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DE117587C - - Google Patents

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Publication number
DE117587C
DE117587C DENDAT117587D DE117587DA DE117587C DE 117587 C DE117587 C DE 117587C DE NDAT117587 D DENDAT117587 D DE NDAT117587D DE 117587D A DE117587D A DE 117587DA DE 117587 C DE117587 C DE 117587C
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DE
Germany
Prior art keywords
dyes
dye
blue
water
solution
Prior art date
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Active
Application number
DENDAT117587D
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English (en)
Publication of DE117587C publication Critical patent/DE117587C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B19/00Oxazine dyes
    • C09B19/005Gallocyanine dyes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Durch Esterificirung einer Hydroxylgruppe in Gallocyaninfarbstoffen werden neue Verbindungen erhalten, welche sich von den Ausgangsmaterialien durch ihre blaueren und reineren Nuancen unterscheiden.
Als besonders werthvoll hat sich die Substitution eines Hydroxylwasserstoffs durch den Rest einer aromatischen Sulfosäure erwiesen. Hierdurch werden Farbstoffe erhalten, welche Wolle in saurem Bade anzufärben vermögen und zugleich wie die Gallocyanine die Eigenschaft, echte Farblacke zu bilden, beibehalten haben. Im Uebrigen zeigen diese neuen Farbstoffe die charakteristischen Reaktionen der Oxazine; sie lassen sich zu farblosen Leukokörpern reduciren, welche in alkalischer Lösung durch Luft leicht wieder oxydirt werden. Mit Anilin und dessen Homologen geben sie schon in der Kälte Chinonanilinverbindungen und mit Phenolen oder deren Sulfosäuren entstehen Leukokörper, die ihrerseits wieder durch Oxydation in werthvolle Farbstoffe übergeführt werden können. Mit Alkalibisulfiten bilden sie leicht lösliche Sulfosäuren oderLeukosulfosäuren. Die neuen Verbindungen besitzen gutes Krystallisationsvermögen und sind theilweise als Alkalisalze in Wasser leicht löslich, andere dagegen unlöslich; letztere können durch Behandeln mit Natriumbisulfit in lösliche Sulfosäuren übergeführt werden.
Charakteristisch für die neuen Farbstoffe ist die Fluorescenz ihrer Lösungen, besonders der alkoholischen.
Die Esterificirung geschieht glatt durch Einwirkung von Sulfochloriden aromatischer Kohlenwasserstoffe auf eine wässerige alkalische Lösung oder Suspension des betreffenden Gallocyaninfarbstoffs.
Beispiel I. 10 kg Gallocyaninchlorhydrat in Pulverform werden in 100 1 Wasser verrührt und dann eine Lösung von 7 kg Soda in 50 1 Wasser zugegeben; man rührt so lange, bis eine gleichmäfsige Paste des Gallocyanin^ natronsalzes entstanden ist und läfst nun innerhalb 6 Stunden 5,5 kg Benzolsulfochlorid unter stetigem Rühren und allmäligem Erwärmen auf 70 bis 8o° zufüefsen; man rührt noch bis zum Verschwinden des Sulfochloridgeruches, filtrirt von wenig Unlöslichem ab und versetzt mit Kochsalz; beim Erkalten krystallisirt der Farbstoff in grün glänzenden Blättchen -aus. Er löst sich leicht in Wasser mit rein blauer Farbe auf; mit verdünnter Salzsäure entsteht ein unlösliches krystallinisches Chlorhydrat; die Lösung in concentrirter Schwefelsäure ist blau gefärbt. Der Farbstoff färbt Wolle in essigsaurem oder schwach schwefelsaurem Bade blau; auf chromirte Wolle oder mit essigsaurem Chrom auf Kattun gedruckt liefert er blaue Farblacke.
Im obigen Beispiel kann das Benzolsulfochlorid mit gleichem Erfolg durch die o- und ρ-Toluolsulfochloride oder Gemische dieser Körper und ihrer Homologen ersetzt werden. An Stelle des Gallocyanins kann seine Bisulfitverbindung oder sein Leukoderivat angewendet werden; in letzterem Falle genügt eine nachträgliche Oxydation durch Luft, um den Farbstoff zu erhalten. Durch Behandeln des nach Beispiel I gewonnenen Farbstoffs mit Natriumbisulfit in wässeriger Lösung bildet sich eine sehr leicht lösliche Verbindung, welche auf
Zusatz von Kochsalz ölig ausfällt und nach dem Trocknen und Neutralisiren mit Ammoniak ein bronzegefärbtes Pulver darstellt, das sich leicht in Wasser mit blauer Farbe löst. Es färbt Wolle etwas grünstichiger an als das Ausgängsprodukt.
Beispiel II. iokg Prune, d.h. der Gallocyaninfarbstoff aus Nitroso dim ethy lan ilin und Gallussäuremethylester, werden in iool Wasser kalt gelöst und eine Lösung von 7 kg Soda in 50 1 Wasser zugegeben. Zu der als dicke Paste ausgeschiedenen Farbbase werden allmälig und unter Umrühren und Erwärmen auf 80° 5,5 kg Benzolsulfochlorid zugegeben. Nach dem Verschwinden des Sulfochlorids wird der in grünen Blättchen ausgeschiedene unlösliche Körper abfiltrirt und zuletzt mit verdünnter Salzsäure gewaschen, wodurch etwas unverändertes Prune entfernt wird. Der erhaltene Farbkörper ist unlöslich in verdünnter Salzsäure und in Sodalösung, er löst sich in Alkohol blau mit rother Fluorescenz und krystallisirt in grünen Blättchen; die Lösung in Benzol ist rothblau und zeigt sehr starke rothe Fluorescenz.
Zur Ueberführung des Farbstoffs in eine für Färbereizwecke geeignete Form wird 1 Theil davon mit 3 Theilen Sprit und 0,3 Theilen Natriumbisulfit und etwas Wasser versetzt, 24 Stunden stehen gelassen oder 2 bis 3 Stunden gelinde erwärmt; der entstandene grüneKrystallbrei besteht aus einem Gemenge von wasserlöslichem Farbstoff und seinem Leukoderivat; die Masse wird in verdünnte Kochsalzlösung gegossen, ausgewaschen, dann mit Ammoniak alkalisch gemacht und Luft durchgeblasen, bis die Leukoverbindung vollständig in Farbstoff umgewandelt ist. Durch Umlösen aus warmem Wasser wird der Farbstoff rein erhalten, er krystallisirt in grünen Blättchen und färbt Wolle in saurem Bade rein blau-grün an.
Ersetzt man im Beispiele I und II das Benzolsulfochlorid durch die o- und p-Toluolsulfochloride, so werden Farbkörper erhalten, die in ihren Eigenschaften den Körpern aus Benzolsulfochlorid ganz ähnlich sind; sie besitzen ebenfalls gutes Krystallisationsvermögen und zeigen alle die charakteristische stark rothe Fluorescenz in alkoholischer Lösung.
Ersetzt man im Beispiel II den Farbstoff Prune durch die äquivalenten Mengen von Gallaminblau oder Cölestinblau,. d. h. Gallocyaninfarbstoffe aus Nitrosodimethyl- bezw. Nitrosodiäthylanilin und Gallaminsäure und verfährt im Uebrigen genau wie angegeben, so erhält man ebenfalls gut krystallisirte, in Säuren und Alkalien unlösliche Farbbasen, welche durch Behandeln mit Bisulfit wasserlösliche krystallisirte Farbstoffe geben.
Der Farbstoff aus Cölestinblau färbt Wolle im sauren Bade sehr rein blau-grün; die Nuance' des aus Gallaminblau erhaltenen Farbstoffs ist etwas röther.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i.-- Verfahren zur Darstellung blauer Farbstoffe durch Einwirkung von aromatischen Sulfochloriden auf Farbstoffe der Gallocyaninreihe in schwach alkalischer Lösung.
  2. 2. Ueberführung der nach Anspruch 1 gewonnenen Farbstoffe in lösliche Verbindungen, seien es Farbstoffe oder Leukokörper, durch Behandeln mit Alkalibisulfiten.
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