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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Untersuchung
von Gefäßen, vorzugsweise
von retinalen Gefäßen, bei
der mindestens ein Gefäßabschnitt
in einem elektronischen Bild oder in einer elektronischen Bildfolge
abgebildet vorliegt, die von einer Videoquelle einer Auswerteeinheit
zugeführt
wird.
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Die
Erfindung ist zur funktionsdiagnostischen Analyse für alle optisch
zugängigen
oder auf sonstige Weise abbildbaren Blutgefäße anwendbar. Vorzugsweise
dient sie zur Erfassung von Vasomotionen an Netzhautgefäßen. Sie
ist jedoch auch zur Untersuchung von Gefäßen der Regenbogenhaut, der
Bindehaut, sowie von Gefäßen, die
mit dem Mikroskop oder Endoskop oder auf andere Weise optisch zugängig sind,
anwendbar. Insbesondere können
auch Gefäße, die
während
einer Operation freigelegt sind mittels Operationsmikroskop beobachtet
und untersucht werden. Die Anwendung der Erfindung ist sowohl an
menschlichen Gefäßen als
auch zur Untersuchung an Tieren möglich. Die Abbildung der Gefäße kann
dabei durch optische Abbildungssysteme oder durch elektronische
Bilderzeugungssysteme erfolgen. Die Anwendung ist nicht nur auf
die Untersuchung von Gefäßen der
Mikrozirkulation mit Hilfe optischer Bilderzeugung beschränkt, sie
kann in vorteilhafter Weise auch in großen mittels Ultraschall und
anderen bildgebenden Prinzipien erzeugten Bildern von Gefäßabschnitten
eingesetzt werden.
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Im
Stand der Technik ist es zur Untersuchung an Gefäßen bekannt, Gefäßweitenmessung
am Augenhintergrund durchzuführen.
Diese Verfahren basieren auf der Verwendung optischer Feinmesstechnik
im ophthalmologischen Bild, dem Einsatz optischer Feinmesstechnik
und Densitometrie am fotografischen Negativ oder auf fotoelektrischen
Messverfahren.
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Nach
der
DE 38 39 272 ist
eine Anordnung zur Messung am Augenhintergrund bekannt, die auch
für den
klinischen Einsatz geeignet ist und eine Gefäßweitenmessung ermöglicht,
die die objektive Erfassung feiner pulsatorischer, auto- bzw. lokalregulativer
Gefäßweitenänderungen
ermöglicht.
Bei dieser Anordnung erfolgt eine Abbildung des Augenhintergrundes
auf einer CCD-Zeile, wobei ein Beleuchtungsstrahlengang zur blitzförmigen Beleuchtung
des Augenhintergrundes vorgesehen ist. Dabei wird ein und dasselbe
Bildfeld des Augenhintergrundes auf mindestens zwei CCD-Zeilenabschnitten
abgebildet, wobei Mittel zur Veränderung der
Bildlage und optischen Eigenschaften des Bildes vorgesehen sind.
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Mit
den bisher bekannten Verfahren und Vorrichtungen lassen sich Reproduzierbarkeiten
zwischen verschiedenen Sitzungen nur mit geringer Genauigkeit erreichen.
Diese Reproduzierbarkeit ist für
den signifikanten Nachweis regulatorischer Kenngrößen und
pathophysiologischer sowie therapeutischer Veränderungen individuell an einem
Gefäß eines
Patienten nicht geeignet. Klinisch relevante Aussagen lassen sich
damit nur im Gruppenvergleich erreichen, sofern man von großen pathologischen
Veränderungen
absieht. Regulatorische Veränderungen
sowie physiologische Rhythmen stochastischer Änderungen der Gefäßdurchmesser weisen
Abweichungen von weniger als 10% auf und sind mit den bekannten
Methoden nicht individuell signifikant nachweisbar.
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Im
Stand der Technik sind aus
DE
43 26 716 A1 ,
DE
38 39 272 A1 ,
US 52
42 006 ,
US 50 31 632 , DELORI,
FRANCOIS C.: Noninvasive technique for oximetry of blond in retinal
vessels In: Applied Optics, 15. March 1988, Vol. 27, No. 6, nach
MÜNCH,
K. u.a.: Adaptive Algorithmen zur automatischen Messung retinaler Gefäßdurchmesser.
In: Biomedizinische Technik, Bd. 40, 1995 sowie nach SCHACK, B.
u.a.: Anwendung adaptiver Verfahren zur Erfassung der Position und
des Durchmessers von Blutgefäßen am Augenhintergrund, Mustererkennung,
1994, Springer-Verlag verschiedene Vorrichtungen und Verfahren zur
Untersuchung von Gefäßen, vorzugsweise
retinalen Gefäßen, bekannt.
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Dabei
ist aus
DE 43 26 716
A1 eine Vorrichtungen zur Untersuchung von Gefäßen, vorzugsweise
retinalen Gefäßen, bekannt,
bei der jeweils ein Gefäßabschnitt
in einem elektronischen Bild oder in einer elektronischen Bildfolge
abgebildet vorliegt, die von einem bildgebenden System in Form einer
modifizierten Netzhautkamera sowie einem CCD-Bildsensor als Bildempfänger einer
Bild-, Signal- und Auswerteeinheit (BV) unter Verwendung einer Steuereinheit
(SS) zugeführt
werden, und eine Ausgabeeinheit (EP) zur bildlichen Darstellung
der Gefäße, die
im Dialogbetrieb mit einer Eingabeeinheit (DE) steht, vorhanden
ist.
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Nachteilig
ist bei den bekannten Vorrichtungen, dass diese eine Auswertung
von Gefäßsignalwerten weder
nach deren örtlichen
noch nach deren zeitlichen Verlauf ermöglichen.
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Im
genannten Stand der Technik ist in [MÜNCH, K. u.a.: Adaptive Algorithmen
zur automatischen Messung retinaler Gefäßdurchmesser, in: Biomedizinische
Technik, Bd. 40, 1995] ein Verfahren zur Untersuchung von Gefäßen, vorzugsweise
von retinalen Gefäßen, beschrieben,
bei dem mindestens ein Gefäßabschnitt
in einem elektronischen Bild oder in einer elektronischen Bildfolge
abgebildet vorliegt, von einem bildgebenden System in Form einer
modifizierten Netzhautkamera sowie einem CCD-Bildsensor als Bildempfänger einer Bild-,
Signal- und Auswerteeinheit unter Verwendung einer Steuereinheit
zugeführt
wird, und eine Ausgabeeinheit zur bildlichen Darstellung der Gefäße, die
im Dialogbetrieb mit einer Eingabeeinheit steht, vorhanden ist.
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Nachteilig
ist bei den bekannten Verfahren, dass eine Auswertung von Gefäßsignalwerten
weder nach deren örtlichen
noch nach deren zeitlichen Verlauf möglich ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Untersuchung von Gefäßen, vorzugsweise
von retinalen Gefäßen, anzugeben,
die eine Auswertung von Gefäßsignalwerten
sowohl nach deren örtlichen
als auch nach deren zeitlichen Verlauf ermöglichen.
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Hinsichtlich
der Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch
die im Anspruch 39 angegebenen Merkmale gelöst.
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Die
Erfindung zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen aus.
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Mit
der Erfindung werden technische Voraussetzungen für die quasikontinuierliche
Messung des Gefäßdurchmessers
in Verbindung mit der zeitlich und örtlich aufgelösten Präsentation
des Gefäßdurchmessers geschaffen.
Dadurch wird eine bisher als Fehlerquelle interpretierte biologische
Variabilität
u. a. als Vasomotion, Blutdruckwellen und örtliche Lumenänderungen
erfassbar und klinisch bewertbar.
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Ferner
ermöglicht
es die Anwendung der Erfindung, für bisher nicht messbare Netzhautgefäße aussagefähige Kenngrößen zu bilden,
die sich grafisch in übersichtlicher
Weise darstellen lassen und die Bewertung der Vielfalt der Messwerte überhaupt
erst ermöglichen.
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Besonders
vorteilhaft sind die auf spezielle Aussagen zugeschnittenen besonderen
Präsentationsformen,
insbesondere die nachträgliche
bildrichtige Zuordnung der aus dem Bild gewonnenen Messdaten zurück in das
Bild.
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Weiterhin
gestattet es die Erfindung Kenngrößen aus einer Spektralanalyse
des Gefäßdurchmessers oder
von plethysmografischen Werten zu gewinnen.
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Ferner
ist es günstig,
dass durch eine spezielle Anordnung ein Teil der Verfahren mit kostengünstiger PC-Technik
online-fähig
ist.
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Ein
wichtiger Vorteil besteht darin, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
aus verschiedenen speziellen Anordnungen besteht, die auch einzeln
verwendet werden können.
Hierzu zählen
insbesondere:
- – eine Fixationsvorrichtung
mit Transformation in den Objektraum, wodurch eine Vergleichbarkeit
der Messergebnisse gewährleistet
wird,
- – die
Anordnung eines Hilfsfensters zur Reduzierung des Einflusses von
Augenbewegungen und
- – die
Verwendung eines Messfeldes, wodurch die Lichtbelastung am Auge
reduziert wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Anordnung
lassen eine Vielzahl verschiedener Ausführungen mit unterschiedlichen
Fragestellungen bzw. klinischen Aussagen zu, die gleichermaßen von
klinischer Relevanz sind. Als Videoquellen kommen sowohl digitale
oder analoge Aufzeichnungssysteme für Bildfolgen in Frage als auch
bildgebende Systeme wie z. B. Laserscanner-Systeme und konventionelle
optisch abbildende Systeme mit optoelektronischer Bildgebung oder
auch beliebige andere Systeme, die ein elektronisches Bild von einem
Gefäßabschnitt
liefern können,
womit die Vielzahl der möglichen
Ausführungsformen
der Erfindung noch erweitert wird.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher beschrieben.
Hierzu wird ein Messplatz zur Online-Messung retinaler Vasomotions-
und Regulationsfähigkeit
papillennaher retinaler Astgefäßabschnitte
erläutert.
Klinischer Hintergrund ist dabei die Fragestellung nach dem Grad
lokaler Regulationsfähigkeit
bei Rückatmung
und nach den Ursachen eingeschränkter
lokaler Regulation bezüglich
Vasomotion und Gefäßwandsteifigkeit.
Diese klinischen Fragestellungen konnten mit keinem der bekannten
Verfahren untersucht werden.
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In
den zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild der Gesamtvorrichtung,
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2 ein
Blockschaltbild für
die im Ausführungsbeispiel
beschriebene Vorrichtung,
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3 ein
Blockschaltbild für
die im Ausführungsbeispiel
beschriebene Vorrichtung in einer zweiten Ansicht,
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4 die
Darstellung eines Bildfeldes mit Fenstern,
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5 ein
Blockschaltbild des Verfahrensablaufes,
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6 ein
Präsentationsbeispiel
für ein
Funktionsbild,
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7 ein
Präsentationsbeispiel
für die
Zeitdarstellung, und
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8 ein
Präsentationsbeispiel
für den
Gefäßverlauf.
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1 erläutert die
Gesamtanordnung der Vorrichtung.
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Objekt
O sind die papillennahen großen
retinalen Astgefäße des lebenden
menschlichen Auges und der Objektraum ist mit dem Augenhintergrund
gegeben. Als Bezugspunkt des Objektraumes wird die Foveola definiert.
Als Videoquelle wird ein bildgebendes System BS in Form einer modifizierten
Netzhautkamera mit kombinierter Innen- und Außenfixationsvorrichtung FI
sowie einem CCD-Bildsensor als Bildempfänger BE eingesetzt. Die analogen
Videosignale der Bildfolge werden über einen Bildmanipulator BM
digitalisiert, gekennzeichnet, vorverarbeitet und ausschnittsweise
an eine Ausgabeeinheit EP, insbesondere einen TV-Monitor EP1 und
parallel dazu an einen PC-Monitor
EP2 und einen steuerbaren Videorekorder ES weitergeleitet. Die Steuereinheit
SS und die signalverarbeitende und Auswerteeinheit BV sind mit einem
PC realisiert. Der PC besitzt für
den Dialogbetrieb eine Eingabeeinheit DE, insbesondere eine Tastatur
und Maus und als Ausgabeeinheiten EP einen PC-Monitor EP2 und einen
Farbdrucker. Als Manipulationseinheit MP wird eine Vorrichtung zur
atemgaskontrollierten Rückatmung
verwendet. Als zusätzliche
Messeinheit MS wird ein System zur automatischen periodischen Oberarmblutdruckmessung
eingesetzt. Die Steuereinheit SS ist softwaremäßig oder über die PC-Schnittstellen hardwaremäßig mit
allen anderen Einheiten verbunden.
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Alle
nachfolgend beschriebenen Stelleinheiten sind derart ausgeführt, dass
die beschriebenen Steuersignale zugleich auch die aktuellen Einstellungen
der zu steuernden Parameter direkt repräsentieren oder berechnen lassen.
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Das
bildgebende System BS ist in den 2 und 3 näher dargestellt.
Die Figuren zeigen zwei senkrecht zueinander angeordnete Ansichten.
Es besteht aus einem abbildenden Hauptstrahlengang HS, einem Umfeldbeleuchtungsstrahlengang
US mit dem Umfeldbeleuchtungssystem UBS, einem Messfeldbeleuchtungsstrahlengang
mit dem Messfeldbeleuchtungssystem MBS und dem Fixationsstrahlengang
FS. Der Fixationsstrahlengang FS teilt sich in einen äußeren Fixationsstrahlengang
FAS und einen inneren Fixationsstrahlengang FIS auf, wobei in 2 nur
der innere Fixationsstrahlengang FIS zu sehen ist, der im Bereich der
Beleuchtungspupillenebene über
den Spiegel S3 in den Hauptstrahlengang HS eingespiegelt wird und
bezüglich
der Darstellungsansicht aus senkrechter Richtung zur Papierebene
kommt. Umfeldbeleuchtungsstrahlengang US und Messfeldbeleuchtungsstrahlengang
werden in derselben beleuchtungsseitigen Pupillenebene in den Hauptstrahlengang
HS über
den Spiegel S2 eingespiegelt. S2 und S1 realisieren in diesem Beispiel
die Teilung bzw. Zusammenführung
der Strahlengänge
durch Pupillenteilung, d. h., dass alle beleuchtungs- und abbildungsseitigen
Pupillen im Bereich der Spiegel S2 und S3 übereinanderfallen. Alle Strahlengänge verlaufen
gemeinsam über
eine Ophthalmoskopierlinse OL und durch die optischen Schichten
des Objektes O Auge und durchdringen den Objektraum mit den zu untersuchenden
Netzhautgefaßabschnitten.
Die abbildenden Einheiten des Hauptstrahlengangs HS sind die optischen
Schichten des Auges, die Ophthalmoskopierlinse OL und das Optiksystem
HOS, die die Objektebene y in die Bildebene y'' auf
die Sensorebene des CCD-Empfängers
BE abbilden. Die Vergrößerung des
Abbildungssystems und die CCD-Kamera werden derart gewählt, dass
auf den Augenhintergrund bezogen eine geometrische Auflösung von
10 μm/Pixel
erreicht wird. Die Objekt- und Bildlagen im Hauptstrahlengang HS
sind aus Übersichtsgründen mit
y, y' und y'' eingetragen. Der Messfeldstrahlengang
wird in den Umfeldsstrahlengang mittels eines Spiegels S1 in einer
vorzugsweise zur Beleuchtungspupille kongruenten Ebene durch geometrische
Strahlenteilung mittels eines Lochspiegel derart eingespiegelt,
dass die Umfeldbeleuchtungspupille den äußeren Strahlenbereich der Pupillenfläche nutzt.
Die Beleuchtungsoptik BO dient der notwendigen Zwischenabbildung.
Die optischen Systeme enthalten die bekannten Maßnahmen zur Reflexbeseitigung.
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Das
Optiksystem HOS ist mit einem manuellen Fehlsichtigkeitsausgleich
versehen, der mittels Stellglied durch den Untersucher anhand des
Kontrollbildes auf dem TV-Monitor
EP1, eingestellt wird, wobei der Refraktionswert für die aktuelle
Fehlsichtigkeit durch einen Geber bestimmt und als Signal bsr der
Steuereinheit SS zugeführt
wird.
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Das
Messfeldbeleuchtungssystem MBS erzeugt gemeinsam mit der Beleuchtungsoptik
BO, der Ophthalmoskopierlinse OL und den Schichten des Auges ein
helles beleuchtungsseitiges in der Objektebene am Augenhintergrund
scharf abgebildetes spaltförmiges
Messfeld.
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Spalthöhe und -breite
sowie die Lage des Messfeldes zur Bildfeldmitte sind beliebig einstellbar.
Der Spalt ist gegen den Spaltschwerpunkt mittels Stellglied beliebig
drehbar. Der Lampenstrom ist steuerbar. Die Scharfstellung des Spaltes
ist ebenfalls steuerbar und erfolgt stets so, dass sich der Spalt
kongruent zur Bildebene im Hauptstrahlengang HS befindet. Dazu wird
das aus dem Optiksystem HOS gewonnene Signal bsr zur Refraktionseinstellung
benutzt. Die zur automatischen Steuerung aller beschriebenen Einstellungen
des Messfeldbeleuchtungssystems MBS notwendigen Signale werden als
Messfeldkoordinaten bezeichnet.
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Innerhalb
des Messfeldbeleuchtungssystems MBS ist ein Bereich mit telezentrischem
Strahlengang vorgesehen, in dem ein steilkantiger Bandpaßfilter
mit einer Mittelwellenlänge
von 540 nm und einer Bandbreite von 100 nm eingesetzt wird.
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Das
Umfeldbeleuchtungssystem UBS dient gemeinsam mit dem bildgebendem
System BS, der Ophthalmoskopierlinse OL und den optischen Schichten
des Auges zur Ausleuchtung des zur Abbildung im Videosignal vom
bildgebenden System BS kommenden Objektfeld am Augenhintergrund,
womit die Umfeldbeleuchtung des Spaltes realisiert wird. In diesem
System ist ein Bereich mit parallelen Hauptstrahlen vorgesehen,
in dem im Falle dieses Ausführungsbeispieles
derselbe Bandpaßfilter
eingesetzt wird, wie im Messfeldbeleuchtungssystem MBS. Der Lampenstrom
des Beleuchtungssystems wird durch das Signal bsu gesteuert.
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3 stellt
das bildgebende System BS mit der integrierten Fixationseinrichtung
FI in einer senkrechten Ansicht zu 2 dar. Beide
Patientenaugen sind zu sehen, wobei das zu untersuchende Auge als
Objekt mit O gekennzeichnet ist. Der Hauptstrahlengang HS ist mit
seiner optischen Hauptachse dargestellt. Der Fixationsstrahlengang
FS bildet die Fixationsmarke y der Fixationsmarkeneinheit FME in
die Foveola des zu untersuchenden Auges als Bild y'' der Fixationsmarke y oder in die Foveola
des Nachbarauges (Außenfixation) als
Bild y'' mittels des Fixationsoptiksystemes
FOS1 und der optischen Einheit AA bzw. mittels des Fixationsoptiksystemes
FOS2 und der Ophthalmoskopierlinse OL über die optischen Schichten
der Augen ab. Die optischen Einheiten AA und die Fixationsoptiksysteme
FOS1 und FOS2 dienen des Weiteren zur Anpassung der Aperturen der
Fixationsstrahlengänge
FS. Dabei wird mittels eines kippbaren Spiegels S4 der Spiegeleinheit SE
der Strahlengang wahlweise in den äußeren Fixationsstrahlengang
FAS oder in den inneren Fixationsstrahlengang FIS gelenkt.
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Die
Fixationsmarkeneinheit FME besitzt einen selbstleuchtenden Fixationspunkt
als Fixationsmarke y und als Stellglied (SG) zur automatischen und
definierten Einstellung der Lage der Fixationsmarke y zur optischen
Achse in Richtung und senkrecht zur optischen Achse des Fixationsstrahlenganges
FS und zur Steuerung der Fixationsmarkenhelligkeit. Die Fixationsmarke
y wird für
das fixierende Auge scharfgestellt. Mit der Bewegung der Fixationsmarke
y in der zur Foveola kongruenten Ebene (x-, y-Richtung) wird der
gewünschte Objektfeldausschnitt
in das Bildfeld gebracht. Die Fixationsmarkenhelligkeit wird durch
ein Stellglied gesteuert eingestellt. Die Klappspiegeleinheit enthält ebenfalls
ein Stellglied zur automatischen Steuerung der Spiegelstellung.
Die optische Einheit AA des äußeren Fixationsstrahlenganges
FAS besitzt Elemente zur manuellen Bewegung des Fixationsstrahlenganges
FS parallel zum Hauptstrahlengang HS. Die Bewegungsmöglichkeit dient
dem Ausgleich des Augenpupillenabstandes zwischen beiden Augen.
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Alle
für die
Fixationsvorrichtung beschriebenen Steuersignale bsr und bsu werden
als Fixationskoordinaten f zusammengefasst und von der Steuereinheit
SS geliefert.
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Bei
der Anwendung der Anordnung wird ein TV-Signal der Bildmanipulationseinheit
BM zugeführt,
die die Aufgabe hat, Messfenster, zugehörige Scanbereiche und zwei
Hilfsfenster auszuschneiden, die Bildausschnitte von Mess- und Hilfsfenster
digitalisiert an die Einheit BV weiterzugeben, die aktuelle Lage
von Mess-, Hilfsfenster und Scanbereich in jedem Bild des Videosignal
darzustellen, das Videosignal der Einheit zur Ergebnispräsentation
EP, insbesondere dem TV-Kontrollmonitor zur visuellen Beurteilung
des Fundusbildes und der Fensterlagen zur Verfügung zu stellen und die Bilder
der Bildfolge auf dem steuerbaren Videorekorder ES mit einer Bild-
und Bildfolgekennung versehen, aufzuzeichnen. Die Rekordersteuerung
wird dabei von der Steuereinheit SS übernommen. Standardfensterkoordinaten
und Scanbereich werden von der Steuereinheit SS vorgegeben. Dabei
ist der Scanbereich identisch mit dem Messfeld. Die Hilfsfenster
werden standardmäßig vorzugsweise
jeweils aus mehreren horizontalen und mehreren senkrechten Pixelreihen
gebildet, die senkrecht zueinander angeordnet sind, so dass sie
ein Kreuz bilden, dessen Mittelpunkt im Schwerpunkt des Scanbereiches
liegt.
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4 zeigt
eine derartige Anordnung der Fenster im Kontrollbild des TV-Monitors
EP1. Abweichend von den Standardfenstern kann im Dialogbetrieb durch
den Untersucher Messfeld, Fenster und Scanbereich unabhängig voneinander
in Lage und Geometrie beliebig festgelegt werden. Vorzugsweise erfolgt
die manuelle Festlegung per Mauseingabe, wobei Mausbewegung und
Maustasten durch die Steuereinheit SS ausgewertet und die ermittelten
Koordinaten und Aktionen an den Bildmanipulator BM weitergegeben
werden. Wird die Messung in einer Bildfolge an mehreren Gefäßabschnitten
im Bildfeld gewünscht, öffnet man
das Messfeld bis alle gewünschten
Gefäßabschnitte
innerhalb des Messfeldes liegen und definiert mehrere Messfenster
mit zugehörigen
Messfeldern und Scanbereichen. Die beiden Hilfsfenster werden nur
einmal mit dem ersten Messfenster definiert und verändern ihre
Lage nicht. Sämtliche
die Lage und Geometrie der Mess- und Hilfsfenster sowie der Scanbereiche
betreffende Koordinaten (Messfensterkoordinaten mfk1 ... mfkn, Hilfsfensterkoordinaten
hfk1, hfk2, Scanbereiche sc1 ... scn), werden als Steuersignale
bm in der Steuereinheit SS generiert und dem Bildmanipulator BM
zugeleitet. Ist das Messfeld ausreichend groß, können anhand der Videoaufzeichnung
der Bildfolge an jedem beliebigen weiteren Gefäßabschnitt Messungen vorgenommen
werden, wobei lediglich das bildgebende System BS und der Bildempfänger BE
durch den steuerbaren Videorekorder ES ersetzt werden.
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5 erläutert an
einem Blockschaltbild den Verfahrensablauf. Die Beschreibung der
erfindungsgemäßen Bild-
und Signalverarbeitung in den Mess- und Hilfsfenstern erfolgt nur
am Beispiel eines Fensters, da bei Verwendung mehrerer Messfenster
analog verfahren wird.
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Die
Bild-, Signal- und Auswerteeinheit BV besteht vorzugsweise aus vier
Modulen, einem Durchmessermodul, einem Hilfsfenstermodul, einem
Klassifikationsmodul und einem Auswertemodul. Alle Fenster werden
vom Durchmessermodul bearbeitet, die im Messfenster gefundenen Gefäße werden
mit ihrem Gefäßdurchmesser,
der Gefäßmittenlage
im Messfenster und der mittleren Schräglage des Gefäßes gegen
das Fenster ausgegeben und in Abhängigkeit von der Bildnummer
der Folge und der aktuellen Lage der Fenster im Bildfeld in einem
Primärdatensatz
gespeichert.
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Im
Klassifikationsmodul werden die erkannten Gefäße der aktuellen Fenster anhand
ihrer Merkmale einander zugeordnet. Im Hilfsfenstermodul wird aus
der Differenz der Gefäßmittenlage
und der Schräglage
der Gefäße die Lageverschiebung
gleicher Gefäße in Richtung
der Hilfsfenster als Korrekturwerte für die kleinen unwillkürlichen
Augenbewegungen bestimmt. Aus diesen Korrekturwerten, den Abbildungsverhältnissen,
den aktuellen Fensterkoordinaten, den Fixationskoordinaten und den
Gefäßmitten
im Bildfeld wird die Objektlage der zu den Gefäßdurchmessern gehörenden Gefäßmitten,
nachfolgend als Gefäßort bezeichnet,
bezogen auf den Bezugspunkt (Foveola) berechnet, gefäß- und bildrichtig
in der Primärdatenmatrix
gespeichert. Damit ist die Vergleichbarkeit der Gefäßdurchmesser
unabhängig
vom eingestellten Objektfeld und die Ausschaltung des Einflusses
von Augenbewegungen auf den Messort gegeben. Eine ähnliche
Wirkung zur Ausschaltung kleiner Augenbewegungen kann man erreichen,
wenn man die Bildverschiebung mittels Korrelation der Bildinformation
der ersten Hilfsfenster gegen das aktuelle Hilfsfenster berechnet.
Die Gefäßschräglagen werden dann
durch Korrelation aus benachbarten Pixelreihen gegeneinander ermittelt
und berücksichtigt.
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Das
Durchmessermodul stellt erfindungsgemäß einen schnellen Algorithmus
dar, der in den Zeilensignalen der Fenster Gefäßkanten erkennt, interpolierend
die fotometrischen Schwerpunkte in den Gefäßkanten bildet, die Schräglage der
Gefäßkanten
errechnet, die richtigen Gefäßkanten
einander zuordnet, den Gefäßdurchmesser
zwischen den fotometrischen Kantenschwerpunkten schräglagekorrigiert
bestimmt und die Gefäßmittellage
im Fenster errechnet.
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Zur
Blutdruckmessung werden spezielle Messeinheiten MS1, MS2 verwendet.
Die Messeinheit zur periodischen Druckmessung MS1 besitzt eine Rechnerschnittstelle über die
mittels eines Steuersignals von der Steuereinheit SS der Messvorgang
gestartet und gestoppt wird. Die ermittelten Blutdruckdaten werden über die
Steuereinheit SS zeit- bzw. bildrichtig der Primärdatenmatrix zugeordnet. Steuer-
und Messsignale werden als Signale zusammengefasst dargestellt.
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Die
Messeinheit MS2 besteht aus einem EKG-Gerät, das über eine Rechnerschnittstelle
die R-Zacke des EKG an die Steuereinheit liefert und von dieser
im Primärdatensatz
bild- bzw. zeitrichtig
den Datensätzen zugeordnet
gespeichert wird.
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Ferner
ist es möglich,
mit Provokationsvorrichtungen bestimmte Zustände für entsprechende Untersuchungen
hervorzurufen. Die Atemgasprovokationseinrichtung MP besitzt vorzugsweise
einen Atemweg für
die freie Atmung und einen weiteren Atemweg für die Rückatmung, die umschaltbar sind.
In ausreichender Nähe des
Mundstückes
wird der Sauerstoff und ein CO2-Anteil der
Atemluft periodisch gemessen und an die Steuereinheit SS bild- und
zeitrichtig der Primärdatenmatrix
zugeordnet. Mittels Steuersignalen von der Steuereinheit SS werden
die Atemgaswege ablaufgesteuert umgeschaltet.
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Die
Provokationseinrichtung zur physischen Belastung MP2 besteht aus
einem Satz handlicher Gewichte und einem akustischen Signalgeber.
Das auf das Körpergewicht
des Patienten normierte Gewichtsstück wird auf ein Signal hin
durch den Patienten in die Hand genommen und in seitlich waagerecht
ausgestreckter Position des Armes bis zu einem zweiten Signal gehalten.
Danach legt der Patient das Gewichtsstück wieder ab. Beide Signale
werden akustisch durch die PC-Ausgabeeinheit EP2 erzeugt, wobei
das Steuersignal von der Steuereinheit SS geliefert wird. Je nach
Ablaufplan erfolgt diese Provokation während, vor oder zwischen den
Messungen am Auge.
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Die
weitere Verarbeitung der Messergebnisse erfolgt vorzugsweise zunächst durch
die Bildung weitere Gefäßsignale,
in dem sämtlich
Gefäßdurchmesser
für sich
quadriert und die Quadrate ein weiteres mal quadriert werden und
jeweils in weitere temporäre
Spalten der Primärdatenmatrix
für die
Auswertung als geschwindigkeitsrelevanten Durchmesser Ag (x, y,
t) und als flußrelevanten
Durchmesser Qg (x, y, t) gefäß-, orts-,
zeit- bzw. bildrichtig gespeichert. Diese Schritte ermöglichen
eine erhebliche Erweiterung der Aussagefähigkeit der Erfindung, da sie
zusätzlich,
die nicht überschaubare
Wirkung von vasoaktiven Aktivitäten
der Gefäßdurchmesser
auf die Strömungsgrößen Blutgeschwindigkeit
und Blutfluß direkt
beschreiben. Die Einbeziehung dieser Kenngrößen ist wahlfrei.
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Es
wird zwischen Online-Auswertung und Offline-Auswertung unterschieden.
Die Steuerung der Online-Auswertung erfolgt durch die Steuereinheit
SS nach werkseitiger oder benutzerdefinierter Voreinstellung. Die
Offline-Auswertung erfolgt durch eine Menüauswahl der interessierenden
Gefäßabschnitte
und Signale, sowie der Auswerteverfahren und der Parameter in bekannter
Weise.
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Die
dem Untersucher in diesem Beispiel zur Auswahl angebotenen Auswerteverfahren
zur Bildung von Kenngrößen sind
in Blöcken
in 5 zusammengestellt. Grundlage sind die in der
Primärdatenmatrix
permanent oder temporär
gespeicherten Gefäß,- Mess-
und Provokationssignale in ihrer örtlichen und zeitlichen Abhängigkeit.
Die nachfolgende Beschreibung erfolgt nur für die Auswertung eines Gefäßabschnittes,
und nur für
den Gefäßdurchmesser
Dg als Gefäßsignal,
da sie für
die anderen Gefäßabschnitte
bzw. Gefäßsignale (Ag,
Qg) analog erfolgt.
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Mittels
Datenmaske werden die zu analysierenden Daten aus der Primärdatenmaske
zeit-, orts- und gefäßrichtig
ausgelesen und einem, dem technischen Stand entsprechenden Filter
zur spektralen, und/oder örtlichen
Filterung zugeführt,
der entsprechend der Auswerteaufgabe eingesetzt wird.
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Das
Verfahren örtlicher
Frequenzanalyse bestimmt das Leistungsspektrum, detektiert signifikante örtliche
Frequenzen Fo und bestimmt die zugehörige Phasenlagen der zugeleiteten
Datenfolge entweder in Abhängigkeit
von einem im Filter eingestellten Zeitintervall als zeitabhängige spektrale
Kenngrößen oder
als komplexe spektrale Kenngröße.
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Der
Block zeitliche Frequenzanalyse bestimmt das Leistungsspektrum der
ausgewählten
Signalfolge, detektiert signifikante Frequenzen Ft, bestimmt deren
Leistung Lt und Phasenlage Pt und speichert diese ermittelten spektralen
Kenngrößen i in
den zugehörigen
Kenngrößenmatrizen.
Aus den ermittelten spektralen Leistungen werden die Kenngrößen VAPU
als Quotient aus Vasomotion und Pulsation, PPU als Quotient aus Provokationsantwort
zur Pulsation und PVA als Quotient aus der Provokationsantwort zur
Vasomtion, PUB als Quotient der Blutdruckwelle erster Ordnung zur
Pulsation gebildet, die entsprechend der Datenmaske bzw. dem Filter
einer der Kenngrößenmatrizen
zugeordnet wird.
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Zwischen
vorgegebenen Messabschnitten werden Phasendifferenzen berechnet
und bei zusammenhängenden
Gefäßabschnitten
aus den zugehörigen
Weglängen
Wellengeschwindigkeiten berechnet.
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Das
Verfahren Pulsationsanalyse bestimmt R-zackengetriggert für den entsprechenden
Ortsabschnitt eine zeitlich mittlere Pulsationssignal in Abhängigkeit
von der Pulsphase über
eine Pulsationsperiode, die in den Kenngrößenmatrizen als Pulsationssignal
gespeichert wird. Die Scheitelwerte der Pulssignale werden als gesonderte
Kenngrößen bestimmt
und gespeichert.
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Die
Verfahrensgruppe Ortsanalyse liefert die signifikanten Maxima MaO
und MiO der Datenfolge über den
Ort, deren Zeitabstand TO und den zugehörigen Scheitelwerte SO, den
Mittelwert MWO, dessen Streuung SMWO und das Konfidenzintervall
MWOK für
eine vorgegebene statische Sicherheit sowie Zahl der einbezogenen
Bilder nb und Messorte no.
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Grundlage
der Mittelwertberechnung sind die zu einem Pixel gehörigen Gefäßwege.
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Die
Verfahrensgruppe statische Zeitanalyse liefert die signifikanten
zeitlichen Extremwerte MAT und MOT der Datenfolge, deren Zeitabstand
TT und den zugehörigen
Scheitelwerte ST den Mittelwert MWT, dessen Streuung SMWT und das
Konfidenzintervall MWTK für
eine vorgegebene statische Sicherheit sowie Zahl der in die Mittelwerte
einbezogenen Bilder nb und der Messorte no. Je nach Filterauswahl
und -parameter werden so weitere Kenngrößen für Vasomation, Pulsation und
Blutdruck ermittelt.
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Die
Verfahrensgruppe dynamische Zeitanalyse schätzt mittels adaptiver Verfahren
aus dem zeitlichen Trend den Wert eines signifikanten Anstiegs APROV
(auch negative Anstiege) und den signifikanten Anstiegsbeginn BT.
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Durch
entsprechende Einstellung der Parameter der Datenmaske und der Filterparameter
werden die totalen Mittelwerte und zugehörige Streuungen bestimmt und
als orts- und zeitunabhängige
komplexe Kenngrößen (KMW,
KSMW) in der komplexen Kenngrößenmatrix
für die
entsprechend Gefäßabschnitte
gespeichert.
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Die
bildweise iterativ durchführbaren
Auswerteverfahren werden auch iterativ aufgebaut, so dass sie zur
online Auswertung und online Präsentation
der Mess- bzw. Auswerteergebnisse wahlweise in Monitorfenstern darstellbar
sind.
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Die
Verfahrensgruppe Kreuzkorrelation ermittelt mit dem Kreuzkorrelationsfaktor
Kenngrößen, die
den Zusammenhang zwischen den Gefäßantworten und den zusätzlichen
Provokations- und Messsignalen.
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Zeitabhängige Kenngrößen werden
in der zeitabhängigen
Kenngrößenmatrix,
ortsabhängige
Kenngrößen werden
in der Ortskenngrößenmatrix
und zeit- sowie ortsunabhängige
Kenngrößen werden
in der komplexen Kenngrößenmatrix
gespeichert.
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Die
Verfahrensgruppe Bildfolgevergleich bildet die prozentualen Differenzen
der Kenngrößen gleicher Gefäßabschnitte
und Gefäßorte (x,
y) und Zeitphasen (t) aus den Kenngrößenmatrizen einer ausgewählten Bildfolge
mit der aktuellen Bildfolge und vorzugsweise auch die zugehörigen Konfidenzintervalle.
Die Bezugsbildfolge ist beliebig definierbar, voreingestellt ist
die frühere
(Bildfolge). Dabei werden nur jene Kenngrößen verglichen, die bezüglich ihrer
Steuerdatenmatrix vergleichbar sind.
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Die
Verfahrensgruppe Zeitvergleich bildet die prozentualen zeitlichen
Differenzen von Kenngrößen desselben
Gefäßabschnittes
einer Bildfolge und vorzugsweise auch die zugehörigen Konfidenzintervalle,
wobei der Zeitabschnitt des Bezugswertes beliebig festgelegt werden
kann. Voreingestellt ist für
den Bezugswert der jeweils zeitlich erste Wert einer Kenngröße in der
Bildfolge. Der Scheitelwert der Provokationsantworten wird als weitere
Vergleichskenngröße Regulativer
Bereich RB, das provokationsbedingte Maximum wird als Vergleichskenngröße Obere
Regulative Reserve und das Minimum wird als URR – Untere Regulative Reserve bestimmt.
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Die 6 bis 7 erläutern Präsentationsverfahren.
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Die
Ergebnisse werden erfindungsgemäß mit den
nachfolgend beschriebenen Präsentationsverfahren in
Monitorbilder wahlweise parallel oder nacheinander dargestellt.
Die Präsentationsgruppe
Funktionsbilder stellt die Kenngrößen bzw. Messwerte bildhaft
entsprechend den Gefäßorten oder
wahlweise auch -mitten grafisch dar, wie in 6 gezeigt.
Dabei werden die Messwerte, Kenngrößen oder Vergleichsgrößen visuell
ausreichend unterscheidbar als senkrechte oder waagerechte Balken
gegen den strichförmigen
Gefäßortverlauf dargestellt.
Verschiedene Kenngrößen werden
farblich kodiert. Diese Funktionsbilder werden grau mit den zu Beginn
jeder Bildfolge dokumentierten Fundusbildern hinterlegt, die zuvor
analog zu den Messwerten in die Koordinaten der Objektebene umgerechnet
werden. Das Präsentationsverfahren
kann auch auf Bildfeldkoordinaten aufgebaut werden, wobei in diesem
Fall nicht die Gefäßorte, sondern
die Gefäßmitten
Lt der Vasomation dargestellt, wobei die Werte für die Pulsation unterhalb und
die Werte für
die Vasomotion oberhalb des Gefäßortes dargestellt
sind. Auf den ersten Blick sind jene Gefäßbereiche erkennbar, die steif
sind und weder Pulsation noch Vasomotion zeigen, oder jene Gefäßabschnitte,
die noch flexibel auf den Puls reagieren, für die aber keine Vasomotion
mehr nachweisbar ist. In gleicher Weise kann die metabolische oder
die Provokationskenngrößen, der
regulative Bereiche, die regulative Reserve oder andere Kenngrößen dargestellt
werden. Durch entsprechende Steuerung ist auch vorgesehen, verschiedene
Gefäßabschnitte
aus unterschiedlichen Bildfolgen in einem Funktionsbild zu sammeln,
die z. B. nacheinander aufgenommen wurden.
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Die
Präsentationsgruppe
Zeitdarstellung ermöglicht
die Darstellung von Wertefolgen aus den verschiedenen Ebenen des
Auswerteprozesses in Abhängigkeit
von der Zeit, wobei die Darstellung wahlweise bestimmt werden kann.
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Die
Präsentationsgruppe
Ortsdarstellung ermöglicht
die Darstellung von Wertefolgen aus den verschiedenen Ebenen des
Auswerteprozesses in Abhängigkeit
vom Gefäßweg, wobei
die Darstellung wahlweise bestimmt werden kann. Der Gefäßweg wird
als schräglageberichtigter
Abstand der Gefäßmitten
(Gefäßstrecke)
oder der Gefäßlage (Gefäßweg) berechnet
und in der Primärmatrix
gespeichert. Die Gefäßstrecke
ist folglich das Bild vom Gefäßweg in
der Objektebene.
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Vorzugsweise
sollten für
Gerätesysteme,
die für
den Forschungseinsatz vorgesehen sind, alle genannten Auswerteverfahren
zur Verfügung
stehen. Für
die Erfindung ist aber unerheblich, wie viele der Verfahren für die Anwendung
zur Verfügung
stehen bzw. eingesetzt werden. Selbst eine einfache Darstellung
der Zahlenwerte zur Bewertung durch den Arzt, würde, wenn auch erheblich eingeschränkt, qualitativ
neue Aussagen gegenüber
dem technischen Stand ermöglichen.
Die grafische Darstellung von Daten der Primärdatenmatrix, die Bildung von
Kennwerten und deren grafische Präsentation geht aber im Hinblick
auf inhaltlich Aussagefähigkeit
und Effektivität
unvergleichlich weit über
die Darstellung der Primärdaten
hinaus, da die erfindungsgemäß erfassten
bildlich und zeitlich neuen Zusammenhänge in ihrer Fülle und
Aussagefähigkeit
in Zahlenwerten nicht mehr überblickbar
sind.
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Die
Erfindung ermöglicht
auch eine Ergebnispräsentation
online durchzuführen.
Die Online-Ausgabeoperationen werden von der Steuereinheit SS entsprechen
dem Ablaufplan gesteuert. Werksmäßig oder
benutzerdefiniert voreingestellt wird mit dem Online-Auswerteverfahren
auch die Ergebnispräsentation.
Der TV-Monitor EP1 stellt kontinuierlich das anliegende Bild vom
Augenhintergrund dar und die aktuellen Fensterlagen. Mit Beginn
des Messvorganges wird das erste Bild vom Augenhintergrund komplett
digitalisiert und zugehörig
zur Steuerdatenmatrix der Bildfolge gespeichert und steht auch in
einem Monitorbildfenster zur Verfügung. Mit dem Start des Messvorganges
werden als Kontrollsignal in einem weiteren Monitorfenster die Gefäßdurchmesser
der erkannten Gefäße in Abhängigkeit
von der Zeit parallel zu den Provokationssignalen – und wahlweise
zu den zusätzlich
erfassten Messsignalen – unbearbeitet
oder nach Filterung ausgegeben.
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In
weiteren Monitorfenstern können
wahlweise iterativ bestimmbare Kenngrößen der Auswerteverfahren unter
Priorität
des Messvorganges und der anderen genannten Monitorfenster online
dargestellt werden.
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Die
Steuereinheit SS übernimmt
die gesamte Ablaufsteuerung von Messprozess und Auswertung, die Schnittstellensteuerung
für den
Austausch von Steuer- und Messsignalen mit den Einheiten, die Steuersignalbildung,
die Synchronisation zwischen den Einheiten und insbesondere den
Dialogbetrieb mit den Ein- und Ausgabeeinheiten. Die Steuereinheit
SS verwaltet auch das Datenbanksystem, in dem die erzeugten Steuer-, Kenngrößen- und
Primärdatenmatrizen
unter einer Bildfolgekennung gespeichert und verwaltet werden. Die Bildfolgekennung,
bestehend aus einer durch das Datenbankverwaltungssystem der Steuereinheit
SS erzeugten Primärschlüssel für die Bildfolgekennung
BF und einer fortlaufenden Bildkennung b. Die zu einer Untersuchung
gehörenden
Bilder werden als Bildfolge bezeichnet. Bei autonomen Videoquellen
benutzt die Steuereinheit SS die Bildfolgefrequenz der Videoquelle
als Taktbasis und ordnet der Bildfolge eine Zeitbasis zu. Bei steuerbaren
Videoquellen liefert die Steuereinheit SS den Takt für die Bildfolgefrequenz
bzw. für
die Übergabe des
nächsten
Bildes. Die Bildkennung besteht dann durch die Bildfolgekennung
und einer fortlaufenden Nummer als Kennung für das aktuelle Bild. In die
Steuermatrix wird zusätzlich
die Kennung des Speichermediums aufgenommen, auf dem die ausgewertete
Bildfolge parallel zur Auswertung aufgezeichnet wird.
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Das
Messverfahren ist neben den anderen Verfahrensschritten dadurch
gekennzeichnet, dass entsprechend der klinischen Fragestellung und
der eingesetzten Provokationsverfahren funktionelle Zeitabschnitte
in Form von Mess- und Pausephasen gebildet werden. Der Programmablauf
besteht aus Messphasen und Pausephasen, die bezüglich Zahl der Phasen z, Bildzahl
pro Phase bz, Bildfolgefrequenz fb, Bildauswertefrequenz fa frei
programmierbar sind. Vorzugsweise voreingestellt ist der Standardablauf,
der aus Vorphase, Provokationsphase 1, Reaktionsphase 1, Provokationsphase
2, Reaktionsphase 1 und Nachphase besteht, wobei zwischen den Phasen
jeweils eine Pausephase vorgesehen werden kann, die aber für das Beispiel
mit 0 Bildern voreingestellt ist. Pausephasen bedeuten eine Fortsetzung
der Zeitbasis im Messablauf ohne Bildauswertung verbunden mit einer
automatischen Dunkelsteuerung der Beleuchtung und Abschwächung der
Fixationsbeleuchtung zur Erholung des Patienten. Vorzugsweise werden
diese Zeitbereiche von der Maske und den Filtern für die Standardauswertung übernommen.
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Innerhalb
der funktionellen Phase erfolgt bei mehreren nicht mehr in einem
Bildfolgetakt auswertbaren Messfenstern eine Ablaufsteuerung zur
aufeinanderfolgenden Abfrage der verschiedenen Messfenster und die
Variation der Messfenster in den zu den verschiedenen Messfenstern
gehörenden
Scanbereichen. Vorzugsweise besteht der innerste Abfragezyklus aus
der Reihenfolge der verschiedenen Messfenster, wobei der äußere Zyklus
durch die stochastisch definierte Lageänderung des Messfensters im
Scanbereich bestimmt wird. Erfindungsgemäß berechnet ein Hilfsprogramm
der Steuereinheit SS bei Definition der Messfenster und des Untersuchungsprogrammes
auf der Grundlage der gewünschten
zeitlichen und örtliche
Auflösung
und der Messzeiten die zu erwartenden Grenzen für signifikant nachweisbare Änderungen.
Dazu werden bei Wiederholungsmessungen die für einen für einen Patientengruppe repräsentativen
abgeschätzte
systematischen Fehler und Reproduzierbarkeiten aus der Datenbank
ermittelt oder es wird auf die in einem Parametersatz gespeicherten
Parameter repräsentativer
Patientengruppen zurückgegriffen,
deren Parametersätze
durch jede neue Untersuchung aktualisiert werden und die Datenbasis
für diese
Berechnungen liefern. Der Untersucher kann bei der Einstellung entsprechend
der Prioritäten
in den klinischen Fragestellungen einen optimalen Kompromiss zwischen
Patientenbelastung und zu erwartende Aussage treffen und die Messtechnischen
Eigenschaften des Systems an den Patienten und die Fragestellung
anpassen.
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Im
Ausführungsbeispiel
wird erfindungsgemäß eine Kombination
zweier Provokationssysteme eingesetzt, die einerseits entgegen gesetzte
Reaktionen (Engstellung-Weitstellung) bewirken und somit einen regulativen
Bereich erkennen lassen und andererseits ermöglichen, die Wirkung des Blutdruckes
auf die metabolische Regulation erkennen und herausrechnen lassen.
Damit sind auch die Pulsationen und Blutdruckwellen aus anderen
Gesichtspunkten zusätzlich
bewertbar. Neue Kenngrößen, die
pulsatorische und vasomotorische Aktivitäten in den einzelnen Messzeiten
zu den provozierten Änderungen
Blutdruckänderungen
durch körperliche
Belastung in Beziehung setzen, lassen diagnostische Bedeutung erwarten
und sind mit dem beschriebenen Verfahren beliebig definierbar und
präsentierbar.
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5 stellt
zur Übersicht
in Gruppen zusammengefasste Verfahrensschritte für den Zyklus eines Bildes zusammen.
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Die
Voreinstellung ermöglicht
die Änderung
der werksmäßigen Voreinstellungen
und bei Wunsch die freie Programmierung des Mess-, Auswerte- und
Präsentationsverfahren
einschließlich
der Voreinstellung von Parametern für die Steuerung, den Umfang
des Dialogbetriebes für
die Einstellung der Messfenster, Hilfsfenster und des Messfeldes
zur Anpassung des Messplatzes an die individuellen Erfordernisse
von Untersucher und Patient. Verschiedene Voreinstellungen können gespeichert
und im Weiteren per Menü aktualisiert
werden. An dieser Stelle erfolgt auch die Voreinstellung der Mess-
und Pausephasen des Verfahrens und die Art der Ergebnispräsentation
auf dem Monitor und im Messprotokoll.
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Das
Einstellverfahren ermöglicht
im Dialogbetrieb die Einstellung der durch die Voreinstellung offengelassenen
Parameter, die Initialisierung der Vorrichtung und Programmeinheiten.
Die aktualisierten Voreinstellungen werden angeboten und können modifiziert
werden. Eine Vergleichsbildfolge kann definiert werden. Sie wird
aus der Datenbank herausgesucht und im Arbeitsspeicher zur Verfügung gehalten.
Wahlweise können Parameter
oder die gesamte Steuermatrix der Vergleichsbildfolge zur Voreinstellung
benutzt werden. Im Falle von Wiederholungsmessungen wird die Einstellung
aller vorangegangenen Untersuchungen als Voreinstellung angeboten,
womit automatisch exakte Vergleichsbedingungen einschließlich der
Reproduzierbarkeit der Messorte realisiert sind. Fehlende Vergleichbarkeit
der Untersuchungsbedingungen, insbesondere des Messortes, ist vor
allem aus Sicht der hohen biologischen Variabilität ein wesentlicher
Mangel des bekannten technischen Standes. Nach Einstellung des Untersuchungsgerätes zum
Patientenauge erscheint entsprechend der Voreinstellung der Fixationsvorrichtung
ein Objektfeldausschnitt im Bildfeld abgebildet, das mittels Kontrollmonitor
beobachtbar ist. Die Voreinstellung der Mess- und Hilfsfenster und
des Messfeldes wird dem Fundusbild auf dem Kontrollmonitor überlagert.
Per Mausbewegung kann die Fixationsvorrichtung zur Änderung
des abgebildeten Objektfeldes vom Augenhintergrund, die Lage oder
Geometrie der Messfenster, des Hilfsfensters und des Messfeldes
geändert
werden, ebenso wie die voreingestellter Fehlsichtigkeitsausgleich.
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Mit
Start wird eine Bildfolgekennung generiert, die Steuermatrix mit
dem ersten Bild gespeichert. Die Ablaufsteuerung ruft zunächst Steuerprogramme
zur Ansteuerung der Vorrichtungseinheiten über die Schnittstellen auf,
die Messdaten abfragen und in der Steuer- bzw. Primärdatenmatrix
bild- bzw. zeitrichtig ablegen, Steuersignale generieren und versenden.
Mit dem Start wird die Umfeldbeleuchtung auf einen voreingestellten Wert
verringert, standardmäßig ausgeschaltet
und die Messfeldbeleuchtung auf den voreingestellten Wert erhöht.
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Durch
die Ablaufsteuerung wird Bild für
Bild in den Bildmanipulator aufgenommen, mit der Kennung versehen
gespeichert, mit den Mess- und Hilfsfenstern auf dem Kontrollmonitor
dargestellt und parallel dazu werden die Fenster des Bildes digitalisiert übergeben,
in den beschriebenen Verfahrensschritten ausgewertet und die Ergebnisse
in der Primärdatenmatrix
gespeichert. In jedem Bild werden entsprechend der Ablaufplanung über die
Ansteuerung des Bildmanipulators die Fensterkoordinaten und ggf. über die
Ansteuerung des bildgebenden Systems BS auch die Messfeldkoordinaten
geändert.
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Vorzugsweise
wird in diesem Ausführungsbeispiel
der Quotient aus der Zahl der erkannten Gefäße zur Zeilenzahl des Messfensters
als Qualitätskenngröße QUALI
benutzt. Diese Qualitätskenngröße dient
der Steuerung der Messfeldhelligkeit zur Minimierung der Lichtbelastung.
Erfindungsgemäß können aus
den Zwischenergebnissen der Algorithmen zur Fensterauswertung weitere
Kenngrößen abgeleitet
werden, die als Qualitätskenngrößen den
Bildkontrast, das SNR, die aktuelle fotometrische Auflösung u.
a. detektieren, die zur Optimierung der optischen Filterlagen durch
Kippung im Strahlengang, zur Optimierung der Lichtbelastung und zur
Optimierung von CCD-Kameraeigenschaften
verwendet werden können.
Die erfindungsgemäße adaptive Steuerung
der CCD-Kamera nach messtechnischen Optimierungskriterien ermöglicht eine
Anpassung an die hohe biologisch bedingte Variabilität der Bildqualität. Die Benutzung
von Qualitätskenngrößen ist
jedoch nicht zwingend.
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Nicht
zwingend, aber eine erhebliche Erweiterung der Aussagefähigkeit
der Erfindung ist die Bildung weiterer Gefäßsignale, wie die Quadrate
und 4. Potenzen der Gefäßdurchmesser,
die per Voreinstellung festgelegt werden kann, wie bereits weiter
vorn beschrieben, in der Primärdatenmatrix
gespeichert und in die Kenngrößenermittlung
einbezogen wird. In diese Verfahrensgruppe kann auch die Bestimmung
zusätzlicher plethysmografischer
Gefäßsignale
einbezogen werden, die den Gefäßdurchmesser
und seine Änderungen plethysmografisch
bestimmen und den Vergleich zu den Durchmesser-Gefäßsignalen
ermöglichen.
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Mit
der nächsten
Verfahrensgruppe der Bildung von Kenngrößen werden entsprechend der
Voreinstellung die ausgewählten
Auswerteverfahren und zugehörige
Masken und Filterparameter nacheinander aufgerufen und eingestellt. Über die
einstellbaren Masken und Filter werden Daten aus der Primärdatenmatrix,
oder den Kenngrößenmatrizen
der aktuellen Bildfolge und ggf. auch aus der Referenzbildfolge
zusammengestellt, bearbeitet und mit dem aktuellen Auswerteverfahren
zur Kenngrößenermittlung
bearbeitet und dann in den Kenngrößenmatrizen gespeichert.
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Der
Verfahrensblock Online-Präsentation
greift auf die Primärdaten-
und Kenngrößenmatrizen,
ggf. auch auf die Steuermatrizen über einstellbare Masken zu,
um mit den ausgewählten
Präsentationsverfahren die
Ausgabedaten zu berechnen und an die Steuereinheit SS zur Ausgabe
im nächsten
Takt zu übergeben.
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Nach
Abarbeitung der vorgesehenen Bildzahl des Ablaufprogrammes werden
der Online-Messvorgang
beendet, die Matrizen der aktuellen Bildfolge gespeichert, per Menü bei Bedarf
Dokumentationsprogramme aufgerufen, die Messwertprotokolle und die
im Online-Prozess erstellten Ergebnispräsentationen auf Papier ausgeben.
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Danach
wird der Zugang zur Offline-Auswertung ermöglicht, der voreingestellte
Auswerteprogramme zur Kenngrößenbildung
und entsprechende Präsentationsprogramme
automatisch abarbeitet oder eine menügesteuerte individuelle Bildung
von Kenngrößen und
die Erstellung und Ausgabe geeigneter Ergebnispräsentationen ermöglicht.
Dazu erlaubt die Integration des Datenbankmanagers auch die Einbeziehung
und den Vergleich der Ergebnisse beliebiger anderer in der Datenbank
gespeicherter Bildfolgen miteinander.
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Eine
wesentliche Neuheit der Erfindung gegenüber dem technischen Stand ist
die Möglichkeit überhaupt
kontinuierlich online Gefäßdurchmesser
zu bestimmen. Über
diesen qualitativen Schritt hinaus ermöglicht die Erfindung es auch,
den Messfehler und damit die Nachweisgrenze für Änderungen von Gefäßdurchmessern
um nahezu eine Zehnerpotenz zu reduzieren und somit in den Bereich
biologisch bedingter Änderungen
des Gefäßdurchmessers
und der Blutdruckeinflusses einzudringen.
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In
den 7 und 8 sind Beispiele für Messergebnisse
ausgewählt,
die die Leistungsfähigkeit
der Erfindung zeigen.
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7 stellt
ein Funktionsbild mit der vergleichenden Darstellung von Vasomotionsscheitelwerten
und Pulsationsscheitelwerten dar. Die Darstellung für die spektrale
Leistung der Pulsationsfrequenz und Vasomotionsfrequenz würde ähnlich aussehen.
Die Werte der Kenngrößen sind
in Richtung der y-Achse mit dem Gefäßverlauf als Abszisse positiv
für die
Vasomotion und negativ für
die Pulsation aufgetragen. Die Grafik ist mit dem Fundusbild hinterlegt,
so dass die Kenngrößen und
ihre Messorte dem Augenhintergrundbild wieder zugeordnet sind. Anhand
dieses Bildes wird der Vorteil dieser Ergebnispräsentation deutlich, die eine
schnelle Problemerfassung und Bewertung ermöglicht.
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Unbewegliche
Gefäßbereiche
mit sehr kleinen oder fehlenden Vasomotionen und Pulsationen deuten auf
sklerotische Gefäßbereiche
hin. Gefäßbereiche
mit fehlender Vasomotion aber vorhandenen Pulsationen bedeuten,
dass diese Bereiche noch flexibel auf den Blutdruck reagieren, aber
keine Aktivitäten
der Gefäßmuskulatur
aufweisen.
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Vasomotionen
und Pulsationen können
nicht nur nachgewiesen, sondern auch örtlich aufgelöst quantifiziert
werden.
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Je
mehr Gefäßabschnitte
in die Messungen einbezogen werden, desto übersichtlicher kann die Fundussituation
bewertet werden. Die Möglichkeit
der Erfindung, nicht nur an mehreren Gefäßen in einem Messfenster gleichzeitig,
also parallel zu messen, sondern auch quasiparallel mit mehreren
Messfenstern in einer Sitzung Gefäße verschiedener Quadranten
zu erfassen stellt einen weiteren wesentlichen Vorteil dar.
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8 stellt
die Änderungen
des über
den Gefäßabschnitt
mittleren Gefäßdurchmessers über die
Zeit und Messphasen dar gemeinsam mit dem mittleren Oberarmblutdruck.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen kontinuierlichen
Aufzeichnung des Gefäßdurchmessers
unter Provokation sowie der Zusammenhang zum Blutdruck und die erfindungsgemäße Kombination
der im Beispiel verwendeten Provokationsarten werden hier deutlich.
In der Vorphase wird der Ausgangswert des Gefäßdurchmessers, sozusagen sein
Arbeitspunkt unter den aktuellen Blutdruckverhältnissen genießen. Die
physische Belastung führt
zu einem Blutdruckanstieg und dementsprechend zu einer passiven
Weitung der Gefäße, die
aufgrund der Dehnung mit einer Engstellung (Autoregulation) beantwortet
wird. Die als Kenngrößen berechenbaren
Quotienten, z. B. aus Änderungen
oder Anstiegen von Blutdruck und Gefäßdurchmesser, sind ein Maß für die Flexibilität der Gefäßwand (Provokationsphase
P1) und für
die Kontraktionsantwort im zweiten Maximum (Reaktionsphase R1).
Während
in der Provokationsphase P2 durch Rückatmung ein ansteigender Blutdruck
wie in Phase P1 erreicht wird und der Beginn der kontrahierenden
Autoregulation gerade noch erkennbar ist, beginnt im zweiten Teil
von P2 die metabolische Regulation als Antwort auf die Rückatmung.
Das Maximum macht die Reserve für
regulative Weitstellung deutlich und kann ebenfalls wieder auf die
Provokationsgröße z. B.
auf die in diesem Diagramm nicht dargestellten Änderungen oder Anstiege des
CO2- oder O2- Gehaltes
der Rückatemluft
bezogen werden.
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Im
Diagramm ist der regulative Bereich, die obere und untere regulative
Reserve, dargestellt, die sich ebenfalls als Kenngrößen berechnen
lassen. Die Regulationsfähigkeit
der Gefäße wird
erstmals direkt beurteilbar.
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Der
gravierende Vorteil besteht in der neuen Bewertungsmöglichkeit
des aktuellen Gefäßdurchmessers.
Die anatomische Streuung der retinalen Astgefäßdurchmesser liegt bei 15 bis
20% interindividuell, die die Erkennung einer Eng- oder Weitstellung
nur bei groben Veränderungen
und sehr unsicher zulässt.
Durch den erfindungsgemäßen Messplatz
lässt sich
eine Eng- oder Weitstellung anhand der oberen und unteren regulativen
Reserven wesentlich empfindlicher und sicherer bewerten. Der absolute
Wert des Gefäßdurchmessers
hat kaum noch eine Bedeutung. Damit ist die Fehlerquelle des individuellen
Abbildungsmaßstabes
des Auges beseitigt, sofern man zwischen den Untersuchungen Veränderungen
der optischen Eigenschaften des Auges vernachlässigen kann.
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Damit
sind die technischen Voraussetzungen für die eine Funktionsdiagnostik
der Mikrozirkulation und u. a. für
eine Screening-Methode zur Beurteilung vasokativer Medikamente und
zur Beurteilung des Sklerosegrades als Risikofaktor geschaffen.
Da alle vom Messfenster erfassten Gefäße gemessen und in ihren Kenngrößen dargestellt
werden können,
ist das Diagramm von 8 auch als vergleichende Darstellung
einer Astarterie und Astvene möglich,
die weitergehende Schlussfolgerungen ermöglicht.
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Das
Diagramm von 8 ist besonders zur Online-Präsentation
als Anzeige in einem Fenster des PC-Monitors EP2 geeignet. Sinnvoll
wäre in
diesem Fall auch, den Sauerstoff- und CO2-Gehalt
der Atemluft parallel anzuzeigen.
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Ein
weiteres Beispiel ist die vergleichende Ergebnispräsentation
zum Verhalten eines Astgefäßes zu zwei
verschiedenen Zeiten, z. B. vor und nach einer Therapie. Darstellbar
ist als Abszisse der tatsächliche
Weg entlang des Gefäßverlaufes
und als Ordinate die spektrale Vasomationsleistung und die örtliche Änderung
des Gefäßabschnittes
für die
aktuelle Bildfolge (Vollstrich) und die Referenzbildfolge, deren
Gefäßdurchmesser
im Koordinatenursprung als Bezugswert verwendet wurde. Gegenüber dem
Referenzzeitpunkt hat sich das Gefäß erweitert, besonders stark
in der ersten Hälfte
des Abschnittes. Gerade aber in diesem Bereich sind die zum Referenzzeitpunkt
fehlenden Vasomotionen noch nicht wieder normal, während die
Vasomotionen in dem ursprünglich
kontrahierten Gefäßbereich
wieder hergestellt sind.
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Im
oben erläutertem
Ausführungsbeispiel
wurden verschiedene Lösungen
der erfindungsgemäßen Anordnung
und des Verfahrens miteinander kombiniert, die sich in ihrer Wirkung
auf das Messergebnis gravierend vom technischen Stand unterscheiden,
da sie eine umfassende Analyse mit bisher unbekannter und von Fachleuten
nicht für
möglich
gehaltenen Reproduzierbarkeit und Nachweisgrenze von Veränderungen
der Gefäßdurchmesser
ermöglichen.
Es werden jedoch nicht alle der aufgeführten Verfahren zur Kenngrößenbildung für jede medizinische
Fragestellung benötigt.
In einfachen Fällen
genügt
die Ermittlung einer Kenngröße.
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Die
Anwendung der Erfindung gestattet es sowohl nur eine als auch alle
Kenngrößen zu bilden
und nur den örtlichen
und/oder den zeitliche Verlauf des Gefäßdurchmessers aufzuzeichnen
und -zu bewerten. Bereits einfache Ausführungsformen der Erfindung
ergeben in ihrer Wirkung einen überrauschenden
Effekt und eine für
viele klinische Fragestellungen ausreichende Reproduzierbarkeit
bzw. Nachweisgrenze für
Veränderungen
des Durchmessers.
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So
kann z. B. auf die automatische Reproduzierbarkeit des Messortes
durch die erfindungsgemäße Fixationsvorrichtung
verzichtet werden, wenn Ungenauigkeiten bezüglich der Zuordnung der Gefäßabschnitte zueinander
zugelassen werden. Ebenso kann man auf das Hilfsfenster verzichten,
wenn man örtliche
Ungenauigkeiten der Messwertzuordnung zulässt, die bedingt durch Augenbewegungen
zu einer mehr oder weniger starken und exakten gleitenden Mittelwertbildung über die
Ortsabhängigkeit
verbunden mit einer Herabsetzung der örtlichen Auflösung führen. Eine
einfache Ausführungsform
besteht z. B. in einer Netzhautkamera mit bekanntem Beleuchtungs- und Abbildungsstrahlengang,
die gar nicht modifiziert ist. Als Filter wird das übliche Rotfreifilter
verwendet. Auf zusätzliche
Provokations- und Messsysteme sowie auf die parallele Rekorderaufzeichnung
des TV-Bildes wird ebenfalls verzichtet. Es wird nur ein Messfenster
mit einem Scanbereich in das Bild gelegt, oder ein Messfenster,
dass den kompletten Scanbereich überdeckt.
In diesem Fall kann die Ermittlung und Präsentation der Kenngrößen wie
im ersten Ausführungsbeispiel
erfolgen, es kann aber auch nur der zeitliche oder örtliche
Verlauf oder nur die gemittelte Pulsationsperiode visuell bewertet
werden. Vorausgesetzt ist, dass beim nichtscanenden Messfenster
der Gefäßdurchmesser örtlich aufgelöst bestimmt
wird und nicht wie beim scanenden Messfenster als mittlerer Wert
für das
Messfenster. Mit einer derartigen Apparatur können überraschende Effekte wie Vasomotion
und Pulsation, therapeutisch oder funktionell provozierte Änderungen
ebenfalls gesehen werden, allerdings bei weitem nicht mit der Nachweisgrenze
und Auflösung wie
bei dem vorgestellten Ausführungsbeispiel.
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Ebenso
ist es möglich
anstelle der Kamera eine im Zeitablauf definierte Blitzbildfolge
aufzunehmen und in beschriebener Weise off line oder an line auszuwerten.
Der Nachteil besteht dann in der fehlenden zeitlichen Auflösung. Die
Ablaufsteuerung muss dann die Bildaufnahme so gestalten, dass in
der Bildfolge der Einfluss der Pulsationen oder Vasomotionen z.
B. durch Randomisierung ausgeschaltet wird. Die erfindungsgemäße Anwendung
off line ermöglicht
die Auswertung aller im Bild Messbaren Gefäßabschnitte, in dem die Scanbewegung
abschnittsweise nacheinander das ganze Bildfeld überdeckt oder erfindungsgemäß die Scanbewegung
des Messfensters so gesteuert wird, dass sich die Gefäßmitte stets
in Messfenstermitte befindet und die Scanbewegung in beide Richtungen
des Gefäßverlaufes
solange ausgeführt
wird, solange das Gefäß Messbar
ist. Für
diesen Fall reicht ein ringförmiges
Hilfsfenster, dessen Durchmesser größer als der der Papille ist.
Dieses Hilfsfenster generiert an den Stellen erkennbarer Gefäße jeweils
kleine Messfenster, deren Scanbewegungen dem Gefäßverlauf adaptiv folgen.
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Eine
andere einfache Ausführungsform
ist die plethysmografische Spektralanalyse für Bindehautgefaße, die ein weiteres einfaches Ausführungsbeispiel
darstellt. Als bildgebende System wird ein Beleuchtungsstrahlengang
BLS mit einem rotgesperrten Bandpaßfilter 540 nm mit 100 nm Bandbreite
und einem Abbildungsstrahlengang verwendet, der z. B. eine Spaltlampe
sein kann, wobei sich im Abbildungsstrahlengang ein auf die spektrale
Transmission des Filters abgestimmter einflächiger photoelektrischer Sensor
befindet. Dem Sensor nachgeschaltet ist ein Verstärker und
ein Frequenzanalysator, der das Leistungsspektrum ausgibt. Mit dem
Abbildungssystem wird ein größeres Gefäß der Mikrozirkulation
auf die photoelektrische Messfläche
des Sensors abgebildet. Diese Abbildung muss derart erfolgen, dass
der Gefäßdurchmesser
im Gefäßabschnitt vollständig von
der Messfläche überdeckt
wird. Das Frequenzspektrum liefert die Pulsations- und Vasomotionsleistung,
deren Werte oder deren Quotient als Kenngröße zur klinischen Bewertung
angezeigt werden.
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Das
Ausführungsbeispiel
lässt sich
auf andere optisch zugängige
Bereiche erweitern, indem z. B. als bildgebendes System Endoskope
eingesetzt und modifiziert werden. Auch der Einsatz für fluoreszenzangiografische
bildgebende Systeme ist sinnvoll. Dabei ist es für die Erfindung zunächst unerheblich,
ob als bildgebende Systeme konventionelle optische Systeme oder
Laserscanner zum Einsatz kommen. Der Einsatz von Laserscannern hat
aber den Nachteil, dass die erreichbare Reproduzierbarkeit und örtliche
Auflösung
bzw. Genauigkeit der örtlichen
Messwertzuordnung erheblich reduziert ist.
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Für die Erfindung
ist es weiterhin unerheblich, ob die Messfläche den gesamten Scanbereich überdeckt
und die Auswertung der Messfläche
den örtlichen
Verlauf des Gefäßdurchmessers
wiedergibt oder in vorteilhafter Weise bei geringer Rechenleistung,
wie im Ausführungsbeispiel
beschrieben aus einem schmalen Messfenster besteht, das einen mittleren
Wert für
den Gefäßdurchmesser
im Messfenster wiedergibt und den örtlichen Verlauf nacheinander
durch eine Scanbewegung des Messfensters ermittelt.
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Für die Erfindung
ist es unerheblich, auf welcher rechentechnischen Hardwarebasis
die Realisierung erfolgt. Die rechentechnische Hardwarebasis legt
lediglich den Kompromiss aus zeitlicher, örtlicher Auflösung, Messfensteranzahl
und -fläche
fest, sowie die Leistungsfähigkeit
der Online-Ergebnispräsentation.
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Eine
besondere Ausführungsform
der Erfindung ist die Gestaltung eines ringförmigen Messfeldes kongruent
zu einer ringförmigen
Messfläche.
Die ringförmige
Messfläche
kann auch durch mehrere zu einem polygonförmigen Ring zusammengesetzte
streifenförmige
Messflächen,
vorzugsweise mit einander überlappender
Enden, zusammengesetzt werden. Diese Ausführung der Erfindung erfordert
aber eine höhere
Rechenleistung für
die online-Fähigkeit.
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Weiterhin
ist es für
die Erfindung unerheblich, ob die Rückrechnung auf die Objektebene
mit dem richtigen Abbildungsmaßstab
erfolgt oder in relativen Einheiten angegeben wird. Entscheidend
ist die örtlich
exakte Zuordnung der Messwerte und der Messorte zueinander innerhalb
der Bild- oder Objektebene.
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- O
- Objekt
- BS
- Bildgebendes
System
- FI
- Fixationseinrichtung
- BE
- Bildempfänger
- BM
- Bildmanipulator
- EP,
EP1, EP2
- Ausgabeeinheit,
z. B. TV-Monitor, PC-Monitor
- ES
- Steuerbarer
Videorekorder
- SS
- Steuereinheit
- BV
- Auswerteeinheit
- DE
- Eingabeeinheit,
z. B. Tastatur
- MP,
MP1, MP2
- Manipulationseinheit
- MS,
MS1, MS2
- Messeinheit
- HS
- Hauptstrahlengang
- US
- Umfeldbeleuchtungsstrahlengang
- UBS
- Umfeldbeleuchtungssystem
- BO
- Beleuchtungsoptik
- BLS
- Beleuchtungsstrahlengang
- FS
- Fixationsstrahlengang
- FAS
- äußerer Fixationsstrahlengang
- FIS
- innerer
Fixationsstrahlengang
- SE
- Spiegeleinheit
- S1
... S4
- Spiegel
- OL
- Ophthalmoskopierlinse
- HOS
- Optiksystem
- MBS
- Messfeldbeleuchtungssystem
- y
- Fixationsmarke
- y', y''
- Bilder
der Fixationsmarke
- FME
- Fixationsmarkeneinheit
- FOS1,
FOS2
- Fixationsoptiksystem
- AA
- optische
Einheit
- SG
- Stellglieder