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Zweischenklige Abisolierzange zur Ausführung eines schraubenförmigen
Schnittes Um elektrische Kabel und Leitungen an Verbraucher anschließen zu können,
werden die Leiter an den Enden von der Isolation befreit und ausgebogen. Es ist
wichtig, daß beim Absetzen der Kabel die einzelnen Isolationsschichten und Leiter
selbst nicht beschädigt werden, wodurch leicht überschläge bzw. Leitungsbrüche entstehen
können. Es sind eine Reihe Abisolierzangen bekanntgeworden, die jedoch alle den
Nachteil komplizierter Bauweise haben und daher umständlich zu handhaben und in
der Anschaffung sehr teuer sind. Hinzu kommt, daß bei allen Abisolierzangen bekannter
Bauart, genau wie beim Kabelmesser, Beschädigungen der Isolation oder Leiter und
somit Betriebsstörungen und Unfälle möglich sind. Mit den bekannten Abisolierzangen
werden jeweils auch nur beschränkte Leitungs- und Kabeldurchmesser erfaßt, so daß
jeder Monteur gezwungen ist, mehrere solcher Zangen ständig mit sich zu führen.
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Um diesen Übelständen abzuhelfen, wurden Abisolierzangen bekannt,
welche nach dem Prinzip eines Gewindeschneideisens arbeiten. Solche Werkzeuge sind
rohrförmig, werden auf den Leiter aufgesteckt, und seitlich in das Rohrstück eingreifende
Messer führen durch Drehbewegung den Schnitt in die Isolation aus. Bei einer anderen
bekannten Konstruktion wird mit einer Zange ein spiralenförmig verlaufender Schnitt
in die Leiterisolation ausgeführt, wobei jedoch der Nachteil besteht, daß die Schnittsteigung
nicht einstellbar ist. Somit ist ein solches Werkzeug nur für jeweils einen bestimmten
Leitungs- oder Kabeldurchmesser brauchbar. Bei derVielzahl der Leitungs- und Kabeldurchmesser
ist eine dieser Anzahl entsprechende Menge von Werkzeugen erforderlich, was sehr
unwirtschaftlich ist. Wieder eine andere Konstruktion sieht vor, kreisrunde und
in Achsrichtung zum Leiter oder Kabel verlaufende Schnitte durchzuführen. Der in
Achsrichtung verlaufende Schnitt erfordert jedoch einen erheblichen Kraftaufwand,
er muß also mehrmals wiederholt werden, bis die Leiterisolation durchdrungen ist,
was derart viel Zeit erfordert, daß ein solches Werkzeug unwirtschaftlich ist. Außerdem
muß der mit einer solchen Zange arbeitende Monteur gleichzeitig zwei Kraftrichtungen
berücksichtigen. Die Zangenschenkel müssen fest zusammengedrückt werden, dabei darf
der Leiter aber nicht beschädigt werden, und die Zange muß in Achsrichtung gezogen
werden. Das ist sehr schwierig und unbequem.
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Alle aufgezeigten Nachteile werden bei einer zweischenkligen Abisolierzange
zur Ausführung eines schraubenförmigen Schnittes mit Führungen für das eingelegte
Kabel dadurch behoben, daß gemäß der Erfindung die obere Führung an dem einen Zangenschenkel
als Anschlaghebel ausgebildet ist, an dem seitlich ein Schneidmesser angebracht
ist, das in der Zangenebene in einem beliebigen Winkel zum Hebel und in seiner Höhe
verstellbar ist.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Abisolierzange, Fig. 2 und 3 Teilansichten von Fig. 1.
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In Fig. 1 sind Führungsstäbe 2 mit einer Grundplatte 3 mechanisch
fest verbunden. Die Zangengriffe 4 und 16 weisen eine Bohrung 5 auf, durch welche
die beiden Zangengriffe 4 und 16 miteinander drehbar verbunden sind. An einem abgewinkelten
Teil 6 des Zangengriffs 4 befindet sich eine Nase 7, welche die Grundplatte 3 durchsetzt.
Eine Gewindebohrung 8 im abgewinkelten Teil 6 des Zangengriffs 4 steht über einer
Bohrung 9 in der Grundplatte 3. 1n der Richtung 10 wird eine Rändelmutter, Flügelschraube
od. dgl. in die Gewindebohrung 8 geschraubt, wodurch Grundplatte 3 und Zangengriff
4 miteinander verbunden werden. Durch Lösen der Flügelschraube kann die Grundplatte
3 mit Führungsstäben 2 in beliebigem Winkel 11 (Fig. 2) gedreht werden. Um beide
Teile, Zangengriff 4 und Grundplatte 3, gegen selbsttätige Verdrehung zu sichern,
greift die Nase 7 dann in Bohrungen 12, 13 oder 24. Im Zangengriff 4 ist eine Bohrung
14 angebracht, in welche die Schraube 15 am Zangengriff 16 eingreift. Die Schraube
15 ist am Zangengriff 16 im Punkt 17 drehbar gelagert. Am Zangengriff 16 befindet
sich ein Anschlag 18, der sich im Zustand der geschlossenen Zange auf der Kabel-
oder Leitungsisolation abstützt.
Im Winkel 19 (Fig. 3) zum Anschlag
18 befindet sich das Messer 20, welches im Winkel 19 und 25 beliebig schwenkbar
und in jeder Stellung feststellbar ausgeführt sein kann. Die Stellung des Messers
20
innerhalb dieser Winkel gibt die spiralenförmige Steigung des Schnittes
an. Das Messer 20 ist auch um die Achse 21 im Winkel 22 schwenkbar und in beliebiger
Stellung feststellbar. Hierdurch wird die Schneidtiefe bestimmt und das Messer derart
einstellbar, daß beliebige Isolationsschichten durchschnitten werden, ohne daß der
blanke Leiter selbst beschädigt wird. Auf die Schraube 15 wird eine Rändel- oder
Flügelmutter 23 od. dgl. aufgeschraubt, so daß der Monteur die Schneidtiefe während
des Arbeitsprozesses nicht verändern kann. Der Erfindungsgedanke wird dadurch nicht
verlassen, daß auf der Schraube 15 eine Druckfeder derart angeordnet wird, daß auch
sektorförmige Leiter abisoliert werden können. Unter dem Einfluß einer Druckfeder
kann auch der Anschlag 18 stehen, so daß auf diese Weise ebenfalls Profilleiter,
wie Sektorleiter, abisoliert werden können. Sowohl Grundplatte 3 als auch Messer
20 können verstellbar angeordnet sein. Durch diese Verstellbarkeit ist es möglich,
Leiter mit beliebigem Querschnitt abzuisolieren. Die erfindungsgemäße Konstruktion
eignet sich auch dazu, profilförmige Leiter, wie Sektorleiter, auf einfache Weise
rund zu formen. In diesem Fall wird das Messer 20 in Richtung 22 geschwenkt, so
daß es keinen Einschnitt vornehmen kann. Die Zange wird dann lediglich unter dem
Einfluß des Anschlages 18 und der Führungsstäbe 2 um den Leiter 1 gedreht. In gleicher
Weise eignet sich der Erfindungsgegenstand dazu, Isolierrohre abzuschneiden oder
zu biegen. Im Falle des Biegens wird das Messer in Richtung 22 ausgeschaltet und
durch Aufdrücken des Anschlages das Isolierrohr gebogen. Eine Vielzahl von Eindrücken
des Anschlages 18 bestimmt die Richtung der Krümmung des Isolierrohres. Die Erfindung
schließt ein, das Messer 20 durch eine Säge zu ersetzen, wodurch die Zange sowohl
zum Abisolieren als auch zum Schneiden von Leitern und Kabeln 1 gebraucht werden
kann. Der Erfindungsgegenstand ist auf diese Weise auch zum Absetzen von Blei- und
Wellmänteln geeignet, wo sich die Schnittiefe natürlich genauso präzise einstellen
läßt wie beim Abisolieren. Der Vorgang des Abisolierens geschieht wie folgt beschrieben:
Das Kabel, welches abisoliert werden soll, wird so weit in die Zange eingelegt,
daß das Messer 20
auf die Stelle trifft, bis auf welche das Kabel abgesetzt
werden soll. Dabei steht das Messer 20 im rechten Winkel zu den Führungsstäben 2.
Die Zangengriffe 4,
16 werden so weit zusammengedrückt, daß das Messer
20 die Kabelisolation auf etwas mehr als die Hälfte durchschneidet. Die Flügelmutter
23 wird auf diese Einschnittiefe eingestellt und die Zange einmal um das Kabel gedreht.
Danach wird die Grundplatte 3 mittels Flügelschraube von Zangengriff 4 gelöst
und derart verstellt, daß die Führungsstäbe 2 nicht mehr im rechten Winkel zum Messer
20 stehen. Darauf wird die Flügelschraube wieder angezogen und die Zange
so lange um das Kabel gedreht, bis sie dieses verläßt. Es entstand ein schraubenförmiger
Schnitt, und die Isolation wird nunmehr, diesem Einschnitt folgend, vom Kabel gelöst.
Der Erfindungsgedanke wird nicht verlassen, wenn statt der Grundplatte 3 mit ihren
Führungsstäben 2 das Messer 20 im Winkel verstellbar angeordnet ist, um den
schraubenförmigen Schnitt durchführen zu können.