DE186747C

DE186747C -

Info

Publication number: DE186747C
Application number: DENDAT186747D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 186747 KLASSE 36 c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Juli 1906 ab.

Die Erfindung betrifft Warmwasserheizungen und Kühlanlagen, bei welchen der Umlauf des Heizwassers bezw. Kühlwassers dadurch erzielt wird, daß mittels Einschaltung einer besonderen Vorrichtung ein Überdruck im Vorlauf erzeugt wird. Die Erfindung bezweckt die Regelung dieses Überdruckes. Es sind zwar Warmwasserheizanlagen bekannt geworden, bei denen die Regelung des Umlaufs durch eine zwischen Vor- und Rücklauf eingeschaltete, von dem Druckunterschied im System beeinflußte Vorrichtung (Membran u. dgl.) bewirkt wird. Demgegenüber wird bei der vorliegenden Erfindung die Regelung dadurch erzielt, daß an beliebiger Stelle des Systemes ein Luftkessel zwischen Vor- und Rücklauf eingeschaltet wird, bei welchem das Anschlußrohr an den Vorlauf in dem Luftkessel so hoch über den Wasserspiegel geführt wird, als der Druckunterschied zwischen Vor- und Rücklauf betragen soll. Statt dieser Hochführung kann der Anschluß an den Vorlauf auch in entsprechender Höhe erfolgen und der Übertritt der Luft in -das

Rohr durch Herabführen des Anschlußrohres außerhalb des Luftkessels bis unter den Wasserspiegel verhindert werden.

In der Zeichnung Fig. ι ist das System schematisch dargestellt. Es bezeichnet k den Vorlauf, I den Rücklauf, zwischen beiden ist das Luftgefäß α eingeschaltet. Das Anschluß-· rohr b an den Vorlauf ist in dem Luftkessel in di.e Höhe h über dem Wasserspiegel emporgeführt. Wird nun durch eine Pumpe i oder wie in Fig. 2 gezeichnet, durch Erwärmung des Wassers in dem Kessel k — gegebenenfalls unter Anordnung einer beilegen Schnellumlaufeinrichtung— einUberdruck in dem Vorlauf erzeugt, so steigt das Wasser in dem Rohre b über die Höhe des Wasserspiegeis des Luftgefäßes α in die Höhe, während der Wasserspiegel selbst um ein entsprechendes Maß sinkt.

Ist die maximale Druckhöhe . erreicht, so fließt das überschüssige Wasser durch das Rohr b in den Luftkessel α und damit in den Rücklauf / über.

Durch das Steigen des Wassers in dem Rohre b oder das Sinken des Wasserspiegels im Gefäß α oder endlich durch das Überfließen aus dem Rohre b kann eine beliebig ausgebildete Regelungsvorrichtung c d betätigt werden,. welche den Motor der Pumpe oder die sonstige, den Umlauf bewirkende motorische Kraft entsprechend beeinflußt.

In Fig. 2 geschieht die Regelung beispielsweise durch Dämpfen des Feuers in dem Kessel k.

Die Lage der Wärmequelle, des Motors sowie des Luftgefäßes ist gleichgültig, sofern nur das letztere sich mit dem höchsten Punkte des Rohres b unterhalb des Wasserspiegels im Ausdehnungsgefäß der Anlage oder bei Schnellumlaufheizungen unter dem entsprechend höher liegenden, dem Druck im Vorlauf entsprechenden ideellen Wasserstande befindet und das Luftgefäß selbst einerseits an den Vorlauf, andererseits an den Rück-

lauf angeschlossen ist. In dem Luftgefäß selbst kann sich atmosphärische Luft oder ein sonstiges Gas befinden.

Die Höhe h, durch welche der Unterschied der Druckhöhe im Vor- und Rücklauf festgelegt wird, kann dadurch verändert werden, daß der Luftinhalt des Kessels geändert wird. Dies kann einerseits durch Herauslassen der Luft mittels eines Hahnes f oder durch Einpumpen der Luft mittels einer Pumpe e oder durch eine sonstige beliebige Vorrichtung geschehen.

Die Einrichtung kann auch in sinngemäßer Ausführung zur Regelung des Flüssigkeits-Umlaufes bei Kühlanlagen verwendet werden.

Claims

Pate nt-An Sprüche:.

I. Regelungsvorrichtung für Warmwasserheizungen oder Kühlanlagen, gekennzeichnet durch einen zwischen Vorlauf und Rücklauf eingeschalteten Luftkessel (a), in welchem das Anschlußrohr (b) an den Vorlauf/A_x) entsprechend hochgeführt ist, oder in den es in entsprechender Höhe einmündet, und bei dem durch den jeweiligen Abstand der Ausflußöffnung dieses Rohres, von dem Wasserspiegel im Luftkessel der nicht zu überschreitende Druckhöhenunterschied zwisehen Vor- und Rücklauf festgelegt wird.
2. Regelungsvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftkessel mit einer von dem überfließenden Wasser oder den Schwankungen des Wasserstandes im Luftkessel beeinflußten und ihrerseits die Wirkung der Heizanlage beeinflussenden Fernstellvorrichtung versehen ist.
3. Regelungsvorrichtung nach An-Spruch i, dadurch " gekennzeichnet, daß der Luftkessel mit Vorrichtungen zur Luftzu- und Luftabführung (e und f) versehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.