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DE194046C - - Google Patents

Info

Publication number
DE194046C
DE194046C DE1905194046D DE194046DA DE194046C DE 194046 C DE194046 C DE 194046C DE 1905194046 D DE1905194046 D DE 1905194046D DE 194046D A DE194046D A DE 194046DA DE 194046 C DE194046 C DE 194046C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
diffusion
water
waste water
chips
diffuser
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE1905194046D
Other languages
English (en)
Filing date
Publication of DE194046C publication Critical patent/DE194046C/de
Application filed filed Critical
Priority to AT34799D priority Critical patent/AT34799B/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C13SUGAR INDUSTRY
    • C13BPRODUCTION OF SUCROSE; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • C13B10/00Production of sugar juices

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Filtration Of Liquid (AREA)

Description

bet> cJal'onbmfe.
j"'i vz, 1 i/i ita tfl (cvisa
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 194046 KLASSE 89 c. GRUPPE
Dr. HERMANN CLAASSEN in DORMAGEN.
Verfahren zur Wiedergewinnung der Abfallwässer der Diffusion.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Dezember 1905 ab.
Bei der Rückführung der Abfallwässer, welche bei dem Diffusionsverfahren erhalten werden (also des Ablaufwassers, welches mit den Schnitzeln aus dem Diffuseur entleert wird und sich durch Ablaufen von ihnen trennt, und des Preßwassers, welches aus den Schnitzeln ausgepreßt wird) treten Übelstände auf, welche der Wiedergewinnung der sämtlichen Abfallwässer bisher hinderlich waren.
ίο Solche Übelstände waren: schlechtes Drücken, übermäßiges Schäumen und Gärungserscheinungen mit Invertzucker- und Säurebildung. Wenn von den Verfahren abgesehen wird, bei welchen diese Ubelstände durch die Reinigung der Abfallwässer mittels Kalkes behoben werden sollen, so gibt es für die Rückführung der ungereinigten, Abfallwässer zwei. Wege, nämlich einerseits die getrennte Rückführung der Abfallwässer in der Weise, daß die zuckerreicheren xA.bwässer zum Einmaischen, die zuckerärmeren zum Drücken benutzt werden, andererseits die gemeinsame Rückführung der unter sich und mit dem frischen Wasser gemischten Abfallwässer, wobei als Druck wasser also stets eine Flüssigkeit von annähernd gleichbleibendem, aber niedrigerem Zuckergehalt benutzt wird.
Durch Erfahrungen im großen Fabrikbetriebe konnte festgestellt werden, daß die letztere Art der Wiedergewinnung der Abfallwässer wesentlich einfacher und bezüglich der Auslaugung von ungefähr dem gleichen Erfolg wie die getrennte Rückführung begleitet ist.
Bei der Rückführung der gemischten Abfallwässer können ferner zur Behebung der oben angeführten Übelstände in einfacher Weise Vorkehrungen getroffen werden.
Die Ursache des schlechten Drückens bei der Rückführung χ der Abfallwässer in die Diffusion sind zum Teil die gröberen Schnitzelstücke und Schnitzelfasern, vor allen Dingen aber die ganz feinen, schlammigen Schnitzelteilchen, welche bei dem Auspressen der - Schnitzel durch Zertrümmerung der Zellen und Zerreibung des Rübenmarkes entstehen. Während die gröberen Schnitzelstücke bis ungefähr 1J2 mm Dicke leicht durch Siebe oder Roste in den sog. Pülpefängern aus dem Preßwasser abgefangen werden können, ist es völlig unmöglich, die feineren Teilchen durch Filtrieren oder Absetzen aus dem Preßwasser direkt abzuscheiden. Beim Filtrieren verstopft sich das Filtermaterial sofort und das Absetzen der Teilchen ist sehr erschwert, da das Preßwasser infolge des Gehaltes an gelösten schleimigen Stoffen (Pektinstoffen) eine schleimige Beschaffenheit hat, welche die Schnitzelteilchen, deren spezifisches Gewicht an und für sich nur wenig höher ist als das des zuckerhaltigen Preß wassers, am Sinken behindert. Nur etwa vorhandene Sand- und Schmutzteile könnten auf diese Weise abgeschieden werden.
Wird das Preßwasser jedoch mit dem Ablaufwasser und dem für die Diffusion nötigen frischen Wasser gemischt, so wird.es unge-^ fähr auf die fünffache Menge verdünnt, da
auf ioo kg Rüben ungefähr 40 1 Preßwasser, 100 1 Ablauf wasser und 50 1 frisches Wasser kommen. Infolge dieser Verdünnung tritt die scheimige Beschaffenheit des Preßwassers kaum mehr in Erscheinung und das spezifische Gewicht der gemischten Flüssigkeit ist wesentlich geringer; daher können sich die feinen Schnitzelteilchen in dieser Mischflüssigkeit schon wesentlich besser absetzen.
Es würde aber noch wenig Nutzen bringen, diese Mischflüssigkeit zu klären, da die Schnitzelteilchen einen der Verdünnung entsprechenden größeren Weg bis zum Boden zurückzulegen haben. Die Klärung würde daher immer noch eine verhältnismäßig lange Zeit beanspruchen, und da ferner die Menge der zu klärenden Flüssigkeiten eine sehr große ist (bei einer mittelgroßen Fabrik etwa 80000 bis 90000 1 in der Stunde, so würden sehr große Klärräume hergestellt werden müssen, deren Beaufsichtigung und Kontrolle große Schwierigkeiten bereiten würde. Außerdem würden die Flüssigkeiten sehr leicht Infektionen durch Bakterien ausgesetzt sein, so daß Gärungen kaum zu vermeiden wären.
Es hat sich nun gezeigt, daß man die gemischten Flüssigkeiten einige Zeit ungeklärt in die Diffusion zurückführen kann, ohne daß eine merkliche Behinderung des Saftstromes eintritt. Die feinen Schnitzelteilchen bleiben dann stets als schlammige Schicht auf den Schnitzeln des letzten Diffuseurs liegen und gelangen bei der Entleerung der Schnitzel in das Ablaufwasser und mit diesem wieder in den folgenden (letzten) Diffuseur. Erst wenn man in dieser Weise z.B. zehn Diffuseure abgedrückt hat (je nach der Beschaffenheit der Schnitzel und der Art des Pressens bald mehr, bald weniger), zeigt sich eine geringe Verlangsamung des Drückens; dann wird das Ablaufwasser des letzten Diffuseurs, welches alle bisher aus den zehn Gefäßen angesammelten feinen Schnitzelteilchen enthält, für sich aufgefangen und in den Absetzkasten gepumpt, während als Druckwasser für den nächsten Diffuseur, mit dem wieder ein neuer Kreislauf beginnt, das mit dem nötigen frischen Wasser verdünnte Preßwasser dient, ev. unter Zusatz der geklärten Flüssigkeit einer vorhergehenden Klärung.
Die zur Klärung aufgefangene Flüssigkeit enthält die feinen Schnitzelteilchen, welche sich bei der Verarbeitung einer größeren Zahl Diffuseure gebildet haben, schwebend in einer Flüssigkeit, welche keine merkliche schleimige Beschaffenheit und ein kaum höheres spezifisches Gewicht als Wasser hat und deren Menge verhältnismäßig gering ist. Die Schnitzelteilchen selbst haben infolge des steten Wechsels zwischen dem Absetzen in den Diffuseuren und dem Durcheinandermischen während des Entleerens und Pumpens sowie durch die Einwirkung des Anwärmens ebenfalls eine günstigere Beschaffenheit erlangt; sie haben sich teilweise zusammengeballt und setzen sich daher schneller ab. Diese günstige Beschaffenheit kann weiter noch dadurch verbessert werden, daß man dem gemischten Druckwasser eine feinkörnige, spezifisch schwere Substanz in geringen Mengen beimengt, wozu sich am besten geringe Mengen Preßschlamm eignen, der zum größten ' Teil aus gefälltem kohlensauren Kalk besteht. Dieser setzt sich bei dem wiederholten Umlauf in den Poren der Schnitzelteilchen fest und macht diese spezifisch schwerer und zum Absetzen besser geeignet.
Das Absetzen der Schnitzelteilchen in dem Klärkasten erfolgt in kurzer Zeit, in etwa Y4 bis '/2 Stunde. Die über dem schlammigen Teil stehende Flüssigkeit wird wieder zur Druckflüssigkeit geleitet, während der unten befindliche schlammhaltige Teil entweder weggelassen oder nochmals geklärt wird.
Die . stetige Vermischung des Preßwassers mit dem Ablaufwasser und dem frischen Wasser hat noch die weitere günstige Folge, daß lästiges Schäumen nicht auftritt. Nur das Preßwasser neigt infolge seiner schleimigen Beschaffenheit zum Schäumen und zu Gärungen. Bei dem vorliegenden Verfahren wird dieses Wasser aber nicht für sich auf-, gefangen, sondern läuft sofort von den Pressen zu dem gemeinsamen Mischbehälter. In der dünnen Mischflüssigkeit, die außerdem nicht aufgesammelt, sondern direkt wieder in die Diffusion gepumpt wird, treten Schäumen oder Gärung nicht ein. Infolgedessen werden Störungen in der Batterie vermieden und die erhaltenen Diffusionssäfte sind von etwas höherer Reinheit als bei der üblichen Diffusionsarbeit.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    I. Verfahren zur Wiederverwendung sämtlicher Abfallwässer der Diffusion und zur Gewinnung der darin enthaltenen Trockensubstanz und des Zuckers durch Rückführung der untereinander und mit dem nötigen frischen Wasser gemischten, von Schnitzelteilchen befreiten Abfall wasser in die Diffusion, dadurch gekennzeichnet, daß die feinsten, nicht durch Siebe aufzufangenden Schnitzelteilchen, welche durch Zertrümmerung und Zerreibung des Rüben- ■ markes entstanden sind, durch wiederholte Zurückführung der ungeklärten Abfallwässer in die Diffusionsbatterie auf den Schnitzeln des jedesmal letzten Diffuseurs so lange angesammelt werden, bis sich eine eben bemerkbare Verschlechterung
    des Drückens zeigt, worauf das Ablaufwasser des betreffenden Diffuseurs für sich aufgefangen, durch Absetzen geklärt und in die Diffusion zurückgeführt wird, während die geringe Menge der schlammhaltigen Flüssigkeit weggelassen oder nochmals geklärt wird.
  2. 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Absetzen der feinen Schnitzelteile durch Zusatz geringer Mengen eines indifferenten, feinkörnigen, spezifisch schweren Stoffes, z. B. von Preßschlammbrei, beschleunigt wird.
DE1905194046D 1905-12-12 1905-12-12 Expired - Lifetime DE194046C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT34799D AT34799B (de) 1905-12-12 1906-08-30 Verfahren zur Wiedergewinnung der Abfallwässer der Diffusion.

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE194046C true DE194046C (de)

Family

ID=457214

Family Applications (1)

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DE1905194046D Expired - Lifetime DE194046C (de) 1905-12-12 1905-12-12

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