DE1522678C3 - Fotoleitfähige Schicht - Google Patents
Fotoleitfähige SchichtInfo
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Description
O—R—C—R—O—C-
i
Y
Y
enthält, worin R eine gegebenenfalls durch ein Halogenatom oder durch eine Alkylgruppe substituierte
Phenylengruppe und X und Y jeweils ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest,
der frei von ungesättigten aliphatischen
Bindungen ist und der zusammen mit dem angrenzenden
I
— C — -Atom
keine Cycloalkylengruppe bildet, bedeutet und worin die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in X
und Y höchstens 12 beträgt.
4. Fotoleitfähige Schicht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ladungsübertragungskomplex
ein Polykarbonat aus einem Dihydroxydiphenylalkan und Phosgen enthält.
Die Erfindung betrifft eine fotoleitfähige Schicht mit einem Ladungsübertragungskomplex aus einer
Lewis-Säure und einem für sich nicht fotoleitfähigen Polykarbonat als Fotoleiter.
Aus der DT-AS 10 31127 sind fotoleitfähige Schichten für die Elektrofotografie bekannt, die als
Bindemittel Polykarbonate auf der Grundlage von Di-(monooxyaryl)-alkanen enthalten. Als fotoleitfähige
Stoffe werden unter anderem auch aromatische Nitrile genannt, die bereits für sich fotoleitfähig sind.
Ferner ist aus der DT-AS 11 27 218 ein Verfahren zum Sensibilisieren von Fotoleitern bekannt, wonach
einer aus monomeren organischen Elektronendonatoren gebildeten und bereits für sich fotoleitfähigen
Fotoleiterschicht als Aktivatoren organische Elektronenakzeptoren zugesetzt werden.
Die vorgenannten fotoleitfähigen Schichten haben den gemeinsamen Nachteil, daß die Auswahl der verwendbaren
fotoleitfähigen Verbindungen durch die für die bekannten Verbindungen erforderliche Eigenfotoleitfähigkeit
beschränkt ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer fotoleitfähigen Schicht der vorgenannten Art, deren Bestandteile
für sich nicht fotoleitend sind und die in verhältnismäßig einfacher Weise herstellbar ist. Diese
Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine fotoleitfähige Schicht mit einem Ladungsübertragungskomplex
aus einer Lewis-Säure und einem für sich nicht fotoleitfähigen Polykarbonat als Fotoleiter, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß der Ladungsübertragungskomplex eine für sich nicht fotoleitfähige Lewis-Säure
enthält.
Die erfindungsgemäße fotoleitfähige Schicht hat gegenüber bekannten fotoleitfähigen Schichten den
großen Vorteil, daß keine ihrer Komponenten selbst fotoleitfähig zu sein braucht. Dadurch wird die Zahl
der zur Herstellung fotoleitfähiger Schichten verwendbaren Materialien enorm vergrößert, und ferner können
bisher nicht verwendbare billige Materialien eingesetzt werden. Erfindungsgemäße Schichten sind für
einen wiederholten Gebrauch geeignet, besitzen eine hohe Abriebfestigkeit und eine relativ hohe Deformationstemperatur
und sind auch zur Herstellung von fotoleitfähigen Schichten geeignet, die zu selbsttragenden
und bindemittelfreien fotoleitfähigen Schichten verarbeitet oder auf eine geeignete Trägerschicht aufgebracht
werden können.
Der Komplex kann auf 1 Teil Lewis-Säure 1 bis 100 Teile Polykarbonat .enthalten.
Vorzugsweise genügt das Polykarbonat folgender Formel
X O "
-O —R —C —R —O —C-
35 worin R eine gegebenenfalls durch ein Halogenatom oder durch eine Alkylgruppe substituierte Phenylengruppe
und X und Y jeweils ein Wasserstoffatom oder einen Kohlenwasserstoffrest, der frei von ungesättigten
aliphatischen Bindungen ist und der zusammen mit dem angrenzenden
— C —Atom
45 keine Cycloalkylengruppe bildet, bedeutet und worin die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in X und Y
höchstens 12 beträgt.
Das Polykarbonat kann z. B. das Reaktionsprodukt aus einem Dihydroxydiphenylalkan, wie 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan,
und Phosgen sein.
Die erfindungsgemäße fotoleitfähige Schicht kann z. B. in der Elektrofotografie Verwendung finden.
Die Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung, daß Lewis-Säuren angewendet werden können,
um von Natur aus nichtfotoleitfähige Lewis-Basen fotoleitfähig zu machen.
Eine Lewis-Säure ist, bezogen auf das andere in diesem System vorhandene Reagenz, ein Elektronenakzeptor;
eine Lewis-Säure versucht daher, ein von einer Lewis-Base (Elektronendonator) bei der Bildung
einer chemischen Verbindung oder im Falle der vorliegenden Erfindung bei der Bildung eines Ladungsübertragungskomplcxes
gelieferte Elektronenpaar aufzunehmen.
Eine »Lewis-Säure« ist für die Zwecke der vorliegenden Erfindung im Hinblick auf das Polykarbonat,
mit dem sie vermischt wird, als ein Elektronen aufnehmendes Material anzusehen.
Ein »Ladungsübertragungskomplex« kann als ein molekularer Komplex von weitgehend neutralen
Lewis-Basen und Lewis-Säuren-Molekülen angesehen werden, deren Besonderheit darin zu sehen ist, daß
die Fotoanregung zu einer inneren Elektronenwanderung führt, derzufolge kurzzeitig eine Anregung auftritt,
bei der die Lewis-Base positiver und die Lewis-Säure negativer als im Grundzustand werden.
Es wird angenommen, daß die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendeten Polykarbonate durch
Ausbildung der Ladungsübertragungskomplexe mit Lewis-Säuren fotoleitend werden und daß diese einmal
gebildeten Zusammensetzungen die fotoleitenden Elemente der Platten darstellen.
Allgemein gesagt, handelt es sich bei den Ladungsübertragungskomplexen
um lockere Bindungen zwischen Lewis-Basen und Lewis-Säuren, die verschiedentlich
in stöchiometrischen Verhältnissen stehen, welche wie folgt gekennzeichnet sind:
a) Die Wechselwirkung zwischen Lewis-Base und Lewis-Säure ist in dem neutralen Grundzustand
zu schwach, d. h., weder Lewis-Base noch Lewissäure sind bei fehlender Fotoanregung jeweils
merklich gestört.
b) Die Wechselwirkung zwischen Lewis-Base jind
Lewis-Säure ist bei vorhandener Fotoanregung relativ stark, d. h., daß die Komponenten zumindest
teilweise durch die Fotoanregung ionisiert sind.
c) Nach der Komplexbildung treten im nahen ultravioletten oder sichtbaren Bereich (Wellenlängen
zwischen 3200 und 7500 A) eine oder mehrere neue Absorptionsbanden auf, die weder in den
Lewis-Basen noch in den Lewis-Säuren jeweils allein auftreten, sondern vielmehr eine Eigenschaft
des Komplexes aus Lewis-Base und Lewis-Säure sind.
Es hat sich gezeigt, daß die eigentlichen Absorptionsbanden der Lewis-Basen und die Ladungsübertragungsbanden
des Komplexes zur Anregung der Fotoleitfähigkeit verwendet werden können.
Ein »Fotoleiter« für die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist im Hinblick auf die praktische Anwendung
in der Elektrofotografie bestimmt. Es ist im allgemeinen zu berücksichtigen, daß jeder Isolator durch
Anregung und/oder durch hinreichend kurze Wellenlängen besitzende Strahlen ausreichender Intensität
»fotoleitend« gemacht werden kann. Diese Feststellung bezieht sich allgemein auf anorganische und
ebenso auf organische Materialien, einschließlich der in Bindemittel-Platten verwendeten neutralen Bindeharze
und der erfindungsgemäß verwendeten Lewis-Säuren und Polykarbonate. Die gegenüber kurzwelligen
Strahlen bestehende Empfindlichkeit ist in praktisch ausgeführten Abbildungssystemen nicht brauchbar,
da hinreichend starke Strahlen mit Wellenlängen unter 3200 A abgebende Quellen nicht erhältlich sind,
da ferner solche Strahlen menschliche Augen zerstören und da außerdem derartige Strahlen von optischen
Glassystemen absorbiert werden. Demgemäß werden unter »Fotoleitern« solche verstanden, deren
Besonderheit darin zu sehen ist, daß sie
1. zu durchgehenden Schichten geformt werden können, die imstande sind, beim Fehlen aktiver
Strahlen elektrostatische Ladung beizubehalten und daß
2. diese Schichten gegenüber einer Bestrahlung mittels eine Wellenlänge von mehr als 3200 Ä
aufweisenden Strahlen hinreichend empfindlich sind, um durch mindestens die Hälfte eines Gesamtflusses
von mindestens 1014 Quanten pro Quadratzentimeter absorbierter Strahlung entladen
zu werden.
Diese Definition schließt die hier angegebenen Harze und Lewis-Säuren, wenn diese getrennt werden,
aus der Gruppe der Fotoleiter aus.
Als bevorzugt verwendete Harze oder thermoplastische Materialien sind allgemein Polykarbonate
anzusehen, die aus Di-(monohydroxyaryl)-alkanen hergestellt sind und die ein Molekulargewicht von
mindestens 20 000 besitzen. Die Polykarbonate werden nach einem von zwei konventionellen Verfahren
hergestellt. Gemäß dem ersten Verfahren erfolgt eine Reaktion der Di-(monohydroxyaryl)-alkane mit Derivaten
der Kohlensäure, wie beispielsweise mit Kohlensäurediester, Phosgen und Bis-chlorkohlensäureester
der Di-(monohydroxyaryl)-alkane. Gemäß dem zweiten Verfahren erfolgt eine Zwischen-Veresterung der
obengenannten Hydroxylverbindungen mit einem
J_ Dikarbonat. - -
Zur Herstellung des Polykarbonatharzes kann jedes geeignete Di-(monohydroxyaryl)-alkan verwendet
werden. Typische Alkane sind:
(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-methan,
2,2-(4-bis-Hydroxyphenyl)-propan,
2,2-(4-bis-Hydroxyphenyl)-propan,
l-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-cyclohexan,
l,l-(4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyl-diphenyl)-
l,l-(4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyl-diphenyl)-
cyclohexan,
1, l-(2,2'-Dihydroxy-4,4'-dimethyl-diphenyl)-
1, l-(2,2'-Dihydroxy-4,4'-dimethyl-diphenyl)-
butan,
2,2-(2,2'-Dihydroxy-4,4'-di-tert-butyl-diphenyl)-propan,
2,2-(2,2'-Dihydroxy-4,4'-di-tert-butyl-diphenyl)-propan,
1,1 '-(4,4'-Dihydroxy-dipheny I)-1 -phenyläthan,
2,2-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-butan,
2,2-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-pentan,
3,3 -(4,4'-Dihydroxy-diphenyI)-pentan,
2,2-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-hexan,
3,3-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-hexan,
3,3-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-hexan,
2,2-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-4-methylpentan-
2,2-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-butan,
2,2-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-pentan,
3,3 -(4,4'-Dihydroxy-diphenyI)-pentan,
2,2-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-hexan,
3,3-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-hexan,
3,3-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-hexan,
2,2-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-4-methylpentan-
(dihydroxy-diphenyl)-heptan,
4,4-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-heptan,
2,2-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-tridecan,
2,2-(4,4'-Dihydroxy-3'-methyl-diphenyl)-propan, 2,2-(4,4'-Dihydroxy-3-methyl-3'-isopropyl-di-
4,4-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-heptan,
2,2-(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-tridecan,
2,2-(4,4'-Dihydroxy-3'-methyl-diphenyl)-propan, 2,2-(4,4'-Dihydroxy-3-methyl-3'-isopropyl-di-
phenyl)-butan,
2,2-(3,5,3',5'-Tetrachlor-4,4'-dihydroxy-
2,2-(3,5,3',5'-Tetrachlor-4,4'-dihydroxy-
diphenyl)-propan,
2,2-(3,5,3',5'-Tetrabrom-4,4'-dihydroxy-
2,2-(3,5,3',5'-Tetrabrom-4,4'-dihydroxy-
diphenyl)-propan,
(3,3'-Dichlor-4,4'-dihydroxy-diphenyl)-methan
(3,3'-Dichlor-4,4'-dihydroxy-diphenyl)-methan
und
2,2'-Dihydroxy-5,5'-difluor-diphenyl)-methan,
(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-phenyl-methan sowie 1) 1 -(4,4'-Dihydroxy-diphenyl-1 -phenyl-äthan)
(4,4'-Dihydroxy-diphenyl)-phenyl-methan sowie 1) 1 -(4,4'-Dihydroxy-diphenyl-1 -phenyl-äthan)
und Mischungen daraus.
Jede geeignete Hydroxyverbindung kann verwendet werden, wie z. B. Dihydroxyalkane oder Tri-(monohydroxyaryl)-alkane.
Typisch für diese Alkane
sind Resorzin, Phenolphthalein, o-Cresolphthalein,
Fluoreszein, Phenolphthalimidin und Phenolisatin.
Die Polycarbonate können durch Reaktion irgendeines der obengenannten geeigneten Alkane mit einem
der Derivate der obengenannten Kohlensäure gewonnen werden. An Stelle von oder zusätzlich zu den
oben aufgeführten Dihydroxyalkanen kann jede geeignete aromatische und/oder aliphatische Dihydroxyverbindung
verwendet werden. Ferner kann mit der Dihydroxy-Verbindung, -Zusammensetzung oder -Mischung
zusätzlich noch jedes andere Material verwendet werden, um, sofern erwünscht, die Eigenschaften
des herzustellenden Endpolykarbonates entsprechend zu ändern.
Gemäß einem zweiten bekannten Verfahren zur Herstellung von Polykarbonaten erfolgt eine Zwischen-Veresterung
von organischen Dihydroxyverbindungen mit Bikarbonaten.
Bei sämtlichen geeigneten aliphatischen, cycloaliphatischen
oder aromatischen Verbindungen bzw. bei Dihydroxyverbindungen oder Mischungen daraus
kann eine Zwischen-Veresterung oder eine Umesterung mit jedem geeigneten bis-Alkyl, bis-Cycloalkyl,
bis-Arylkarbonat oder mit Mischungen daraus erfolgen.
Das nach einem oder beiden obenerwähnten Verfahren hergestellte Polykarbonat wird zur Bildung des
fotoleitenden Materials gemäß der Erfindung- unter Bildung eines Ladungsübertragungskomplexes mit
einer geeigneten Lewis-Säure zusammengebracht.
Um das erwünschte Fotoleitermaterial zu erhalten, kann jede geeignete Lewis-Säure unter Bildung derartiger
Komplexe mit den obengenannten PoIykarbonatharzen zusammengebracht werden. Da der
Mechanismus der bei dem vorliegenden Verfahren stattfindenden komplexen chemischen Wechselwirkung
nicht vollkommen klar ist, wird angenommen, daß ein »Ladungsübertragungskomplex« gebildet
wird, der Absorptionsbanden besitzt, die für keine der beiden Komponenten charakteristisch sind. Das Hinzusetzen
der einen nichtfotoleitenden Komponente zu der anderen Komponente und das Mischen beider
Komponenten scheint einen synergistischen Effekt zur Folge zu haben, der wesentlich über die Summenwirkung
hinausgeht.
Beste Ergebnisse werden bei Verwendung der folgenden, bevorzugten Lewis-Säuren erzielt: 2,4,7-Trinitro-9-fluorenon,
Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid, Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Chloranil,
Pikrinsäure, Benz(a)anthracen-7,12-dion, 1,3,5-Trinitrobenzol und 2,3-Dichlor-l,4-naphthochinon.
Andere typische Lewis-Säuren sind: Chinon, wie p-Benzochinon, 2,5-Dichlorbenzochinon, 2,6-Dichlorbenzochinon,
Chloranil, Naphthochinon-(1,4), 2,3-Dichlornaphthochinon - (1,4), 2 - Methylanthrachinon,
1,4 - Dimethyl-anthrachinon, 1 - Chloranthrachinon, Anthrachinon^-carbonsäure, 1,5-Dichloranthrachinon,
l-Chlor-4-nitroanthrachinon, Phenanthrenchinon, Azenaphthenchinon, Pyranthrenchinon, Chrysenchinon,
Thionaphtenchinon, Anthrachinon-l,8-disulfonsäure und Anthrachinon-2-aldehyd; Triphthaloylbenzol;
Aldehyde, wie Bromal, Nitrobenzaldehyd, 2,6-Dichlorbenzaldehyd, 2-Äthoxy-l -naphthaldehyd,
Anthrazen-9-aldehyd, Pyren-3-aldehyd; organische Phosphoniumsäuren, wie 4-Chlor-3-nitrobenzolphosphoniumsäure,
Nitrophenole, wie 4-Nitrophenol, und Pikrinsäure; Säureanhydride, wie beispielsweise
Essigsäureanhydrid, Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Pcrylen - 3,4,9,10 - tetracarbonsäure-
und Chrysen^.S.S^-tetracarbonsäureanhydrid, Dibrommaleinsäureanhydrid;
Metallhalogenide der Metalle und Metalloide der Gruppen IB, II bis VIII des periodischen Systems der Elemente, wie beispielsweise:
Aluminiumchlorid, Zinkchlorid, Eisenchlorid, Zinntetrachlorid (Zinnchlorid), Arsentrichlorid, Zinnchlorür,
Antimonpentachlorid, Magnesiumchlorid, Magnesiumbromid, Calciumbromid, Calciumjodid,
ίο Strontiumbromid, Chrom(III)-bromid, Manganchlorür,
Kobaltchlorür, Kobaltchlorid, Kupferbromid, Cerchlorid, Thoriumchlorid, Arsentrijodid; Borhalogenverbindungen,
wie beispielsweise Bortrifluorid, und Ketone, wie Acetophenon, Benzophenon, 2-Acetylnaphthalin,
Benzil, Benzoin, 5-Benzoylacenaphthen, Biacendion, 9-Acetylanthracen, 9-Benzoylanthracen,
4-(4-Dimethylamino-cinnamoyl)-1 -acetylbenzol, Acetessigsäureanilid,
Indandion-(1,3), (1,3-Diketo-hydrinden), Acenaphthenchinon-dichlorid, Anisil, 2,2-Pyridil
und Furil.
Weitere Lewis-Säuren sind Mineralsäuren, wie die HalogenwasserstofTsäuren, Schwefelsäuren und Phosphorsäure;
organische Carbonsäure, wie Essigsäure, und deren Substitutionsprodukte, Monochloressigsäure,
Dichloressigsäure, Trichloressigsäure und 6-Methyl-kumarinylessigsäure(4); Maleinsäure, Zimt-
. säure, Benzoesäure, l-(4-Dläthylaminobenzoyl-benzol-2-carbonsäure,
Phthalsäure und Tetrachlorphthalsäure, α-, /i-Dibrom-^-forrnyl-acrylsäure (Mukobromsäure),
Dibrommaleinsäure, 2-Brombenzoesäure, Gallussäure, 3-Nitro-2-hydroxy-l-benzoesäure, 2-Nitrophenoxyessigsäure,
2- Nitrobenzoesäure, 3-Nitrobenzoesäure, 4-Nitrobenzoesäure, 3-Nitro-4-äthoxybenzoesäure,
2-Chlor-4-nitro-l-benzoesäure, 3-Nitro-4-methoxybenzoesäure, 4-Nitro-1 -methylbenzoesäure,
2-Chlor-5-nitro- I -benzoesäure, 3-Chlor-6-nitro-
1 - benzoesäure, 4 - Chlor - 3 - nitro -1 - benzoesäure,
5 - Chlor - 3 - nitro - 2 - hydroxybenzoesäure, 4 - Chlor-2-hy droxybenzoesäure, 2,4-Dinitro-1 -benzoesäure,
2-Brom-5-nitrobenzoesäure, 4-Chlorphenylessigsäure, 2-Chlorzimtsäure, 2,4-Dichlorbenzoesäure, 3,5-Dinitrobenzoesäure,
3,5-Dinitrosalizylsäure, Malonsäure, Schleimsäure, Acetylsalizylsäure, Benzilsäure,
Butantetracarbonsäure, Zitronensäure, Cyanessigsäure, Cyclohexandicarbonsäure, Cyclohexancarbonsäure,
9,10-Dichlorstearinsäure, Fumarsäure, Itaconsäure, Lävulinsäure, Äpfelsäure, Bernsteinsäure,
a-Bromstearinsäure, Citraconsäure, Dibrombernsteinsäure, Pyren-2,3,7,8-tetracarbonsäure und Weinsäure;
organische Sulfonsäuren ,wie 4-ToluolsuIfonsäure und
Benzolsulfonsäure, 2,4-Dinitro-1 -methylbenzol-6-sulfonsäure,
2,6-Dinitro-l-hydroxybenzol-4-sulfonsäure,
2 - Nitro -1 - hydroxybenzol - 4 - sulfonsäure, 4 - Nitro-1
- hydroxy - 2 - benzolsulfonsäure, 3-Nitro-2-methyll-hydroxybenzol-5-sulfonsäure,
6-Nitro-4-methyl-1 -hydroxybenzol-2-sulfonsäure, 4-Chlor-1 -hydroxybenzol-3-sulfonsäure,
2-Chlor-3-nitro-l-methylbenzol-5-sulfonsäure und 2-Chlor-l-methylbenzol-4-sulfonsäure.
An Hand der folgenden Beispiele wird die vorliegende Erfindung weiter ins einzelne gehend erläutert.
Bei den jeweils angegebenen Anteilen und Prozentsätzen handelt es sich, sofern nichts anderes angegeben
ist, um auf Gewichte bezogene Angaben. Die nac'hstehend angegebenen Beispiele dienen, darauf sei hier
besonders hingewiesen, lediglich zur Erläuterung der verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung.
Prüfverfahren zur Bestimmung der in Tabelle I
angegebenen Fotoleitfähigkeit
angegebenen Fotoleitfähigkeit
Die zu untersuchende Substanz wird durch geeignete Einrichtungen auf eine elektrisch leitende Trägerplatte
aufgebracht und getrocknet. An die so überzogene Platte wird Erdpotential angelegt und die Schicht
wird im Dunkeln durch eine Koronaentladungseinrichtung elektrisch (positiv oder negativ) bis zur Sättigungsspannung
aufgeladen, wozu eine strahlartige Entladungseinrichtung verwendet wird,- die von einer
Hochspannungsquelle gespeist wird und die mit einer Spannung von 7 kV arbeitet, während die Gitterspannung
unter Verwendung einer eine geregelte Gleichspannung (0 bis 1500 V) abgebenden Spannungsquelle
auf 0,9 kV gehalten wird. Die Ladezeit beträgt 15 Sekunden.
Die zufolge der Aufladung an der Platte liegende Spannung wird dann, ohne daß die Schicht berührt
oder die Ladung verändert wird, mittels eines durchsichtigen Elektrometertasters gemessen. Das zufolge
der auf der Schicht befindlichen Ladung in dem Taster erzeugte Signal wird verstärkt und einem Autograf-Aufzeichnungsgerät
zugeführt. Die von dem Aufzeichnungsgerät unmittelbar aufgezeichnete Kurve zeigt
den Verlauf der Größe der auf der Schicht befindlichen Ladung und den Ladungsabklinggrad, bezogen auf
die Zeit. Nach einer Zeitspanne von etwa 15 Sekunden
wird die Schicht durch den transparenten Taster hindurch mittels auf die Schicht gerichteten Lichtes belichtet,
wozu eine Mikroskop-Beleuchtungseinrichtung verwendet wird, die eine sonst für medizinische Zwecke
dienende Glühlampe besitzt, deren angegebenes Licht eine Farbtemperatur von 2800° K aufweist. Die Beleuchtungsstärke
wird mittels eines Beleuchtungsmesser gemessen und ist in den Tabellen eingetragen.
Die Licht-Entladungsgeschwindigkeit wird während einer Zeitspannung von 15 Sekunden oder bis zum
Erreichen einer gleichbleibenden Restspannung gemessen.
Der zahlenmäßige Unterschied zwischen der Entladungsgeschwindigkeit
der auf der Schicht befindlichen Ladung während der Belichtungszeit und der Entladegeschwindigkeit der auf der Schicht befindlichen
Ladung im Dunkeln ist als Maß für die Lichtempfindlichkeit der Schicht anzusehen.
Mit jedem Material wird ferner ein praktischer Versuch gemacht, wobei untersucht wird, welches Material
eine Fotoleitfähigkeit besitzt. Auf dem jeweiligen Material wird dazu ein elektrofotografisches Bild in
der Weise erzeugt, daß das Material durch eine Koronaentladung elektrisch aufgeladen wird, daß es
danach durch Projektion nach einem Hell-Dunkel-BiId
belichtet wird und daß das latente geladene Bild durch Besprühen entwickelt wird, wozu ein kommerzieller
Entwickler verwendet wird, dessen Anwendbarkeit von der Polarität der zuvor auf das fotoleitende
Material aufgebrachten Koronaentladung abhängig ist. Einzelheiten dieses Verfahrens sind im
Beispiel I angegeben.
Etwa 0,8 g eines Polykarbonatharzes, das aus einem Polyester der Kohlensäure und bis (4-Hydroxyphenyl)-2,2-propan
besteht, werden in einem 50-ml-Becher eingefüllt, in dem sich eine aus etwa 7,5 g Dichlormethan
und I g Cyclohexan bestehende Lösungsmischung befindet. Die Mischung wird unter Verwen
dung eines Rührwerkes so lange umgerührt, bis das Harz völlig aufgelöst ist. Der hergestellten PoIykarbonatharzlösung
werden etwa 0,2 g 2,4,7-Trinitrofluorenon zugesetzt. Die Mischung wird wie zuvor
umgerührt, bis eine Lösung des 2,4,7-Trinitrofluorenons erzielt ist.
Die obengenannte Lösung wird mit Hilfe eines Drahtbügels auf eine Aluminiumträgerschicht (d. h.
auf eine aus von der Aluminium Company of America
ίο hergestellter hochglanzpolierter 1145-H 19 Aluminiumfolie
hergestellte flache Platte mit den Abmessungen 0,13 mmxl4 cmX15 cm) aufgebracht. An Stelle
der zum Aufbringen der Lösung auf die erwähnte Platte verwendeten Einrichtung können auch andere
Einrichtungen, wie eine Tauchüberzieh-, Fließüberzieh-, Schleuderüberzieheinrichtung usw., verwendet
werden. Die überzogene Fläche wird getrocknet. Die Dicke der getrockneten Schicht beträgt etwa 5 Mikron.
Die so hergestellte Platte wird durch eine auf eine Spannung von etwa 7500 V gehaltene Koronaentladungseinrichtung
auf eine Spannung von etwa — 540 V aufgeladen und danach unter Verwendung einer mit einer //4,5-Linse und mit einer 75-W-Opal-Lampe,
deren abgegebenes Licht eine Farbtemperatur von 2950° K besitzt, ausgestatteten Vergrößerungseinrichtung etwa 15 Sekunden lang projektionsbelichtet.
Die mit Hilfe eines Beleuchtungsmessers
—-iir der Belichtungsebene gemessene Beleuchtungsstärke
betrug in einem derartigen Fall etwa 43 Ix, entsprechend 4 fc. Die Platte wird dann durch Besprühen
mit einem Entwickler entwickelt. Das auf der Platte entwickelte Bild entspricht dem projizierten
Hell-Dunkel-Bild, d. h. daß somit ein Positivbild
hergestellt ist. Das auf der Platte entwickelte Bild wird dann elektrostatisch auf eine Trägerfläche übertragen
und auf dieser eingebrannt. Die Platte wird danach von auf ihr noch verbliebenem Pigmentfarbstoff
gereinigt und zur Wiederverwendung in dem angegebenen Verfahren bereitgestellt.
Eine andere Platte kann in der beschriebenen Weise hergestellt und positiv aufgeladen, belichtet
und in der zuvor angegebenen Weise entwickelt werden. Demgegenüber kann in einem weiteren Fall
das auf der Platte entwickelte Bild auf der fotoleitenden Schicht direkt eingebrannt werden. Die Ergebnisse
finden sich in Tabelle I.
Etwa 1 g eines Polyesters der Kohlensäure und bis(4-Hydroxyphenyl)2,2-propan wird in einen
50-ml-Becher eingefüllt, in dem sich etwa 19 g einer aus Dichlormethan und Dioxan im Verhältnis von
1 :1 bestehenden Lösungsmischung befinden. Die Mischung wird durch ein Rührwerk so lange umgerührt,
bis das Harz völlig aufgelöst ist.
Etwa 0,3 g 2,4,7-Trinitrofluorenon werden in 10 g Cyclohexan gelöst; die so hergestellte Mischung wird
der Polykarbonat-Harzlösung hinzugesetzt, die dann so lange umgerührt wird, bis alle Materialien gelöst
sind.
Die Lösung wird auf eine Aluminiumträgerplatte aufgebracht und getrocknet. Die überzogene Platte
wird durch Koronaentladung negativ aufgeladen, belichtet und, wie im Beispiel I angegeben, entwickelt.
Das auf der Platte entwickelte Bild entspricht dem projizierten Originalbild. Eine zweite Platte wird in
der beschriebenen Weise hergestellt und positiv auf-
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geladen, belichtet und, wie oben angegeben, elektrometrisch
gemessen (s. Tabelle I).
Etwa 5 mg eines Martius-Gelbfarbstoffes werden zu einer gemäß Beispiel II hergestellten Überzugslösung
hinzugesetzt. Diese Lösung wird auf zwei Aluminiumplatten aufgebracht und getrocknet. Die überzogenen
Platten werden elektrisch aufgeladen, belichtet und in der oben angegebenen Weise elektrometrisch gemessen;
die Daten finden sich in Tabelle I. Diese Daten zeigen, daß durch Zusatz eines Sensibilisierungsfarbstoffes
zu der Zusammensetzung die Empfindlichkeit gegenüber sichtbarem Licht erhöht werden
kanm
Etwa 1 g eines durch Reaktion von Tetrachlorbisphenol A mit Phosgen in der in der USA.-Patentschrift
3119 787 angegebenen Weise hergestellten Polykarbonat-Harzes
wird in einen 50-ml-Becher eingefüllt, in dem sich 19 g einer aus Dichlormethan und Cyclohexan
im Verhältnis von 1 : 1 bestehenden Lösungsmischung befinden. Die Mischung wird so lange umgerührt,
bis das Harz vollständig gelöst ist. Etwa 0,4 g 2,4,7-Trinitrofluorenon werden in 5 g Cyclohexanon"
gelöst und dann der Harzlösung hinzugesetzt, die daraufhin so lange umgerührt wird, bis sämtliches
Material gut verteilt ist.
Die Lösung wird auf eine Aluminiumplatte aufgebracht und getrocknet. Die überzogene Platte wird
durch Koronaentladung negativ aufgeladen, belichtet und wie im Beispiel I beschrieben, entwickelt. Das
auf der Platte entwickelte Bild entspricht dem projizierten Original-Hell-Dunkel-Bild.
Eine andere, in gleicher Weise hergestellte Platte wird positiv aufgeladen, belichtet und, wie oben
angegeben, elektrometrisch gemessen; die Daten finden sich in Tabelle I.
Etwa 5 mg eines Fluorol-7 GA-FarbstofTes werden
zu der gemäß Beispiel IV hergestellten Überzugslösung hinzugesetzt. Die Lösung wird auf zwei
Aluminiumplatten aufgebracht und getrocknet. Die überzogenen Flächen werden dann in der oben angegebenen
Weise elektrometrisch gemessen; die entsprechenden Daten finden sich in Tabelle I.
Diese Daten zeigen ebenfalls, daß durch Zusatz eines Sensibilisierungsfarbstoffes zu der Zusammensetzung
die Empfindlichkeit gegenüber sichtbarem Licht gesteigert werden kann.
Etwa 1 g eines im Beispiel IV angegebenen PoIykarbonat-Harzes
wird in einen 50-ml-Becher eingefüllt, in dem sich 19 g einer aus Dichlormethan und
Cyclohexanon im Verhältnis von 1:1 bestehenden Lösungsmischung befinden. Die Mischung wird so
lange umgerührt, bis das Harz vollständig gelöst ist.
Etwa 0,3 g eines in 5 ml Cyclohexanon gelösten Benzophenontetracarbonsäuredianhydrids werden
hinzugesetzt, und die Mischung wird so lange umgerührt, bis sämtliches Material gelöst ist; etwa
5 mg Rhodamin-B-Grundfarbstoff werden eingerührt. Die Lösung wird auf eine Aluminiumplattenschicht
aufgebracht und getrocknet. Die überzogene Platte wird dann elektrisch aufgeladen, belichtet und, wie
im Beispiel I angegeben, entwickelt. Das auf der Platte entwickelte Bild entspricht dem Original-Hell-Dunkel-Bild.
Eine entsprechende Platte wird elektrisch positiv aufgeladen, belichtet und in der oben angegebenen
Weise elektrometrisch gemessen; die Daten sind in Tabelle I enthalten.
Abgesehen davon, daß hier an Stelle des 2,4,7-Trinitrofluorenons etwa 0,2 g 2,3-DichIor-l,4-naphthochinon
der Lösung des Polyesters der Kohlensäure und bis(4-Hydroxyphcnyl)2,2-propan hinzugesetzt
werden, wird eine Überzugslösung in der im Beispiel I angegebenen Weise hergestellt. Diese Überzugslösung wird, wie zuvor angegeben, auf zwei Aluminiumplatten
aufgebracht, und getrocknet. Die Platten werden elektrisch aufgeladen, belichtet und elektrometrisch
gemessen; die Ergebnisse finden sich in Tabelle I.
Beispiel VIII
Abgesehen davon, daß hier keine Lewis-Säure der Harzlüsung hinzugesetzt wird, wird eine Überzugslösung in der im Beispiel-t angegebenen Weise hergestellt.
Diese Lösung wird, wie angegeben, auf zwei Aluminiumplatten aufgebracht und getrocknet. Die
Platten werden elektrisch aufgeladen, belichtet und elektrometrisch gemessen; die Ergebnisse finden sich
in Tabelle I. Dieses Beispiel kann als Nachweis oder »Kontrolle« dafür angesehen werden, daß das PoIykarbonat
nicht lichtempfindlich ist, sofern nicht eine Lewis-Säure als Sensibilisator hinzugesetzt wird.
Abgesehen davon, daß hier keine Lewis-Säure der ein Polyester der Kohlensäure und bis(4-Hydroxyphenyl)2,2-propan
enthaltenden Harzlösung hinzugesetzt wird, wird eine Überzugslösung in der im Beispiel
II angegebenen Weise hergestellt. Diese Lösung wird auf zwei Aluminiumplatten aufgebracht und
getrocknet. Die Platten werden elektrisch aufgeladen, belichtet und elektrometrisch gemessen; die
Ergebnisse finden sich in Tabelle I. Der gemäß diesem Beispiel durchgeführte Versuch stellt einen zweiten
»Kontrolk-Versuch dar, der zeigt, daß ein weiteres Polykarbonat-Harz nichtfotoleitend ist, wenn ein
Lewis-Säure-Aktivator fehlt.
Abgesehen davon, daß hier die Lewis-Säure weggelassen wird, wird eine Überzugslösung in der im Beispiel
IV angegebenen Weise hergestellt. Diese Lösung wird auf zwei Aluminiumplatten aufgebracht und
getrocknet. Die Platten werden elektrisch aufgeladen, belichtet und elektrometrisch gemessen; die Ergebnisse
finden sich in Tabelle I. Dieses Beispiel stellt eine dritte »Kontrolle« bezüglich eines zu keiner
Komplexbildung führenden Harzes dar.
Die durch die gemäß den Beispielen VIII bis X durchgeführten Untersuchungen gewonnenen elektrometrischen
Daten zeigen, daß Polykarbonat-Harze selbst nichtfotoleitend sind.
Etwa 1 g Äthylmethacrylatharz wird in eine Lösungsmischung
eingerührt, die aus 8,8 g Benzol und
15 ml Toluol besteht. Durch Tauchüberziehen werden zwei Aluminiumplatten mit dieser Lösung überzogen,
und anschließend erfolgt deren Trocknung. Die Platten werden elektrisch aufgeladen, belichtet und elektrometrisch
gemessen; die Ergebnisse finden sich in Tabelle I. Das Harz wird als nichtreagierende Masse
in den Kontrollversuchen verwendet, um die Fotoleitfähigkeit der Lewis-Säuren bei Fehlen von PoIykarbonat-Harzen
zu ermitteln.
Etwa 0,4 g 2,4,7-Trinitrofluorenon werden zu der Lucite-Lösung gemäß Beispiel XI hinzugesetzt. Die
Lösung wird auf Aluminiumplatten aufgebracht und getrocknet. Die Platten werden elektrisch aufgeladen,
belichtet und elektrometrisch gemessen; die Daten finden sich in Tabelle I.
Beispiel XIII
Der Versuch gemäß Beispiel XII wird hier wiederholt, wobei jedoch als Sensibilisierungsfarbstoff zu
der Methacrylsäureäthylester-Trinitroflurenon-Lösung
zusätzlich etwa 5 mg Fluorol 7 GA hinzugesetzt werden. Die Lösung wird auf zwei Aluminiumplatten
aufgebracht und getrocknet. Die Platten werden elektrisch aufgeladen, belichtet und elektrometrisch gemessen;
die Ergebnisse finden sich in Tabelle I.
Etwa 0,3 g eines in einer aus 15 ml Cyclohexanon und 5 ml Äthylcellosolve bestehenden Lösungsmischung
gelösten Benzophenontetracarbonsäuredianhydrides werden in die Äthylmethacrylat-Harzlösung
gemäß Beispiel XI eingerührt. Von einem Rhodamin-B-Grundfarbstoff werden ewa 5 mg hinzugesetzt.
Die Mischung wird dann so lange umgerührt, bis der Farbstoff vollkommen gelöst und gleichmäßig
verteilt ist. Die genannte Lösung wird auf zwei Aluminiumträgerplatten aufgebracht und getrocknet.
Die eine Platte wird elektrisch aufgeladen, belichtet und elektrometrisch gemessen; die Ergebnisse finden
sich in Tabelle I.
Etwa 0,2 g 2,3-DichIor-l,4-naphthochinon werden zu einer gemäß Beispiel XI hergestellten Acrylharz-Lösung
hinzugesetzt. Die Lösung wird auf zwei elektrisch leitende Platten aufgebracht, die elektrisch aufgeladen,
belichtet und elektrometrisch gemessen werden; die Daten finden sich in Tabelle I.
Die auf Grund der gemäß den Beispielen XI bis XV durchgeführten Versuche gewonnenen Ergebnisse zeigen,
daß die untersuchten Lewis-Säuren in einem nichtreagierenden Bindeharz, sogar bei Vorhandensein
typischer Sensibilisierungsfarbstoffe, nichtfotoleitend sind.
Etwa 5 mg Zinkstearat werden zu einer gemäß Beispiel III hergestellten Überzugslösung hinzugesetzt,
die so lange umgerührt wird, bis sämtliches Material gelöst ist. Die Lösung wird dann auf eine oberflächengeglättete
Aluminiumplatte aufgebracht und getrocknet. Die Lösung wird in solcher Dicke aufgebracht,
daß der trockene Film eine Dicke von etwa 0,012 mm besitzt. Die getrocknete Polykarbönat-Schicht
wird zur Erzielung einer selbsttragenden fotoleitenden Schicht von der Aluminiumplatte abgestreift.
Beispiel XVII
Eine selbsttragende fotoleitende Schicht wird in der im Beispiel XVI angegebenen Weise hergestellt
--und aus Gründen einer vereinfachten Handhabung
auf einen elektrisch leitenden Träger aufgebracht.
Die Schicht wird elektrisch aufgeladen, belichtet und in der im Beispiel VII angegebenen Weise entwickelt.
Das auf der Schicht entwickelte Bild entspricht dem projizierten Originalbild. Die Schicht wird von dem
Träger abgezogen, wodurch ein lichtdurchlässiges Bild erzielt ist, das zur Anwendung in Projektionsvorführeinrichtungen
geeignet ist.
Beispiel XVIII
Eine selbsttragende fotoleitende Schicht wird in der im Beispiel XVI angegebenen Weise hergestellt. Die
Schicht wird in eine abgeänderte Koronaladungseinrichtung eingebracht, die die Vorderfläche negativ
und die Rückfläche positiv auflädt. Die so aufgeladene Schicht wird belichtet und entwickelt, wobei
das Bild unmittelbar auf der Schicht gebildet wird. Das auf der Schicht entwickelte Bild entspricht dem
projizierten Originalbild.
Elektrometrische Angaben über fotoleitende Polykarbonatharze
Untersuchtes Material | Anfangs spannung in Volt |
Heil- Entladung in Volt/sec |
Dunkel- Entladung in Volt/sec |
Rest spannung in Volt nach 15 see |
Beleuch tungs stärke in fc.b.2800°K |
Empfind lichkeit in Volt/fc · see |
Beispiel I Polykarbonat aus Kohlensäure und Bis-(4-hydroxyphenyl)- 2,2-propan und 2,4,7-Trinitro fluorenon |
-540 | 16,7 | 3,6 | 330 | 35 | 0,376 |
Beispiel II Polykarbonat aus Kohlensäure und Bis-(4-hydroxyphenyl)- 2,2-propan, Harz und 2,4,7-Tri nitrofluorenon |
+ 270 -350 |
8,9 22,7 |
3,6 1,7 |
180 175 |
35 35 |
0,151 0,586 |
Die Empfindlichkeits-Gütcziffer ist die auf eine Belichtung hin erfolgende Anfangs-Entladungsgeschwindigkeit in Volt/fc (foot
candle) ■ sec, berichtigt um die Größe der Dunkel-Entladung.
13
14
Fortsetzung
Untersuchtes Material
Anfangs- Hell- Dunkel
spannung Entladung Entladung in Volt in Volt/sec in Volt/sec
Rest- Beleuch- Empfindspannung tungs- lichkeit in in Volt stärke in Volt/fc · see
nach 15 see fc.b.2800°K
+ 350 | 11,4 | 5,9 | 210 | 35 | 0,157 |
-410 | 26,7 | spurenweise | 210 | 35 | 0,763 |
Polykarbonat aus Kohlensäure und Bis-(4-hydroxyphenyl)-2,2-propan,
Harz und 2,4,7-Trinitroiluorenon und Martius-Gelbfarbstoff
Tetrachlor Bisphenol-A-Polykarbonat und 2,4,7-Trinitrofluorenon
Tetrachlor Bisphenol-A-Polykarbonat und 2,4,7-Trinitrofluorenon
und Fluorol 7 GA Farbstoff
Tetrachlor Bisphenol-A-Polykarbonat und Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid
und Rhodamin-B-Grundfarbstoff
Polykarbonat aus Kohlensäure und Bis-(4-hydroxyphenyl)-2,2-propan und 2,3-Dichlor-1,4-naphthochinon
Beispiel VIII
Polykarbonat aus Kohlensäure und Bis-(4-hydroxyphenyl)-2,2-propan 100%
Polykarbonat aus Kohlensäure und Bis-(4-hydroxyphenyl)-2,2-propan 100 °/o
Tetrachlor-bisphenol-A-Polykarbonat
100%
Methacrylsäureäthylester (100%) ohne Lewis-Säure
Methacrylsäureäthylester und 2,4,7-Trinitrofluorenon
Beispiel XIII
Methacrylsäureäthylester und 2,4,7-Trinitrofluorenon und
Fluorol 7 GA Farbstoff
Methacrylsäureäthylester und Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid
und Rhodamin-B-Grundfarbstoff
Methacrylsäureäthylester und +380 3,0 3,0 335 94 0
2,3-Dichlor-l,4-dinaphthochinon —470 4,0 4,0 410 94 0
Die Empfindlichkeits-Güteziffer ist die auf eine Belichtung hin erfolgende Anfangs-Entladungsgeschwindigkeit in Volt/fc (foot
candle) · sec, berichtigt um die Größe der Dunkel-Entladung.
+ 310 -380 |
12,5 26,7 |
7,6 spurenweise |
170 210 |
195 195 |
0,025 0,136 |
+ 240 -385 |
26,7 14,7 |
5,9 1,7 |
60 50 |
195 195 |
0,107 0,74 |
+ 200 -295 |
35,6 120,0 |
0 0 |
120 120 |
195 195 |
0,182 0,616 |
+ 420 -485 |
8,9 22,2 |
0 0 |
360 390 |
195 195 |
0,046 0,114 |
+ 610 -575 |
0 0 |
0 0 |
610 575 |
195 195 |
0 0 |
+ 470 -490 |
0 1,5 |
0 1,5 |
470 467 |
195 195 |
0 0 |
+580 -590 |
0 0 |
0 0 |
580 590 |
195 195 |
0 0 |
+ 460 -500 |
4,4 5,3 |
4,4 5,3 |
394 420 |
94 94 |
0 0 |
+ 430 -410 |
O 0 |
0 0 |
430 410 |
195 195 |
0 0 |
+ 560 -485 |
1,5 0 |
1,5 0 |
438 485 |
195 195 |
0 0 |
+ 510 -450 |
4,8 3,6 |
4,8 3,6 |
440 400 |
195 195 |
0 0 |
Die in der vorstehenden Tabelle angegebenen Beispiele I, II, IV und VII zeigen, daß ein ein PoIykarbonat-Harz
und eine Lewis-Säure enthaltender Ladungsübertragungskomplex fotoleitend ist. Die Beispiele
III, V und VI zeigen, daß die Empfindlichkeit derartiger Komplexe durch Zusatz sensibilisierender
Farbstoffe gesteigert werden kann. Wie den Beispielen VIII bis X zu entnehmen ist, sind Polykarbonat-Harze
nichtfotoleitend, wenn sie allein verwendet werden. Das Beispiel XI läßt erkennen, daß Methacrylsäureäthylester
ein Nichtfotoleiter ist. Die Beispiele XII bis XV zeigen, daß Lewis-Säuren und Sensibilisierungsfarbstoffe in einem nichtreagierenden
Abbindeharz nichtfotoleitend sind. Daß der PoJykarbonat-Lewis-Säure-Fotoleiter
in Form einer selbsttragenden Schicht ausgebildet sein kann, zeigen schließlich die Beispiele XVI bis XVIII.
Obwohl sich ein brauchbarer Fotoleiter aus Mischungen ergibt, deren Polykarbonat-Harz-Anteil bezogen
auf einen Teil Lewis-Säure zwischen 1 und 100 liegt, werden zur Erzielung optimaler Empfindlichkeit
und Wiederverwendbarkeit vorzugsweise etwa 1 bis
Harzes mit 1 Teil Lewis-
5 Teile des genannten
Säure gemischt.
Säure gemischt.
Es sei abschließend darauf hingewiesen, daß die in den oben angegebenen Beispielen verwendeten
speziellen Materialien und die jeweils zugrunde gelegten Bedingungen lediglich zur Erläuterung der vorliegenden
Erfindung dienten. Durch Verwendung verschiedener anderer Zusammensetzungen als der oben
angegebenen typischen Materialien, und durch Einführen verschiedener Bedingungen können ähnliche
Ergebnisse erzielt werden. Zur Verstärkung, Sensibilisierung, Beeinflussung oder sonstigen Modifizierung
der fotoleitenden Zusammensetzung gemäß der Erfindung können mit dieser Zusammensetzung auch
andere Materialien oder Farbstoffe vermischt sein. Die fotoleitenden Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
können auch in anderen Abbildungsverfahren angewendet werden, in denen ihre elektrischen,
fotoempfindlichen Eigenschaften von Nutzen sind.
Die Erfindung kann noch, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen, in verschiedener Weise modifiziert
werden.
609632/316
Claims (3)
1. Fotoleitfähige Schicht mit einem Ladungsübertragungskomplex
aus einer Lewis-Säure und einem für sich nicht fotoleitfähigen Polykarbonat als Fotoleiter, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ladungsübertragungskomplex eine für sich nicht fotoleitfähige Lewis-Säure enthält.
2. Fotoleitfähige Schicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ladungsübertragungskomplex
auf 1 Teil Lewis-Säure 1 bis 100 Teile Polykarbonat enthält.
3. Fotoleitfähige Schicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ladungsübertragungskomplex
ein Polykarbonat der Formel
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US42643165 | 1965-01-18 | ||
US426431A US3408186A (en) | 1965-01-18 | 1965-01-18 | Electrophotographic materials and methods employing photoconductive resinous charge transfer complexes |
DER0042447 | 1966-01-18 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1522678A1 DE1522678A1 (de) | 1969-10-30 |
DE1522678B2 DE1522678B2 (de) | 1973-12-13 |
DE1522678C3 true DE1522678C3 (de) | 1976-08-05 |
Family
ID=
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