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Mansarde, insbesondere zum Trocknen von einseitig bedruckten Textilbahnen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mansarde, insbesondere zum Trocknen von unmittelbar
aus einer absatzweise arbeitenden Druckmaschine kommenden, einseitig bedruckten
Textilbahnen, wobei die Bahn der Mansarde absatzweise zugeführt wird, wobei ferner
die Warenbahn mittels einer Anzahl Umlenkrollen in Form einer Spirale derart durch
den Behandlungsraum geleitet wird, daß eine Berührung der Bahn durch die Umlenkrollen
auf dem gesamten Weg durch den Behandlungsraum nur auf der nicht bedruckten Seite
erfolgt, und daß zwischen den einzelnen Gängen der Spirale ein Abstand zwecks Zuführung
des gasförmigen Behandlungsmittels vorhanden ist und wobei schließlich am Austrittsende
der Warenbahn aus der Behandlungskammer ein Förderorgan für einen gleichmäßigen
Abzug der Bahn vorgesehen ist.
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Unter einer Mansarde wird eine Kammer verstanden, die unmittelbar
im Anschluß an eine Druckmaschine angeordnet ist und in welcher die frischbedruckte
Textilbahn getrocknet, gegebenenfalls auch in bezug auf die Farbe fixiert oder gedämpft
werden soll.
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Es ist allgemein bekannt, daß Warenbahnen, beispielsweise Textilgewebe,
wie bedruckte Plüsche od. dgl., aus einer nicht kontinuierlich arbeitenden Druckmaschine
schrittweise heraustreten. Der Transport findet in einer verhältnismäßig kurzen
Zeit, beispielsweise in einer halben Sekunde, statt. Die der Druckmaschine nachgeschaltete
Mansarde, welche die Trocknung übernimmt, muß also das jeweils bedruckte Stück der
Warenbahn in dieser kurzen Zeit aufnehmen. Hierbei darf aber die Bahn auf keinen
Fall irgendwelche Falten bilden oder durchhängen, da auf diese Weise der noch nasse
Druck beschädigt werden würde. Man hat nun vorgeschlagen, am Austragsende der Mansarde
einen Antrieb anzuordnen, welcher die Stoffbahn innerhalb der Mansarde in genau
gleicher Weise transportiert, wie dies in der Druckmaschine der Fall ist. Man ist
hier jedoch auf erhebliche Schwierigkeiten gestoßen, da die Warenbahn innerhalb
der Mansarde einschließlich der Umlenk- und Führungsrollen eine große Masse aufweist,
die nur mit. entsprechend großen Kräften ruckweise in Gang gesetzt bzw. abgebremst
werden kann. In jedem Fall treten aber in der Warenbahn erhebliche Zugbeanspruchungen
auf, die das zulässige Maß leicht überschreiten können.
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An sich sind bereits Maschinen bekannt, bei welchen der Übergang von
einer absatzweisen Bewegung zu einer gleichförmigen Bewegung und umgekehrt durch
eine unter dem Eigengewicht der Bahn sich bildende Schleife bewerkstelligt wird.
Bei einer solchen bekannten Maschinenkombination wird die Warenbahn von einer Druckmaschine
ausgestoßen und dann zwischen der Druckmaschine und einer Walze eine mehr oder weniger
große Schleife gebildet. Die anschließende Walze wird kontinuierlich mit gleichbleibender
Geschwindigkeit gedreht, so daß sie die Materialbahn aus der Schleife aufnehmen
kann. Die Schleife verkürzt sich in der Zwischenzeit, bis der nächste Schub von
der Druckmaschine ausgestoßen wird. Diese Art der Überführung ist bei verhältnismäßig
steifen und schweren Warenbahnen, beispielsweise bei Linoleumbahnen, denkbar, da
diese schweren Bahnen nicht auf der Unterseite während des Druckvorganges festgeklebt
werden.
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Wollte man diese bekannte Maschinenkombination zum Bedrucken von verhältnismäßig
dünnen Gewebebahnen anwenden, so müßte man diese Bahnen auf der Unterseite aufkleben,
zumindest gut befestigen, so daß zum Lösen dieser Befestigung wieder bestimmte Kräfte
erforderlich wären. Eine frei herabhängende Schleife kann sich aber nicht bilden,
da diese Schleife keine genügende Kraft verursachen würde, um die aufgeklebte Gewebebahn
zu lösen; es müßte vielmehr ein bestimmtes Zugorgan vorgesehen werden, das aber
im Falle der Bildung einer frei herabhängenden Schleife die Gewebebahn auch auf
der bedruckten Seite berühren müßte, was durch die nachfolgende Erfindung vermieden
wird.
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Es sind weiterhin Vorrichtungen bekanntgeworden, bei welchen zum Ausgleich
unterschiedlicher Bewegungen einer Bahn bestimmte Fördervorrichtungen vorgesehen
sind, und zwar wird die unterschiedliche Bewegung mittels einer schwenkbaren Walze
ausgeglichen. Dabei handelt es sich um Bahnen aus Werkstoffen, wie beispielsweise
Papier, Seide, Cellophan od. dgl., die von beiden Seiten berührt werden können,
was
bei einer einseitig bedruckten Gewebebahn nicht der Fall ist.
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Es sind auch bereits Pendelwalzen mit Ausgleichsgewichten zur Erzielung
einer bestimmten Bahnspannung bekanntgeworden, die jedoch nicht geeignet sind, die
nachfolgend geschilderte Aufgabe der Erfindung zu lösen.
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Im Gegensatz zu den bekannten Maschinen liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Mansarde zu schaffen, welche nicht nur eine Überführung einer schrittweisen
Bewegung der Textilbahn am Ausgang der Druckmaschine zu einer kontinuierlichen Bewegung
gewährleistet, sondern gleichzeitig ständig einen Zug auf die zugeführte Warenbahn
ausübt, so daß diese in glattem faltenfreiem Zustand gehalten wird und sich außerdem
von der Unterlage der Druckmaschine löst.
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Die gestellte Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß im Anschluß an ein Anfangsteilstück des ersten Spiralganges, welches ebenfalls
dem gasförmigen Behandlungsmittel ausgesetzt ist, auf der nicht bedruckten Bahnseite
zwei Rollen im Abstand voneinander an der Bahn angreifen, die an um Festpunkte schwenkbaren
Hebelarmen gelagert sind, wobei die Hebelarme durch ein Gestänge verbunden und mit
solchen Ausgleichsgewichten versehen sind, daß die Rollen die Bahn gespannt halten.
Auf diese Weise ist es möglich, auch leichte Textilgewebe von der Druckmaschine
in die Mansarde zu überführen, ohne daß sich bei der absatzweisen Zuführung ungewollte
Falten bilden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird dadurch
erzielt, daß die Hebel so angeordnet sind, daß in der einen Endlage der eine Hebel
etwa waagerecht, der andere etwa senkrecht und in der anderen Endlage umgekehrt
stehen. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß die Einrichtung in der Lage ist,
bei kleinen Abmessungen und ohne Antrieb für die Spannrollen zu arbeiten, und daß
außerdem ein Gewichtsausgleich in bezug auf die beweglichen Teile, insbesondere
die Hebel, eintritt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungbeispiel der Erfindung im Längsschnitt
und in schematischer Darstellung wiedergegeben.
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Die Warenbahn 1, beispielsweise einseitig bedruckter Plüsch
oder ein einseitig bedrucktes leichtes Textilgewebe, kommt von einer nicht gezeichneten,
schrittweise arbeitenden Druckmaschine und tritt durch eine Öffnung 2 in einen allseitig
von einem Gehäuse 3 abgeschlossenen Trockenraum der Mansarde ein. Sie wird mit Hilfe
von Führungs- bzw. Umlenkrollen 4 bis 8 und weiteren in der Zeichnung nicht bezeichneten
Rollen in Form einer Spirale bis zu einer Zugwalze 9 geführt. Die Zugwalze 9 sorgt,
wie weiter unten noch näher beschrieben ist, für den weitgehend gleichmäßigen Durchlauf
der Warenbahn durch den Trockenraum. Die Zugwalze steht mittels üblicher Antriebsmittel
mit einem Getriebemotor 10 in Verbindung. Der Austritt der Warenbahn erfolgt
mit Hilfe eines sogenannten Schwertes 11, welches aus einer unter 45° zu der Bildebene
eingestellten Rolle besteht. Die Bahn tritt also in der Richtung senkrecht zu der
Bildebene seitlich aus der Mansarde getrocknet heraus.
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Zur Aufnahme des schrittweisen Transportes der Bahn durch die Öffnung
2 sind die beiden Umlenkrollen 12 und 13 vorgesehen. Diese
sind en je zwei seitlichen Hebelarmen 1.4. und 15 befestigt. Die Hebelarme sind
ihrerseits an dem Gehäuse an den Punkten 16 bzw. 17 gelenkig gelagert.
An dem von den Umlenkrollen abgewandten Ende der Hebelarme sind Ausgleichsgewichte
18 und 19 aufgeschoben. Die Hebelarme sind mit Hilfe eines Gestänges,
welches sich aus einzelnen Stangen 20, 21 und 22 zusammensetzt, miteinander
verbunden. Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, sind die Verbindungspunkte
23 und 24 als Gelenke ausgebildet. An den Lagerstellen 16
bzw.
17 sind die Stangen fest mit den Hebelarmen 14
bzw. 15 verbunden.
Die Ausgleichsgewichte 18 und 19 werden in ihrer Größe und Einstellung so
gewählt, daß das soeben beschriebene Hebelsystem, welches insgesamt ein Warenzugorgan
darstellt, das Bestreben hat, die strichpunktiert eingezeichnete Lage einzunehmen.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist nun folgende:
Die Warenbahn befindet sich beispielsweise in der mit dem Bezugszeichen
25 belegten Lage. Wenn nun von der Druckmaschine schußartig ein Stück bedruckter
Warenbahn geliefert wird und in die Mansarde eintritt, lockert sich im gleichen
Moment die Warenbahn, so daß die beiden Umlenkrollen 12 und 13 unter
Wirkung einer gleichmäßigen, von den Ausgleichsgewichten und dem Gewicht der Gestänge,
Rollen usw. herrührenden Kraft, bis in die strichpunktierte Lage kommen und die
Warenbahn vollkommen gestreckt ist. Gegenüber der Bahnführung, die mit dem Bezugszeichen
25 belegt ist, ergibt sich nunmehr die Führung der Warenbahn gemäß Linie
26 bis 28. Auf diese Weise wird das von der Druckmaschine kommende
Bahnstück in ganz kurzer Zeit am Anfang der Mansarde aufgenommen, ohne daß sich
die Warenbahn ungewünscht lockert oder in Falten legt. In der Zwischenzeit, in welcher
der nächste Druckvorgang vor sich geht, holt die Zugwalze 9 den überschuß
der Warenbahn (Linie 26 bis 28) langsam nach, bis die Bahnführung
gemäß Linie 25 wieder erreicht ist.
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Der Trockenvorgang selbst erfolgt mit Hilfe mehrerer Düsensätze, welche
zwischen den einzelnen Bahnstücken 29 und 30 bzw. 30 und
31 usw. eingesetzt sind. Der Deutlichkeit halber sind die vorteilhaft mit
Querdüsen ausgestatteten Düsensätze in der Zeichnung nicht dargestellt worden. Sie
sind so eingestellt, daß jeweils die bedruckte Fläche der Warenbahn mit dem Trockenmittel,
beispielsweise Heißluft, beblasen wird. Das Trockenmittel wird von nicht dargestellten
Heizkörpern erhitzt und durch Gebläse den Düsen zugeführt. Wie allgemein bekannt
ist, ist es von Vorteil, die Trockenluft im Kreislauf zu führen. Die mit Feuchtigkeit
gesättigte Luft wird von einem Gebläse 32 abgezogen und durch einen Auslaßstutzen
33 ausgeblasen.