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Werbekassette Die Erfindung betrifft eine Werbekassette für gezielte
Werbung, insbesondere im Reiseverkehr, die aus einer zweiteiligen, um das Rückenscharnier
aufklappbaren Musterfaltschachtel in Form einer Reisetasche od. dgl. besteht, in
der sich eine zu einem vielseitigen Sortiment zusammengefaßte Anzahl Kleinpackungen,
Muster oder Proben verschiedenartiger, sich gegenseitig in Geruch und Geschmack
störend beeinflussender und deshalb innerhalb der Faltschachtel voneinander getrennter
Markenartikel befindet, die in beliebig geformten Ausstanzungen an den Innenflächen
der zwei gleich großen Schachtelteile untergebracht sind, die an ihrem Rückenscharnier
zu einem mittleren Doppelfalz umgebogen sind, dessen zwei Wände miteinander verbunden
und an ihrem freien Ende zu einer Längskante zusammengefaßt sind.
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Es ist ein Faltkartontragekoffer bekannt, der aus zwei aus einem Stück
Karton gestanzten, symmetrischen und zu Faltschachteln ausgebildeten zusammenklappbaren
Kofferhälften besteht, die durch einen den Bodenteil des Tragekoffers bildenden
Steg miteinander verbunden sind. Dieser bekannte Koffer eignet sich zwar zum überreichen
von Mustern, Warenproben od. dgl. auf Messen, Ausstellungen usw., doch müssen diese
Muster, Warenproben od. dgl. geruchlos sein bzw. dürfen sie kein Aroma verbreiten,
weil sie innerhalb des Koffers zusammenkommen. Dieser Tragekoffer eignet sich deshalb
nicht für die gleichzeitige Aufnahme von Genußmitteln und kosmetischen Mitteln,
es sei denn, man nimmt die gegenseitige Aromabeeinflussung in Kauf. Das ist aber
gerade bei der Werbung untragbar, wenn beispielsweise gleichzeitig für eine Seife
und für Schokolade geworben werden soll. Der bekannte Koffer eignet sich deshalb
nicht für den mit der Erfindung verfolgten Zweck der direkten Kontaktwerbung, bei
welcher der umworbene Konsument das Warenmuster ausgiebig probieren soll.
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Es ist auch bereits eine aus zwei Rahmen bestehende Rahmenfaltschachtel
bekannt, deren Rahmen an einer Längskante miteinander vereinigt sind. An der Vereinigungskante
der beiden Rahmen ist eine Wand aus Karton od. dgl. angelenkt, die eine sichere
Trennung der in den beiden Rahmen untergebrachten Transportgüter herbeiführt. So
ist die Zwischenwand mit einem Falz versehen, der in einen Schlitz an der Vereinigungskante
der beiden Rahmen eingreift oder eingeklebt ist. Dadurch fällt die Zwischenwand
bei geöffneter Schachtel leicht um. An der Zwischenwand ist ein Handgriff angeordnet,
der durch die Schlitze von Verschlußfeldern hindurchgesteckt wird. Ferner ist eine
buchförmige Schauschachtel bekannt, deren Schachtelteile mit Innenflächen versehen
sind, die an ihren Rändern zu einem mittleren Doppelfalz umgebogen sind, dessen
zwei Wände miteinander verbunden und an ihrem freien Ende zu einer Längskante zusammengefaßt
sind. Dieser Doppelfalz reicht aber nur über einen kleinen Teil der Breite der Schachtelteile
und kann die in den zwei Schachtelteilen untergebrachten verschiedenen Markenartikel,
die sowohl aus Genußmitteln als auch aus kosmetischen Mitteln bestehen können, nicht
wirksam und aromasicher voneinander trennen. Das trifft auch auf eine bekannte Schauschachtel
mit einer Rückenflosse zu, die bei zusammengefalteter Schachtel mit ihren nebeneinander
angeordneten Abteilungen um Faltlinien nach außen abstehend gefaltet ist und zusammen
mit den in der zusammengefalteten Stellung oder Schaustellung in die Bodenebene
gefalteten Laschen als Standstütze für die Schachtel dient. Um beim Transport der
gefüllten Schachtel möglichst wenig Platz einzunehmen, wird die Rückenflosse nach
einer Seite auf die Rückwand einer der Teilbehälter umgefaltet. Eine doppelseitige
Trennplatte, durch die der Inhalt der zwei Schachteln voneinander getrennt wird,
ist diese bekannte Rückenflosse nicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werbemittel zu schaffen,
mit dem die Aufmerksamkeit des Konsumenten für ein verschiedenartiges Sortiment
von Waren, die sich gegenseitig störend beeinflussen können, im richtigen Zeitpunkt
und in bestimmter Weise für alle in der Kassette enthaltenen Muster und Proben gleichzeitig
und wirksam angesprochen wird. Das wird gemäß der Erfindung mittels einer Werbekassette
für gezielte Werbung, insbesondere im Reiseverkehr dadurch erreicht, daß die zwei
Wände des mittleren Doppelfalzes auf ihrer
ganzen Länge über die
gesamte Breite der Schachtelteile zu einer doppelwandigen Trennplatte für den beiderseitigen
Inhalt der zwei Schachtelteile verlängert sind. Dadurch ergibt sich der Vorteil,
daß die in den zwei Schachtelteilen untergebrachten verschiedenen Markenartikel
sowohl aus Genußmitteln als auch aus kosmetischen Mitteln bestehen können, weil
diese Mittel bei geschlossener Faltschachtel durch die Trennplatte voneinander getrennt
sind, die bei aufgeklappter Werbekassette infolge der Eigenelastizität ihrer an
der Biegekante um gleiche Winkel in entgegengesetzten Richtungen umgebogene Wände
das Bestreben hat. nicht umzufallen, sondern stehenzubleiben, wodurch sich der weitere
Vorteil ergibt, daß bei geöffneter Werbekassette keine Muster oder Proben durch
die Trennwand verdeckt werden. Die Aufmerksamkeit des Konsumenten wird vielmehr
auf alle in der Kassette enthaltenen Muster und Proben gleichzeitig gelenkt, so
daß er keine infolge Sichtbehinderung vergessen kann. Die Bedeutung dieses Vorteils
kann erst dann richtig ermessen werden, wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Werbekassette
in Form eines Tragekoffers nicht vornehmlich Transportzwecken dient, sondern eine
gezielte Werbung ermöglichen soll. Dabei kommt es wesentlich auf eine günstige,
den umworbenen Konsumenten ansprechende Präsentation der Muster und Proben an, die
ihn zum Probieren anregt, so daß ein Konflikt in ihm hergestellt wird, der eine
überzeugende Wirkung und ein echtes Kaufinteresse auslöst. Die reine Transport-
oder Verpackungsfrage tritt dabei in den Hintergrund. Durch die günstige Anordnung
und Ausbildung der Trennplatte wird also insgesamt eine intensivere Werbewirkung
bei gleichzeitiger Trennung von sich gegenseitig störenden Mustern und Proben erreicht.
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Der richtige Zeitpunkt, um die Aufmerksamkeit des Verbrauchers zu
erregen, wird dadurch erreicht, daß Urlaubsreisende während der langen Fahrt Zeit
und Muße haben, sich mit dem als Präsent überreichten Werbeangebot zu beschäftigen.
Die bestimmte Weise der Konsumentenwerbung beruht darauf, daß die direkte Kontaktwerbung
angewendet wird, bei weicher der umworbene Konsument das Warenmuster ausgiebig probieren
kann. Das wirkt überzeugend und löst ein echtes Kaufinteresse aus.
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Bei der praktischen Ausführung ist die doppelwandige mittlere Trennplatte
durch einen Einsteckschlitz zum Einstecken von Prospektblättern od. dgl. als Tasche
ausgebildet. Um die Werbekassette gemäß der Erfindung als Reisetasche auszubilden,
ist die Trennplatte über die Breite der Schachtelteile hinaus verlängert und in
an sich bekannter Weise mit einer langlochförmigen Grifföffnung versehen.
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Damit die Kassette in zusammengeklapptem Zustand geschlossen werden
kann, schneidet die untere Längsseite der langlochförmigen Grifföffnung mit den
äußeren Längskanten der Schachtelteile ab und ist in Höhe der öffnung eine Verschlußlasche
angeordnet, die durch die Grifföffnung hindurchreicht und an dem anderen Schachtelteil
mittels ausgestanzten und abgebogenen Lappens befestigbar ist, der in einen Schlitz
in der Außenseite des anderen Schachtelteils steckbar ist. Um Material zu sparen,
ist die Verschlußlasche auf der Innenseite eines der Schachtelteile ausgestanzt.
-Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
Es zeigt F i g. 1 die zusammengeklappte Werbekassette in schaubildlicher Ansicht
und F i g. 2 die aufgeklappte Werbekassette in etwas größerem Maßstab ebenfalls
in schaubildlicher Ansicht.
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Die Werbekassette gemäß der Erfindung besteht aus einer mittleren
Trennplatte 10 und zwei gleich großen Schachtelteilen 11 und
12, die an ihrem Rückenscharnier 13 zu einem mittleren Doppelfalz umgebogen
sind, dessen zwei Wände an jeder Stelle beweglich miteinander verbunden sind, so
daß sie sowohl in die in F i g. 1 dargestellte zusammengeklappte Lage als auch in
die in F i g. 2 veranschaulichte aufgeklappte Lage bewegt werden können. Die mittlere
Trennplatte 10 kann beispielsweise aus zwei aufeinandergeklebten Kartons
14, 15 bestehen, die an ihrem freien Ende zu einer Längskante 16 zusammengefaßt
sind. An dem Rückenscharnier 13 sind sie dann umgebogen und zu den zwei hohlen Schachtelteilen
11 und 12 in an sich bekannter Weise gefaltet.
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An den Innenseiten 17 und 18 der Schachtelteile 11 und
12 sind Ausnehmungen zur Aufnahme von Kleinpackungen, Mustern oder Proben verschiedener
Markenartikal vorgesehen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist beispielsweise
eine Probeflasche 19 für ein flüssiges Genußmittel in einer Ausnehmung
20 vorgesehen. Daneben ist beispielsweise eine Kleinpackung 21 mit Bonbons
und eine weitere Kleinpackung 22 mit Streuzucker mittels aus der Innenseite
18 des Schachtelteils 12 herausgestanzter Lappen 23 gehaltert. In
einer bogenförmigen Ausnehmung 24 ist ein kleines Täfelchen Schokolade angeordnet.
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Auf der Innenseite des anderen Schachtelteils 11
befindet sich
ein Probebeutel 25, beispielsweise mit Puder, und in einem weiteren Verpackungsbeutel
26,
beispielsweise ein Feucht-Reinigungstuch. Die Beutel 25 und 26 sind ebenso
wie die Kleinpackungen 21
und 22 mittels aus der Innenseite
17 des Schachtelteils 11 herausgestanzter Lappen 27 gehaltert. Aus der Innenseite
17 des Schachtelteils 11 ist ferner die Verschlußlasche 28 herausgestanzt, an deren
Ende ein Lappen 29 ausgestanzt und abgebogen ist, der bei geschlossener Werbekassette
in einen Schlitz 30 an der Außenseite 31 des Schachtelteils I2 einsteckbar ist.
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Auf einer oder beiden Seiten der doppelwandigen mittleren Trennplatte
10 ist ein Schlitz 32 vorgesehen, in den Prospektblätter, Festkarten
oder sonstige Druckschriften 33 eingesteckt werden können. Der obere Teil
der doppelwandigen mittleren Trennplatte 10 ist über die Breite der Schachtelteile
11 und 12
hinaus verlängert und trägt etwa in seiner Mitte eine langlocbförmige
Grifföffnung 34, deren untere Längsseite mit den äußeren Längskanten der Schachtelteile
11 und 12 abschneidet, so daß sich ein Tragegriff 35 für die Werbekassette ergibt,
wodurch die Werbekassette die Form einer Reisetasche od. dgl. erhält. In Höhe der
langiochförmigen Grifföffnung 34 ist die Verschlußiasche angeordnet. Sie reicht
in geschlossenem Zustand der Kassette durch die Grifföffnung hindurch, wie F i g.
1 zeigt.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das geschilderte Warensortiment
beschränkt, sondern die Werbekassette kann je nach Art der Reise, die der umworbene
Konsument antritt, beispielsweise eine Flugreise, Schiffsreise oder Bahnreise, einen
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schiedlichen Inhalt haben. Es ist lediglich beim Füllen
der
Kassette darauf zu achten, daß die Genuß-und Nahrungsmittel immer nur in ein Schachtelteil
gelangen und die kosmetischen Artikel in das andere Schachtelteil, so daß sie durch
die doppelwandige mittlere Trennplatte 10 stets wirksam voneinander getrennt sind.