DE1139615B - Vorrichtung zur Formung eines zu verblasenden Glaskuelbels aus einem Tropfen - Google Patents
Vorrichtung zur Formung eines zu verblasenden Glaskuelbels aus einem TropfenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
O 7512 VIb/32a
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIFT: 15. NOVEMBER 1962
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Formung eines zu verblasenden Glaskülbels aus einem
Tropfen mit einer mindestens einen Zufuhrkanal umfassenden Zufuhrvorrichtung, mindestens einem vertikal
bewegbaren Preßkolben und mindestens einer Form, wobei der Preßkolben horizontal aus der Ausrichtung
mit der Form bewegbar ist.
Bei den modernen Maschinen, denen im allgemeinen das Glas in Tropfen zugeführt wird, kommen im
allgemeinen zwei Verfahren zum Beschicken der Formen in Frage, erstens eine Abgabe des Tropfens in die
Form an einer Station, die vor der Preßstation liegt, oder zweitens Beschicken der Form an der Preßstation,
wobei eine seitliche oder abgelenkte Zufuhr des Tropfens in die Form stattfindet. In diesem letzten
Fall befindet sich der Kolben oberhalb des Formhohlraumes und ist mit diesem ausgerichtet, wenn der
Tropfen in die Form abgegeben wird, und schreibt somit eine seitliche oder abgelenkte Zufuhr der Beschickungsmenge
vor. Die unvermeidliche Schwierigkeit des ersten Verfahrens besteht darin, daß der
Tropfen während einer beträchtlichen Zeitdauer gegen die Wände der Form anliegt und daher vor dem Pressen
einer übermäßigen und schädlichen Abkühlung ausgesetzt ist. Bei dem zweiten Verfahren entsteht
durch die Ablenkung des Tropfens nicht nur eine ungleichmäßige Abkühlung, sondern auch eine unkontrollierbares
Zusammenfallen des Tropfens in der Form derart, daß Luft und abgekühlte Hautteile eingeschlossen
werden, welche während des Preßvorgunges nicht verschwinden und unabwendbar nachteilige
Spuren in dem fertigen Gegenstand zurücklassen.
Um diese Mängel zu beseitigen, ist nach einem älteren Recht vorgeschlagen, den Preßkolben seitlich aus
seiner Ausrichtung mit dem Formhohlraum zu bewegen, um den Glastropfen senkrecht von einer mit
der Form ausgerichteten Zufuhrvorrichtung in die Form fallen zu lassen. Zweifellos wird hierdurch die
Beschickung der Form gegenüber dem eingangs erwähnten Verfahren verbessert.
Hierbei ist es jedoch wichtig zu beachten, daß der abgemessene und von der an sich bekannten Zufuhrvorrichtung
abgegebene Glastropfen sich in flüssigem Zustand befindet und eine dementsprechend hohe
Temperatur besitzt. Es ist ferner zu bedenken, daß diese Glasmenge in bezug auf irgendwelche äußeren
Einflüsse sehr empfindlich reagiert. Schon die geringfügigsten Veränderungen der thermischen Homogenität
des Materials machen sich auf das fertige Erzeugnis, sowohl was das Aussehen als auch was die Homogenität
bezüglich aller Eigenschaften wie Wider-Vorrichtung zur Formung
eines zu verblasenden Glaskülbels
aus einem Tropfen
Anmelder:
Owens-Illinois Glass Company,
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Toledo, Ohio (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Negendank, Patentanwalt,
Hamburg 36, Neuer Wall 41
Hamburg 36, Neuer Wall 41
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 8. Oktober 1959 (Nr. 845 238)
V. St. v. Amerika vom 8. Oktober 1959 (Nr. 845 238)
Robert Richard Denman, Toledo, Ohio,
und Eustace Harold Mumford, Ottawa Lake, Mich.
und Eustace Harold Mumford, Ottawa Lake, Mich.
(V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
Standsfähigkeit, Lichtdurchlässigkeit usw. anbelangt, außerordentlich nachteilig bemerkbar.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung besteht daher darin, daß der sich in flüssigem
Zustand befindliche Tropfen auf seinem wegen der Preßkolbeneinfuhr von oben notgedrungen etwas ausgedehnteren
Transportweg sicher bis in die Preßform hineingeführt wird. Ferner soll erreicht werden, daß
die thermische Homogenität des Tropfens auf dessen Weg von dem Vorratsgefäß bis in die Preßform hinein
keine noch so kleine Störung erleidet, da bereits geringfügige ungleichmäßige Abkühlungen des Tropfens
beispielsweise während seines Weges durch eine allseitig offene Fallstrecke das erforderliche Gleichgewicht
in entscheidendem Maße stören und minderwertigere Ware führen würde.
Diese Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen diesem Zufuhrkanal und
jeder Form je eine Tropfenführung vorgesehen ist, die horizontal beweglich gelagert und in Ausrichtung mit
dem Zufuhrkanal einerseits sowie der Form andererseits bewegbar ist.
Zweckmäßig ist die Horizontalbewegung der Tropfenführung bzw. Tropfenführungen mit derjenigen
des Preßkolbens bzw. der Preßkolben gekoppelt.
209 707/92
3 4
Eine bevorzugte Ausführungfonn des Eifindungs- stützungsteil 35 angeordnet ist, und einer Abdekgegenstandes
sieht vor, daß sowohl die Tropfenfüh- kung36.
rung wie auch der Preßkolben durch je eine vertikal Vom Stützkörper 35 nach unten erstreckt sich ein
drehbar gelagerte Stange hin- und herverschiebbar senkrechter Träger 38, der so angeordnet ist, daß er
sind, wobei die Koppelung beider Bewegungen über 5 die senkrechte Welle 40 stützt, auf welcher der Reeine
Zahnstange erfolgt, die mit an beiden Stangen an- volverkopf 42 zur Aufnahme der Halsformen angegeordneten
Zahnrädern kämmt. ordnet ist. Dieser Revolverkopf 42 trägt oder stützt Vorzugsweise sind die Tropfenführung sowie der mehrere Sätze Halsformen 45, die alle gleichmäßig
Preßkolben auf jeweils einem horizontal bewegbaren auf dem Umfang desselben voneinander auf Abstand
Schlitten angeordnet, die zur Hin- und Herverschie- io gehalten sind. Der Revolverkopf 42 ist so angeordnet,
bung über je eine Nockenverbindung mit jeweils einer daß er diese Halsformen von einer Formstation zu
der vertikal gelagerten Stangen zusammenwirken. einer Blasstation und von dort zu einer anschlie-Ein
Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Er- ßenden Ausgabestation für die fertigen Gegenstände
findung ist in den Zeichnungen dargestellt. führt.
Fig. 1 ist eine maßstabgerechte Ansicht einer Ma- 15 Die Glaspreßkolben 60 sind zur Ausführung einer
schineneinheit gemäß der Erfindung; Hin- und Herbewegung zur senkrechten Ausrichtung
Fig. 2 ist ein Querschnitt eines Teiles des oberen mit den Preßhohlräumen 51 der Preßformen 50 und
Rahmens dieser Vorrichtung und zeigt die Tropfen- aus dieser Lage heraus auf Gleitkörpern 85 angeordführungen
und die Kolbenschubeinrichtung; net, die in Gleitbahnen 86 (Fig. 5) gleiten. Die Kolben
Fig. 3 ist ein Schnitt durch eine Tropfenführung 20 60 können außerdem eine senkrechte Hin- und Hernach
Linie 3-3 der Fig. 2 und zeigt die Betätigungs- bewegung zur Einnahme einer Preßstellung mit den
kolben zur Übertragung der senkrechten Bewegung Külbelformen 50 und aus dieser Stellung heraus ausauf
die Preßkolben und die dazugehörigen Flüssig- führen.
keitsleitungen; Die Vorrichtungen dieser Maschine zum Vorwärts-
Fig. 4 ist ein Schnitt nach Linie 4-4 der Fig. 2 und 25 schieben und zur Führung des Tropfens bilden eines
zeigt die Steuervorrichtung für den Flüssigkeitsantrieb der neuen Merkmale und bestehen aus einer Abtrennzur
Bewegung der Preßkolben in waagerechter Rieh- vorrichtung 14 und 15, die geeignet ist, gleichzeitig
tung in die Preßstellung hinein und aus ihr heraus; mehrere Tropfen abzutrennen und dieselben in eine
Fig. 5 ist ein Teilschnitt nach Linie 5-5 der Fig. 2 vielfach unterteilte Führungsvorrichtung hineintrop-
und zeigt die Lagerung der waagerechten Gleitvor- 30 fen zu lassen. Diese Führungsvorrichtung (Fig. 1, 3
richtung und die Betätigungsvorrichtung zum Be- und 10) besteht aus gebogenen Formabschnitten 20,
wegen der Kolben; geraden Abschnitten 21, Ablenkabschnitten 22 und
Fig. 6 ist ein Schnitt nach Linie 6-6 der Fig. 2 und den senkrecht angeordneten hohlen Abschnitten 23.
zeigt die Schubvorrichtung für die Tropfenführung Die Führungsabschnitte 21 und 22 werden ständig
und die Lagerung der Führungen und der Sprühdüsen 35 in den in Fig. 1 und 10 gezeigten Stellungen stationär
für die Rohlingsform. gehalten, und die gebogenen Abschnitte können in
Fig. 7 ist eine Bodenansicht der Schubvorrichtung eine Lage, in welcher sie mit den Ablenkabschnitten
des Preßkolbens und der Tropfenführung; 22 ausgerichtet sind, hinein- und aus dieser heraus-
Fig. 8 ist ein umgekehrter Schnitt nach Linie 8-8 geschwenkt werden. Die Ablenkabschnitte 22, für den
der Fig. 7 und zeigt die Verbindungen zur Übertragung 40 Tropfen sind durch einen Flansch 26 an der Oberder
Kühlflüssigkeiten von der Gleitbahn zu den die seite der Abdeckung 36 des oberen Unterstützungs-Preßkolben
tragenden Gleitkörpern und zu den teils 35 befestigt (Fig. 3), und die senkrechten Füh-
Kolben; rungsteile 23 werden wiederum, wie bei 24 gezeigt, an
Fig. 9 ist ebenfalls ein umgekehrter Schnitt nach den Ablenkabschnitten 22 befestigt und hängen von
Linie 9-9 der Fig. 7 und zeigt die federnde Anordnung 45 diesen herab. Die Ablenkabschnitte 22 und die senk-
der Gleitbahnen der Preßkolben; rechten Abschnitte 23 werden ständig in ihren in den
Fig. 10 ist eine schematische Darstellung und zeigt Fig. 1, 2, 3 und 5 gezeigten Stellungen nebeneinander
die verschiedenen bei der Glasformung unter Ver- gehalten, während der Körper 80 in senkrechter
Wendung des Anmeldungsgegenstandes vorkommen- Richtung auf- und abbewegt wird, um die Kolben
den mechanischen Arbeitsgänge. 50 60 zur Glasformation hin und von ihr fort zu be-
Die Zeichnungen zeigen die Erfindung als eine Vor- wegen.
richtung zur Verwendung bei einem Mehrfachform- Die beiden hohlen senkrechten Abschnitte 23 sind
betrieb und mit Doppeltropfenbeschickung zum Pres- gleitend in den rohrförmigen Körpern 80 Seite an
sen der Glasgegenstände oder der Külbel für geblasene Seite angeordnet, welche eine Bewegung in senkrech-Behälter.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Ver- 55 ter Richtung ausführen können. Diese rohrförmigen
wendung in einem solchen Doppelverfahren be- Körper 80 dienen als mechanische Führungen für die
schränkt und kann ebenso im Einformbetrieb und bei Kolben 60 während der senkrechten Bewegung der
einfacher Tropfenbeschickung angewendet werden. Preßkolben 60 und deren Gleitkörper 85 und Gleit-Außerdem
ist die Erfindung auf das Pressen fertiger bahnen 86. Je eine Gleitbahn 86 ist in einem Stück mit
Glasgegenstände entweder in einfachen oder Doppel- 60 einem rohrförmigen Führungskörper ausgebildet, und
hohlraumformen anwendbar. die Gleitkörper 85 und die Gleitbahnen 86 sind daher
Fig. 1 der Zeichnungen zeigt eine übliche Zufuhr- jedem einzelnen rohrförmigen Körper 80 zugeordnet,
vorrichtung 10 mit dem hin- und hergehenden Kolben jedoch so miteinander verbunden, daß sie gemeinsam
11, der Doppelschneidenschere 14 und dem Betäti- senkrecht bewegt werden. Jede Gleitbahn 86 ist aber
gungszylinder 15 für die Schere. 65 so angeordnet, daß sie mit Bezug auf die andere eine
Die Formmaschine ist unter der Zufuhrvorrichtung begrenzte senkrechte Bewegung ausführen kann. Die
10 angeordnet und besteht aus einem Bett 30, senk- abhängige senkrechte Bewegung zwischen den Gleitrechten
Säulen 31 und 32, auf denen ein oberer Unter- bahnen 86 ist für den Zweck vorgesehen, um jedem
Druckkolben die Einnahme seiner jeweiligen endgültigen Preßstellung zu gestatten, wenn das Glas in
den Külbelformen Sl gepreßt wird.
Die rohrförmigen Hülsenkörper 80 gleiten in einem senkrecht angeordneten Gehäuse 81, das in einem
Stück mit dem oberen Rahmen 35 des Hauptmaschinenrahmens ausgebildet ist. In dem Lagergehäuse 81
ist für jede Hülse 80 eine Mittelbohrung 83 gebildet, in welche eine übliche Kugellagerbuchse 84 eingepaßt
die Kolben 60 in waagerechter Richtung bewegt werden, dann bewegen sich ebenso zwei zwischenliegende
Tropfenführungen 23 α in waagerechter Richtung in senkrechter Ausrichtung mit Haupttropfenführungen
23 und den Rohlingshohlräumen 51 hinein und darauf heraus. Mit anderen Worten wechseln diese Tropfenführungsabschnitte
23 α sich mit den Kolben 60 bei ihrer Bewegung in und außer Ausrichtung zwischen
den senkrechten Tropfenführungsabschnitten 23 und
ist. Diese Lagerbuchsen umgeben nicht nur die Hül- 1° den Rohlingsformhohlräumen 51 ab.
senkörper 80, sondern sie wirken auch als eine Führung für diese Körper und vermindern bei den hohen
Arbeitsgeschwindigkeiten der Vorrichtung die Reibung auf ein Minimum.
Auf dem Ende einer jeden Hülse 80 sind in einem Stück mit ihr die waagerechten Gleitbahnenkörper 86
eingeordnet, von denen jeder einen Gleitkörper 85 zur Ausführung einer Gleitbewegung darin aufweist, wobei
jeder Gleitkörper imstande ist, einen Glasformkolben 60 aufzunehmen. Diese Kolben 60 sind hohl.
In den Gleitbahnen 86 und den Gleitkörpern 85 sind Leitungen 124 und 126 (Fig. 8) so angeordnet, daß
sie Kühlluft oder Kühlflüssigkeit an diese heranführen. In der senkrechten Lageranterstützung81 sind außerDie
zwischenliegenden Tropfenführungsabschnitte 23 α sind zu dem Zweck vorgesehen, um sicherzustellen,
daß die Glastropfen 17 richtig in die Külbelformhohlräume 51 eingeführt werden. In gewissem Sinne
überbrücken sie während der Förderung der Tropfen den Spalt zwischen den senkrechten Führungskörpern
23 und den Halsformen 45.
Die zwischenliegenden Tropfenführungen 23 a (Fig. 6 und 10) bewegen sich in waagerechter Richtung
in zeitlicher, abgestimmter Aufeinanderfolge mit der waagerechten Bewegung der Gleitkörper 85 und
den daran befestigten Kolben 60. Diese Bewegung der zwischenliegenden Tropfenführungen 23 α wird durch
die folgende Vorrichtung ermöglicht. Die waagerechte
dem für jede einzelne Gleitbahn 86 ein Paar kolben- 25 Gleitbahn 150 ist auf dem unteren Ende eines Bügels
artige Teile 90 und 100 angeordnet (Fig. 2, 3 und 5). 151 gebildet, welcher von der Unterseite des oberen
Diese Teile sind mit jeder Gleitbahn 86 durch mit Ge- Rahmens 35 herunterhängt (Fig. 6). In der Gleitbahn
winde versehene Befestigungsglieder 92 verbunden 150 ist ein Gleitkörper 152 angeordnet, der mit Bezug
und gleiten in axial fluchtenden senkrechten Bohrun- darauf beweglich ist. Der Gleitkörper 152 ist so angen
94 bzw. 79, die in dem Lagergehäuse 81 und dem 30 geordnet, daß er eine Hin- und Herbewegung in waaüberlappenden
Stützkörper 136 gebildet sind. Aus gerechter Richtung ausführen kann, und führt die
Fig. 2 ist ersichtlich, daß zwei identische kolbenartige zwischenliegenden Tropfenführungen 23 α mit sich.
Körper 90 und zwei identische kolbenartige Kör- Der waagerechte Gleitkörper 152 ist mit einem in ihm
per 100 vorhanden sind, und zwar jeweils einer gebildeten Nockenschlitz 153 versehen, in welchem
für jede Gleitbahn 86. Diese beiden Körper sind so 35 eine Nockenrolle 154 läuft. Die Nockenrolle 154 ist
angeordnet, daß sie auf die Kolbengleitbahn 86 eine mit dem einen Ende des Hebels 155 verbunden, welcher
wiederum mit einer senkrechten Antriebswelle 157 in Verbindung steht. Die senkrechte Antriebswelle
157 erstreckt sich von dem Gleitkörper nach oben, und das obere Ende trägt ein fest damit verbundenes
Ritzel 162, welches mit den auf dem einen Ende einer waagerecht angeordneten Zahnstange 164
gebildeten Zähnen 163 kämmt (Fig. 2 und 6).
Es wird jetzt mit Bezug auf die Fig. 5 und 11 eine Beschreibung der Vorrichtung zur Ausführung der
waagerechten Bewegung der Gleitkörper 85 sowie des daran befestigten Kolbens 60 gegeben. In der Oberseite
der Platte 117 ist ein Nockenschlitz 130 gebildet, welcher eine Nockenrolle 131 aufnimmt, die an der
senkrechte Bewegung und einen Druck ausüben. Außerdem sind für jede Gleitbahn 86 zwei weitere
kolbenartige Körper 78 vorgesehen, die teleskopartig in einer Leitung 91 aufgenommen werden, welche
an dem Stützkörper 35 befestigt ist. Die Leitungen 91 sind mit den Leitungen 95, 96 und 97 (Fig. 2 und 3)
und von dort durch die Leitung 98 mit einem Schalldämpfsystem verbunden, um als abführende Leitungen
zu dienen.
Aus den Fig. 2 und 3 geht hervor, daß jede Gleitbahn 86 zwei an ihr befestigte Druckkolben aufweist,
nämlich die Kolben 90 und 100, so daß der Glaspreßdruck auf gleichmäßig von Mitte des Kolbens 60 auf
Abstand gehaltene Punkte übertragen werden kann, wenn dieser Kolben zur Glaspreßstation hingeführt
werden kann. Außerdem ist jeder Gleitkörper 86 mit einem kolbenartigen Körper 78 versehen, der in Form
eines Strömungsmittelauslaßkanals vorgesehen ist (Fig. 3).
Das Paar kolbenartiger Körper 78, von denen jeweils einer für jede Gleitbahn 86 vorgesehen ist, sind
an jeder der genannten Gleitbahnen durch dieselben Mittel und in derselben Weise, wie bereits mit Bezug
auf die Teile 90 und 100 beschrieben, befestigt, nämlieh
durch mit Gewinde versehene Befestigungsglieder 93, wie in Fig. 4 gezeigt. Wie bereits beschrieben, sind
die Kolben 60 zusätzlich zu ihrer senkrechten Bewegung zur Preßstation hin und von ihr fort zur DurchUnterseite
eines an einer senkrechten Antriebswelle 134 befestigten Hebels 132 angeordnet ist.
Die senkrechte Antriebswelle 134 ist an ihrem unteren Ende in dem Lager 137 an der einen Seite der
Gleitbahnen 86 drehbar gelagert und bewegt sich während der senkrechten Hin- und Herbewegung derselben
mit ihr in die Preßstellung hinein und aus dieser hefraus. Die Welle 134 gleitet außerdem senkrecht
in dem Ventilblock 136, welcher an dem oberen Rahmen 35 angeordnet ist, und gleitet außerdem senkrecht
in einem Zahnrad 140, welches ebenfalls in dem Lagerkörper
136 gelagert ist. Dieses Zahnrad und diese Welle sind durch eine Keilnutverbindung 141 und
einen Keil 142 miteinander verbunden.
Die WeIe 134 kann außer der senkrechten Bewe-
führung des Preßvorganges in waagerechter Richtung 65 gung eine Drehbewegung ausführen, um den Hebel
in eine Stellung innerhalb einer senkrechten Ausrich- 132, der an ihrem unteren Ende angeordnet ist, zu
tung mit den Külbelhohlräumen 51 und den Halsformen 45 hinein und aus ihr heraus beweglich. Wenn
drehen. Aus Fig. 7 ist ersichtlich, daß der Umlauf des Hebels 132 durch die Welle 134 entgegen dem Uhr-
zeigersinne über den Nocken 130 eine Bewegung der Platten 116 und 117, der Gleitvorrichtungen 85 und
der Kolben 60, welche in den Öffnungen 108 in den Gleitvorrichtungen 85 angeordnet sind, nach rechts
oder aus der senkrechten Ausrichtung mit den Rohlingsformhohlräumen 51 und den Tropfenführungen
23 heraus bewirkt. Bei der in Fig. 7 gezeigten Lage sind die Kolben 60 in dem senkrechten Weg der ausgerichteten
Formen, und bei Anordnung der Teile gemäß Fig. 4 befinden sich die Kolben 60 noch in diesem
Weg, jedoch in der oberen Stellung oberhalb der Formhohlräume 51.
Die Umlaufbewegung der Welle 134 und des Hebels 132 wird durch zwei durch Kolbenkraft betätigte
Zahnstangen 143 und 144 ermöglicht, welche ebenfalls
in dem Lagerkörper 136 derart angeordnet sind, daß sie auf entgegengesetzten Seiten mit dem Zahnrad
140 kämmen (Fig. 2, 4 und 5). Diese Antriebszahnstangen 143 und 144, welche waagerecht in dem
Lagerkörper 136 gelagert sind, sind so angeordnet, daß sie ständig mit dem Zahnrad 140 im Eingriff bleiben
und somit dem Zahnrad 140 abwechselnd einen Antrieb und einen gesteuerten Widerstand demgegenüber
erteilen, um eine Totpunktverbindung zu verhindern.
Aus Fig. 2 geht hervor, daß sich waagerecht über die Oberseite des Lagerkörpers 136 hinweg eine Zahnstange
164 erstreckt, die auf dem einen Ende mit Zähnen versehen ist, welche mit einem Zahnrad 140
kämmen, welches an dem oberen Ende der WeUe 134 angeordnet und daran befestigt ist. Die Zahnstange
164 sieht somit eine innere Verbindung zwischen den Wellen 134 und 157 vor. Die Antriebszahnstangen 143
und 144 treiben beide senkrechte Wellen 134 und 157 gleichzeitig an, um dadurch den Kolben 60 und die
zwischenliegenden Tropfenführungen 23 α in der gleichen Zeitenfolge waagerecht zu verschieben.
Die Betriebsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Unterhalb der Vorschubvorrichtung 10 werden ein
paar Tropfen 17 geschmolzenen Glases in der Schwebe gehalten und die Scheren 14 durch den Zylinder 15
betätigt, um die Tropfen abzutrennen und in die unterhalb der Tropfen angeordneten und mit ihnen ausgerichteten
Tüllen 20 fallenzulassen. Die Tropfen fallen
infolge der Schwerkraft weiter, bewegen sich über Fallvorrichtungen oder Führungen 21 und 22 in die
senkrechten Tropfenführungen 23 und 23 α hinein, die
oberhalb eines Paares Rohh'ngsformhohlräumen mit denselben ausgerichtet angeordnet sind .(Fig. 1) und
gelangen so auf ihrem ganzen Wege geschützt in die Hohlräume 51 der Rohlingsformen 50. Die Kolben 60
werden oberhalb des Mittelpunktes der Formhohlräume 51 senkrecht ausgerichtet, indem der Antriebszahnstange 144 ein Druck zugeführt und dieselbe verschoben
wird, so daß die Welle 134 gedreht und die Gleitkörper 85 und die Kolben 60 waagerecht bewegt
und senkrecht mit den Rohlingsformhohlräumen 51 ausgerichtet werden. Diese Bewegung der Welle 134
setzt über die Zahnstange 164, die Zahnräder 140 und
ebenso die Welle 157 in Drehung und bewegt durch die Nockenverbindung 153, 154 die Zwischentropfenführungen
23 a aus ihrer senkrechten Ausrichtung mit den Formen heraus.
Durch Zuführung von Druckmittel zu den oberen Enden der Kolben 90 und 100 werden die Gleitbahnen
86, die zugeordneten Gleitkörper 85 und deren Kolben 60 nach unten auf die Glaspreßstation zu bewegt.
Bei Beendigung der Formtätigkeit wird den unteren Enden der Kolben 90 und 100 Druckmittel zugeführt,
so daß der Kolben 60 und der Gleitkörper 85 aus der Glasformstellung heraus hochbewegt wird.
Wenn die Gleitbahnen 86 sich nach oben bewegen, nehmen sie die Welle 134 mit nach oben, wobei der
Strömungsmitteldruck die Antriebswellenzahnstange verschiebt und damit die Wellen 134 und 157 in
solcher Richtung gedreht werden, daß sie die Kolben waagerecht in ihre Ruhestellung bewegen und die
Zwischentropfenführungen 23 α in ihre Arbeitsstellung in senkrechte Ausrichtung mit den Tropfenführungen
und den Formhohlräumen 51 hineinführen.
Innerhalb des Erfindungsgedankens sind Abwandlungen möglich.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Formung eines zu verblasenden Glaskülbels aus einem Tropfen mit einer
mindestens einen Zufuhrkanal umfassenden Zufuhrvorrichtung, mindestens einem vertikal bewegbaren
Preßkolben und mindestens einer Form, wobei der Preßkolben horizontal aus der Ausrichtung
mit der Form bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jedem Zufuhrkanal
(22, 23) und jeder Form (50) je eine Tropfenführung (23a) vorgesehen ist, die horizontal beweglich
gelagert und in Ausrichtung mit dem Zufuhrkanal (22, 23) einerseits sowie der Form
(50) andererseits bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Horizontalbewegung der
Tropfenführung (23 α) bzw. Tropfenführungen mit derjenigen des Preßkolbens (60) bzw. der Preßkolben
gekoppelt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Tropfenführung
(23 a) wie der Preßkolben (60) durch je eine vertikal drehbar gelagerte Stange (134, 157)
hin- und herverschiebbar sind, wobei die Kopplung beider Bewegungen über eine Zahnstange
(164) erfolgt, die mit an beiden Stangen (134, 157) angeordneten Zahnrädern (140,162) kämmt.
4. Vorrichtung nach Ansprach 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tropfenführung (23 a)
sowie der Preßkolben (60) auf jeweils einem horizontal bewegbaren Schlitten (85, 152) angeordnet
sind, die zur Hin- und Herverschiebung über je eine Nockenverbindung (130, 131; 153, 154) mit
jeweils einer der vertikal gelagerten Stangen (134, 157) zusammenwirken.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1102 348.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
© 209 707/92 11.62
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1139615B true DE1139615B (de) | 1962-11-15 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (4)
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GB (1) | GB908162A (de) |
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1960
- 1960-07-08 DE DEO7512A patent/DE1139615B/de active Pending
- 1960-07-11 LU LU38936D patent/LU38936A1/xx unknown
- 1960-10-05 GB GB3407860A patent/GB908162A/en not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1102348B (de) * | 1959-04-13 | 1961-03-16 | Der Gerresheimer Glashuettenwe | Glaspressblasemaschine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB908162A (en) | 1962-10-17 |
LU38936A1 (de) | 1960-10-21 |
NL254187A (de) |
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