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Die Erfindung betrifft eine photographische Kamera mit selbsttätiger,
durch einen Photowiderstand lichtgesteuerter Blenden- und Zeiteinstellung mit einer
bei Betätigung des Kameraauslösers der Bewegung desselben nachfolgenden Objektivblende,
die abhängig von der Aufsteuerung mittels einer im Stromkreis einer elektronischen
Schaltvorrichtung liegenden elektromagnetisch-mechanischen Verriegelungsvorrichtung
blockierbar ist.
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Es sind bereits verschiedene Lösungswege zur Erzielung einer elektronischen
Belichtungsautomatik bei photographischen Kameras bekanntgeworden. So kennt man
beispielsweise bereits Kameraanordnungen mit Zeitvorwahl und elektronisch gesteuerter
Blendenautomatik, wobei die Blende mittels einer durch einen Photowiderstand lichtabhängig
gesteuerten Transistorschaltung selbsttätig eingestellt wird. Weiterhin sind für
Kameras mit Blendenvorwahl und elektronischer Zeitautomatik, d. h. elektronischer
Belichtungszeitbildung, bereits mehrere Ausführungsmöglichkeiten bekanntgeworden.
Allgemein wird hierbei die Blende auf mechanischem Wege von Hand voreingestellt,
während die Belichtungszeit mittels einer lichtgesteuerten, zugleich die Voreinstellung
der Blende berücksichtigenden Transistorschaltung gebildet wird. Es ist auch schon
eine Kamera bekannt, bei der unter Verzicht auf den konventionellen Belichtungsmesser
die Blendeneinstellung auf elektronisch-magnetischer Basis erfolgt, wobei die Blendenmechanik
dem Kameraauslöser so lange nachfolgt, bis eine sie an der Weiterbewegung hindernde
Magnetsperre wirksam wird, während nachfolgend die Auslösung der immer nur mit einer
konstanten Geschwindigkeit ablaufenden Verschlußmechanik erfolgt. Bekannt ist es
somit bei Automatikkameras, zu einem der Faktoren, und zwar dem Faktor Belichtungszeit
oder Blende, den anderen Faktor mittels einer elektronischen Schalteinrichtung als
abhängige Veränderliche einzustellen bzw. zu bilden. Darüber hinaus ist auch schon
eine mit einem Programmverschluß versehene automatisch arbeitende Kamera bekannt,
bei welcher es keines Drehspulmeßwerks. mehr bedarf, da die Einstellung eines Belichtungswertstellers
durch elektronisch-mechanische Mittel erfolgt. Jedoch ist diese bekannte Anordnung
zum Zwecke der Erzielung der zum Programm gehörenden Belichtungszeiten auf eine
herkömmliche mechanische Belichtungszeitregelvorrichtung (Hemmwerk) angewiesen.
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Es ist auch eine photographische Kamera mit einer Belichtungssteuervorrichtung
vorgeschlagen worden, bei der zwei nacheinander einschaltbare, lichtgesteuerte elektrische
Verzögerungsschaltkreise vorgesehen sind, von denen der eine über einen Steuermagneten
die Blende und der andere über einen weiteren Steuermagneten die Belichtungszeit
bildet und wobei der eine Verzögerungsschaltkreis einen Elektrosteuermagneten zur
Einschaltung des zweiten Verzögerungsschaltkreises veranlaßt. Diese Anordnung ist
insofern noch unvollkommen und daher verbesserungsbedürftig, als ein dem Photowiderstand
vorge- i schaltetes Abblendsystem vorgesehen ist, welches nach erfolgter Entriegelung
unter der Wirkung einer Feder bei gleichzeitiger Vorbelichtung des Filmmaterials
rasch ablaufend den Photowiderstand einem sich stetig vergrößernden Lichteinfall
freigibt. Dies wiederum i muß aber auf Grund des an sich bekannten trägen Verhaltens
eines Photowiderstands im Ergebnis ungenaue, wenn nicht sogar völlig falsche Blendeneinstellungen
zur Folge haben. Abhilfe könnte diesbezüglich allenfalls die Anordnung einer die
Ablaufbewegung des Abblendsystems verzögernden Einrichtung, beispielsweise ein mit
Ankerhemmung versehenes Räderlaufwerk schaffen, was allerdings zusätzlichen Aufwand
und Kosten erfordern würde.
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Da überdies mit dem Blendeneinstellvorgang zwangläufig eine Vorbelichtung
des Filmmaterials einhergeht, und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem der die Belichtungszeit
regelnde Verzögerungsschaltkreis noch nicht in Funktion getreten ist, ergibt sich
der Nachteil, daß diese Konzeption eines Elektronikverschlusses ausschließlich dort
Anwendung finden kann, wo es weder auf exakte Zeitsteuerung noch auf Erzielung kurzer
Belichtungszeiten ankommt. Ein weiterer Nachteil der Vorbelichtung durch das Blendensystem
liegt in der unvermeidbaren Verschlechterung des Verschlußwirkungsgrades, d. h.
in dem ungünstigen Verhältnis von Totaloffenzeit des Verschlußsystems zur effektiven
Verschlußzeit begründet, was sich wiederum nachteilig auf die Bewegungsschärfe bei
Durchführung von Aufnahmen auswirkt.
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Die mit dem Gegenstand der Erfindung zu lösende Aufgabe besteht darin,
einen lichtgesteuerten Programmverschluß zu schaffen, bei welchem es weder eines
Drehspuhneßwerks noch eines Hemmwerks zur Zeitbildung bedarf und bei welchem auch
zur Blendenbildung keine herkömmlichen, sondern elektronische Steuermittel zur Anwendung
kommen. Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht darin, das Programm variabel zu
gestalten, ferner die vorstehend herausgestellten Nachteile eines mit je einem besonderen
Blenden- und Zeitsteuerkreis versehenen Elektronikverschlusses zu vermeiden.
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Zur Lösung dieses Problems wird bei einer photographischen Kamera
der eingangs erwähnten Gattung die Anordnung einer unmittelbar nach der Blendenbildung
durch den Kamerauslöser zum Ablauf freigebbaren, mit hin- und herschwingenden Sektoren
versehenen Verschlußmechanik vorgeschlagen, welche durch eine in an sich bekannter
Weise ebenfalls auf elektronischer Basis arbeitenden Schaltvorrichtung zur Belichtungszeitbildung
steuerbar ist, wobei der bei Blendenbildung mitwirkende Photowiderstand oder ein
gleichwertiger Photowiderstand in den Zeitbildungskreis einschaltbar ist. Auf diese
Weise konnte eine voll auf elektronischer Basis arbeitende Automatikkamera geschaffen
werden, bei der auf die konventionellen, sowohl der Blenden- als auch der Zeitbildung
dienenden mechanischen Regeleinrichtungen verzichtet werden kann und die im Ergebnis
tatsächliche, den Beleuchtungsverhältnissen entsprechende Blenden- und Zeitwerte
liefert. Dies insofern, als jeder der beiden Einstellvorgänge für Blende und Zeit
für sich erfolgt, wodurch die Voraussetzungen dafür geschaffen sind, die es erlauben,
jeden der einzelnen Belichtungsfaktoren unabhängig vom anderen für sich in optimaler
Weise abzustimmen. Damit wiederum ist Gewähr dafür gegeben, daß der erfindungsgemäße
Verschluß in gleich komplizierter und kontrollierbarer Weise arbeitet, wie die bisher
bekanntgewordenen Automatiksysteme für Kameras, die sich einer durch Drehspulmeßwerk
gesteuerten Abtastvorrichtung od. dgl. bedienen.
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Zwecks Schaffung einer vollelektronisch arbeitenden Kamera mit relativ
einfachem und funktionssicherem Aufbau wird vorgeschlagen, daß die Schaltanordnung
zur Blendenbildung als elektronische Kippschaltung
ausgebildet und
zur Zeitbildung eine RC-Glieder aufweisende elektronische Schaltanordnung vorgesehen
ist, mittels deren eine die Ablaufbewegung des Verschlußantriebsmechanismus beeinflußbare
Magnetsperre steuerbar ist.
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Um mit relativ einfachen baulichen Mitteln eine Kamera mit lichtgesteuerter
Programmautomatik zu erhalten, wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen,
daß die beiden Schaltanordnungen für Blenden- und Zeitbildung mittels regelbarer
Widerstände oder Kondensatoren zur Bestimmung des Ansprechwertes der Schaltungen
derart aufeinander abstimmbar sind, daß bei Einstellung von im Blendenwertebereich
der Kamera liegender Blendenöffnungen stets eine bestimmte konstante Belichtungszeit
von 1/i25 Sekunden folgt. In Ergänzung dieses Vorschlages sieht die Erfindung ferner
vor, daß der Gesamtbewegungsbereich des Stellers für die Objektivblende und einer
dem Photowiderstand vorgeschalteten Abblendvorrichtung Überwege einschließt, die
sich an den eigentlichen, der Änderung der Blendenöffnung dienenden Einstellbereich
beidseitig anschließen, und daß innerhalb der Überwege die Blendenlamellen die kleinste
bzw. die größte Öffnungsweite beibehalten.
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Zweckmäßig können hierzu erfindungsgemäß die Objektivblende und eine
dem Photowiderstand vorgeschaltete Blende jeweils mit einem Steller ausgestattet
sein, welcher der Öffnungs- und Schließbewegung der Lamellen dienende Steuerschlitze
aufweist, die beidenends mit einem zur Drehachse konzentrischen Teilstück versehen
sind.
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Um eine störungsfreie und auch stets eindeutig bestimmte Steuerschaltung
zu erzielen, wird ferner vorgeschlagen, daß ein abhängig von der Bewegung des Öffnungssystems
des Verschlusses beeinflußbarer Umschalter vorgesehen ist, mittels dessen nach Funktionsablauf
der Schaltanordnung zur Blendenbildung die Schaltanordnung zur Zeitbildung an einen
Photowiderstand anschließbar ist.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist darin zu erblicken, daß zur
Einstellung unterschiedlicher konstanter Zeitwerte, die mit dem Blendenarbeitsbereich
zu paaren sind, ein Programmeinsteller vorgesehen ist, mittels dessen der Änderung
der Ansprechwerte der Schaltanordnungen zur Blenden- und Zeitbildung dienende Mittel,
beispielsweise Widerstände, beeinflußbar sind. Zweck dieser Maßnahme ist es, das
Programm der Kamera mit relativ einfachen Bauelementen variabel und damit die Anwendungsmöglichkeiten
der Kamera selbst vielseitiger zu gestalten.
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Zur Durchführung von Aufnahmen, die eine willkürliche Festlegung der
Blende und Belichtungszeit durch den Photographierenden voraussetzen, kann die Schaltanordnung
zur Zeitbildung einen weiteren regelbaren bzw. mehrere abgestufte einzelne Widerstände
aufweisen, die der Einstellung bestimmter Belichtungszeiten mittels eines manuell
betätigbaren Belichtungszeitstellers dienen, außerdem Schalter angeordnet sein,
mittels deren beim Umstellen des Belichtungszeitstellers von Einstellage »AUTO«
auf den Einstellbereich »Manuell« der Einfluß des Photowiderstandes auf die Schaltvorrichtung
aufhebbar ist. Außer dem von Hand betätigbaren Belichtungszeiteinsteller ist die
erfindungsgemäße Kamera zusätzlich mit einem eine Einstellage »AUTO« und einen Einstellbereich
»MAN« aufweisenden Blendensteller versehen und diesem Steller ein Schalter zugeordnet,
mittels dessen beim Umstellen des Blendenstellers von der Einstellage »AUTO« auf
den Einstellbereich »MAN« der Photowiderstand von der Schaltvorrichtung zur Belichtungszeitbildung
abschaltbar ist. Umeine gewisse Abhängigkeit bei der Einstellung der beiden von
Hand betätigbaren Einsteller für Blende und Belichtungszeit zu erzielen, können
an diesen beiden Stellern Mitnehmer, beispielsweise Anschläge ausgebildet sein,
die bei Überführung des einen Stellers in Einstellage »AUTO« zwangläufig die Mitnahme
bzw. Überführung des anderen Stellers in Einstellage »AUTO« bewirken, wobei der
der Abschaltung des Photowiderstandes dienende Schalter durch den die zwangläufige
Mitnahme bewirkenden Steller betätigt wird. Schließlich ist nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung die Anordnung einer Anzeigevorrichtung vorgesehen, die im
wesentlichen aus einer durch den Blendensteller angetriebenen Blendenskala sowie
aus einer mit dem Programmsteller in getrieblicher Verbindung stehenden Zeitskala
gebildet wird und vorzugsweise im Sucher sichtbar ist.
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Die Erfindung wird an Hand der nachstehenden Beschreibung und der
Zeichnung erläutert, die zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
veranschaulicht. Es zeigt F i g. 1 einen elektronisch gesteuerten Blendeneinstellmechanismus,
dem eine mit dessen Blendensteller synchron bewegbare, einem Photowiderstand vorgeschaltete
Zellenblende zugeordnet ist, in Ansicht, F i g. 2 die Zuordnung des Photowiderstandes
zur Zellenblende, F i g. 3 das Ausführungsbeispiel eines mit dem in F i g. 1 dargestellten
Blendenmechanismus zusammenarbeitenden elektronisch gesteuerten Verschlußmechanismus,
F i g. 4 den der Beeinflussung der Blendenlamellen dienenden Blendensteller in Teilansicht,
wobei der besseren Übersicht wegen nur eine Blendenlamelle und ein deren Bewegung
dienender Steuerschlitz eingezeichnet ist, F i g. 5 das Schaltschema einer auf elektronischer
Basis arbeitenden Schaltanordnung zur Blendenbildung, kombiniert mit einer weiteren
elektronischen Schaltanordnung zur Zeitbildung für eine Kamera, die zur lichtabhängigen
Steuerung beider Schaltanordnungen mit nur einem Photowiderstand ausgerüstet ist,
F i g. 6 von Hand betätigbare Steller für Blende und Belichtungszeit in Abwicklung,
F i g. 7 den Programmsteller, ebenfalls in Abwicklung, F i g. 8 ein zweites Ausführungsbeispiel
als teilweise Ansicht eines Blendenmechanismus für eine Kamera, deren Schaltanordnung
zur Blendenbildung und Zeitbildung durch je einen besonderen Photowiderstand lichtabhängig
gesteuert wird, F i g. 9 die mit dem Blendenmechanismus gemäß F i g. 8 zusammenarbeitenden
Zellenblenden, F i g. 10 das Schaltschema einer jeweils durch einen besonderen Photowiderstand
lichtabhängig steuerbaren Schaltvorrichtung zur Blenden- und Zeitbildung, F i g.
11 eine Anzeigevorrichtung, die im Sucher den eingestellten Blendenwert, ferner
den momentan dem Blendenarbeitsbereich zugeordneten konstanten Belichtungszeitwert
zu erkennen gibt.
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In der Zeichnung ist mit 1 ein in an sich bekannter Weise der Beeinflussung
der Lamellen 2 der Objektivblende dienender Steller bezeichnet. An diesem Steller
greift
eine Zugfeder 3 an, die das Bestreben hat, den Steller 1 gemäß der in F i g. 1 eingezeichneten
Pfeilrichtung zu drehen, was zunächst dadurch verhindert wird, daß ein am Blendenstelier
1 befestigter Stift 4
an dem durch eine Feder 5 in Ausgangslage gehaltenen
Kameraauslöser 6 kraftschlüssig zur Anlage kommt. Dem vorbeschriebenen Blendenmechanismus
ist eine weitere, der Abschattung eines Photowiderstandes 7 dienende Abblendvorrichtung
zugeordnet, die ebenso wie die Objektivblende im wesentlichen aus einem Steller
8 und mehreren mittels dessen bewegbaren Lamellen 9 gebildet wird. Um den Steller
8 synchron mit dem Blendensteller 1 bewegen zu können, ist ein ortsfest gelagertes
Ritze110 vorgesehen, welches mit einer am Umfang der beiden Steller 1 und 8 ausgebildeten
Verzahnung 1 a und 8a im Eingriff steht. Dabei ist die Anordnung vorzugsweise so
getroffen, daß beim Niederdrücken des Kameraauslösers 6 der Blendensteller 1 dem
Auslöser nachfolgend die Blendenlamellen 2 der Objektivblende vom kleinsten Blendenwert
»22« in Richtung des größten Blendenwertes »2,8« kontinuierlich öffnet. An dieser
Öffnungsbewegung nehmen infolge der getrieblichen Verbindung auch die Lamellen 9
der dem Photowiderstand 7 zugeordneten als Zellenblende ausgebildeten Abblendvorrichtung
teil, was gleichbedeutend damit ist, daß mit der Vergrößerung des Durchgangs der
Objektivblende der Photowiderstand einer erhöhten Lichteinwirkung ausgesetzt wird.
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Mit dem vorbeschriebenen Blendenmechanismus arbeitet die in F i g.
3 näher veranschaulichte Verschlußanordnung zusammen, welche der besseren Übersicht
wegen aus der Objektwachse herausgerückt und in der Patentzeichnung separat dargestellt
ist. Nähere Erläuterungen, darüber, daß die Lichtdurchlaßöffnung 11 des Verschlusses
mit dem Objektivdurehgang achsgleich liegen muß, bedarf es angesichts dieser an
sieh selbstverständlichen Zuordnung nicht. Was indessen die Verschlußanordnung im
besonderen anbetrifft, so ist aus F i g. 3 ersichtlich, daß es sich hier um eine
solche handelt, deren Sektoren 12 mittels eines an einem Sektorenring 13 angreifenden
Kurbeltriebes in an sich bekannter Weise hin- und herbewegbar sind. Um den im wesentlichen
aus einer federgetriebenen Antriebsscheibe 14 sowie einer am Sektorenring 13 formschlüssig
angreifenden Klinke 15 bestehenden Kurbelantrieb in Gespanntlage halten zu können,
ist ein ortsfest gelagerter Sperrhebel 16 vorgesehen, der einenends mit einem
Vorsprung der Antriebsscheibe 14 und anderenends mit einem Auslösehebe117 zusammenarbeitet,
der seinerseits ebenfalls durch den Kameraauslöser 6 betätigbar ist. Dies allerdings
erst dann, wenn die nachstehend noch näher beschriebene Einstellung der Objektivblende
abgeschlossen und der Kameraauslöser so weit niedergerückt worden ist, daß er die
in F i g. 3 gestrichelt dargestellte Stellung einnimmt, wobei der seitlich an ihm
vorgesehene Stift 6a auf den Auslösehebel 17 einwirkt.
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Um sowohl den Blendenmechanismus als auch den Verschluß unter Verzicht
auf die üblichen mechanischen Regeleinrichtungen lichtabhängig steuern zu können,
sind gemäß F i g. 5 auf elektronischer Basis arbeitende Schaltvorrichtungen vorgesehen,
die nacheinander zur Wirkung kommen und im einzelnen nachstehenden Aufbau haben.
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In F i g. 5 ist mit 20 eine Energiequelle bezeichnet, deren Stromkreis
mittels eines bei der Kameraauslösung betätigten Haupt- bzw. Unterbrecherschalters
S, geschlossen wird. Die Beeinflussung dieses Schalters kann, wie insbesondere aus
F i g. 1 ersichtlich, mittels eines am Umfang des Objektivblendenstellers 1 vorgesehenen
Steuernockens 1b erfolgen, der die Schaltzunge des Haupt- bzw. Unterbrecherschalters
in Ausgangslage des Stellers aus der Kontaktstellung heraushält, mit Beginn der
Auslösung jedoch den Schaltkontakt zwangläufig herstellt. Im Stromkreis der Energiequelle
20 befindet sich der vorerwähnte Photowiderstand 7, an dem mittels eines Umschalters
S2, der beispielsweise durch einen Stift 13a des Sektorenrings 13 betätigbar ist,
sowohl die Schaltvorrichtung zur Blendenbildung als auch diejenige zur Zeitbildung
anschließbar ist. Die Schaltvorrichtung für Blendenbildung besteht im wesentlichen
aus zwei Komplementärtransistoren T,_ und T2, denen ein regelbarer, beispielsweise
als Potentiometer ausgebildeter, der Einstellung eines bestimmten Ansprechwertes
dienender Widerstand 21, ferner mehrere hinsichtlich ihrer funktionellen Bedeutung
später noch näher erläuterten Angleichwiderstände 22 zugeordnet sind.
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In den Schaltkreis der beschriebenen Transistorschaltung ist ferner
der Elektromagnet 23 einer mit dem Blendensteller 1 zusammenwirkenden elektromagnetisch-mechanischen
Schaltvorrichtung einbezogen. Diese Schaltvorrichtung wird im wesentlichen aus dem
Elektromagnet 23 und einem durch diesen entgegen der Wirkung einer Feder 24 bewegbaren,
ortsfest gelagerten zweiarmigen Hebel 25 gebildet, der einenends einen im
Magnetfeld liegenden Anker 26 trägt und anderenends als Fangklinke ausgebildet ist.
In Ergänzung dieser elektromagnetisch-mechanischen Schaltvorrichtung weist der Blendensteller
1 an seinem Umfang mehrere den einzelnen Blendenstufen entsprechende Fangzähne 1
e auf, die derart hinterschnitten sein können, daß der Ankerhebel 25 auch
dann entgegen der Wirkung der Feder 24 in der Fangstellung verbleibt, wenn der Elektromagnet
23 stromlos geworden ist. Zum gleichen Zweck kann man im Stromkreis der Batterie
20 auch einen Schalter S3 vorsehen, mittels dessen der Elektromagnet 23 über den
eigentlichen Funktionsablauf der Transistorschaltung hinaus unter Spannung gehalten
werden kann. Zur Erzielung dieses Effektes kann der Schalter S3 beispielsweise mit
dem Sektorenring 13 der Verschlußblätter zusammenarbeiten und mit Bezug auf einen
an diesem vorgesehenen Anschlag 13b so angeordnet sein, daß mit dem Anlaufen des
Sektorenringes 13 Kontakt gegeben und damit der Elektromagnet 23 vor Umschaltung
des Schalters S2 zusätzlich unter Spannung gesetzt wird.
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Wie vorstehend bereits angedeutet, ist der vorbeschriebenen Schaltvorrichtung
zur Blendenbildung eine weitere, der Zeitbildung dienende elektronische Schaltvorrichtung
zugeordnet, welche mittels des Umschalters S2 nach Beendigung des Blendeneinstellvorgangs
an den Photowiderstand 7 anschließbar ist. Diese mit dem Verschlußantrieb zusammenarbeitende
sowie der Steuerung einer Magnetsperre dienende Kippschaltung weist zwei Transistoren
T3 und T4, außerdem einen Kondensator C auf. Im Stromkreis der Schaltung liegen
ferner ein der Festlegung eines bestimmten Schwellenwertes dienender regelbarer
Widerstand 26, ein Elektromagnet 27 sowie mehrere zueinander gestufte Widerstände
28, von denen jeweils einer mittels eines Programmstellers 30 zur Festlegung einer
bestimmten konstanten Belichtungszeit einschaltbar ist. Außerdem weist die Schaltvorrichtung
zur
elektronischen Belichtungszeitbildung einen SchalterS4 auf,
der mit Bezug auf einen am Sektorenring 13 befestigten Stift 13e derart angeordnet
ist, daß dieser während der Öffnungsbewegung des Sektorenrings kurz vor Erreichen
der Offenstellung der Verschlußblätter 12 an der Kontaktzunge des Schalters S4 auftrifft
und dabei diesen Schalter öffnet. Was die Magnetsperre im einzelnen anbetrifft,
so ist diese gemäß F i g. 3 aus einem auf einem ortsfesten Stift 31 gelagerten Ankerhebel
32 gebildet, der einenends eine abgefederte Lasche 33, anderenends einen dem Elektromagnet
27 zugeordneten Magnetanker 34 trägt. Der Ankerhebel 32 arbeitet mit einem abgewinkelten
Fanghebel 35 zusammen, auf dessen einen Hebelarm die Antriebsscheibe 14 bei
Erreichen der Offenstellung der Verschlußblätter 12 mit einem Anschlaglappen
14 a auftrifft und dabei blockiert wird. In der in F i g. 3 gezeigten Gespanntlage
des Verschlusses kommt der Anker 34 durch das Zusammenwirken von Antriebsscheibe
14 und Ankerhebel 32 entgegen der Wirkung einer Rückstellfeder 36 am Elektromagnet
27 zur Anlage. Mittels dieser Feder wird der Ankerhebel 32,
sobald der Elektromagnet
27 stromlos geworden ist, entgegen dem Unrzeigersinn gedreht, wodurch der Fanghebel
35 seine Abstützung am Ankerhebel verliert, so daß die Antriebsscheibe 14
diesen Hebel 35 ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn drehen und dabei ihre Ablaufbewegung
fortsetzen und den Verschluß wieder schließen kann.
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Die in der Schaltvorrichtung für die Blendeneinstellung vorgesehenen
Angleichwiderstände 22 und die abgestuften Widerstände 28 der Einrichtung für die
elektronische Belichtungszeitbildung sind einander fest zugeordnet, d. h., ein Widerstand
aus einer Gruppe 22 ist immer nur mit dem zugehörigen Widerstand aus der anderen
Gruppe 28 zusammen einstellbar. Hierzu ist, wie aus F i g. 7 ersichtlich, der Programmsteller
30 mit zwei Kontaktschleifer 30a und 30b versehen, von denen der eine an einem der
Angleichwiderstände 22 und der andere in gleicher Weise an einem der abgestuften
Zeitwiderstände 28 anliegt. Der Programmsteller 30 kann ferner eine Marke 30 c tragen,
die mit einer keilförmigen Zeitskala 44 zusammenarbeitet, wobei der Keilspitze die
kürzeste und dem breiten Keilende eine relativ lange Belichtungszeit zugeordnet
sein kann. In F i g. 5 ist die wirkungsmäßige Verbindung der Kontaktschleifer 30a
und 30b durch den Programmsteller 30 symbolisch mittels einer gestrichelten Linie
angedeutet. Durch das Anlegen der Kontaktschleifer 30a und 30b an die beiden einander
zugehörigen Widerstände 22 und 28 der Schaltvorrichtung für die Blenden- und Zeitbildung
können die Ansprechwerte dieser beiden Schaltvorrichtungen derart aufeinander abgestimmt
werden, daß bei Einstellung von im Blendenarbeitsbereich der Kamera liegender Blendenöffnungen
stets eine bestimmte, vorwählbare Belichtungszeit, beispielsweise die Zeit von 1/12s
Sekunde, erfolgt.
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Gemäß F i g. 4 ist der Blendensteller 1 zur Beeinflussung der Blendenlamellen
2 und in gleicher Weise auch der Steller 8 der Abblendvorrichtung für den Photowiderstand
7 mit radial ansteigenden Steuerschlitzen 1 d versehen, die beidenends mit einem
zur Drehachse konzentrischen Teilstück 1 e bzw. 1 f versehen sind, innerhalb deren
die Lamellen der Objektiv-und auch der Photowiderstandsblende beim Betätigen des
Blendenstellers 1 die kleinste bzw. größte Öffnungsweite beibehalten. Durch diese
konzentrischen Teilstücke erhält der Blendensteller 1 am Anfang und am Ende des
Blenden-Einstellbereichs je einen Überweg U1 und Ü2, innerhalb deren bei extremen
Beleuchtungsverhältnissen eine andere als die eigentliche dem Blendenarbeitsbereich
zugeordnete konstante Belichtungszeit in der elektronischen Schaltvorrichtung gebildet
wird. In Ergänzung dieser speziellen Ausbildung der Steuerschlitze 1d für die Lamellen
2 und 9 der Objektiv- und Photowiderstandsblende kann der Ansprechwert der elektromagnetisch-mechanischen
Schaltvorrichtung so gewählt werden, daß unter Zugrundelegung der jeweils eingestellten
Blendenöffnung eine richtige Belichtung mit einer konstanten Belichtungszeit, beispielsweise
1/12s Sekunde erfolgt. In Übereinstimmung damit ist auch die elektronische Schaltvorrichtung
zur Belichtungszeitbildung so ausgelegt, daß bei Vorhandensein des dem gewählten
Ansprechwert entsprechenden, den Photowiderstand 7 treffenden Lichtstroms diese
eben genannte konstante Belichtungszeit, d. h. also 1/12s Sekunde erzielt wird.
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Hat der Blendensteller 1, beispielsweise einen Blendenarbeitsbereich
von »2,8« bis »22«, so können folgende drei Fälle eintreten: a) Der Ansprechwert
für die elektromagnetischmechanische Schaltvorrichtung wird erreicht, wenn sich
die Blende an irgendeinem Punkt innerhalb des Einstellbereichs oder im äußersten
Falle an einem der Extremwerte »2,8« bzw. »22« befindet. In diesem Falle wird stets
zu der durch die elektromagnetisch-mechanische Schaltvorrichtung eingestellten Blendenöffnung
anschließend die mittels des Programmstellers 30 vorgewählte Belichtungszeit, beispielsweise
von 1/12s Sekunde gebildet und damit eine richtige Belichtung erzielt.
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b) Die während der Ausnahmeszene herrschende Beleuchtungsdichte ist
so groß, daß die elektromagnetisch-mechanische Schaltvorrichtung unmittelbar mit
Bewegungsbeginn des Blendenstellers 1 einfällt, in einer Bewegungsphase also,
in der der Blendenwert »22« über den gesamten Stellbereich des Überwegs U1 erhalten
bleibt, während die Schaltvorrichtung zur Zeitbildung auf Grund der vorherrschenden
Leuchtintensität eine Belichtungszeit bildet, die erheblich kürzer als die voreingestellte
konstante Belichtungszeit sein kann. So kann es beispielsweise vorkommen, daß die
vorherrschende Beleuchtungsdichte so groß ist, um ihr mit dem Wertepaar Blende »22«,
Zeit 1/125 Sekunde gerecht zu werden. Eine richtige Belichtung unter Zugrundelegung
des Blendenwertes »22« kann in diesem Fall, wie vorstehend bereits angedeutet, dadurch
erzielt werden, wenn die elektronische Zeitbildungseinrichtung nach Auslösen des
Verschlusses eine kürzere Belichtungszeit als die mit dem Programmsteller 30 voreingestellte
Zeit von beispielsweise '/",Sekunde bildet. Die kürzestmögliche Belichtungszeit
wird bei einem ungehemmten Ablauf des Verschlußantriebsmechanismus erreicht und
kann z. B. 1/..o Sekunde betragen.
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c) Die in der Aufnahmeszene herrschende Beleuchtungsdichte ist zu
klein, um die elektromagnetischmechanische Schaltanordnung vor Erreichen des Blendenwertes
»2,8« bzw. bei diesem Blendenwert einfallen zu lassen. In diesem Falle bleibt die
Objektivblende auf »2,8« stehen, während die elektronische Zeitbildungseinrichtung
in an sich
bekannter Weise unter Zugrundelegung des Blendenwertes
>2,8« .eine längere Belichtungszeit als 1/12s Sekunde bildet, und zwar in einer
solchen Größe, daß wiederum eine richtige Belichtung gewährleistet ist.
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Falls sich innerhalb der kurzen Zeit zwischen der Blendeneinstellung
und dem Ablauf des Verschlußantriebsmechanismus eine Änderung der Beleuchtungsdichte
der Aufnahmeszene ergibt, was z. B. bei Durchführung einer Selbstauslöseraufnahmeeintreten
könnte, so wird diese Änderung der Beleuchtung durch die elektronische Zeitbildungseinrichtung
automatisch kompensiert. Die konstante, dem eigentlichen Blendenarbeitsbereich von
»22<c bis »2,8« zugeordnete Belichtungszeit kann je nach Wunsch mittels des Programmstellers
30, beispielsweise durch Einstellung auf den Wert 1/B" oder 1/259 Sekunde usw. gewählt
werden. Dies läßt sich durch Änderung des Ansprechwertes, d. h. durch Anwendung
je eines Widerstandes mit veränderlichem ohmschem Widerstandswert in den beiden
Schaltvorrichtungen für Blenden- und Zeitbildung erreichen. Es besteht aber auch
die Möglichkeit, in der Schaltvorrichtung zur Blendenbildung mehrere zueinander
gestufte Widerstände und diesen in die Zeitbildungseinrichtung eingebaute Kondensatoren
mit unterschiedlicher Kapazität zuzuordnen. Schließlich könnte dem Photowiderstand
7 ein sowohl hinsichtlich Aufbau und Wirkungsweise -bekannter Graukeil überlagert
und in der Zeitbildungseinrichtung entweder mehrere unterschiedlich starke Widerstände
oder mehrere Kondensatoren mit verschiedener Kapazität vorgesehen werden. Die vorgenannten
elektrischen Mittel können darüber hinaus auch zur Berücksichtigung verschiedener
Filmempfindlichkeiten dienen oder zur Korrektureingabe für den Schwärzungsgrad der
Aufnahmen herangezogen werden.
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Bei einer Kamera, die sowohl eine elektronische Schaltvorrichtung
zur Blendenbildung als auch eine solche zur Belichtungszeitbildung aufweist, sind
daher die mittels des Programmstellers 30 einstellbaren Programmeinweitem Umfangwählbar.
Der Programmsteller 30 kann, wie in F i g. 7 gezeigt, entweder mittels einer Zeitskala
oder aber auch mittels einer Symbolskala einstellbar sein.
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Unter Zugrundelegung einer mit dem Programmsteller 30 eingestellten
Belichtungszeit von beispielsweise 1/1.s Sekunde als konstante Belichtungszeit ergeben
sich folgende Programme: Blende 22 - Überweg - Blende 22 ... Blende 2,8 -Überweg
- Blende 2,8 1/5"o Sek ... 1/1z5 Sek ...
1/12s Sek ... 1 Sek.
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Um bei der vorbeschriebenen Verschlußanordnung Blende und Belichtungszeit
auch von Hand einstellen zu können, weist die Schaltvorrichtung zur elektronischen
Belichtungszeitbildung gemäß F i g. 5 einen weiteren regelbaren Widerstand 37 auf,
welcher der Einstellung bestimmter Belichtungszeiten mittels eines manuell betätigbaren
Belichtungszeitstellers 38 dient. Außerdem ist die Schaltvorrichtung zur Zeitbildung
mit einem Umschalter S5 versehen, mit dessen Hilfe die abgestuften Widerstände 28
von der Schaltvorrichtung getrennt und der veränderbare Widerstand 37 an die Schaltvorrichtung
angeschlossen werden- kann. i Der Umschalter SS sowie ein weiterer Schalter S5,
der dazu dient, im Manuellbereich den Einfluß des Photowiderstandes 7 auf'die Schaltvorrichtung
zur elektronischen Blenden- und Zeitbildung aufzuheben, sind gemäß F i g. 6 mittels
des Belichtungszeitstellers 38 betätigbar. Hierzu trägt der Steller 38 zwei Mitnehmerstifte
39 und 40, die derart angeordnet sind, daß sie die Kontaktzungen der Schalter S5
und S, bei Einstellung »AUTO« in der in F i g. 6 gezeigten Lage halten. Am Belichtungszeitsteller
38 ist ferner ein Abgriff 41 angeordnet, der im Einstellbereich »Manuell« entsprechend
den verschiedenen Einstellungen für Belichtungszeit am Widerstand 37 anlegbar ist.
An der Kamera ist ferner ein von Hand betätigbarer Blendensteiler 42 vorgesehen,
der ebenfalls auf »AUTO« und »Manuell« einstellbar ist. Die beiden Steller 38 und
42 stehen in kraftschlüssiger Verbindung miteinander, derart, daß beim Überführen
eines der Steller in Einstellage »AUTO« der andere Steller ebenfalls in die Einstellage
»AUTO« zwangläufig übergeführt wird. Hierzu ist, wie F i g. 6 zeigt, jeder Steller
mit einem Anschlag 38a bzw. 42a versehen. Innerhalb des Einstellbereiches »Manuell«
kann jeder Steller 38 und 42 unabhängig vom anderen bewegt werden, was durch eine
versetzte Anordnung der diesen Stellern zugeordneten Einstellskalen erreicht wird.
Der jeweils von Hand einstellbare Blenden- bzw. Zeitwert kann durch an sich bekannte
und daher nicht weiter gezeigte Verrastungen gesichert werden.
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Wie aus F i g. 1 ersichtlich, ist zur Einstellung der Blende von Hand
am Blendensteller 1 ein Stift 43 angeordnet, der mit einer am Handeinsteller 42
für die Blende vorgesehenen Kante 42b bei Einstellung »Manuell« zusammenarbeitet.
Die Anordnung dieser Kante ist bezüglich des Stiftes 43 so getroffen, daß dieser
selbst bei Einstellung der Blende auf den Wert »22« erst nach Zurücklegen eines
kleinen Überwegs auf die Kante 42b auftrifft. Dadurch ist wiederum sichergestellt,
daß der Schalter S, vor Einstellung der Blende geschlossen ist.
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Die Handhabung und die Wirkungsweise der vorbeschriebenen sowie in
den F i g. 1 bis 7 dargestellten Verschlußanordnung ist folgendermaßen: Beim Niederdrücken
des Kameraauslösers 6 einer gemäß F i g. 1 und 6 auf »AUTO« eingestellten Kamera
folgt der Blendensteller 1 unter der Wirkung der Zugfeder 3 dieser Auslösebewegung
nach, wodurch der Haupt- bzw. Unterbrecherschalter S, geschlossen wird. Während
der Transistor T4 der Schaltvorrichtung zur Zeitbildung unmittelbar nach dem Schließen
des Schalters S, stromleitend wird, so daß im Elektromagnet 27 ein Magnetfeld aufgebaut
und der Fanghebel 35 in der in F i g. 3 gezeigten Sperrstellung verriegelt wird,
ist der Transistor T, der Schaltvorrichtung zur Blendenbildung noch stromlos, da
seine Basis infolge des hochohmigen Photowiderstandes 7 am negativen Potential anliegt.
Mit Beginn der Öffnungsbewegung des Blendenstellers 1, an der die Abblendvorrichtung
8, 9 des Photowiderstandes 7 synchron teilnimmt, wird der Widerstand 7 in zunehmendem
Maße niederohmig, wobei schließlich der mittels des Programmstellers 30 zuvor eingestellte
Ansprechwert für die elektromagnetisch-mechanische Schaltvorrichtung der Blendeneinstellung
erreicht wird und die Basis des Transistors T, nun auf positivem Potential anliegt.
Damit kommt im Transistor T, ein Stromfluß zustande. Dieser Stromfluß wiederum bewirkt,
daß die Basis des Transistors T2, der bisher gesperrt war, nun negatives Potential
erhält, .so daß der Transistor T2 ebenfalls durchgesteuert wird. Dies wiederum hat
zur Folge, daß der Elektromagnet 23
schlagartig mit Strom versorgt
und damit in diesem ein Magnetfeld aufgebaut wird. Der Anker 26 wird angezogen und
der Fanghebel 25 an einem der Zähne lc des Blendenstellers 1 in Eingriff
gebracht. Damit ist eine Blende eingestellt worden, welche den vorliegenden Beleuchtungsverhältnissen
entspricht.
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Beim weiteren Durchdrücken des Kameraauslösers 6 läuft dann dessen
Stift 6a am Auslösehebel 17 auf, wodurch der Verschluß in bekannter Weise zum Ablauf
freigegeben wird. Mit Beginn dieser Bewegung wird der Schalter S3 geschlossen, so
daß die elektromagnetisch-mechanische Schaltvorrichtung für die Blende auch weiterhin
funktionsfähig bleibt. Unmittelbar danach wird durch Umlegen des Schalters S2 mittels
des Stifts 13a der Photowiderstand 7 an die Schaltvorrichtung zur Belichtungszeitbildung
angeschlossen. Kurz vor Erreichen der Offenstellung der Verschlußblätter 12 wird
noch der Schalter S4 durch Anlaufen des Stiftes 13c an dessen Kontaktzunge geöffnet,
wodurch sich der Kondensator C aufzuladen beginnt. Mit Erreichen der Offenstellung
der Verschlußblätter 12 trifft die Antriebsscheibe 14 mit ihrer Kante 14a auf den
Fanghebel 35 auf und wird von diesem so lange festgehalten, bis der Elektromagnet
27 stromlos wird. Dies ist dann der Fall, wenn der Kondensator sich so weit aufgeladen
hat, daß der Transistor T3 stromleitend wird. In diesem Augenblick wächst der Strom
im Transistor T3 auf Grund der Rückkoppelung dieses Transistors mit dem Transistor
T4 lawinenartig an, so daß der Transistor T4 stromlos wird. Infolgedessen bricht
das Magnetfeld im Elektromagnet 27 zusammen, so daß nach Verschwenken des Ankerhebels
32 durch die Rückstellfeder 36 die Antriebsscheibe 14 den Fanghebel 35 aus der Sperrstellung
heraus bewegen kann und ihre Ablaufbewegung fortsetzend die Verschlußblätter 12
wieder in Schließstellung überführt.
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Beim Einstellen der Kamera auf den Bereich »Manuell« wird durch den
Belichtungszeitsteller 38 der Umschalter SS von der in F i g. 6 gezeigten Stellung
in die entgegengesetzte Kontaktsteil ung gebracht, so daß das RC-Glied der elektronischen
Zeitbildungseinrichtung nunmehr von dem von Hand eingestellten Widerstand 37 und
dem Kondensator C gebildet wird. Ferner wird der Schalter S(; geöffnet, wodurch
der Einfluß des Photowiderstands 7 auf die elektronische Einrichtung für Blende
und Zeit aufgehoben ist. Nach dem Einstellen der gewünschten Belichtungszeit mittels
des Belichtungszeitstellers 38, was gleichbedeutend ist mit der Wahl eines bestimmten
Widerstandswertes im Widerstand 37, und der Blende mittels des Einstellers 42 kann
die Kamera durch Betätigen des Auslösers 6 ausgelöst werden. Hierbei folgt der Blendensteller
1 unter gleichzeitigem Schließen des Haupt- bzw. Unterbrecherschalters S1 dieser
Auslösebewegung nach, und zwar so weit, bis der Stift 43 an der Kante 42b des Handeinstellrings
42 angelaufen ist. Damit ist die gewünschte Blende eingestellt. Bei weiterem Durchdrücken
des Kameraauslösers 6 wird der Verschluß zum Ablauf freigegeben, wobei die Belichtungszeit
in an sich bekannter Weise gebildet wird.
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An Stelle eines gemeinsamen Photowiderstands für die Schaltvorrichtung
zur Blenden- und Belichtungszeitbildung kann gemäß dem Ausführungsbeispiel nach
F i g. 8 bis 10 für jede Schaltvorrichtung ein -eigener Photowiderstand 45 bzw.
46 vorgesehen sein. Diesen Photowiderständen ist ebenso wie im Ausführungsbeispiel
nach F i g. 1 bis 7 je eine Abblendvorrichtung zugeordnet, die aus einem Blendensteiler
47 bzw. 48 und von diesen betätigten Blendenlamellen 49 bzw. 50 besteht. Die Blendensteller
47 und 48 stehen durch Verzahnung 47a und 48a miteinander im Eingriff und werden
in gleicher Weise wie bei der Anordnung nach F i g. 2 vom Blendensteller 1 über
das Ritzel 10 synchron angetrieben. Durch die Anordnung eines Photowiderstandes
45 bzw. 46 für die Schaltvorrichtung für Blenden- bzw. Belichtungszeitbildung kann,
wie in F i g. 10 ersichtlich, auf den Umschalter S2 verzichtet werden. Alle übrigen
Teile der in F i g. 10 gezeigten Schaltung stimmen mit denjenigen in der Darstellung
nach F i g. 5 überein und haben auch die gleiche Funktion, so daß sich hinsichtlich
der Wirkungsweise der Anordnung nach F i g. 8 bis 10 besondere Erläuterungen erübrigen
dürften.
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Um die von den Schaltvorrichtungen für Blenden-und Zeitbildung gebildeten
bzw. eingestellten Blenden-und Zeitwerte für den Photographierenden bei Durchführung
einer Aufnahme erkennbar zu machen, können an der Kamera Vorkehrungen getroffen
sein, die ein Ablesen des jeweils eingestellten Blenden- und Belichtungszeitwertes
im Kamerasucher gestatten. Hierzu kann gemäß F i g. 11 im unteren Bereich eines
Kamerasuchers 51 ein Streifen 52 angeordnet sein, der mit dem Blendensteller
1 durch eine lediglich mittels einer gestrichelten Linie angedeuteten Getriebekette
53 verbunden ist. Der Streifen 52 kann in an sich bekannter Weise ein Grünfeld und
zwei daran sich anschließende Rotfelder oder eine die Blendenwerte von »2,8« bis
»22« enthaltende Blendenskala aufweisen. Ferner kann am Skalenstreifen 52 eine dem
Bereich der Blendenskala entsprechende Aussparung 52a vorgesehen sein, in der die
Belichtungszeitwerte sichtbar werden, welche auf einem vom Programmsteller
30 gesteuerten Skalenring 54 aufgetragen sind. An Hand dieser Anzeigevorrichtung
kann der Photographierende sowohl auf die der Aufnahme zugrunde liegende Blende
als auch die davon abhängige Schärfentiefe schließen. Solange die im Sucher 51 sichtbare
Zeigermarke 55 auf einen der Blendenwerte der Blendenskala 52 zeigt, wird die Belichtung
mit der vom Programmsteller 30 vorgewählten Belichtungszeit, beispielsweise 1/125
Sekunde durchgeführt. Steht die Zeigermarke 55 im Sucher außerhalb der Blendenskala,
beispielsweise jenseits des Blendenwertes »2,8« bzw. jenseits des Blendenwertes
»22«, so kann der Photographierende daraus schließen, daß die Schaltvorrichtung
zur Zeitbildung auf Grund der vorherrschenden Beleuchtungsverhältnisse eine längere
bzw. kürzere Belichtungszeit als die konstante, zuvor eingestellte Zeit bildet.
Durch diese Anzeigevorrichtung ist Vorsorge dafür getroffen, daß die vorbeschriebene
Programmautomatik nicht zu einer blinden, dem Photographierenden keinerlei Auskünfte
über die erzielten Belichtungswerte vermittelnden Einrichtung wird. Sie kann vielmehr
als eine sämtliche wissenswerten Informationen liefernde Automatik bezeichnet werden,
deren Kenntnis für die richtige Belichtung allerdings nicht unbedingt erforderlich
ist.
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Bei einer Kamera, die außer den elektronischen Schaltvorrichtungen
für Blenden- und Zeitbildung eine Blitzautomatik aufweist, läßt sich der Photowiderstand
7 bzw. 46 zum Zwecke der Belichtungszeitbildung im Blitzlichtbereich der Kamera
verwenden. Bei einer solchen Kamera kann die Blendenöffnung entweder
konstant
oder variabel einstellbar sein. Mit der elektronischen Zeitbildungseinrichtung läßt
sich dann eine der jeweiligen Blendenöffnung entsprechende Belichtungszeit einstellen.
Für diese Einstellung der Belichtungszeit im Blitzbereich ist es zweckmäßig, als
Blitzlichtquelle ein Gerät mit einer relativ langen Leuchtzeit, wie sie z. B. bei
Blitzlampen vorliegt, zu verwenden. Für den Fall, daß die Kamera mit einer variabel
einstellbaren Blende versehen ist, kann zur Vermeidung von Belichtungsfehlern eine
angenäherte Anpassung der Blende an die Aufnahmeentfernung im Blitzautomatikbereich
durch eine an sich bekannte Einrichtung zur Blenden-Entfernungskupplung erfolgen,
die außerdem der Berücksichtigung der Leitzahl des verwendeten Films dienen kann.