DE19346C - Neuerungen an Lettern-Setz - und Ablegemaschinen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE IS: Druckerei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. December 1881 ab.

Die Neuerungen sind an den Klaviatur-Maschinen angebracht und bezwecken erstens ein sicheres Oeffnen bezw. Schliefsen der Typenvertheilungsrinnen, und zweitens ein gleichmäfsiges Fortbewegen der abzulegenden Typen zu den einzelnen Fächern.

Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Oberansicht und einen Querschnitt der Maschine, Fig. 3, 4 und 5 Details derselben.

J ist das Gestell, welches den ganzen Mechanismus trägt, B die Klaviatur, b die Bewegungshebel für die Oeffner bezw. Zungen E, mit welchen diese Hebel durch Drahtsaiten verbunden sind. Gleichzeitig bewegt dieser Hebel einen Mechanismus, welcher je eine der in den Rinnen A ruhenden Typen, sobald die entsprechende Taste gedrückt wird, auf die schräge Fläche C stöfst, d. h. diese Rinnen enthalten den gebrochenen Satz, welcher durch Drücken auf die Klaviatur in seine einzelnen Lettern zerlegt wird und diese wiederum in gesonderten Rinnen gesammelt werden.

Die Rinnen D der geneigten Fläche C, Fig. i, welche die Typen zu ihren bezw. Behältern leiten, werden durch die Zungen E verschlossen, öffnen sich aber, wenn der ihnen entsprechende Buchstabe auf der Klaviatur gegriffen wurde, um diesem den Weg in seine Abtheilung zu zeigen. In Fig. 1 kann man sich die Taste y niedergedrückt denken; die entsprechende Zunge wurde durch die Drähte der Taste B (y) und Hebel b (y) geöffnet, so dafs der die geneigte Bahn herabkommende Buchstabe y nur den Weg in seine Rinne nehmen kann.

Am Ende der Rinnen gelangen die Typen in die Rinnen des Sammelkastens H, um wieder bei neuem Satz Anwendung zu finden.

Bisher bestanden die Zungen E aus einem einfachen Plättchen mit rechtwinkligem Hebelarm, an welchen der vom Hebel b kommende Draht angreift. Dieser Zug war ein unbegrenzter, wodurch die Zungen sich oft einklemmten und die Taste niedergedrückt blieb. Um diesem Uebelstand zu begegnen, sind an dem Drehkörper e der Zunge die durch Gegenschlagen gegen Knaggen (die sich unter der geneigten Fläche befinden) den Zug begrenzenden Schrauben e'e" angebracht; aufserdem" erhalten die bisher gebräuchlichen Plättchen zur Vertheilung die Form einer spitzen Zunge E. Der vom Hebel b kommende Draht greift an der Oese 0, Fig. 3, an und dreht die Zunge E, bis diese Drehung durch Anschlagen der Schraube e' gegen einen Knaggen begrenzt wird, andererseits verhindert das gleiche Spiel der Schraube e" einen zu starken Schlufs der Zunge E beim Zurückschlagen der entsprechenden Taste.

Eine weitere Neuerung besteht darin, dafs das Eintreten der (in den Vertheilungsrinnen hinabgleitenden) Lettern in die Sammelrinnen des Kastens H, Fig. 2, regulirt wird bezw. die Lettern in fortlaufenden, glatt geschichteten Reihen gesammelt werden. Fig. 5 zeigt diese Vorrichtung im Detail, Fig. 2 die Anordnung derselben an der Maschine. Am unteren Ende der geneigten Ebene befinden sich Lager, welche eine Welle K tragen. Diese Welle ist mit so viel Daumen S versehen, als H Sammelrinnen hat, und gleichzeitig jede der letzteren

mit einem federnden Hämmerchen /. In jeder Rinne des Kastens H ist ein gleitendes Stützlager h angebracht, gegen welches die Typen Q sich anlehnen. Bei jeder Umdrehung der Welle K werden sämmtliche Hammer / vorwärtsbewegt, um den neuen Buchstaben auf die bereits gesammelten zu legen und hierdurch gleichzeitig die Gleitstücke h um eine Typenstärke vorwärts zu schieben.

Die Bewegung der Welle \K erfolgt durch Tretpedal und Riemscheiben L und M.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:
   i. An Klaviatur-Lettern-Setz- und Ablegemaschinen die Anordnung der Zungen E, Drehungskörper e, Schrauben e' e" und Oese ο in Combination mit unter der Gleitfläche C befindlichen Knaggen, zum Zweck, einen gesicherteren Schlufs der Vertheilungsrinnen herbeizuführen, im wesentlichen wie mit Bezug auf die Fig. 3 und 4 beschrieben. An Typen-Setz- und Ablegemaschinen die Anordnung der Welle K mit Daumen 5 und Bewegungsmechanismus L M in Combination mit den federnden Hämmern / und den in den Rinnen von H gleitenden Stützkörperchen h, im wesentlichen wie mit Bezug auf Fig. 2 und 5 beschrieben.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.