DE1238680B - Kreisel - Google Patents
KreiselInfo
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- G01C19/00—Gyroscopes; Turn-sensitive devices using vibrating masses; Turn-sensitive devices without moving masses; Measuring angular rate using gyroscopic effects
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Description
DeutscheKl.: 42 c-25/51
Nummer: 1 238 680
Aktenzeichen: A 44719IX b/42 c
Anmeldetag: 6. Dezember 1963
Auslegetag: 13. April 1967
Die Erfindung betrifft die Lagerung und den Antrieb eines Kreisels mit drei Freiheitsgraden.
Es ist bekannt, den Rotor eines Kreisels mit drei Freiheitsgraden kardanisch zu lagern und durch einen
gehäusefest angeordneten Motor unter Mitdrehung der Kardanlagerung anzutreiben. Ein solcher Kreisel
hat die Eigenschaft, einer Drehung des Gehäuses direkt zu folgen, und kann daher als zweiachsiger
Wendegeschwindigkeitsmesser verwendet werden. Die Lagerelemente der Kardanlagerung bestehen aus
Kugel- oder Zapfenlagern.
Die Präzessionsgeschwindigkeit eines solchen Kreisels ist hauptsächlich von der Reibung in den Lagerelementen
der Kardanlagerung abhängig und läßt sich bei einem gegebenen Kreisel nicht verändern,
insbesondere nicht verkleinern. Dies ist für den praktischen Einsatz von Nachteil.
Erfindungsgemäß wird dieser Nachteil dadurch beseitigt, daß die innere und/oder die äußere Kardanachse
durch drehelastische Elemente gebildet wird.
Solche drehelastischen Elemente sind an sich bei nicht rotierenden kardanischen Lagerungen bekannt.
Sie sollen dort das Auftreten von Reibungsmomenten vermeiden und gleichzeitig ein federndes Rückstellmoment
erzeugen. Durch die erfindungsgemäße Verwendung solcher drehelastischer Elemente bei
Kreiseln mit rotierender Kardanlagerung tritt zu den bekannten Eigenschaften dieser Elemente eine neue
Wirkung, und zwar stellen die federnden Elemente und die Massen der Kardanlagerung ein schwingungsfähiges
Gebilde dar, dessen auf den Rotor wirkendes und für die Präzessionsgeschwindigkeit maßgebendes
Reaktionsmoment von der Drehzahl abhängig ist, so daß die Präzessionsgeschwindigkeit durch die Drehzahl
beeinflußbar ist.
Insbesondere hat sich nun aber herausgestellt, daß man durch optimale Abstimmung zwischen der
Drehzahl des Antriebsmotors und dem Rückstellmoment der drehelastischen Elemente auch ein fast
vollständiges Verschwinden des Reaktionsmoments und damit eine Minimalisierung der Präzession erreichen
kann, so daß der erfindungsgemäße Kreisel bei dieser speziellen Bemessung nunmehr in kleinen
Schwenkbereichen auch als freier Kreisel verwendet werden kann.
An Hand der Zeichnungen werden Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Kreisels;
F i g. 2 ist eine teilweise weggebrochen dargestellte perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausfüh-KreiseI
Anmelder:
American Bosch Arma Corporation,
Garden City, N. Y. (V. St. A.)
Garden City, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. H. H. Willrath und
Dipl.-Ing. H. Roever, Patentanwälte,
Wiesbaden, Hildastr. 18
Als Erfinder benannt:
Edwin W. Howe, North Baldwin, Ν. Υ. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 10. Dezember 1962
(243 263),
V. St. ν. Amerika vom 10. Dezember 1962
(243 263),
vom 28. Juni 1963 (291546)
rungsform der als Kardanachsen verwendeten drehelastischen Elemente;
F i g. 3 ist ein Schnitt durch das Element nach F i g. 2 entlang der in diese Figur eingetragenen
Linie 3-3 und zeigt das drehelastische Element in der Nullage;
3u F i g. 4 zeigt in ähnlicher Darstellung wie F i g. 3 das drehelastische Element im Fall einer Verdrehung;
Fig. 5a und 5b sind schematische Darstellungen von Betriebszuständen eines Kreisels der in Fig. 1
dargestellten Art, für eine bestimmte Bezugsstellung des Rotors und eine Rotorlage, die sich von der Bezugslage
um eine viertel Umdrehung unterscheidet;
F i g. 6 ist eine graphische Darstellung, die zur Erläuterung der erfindungsgemäß erzielten Wirkung
dient;
F i g. 7 und 8 sind teilweise geschnittene Ansichten, die die Anwendung der Erfindung auf zwei andere
Kreiselbauarten zeigen.
Gemäß F i g. 1 wird der Kreiselrotor 10 von einem Motor 8 aus über eine gelagerte Welle 11 und ein
Kardangelenk 12 angetrieben, das es gestattet, daß die Umlaufachse des Rotors 10 innerhalb eines breiten
Bereichs bezüglich der Winkelstellung gegenüber der Drehachse der Welle 11 verschwenken kann. Zu
dem Kardangelenk 12 gehört der Kardanring 13, der auf der Welle 11 mittels der zueinander koaxialen
Schwenkelemente 14, 14^4 abgestützt ist und seiner-
709 549/96
seits über die ebenfalls zueinander koaxialen Schwenkelemente 15, 15 A den Rotor 10 trägt. Die
Mittellinie der Schwenkelemente 14, 14,4 liegt natürlich senkrecht zur Mittellinie der Schwenkelemente
15, 15 Λ. Selbstverständlich können der Motor 8 und die Lager für die Welle 11 an einem gemeinsamen
Tragrahmen befestigt sein, der beispielsweise von einem zu steuernden oder zu stabilisierenden
Fahrzeug getragen wird.
Beim Antrieb der Welle 11 durch den Motor 8 ι dreht sich der Rotor 10 und ist bestrebt, in seiner
Drehebene zu verbleiben, auch dann, wenn die Welle 11 in Winkelrichtung gegenüber der Rotordrehachse
verschwenkt wird, beispielsweise durch eine Steuerbewegung des Fahrzeugs, in das der Krei- ι
sei eingebaut ist. Abnahmevorrichtungen 16, 16 A, die an demselben Tragrahmen befestigt sind, an dem
die Lager der Welle 11 ebenfalls befestigt sind, tasten jegliche relative Winkelverschiebung zwischen
der Welle 11 und dem Kreiselrotor 10 um die Ach- ζ sen X-X' und Y-Y' ab. Je nach dem Verwendungszweck
des Kreisels können diese Signale für eine ganze Anzahl von Zwecken herangezogen werden.
Beispielsweise können diese Signale Servomotoren einschalten, um den Tragrahmen in einer Stellung zu as
halten, in der die Drehachsen der Antriebswelle und des Kreiselrotors genau parallel sind, wie z. B. in
einem Richtungsanzeiger, oder können zur Steuerung einer Flugzeug-Automatiksteuerung benutzt werden.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung werden die Schwenkelemente 14, 14 A, 15 und 15 A jeweils
durch eine Federlagerung gebildet. Eine solche Lagerung ist in den Fig. 2 und 3 gezeigt und ist
von bekannter Art, wie sie bereits früher für andere Zwecke verwendet worden ist. Bei der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsform dieser Federlagerung sind die gegenüberliegenden Enden eines
Paares von rechteckigen Blattfedern 17, 18 z. B. durch Punktverschweißung oder Verlötung an den
zylindrischen Außenflächen zweier einander gegenüberliegender, konzentrischer Zylindersegmente 19,
20 befestigt, wobei die Hauptebenen der Blattfedern über Kreuz und genau senkrecht zueinander liegen;
die Achse der Kreuzung a-a liegt genau auf den Mitten der Federbreite und fällt mit der Symmetrieachse
der Federn zusammen. Falls es zur Erhöhung der Festigkeit zweckmäßig ist, können die Enden der
Federn in engen, flachen Schlitzen in den Stangen gelagert werden. Zur Erleichterung der Handhabung
und Befestigung in dem Kreisel sind die Zylindersegmente 19 und 20 z. B. durch Verlötung an einem
oberen zylindrischen Ring 21 und einem unteren zylindrischen Ring 22 befestigt. Der Ring 21 hat im
Bereich seiner Befestigung an dem Segment 19 eine erhöhte Wandstärke, so daß zwischen diesen beiden
Teilen Luft frei bleibt, und der Ring 22 hat in ähnlicher Weise im Bereich seiner Befestigung an dem
Segment 20 eine erhöhte Wandstärke, so daß zwischen der Stange 20 und dem Ring 21 Luft frei
bleibt.
Ein Ring 21 ist am einen Element des Kardangelenks, z. B. an der Welle 11, und der andere Ring
22 an dem anderen Element des Kardangelenks, also z. B. an dem Kardanring 13, befestigt. Diese Befestigung
kann z. B. dadurch erfolgen, daß in den jeweiligen Teilen zylindrische Aussparungen vorgesehen
werden, in die die zylindrischen Ringe der Schwenkelemente fest eingeschoben werden, wonach
sie in der Aussparung festgeschweißt oder festgelötet werden. Infolge dieser Konstruktion kann sich die
Welle 11 um die Mittellinie durch die Schwenkelemente 14, 14 A gegenüber dem Kardanring 13
verdrehen, während letzteres sich um die Achse durch die Schwenkelemente 15, 15 Λ gegenüber dem
Rotor 10 verdrehen kann, und zwar jeweils um einen beträchtlichen Winkel ohne Reibung und mit verhältnismäßig
geringem Rückstellmoment. Die Blattfedern sind im übrigen in seitlicher und radialer
Richtung gegenüber der Welle 11 beträchtlich steif und kräftig und deshalb durchaus in der Lage, einen
verhältnismäßig schweren Rotor 10 zu tragen, ohne daß hierzu besondere Vorkehrungen, wie z. B. ein
Flüssigkeitslager für den Rotor, erforderlich sind.
Die Anordnung ist so getroffen, daß die Federn in der Nullage entspannt sind. Im Betrieb erzeugt die
Verformung der Federn 17, 18 eine geringfügige Bewegung der Kreuzungsachse a-a der Federn 17,18 in
jedem Federzapfen, beispielsweise von der Stelle a zur Stelle d in F i g. 4, in der diese Bewegung übertrieben
groß dargestellt ist. Um diese mögliche Federquelle in ihrer Wirkung zu verringern, sind
vorzugsweise die Ebenen der Federn im Federzapfen 14 in Winkelrichtung verschoben gegenüber den
Ebenen der Federn im Federzapfen 14A, so daß die Relativbewegung der Kreuzungsachsen der Federn
im Zapfen 14 und im Zapfen 14 A bei Winkelverschiebung zwischen der Welle 11 und dem Kardanring
13 eine Rotationsbewegung, keine seitliche Bewegung, ist. Außerdem findet die Winkelverschiebung
der Kreuzungsachse vorzugsweise in der Rotationsebene des Kardanringes 13 senkrecht hierzu statt,
damit nicht unerwünschte Drehmomente über die Federzapfen 15, 15 A auf den Rotor 10 ausgeübt
werden. Diese Winkelverschiebung innerhalb der Rotationsebene des Kardanringes 13 gewährleistet, daß
die Lagerungsmitte sich im Betrieb nicht verschiebt. Jedoch sind die letztgenannten Effekte, die durch die
Bewegung der Achse a-a hervorgerufen werden, verhältnismäßig gering, insbesondere bei kleinen Winkeln
der Federverformung, und können in fast allen Anwendungsfällen der Erfindung vernachlässigt werden.
Die Blattfederzapfen können derart ausgebildet werden, daß sie nur ein sehr geringes Rückstellmoment
ausüben, wobei dann auch das auf den Rotor wirkende Reaktionsmoment der mitrotierenden
Kardanlagerung sehr klein ist. Im übrigen hat sich aber herausgestellt, daß gerade das Vorhandensein
eines kleinen Rückstellmoments einen besonderen Vorteil bringt insofern, als dann, wenn die Welle 11
bei oder in Nähe einer bestimmten Drehzahl, die als die wirksame Resonanzdrehzahl bezeichnet wird, angetrieben
wird, die auf den Rotor 10 ausgeübten Reaktionsmomente um eine Achse senkrecht zu seiner
Umlaufachse kleiner werden, während die Präzessionsperiode des Kreisels größer wird, und zwar
nennenswert größer als diejenige, die zu erwarten wäre, wenn die Antriebswelle gegenüber der Rotor-Umlaufachse
in Winkelrichtung verschoben wird.
Eine Untersuchung dieses Phänomens hat zu der folgenden Erklärung geführt. Hierzu wird auf die
Fig. 5a und 5b Bezug genommen, die den Rotor 10, den Kardanring 13, die antreibende Welle 11 und
die Schwenkelemente 14, 14/4 und 15, 15 A in zwei Stellungen zeigen, die sich bei Verdrehung der Welle
11 und bei zur Welle 11 geneigtem Rotor 10 in zwei
um 90° voneinander entfernte Stellungen ergeben. Diese Schwenkelemente 14, 14 A und 15, 15 A haben
eine geringe Federkonstante um die Lagerungsachsen, angedeutet durch die schematische Darstellung
von Schraubenfedern in den Fig. 5a und 5b. Im statischen Zustand ist die Kopplung des Rotors
10 das Ergebnis der Federhemmung durch die inneren Schwenkelemente 14, IAA, wenn der Rotor in
der Stellung nach F i g. 5 a ist, dargestellt durch die Feder 14', und das Ergebnis der Federhemmung an
den äußeren Schwenkelementen 15, 15^1, wenn er in der Stellung nach F i g. 5 b ist, dargestellt durch die
Federn 15'.
Es ist ersichtlich, daß dann, wenn die Mittellinie des Rotors 10 mit der Mittellinie der Antriebswelle
11 nicht fluchtet, wenn die Welle 11 verdreht wird, der Kardanring 13 eine Oszillationsbewegung um die
Schwenkelemente 14, IAA und 15, 15^4 ausführen muß. Die Beschleunigung des oszillierenden Kardanringes
gemeinsam mit der Trägheit des Kardanringes um drei Achsen führt zu der Erzeugung von Reaktionsdrehmomenten
um die Lagerungsachsen. Diese Reaktionen werden erzeugt durch die Tragwelle 11
und den Kreiselrotor 10. Das Verhalten des Kreisels kann durch Betrachten der Tatsache erklärt werden,
daß die gesamte Hemmung zwischen dem Kreisel und der rotierenden Welle aus zwei Wirkungen zusammengesetzt
ist, und zwar erstens der Federhemmung der Schwenkelemente 14, 14 A und 15, 15 Λ
und zweitens einem der Federwirkung entgegengesetzten Effekt infolge des oszillierenden Kardanringes.
Die erste Wirkung ist konstant und hat die Folge, daß der Kreiselrotor in einer Richtung präzediert.
Die zweite Wirkung hängt von der Trägheit des Kardanringes um drei zueinander senkrechte Achsen ab
und wird größer mit dem Quadrat der Drehzahl und bewirkt eine Präzession des Kreiselrotors in der entgegengesetzten
Richtung. Bei einer, und zwar einer einzigen Drehzahl ist der drehzahlabhängige, entgegen
der Federwirkung gerichtete Effekt genau gleich und entgegengesetzt dem gleichbleibenden Federeffekt,
so daß dann als Gesamtwert eine Hemmung Null auf den Kreisel ausgeübt wird. Die in dem Diagramm
F i g. 6 dargestellte Abhängigkeit der Präzessionsperiode des Kreisels von seiner Drehzahl gleicht
der Charakteristik eines mechanischen Resonanzsystems, und aus diesem Grund ist die Drehzahl für
die maximale Präzessionsperiode als »wirksame Resonanzdrehzahl« bezeichnet worden. Unterhalb dieser
kritischen Drehzahl überwiegt die Federhemmungswirkung, oberhalb dieser Drehzahl dagegen
das durch die Trägheit bedingte Reaktionsdrehmoment, und dies führt ebenfalls zu einer wirksamen
Versteifung des Systems.
Bei einem spezifischen Ausführungsbeispiel einer Ausfiihrungsform der Erfindung ist der Rotor 10
durch einen Ring aus rostfreiem Stahl gebildet, der einen Außendurchmesser von etwa 63,5 mm, eine
Breite von etwa 25,4 mm, eine Mittelöffnung mit einem Durchmesser von etwa 25,4 mm und ein polares
Trägheitsmoment von etwa 2420 gm/cm2 hat. Der Kardanring 13 ist ein Ring aus rostfreiem Stahl mit
einem Außendurchmesser von ungefähr 19,1 mm, einer Breite von etwa 12,7 mm und einer Mittelöffnung
mit einem Durchmesser von etwa 11,1 mm. Die Welle 11 hat einen Durchmesser von ungefähr
9,5 mm. Jedes der Schwenkelemente 14, 14^1, 15, 15 A enthält einen Kreuz-Blattfederzapfen aus Stahl
mit einer äußeren Länge von etwa 6,4 mm und 4,0 mm im Außendurchmesser, mit einer wirksamen
Federkonstante von ungefähr 3,9 g/mm pro Winkelgrad für jeden Zapfen, die bis herauf zu mindestens
S 15° Verdreliungswinkel fast konstant ist.
Bei diesen besonderen Bemessungen der einzelnen Elemente wurde der Kreisel bei Drehzahlen von Null
bis 8000 Umdr./Min. getestet. Bei Veränderung der Rotordrehzahl und Aufzeichnung der Präzessionsperiode
des Kreisels für die verschiedenen Drehzahlen zeigte sich, daß bei etwa 3100 Umdr./Min. die
Präzessionsperiode stark anstieg, wie die Kurve A in F i g. 6 zeigt, in der die Ordinaten die Präzessionsperiode
in Sekunden und die Abszissen die Rotordrehzahl in 1000 Umdr./Min. darstellen. Bei der
Drehzahl A' von ungefähr 3100 Umdr./Min. erhöht sich die Präzessionsperiode scharf auf etwa das Fünfzigfache desjenigen Wertes, den man auf der Grundlage
der bekannten Federkonstanten der Federao schwenkzapfen erwarten könnte, und selbst bei 2600
und bei 3600 Umdr./Min. ist die Präzessionsperiode immer noch um ein Mehrfaches größer als bei Drehzahlen
wie z.B. 1000 oder 8000 UmdrTMin., die weiter entfernt liegen von der wirksamen Resonanzdrehzahl
von 3100 Umdr./Min. Durch Hinzufügung von Masse an dem Kardanring 13 wurde die wirksame
Resonanzdrehzahl auf ungefähr 1500 Umdr./ Min. herabgesetzt, wie dies die Kurve B in F i g. 6
zeigt, wodurch die Abhängigkeit der wirksamen Resonanzdrehzahl von der Massenträgheit des Zwischenelements
aufgezeigt wird.
Die erfindungsgemäße Anordnung kann auch auf andere Formen von Kardangelenk-Kreiseln angewandt
werden. Beispielsweise ist gemäß Fig. 7 der Zeichnung das treibende Teil des Kreisels der äußere
Ring 30, und die Achse 31 der Kreiselräder 32 ist das innere Teil, während der Kardanring 33, der mit
den beiden Schwenkelementen 34, 35 verbunden ist, physikalisch zwischen diesen beiden Teilen liegt. In
diesem Fall kann der äußere Ring 30 mittels eines üblichen, darum herumliegenden Magnetantriebs angetrieben
werden.
An dieser Stelle sollte darauf hingewiesen werden, daß selbst ein Kreisel mit mitrotierendem Kardangelenk
mit »reibungsfreien« Lagern eine drehzahlabhängige Kopplung aufweist. Die Kopplung ist nur
bei der Drehzahl Null ebenfalls Null und steigt im Quadrat der Drehzahl mit der Drehzahl an. Diese
Versteifungswirkung trägt wahrscheinlich zu der bisherigen Unmöglichkeit der Entwicklung eines befriedigend
arbeitenden Kreisels dieser Art bei. Dieser Mangel wird durch die ■ vorliegende Erfindung behoben,
indem die drehzahlabhängige Charakteristik mit der federnden Kopplung in wirksamer Weise vorgespannt
wird, wobei diese Federkopplung eine konstante, jedoch, entgegengesetzte Wirkung auf den
Nettowert der Kopplung hat, so daß die wirksame Nullkopplung bei einer Drehzahl eintritt, bei der der
Kreiselrotor auch tatsächlich eine Kreiselwirkung ausübt. Je stärker die Federkopplung, um so größer
ist diese Drehzahl, bei der die Kopplung Null eintritt.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 8 ist das Kardanelement 36 eine Kugel, die zwischen den Rotor
37 und das Antriebselement 38 geschaltet ist und die physikalisch das Mittelelement des Kardangelenks
bildet und den radförmigen, angetriebenen Rotor 37 über Schwenkelemente 39 trägt und seinerseits von
Claims (3)
1. Kreisel mit kardanisch gelagertem Rotor, der von einem gehäusefest angeordneten Motor
unter Mitdrehung der Kardanlagerung angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die innere und/oder die äußere Kardanachse durch drehelastische Elemente gebildet wird.
2. Kreisel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die drehelastischen Elemente als gekreuzte
Blattfedern ausgebildet sind (F i g. 2 bis 4).
3. Kreisel nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine derartige Abstimmung zwischen
der Drehzahl des Antriebsmotors und dem Rückstelhnoment der drehelastischen Elemente,
daß die durch die Mitdrehung der Kardanlagerung erzwungene Präzession minimal ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2712 757, 2 948 155.
USA.-Patentschriften Nr. 2712 757, 2 948 155.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 549/96 4.67 © Bundesdiuckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US1238680XA | 1962-12-10 | 1962-12-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1238680B true DE1238680B (de) | 1967-04-13 |
Family
ID=22411381
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA44719A Pending DE1238680B (de) | 1962-12-10 | 1963-12-06 | Kreisel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1238680B (de) |
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DE2745389C2 (de) | 1977-10-08 | 1984-03-08 | Hoesch Werke Ag, 4600 Dortmund | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung mehrschichtiger Schraubennahtrohre |
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-
1963
- 1963-12-06 DE DEA44719A patent/DE1238680B/de active Pending
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