DE176041C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 176041 KLASSE 74 a. GRUPPE
Die gewöhnlichen für Wärme empfindlichen Indikatoren bei elektrischen Kontrollanlagen
werden in eine einfache Leitung (den .primären Kreis) eingeschaltet in ähnlicher Art
und Weise wie die Druckknöpfe bei Läutwerken ; diese Indikatoren haben nur die Aufgabe,
den Primärkreis zu schließen oder zu unterbrechen, je nachdem Arbeitsstrom oder Ruhestrom verwendet wird. Beim Schließen
oder Unterbrechen des Stromes wird ein in den Primärkreis eingeschaltetes Relais in
Tätigkeit gesetzt, welches eine sekundäre Leitung (Sigiialkreis) schließt oder eine andere
Wirkung hervorbringt..
Die vorliegende Erfindung geht darauf aus, solche Indikatoren und die Wirkungsweise
der damit verbundenen Anlagen zu vervollkommnen, sowie eine weitergehende Verwendung
zu ermöglichen, eine größere Sicherheit zu erreichen und blinden Lärm und andere
Übelstände zu vermeiden.
Das Wesentliche der Erfindung besteht darin, daß außer dem gewöhnlichen, in normalem
Zustande entweder geschlossenen oder unterbrochenen Leitungswege durch einen Indikator
oder durch jede zusammengehörende Gruppe oder Reihe von Indikatoren zugleich für jeden solchen Leitung'sweg ein oder
mehrere mit diesem parallele Leitungswege angeordnet werden, die ebenfalls in normalem
Zustande entweder geschlossen oder unterbrochen sind.
Hierdurch wird erreicht, daß der Strom im Primärkreise, welcher bisher durch die.Wirkung
eines Indikators entweder einfach sofort mit voller Stärke geschlossen wurde oder auch
sofort ganz aufhört, allmählich zu- oder abnimmt und mit bestimmter Stärke für jede
Stufe auftritt, d. h. für jeden Leitungsweg, zu welchem der Strom Zutritt erhält oder von
welchem er abgesperrt wird.
Diese Ab- oder Zunahme der Stromstärke im Primärkreise wird dazu benutzt, mehrere
verschiedene Wirkungen in dem oder den mit dem Primärkreise verbundenen sekundären
Kreisen hervorzubringen, indem das oder die den Primärkreis eingeschalteten Relais,
in welche die sekundären Kreise schließen, differenziert
sind, und zwar entweder durch eine verschiedene Windungszahl oder durch verschiedenartig
angeordnete Stromschlußanker, oder aber durch beides derart, daß sie im Verhältnis
zu den im Primärkreise auftretenden Änderungen im Leitungsvermögen wirken.
In beiliegender Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsformen beschrieben.
Fig. ι ist ein schematisches Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Verwendung von
May-Oatway's Brandindikatoren.
Fig. 2 ist eine zweite schematische Ausführungsform für eine Autopyrophonanlage mit
Ruhestrombetrieb.
Fig. 3 bis 5 sind schematische Darstellungen
von Anlagen dieser letzteren Art, wo zwei und zwei bezw. vier Indikatorgruppen als eine
Einheit wirken.
Die Indikatoren, deren wärmeempfindliche Teile α (Fig. i) bekannter Einrichtung sind,
sind in Gruppen I, II . . . , z. B. je in einem
(2. Auflage, ausgegeben am 12. April
70
Stockwerk des Hauses, angebracht. Der primäre Kreis oder Indikatorkreis ι geht vom
positiven. Pol der Batterie b aus, verzweigt sich nach den Gruppen I, II . . . , durchfließt
die Gruppenangeber c und von da in einer für • sämtliche Gruppenangeber gemeinsamen Leitung,
durch die Wicklung des Relais d zum negativen Pol der Batterie b.
Dem Stromschlußteil c jedes Indikators
ίο gegenüber ist eine Stromschlußstelle /angeordnet.
Bei der hier dargestellten Ausführungsform der Erfindung (Gruppe I) werden nun außer dieser einzelnen Stromschlußstelle /
zugleich eine oder mehrere andere Stromschlußstellen angeordnet. Der Einfachheit
halber ist auf der Zeichnung nur eine solche, und zwar mit g bezeichnete dargestellt.
Die linken Kontakte der Kontaktstellen / und g stehen mittels der Leitungen f1 und g1
mit einem Punkt 3 in der Primärleitung in Verbindung; die Leitung" f1 enthält, wie angedeutet,
einen Widerstand. Die rechten Kontakte, die miteinander direkt verbunden sein können, sind an einen Punkt 4 der Primärleitung
angeschlossen. Zwischen den Punkten 3 und 4 sind also zwei durch den Indikator führende Leitungswege vorhanden, die nacheinander
geschlossen werden, und welche im dargestellten Beispiel (Gruppe I) ein verschiedenes
Leitungsvermögen haben.
Der Primärkreis ist, wie es zu ersehen ist, für Arbeitsstrom bestimmt, d. h. er ist bei
sämtlichen Indikatoren in normalem Zustande unterbrochen, und abgesehen von einer im
folgenden erwähnten Ausnahme nur ge-. schlossen, wenn einer der Indikatoren wirkt
(durchWärmebeeinflussung oder infolge eines Bruches), in welchem Falle das Relais d in
Tätigkeit gesetzt wird, und im sekundären Kreis (dem Signalkreise) einen Stromschluß
hervorbringt.
Dieser letztere Kreis besteht nicht, wie bisher gewöhnlich der Fall, einfach aus einem
einzelnen Stromkreise mit eingeschaltetem
45- Signalgeber (Glocke). Wie in Fig. 1 dargestellt, ist das Relais d mit zwei Ankern i und j
versehen. Der erstere dieser Anker ist in der Normallage (d. h. der nicht angezogenen
Lage) ohne Berührung mit seinem Kontakt i1, wird aber in die Kontaktlage gebracht, wenn
das Relais stromführend wird. Der andere Anker ist in der Normallage in Berührung
mit dem Kontakt j1, wird aber von diesem entfernt
und mit seinem zweiten Kontakt /2 in Berührung gebracht, wenn Strom durch das
Relais fließt. Jedoch ist zu bemerken, daß die Anker derart verschiedenartig aufgehängt
oder belastet sind, daß der Anker / einen stärkeren Strom erfordert, um aus der Ruhelage
gebracht zu werden, als der Anker i.
Wird der Signalstromkreis 2 vom positiven Pol der Batterie b aus verfolgt, so ist zu ersehen,
daß sich die Leitung in zwei Zweige teilt, welche die beiden Elektromagnete h
und k enthalten und bei den erwähnten Kontakten j1 und /2 enden.
Fließt nun durch das Relais d ein Strom, der zwar stark genug ist, um den Anker i,
nicht aber, um den Anker / zu bewegen, dann wird folgender Stromkreis hergestellt: vom
positiven Pol der Batterie b durch die Leitung 2 und den Elektromagneten h nach dem
Kontakt j1, von hier durch den nicht angezogenen
Anker /, die Verbindungsleitung 5 zwischen den Ankern, den angezogenen Anker
i, den Kontakt i1 und die Leitung 6 zum negativen Pol zurück. Der Elektromagnet h
zieht seinen Anker h1 an, und hierdurch wird einerseits ein isoliertes Stromschlußstück m
mit zwei Kontakten η und 0 in Berührung gebracht
werden — wodurch die Leitung 2 und die Rückleitung 6 stets durch den Elektromagneten
Ii geschlossen gehalten werden —, und andererseits wird der Anker h1, der durch
die Leitung 7 mit dem Anker k1 des Elektromagneten
k verbunden ist, mit der Leitung 2 durch den Kontakt b in Verbindung kommen.
Die Bedeutung hiervon wird aus dem folgenden hervorgehen.
Wird der Strom im Relais d so stark, daß auch der Anker / angezogen wird, dann wird
folgender Stromkreis geschlossen : vom positiven Pol durch die Leitung 2, den Elektromagneten
k, den Kontakt j2, den angezogenen Anker j, die Verbindungsleitung 5, den angezogenen
Anker i, den Kontakt i1 und die Leitung 6 zum negativen Pol zurück. Der
Elektromagnet k wird also dann auch erregt und zieht seinen Anker k1 an.
Ist der Strom im Relais d dagegen von Anfang an so stark, daß beide Anker i und / sofort
angezogen werden, dann wird der Stromlauf folgender sein: vom positiven Pol der Batterie durch die Leitung 2, den Elektromagneten
k, den Kontakt /a, den angezogenen
Anker /, die Verbindungsleitung 5, den angezogenen Anker i, den Kontakt i1 und die Leitung
6 zum negativen Pol zurück. Der Elektromagnet k wird also allein tätig werden und
seinen Anker k1 anziehen. In diesem Falle wird also die erwähnte Verbindung zwischen
dem Anker h1 und der Leitung 2 durch den Kontakt p nicht geschlossen.
Die Anordnung in der Gruppe I ist nun eine solche, daß der durch die Wirkung eines Indikators
zuerst eintretende Stromschluß bei /, durch welchen der Stromkreis durch den entsprechenden
Widerstand f1 geschlossen wird, das Relais nur so viel beeinflußt, daß der Anker
i angezogen wird. Die durch eine etwaige Weiterbewegung· des Indikators hervorgebrachte
Kontaktbildung" bei g, durch welche
der Widerstand f1 kurzgeschlossen wird, erregt
das Relais so stark, daß auch der Anker / angezogen wird. Im ersteren Falle wirkt nur
der Elektromagnet h, im letzteren Falle dagegen auch der Elektromagnet k. Der Anker
k1 des Elektromagneten k, der, wie erwähnt,
durch die Leitung 7, den Anker h1 und den Kontakt/» mit der Leitung 2 ,in Verbindung
steht, kommt dadurch mit' einer Leitung 8 in Verbindung, die zusammen mit
einer Leitung 9 einen besonderen Stromkreis bildet, in welchen ein Alarmapparat q eingeschaltet
ist. Die Leitungen 8 und 9 können von einem Feuermeldeapparat oder einer
Brandstation ausgehen oder in anderer Art und Weise an das Leitungsnetz der Feuerwehr
angeschlossen sein.
Falls die Teile h und h1 dazu bestimmt sind,
ein Signal in Tätigkeit zu setzen, werden durch die Indikatoren in der Gruppe I zwei
verschiedene Signale hervorgerufen, und zwar ein erstes Ortssignal (Gefahrsignal) mittels
der Teile h und h1 und ein zweites Signal
(Fernsignal) mittels eines in die Leitungen 8 und 9 eingeschalteten Alarmapparates, z. B. q.
Wenn erwünscht, können auch die Teile h und k1 als Alarmapparat eingerichtet sein, so
daß man zwei Ortssignale erhält, wenn die Brandleitungen 8 und 9 geschlossen werden.
Wenn die Teile h und h1 infolge eines
Stromschlusses bei der Kontaktstelle / in Tätigkeit gesetzt worden sind, können die
Brandleitungen 8 und 9 dadurch geschlössen werden, daß man eine besondere Leitung 10
schließt, wodurch das Leitungsnetz der Gruppen I, II ... kurzgeschlossen und die Batterie
allein auf das Relais d geschaltet wird. Der oder die Kontakte r, mittels welcher die Leitung
10 geschlossen wird, können an leicht zugänglichen Stellen des betreffenden Hauses
angebracht sein, z. B. im Treppenhause, und, wenn erwünscht, plombiert sein.
In der Gruppe II ist der Fall vorausgesetzt, daß die Indikatoren nur imstande sind, den
Kontakt bei / zu schließen, also den Leitungsweg f1 einzuschalten. In diesem Falle bildet
die Leitung 10 den anderen hiermit parallelen Leitungsweg.
. Mißbrauch der mechanischen Kontakte r in der Leitung 10 sowohl als Störungen, vom Bruch an einem Indikator herrührend, haben keinen Einfluß auf die Alarmleitungen 8 und 9, da der Anker i den Kontakt i1 nicht eher erreicht, als der Anker / den Kontakt j1 verlassen hat. Wenn diese Forderung erfüllt ist, so hat ein Kurzschluß in der primären Leitung, durch welchen das Relais d plötzlich den vollen Strom erhält, nur die Folge, daß die Teile k und k1 in Tätigkeit gesetzt werden.
. Mißbrauch der mechanischen Kontakte r in der Leitung 10 sowohl als Störungen, vom Bruch an einem Indikator herrührend, haben keinen Einfluß auf die Alarmleitungen 8 und 9, da der Anker i den Kontakt i1 nicht eher erreicht, als der Anker / den Kontakt j1 verlassen hat. Wenn diese Forderung erfüllt ist, so hat ein Kurzschluß in der primären Leitung, durch welchen das Relais d plötzlich den vollen Strom erhält, nur die Folge, daß die Teile k und k1 in Tätigkeit gesetzt werden.
Dagegen kann der Alarmapparat q nicht in Tätigkeit treten, da der Kontakt zwischen p
und h1 unterbrochen ist. Ein Bruch an einem
Indikator der Gruppe I wird eine ähnliche Wirkung haben, da sich der Stromschlußteil e
in solchem Falle zwischen die Kontaktstellen f und g mit solcher Schnelligkeit hinunter bewegt,
daß ein Ausschalten des Kontakts j1 eintritt, bevor der Anker i den Kontakt i1 erreichen
kann. Beim Bruch an einem der Indikatoren der Gruppe II wird mittels des Relais
h ein Gefahrsignal gegeben werden.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Autopyrophonanlage wird Ruhestrom verwendet. Sämtliche
Indikatorgruppen I, II, III, IV. . . stehen durch die gemeinsame Leitung 1 mit dem
positiven Pol in Verbindung, und jede einzelne Gruppe mit dem negativen Pol durch
ihre Leitung 11, 12, 13, 14 . . . , von welchen
jede mit einer Relaisanordnung verbunden ist, welche an die gemeinschaftliche Rückleitung
15 angeschlossen ist. Aus Platzrücksichten zeigt Fig. 2 nur die Relais der Gruppen III
und IV. Jedes Relais besteht aus zwei in Reihe geschalteten, sonst aber selbständigen
Elektromagneten d1 und d2, mit zwei Ankern i
und j. Die Indikatoren sind bekannter Bauart, und zwar mit einer flüchtigen Flüssigkeit
und Quecksilber gefüllt, das in normalem Zustande sämtliche Zweige des Primärkreises
geschlossen hält. Für jeden Indikator sind zwei Leitungswege f1 und g1 von verschiedenem
Leitungsvermögen zwischen den Punkten 3 und 4 vorgesehen. Die Gruppen I und III entsprechen insofern der Gruppe I in Fig. 1,
als die beiden Leitungswege f1 und g1 parallel
angeordnete Kontakte / und g haben, die in normalem Zustande mit dem Quecksilber in
Berührung stehen und durch die Bewegung des Quecksilbers der Reihe nach unterbrochen
werden. Ί00
Die Gruppen II und IV entsprechen der Gruppe II in Fig. 1, indem der Leitungsweg ^1 hier in normalem Zustande von allen
Autopyrophonen kurzgeschlossen gehalten wird. Dieser Leitungsweg kann also nicht
durch eine Wirkung des Autopyrophons ausgeschaltet werden.
Die Gruppen I und II enthalten einfache Autopyrophone α (für plötzliche Temperatursteigerungen),
die Gruppen ITI und IV die in der Praxis häufig benutzte Vereinigung
von Autopyrophonen α in Verbindung mit Indikatoren a1 für eine Höchsttemperatur bei
langsamer Temperatursteigerung. Sämtliche Gruppen wirken jedoch in gleicher Weise, insofern
sie alle die Bedingung erfüllen, entweder beide Leitungswege f1 und g1 geschlossn
zu halten oder den ersteren auszuschalten, wodurch das Leitungsvermögen vermindert wird. Die Gruppen I und III ermöglichen
zugleich ein selbsttätiges Unter- , brechen beider Leitungswege, wodurch die
entsprechenden Primärkreise g'anz stromlos g'emacht werden.
Entsprechend dem in Fig. ι dargestellten Falle mit Anwendung' von Arbeitsstrom ist
das Verhältnis auch hier derart abgepaßt, daß der Strom im Primärkreise i, 15 normal (d. h.
wenn alle beidenLeitvmgswege f1 und g1 überall
stromführend sind) beide Anker i und/ in samtlicheiiRelaisanordnungen angezogen hält.
Wenn der Leitungsweg f1 in irgend einem Indikator
α oder a1, z. B. in der Gruppe III,
durch die Bewegung des Quecksilbers stromlös wird und infolgedessen die Stromstärke in
einem der Zweige 11, 12, 13, 14 ... abnimmt,
so läßt der oberste Elektromagnet d1 im entsprechenden
Relais (dem untersten in der Fig'ur) den Ankert los, während der Anker/
fortwährend von dem untersten Elektromagneten d2 angezogen bleibt.
Der Strom aus der Hilfsbatterie b1 fließt
dann vom negativen Pol durch die Leitung 6 und die Steckleitung 16 zu dem Kontakt i1,
dem freigegebenen Anker i, der Verbindungsleitung 5, dem Kontaktarm des angezogenen
winkelförmigen Ankers /, dem Kontakt j1, der
Steckleitung' 17, der Leitung 18 und zurück
zum positiven Pol der Batterie b1 durch die Glocke h, \velche ein Gefahrsignal gibt und in
passender Art und Weise ihre Verbindung mit
30- der Batterie erhält.
Wird nun der Strom im Kreise 1,13 und 15
vollständig entweder dadurch, daß das Quecksilber im Indikator α bis unter den Kontakt g
hinuntersinkt, oder dadurch, daß eine Person, sobald das Gefahrsignal läutet, einen der
plombierten Kontakte r öffnet, unterbrochen, so wird der ganze primäre Stromlauf unterbrochen.
Infolgedessen wird auch der Anker / freigegeben und folgender Stromkreis geschlossen:
vom negativen Pol der Batterie b1 durch die Leitung 6, die Steckleitung 16, den
Kontakt i1, den freigegebenen Anker i, die
Verbindungsleitung 5, den Kontaktarm des freigegebenen Ankers /, den Kontakt j2, die
Steckleitung 19, die Leitung 20 und zurück zum positiven Pol durch die Glocke k.
Die vereinigte Wirkung der Glocken h und k hat zur Folge, daß die Alarmleitung
(Fernleitung) 8 und 9 geschlossen wird, indem der Anker h1 der Glocke h ein isoliertes
Kontaktstück m1 in Kontaktstellung" zwischen
einem Kontakt s auf der Leitung 8 und dem einen Ende einer Leitung 21 bringt, während
der Anker k1 das andere Ende mittels eines
Koiitaktstückes m2 mit einem Kontakt 51 an
der Leitung 9 in Verbindung" bringt.
Die Alarmleitung 8 und 9 wird nicht geschlossen, wenn entweder nur die Glocke h
oder nur die Glocke k in Tätigkeit ist. Dies letztere wird stattfinden bei Brüchen jeder Art
an der Leitung oder an den Indikatoren (Gruppe I.und III), bei Mißbrauch der Kontakte
r oder überhaupt unter allen Verhältnissen, wo der primäre Kreis stromlos wird,
(»line daß der Primärstrom erst diejenige Stärkestufe angenommen hat, welche durch
den Widerstand im Leitungswege g1 bestimmt ist; von den beiden Sekundärstromzweigen
18 und 20, in welche sich die vom positiven Pol ausgehende Leitung (wie in Fig. 1) teilt,
und von denen der eine die Glocke h enthält und zu dem Kontakt j1 führt, während der
andere die Glocke k enthält und zu dem Kontakt j2 führt, wird nämlich nur dieser letztere
Zweig stromführend, indem der Anker / bei einer plötzlichen Unterbrechung des Primärstromes
den Kontakt j1 ausschaltet, bevor der
Anker i den Kontakt i1 geschlossen hat.
Die Indikatoren in den Gruppen II und IV, die der Gruppe II in Fig. 1 entsprechen, können
nur die Glocke h in Tätigkeit versetzen und das Gefahrsignal geben. Das Schließen
des Alarmkreises 8 und 9 muß bei der Anwendung von derartigen Indikatoren vermittels
mechanischer Unterbrecher r geschehen. .
Die in der Gruppe III und IV dargestellten Hilfsindikatoren a1, deren Quecksilberfüllung
einen Teil des Leitungsweges f1 bildet, sind von Bedeutung" bei glimmendem Feuer, wo
die Temperatur so langsam steigt, daß die Indikatoren α unter Umständen überhaupt
nicht ansprechen. Die Hilfsindikatoren α1 übernehmen dann die Tätigkeit der Indikatoren
α und bringen durch ein Hinausschleudern der Quecksilberfüllung und ein gleichzeitiges
Unterbrechen des Leitungsweges f1 das Gefahrsignal (die Glocke/;-) zum Läuten.
Fig. 3, die hinsichtlich der Sekundärkreise ganz der Fig. 2 entspricht, zeigt die Abänderung,
daß man, statt jeden Indikator α oder a, a1 mit zwei Leitungswegen zu versehen, die
Gruppen I, II, III, IV . . . derart vereinigt, daß sie zu je zweien als ein Ganzes zwischen
die Punkte 3 und 4 eingeschaltet werden. Die eine der beiden Gruppen bildet dann den Leitungsweg
f1 und die andere den Leitungsweg g1. Die beiden Wege können am besten
gleich großes bezw. geringes Leitungsvermögen haben. Die Indikatoren der einen Gruppe können, wenn erwünscht, eine größere
Empfindlichkeit haben als die Indikatoren der anderen Gruppe, so daß sie ihren Leitungsweg durch eine schwächere Wärmewirkung
als diese unterbrechen. Findet in einer der Leitungen eine Unterbrechung statt, so wird
der Anker i vom entsprechenden Relais freigegeben und die Glocke gibt ein Gefahrsignal.
Wird dann auch die aridere (oder das ganze primäre Leitungsnetz mittels eines der mechanischen
Unterbrecher r) unterbrochen, dann wirkt auch die Glocke k, und die Alarmleitung·
8 und 9 wird geschlossen. Werden alle
beiden Leitungswege f1 und g1 gleichzeitig
unterbrochen oder findet ein Leitungsbruch statt, bevor die Glocke h in Tätigkeit versetzt
worden ist, dann läutet nur die Glocke k.
Fig. 4 zeigt die Abänderung, daß die beiden parallelen Leitungswege so lang gemacht sind, daß auch die Relais in diese aufgenommen werden können. Die beiden obersten Indikatorgruppen I und II bilden in Verbindung
Fig. 4 zeigt die Abänderung, daß die beiden parallelen Leitungswege so lang gemacht sind, daß auch die Relais in diese aufgenommen werden können. Die beiden obersten Indikatorgruppen I und II bilden in Verbindung
ίο mit den Leitungen ii und 12 und den beiden
untersten Relais d1 eine Gesamtheit, und die Gruppen III und IV bilden in Verbindung mit
den Leitungen 13 und 14 und den beiden
obersten Relais d1 eine zweite solche Gesamtheit;
jede dieser Gesamtheiten bietet zwei parallele Leitungswege dar zwischen Punkten
3 auf der gemeinschaftlichen Leitung 1 und dem Anfange der Leitung 15, da die
Punkte 4 durch die Leitungen 22 und 23 über ihre Relais d2 und die gemeinschaftliche Rückleitung"
15 mit dem negativen Pol der Batterie b verbunden sind.
Die vier Anker i der Relais d1 sind paarweise
miteinander verbunden und durch die Leitungen 5 an die Anker / des obersten bezw.
des untersten der Relais d2 angeschlossen. Die vier Kontakte i1 sind miteinander verbunden
und mittels der Leitung 6 an dem negativen Pol der Hilfsbatterie b1 angeschlossen. Von
dem positiven Pol dieser Batterie geht, wie in den vorhergehenden Figuren, eine Leitung
aus, die sich in zwei Zweige 18 und 20 teilt, und diese enthalten, wie oben, die Glocke h
bezw. die Glocke k und endigen durch passende Steckleitungen bei den Kontakten j1
bezw. p.
Findet eine Unterbrechung z. B. in der Gruppe I statt, so wird das unterste Relais d1
stromlos. Dem untersten Relais d2, das für die Gruppe I und II gemeinschaftlich ist, wird
jedoch durch diese letztere Gruppe, die Verbindungsleitung 12, das nächste Relais d1 und
die Leitung 22 fortwährend genügender Strom zugeführt, um seinen Anker j festzuhalten.
Es wird dann der oft beschriebene sekundäre Stromkreis geschlossen werden, wodurch die Gefahrglocke h zum Läuten und
der Stromschlußteil m1 in die Kontaktlage gebracht
wird.
Wird nun auch die Leitung durch die Gruppe II durch die Einwirkung der Wärme
selbsttätig oder der ganze Primärkreis mittels eines Unterbrechers r mechanisch unterbrochen,
so wird auch der Anker / freigegeben und ein neuer Stromlauf durch die
Glocke k geschlossen, wodurch auch der Stromschluß teil ni2 in die Kontaktlage gebracht
und die Alarmleitung 8 und 9 geschlossen wird.
Löst man einen der Unterbrecher r aus, ohne daß im voraus eine Unterbrechung in
einer der Gruppen vorgekommen ist, dann wird wie gewöhnlich nur der Stromlauf durch
die Glocke k geschlossen.
Fig. 5 entspricht der Fig. 4, stellt aber den Fall dar, wo mehr als zwei parallele Leitungswege vorhanden sind. In dieser Figur bilden
nämlich sämtliche Gruppen I bis IVj sämtliche Leitungen 11 bis 14 und sämtliche vier
Relais d1 eine Einheit mit vier parallelen Leitungswegen
zwischen den Punkten 3 an der gemeinschaftlichen Leitung 1 und einem
Punkt 4 in der Leitung 22, die durch das einfache gemeinschaftliche Relais d2. an die Rückleitung
15 geschlossen ist.
Bei einer in einer der Gruppen vorkommenden Unterbrechung läutet die Gefahrglocke h,
bei einer darauf folgenden Unterbrechung in den übrigen Gruppen aber zugleich die
Glocke k, wodurch · die Alarmleitung 8 und 9 geschlossen wird. Werden die Unterbrecher r
ausgelöst, ohne daß in irgendwelcher der Parallelleitungen ein Bruch vorgekommen ist,
dann läutet nur die Glocke k.
Es ist zu ersehen, daß durch die vorliegende Erfindung eine möglichst große Sicherheit
gegen falsche Alarmierungen erreicht wird, sei es nun, daß diese von auf die Indikatoren
oder Leitungen ausgeübter Gewalt oder von kleineren, vielleicht rein vorübergehenden
Wärmebeeinflussungen unvorhergesehener Art und geringem Umfange herrühren. In allen
solchen Fällen wird entweder nur ein Gefahrsignal (Glocke h) oder nur Unordnungssignal
(Glocke k) gegeben werden. Untersucht man an Ort und Stelle die Ursache des Signals, so
kann man den Umständen nach entweder die Ursache ohne weiteres selbst beseitigen oder
man kann, falls ein Gefahrsignal infolge einer . Feuersbrunst ernster Natur gegeben worden
ist, schnell ein Brandsignal (Fernsignal) geben, indem man einen Kontakt r auslöst. In
diesem letzteren Falle kann das Brandsignal unter Umständen (z. B. nachts oder außerhalb
der Arbeitszeit in Fabriken) von den Indikaloren selbsttätig gegeben werden, und eine
Beeinflussung der Kontakte r wird dann überflüssig.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Elektrische Feuermeldeanlage mit mehreren Leitungswegen im Indikatorstromkreise für Ruhestrom- oder Arbeitsstrombetrieb, dadurch gekennzeichnet, daß das in einem normal entweder geschlossenen oder unterbrochenen Primär- oder Indikatorstromkreise eingeschaltete, zum Schließen des Signalstromkreises dienend? Relais mit zwei oder mehreren Ankern 12c . verschiedener Empfindlichkeit versehen ist, und daß die Widerstände der Lei-tungswege des Indikatorstromkreises derart bemessen sind, daß der Indikatorstrom, wenn er von einem bis dahin stromführenden Leitungswege abgesperrt oder zu einem bis dahin stromlosen Leitungswege Zutritt erhält, der Differenzierung der Relaisanker entsprechend geschwächt bezw. verstärkt wird, um die entsprechenden Signale (»Gefahr« oder »Feuer«) zu bewirken.
- 2. Bei Kontrollstromkreisen der in Anspruch ι erwähnten Art die Anordnung . von mechanisch bewegbaren Kontakten, die bei Ruhestromanlag'en die gemeinschaftliche Rückleitung der Indikatoren unterbrechen und bei Arbeitsstromanlagen das Leitungsnetz sämtlicher Indikatoren kurzschließen und dadurch den oder die noch nicht beeinflußten Anker aus der Ruhelage herausbringen.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE176041C true DE176041C (de) |
Family
ID=440632
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT176041D Active DE176041C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE176041C (de) |
-
0
- DE DENDAT176041D patent/DE176041C/de active Active
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