DE1245861B

DE1245861B - Vorrichtung zum Austragen von Materialien aller Korngroessen aus Bunkern, insbesondere von Brenngut aus Schachtoefen, und Verfahren hierzu

Info

Publication number: DE1245861B
Application number: DESCH34958A
Authority: DE
Inventors: Magnus Scholz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1964-04-11
Filing date: 1964-04-11
Publication date: 1967-07-27

Description

Vorrichtung zum Austragen von Materialien aller Korngrößen aus Bunkern, insbesondere von Brenngut aus Schachtöfen, und Verfahren hierzu Schachtöfen zum Brennen von Ton, Kalk, Dolomit od. dgl. benötigen zum Austragen des gebrannten Gutes Vorrichtungen. Es ergibt sich dabei die Forderung, daß das oben in den Schachtofen eingesetzte und langsam nach unten wandernde Gut gleichmäßig in allen Abschnitten des Schachtquerschnittes ausgetragen wird. Dieses ist erforderlich, um die Gleichmäßigkeit der Durchwärmzeit oder Entsäuerung für alle Gutstücke zu gewährleisten, insbesondere bei Beheizung mit festen Brennstoffen (Mischfeuerung) nicht durch schiefe Feuerlage ungünstig zu beeinflussen. Es sind mechanische Vorrichtungen bekannt, bei denen das Einsatzgut unter anderem mittels Schubtischen, hin- und hergehender Roststäbe oder aber durch große, mit Zähnen besetzte Walzen ausgetragen wird. Andere verwenden Drehteller oder Stößel.
Alle diese Vorrichtungen werden mechanisch betätigt. Sie sind in der Konstruktion aufwendig, einem großen Verschleiß ausgesetzt und nicht wartungsfrei. Andere verwenden Kassetten mit eingebauten Schwingelementen. Gerade hier, wie auch bei einigen mechanischen Austragsvorrichtungen wird der Schachtquerschnitt durch erforderliche Sättel oder Einbauten stark verengt.
Das Einsatzgut wird durch diese zurückgehalten und damit der gleichmäßige Brand ungünstig beeinflußt. Hinzu kommt, daß es über diesen Sätteln oder Einbauten leicht zur Brückenbildung kommt, die durch die Austragsvorrichtung nicht zerstört wird.
Eine gute Zugänglichkeit ist zu den Störungsquellen nicht gegeben.
Alle diese Vorrichtung arbeiten also in ihren Funktionen größtenteils nicht so, wie es zum Zweck der gleichmäßigen Austragung des Brenngutes sowie in bezug auf Steuerung und Regelbarkeit und der Sicherheit bei Dauerbetrieb erforderlich ist.
Die Erfindung setzt sich die Aufgabe, das Einsatz- oder Brenngut so auszutragen, daß dasselbe ohne Rücksicht auf Stück- oder Korngröße gleichmäßig über den ganzen Schachtquerschnitt ausgetragen wird und daß das insbesondere bei Schachtbrennöfen mit mittlerer Luftzufuhr durch Luftdüse sich vor diese legende Gut laufend entfernt wird.
Außerdem setzt sich die Erfindung das Ziel, eine Austragung zu schaffen, die für alle, das heißt für kleinste und größte Querschnitte gleich gut geeignet ist, keiner Wartung bedarf, verschleißsicher und allseits gut zugänglich ist sowie eine Steuerung und Regelung in bezug auf Leistung und Gleichmäßigkeit des Austrags auf einfachstem Wege ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird zu diesem Zweck der in mehrere Schwingelemente unterteilte Teller über Stößel von außerhalb des Mantels liegenden Schwingelementen erregt.
Angelenkte dynamische oder magnetische Schwingelemente fördern das auf dem Schwingteller liegende Gut entsprechend der Förderrichtung in den Auslaufbunker oder Trichter. Der Schwingteller ist in seiner Größe so ausgebildet, daß das auszutragende Gut ringsum frei abböscht. Zweckmäßig ist er kegelförmig ausgebildet, wobei die Schräge knapp unter dem Rutschwinkel des Gutes liegt. Hierdurch wird der Kraftbedarf der Schwingelemente auf ein Minimum herabgesetzt. Die durch Schwingungen erzeugte Wurfbewegung gewährleistet eine Förderung auf dem ganzen Schwingteller und damit über den Schachtquerschnitt. Durch die Wurfbewegung wird weiterhin die mechanische Beanspruchung und damit ein Verschleiß vermieden.
Es ist weiterhin als zweckmäßig erkannt, die Schwingelemente reihum und nacheinander laufen zu lassen. Durch diese im Schacht beim Abziehen erfolgende schraubenförmige Bewegung wird Ansetzen und damit Stauung oder Brückenbildung weitgehendst vermieden.
Bei Schachtbrennöfen hat das Austragsgut entsprechend der zulässigen Schachtbelastung eine bestimmte Austragstemperatur. Durch im Austrag angesetzte Thermostate für jedes Schwingsegment wird diese gemessen und auf einen Zweipunkt-Regler übertragen. Wird. die eingestellte Solltemperatur an einer Stelle überschritten, so wird das dazugehörige Schwingsegment beim Umlauf übersprungen und zwar so lange, bis die eingestellte Solltemperatur wieder erreicht ist Hierdurch wird einmal erreicht, daß das Feuer sich bei eventueller schiefer Feuerlage automatisch gerade zieht. Zum anderen kann der Ofen entsprechend der gewünschten oder zu- lässigen Leistung und der hierfür eingestellten Austragstemperatur nie überfordert werden. Die einzelnen Schwingelemente sind zum Abgleichen in ihrer Leistung regelbar. Die Gesamtleistung und damit die Austragsleistung ist durch eine einfache Möglichkeit, z. B. Potentiomter, einzustellen.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes beispielsweise dargestellt.
Fig.1 zeigt im Schnitt den unteren Teil eines Schachtbrennofens mit einem kegelförmigen, in mehrere Segmente unterteilten Schwingteller und außen angesetzten Schwingelementen; F i g. 2 zeigt die Austragung nach F i g. 1 in der Draufsicht.
Im einzelnen bezeichnet das Bezugszeichen 1 den Ofenmantel, das Bezugszeichen 2 den Tragring, das Bezugszeichen 3 die Schachtausmauerung und das Bezugszeichen 4 den Ofenbunker oder Trichter.
Die Schwingsegmente 5 stützen sich über Schwingmetall- oder Federelemente 6 auf dachförmig ausgebildete Konsolen 7 ab. Die innen oder außen angeordneten Schwingelemente 8 erregen über Stößel 15 die Schwingsegmente 5, so daß das Einsatzgut gefördert und damit in den Ofenbunker oder Trichter 4 ausgetragen wird.
Von hier erfolgt der weitere Abzug. Eine Thermostat-Steuerung mit den Thermostaten 9 und dem Zweipunkt-Regler 10 regelt die Austragung temperaturabhängig.
Durch das Luftzuführungsrohr 11 wird die Verbrennungsluft durch die ein- oder mehrteilige Luftdüse 12 in den Ofenschacht geführt. Ein als Käfig ausgebildeter Ring 13 bestimmt die Abböschung des Gutes, so daß dieses durch den hierdurch gebildeten Zwischenraum auf den Schwingsegmenten 5 rundum frei ausgetragen wird.
Schau- und Einsteigtüren 14 gewährleisten eine gute Beobachtung und Einsteigmöglichkeit zur Austragung.

Claims

Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum Austragen von Materialien aller Korngrößen aus Bunkern, insbesondere von Brenngut aus Schachtöfen, unter Verwendung eines leicht kegeligen Tellers, der gleichzeitig Abschluß und Austragsorgan ist, d a -durch gekennzeichnet, daß dieser in mehrere Schwingsegmente (5) unterteilte Teller über Stößel (15) von außerhalb des Mantels (1) liegenden Schwingelementen (8) erregt wird.
2. Verfahren zu dieser Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingelemente (8) einzeln reihum arbeiten und über Thermostat-Steuerung (9 und 10) derart gesteuert werden, daß bei Überschreiten der eingestellten Solltemperatur das zugeordnete Schwingsegment (5) nicht anspricht und so lange übersprungen wird, bis die eingestellte Solltemperatur wieder unterschritten wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 967610, 935936, 881 326, 874 278, 502 763; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 036 167; französische Patentschrift Nr. 1310956.