DE191587C

DE191587C -

Info

Publication number: DE191587C
Application number: DENDAT191587D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-M 191587-KLASSE 85 c. GRUPPE

HERMANN HERZOG in STUTTGART.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. September 1906 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Kläranlage, bei welcher das Verteilungsrohrsystem beweglich aufgehängt ist und während des Betriebes der Kläranlage zeitweise in selbsttätiger Weise seine Lage verändert, so daß die Klärflüssigkeit immer neue Flächen des Tropfkörpers trifft.

Dies wird dadurch erreicht, daß über dem

Tropfkörper ein fester Rost in das Klärbecken eingebaut ist, unterhalb dessen das Verteilungsrohrsystem mittels auf dem Rost gelagerter Laschen beweglich aufgehängt ist.

Mit diesem Rohrsystem ist ein Schwimmer verbunden, der in einem Sammel- oder Staubecken angeordnet ist und sich entsprechend der Beschickung des Rohrsystems hebt und letzteres verschiebt, sobald das Wasser durch den Tropfkörper hindurch in das Staubecken gelangt. Die Verschiebung des Rohrsystems

ao muß hierbei mindestens so groß sein wie die Entfernung zweier Austrittsöffnungen in den Verteilerrohren.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine mit der neuen Vorrichtung versehene Kläranlage in Fig. 1 bis 3 beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt

Fig. ι eine schaubildliche Ansicht mit teilweisem Schnitt,

Fig. 2 einen Längsschnitt und
Fig. 3 eine Oberansicht.

In das mit einem biologischen Filter in üblicher Weise gefüllte Klärbecken ä ist ein fester Rost b aus schmiedeeisernen Trägern eingebaut, auf welchen Lager 0 für die lose drehbaren Wellen c befestigt sind. Auf diesen Wellen c sitzen zweiarmige Hebel d, deren einer Arm je mit parallelen Trägern e, auf welchen das Rohrsystem f befestigt ist, in gelenkiger Verbindung steht, während auf dem anderen Arm jedes Hebels ein verstellbares Gegengewicht g sitzt, um das mittels der Hebel d an dem festen Rost b auf gehängte Rohrsystem immer im Gleichgewicht zu erhalten. An dem Rande des Klärbeckens α ist ein Kniehebel h angeordnet, dessen einer Arm durch eine Stange i mit einem der Träger e für das Rohrsystem/ gelenkig verbunden ist, während an dem andern Arm eine mit einem Schwimmer k verbundene Stange / angelenkt ist. Der Schwimmer k befindet sich in einem mit dem Klärbecken a in Verbindung stehenden Staubecken m, das zeitweise durch einen Glockenheber η entleert wird. Das zu klärende Wasser wird dem Verteilerrohrsystem in bekannter Weise in bestimmten Mengen und Zeitabschnitten zugeführt. Das Staubecken m nimmt das durchgefilterte Wasser von einer Anzahl solcher Füllperioden auf und hebt hierbei jedesmal den Schwimmer um ein Stück, wobei durch Vermittlung des Gestänges das Rohrsystem f etwas verschoben wird. Bei der Entleerung des Staubeckens geht das Rohrsystem in seine Anfangslage zurück. Der Rauminhalt des Staubeckens m ist natürlich derart bemessen, daß der Heber erst in Wirksamkeit tritt, wenn die Verschiebung des Rohrsystems um mindestens so viel bewirkt ist, wie der Zwischenraum zwischen

je zwei Löchern der Rohre f beträgt. Die Löcher der Rohre / sind auf deren Umfang so verteilt, daß jeder Teil der Oberfläche des Tropfkörpers von dem Wasser getroffen wird.

Claims

Patent-Anspruch: .

Vorrichlung zur gleichmäßigen Wasserverteilung über die Oberfläche eines biologischen Filters mittels eines vom Wasser angetriebenen, verschiebbaren Rohrsystems, dadurch gekennzeichnet, daß an einem über dem Filter befestigten Rost (b) das Verteilungsrohrsystem ff) mittels auf dem Rost drehbar befestigter Hebel (d) aufgehängt und durch einen mit ihm gekuppelten Schwimmer (k), der sich in einem mit dem Filterbecken (a) verbundenen Abflußstaubecken (m) befindet, durch das Steigen des Wasserspiegels vorwärts und durch die in geeigneter Weise periodisch erfolgende selbsttätige Entleerung des Staubeckens wieder rückwärts bewegt wird. '

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.