DE185205C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

— M 185205 KLASSE 21 d. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Mai 1906 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Regulieranlasser für Induktionsmotoren, welcher auf billigem Wege das Anlassen und die Regulierung von Ein- und Mehrphasenmotoren gestattet und gegenüber den gebräuchlichen Regulieranlassern mit Widerstandsspiralen den Vorteil hat, daß mit seiner Hilfe die Veränderung des Läuferstromes ohne Unterbrechung des Stromkreises und nicht stufenweise, sondern allmählich erfolgt. Ferner erspart man dadurch, daß der Anlasser mitumlaufend /auf der Motorwelle angeordnet wird, Schleifringe und Bürstenhalter.

Der vorliegende Regulieranlasser beruht

.15 auf dem bekannten Prinzip, daß eine Spule durch Veränderung ihrer Selbstinduktion dem sie durchfließenden Strom einen veränderlichen scheinbaren Widerstand entgegensetzt,

- so daß durch Veränderung der Selbstinduktion der Strom geändert werden kann. Die Veränderung der Selbstinduktion geschieht hier in an sich bekannter Weise dadurch, daß eine zweite, in sich kurzgeschlossene Spule, die vorteilhaft aus einem oder mehreren massiven ringförmigen Leitern besteht, gegenüber der ersten, primären, die den zu regulierenden Strom aufnimmt, verschiebbar angeordnet wird, so daß die von der Primärspule erzeugten Kraftlinien diese zweite Spule je nach ihrer Stellung mehr oder weniger induzieren, wobei die auf sie ausgeübte Induktionswirkung des primären Wechselfeldes von Null bis zu einem Maximalwert veränderlich ist.

Eine derartige Regelungsvorrichtung ist nun nach der Erfindung so auf der Läuferwelle angebracht, daß der primäre Teil, mit dessen Spulen die Phasenwicklung des Läufers verbunden wird, mit der Welle umläuft, während der die sekundären Kurzschlußringe tragende Teil stillsteht oder sich mitdreht und auf dem primären Teil der Regelungsvorrichtung mechanisch oder selbsttätig verschoben werden kann. Da bei dieser Regelungsvorrichtung die in sich geschlossene. Sekundärwicklung sowie die Primärwicklung nur einen sehr geringen Ohmschen Widerstand besitzen, so durchfließt der Läuferstrom auch mit nur sehr wenig Spannungsabfall die Primärwicklung. '

Die Zeichnung veranschaulicht den neuen Regulieranlasser in einem Ausführungsbeispiel.

In Fig. ι und 2 ist ein solcher Anlasser z. B. für einen dreiphasigen Läufer dargestellt, wobei die ganze Vorrichtung neben dem Läufer an Stelle der Schleifringe auf der Motorwelle e angeordnet ist. Der aus massivem oder unterteiltem Eisen bestehende zylindrische Kern α trägt in den drei ringförmigen Nuten die Primärwicklung b, welche mit den Läuferphasen leitend in Verbindung steht. Über den Kern α ist in achsialer Richtung verschiebbar der Eisenzylinder c mitumlaufend oder feststehend angebracht, der die sekundären Kurzschlußringe d eingebettet einschließt. Befindet sich der Zylinder c in der Stellung Fig. ι, so können die von den Primärwindungen b induzierten Kraftlinien diese Win-

düngen ungehindert umkreisen, so daß die Wicklung als Drosselspule wirkt und nur einen sehr kleinen Strom durchläßt. Wird dagegen der Zylinder c in der Pfeilrichtung bis in die Stellung Fig. 2 verschoben, so schließen die von den Spulen b hervorgerufenen Kraftlinien die Kurzschlußringe d mit ein, wodurch der Kurzschluß der Läuferphasen erfolgt ist.

ίο Die neue Vorrichtung stellt somit einen äußerst einfachen Anlasser dar, der mitumlaufend auf der Motorwelle an Stelle der Schleifringe angebracht werden kann, so daß auch diese und die Bürstenhalter fortfallen.

Ferner bestehen die Vorteile dieses Regulieranlassers gegenüber dem mit Kontaktplatte und Widerstandsspiralen einmal in der bedeutend billigeren Konstruktion und in der größeren Betriebssicherheit, da eine Belastung so leicht nicht zerstörend wirken kann, dann aber auch in der Stromregulierung selbst, die ohne Stöße und Unterbrechung des Regulierstromes erfolgt.

Claims (1)

1. 'Patent-Anspruch: ²S

   Vorrichtung zum Anlassen von Induktionsmotoren durch Veränderung mit dem Anker umlaufender induktiverWiderstände, dadurch gekennzeichnet, daß die der Zahl der Läuferphasen entsprechenden Widerstandsspulen in Ringnuten eines auf der Ankerwelle befestigten . Eisenkernes untergebracht sind, über ' welchen ein feststehender oder mitumlaufender Eisenzylinder mit einer entsprechenden Anzahl kurzgeschlossener Spülen in achsialer Richtung derart geschoben wird, daß die Selbstinduktion der primären Spulen geändert wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.