DE127128C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

- M 127128 KLASSE 63g.

Die vorliegende Erfindung behandelt einen Fahrradsattel, bei welchem die Sitzpolster völlig unabhängig von einander jedes mit einem von einer Feder beeinfiufsten Gelenkbolzen, gelenkartig verbunden sind, und seitlich an den einzelnen Sitzflächen angreifende Federn die Bewegung dieser Sitzflächen gegen den Gelenkbolzen nachgiebig gestalten sollen. Bei ähnlichen bekannten Fahrradsätteln dienen die seitlich an den Sattelhälften angreifenden Federn nur, um die aus seiner horizontalen Lage heraüsbewegte Sattelhälfte wieder in ihre ursprüngliche Lage zurückzubringen, während eine zweite Feder auf dem Gelenkbolzen allein als Tragfeder Verwendung findet. Aus diesem Grunde ist auch bei den bekannten Einrichtungen die Bewegung der Sattelhälften aus der wagerechten Lage stets eine starre Drehbewegung um den Drehpunkt d, weil bei dieser Bewegung die Tragfeder in keiner Weise zur Erzielung einer federnden Bewegung mit beansprucht wird.

Gemäfs vorliegender Erfindung werden die seitlich an den Sattelhälften eingreifenden Federn, welche die Aufgabe zu erfüllen haben, die Sattelhälften stets in ihre wagerechte Lage zurückzubringen, derart angeordnet, dafs sie, ebenso wie die Feder für die federnde Niederbewegung des Gelenkbolzens, als Tragefedern Verwendung finden.

Man giebt hierbei der Feder für den Gelenkbolzen ungefähr die gleiche Stärke, wie den seitlichen Federn. Erfolgt daher ein Niederkippen der Sitzfläche, so wird der Drehpunkt zwischen dem Gelenkbolzen und der Sitzfläche nicht wie bei der älteren Einrichtung starr an seinem Platze verbleiben, sondern mufs eine Bewegung in der Senkrechten ausführen, so dafs also hierbei eine zusammengesetzte Bewegung, nämlich die Drehbewegung der Sitzhälfte und die Niederbewegung des Drehpunktes, erfolgt, die Bewegung selbst also gegenüber der starren Drehbewegung der älteren Einrichtung eine äufserst nachgiebige werden mufs.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand.

Fig. ι zeigt den neuen Sattel im Grundrifs,

Fig. 2 das Gestell des Sattels mit abgenommenem Sitzpolster, ebenfalls im Grundrifs,

Fig. 3 in vergröfsertem Mafsstabe einen Schnitt nach A-B der Fig. 1 und

Fig. 4 den mittleren Gelenkbolzen für eines der Polster in Vorderansicht.

An der „Bodenplatte α sind zwei schräg angeordnete Stege b befestigt. In jedem Steg b ist ein Bolzen c in einer Hülse d verschiebbar, welcher von einer Feder e beeinflufst wird. An seinem oberen Ende weist der Bolzen c ein Gelenk / auf. An dem mittleren Theil ist die Platte g, welche das Polster h trägt, befestigt. Infolge der Gelenkanordnung f kann jedes Polster Bewegungen in den Pfeilrichtungen nach Fig. 3 auf dem Bolzen c ausführen. Diese Bewegungen entsprechen denjenigen der Oberschenkel beim Fahren. Unter jedem Polster g h

Lagerexemplar

sind vorn und hinten Federn / angeordnet, welche sowohl ein starkes Federn der Polster in senkrechter Richtung ermöglichen als auch die schwingenden Bewegungen des Polsters nach vorn und hinten zu besonders sanften gestalten.

Die beiden Polster h sind vollständig unabhängig von einander, und die Bewegungen des einen Polsters beeinflussen das andere Polster in keiner Weise.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Ein Fahrradsattel mit zwei von einander unabhängigen Sitzpolstern, von denen jedes mit einem von einer Feder beeinflufsten Bolzen gelenkig verbunden ist, gekennzeichnet durch die Anordnung einer hinteren und vorderen Feder (i) für jede Sattelhälfte von ungefähr gleicher Stärke als die mittlere Feder (ej, derart, dafs alle drei Federn (i e i) als Tragefedern Verwendung finden.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.