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DE165282C - - Google Patents

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Publication number
DE165282C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
mercury
salts
soluble
colloidal
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT165282D
Other languages
English (en)
Publication of DE165282C publication Critical patent/DE165282C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/14Particulate form, e.g. powders, Processes for size reducing of pure drugs or the resulting products, Pure drug nanoparticles

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es wurde gefunden, daß man das bisher als wasserunlöslich bekannte Calomel und die entsprechenden Brom- und Jodsalze des Quecksilberoxyduls in wasserlöslicher, Form herstellen kann, wenn man die bekannten Darstellungsweisen dieser unlöslichen Salze, soweit sie auf nassem Wege erfolgen, bei Gegenwart von kolloidalen organischen Substanzen, z. B. Eiweißkörpern, eiweißähnlichen
ίο Körpern und deren Abbauprodukten, ausführt. Mischt man z. B. eine Kochsalzlösung mit einer Quecksilberoxydulnitratlösung, so fällt bekanntlich unlösliches Calomel aus. Versetzt man aber die Kochsalzlösung mit einem Eiweißstoff und mischt erst dann die Quecksilbersalzlösung hinzu, so erhält man nicht das unlösliche, sondern das lösliche Calomel, welches in Lösung bleibt, solange die Mischung nicht sauer wird, bezw. in Lösung geht, wenn man die sauer gewordene Mischung vorsichtig neutralisiert. Die Löslichkeit der auf diese Weise hergestellten Quecksilbersalze beruht auf einem kolloidalen Zustand. Die neuen löslichen Präparate fallen aus ihren Lösungen aus, sobald saure Reaktion eintritt. Man muß deshalb, wenn man zur Darstellung saure Salze benutzt hat, um vollständige Lösung zu erhalten, während oder nach Vollziehung der Mischung neutralisieren.
Um das kolloidale Quecksilbersalz in fester, wasserlöslicher Form aus der Lösung abzuscheiden, kann man diese dialysieren und eindunsten. Vorzuziehen ist es, das kolloidale Quecksilbersalz aus der Lösung durch Ansäuern auszufällen, den ausgewaschenen Niederschlag dann in Wasser durch Neutralisieren mittels einer geringen Menge Alkali wieder zu lösen und diese Lösungen entweder zur Trockne zu bringen oder mit Alkohol, Aceton und dergl. neutralen Fällungsmitteln zu versetzen, bis das kolloidale Salz ausfällt.
Die neuen kolloidalen Halogenquecksilberoxydulsalze sind wertvolle Heilmittel (vergl. z.B. Neisser und Siebert, «Medizinische Klinik« vom 1. Dezember 1904). Sie vereinigen die \'orzüge der Löslichkeit und der darauf beruhenden leichten Assimilierbarkeit mit der Reizlosigkeit der unlöslichen Quecksilberoxydulsalze.
Schon. Lobry de Bruyn (vergl. »Chemisches Centralblatt« 1900, II, 888) hat beobachtet, »daß viele Stoffe, die in Wasser unlösliche Niederschläge bilden, in kolloidaler Form gelöst bleiben, wenn man die Ingredienzen bei Gegenwart des Eiweißstoffes (Gelatine) mischt«. Lobry de Bruyn machte diese Beobachtung bei gewissen Silbersalzen, Kupfersalzen, Bleisalzen und Eisensalzen, fand aber gleichzeitig, daß seine Beobachtung keine allgemeine ist, sondern daß es auch solche wasserunlösliche Stoffe gibt, die bei Gegenwart von Gelatine nicht kolloidal gelöst bleiben, sondern unlöslich ausfallen, z. B. gewisse Calciumsalze, Magnesiumsalze, Bariumsalze. Übrigens führt die Beobachtung von
Lobry de Bruyn nur zu höchst verdünnten gelatinösen Lösungen dieser Stoffe. Therapeutisch verwertbar sind derartige Lösungen nicht, da sie zum weitaus überwiegenden Teil aus einem Ballast von Gelatine bestehen und nur zum ganz verschwindenden Teil aus kolloidalem Salz.
In den »Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft« Bd. 35, 1902, S. 2219 ff. ist die Herstellung von kolloidalem Quecksilberoxyd beschrieben; über kolloidale Quecksilbersalze und ihre therapeutische Wirkung war jedoch bisher nichts bekannt. Es wurden nun zunächst solche Quecksilberoxydsalze in kolloidaler Form hergestellt, die für gewöhnlich unlöslich sind, z. B. das Quecksilberjodid. Hierbei wurde aber festgestellt, daß diese löslich gemachten Oxydsalze in ähnlicher Weise wie das lösliche Sublimat ätzend wirken. Erst in den kolloidalen Quecksilberoxydulsalzen erhält man Arzneistoffe, die gewisse Vorteile der löslichen und unlöslichen Quecksilbersalze in sich vereinigen.
Beispiel 1.
100 Teile lysalbinsaures Natron löst man in 4000 Teilen Wasser, bringt eine Lösung von 40 Teilen Kochsalz in 2000 Teilen Wasser hinzu und läßt eine Lösung von 120 Teilen Quecksilberoxydulnitrat in 4000 Teilen Wasser einfließen. Will man aus der erhaltenen Lösung das kolloidale Calomel in fester Form gewinnen, so fällt man durch Säurezusatz, wäscht den Niederschlag mit Wasser aus, löst ihn wieder in Wasser unter Zugabe einer geringen Menge Alkali und dunstet zur Trockne ein.
Beispiel 2.
20 Teile Albumin oder Albumose oder Pepton oder 20 Teile eines anderen Eiweißspaltungs- oder Abbauproduktes löst man in 500 Teilen Wasser, fügt eine Lösung von 17 Teilen Jodkalium in 1000 Teilen Wasser hinzu und läßt in das Gemisch unter Rühren eine Lösung von 26 Teilen Quecksilberoxydulnitrat in 2000 Teilen Wasser fließen. Die erhaltene gelbe Lösung dialysiert man. Nach dem Eindunsten wird das kolloidale Quecksilberjodür in Form eines orangefarbenen, in Wasser leicht mit gelber Farbe löslichen Pulvers von neutraler Reaktion erhalten.
Das wasserlösliche Quecksilberchlorür ist ein weißgraues Pulver, welches sich in Wasser im Verhältnis 1 : 50 zu einer milchähnlichen Flüssigkeit löst. In Alkohol, Alkohol und Äther, Benzol, Chloroform ist es unlöslich. Aus der wäßrigen Lösung fällen Säuren einen Niederschlag, der durch Zugabe von Alkali sich wieder zur Lösung bringen läßt.
Das wasserlösliche Quecksilberjodür ist ein grünlichgelbes, geruchloses Pulver, welches sich in Wasser zu einer gelbgrünen Flüssigkeit von neutraler Reaktion löst. Aus der wäßrigen Lösung wird durch starken Alkohol, Aceton und Säuren das Produkt ausgefällt. Die mit Alkohol oder Aceton erzeugte Fällung ist unmittelbar wasserlöslich, die mit Säure erzeugte ist erst dann wasserlöslich, wenn mittels Alkali neutralisiert wird.
Das wasserlösliche Quecksilberbromür ist ein grünlichgelbes Pulver, welches sich sehr leicht in Wasser zu einer milchigen, neutralen Flüssigkeit löst, die gelbgrüne bis rötliche Fluoreszenz zeigt. Gegen Alkohol, Säuren usw. verhält es sich wie das Jodür und Chloriir.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung fester, wasserlöslicher, Halogenquecksilberoxydulsalze in kolloidaler Form enthaltender Präparate, darin bestehend, daß man wasserlösliche Quecksilberoxydulsalze in Gegenwart von Eiweißkörpern, eiweißähnlichen Substanzen und deren Abbauprodukten in Lösung mit Halogensalzen umsetzt und aus der entstandenen Lösung die kolloidalen Halogenquecksilberoxydulsalze in geeigneter Weise abscheidet.
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