Gerät zum Prüfen von Gewinden. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Gerät zum Prüfen von Gewinden. Prä zisionsgewinde werden allgemein so geprüft, dass man ihren mittleren Flankendurchmesser misst. Dies geschah bis heute mittels Mikro- metern., deren Taster kugelförmige Tastf lachen haben.
Mikrometer gestatten aber eine ge naue Messung nur auf Hundertstel-Millime- ter. Zwar gibt es auch Mikrometer mit Tau sendstel-Teilung, aber das beim Mikrometer verwendete Prinzip des Nonius gestattet nur, die Tausendstel abzuschätzen, nicht aber ge nau abzulesen, also das zu machen, was bei der Messuhr dem Abschätzen der Zehntau- sendstel entspricht. Ausserdem ist das Messen mit Mikrometern umständlich.
Der Prüfende muss sein Augenmerk auf das ruhige und richtige Halten des Werkstückes und auf das Einstellen des Mikrometers richten. Hat er eingestellt und will er ablesen, so passiert es leicht, dass er zwischen dem Einstellen und dem Ablesen das Werkstück etwas bewegt, weil die Aufmerksamkeit beim Ablesen stark beansprucht wird,
was auf die Lage der Ta ster und damit auf die Ablesung eine schäd liche Rückwirkung hat. Diese Gefahr besteht auch dann, wenn das Mikrometer eingespannt ist.
Das Gerät gemäss der Erfindung behebt diese Nachteile. Es ist gekennzeichnet durch Taster mit kugeliger Tastfläche, von denen der eine, zwecks Kontrolle seiner Lage ge genüber dem andern, mit einer Messuhr in Verbindung steht. Eine Messuhr ist aber be- quemer abzulesen als ein Xikrometer, so dass Verschiebungen des Werkstückes weniger wahrscheinlich sind.
Wie schon oben gesagt, sind Taster mit kugeliger Tastfläche in der Nesstechnik be kannt. Ebenso sind Messuhren an Messgeräten bekannt. Erfindungsgemäss hingegen ist die Kombination von Tastern mit kugeliger Tast- fläche mit einer Messuhr zum besonderen Zwecke, Gewinde zu messen.
Bei hIessuhren können bekanntlich Tausendstel-Millimeter genau abgelesen werden. Ausserdem hat der Prüfende nicht mehr sein .Augenmerk auf die Einstellung des Gerätes zu richten, wie beim Mikrometer.
Ist z.-B. für Vergleichsmessun- gen die Messuhr mittels der Gewindelehre auf Null -eingestellt, so hat man nichts weiter mehr zu -tun als die zu prüfenden Gewinde zwischen die Taster zu schieben und hierauf die Uhr abzulesen. Man misst daher mit die sem Gerät auch bedeutend rascher als mit Mikrometern.
Beiliegende Zeichnung zeigt eine bei spielsweise Ausführungsform des Erfindungs- gegenstandes. Es ist: Fig. 1 eine Seitenansicht des Gerätes, Fig. 2 ein Grundriss und Fig. $ ein Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1.
Die Tasterbolzen 1 mit kugeliger Tast- fläche 2 sind in Zangen 3 bekannter Art lös bar befestigt. Sie können also ausgewechselt werden.
Während die untere -Zange an einem Arm 4 des Sockels 5 befestigt ist, ist die obere an einem Schlitten 6 montiert, der in Richtung der Tasterlängsackse längs einer Schwalbenschwanzführung 7 mittels Zahn stange 8, Ritzel 9 und Knopf 10 verschiebbar ist.
Festgestellt wird der Schlitten in den ein zelnen Stellungen mittels der Arretierschraube 11, die ihre Kraft senkrecht zur Tasterlängs- achse ausübt. Das hat den Vorteil, dass das Anziehen dieser Schraube 11 keinerlei Ein fluss auf den Zeiger der Messuhr 12 hat.
Diese Messuhr ist ebenfalls am Schlitten 6 befe- stigt. Sie ist auf nicht dargestellte Weise mit dem obern Tasterbolzen 1 derart in Ver bindung, dass sich jede Bewegung dieses obern Tasterbolzens in einer Bewegung des Zeigers 13 der Messuhr 12 äussert. Es ist lediglich zu bemerken, dass diese Verbindung eine Feder aufweist, die das Bestreben hat, den obern Tasterbolzen nach unten zu bewe gen.
Dank dieser Feder ist es auch möglich, den Schlitten 6 noch weiter nach unten zu be wegen, wenn der obere Tasterbolzen an einem Gegenstand, beispielsweise an einem Endmass ansteht.
Die Längsachse der Tasterbolzen und die Ebene der Skala 14 der Messuhr sind gegen über der Vertikalen, vom Beobachter aus ge sehen, nach hinten oben um 45 geneigt. Das hat gegenüber der vertikalen Lage dieser Längsachsen und der Skala den Vorteil, dass der Prüfende nicht mehr seinen Kopf ver drehen oder sich bücken muss, wenn er ab lesen will, sondern, dass er sich in sitzender oder stehender Stellung gerade in der zur Ablesung richtigen Lage gegenüber der Skala 14 der Messuhr befindet.
Soll nun mit dem gezeigten Gerät eine ganze Serie von Gewinden geprüft, das heisst mit einer Gewindelehre verglichen werden, so hält man zuerst' diese Lehre zwischen die beiden kugeligen Testflächen 2 und ver schiebt den Schlitten nach unten, bis beide Flächen die Lehre berühren und der Zeiger auf Null steht. Dann lässt man den Knopf 10 los, arretiert den Schlitten mittels der Schraube 11 und zieht die Lehre heraus. Nun ist das Gerät eingestellt, und die zu prüfen- den Gewinde werden zwischen die Testflä chen geführt und für jedes Gewinde am Zei ger geprüft, ob es gut oder Ausschuss ist.
Es lassen sich mit dem Gerät nicht nur ver gleichende, sondern innerhalb des Mess- bereiches der Messuhr auch absolute Messun gen vornehmen.
Die kugeligen Flächen 2 brauchen nicht beinahe ganze Kugeln zu sein, wie gezeich net, sie könnten z. B., wie bei Mikrometern, die kugelig abgerundete Spitze eines Konus bilden, nur müsste der Öffnungswinkel des Konus kleiner sein als der Winkel zwischen den Gewindeflanken.
Sämtliche auswechselbaren Kugeltastbol- zen können bis auf die zulässigen Toleranzen genau konstruiert werden, was ermöglicht, mit Endmassen jedes beliebige Gewinde ein zustellen. Das Einstellmass kann auf der Tabelle, welche jedem Gerät mitgeliefert wird, festgestellt werden.