DE1266572B - Elastische Dichtung in Balgform fuer allseitig bewegliche Gelenke, insbesondere Kugelgelenke - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

F16c

Deutsche KL: 47 b-13"

c Z

Nummer: 1266 572

Aktenzeichen: E 30926 XII/47 b

Anmeldetag: 26. Januar 1966

Auslegetag: 18. April 1968

Die Erfindung bezieht sich auf eine elastische Dichtung in Balgform für allseitig bewegliche Gelenke, insbesondere Kugelgelenke, deren einer Rand zur Festlegung am Gelenkgehäuse und deren anderer, die vom sich konisch nach der dem Gelenkgehäuse abgewandten Seite verjüngenden Gelenkzapfen durchgriffene Öffnung begrenzender Rand zum dichten Umfassen des Gelenkzapfens bestimmt ist sowie außenseitig eine Umfangsnut zur Aufnahme eines Halteringes aufweist.

Bei den bekannten Dichtungen der vorerwähnten Art ist entweder der Haltering in die Umfangsnut einvulkanisiert oder^vor dem Aufschieben des Balges auf den Gelenkzapfen in die Umfangsnut eingebracht. In beiden Fällen ist die Größe des Innendurchmessers des Halteringes gleich der Größe des von diesem umschlungenen Außendurchmessers des Balgrandes vor dem Aufschieben des Balges auf den Gelenkzapfen und beruht die dichte Anlage des Balgrandes am Zapfen nur auf der Quetschung des elastischen Materials, aus dem der Balg besteht, zwischen dem Haltering und dem Gelenkzapfen. Auf Grund dieses Umstandes sind für unterschiedliche Gelenkzapfendurchmesser verschiedene Dichtungen erforderlich; denn mit einer Dichtung lassen sich nur verhältnismäßig geringe Unterschiede in den Durchmessergrößen der Gelenkzapfen beherrschen. Bei nachträglich an dem Balg anzubringenden bzw. in die Außennut des Balgrandes einzubringenden Halteringen besteht noch der weitere Nachteil, daß das Einbringen des Halteringes eine verhältnismäßig mühselige und zeitraubende Arbeit ist, weil der Haltering über die dem Kopf des Gelenkzapfens abgewandte Nutbegrenzung, deren Außendurchmesser größer als der Innendurchmesser des Halteringes ist, gequetscht werden muß. Diese zeitaufwendige knifflige Einpaßarbeit ist mit Rücksicht auf einen zu fordernden gleichmäßig schnellen Arbeitsablauf unerwünscht.

Der Erfindung liegt vornehmlich die Aufgabe zugrunde, eine Dichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit welcher sich ein großer Bereich unterschiedlicher Durchmesser des Gelenkzapfens beherrschen läßt, sich ein verbessertes dichtes Umfassen des Gelenkzapfens ergibt und welche sich dennoch leicht und schnell ohne Aufwand von Mühe aufbringen läßt.

Im wesentlichen zur Lösung dieser Aufgabe weist nach der Erfindung der zum Umfassen des Gelenkzapfens bestimmte und die Durchgriffsöffnung für diesen begrenzende Balgrand vor dem Aufbringen der Dichtung auf den Gelenkzapfen einen Außendurchmesser von geringerer Größe als die Größe des Elastische Dichtung in Balgform für allseitig
bewegliche Gelenke, insbesondere Kugelgelenke

Anmelder:

A. Ehrenreich & Cie.,

4000 Düsseldorf-Oberkassel,

Hansa-Allee 186-190

Innendurchmessers des Halteringes und einen beim Aufschieben der Dichtung auf den Gelenkzapfen aufzuweitenden Innendurchmesser auf.

Hierdurch ist erreicht, daß zum dichten kraftschlüssigen Umfassen des Gelenkzapfens die Formelastizität des die Dichtung bildenden Materials ausgenutzt wird, was die Beherrschung eines großen

ao Bereiches unterschiedlich großer Durchmesser zuläßt, mit nachfolgender möglicher Ausnutzung der Materialelastizität durch Quetschung des Balgrandes zwischen dem Haltering und dem Gelenkzapfen, und daß sich die Dichtung trotz der Vorsehung eines Halteringes mühelos aufbringen läßt, weil vor dem Aufbringen der Dichtung der über den Balgrand schiebbare Haltering durch das Aufweiten des Balgrandes beim Aufschieben in die Umfangsnut des Balgrandes gelangt, welche sich mit ihrem Grund gegen den Haltering preßt. Je nach den Unterschieden der Durchmessergrößen des Gelenkzapfens können Halteringe von verschieden großem Innendurchmesser verwandt werden.
Die Erfindung läßt eine Ausführungsform zu, bei welcher der Haltering durch den zum Umfassen des vom Gelenkzapfen zu durchgreifenden Balgrandes bestimmten und hierzu entsprechend eingezogenen Außenrand eines aufweitbaren Schalenringes mit am Gelenkzapfen anliegendem Bodenrand gebildet ist.

Die Aufweitbarkeit des Schalenringes kann beispielsweise dadurch erreicht sein, daß der Bodenrand entsprechende innenseitige Einschiitzungen bzw. winklige Ausschnitte aufweist. Auch kann der Bodenrand innenseitig durch sich beim Aufschieben nach außen umlegende Zungen gebildet sein. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Schalenring aus aufweitbarem Werkstoff zu bilden und die Aufweitbarkeit z. B. durch entsprechende Stärkenbemessung nach dem den Haltering bildenden Teil zu bzw. in diesen Teil aufzuheben bzw. nahezu aufzuheben.

Die Zeichnimg veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung.

809 539/200

A b b. 1 läßt das erste Ausführungsbeispiel im Aufriß vor dem Einbringen des Dichtungsbalges in die mit einem Kugelgelenk zusammengebaute Lage ererkennen;

Abb. 2 gibt das Kugelgelenk nach dem Zusammenbau mit dem Dichtungsbalg wieder;

Ab b. 3 zeigt im Aufriß ein Kugelgelenk mit durch einen Schalenring gebildetem Haltering für den Dichtungsbalg vor dem Einbringen des Dichtungsbalges in die mit dem Kugelgelenk zusammengebaute Lage;

Abb. 4 verdeutlicht den Dichtungsbalg und Haltering nach A b b. 3 nach erfolgtem Zusammenbau mit " dem Kugelgelenk.

Bei beiden Ausführungsbeispielen sind das Gelenkgehäuse mit 1 und der Gelenkzapfen mit 2 bezeichnet. Der Dichtungsbalg aus elastischem Werkstoff, wie Gummi, Polyurethankunststoff od. dgl., ist mit der Bezugsziffer 3 versehen. Sein dem Gelenkgehäuse zugewandter Rand 4 ist bei den gezeigten Ausführungsbeispielen zum Einrasten in eine Umfangsnut 5 des Gelenkgehäuses am Austritt des Gelenkzapfens aus diesem bestimmt und mit einem Ring 6 in der Umfangsnut festgelegt.

Der die Durchgriffsöffnung des Gelenkzapfens begrenzende Rand 7 des Dichtungsbalges weist eine äußere Umfangsnut 8 auf, welche zur Aufnahme eines in A b b. 1 und 2 mit 9 bezeichneten Halteringes bestimmt ist.

Wie aus den Abbildungen ersichtlich ist, hat der den Gelenkzapfen 2 umfassende Rand 7 des Dichtimgsbalges nur eine solche Durchmessergröße, daß der Rand beim Hochschieben des Dichtungsbalges, d. h. beim Verschieben des Dichtungsbalges gegen den Kopf des Gelenkzapfens oder das Gelenkgehäuse aufgeweitet wird, also sich auf Grund der Formelastizität gegen den Gelenkzapfen verspannt. Der in A b b. 1 und 2 mit 9 bezeichnete, starre Haltering hat einen Innendurchmesser, der größer als der größte Außendurchmesser des Randes 7 vor dem Aufschieben des Dichtungsbalges auf den Gelenkzapfen ist. Der Haltering 9 wird zusammen mit dem Dichtungsbalg gegen den Kopf des Gelenkzapfens bzw. gegen das Gelenkgehäuse verschoben. Infolge der hierbei eintretenden Aufweitung des Randes 7 tritt der Haltering in die Nut 8 und wird der Rand zwischen dem Haltering und dem Gelenkzapfen eingespannt sowie festgequetscht, so daß der Rand 7 den Gelenkzapfen mit der Wirkung seiner Formelastizität und mit der Wirkung seiner Materialelastizität umfaßt.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 und 4 ist der Haltering 9' durch den eingezogenen Außenrand des Schalenringes 10 gebildet. Der Schalenring ist mit seinem Bodenrand 11 aufweitbar, so daß beim Anschieben des Dichtungsbalges und des Schalenringes aus der in A b b. 3 gezeigten Lage gegen das Gelenkgehäuse in die in Abb. 4 wiedergegebene Lage sich einstellt.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Elastische Dichtung in Balgform für allseitig bewegliche Gelenke, insbesondere Kugelgelenke, deren einer Rand zur Festlegung am Gelenkgehäuse und deren anderer, die vom sich konisch nach der dem Gelenkgehäuse abgewandten Seite verjüngenden Gelenkzapfen durchgriffenen Öffnung begrenzender Rand zum dichten Umfassen des Gelenkzapfens bestimmt ist sowie außenseitig eine Umfangsnut zur Aufnahme eines Halteringes aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Umfassen des Gelenkzapfens bestimmte und die Durchgriffsöffnung. für diesen begrenzende Balgrand vor dem Aufbringen der Dichtung auf dem Gelenkzapfen einen größten Außendurchmesser von geringerer Größe als die Größe des Innendurchmessers des Halteringes und einen beim Aufschieben der Dichtung auf den Gelenkzapfen aufzuweitenden Innendurchmesser aufweist.

2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltering durch den zum Umfassen des vom Gelenkzapfen zu durchgreifenden Balgrandes bestimmten und hierzu entsprechend eingezogenen Außenrand eines aufweitbaren Schalenringes mit am Gelenkzapfen anliegendem Bodenrand gebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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