DE136102C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

In peuerer Zeit bedient sich die Heilkunde in immer ausgedehnterem Mafse sowohl der Vibration als auch der Massage in der Erwägung, dadurch einen lebhafteren Blutumlauf im kranken Körpertheil zu bewirken, wodurch ein stärkerer Stoffwechsel und damit ein Heilerfolg erreicht werden kann. Die für Vibration im Gebrauch befindlichen Apparate, z.B. der nach der Patentschrift 99209 gebaute, bewirken nur eine Erschütterung mit beschränkter Massagewirkung und bearbeiten aufserdem keine gröfsere Fläche, sondern nur eine kleine Stelle. Die nachfolgend beschriebene Vorrichtung weist demgegenüber als neu zugleich eine Vibrationsund Massagewirkung auf und bearbeitet selbstthätig einen gröfseren Kreis, nicht aber eine einzelne Stelle.

In Fig. ι ist die Vorrichtung von der Seite gesehen, theils im Schnitt, theils in Ansicht dargestellt. Fig. 2 zeigt die Aufsicht und Fig. 3 den rotirenden Wagen und die schleifenden Klöppel.

Es bedeutet H den Griff zur Handhabung des Apparates. Durch diesen Griff ist in bekannter Weise die die Kraftübertragung besorgende und im Uebrigen in einen Schlauch verlegte Spirale geführt, durch welche das Kegelräderpaar α seinen Antrieb erhält. Das horizontale Kegelrad α treibt eine Achse an, die lose durch das später beschriebene Zahnrad b führt und aufgekeilt die Klaue L aufweist. Die Klaue L trägt lose zwei Achsen, eine senkrechte und eine wagerechte, die durch das Zahnradgetriebe c in gegenseitige Abhängigkeit gebracht sind. Die senkrechte Achse trägt oben ein Stirnrad d, das in ein Zahnrad b mit Innenverzahnung eingreift; die wagerechte Achse dagegen bildet den Träger des Wagens R, der aus zwei Rädern besteht, die durch die Streben g fest mit einander verbunden sind. In dem Wagen sind drei Klöppel k elastisch angeordnet, die die Streben g als Mitnehmer auf sich wirken lassen. Mit dieser beschriebenen Getriebevorrichtung ist durch die Bügel s eine Trommel T verbunden, die am Boden mit einer dünnen Membran aus Leder, Schweinsblase oder dergl. bespannt ist.

Der Apparat arbeitet wie folgt:

Wird das Getriebe a in Bewegung gesetzt, so wird die Klaue L den Wagen R im Kreise herum bewegen, wobei das Zahnrad d im Hohlrade b kreist und das Getriebe c dreht, so dafs der Wagen R in Umdrehung versetzt wird. Die Klöppel k schlagen dann auf die Membran der Trommel T auf und werden, wie aus Fig. 3 hervorgeht, durch die Streben g über die Membran hinweggeschleift, wodurch eine Massagewirkung erzielt wird, da die dünne Membran den von den Klöppeln ausgeübten Schleifdruck auf der Haut zur Geltung kommen läfst.

Die drei Zahnradgetriebe a, djb und c lassen ein so geartetes Uebersetzungsverhältnifs zu, dafs der Wagen R sich langsam auf der Trommel bewegt, während er sich schnell um seine eigene Achse dreht. An Stelle der Zahn-

radgetriebe können natürlich auch Frictionsgetriebe verwendet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Erschütterungsgeräth, gekennzeichnet' durch eine mit einer dünnen elastischen Membran bespannte Trommel, auf welcher ein mit elastisch aufgehängten Klöppeln versehener Wagen kreisförmig sich fortbewegt, der sich gleichzeitig um sich selbst dreht und mittelst der Klöppel gleichzeitig eine schlagende (Vibrations-) und eine schleifende (Massage-) Wirkung ausübt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.