DE1120406B - Anstellvorrichtung an Wechselgeruesten - Google Patents

Description

• Anstellvorrichtung an Wechselgerüsten Die Erfindung bezieht sich auf eine Anstellvorrichtung an Wechselgerüsten, die zusammen mit der Anstellvorrichtung aus dem ortsfesten Führungsgerüst zur Seite hin ausfahrbar und im Führungsgerüst höhenverstellbar ist. Sie betrifft die besondere Ausbildung und Anordnung der Anstellvorrichtung, um den baulichen Aufwand für das gesamte Walzgerüst herabzusetzen.
• Um die Walzen genau auf die Walzlinie einstellen zu können, muß bei allen Vertikalgerüsten, aber auch bei einigen Horizontalgerüsten, das eigentliche Wechselgerüst so angeordnet sein, daß es innerhalb des ortsfesten Führungsgerüstes zwei senkrecht zueinander verlaufende Bewegungen ausführen kann, d. h., es muß heb- und senkbar sowie seitlich einstellbar sein.
• Um bei einem Wechselgerüst mit Senkrechtwalzen die seitliche Anstellung der Walzen zu ermöglichen, geht ein bekannter Vorschlag darauf hinaus, die dazu notwendigen Motoren und Anschlußgetriebe am Wechselgerüst anzuordnen.
• Bei einem weiteren bekannten Vertikalgerüst, das zum Walzenwechsel von den Sohlplatten abgehoben und gegen ein anderes Gerüst ausgetauscht wird, hat man vorgeschlagen, die den Gerüstständer durchdringenden zwei Anstellspindeln für eine der Walzen lösbar mit dem ortsfest angeordneten Anschlußgetriebe und Antriebsmotor zu verbinden. Bei dem Gerüst nach dem erstgenannten bekannten Vorschlag besteht der Übelstand, daß einmal die Motoren über lösbare Kontakte mit dem Stromnetz verbunden und zum anderen die die Motoren und die Anschlußgetriebe tragenden Wechselgerüste infolge des aus der Motor-und Getriebeaufhängung herrührenden Kragmomentes entsprechend stärker dimensioniert sein müssen. Dies wiederum bedingt aber im Führungsgerüst entsprechend große Durchgangsöffnungen.
• Diese Nachteile treten besonders deutlich in Erscheinung, wenn auf Grund eines umfangreichen Walzprogramms für ein Walzgerüst mehr als zwei beispielsweise vier oder fünf Wechselgerüste vorhanden sein müssen.
• Die Anstellvorrichtung des zuletzt genannten bekannten Vertikalgerüstes ist für ein Wechselgerüst im Sinne der Erfindung ungeeignet.
• Nach der Erfindung wird vorgeschlagen, den Antriebsmotor und sein Anschlußgetriebe auf dem Ständer des Führungsgerüstes anzuordnen und das Anschlußgetriebe mit der Anstellvorrichtung durch eine in Richtung der Höhenverstellung verschiebliche, lösbare Kupplung zu verbinden.
• Vorzugsweise ist das Anschlußgetriebe als Schnekkengetriebe ausgebildet, dessen Schneckenrad eine innenverzahnte Hohlwelle als Achse aufweist, in der eine entsprechend verzahnte Übertragungswelle axial verschiebbar gelagert ist. Die Antriebswelle der Anstellvorrichtung ist dabei koaxial zu der übertragungswehe angeordnet.
• Vorteilhaft erweist es sich, wenn die Übertragungswelle zwischen den beiden Getriebeteilen durch eine Verriegelungsvorrichtung in Axialrichtung verriegelbar ist. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, die im ortsfesten Getriebeteil gelagerte übertragungswelle durch einfaches Absenken des Wechselgerüstes aus dem Wechselgerüst gelagerten beweglichen Getriebeteil auszukuppeln.
• An Hand eines Ausführungsbeispiels, das in den Zeichnungen dargestellt ist, sei die Erfindung näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 ein als Wechselgerüst ausgebildetes Vertikalgerüst von der Seite, quer zur Walzrichtung gesehen, Fig. 2 das gleiche Gerüst, teilweise im Schnitt, von vorne, in Walzrichtung gesehen.
• Das die Walzen 1 aufnehmende Wechselgerüst 2 wird auf Räder n3 über Schienen 4 in ein ortsfestes, aus den Ständern 5 und 5' bestehendes Führungsgeriist eingefahren und ist innerhalb dieser Führungsständer 5 in den Führungen 6 durch (nicht dargestellte) Mittel heb- und senkbar. Die Walzen 1 sind innerhalb des Wechselgerüstes 2 in üblicher Weise in Einbaustücken 7 gelagert (Fig. 2), auf die je eine im Rahmen des Wechselgerüstes 2 gelagerte Verstellspindel 8 einwirkt, die an ihrer dem Einbaustück 7 abgewandten Seite ein Schneckenrad 9 trägt, in das eine Schnecke 10 eingreift. Jeder Walze 1 ist eine obere und eine untere Verstellspindel8 zugeordnet, so daß die Verstellspindeln 8 sowie die dazugehörigen Schneckenräder 9 und Schnecken 10 insgesamt viermal vorhanden sind. Die zu einer Walze gehörende obere und untere Schnecke 10 liegen auf einer Achse und sind durch eine Welle 11 miteinander verbunden.
• Da die Walzenanstellung für jede Walze 1 getrennt erfolgen muß, sind auf den Führungsständern 5 bzw. 5' je ein Antriebsmotor 12 bzw. 12' angeordnet, die mit je einem ebenfalls vom Führungsständer 5 bzw. 5' getragenen Schneckengetriebe 13 bzw. 13' fest gekuppelt sind. Das in diesen Schneckengetrieben 13 bzw. 13' befindliche Schneckenrad 14 hat eine innenverzahnte Hohlwelle 15 als Achse, in der eine entsprechend verzahnte Übertragungswelle 16 axial verschiebbar gelagert ist. Diese axial verschiebbare Übertragungswelle 16 ist koaxial zu den beiden, die Verstellspindeln 8 antreibenden Schnecken 10 gelagert, und während des Betriebes wird die Übertragungswelle 16 in die zur oberen Verstellspindel8 gehörende Schnecke 1.0 eingekuppelt. Auf diese Weise kann die Walzenanstellung durch einen ortsfesten, vom Führungsständer 5 getragenen Motor bewirkt werden, und die durch das Heben oder Senken des Wechselgerüstes 2 hervorgerufene Abstandsänderung zwischen dem ortsfesten Schneckengetriebe 13 und dem beweglichen vom Wechselgerüst 2 getragenen Schneckengetriebe 9, 10 wird durch die im Schneckengetriebe 13 axial verschiebbar gelagerte Übertragungswelle 16 ausgeglichen. Die Übertragungswelle 16, die im allgemeinen eine Längsverzahnung aufweisen wird, kann in kleineren Gerüsten aber auch als Vierkant ausgebildet sein, und die Kupplung mit der Schnecke 10 wird am einfachsten durch Einführen in eine entsprechend ausgebildete Muffe bewirkt, die auf die Achse der Schnecke 10 aufgesetzt ist.
• Eine derartige einfache Steckkupplung bietet den Vorteil, daß, wenn die Übertragungswelle 16 in axialer Richtung verriegelt wird, durch Absenken des Wechselgerüstes 2 aus dem Kupplungsschluß mit der Schnecke 10 zu trennen ist.
• Eine solche Verriegelunasvorrichtung wird im Ausführungsbeispiel einfach durch einen am Führungsgerüst 5 schwenkbar angeordneten Hebel 17 gebildet, der an seinem freien Ende ein gabelförmig ausgebildetes Maul aufweist und in dem Bewegungsbereich der Cbertragungsw elie 16 eingeschwenkt werden kann. Auf der Übertragungswelle ist ein Tellerring 18 fest aufL-ez.Dgen, der beim Einschwenken des Hebels 17 von dessen gabelartigem Maul Untergriffen wird, so daß die Übertragungswelle einer weiteren Abwärtsbewe,-tin2 des Wechselgeriistes 2 nicht folgen kann.
• je nach den Erfordernissen kann aber auch eine Vorrichtung vorgesehen werden, dureh die die Über-16 um den @j'eg anzehoben wird, der not@=:eiidig is, Uri die Welle aus dem Kupplungsschlufi mit cl.--r ch_@ecke 10 herauszuziehen. Eine solche Vorrichtung zum Anheben der Übertragungswelle 16 wird vor allen Dingen in solchen Walzgerüsten Anwendung finden, bei denen das Wechselgerüst 2 nicht von den Schienen 4 abgehoben zu werden braucht, um in Walzstellung zu gelangen.
• Als sehr vorteilhaft erweist es sich ferner, wenn die Kupplungsvorrichtung für die übertragungswelle 16 mit der Schnecke 10 derart mit den übrigen Verriegelungseinrichtungen für das Wechselgerüst 2 kombiniert wird, daß beim Ein- oder Ausfahren eines Wechselgerüstes mit nur einem Handgriff sämtliche Sicherungen oder Verriegelungen zu lösen oder zu schließen sind.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Anstellvorrichtung an Wechselgerüsten, die zusammen mit der Anstellvorrichtung aus dem ortsfesten Führungsgerüst zur Seite hin ausfahrbar und im Führungsgerüst höhenverstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (12) und sein Anschlußgetriebe (13) auf dem Ständer (5) des Führungsgerüstes angeordnet sind, und das Anschlußgetriebe mit der Anstellvorrichtung (8, 9, 10) durch eine in Richtung der Höhenverstellung verschiebliche, lösbare Kupplung verbunden ist.
2. 2. Anstellgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußgetriebe (13) als Schneckengetriebe ausgebildet ist, dessen Schneckenrad (14) eine innenverzahnte Hohlwelle (15) als Achse aufweist, in der eine entsprechend verzahnte Übertragungswelle (16) axial verschiebbar gelagert ist.
3. 3. Anstellgetriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (10, 11) der Anstellvorrichtung koaxial zu der übertragungswelle (16) angeordnet ist.
4. 4. Anstellgetriebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragungswelle (16) durch eine Verriegelungsvorrichtung (17, 18) in Axialrichtung verriegelbar und gegebenenfalls anhebbar ist.
5. 5. Anstellgetriebe nach Anspruch 4., dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung aus einem am Führungsgerüst (5) gelagerten, einarmigen Hebel (17) besteht. der an seinem freien Ende gabelförmig ausgebildet und in die Bewegungsbahn der Übertragungswelle (16) einschwenkbar ist, wobei er einen auf die übertragungswelle (16) fest aufgezogenen Tellerring (1S) unterfaßt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1012 888, 970912, 939 626, 919 528, 435 391; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1777 3l.6: britische. Patentschrift Nr. 64-8 727; USA: Patentschriften Nr. 2 E03 990, 2 5g3 844; »Stahl und Eisen«, 62. Jahrgang, l.942, Nr. 3 vonZ 15. Januar, S. 44.