und das Pferd direkt an den beiden inneren Bügeln f, f angesträngt wird. Bei gelöstem Kuppelstift b

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zieht das eine Pferd
beide Bremsen an.

alsdann gleichmäßig

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bremsvorrichtung für Fahrzeuge, deren Bremsklötze durch die Zugtiere angezogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden von zwei um einen Bolzen (a) drehbaren und durch einen Kuppelstift (b) zusammenhaltbaren Zugscheiten (A, A) als Bremsklötze ausgebildet sind, welche nach Herausziehen des Kuppelstiftes (b) vom Kutschersitze aus durch die Zugkraft der durchgehenden Pferde gegen die vorderen Räder des Wagens gepreßt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.