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DE113893C - - Google Patents

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Publication number
DE113893C
DE113893C DENDAT113893D DE113893DA DE113893C DE 113893 C DE113893 C DE 113893C DE NDAT113893 D DENDAT113893 D DE NDAT113893D DE 113893D A DE113893D A DE 113893DA DE 113893 C DE113893 C DE 113893C
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DE
Germany
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DENDAT113893D
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English (en)
Publication of DE113893C publication Critical patent/DE113893C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B49/00Sulfur dyes
    • C09B49/10Sulfur dyes from diphenylamines, indamines, or indophenols, e.g. p-aminophenols or leucoindophenols

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
Die bisher angewendeten Verfahren zur Darstellung substantiver Schwefelfarbstoffe bestehen darin, dafs ein aromatischer Polyamido-, Oxyamido-, Amidosulfo-, Oxyamidosulfo- u. s. w. Körper mit Schwefel oder mit Schwefel und Schwefelnatrium erhitzt wird.
In einem Falle indessen (D. R. P. 103646 und französisches Patent 271388) hat man den Schwefel durch Chlorschwefel ersetzt, der direct auf eine einzige den Farbstoff erzeugende Substanz reagirt, ebenso wie früher Bernthsen auch Chlorschwefel anstatt des Schwefels bei der Darstellung des Thiodiphenylamins anwendete (s. Studien in der Methylenblaugruppe, Annalen der Chemie 230, Seite 73 bis 211).
Die Erfinderin hat nun ermittelt, dafs auch andere Schwefelverbindungen im Stande sind, aromatische Polyamido- oder Oxyamido-Complexe in Schwefelfarbstoffe umzuwandeln, die den bisher dargestellten Substantiven Farbstoffen analog sind.
Das Verfahren besteht darin, zunächst den Chlorschwefel des Handels und einfache aromatische Substanzen, wie Anilin oder Phenol, zusammen zu bringen und dann die so erhaltene Verbindung mit zusammengesetzteren aromatischen Polyamido- oder Oxyamido-Körpern reagiren zu lassen.
Beispiel 1:
100 Theile Phenol werden tropfenweise und unter lebhaftem Umrühren zu 200 Theilen Chlorschwefel des Handels zugesetzt. Es findet eine heftige Salzsäureentwicklung statt; nachdem die Reaction beendet erscheint, erhitzt man eine Stunde lang auf 150 bis i6o°, worauf man 50 Theile p-Phenylendiamin zusetzt. Man erhält so ein homogenes Gemisch, welches man zwei Stunden lang auf einer Temperatur von 200° erhält. Die erhaltene Masse ist hart und zerbrechlich; sie ist in Wasser und Säuren unlöslich; sie löst sich dagegen in Alkalien und vornehmlich in Schwefelnatrium: Die durch Säure gefällte Lösung giebt eine grünlich blaue Masse, welche durch eine Spur eines Oxydationsmittels in blauschwarz übergeführt wird.
Die erhaltene Masse wird wie folgt weiter behandelt:
100 Theile der Masse werden nach und nach in 300 Theile krystallisirtes Schwefelnatrium eingeführt, die in dem Krystallwasser geschmolzen und in ein auf 200 ° erhitztes Oelbad gebracht sind, so dafs die Masse selbst ziemlich rasch auf 150 bis 1550 erhitzt wird; diese Temperatur wird 3 bis 4 Stunden hindurch im offenen Gefäfs aufrecht erhalten, worauf die Masse trocken und spröde geworden ist und in dieser Form den Färbern geliefert werden kann.
Der so erhaltene Farbstoff färbt ungeheizte Baumwolle blauschwarz.
In diesem Beispiele kann man das Phenol durch das Kresol des Handels ersetzen.
ρ - Phenylendiamin Aussehen
des
Farb
stoffs
Lösung
in
kochen
dem
Wasser
Färbung des durch
Säuren gefällten
Farbstoffs
nach dem
Trocknen
und der
spontanen
Oxydation
durch Luft
Filtrirte
Wässer
mit
Bi-
chromat
behandelt
Filtrirte
Wässer
mit
Natron
behandelt
Der Farbstoff durch Säuren gefällt löst sich in voriger
aber
ver
dünnter
Lösung
Schwefel
natrium
io pCt.
(reiner) grün
lich
grau
con-
centrirter
SO4H2
mit sal
petrigem
Dampf
Ausfärbungen 2O pCt.
Phenol +
Chlorschwefel
ρ - Amidophenol bläulich
schwarz
gelblich
grün
eben
gefällt
bräun
lich
schwarz
violett-
roth
schwach
roth
gefärbt
Natron
lauge
400 B.
olive grün grünlich
grau
blau
grau
röthlich
schwarz
ι pCt. schwarz,
schwach
grünlich
öl +
Chlorschwefel
ρ - Oxydiamido-
"■ diphenylamin
rein
schwarz
grün grünlich
braun
rein
schwarz
farblos sehr
schwach
blau
grün grünblau bläulich
grün
blau bläu
lich
grau
violett
schwarz
grünlich
grau
sehr
schön
schwarz
Kres ρ - Phenylendiamin grünlich
schwarz
blau
grün
röthlich
braun
grünlich
schwarz
farblos farblos bläulich
grün
grünlich
grau
grünlich
blau
unlöslich braun blafs-
grau
schwarz
linchlorhydrat
+ Chlorschwefel
ρ - Amidophenol rein
schwarz
blafs
olive
oliven
grün
rein
schwarz
violett-
roth
bräun
lich
roth
grün
schwarz
grünlich
grau
grün grünlich
schwarz
bläulich
schwarz
grün
grau
rein
schwarz
Am ρ - Oxydiamido-
diphenylamin
bläulich
schwarz
blau
grün
bräun
lich
schwarz
bräun
lich
schwarz
farblos farblos grünlich
schwarz
grün grün unlöslich schmutzig
roth
asch
grau
sehr
schön
schwarz
ρ - Phenylendiamin röthlich
schwarz
schwarz
blau
braun grau
schwarz
farblos farblos bläulich
dunkel
grün
bläulich
grau
blau unlöslich braun asch
grau
roth
schwarz
ρ - Amidophenol röthlich
schwarz
gelblich
olive
röthlich
grau
schwarz
blau
schwarz
violett
blau
roth blau gefällt gelblich
grau
υ
C/3
■■o
Ö
3'
+-J
cn
«s
bläulich
schwarz
roth
grau
schwarz
ρ - Oxydiamido-
diphenylamin
bläulich
grau
schwarz
bläulich
grün
gelblich
schwarz
dunkel
schwarz
schmutzig
braun
farblos sehr
wenig
löslich,
grün
lich grau
fast
gänzlich
gefällt
grün ' roth
schwarz
grünlich
asch
grau
schwarz,
sehr
schwach
gräulich
röthlich
schwarz
gelblich
grün
roth
braun
schwarz schmutzig
braun
schmutzig
röthlich
blaugrau fast
gänzlich
gefällt
grünlich
grau
röthlich
braun
asch
grau
röthlich
schwarz.
braun grau röthlich
grau
Beispiel 2:
100 Theile Phenol werden wie im Beispiel ι behandelt, aber die erhaltene Masse wird nach der Reaction des Chlorschwefels mit 5 Theilen p-Amidophenol behandelt. Das erhaltene Product hat ein glänzenderes Aussehen als das vorerwähnte, es ist ebenso wie dieses in Wasser und Säuren unlöslich, aber es löst sich leicht in Alkalien und Alkalicarbonaten, sowie in Schwefelnatrium. Das mit Schwefelnatrium behandelte Product wird einige Stunden hindurch auf 1500 erhitzt und dann getrocknet, um den Färbern geliefert zu werden.
Es färbt Baumwolle in violetterer Nuance als das nach dem Beispiel 1 gewonnene Product.
In dem Beispiel 2 kann man das Phenol durch das Kresol des Handels oder einen beliebigen phenolartigen Körper, und das p-Amidophenol durch eine zusammengesetztere Oxyamido -Verbindung ersetzen, wie z. B. durch das p-Oxydiamidodiphenylamin, das durch Reduction des Dinitrooxydiphenylamins von folgender Constitution
NO2
erhalten ist.
Beispiel 3:
In einen gufseisernen Behälter, welcher geschlossen und mit einem Rückfiufskühler und einem Rührwerk ausgerüstet ist, führt man 150 Theile salzsaures Anilin ein, erhitzt von aufsen durch ein Oelbad auf 120 bis 130° und setzt dann sehr langsam 240 Theile Chlorschwefel zu. Es findet eine heftige Salzsäureentwicklung statt und sobald diese nachläfst, erhöht man die Temperatur langsam auf i8o°. Jetzt kann man feststellen, dafs kein Zurückfliefsen in den Kühlapparat mehr stattfindet; man setzt dann schnell 120 Theile p-Phenylendiamin zu und erhöht die Temperatur auf 2oo°, welche man 8 Stunden lang beibehält. Die erhaltene Masse ist trocken, schwammig und hat ein glänzend schwarzes Aussehen. Für den Gebrauch und die Anwendung in der Färberei führt man die Masse in 1000 Theile krystallisirtes Schwefelnatrium ein, das in sehr wenig Wasser gelöst ist, rührt einige Stunden lang um und hält die Temperatur auf 1200, bis die Masse homogen geworden ist; hierauf trocknet man das Ganze einige Stunden lang bei einer Temperatur von annähernd 2000. Der in Schwefelnatrium nicht gelöste Farbstoff ist in Wasser, Säuren und Alkalien unlöslich, er löst sich in Schwefelnatrium und giebt bläuliche oder grünliche Lösungen. Die Lösungen werden durch Säuren, Kochsalz und concentrirte Alkalien gefällt.
Beispiel 4:
Man verfährt genau wie in dem Beispiel 3, ersetzt aber die 120 Theile ρ - Phenylendiamin durch 120 Theile p-Amidophenol. Der erhaltene Farbstoff besitzt im Allgemeinen die Eigenschaften des Farbstoffs nach Beispiel 3, er ist indessen leichter löslich, ein wenig löslich in Alkalien und die Nuancen, welche er auf ungeheizter Baumwolle giebt, sind etwas bläulicher.
In diesem Beispiel kann man das p-Amidophenol durch eine andere Oxyamido -Verbindung, wie das ρ - Oxydiamidodiphenylamin, ersetzen.
Im Allgemeinen färben alle diese Farbstoffe ungeheizte Baumwolle im kochenden, mit etwas Salz versetzten Bade. Die erhaltenen Nuancen bekommen eine bedeutend, gröfsere Intensität, wenn sie der Luft ausgesetzt oder durch die gewöhnlichen Oxydationsmittel: Bichromat und Säure u. s. w. oxydirt werden.
Diese Farbstoffe werden alle durch die Salze der schweren Metalle unlöslich gemacht, mit den Metalloxyden geben sie unlösliche Verbindungen. Unter diesen Bedingungen sind die so auf Baumwolle fixirten Nuancen aufserordentlich widerstandsfähig gegen gewöhnliche und selbst gegen concentrirte Laugen.
Die in den Beispielen angegebenen Mengen der Reagentien, sowie auch die angegebenen Temperaturen können je nach Bedarf geändert werden. Die Eigenschaften der Farbstoffe sind in der nebenstehenden Tabelle zusammengestellt.

Claims (2)

Pa tent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung von Schwefelfarbstoffen, die ungeheizte Baumwolle direct färben, darin bestehend, dafs man die durch Einwirkung von Chlorschwefel auf Anilin, dessen Salze, Phenol oder Kresol des Handels erhaltenen Körper auf aromatische Polyamido- oder Oxyamidoderivate reagiren läfst und dann die so erhaltenen Stoffe der Einwirkung von Schwefelnatrium unterwirft.
2. Ausführungsformen des Verfahrens nach Anspruch i unter Verwendung von p-Phenylendiamin, p-Amidophenol und o-p-Diamido - ρ' - oxydiphenylamin.
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