DE127534C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das vorliegende Instrument stellt eine Vereinigung eines Winkelmessers und eines Zirkels dar. Derartige Vereinigungen sind bereits bekannt. Die Neuerung bei der vorliegenden Erfindung besteht darin, dafs ein Gelenk geschaffen ist, welches ein Oeffnen des Zirkels über 90⁰ hinaus gestattet. Dies wird dadurch erreicht, dafs das als Gelenk verwendete Halbkreisscharnier so eingerichtet ist, dafs sich die beiden Scharnierhälften über einander bewegen können. Durch das vorliegende Instrument mit Doppelhalbkreisscharnier ist also das Nachlehren und Messen von Flächen, Winkeln und Linien bis i8o° frei zwischen den Schenkeln ermöglicht. Wird dem Instrument ein ganz einfacher Nonius angefügt, so können die Grade in Minuten und Secunden getheilt werden.

Auf der Zeichnung ist das Instrument dargestellt.

Fig. ι zeigt es in Ansicht,

Fig. 2 in Ansicht mit entfernter Platte e,

Fig. 3 im senkrechten Schnitt,

Fig. 4 im waagerechten Schnitt nach Linie A-B der Fig. 2.

In Fig. 5 und 6 ist Vorder- und Seitenansicht eines Schenkels dargestellt, und zwar ist derjenige Schenkel gezeigt, welcher für gewöhnlich bei Messungen von ο bis 90 ° als feststehender beibehalten wird.

Fig. 7 zeigt eine schaubildliche Ansicht des zwischen.den beiden Platten liegenden Bogenstückes,

Fig. 8 den Sperrriegel,

Fig. 9 die zugehörige Feder,

Fig. 10 eine Deckplatte mit der Halbkreisnuth, in welche ein Schwalbenschwanz des Schenkels greift.

Die Schenkel α und b sind wie bei bekannten Winkelmefsapparaten um ein Halbkreisscharnier beweglich gemacht, wodurch die Schenkel a, b stets im scharfen Winkel zusammenstofsen.

Das genannte Scharnier wird hier dadurch. gebildet, dafs an jedem der Schenkel a, b ein am besten schwalbenschwanzförmiger Bogen c, d angebracht ist, der in entsprechende Nuthen der Plätten e und f greift (Fig. 2, 3 und 4). Das Bogenstück g (Fig. 2, 3 und 7) hält die zwei Platten e und/ aus einander. Der Schenkel b ist stets beweglich.

Will man einen gröfseren Winkel als 90° messen, so mufs man auch den Schenkel α drehen. Zu diesem Zwecke hebt man an dem Stift k (Fig. 1,2 und 8) den Sperrriegel i aus einer Einkerbung der schwalbenschwanzförmigen Führung c. Hierauf läfst sich auch der Schenkel α bewegen. Eine Feder / (Fig. 2 und 9) drückt den Riegel i wieder nieder.

An jedem Schenkel ist ein Kreissegment h angebracht, das in 90 Grade eingetheilt ist. Man kann somit jeden beliebigen Winkel bis i8o° abmessen.

Die Schenkel a, b sind in Millimeter getheilt. Die unteren Enden der Schenkel sind spitz zugeschliffen.

Durch Anbringen einer Druck- oder Klemmschraube können die Schenkel an jedem beliebigen Punkt festgestellt werden.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Winkelmefsinstrument mit Halbkreisscharnier, dadurch gekennzeichnet, dafs sich der eine Schenkel des Mefsinstruments mit einer Schwalbenschwanzführung an der einen Deckplatte (e) und der andere Schenkel mit einer Schwalbenschwanzführung an der gegenüberliegenden Deckplatte (f) des Scharnierkopfes (e,f, g) bewegt.
   Eine Ausführungsform des unter i. geschützten Instruments, dadurch gekennzeichnet, dafs der eine Schenkel für Messungen bis 90 ° durch einen Sperrriegel (i) festgehalten und bei Messungen über 90⁰ durch Heben dieses Riegels freigegeben wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

   Berlin, gedruckt in der REiCHSDRücKEREt.