DE176824C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVr 176824 KLASSE 21 a. GRUPPE

Zusatz zum Patente 171951 vom 25. Juni 1904.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Februar 1905 ab. Längste Dauer: 24. Juni 1919.

Die Erfindung bezieht sich auf die in dem Patent 171951 beschriebene Schaltungsanordnung für Gruppenanruf bei Fernsprechämtern mit Zentralbatterie und betrifft eine vorteilhafte Ergänzung dieser Schaltung. Bei letzterer ist zum Zwecke des Anrufes ein Relais vorgesehen, welches den Lokalstromkreis der Anruf zeichen einschaltet, und ein mit diesem Relais zusammenwirkendes zweites Relais, welches eine Umschaltung der Gruppenanruf zeichen bewirkt, wobei der Anruf der ersten Gruppe durch die alleinige Erregung des ersteren Relais, der Anruf der zweiten Gruppe dagegen durch gleichzeitige Erregung beider Relais bewirkt wird. Um die Wirkung des Umschalterelais auch bei schwachem, erregenden Linienstrom zu sichern, wird gemäß vorliegender Erfindung die Anordnung so getroffen, daß das Relais bei der Erregung zugleich in einen Ortsstromkreis eingeschaltet wird, der den Linienstrom. hinsichtlich seiner Wirkung auf den Umschalteanker des Relais unterstützt, wobei dieser Ortsstromkreis vom gemeinsamen Einschalterelais der Gruppen derart abhängig ist, daß beim Stromloswerden des letzteren infolge Unterbrechung des Linienstromes auf der Sprechstelle auch das Umschalterelais wieder stromlos wird und in die Ruhelage zurückkehrt. Der Teilnehmer hat sonach, wie vorher, die Möglichkeit, durch Anhängen seines Hörers den Anruf rückgängig zu machen.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist auf der Zeichnung veranschaulicht, welche bezüglich der Leitungsführung im wesentliehen der Fig. 1 des Hauptpatents 171951 entspricht. Mit B₁ ist die Zentralbatterie des Amtes bezeichnet, welche sowohl zum Anruf des Amtes wie zur Speisung der ■Teilnehmermikrophone dient und über die Wickelung e des Anrufrelais JR₂, sowie die Wickelungen a, b des Anruf relais ,R₁ durch die Leitungen 1, 2 mit der Teilnehmerstelle T verbunden ist. Die letztere ist in der bekannten Art mit einem Hörerhaken h, Hörer f, Mikrophon m, Wecker w, Kondensator \ versehen und ferner mit zwei Anruf tasten t_1% t₂ ausgerüstet, mittels welcher der Anruf der Amtsgruppen durch Lampe L₁ bezw. L₂ in. der in dem Hauptpatent beschriebenen Art bewirkt wird. Beim Drücken der Taste Jf₁ entsteht ein Stromfluß von B₁ über Wickelung α von R₁, Leitung 1, Taste ij und Erde, welcher bewirkt, daß das Relais R₁ seinen Anker d anzieht. Hierdurch werden die Kontakte c und C₁ geschlossen und erstens die Einschaltung der Anruflampe L₁ durch den von B₁ über Leitung 4, Anker d, Kontakt c, Anker χ von JR₂ und Kontakt C₅ des letzteren verlaufenden Ortsstrom, zweitens eine Kurzschließung der Wickelung e von R₂ über Leitung 4, Anker d, Kontakt C₁, Leitung 3, Anker y und Kontakt C₃ von R_% bewirkt. Der hiernach zum Teilnehmer fließende Speisestrom verläuft

(s. Auflage^ ausgegeben am io. November iqo6.J

von ZJ₁ über den vorstehend beschriebenen kurzschließenden Nebenschluß der Wickelung e, weiter über Wickelung b von R₁, Buchsenleitung 2, Mikrophon m, Hörerhaken h und Taste Z₁ der Sprechstelle, Leitung ι und Wickelung α von R₁ zurück zur Batterie B₁. Eine Erregung des Relais R₂ findet somit bedingungsgemäß nicht statt.

Beim Anrufen der zweiten Amtsgruppe

ίο dagegen, was mit Taste t₂ der Sprechstelle geschieht, fließt von B₁ außer über die Wickelung α von R₁, Leitung i, Taste Z₁, Mikrophon m, Taste Z₂, Widerstand r und Erde, ein Teilstrom auch über Leitung 2, Wickelung b von R₁ und Wickelung e von R₀. Durch diesen Teilstrom wird das Relais R₂ erregt und zieht seinen Anker y vom Kontakt C₃ ab, wodurch trotz gleichzeitiger Kontaktherstellung bei C₁ die Kurzschließung von e wegen der Unterbrechung des Kurzschlusses 4, d, C₁, $,y, C₃ bei c₃ vermieden wird. Bei der weiteren Bewegung des Ankers y schließt derselbe dann gemäß vorliegender Erfindung den Kontakt c_e, wodurch ein Stromfluß von einer Batterie B₂ über eine zweite Wickelung C₁ von jR₂, Kontakt C₆, Anker y, Leitung 3, Kontakt C₁ von R₁, Anker d, Leitung 4 und Erde zustande kommt. Durch die hierbei eintretende starke Erregung der Wickelung ßj erfährt die Wickelung e hinsichtlich Anziehung des zweiten Ankers χ eine kräftige Unterstützung, so daß die Umschaltung des Ortsstromes von Lampe L₁ auf Lampe L₂ rechtzeitig und mit großer Kraft erfolgt, sowie mit Sicherheit aufrecht erhalten wird. Der Strom für die Lampe L₂ fließt hierbei von B₁ über Leitung 4, Anker d, Kontakt c, Anker x, Kontakt C₄, Lampe L₂ und über Leitung 5 zurück zur Batterie.

Beim Stöpseln der Abfrageklinke des Teilnehmers erfolgt die Abschaltung der Anru'fzeichen bezw. Relais in der gleichen Weise, wie in dem Hauptpatent beschrieben.

Die vorstehend erläuterte Ausführungsform bietet gegenüber dem Hauptpatent besondere Vorteile, indem die angestrebte Sicherung im wesentlichen durch die bloße Hinzufügung einer zweiten Wickelung C₁ des Relais R₂ und eines zweiten Kontaktes für den Ankery desselben erreicht ist, wenn anstatt von einer besonderen Batterie B₂ der für ßj erforderliche Strom z. B. aus der vorhandenen Speisebatterie B₁ entnommen wird. Die Wiederöffnung des Lokalstromkreises e_x wird hierbei durch den bereits für die Kurz-Schließung von e erforderlichen Kontakt C₁ des Relais R₁ mit übernommen. Selbstverständlich kann jedoch die Abhängigkeit des Ortsstromkreises β_λ vom Relais R₁ auch in irgend einer anderen Weise ausgeführt werden.

Ferner können statt getrennter Anker χ und y bei R₂ auch ein gemeinsamer Anker mit entsprechend vielen Kontakten oder miteinander gekuppelte Blattfederanker (wie in dem Hauptpatent) angeordnet werden. Zweckmäßig kann auch die Einrichtung so getroffen werden, daß durch den verhältnismäßig schwachen Linienstrom der Wickelung e zunächst der Ankerkontakt c₆ geschlossen wird, welcher die Wickelung e_x einschaltet , die nun, . die eigentliche Arbeitsleistung des Relais übernehmend, die Umschaltung der Anrufzeichen bewirkt. Diese Anordnung gestattet, der Feder, welche die Ruhelage des Umschalteankers am Kontakt C₅ sichert, eine starke Spannung zu geben, so daß der Anker mit starkem Druck gegen den Ruhekontakt C₅ anliegt und Störungen an dieser Stelle, welche durch zu schwachen Kontaktdruck entstehen können, ausgeschlossen sind.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Schaltungsanordnung für Fernsprechämter mit Gruppenanruf nach Patent 171951, dadurch gekennzeichnet, daß bei Erregung des Gruppenumschalterelais (R₂) durch den Linienstrom gleichzeitig ein Ortsstromkreis über dasselbe geschlossen wird, welcher außer vom Anker (y) des Umschalterelais (R₂) vom gemeinsamen Anrufrelais (R₁) der Gruppen abhängig ist, zum Zwecke, einerseits eine Verstärkung der Anzugskraft des Umschalterelais zu bewirken, andererseits den Anruf vom Teilnehmer aus rückgängig machen zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.