DE124567C - - Google Patents

Description

PATENTAMT

JVr 124567 KLASSE 42 c.

Der in der beiliegenden Zeichnung (Fig. ι Grundrifs und Fig. 2 Seitenansicht) dargestellte Apparat beseitigt die Mangel, welche den bisher auf Schiffen gebräuchlichen Entfernungsmessern dadurch anhaften, dafs sie nur .Messungen zulassen, wenn das Schiff auf beträchtliche Strecken seinen Kurs nicht ändert. Die Kursänderung des Schiffes hat bei vorliegendem Apparat auf die Messung keinen Einflufs, und der Apparat gestattet noch dazu, die Entfernung des Schiffes von mehreren Festpunkten gleichzeitig und demzufolge auch die Entfernung dieser Punkte von einander zu bestimmen. Zu diesem Behufe wurde das an sich bekannte Instrument mit zusätzlichen, je um ein und denselben Drehpunkt angeordneten Winkelarmen versehen, deren Zahl sich danach richtet, von wie viel Punkten man gleichzeitig die Entfernung des Schiffes messen will. Der eine Drehpunkt ist längs des Mittelschenkels des Apparates verschiebbar.

Der Apparat besteht aus einer in der Mitte angeordneten Schiene a, welche mit einer Eintheilung versehen ist, deren Einheit Meilen oder Kilometer etc. darstellen. An einem Ende dieser Schiene α sind Arme b und b^l drehbar befestigt, die unabhängig von der Schiene um den Zapfen c gedreht und in irgend einer Lage mittelst der Klemmschraube d festgestellt werden können. Ein weiteres System von drehbaren Armen e und e¹ ist ebenfalls an der Schiene α befestigt und kann sich darauf mit Führungen f längs verschieben, so dafs es sich mehr oder weniger den Schenkeln b nähern kann. Diese Arme e und e¹ können in jeder Lage durch die Schraube g festgestellt werden. Beide Armsysteme sind mit Eintheilungen versehen und um ihre Drehzapfen herum ist eine Gradeintheilung h angebracht. Es kann somit der Winkel, den jeder dieser Arme mit der feststehenden Schiene α einschliefst, bequem gemessen werden.

Wenn bei dem Gebrauche des Apparates ein fester Punkt an der Küste sichtbar wird, so wird der mittlere Schenkel α mittels des Kompasses oder sonstwie in den Kurs des Schiffes eingestellt und einer von den drehbaren Armen, z. B. b, wird auf den festen Punkt gerichtet und in dieser Lage festgestellt. Er ist alsdann unter einem Winkel von so und so viel Graden eingestellt. Das Schiff legt hierauf eine gewisse Entfernung zurück und das andere Armsystem wird längs der Schiene α verschoben und auf eine Entfernung eingestellt, die derjenigen, welche das Schiff zurückgelegt hat, entspricht. Nun wird der in Frage stehende feste Gegenstand an der Küste durch einen der Arme e oder e¹ angezielt (siehe die punktirten Linien in der Zeichnung). Da das Schiff während dieser Zwischenzeit eine gewisse Entfernung zu durchlaufen hat, so werden die Arme b und e verschiedene Winkel mit dem Kurs des Schiffes machen, wie z. B. in den vollausgezogenen Linien des Armes b und den gestrichelten Linien des Armes e dargestellt ist, welche sich an einem gewissen Punkt in ihrer Länge schneiden. Die Entfernung zwischen den Drehzapfen der Arme b und e stellt auf der Schiene a die Entfernung, die das Schiff zurückgelegt hat, dar. Die Ent-

fernung des Zapfens des Armes b von dem Schnittpunkt mit dem Arm e zeigt die wirkliche Entfernung des Schiffes von dem festen Gegenstand an der Küste an, während ein Loth von dem Schnittpunkt nach der Schiene a den zum Kurs normalen Abstand des Schiffes anzeigen wird.

Wenn die genaue Entfernung des Fahrzeuges von zwei feststehenden Punkten zu bestimmen ist, so kommen die Zusatzarme b^l e^l in Verwendung; die Mefsmethode bleibt dieselbe und ist zweimal auszuführen; eine einfache Addition giebt dann die gewünschte Entfernung von zwei festen Gegenständen, welche vorwärts und rückwärts vom Schiffe liegen. In gleicher Weise kann mit drei Armen von drei Punkten die Entfernung bestimmt werden u. s. w.

Die Schiene α ist zweckmäfsig so gebogen, wie in Fig. 2 gezeigt ist, so dafs sie an jedem passenden festen Gegenstand befestigt werden kann.

Ein Instrument dieser Art wird insbesondere nützlich sein bei Nacht, wenn keine andere Methode zur Bestimmung der

Entfernung

eines Fahrzeuges von der Küste benutzt werden kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Apparat zum Messen von Winkeln und Entfernungen, bei welchem an einer mit Eintheilung versehenen Schiene (a) zwei Arme (b e) befestigt sind, die in beliebigem Winkel zur Schiene (a) und in beliebigem Abstand von einander eingestellt werden können, dadurch gekennzeichnet, dafs diesen Armen Zusatzarme (b^l e¹) hinzugefügt sind, deren Zahl sich danach richtet, von wie viel Punkten gleichzeitig die Entfernung des beweglichen Punktes gemessen werden soll.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.