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Die
Erfindung betrifft das Gebiet der organischen Synthese. Spezieller
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von Hydroxystyrolen
durch thermische, basekatalysierte Decarboxylierung phenolischer
Substrate und die nachfolgende Acetylierung des resultierenden Produktes
in einem einzigen Reaktionsbehälter
als zweistufigen Prozess.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Hydroxystyrole,
wie beispielsweise 4-Hydroxystyrol (pHS) und acetylierte Derivate
davon, wie beispielsweise 4-Acetoxystyrol (pAS), sind aromatische
Verbindungen, die potentielle Nutzanwendung in einer großen Zahl
technischer Anwendungen haben. Beispielsweise finden diese Verbindungen
Anwendung in Monomeren für
die Herstellung von Harzen, Elastomeren, Klebmitteln, Beschichtungsmassen,
Autolacken und Tinten, sowie in Materialien für die Elektronik. Ebenfalls
können
sie als Additive in Elastomer- und in Harzformulierungen verwendet
werden.
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Es
ist eine Reihe von Verfahren für
die chemische Synthese von Hydroxystyrolen und acetylierten Derivaten
davon bekannt. Allerdings erfordern diese Verfahren kostspielige
Reagenzien, strenge Bedingungen und liefern relativ geringe Ausbeuten
mit im typischen Fall zwischen 30 und 63%. Beispielsweise beschreibt Sovish
(J. organische Säure.
Chem. 24: 1345–1347
(1959)) ein Verfahren für
die Herstellung von 4-Hydroxystyrol (auch bekannt als p-Vinylphenol)
aus p-Hydroxyzimtsäure
(pHCA). Die pHCA wird in Chinolin über Kupferpulver bei einer
Temperatur von etwa 225°C
decarboxyliert. Die Ausbeute von 4-Hydroxystyrol betrug etwa 41%.
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Pittet
et al. beschreiben in der US-P-4 316 995 ein Verfahren zum Herstellen
von p-Vinylphenol. In diesem Verfahren wird p-Hydroxybenzaldehyd
zuerst mit Malonsäure
unter Verwendung von Ethylendiamin als Katalysator umgesetzt, um
pHCA zu ergeben, das in situ bei einer Temperatur von 115° bis 120°C unter Erzeugung
von reinem p-Vinylphenol decarboxyliert wird. Das p-Vinylphenol
wird aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt und mit Acetanhydrid in
Gegenwart einer Base umgesetzt, wie beispielsweise Natriumhydroxid
oder Kaliumhydroxid, um 4-Acetoxystyrol zu erzeugen, das aus dem
Reaktionsgemisch abgetrennt und in Gegenwart einer starken Base
hydrolysiert wird, um gereinigtes p-Vinylphenol zu ergeben. Die Ausbeute
an 4-Vinylphenol betrug etwa 31%.
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Schädeli beschreibt
in der US-P-5 274 060 ein Verfahren zum Herstellen von 4-Hydroxystyrol,
indem von pHCA ausgegangen wurde. Bei diesem Verfahren wird das
pHCA in Dimethylsulfoxid in Gegenwart eines Amin-Katalysators, d.h.
1,8-Diazabicyclo[5,4-0]undec-7-en und Hydrochinon bei 135°C decarboxyliert,
um 4-Hydroxystyrol zu ergeben. Die Ausbeute bei diesem Verfahren
betrug 63%.
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Lala
et al. beschreiben in der AU-P-7 247 129 ein Verfahren zum thermischen
Decarboxylieren von ortho- oder p-Hydroxyacrylcarbonsäuren unter
Verwendung eines Amin-Katalysators in einem aprotischen Lösemittel
unter Erzeugung der Vinyl-Derivate. Darüber hinaus wurde ein Verfahren
zum Herstellen von Vinylhydroxyaryl-Verbindungen durch Erzeugung
der Hydroxycarbonsäure
in sitze gefolgt von einer thermischen Decarboxylierung beschrieben.
Die Hydroxycarbonsäure
wird durch Umsetzen einer aliphatischen Dicarbonsäure oder
eines aliphatischen Anhydrids mit einem Hydroxyarylaldehyd in einem
basischen Medium erzeugt. Die Ausbeuten in diesen Verfahren lagen
im Bereich von 15 bis 60%.
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Steinmann
beschreibt in der US-P-5 324 804 die Synthese von 3,4-Dihydroxystyrol über thermische Decarboxylierung
von Kaffeinsäure
in Dimethylformamid bei 150°C
in Abwesenheit eines Katalysators. Die bei diesem Verfahren erhaltene
Ausbeute wurde nicht angegeben.
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Munteanu
et al. (J. Thermal Anal. 37:411–426
(1991)) beschreiben die Herstellung von 3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxystyrol
durch thermische Zersetzung von trans-3,5-Di-tert-butyl-4-hydroxyzimtsäure mit
und ohne einen aminfreien, basischen Katalysator in aprotischen,
dipolaren Lösemitteln.
Die veröffentlichte
Ausbeute betrug 95%. In dieser Offenbarung wurde keine thermische
Decarboxylierung anderer Zimtsäure-Derivate beschrieben.
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Es
wurde die thermische Decarboxylierung substituierte Zimtsäuren in
wässrigen
Medien untersucht. Pyysalo et al. (Lebensmittel-Wissenschaft u.
Technol. 10 (Food Science and Technology): 145–147 (1977)) beschreiben die
thermische Decarboxylierung substituierter Zimtsäure-Derivate bei pH 1 bis 6
bei 100°C
in wässrigem
Puffer. Cohen et al. (J. Amer. Chem. Soc. 82:1907–1911 (1969))
beschreiben die thermische Decarboxylierung von p-Hydroxyzimtsäure in wässrigen
Puffern bei pH 1 bis 12. Die Abtrennung des decarboxylierten Produktes
wurde in diesen Offenbarungen nicht veröffentlicht.
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Es
besteht daher ein Bedarf für
ein Verfahren zum Herstellen von Hydroxystyrolen und acetylierten
Derivaten davon, das relativ kostengünstige Reagenzien verwendet,
bei dem relativ sanfte Bedingungen angewendet werden und das zu
hohen Ausbeuten führt.
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Die
Anmelder haben das genannte Problem gelöst, indem ein Verfahren zum
Herstellen von Hydroxystyrolen und acetylierten Derivaten davon
unter Verwendung relativ kostengünstiger
Reaktionsmittel unter relativ sanften Bedingungen mit Ausbeuten
bis zu 100% entdeckt wurde. Die Hydroxystyrole werden durch thermische
Decarboxylierung eines phenolischen Substrats in Gegenwart eines
aminfreien, basischen Katalysators hergestellt. Die acetylierten
Derivate werden durch Reaktion des resultierenden Hydroxystyrols
mit einem Acetylierungsmittel in dem gleichen Reaktionsbehälter erzeugt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft Verfahren für
die thermische Decarboxylierung eines phenolischen Substrats in Gegenwart
eines aminfreien, basischen Katalysators. Das Produkt der Decarboxylierungsreaktion
kann zusätzlich
in Gegenwart eines Acetylierungsmittels in dem gleichen Reaktionsbehälter acetyliert
werden. Wahlweise kann ein Polymerisationsinhibitor oder -verzögerer dem
Reaktionsgemisch zugesetzt werden. Die Ausbeuten an decarboxyliertem
oder acetyliertem Produkt betragen im typischen Fall mehr als 63%.
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Dementsprechend
wird im Schutzumfang der Erfindung ein Verfahren für die Decarboxylierung
eines phenolischen Substrates gewährt, um ein Vinylmonomer zu
erzeugen, umfassend die Schritte:
- a) Bereitstellen
eines phenolischen Substrats mit der allgemeinen Struktur: Worin R1,
R3 und R5 H, OH
oder OCH3 sind; R2 und
R4 sind H, OH, OCH3 oder
unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl; R6 und
R7 sind H, Halogen oder Cyano unter der
Voraussetzung, dass mindestens eines von R1, R3 oder R5 OH ist
und dass R2 und R4 nicht
beide gleichzeitig tert.-Butyl sind; und
- b) Bereitstellen eines Reaktionsgemisches, aufweisend:
i)
einen aminfreien basischen Katalysator
ii) mindestens ein polares
organisches Lösemittel
oder polares organisches Lösemittelgemisch
- c) Kontaktieren des phenolischen Substrats von (a) mit dem Reaktionsgemisch
von (b) bei einer Temperatur von mindestens etwa 100°C für eine ausreichende
Zeitdauer für
die Decarboxylierung des phenolischen Substrats zu einem decarboxylierten
Produkt.
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Wahlweise
kann das decarboxylierte Produkt mit Hilfe von auf dem Fachgebiet
gut bekannten Maßnahmen
gewonnen werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
gewährt
die Erfindung ein Verfahren für
die Synthese eines acetylierten Produktes aus einem phenolischem
Substrat, umfassend die Schritte in der Reihenfolge:
- a) Bereitstellen eines phenolischen Substrats mit der allgemeinen
Struktur: Worin R1,
R3 und R5 H, OH
oder OCH3 sind; R2 und
R4 sind H, OH, OCH3 oder
unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl; R6 und
R7 sind H, Halogen oder Cyano unter der
Voraussetzung, dass mindestens eines von R1, R3 oder R5 OH ist,
und
- b) Bereitstellen eines Reaktionsgemisches, aufweisend:
i)
einen aminfreien basischen Katalysator und
ii) mindestens ein
polares, aprotisches organisches Lösemittel oder polares, aprotisches
organisches Lösemittelgemisch
und
- c) Kontaktieren des phenolischen Substrats von (a) mit dem Reaktionsgemisch
von (b) bei einer Temperatur von mindestens etwa 100°C für eine ausreichende
Zeitdauer für
die Decarboxylierung des phenolischen Substrats zu einem decarboxylierten
Produkt.
- d) Kontaktieren des decarboxylierten Produktes von (c) mit einem
Acetylierungsmittel, um ein acetyliertes Produkt zu erzeugen, das
die allgemeine Struktur hat: Worin R8,
R10 und R12 H, O(C=O)CH3 oder OCH3 sind;
R9 und R11 sind
H, OH, OCH3 oder unverzweigtes oder verzweigtes
Alkyl; R13 und R14 sind
H, Halogen oder Cyano unter der Voraussetzung, dass mindestens eines
von R8, R10 oder
R12 O(C=O)CH3 ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung gewährt
ein Verfahren zum Herstellen von Hydroxystyrolen über eine
thermische, aminfreie basekatalysierte Decarboxylierung phenolischer
Substrate. Das resultierende Hydroxystyrol kann in dem gleichen
Reaktionsbehälter
durch Zugabe eines Acetylierungsmittels acetyliert werden. Das Verfahren
ist von Nutzen, da Hydroxystyrole und ihre acetylierten Derivate
Anwendung als Monomere für
die Erzeugung von Harzen finden, Elastomeren, Klebmitteln, Beschichtungsmassen,
Autolacken, Tinten und Materialien für die Elektronik sowie für Additive
in Elastomer- und Harzformulierungen.
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Hierin
wurden die folgenden Festlegungen verwendet, die bei der Interpretation
der Ansprüche
und der Patentbeschreibung zu beachten sind:
"p" bedeutet para;
"pAS" ist die Abkürzung, die
für para-Acetoxystyrol
verwendet wird, das außerdem
dargestellt wird als p-Acetoxystyrol oder 4-Acetoxystyrol;
"pHS" ist die Abkürzung, die
verwendet wird für
para-Hydroxystyrol, das auch dargestellt wird als p-Hydroxystyrol
oder 4-Hydroxystyrol;
"CA" bedeutet Zimtsäure.
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Der
hierin verwendete Begriff "Ausbeute" bezieht sich auf
die Menge des in einer chemischen Reaktion erzeugten Produktes.
Die Ausbeute wird im typischen Fall als Prozentsatz der theoretischen
Ausbeute für die
Reaktion angegeben. Der Begriff "theoretische
Ausbeute" bedeutet
die vorhergesagte Menge von Produkt, die auf der Grundlage der Substratmenge
zu erwarten ist, die zu Beginn vorhanden ist, sowie auf Grund der Stöchiometrie
der Reaktion.
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Der
Begriff "polar", der auf erfindungsgemäße Lösemittel
angewendet wird, bezieht sich auf Lösemittel, die durch Moleküle gekennzeichnet
sind, die über
ausgeprägte
permanente Dipolmomente verfügen.
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Der
Begriff "aprotisch" wird auf erfindungsgemäße Lösemittel
angewendet und bezieht sich auf ein Lösemittel, das nicht in der
Lage ist, als labiler Protonendonator oder -akzeptor zu wirken.
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Der
Begriff "protisch" wird auf erfindungsgemäße Lösemittel
angewendet und bezieht sich auf ein Lösemittel, das in der Lage ist
als ein labiler Protonendonator oder -akzeptor zu wirken.
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Der
Begriff "polare
organische Lösemittelmischung" bezieht sich auf
eine Mischung von organischen Lösemitteln,
die mindestens ein polares Lösemittel
aufweisen.
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Der
Begriff "aprotische,
polare organische Lösemittelmischung" bezieht sich auf
eine Mischung von organischen Lösemitteln,
die mindestens ein aprotisches, polares organisches Lösemittel
aufweisen.
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"TAL" ist die Abkürzung, die
für Tyrosin-Ammoniak-Lyase
verwendet wird.
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"PAL" ist die Abkürzung, die
für Phenylalanin-Ammoniak-Lyase
verwendet wird.
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"PAH" ist die Abkürzung, die
für Phenylalanin-Hydroxylase
verwendet wird.
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Der
Begriff "TAL-Aktivität" bezieht sich auf
die Fähigkeit
eines Proteins zum katalysieren der direkten Umwandlung von Tyrosin
zu pHCA.
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Der
Begriff "PAL-Aktivität" bezieht sich auf
die Fähigkeit
eines Proteins zum katalysieren der direkten Umwandlung von Phenylalanin
zu Zimtsäure.
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"pal" bezeichnet ein Gen,
das ein Enzym mit PAL-Aktivität
codiert.
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"tal" bezeichnet ein Gen,
das ein Enzym mit TAL-Aktivität
codiert.
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Der
Begriff "PAL-/TAL-Aktivität" oder "PAL-/TAL-Enzyme" bezieht sich auf
ein Protein, das sowohl über PAL-
als auch TAL-Aktivität
verfügt.
Ein solches Protein hat mindestens eine gewisse Spezifizität sowohl
auf Tyrosin als auch auf Phenylalanin als ein enzymatisches Substrat.
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Der
Begriff "P-450/P-450-Reductasesystem" bezeichnet ein Proteinsystem,
das für
die katalytische Umwandlung von Zimtsäure zu pHCA verantwortlich
ist. Das P-450/P-450-Reductasesystem ist eines von mehreren Enzymen
oder Enzymsystemen, die auf dem Fachgebiet dafür bekannt sind, dass sie eine
Zinnamat-4-hydroxylase-Funktion habe. Wie hierin verwendet bezieht
sich der Begriff "Zinnamat-4-hydroxylase" auf die allgemeine
enzymatische Aktivität,
die zu der Umwandlung von Zimtsäure
zu pHCA führt,
während
der Begriff "P-450/P-450-Reductasesystem" sich auf ein spezielles
binäres
Proteinsystem bezieht, das über
Zinnamat-4-hydroxylase-Aktivität
verfügt.
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Alle
hierin angegebenen Zahlenbereiche schließen die Endwerte ein, sowie
auch alle in dem Bereich dazwischen liegenden Punkte.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zum Herstellen von Vinylmonomeren
und speziell Hydroxystyrolen mit der allgemeinen Formel:
Worin R
1,
R
3 und R
5 H, OH
oder OCH
3 sind; R
2 und
R
4 sind H, OH, OCH
3 oder
unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl; R
6 und
R
7 sind H, Halogen oder Cyano unter der
Voraussetzung, dass mindestens eines von R
1,
R
3 oder R
5 OH ist,
wobei R
2 und R
4 vorzugsweise
nicht beide gleichzeitig tert.-Butyl sind. Beispiele für Hydroxystyrole, die
mit Hilfe des Verfahrens der vorliegenden Erfindung erzeugt werden
können,
schließen
die folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: 4-Hydroxystyrol,
3-Methoxy-4-hydroxystyrol,
3,5-Dimethoxy-4-hydroxystyrol, 3,4-Dihydroxystyrol, 2-Hydroxystyrol
und α-Cyano-4-hydroxystyrol.
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Darüber hinaus
können
die resultierenden Hydroxystyrole durch Zugabe eines Acetylierungsmittels
zu dem Reaktionsbehälter
acetyliert werden, um acetylierte Produkte mit der allgemeinen Struktur
zu liefern:
worin R
8,
R
10 und R
12 H, O(C=O)CH
3 oder OCH
3 sind;
R
9 und R
11 sind
H, OH, OCH
3 oder unverzweigtes oder verzweigtes
Alkyl; R
13 und R
14 sind
H, Halogen oder Cyano unter der Voraussetzung, dass mindestens eines von
R
8, R
10 oder R
12 O(C=O)CH
3 ist.
Beispiele für
acetylierte Produkte schließen
die folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: 4-Acetoxystyrol, 3-Methoxy-4-acetoxystyrol,
3,5-Dimethoxy-4-acetoxystyrol, 3,4-Diacetoxytyrol, 2-Acetoxystyrol und α-Cyano-4-acetoxystyrol.
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PHENOLISCHE SUBSTRATE
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Die
phenolischen Substrate zur Verwendung in der Erfindung haben die
allgemeine Struktur:
Worin R
1,
R
3 und R
5 H, OH
oder OCH
3 sind; R
2 und
R
4 sind H, OH, OCH
3 oder
unverzweigtes oder verzweigtes Alkyl; R
6 und
R
7 sind H, Halogen oder Cyano unter der
Voraussetzung, dass mindestens eines von R
1,
R
3 oder R
5 OH ist.
Beispiele für
geeignete phenolische Substrate schließen die folgenden ein, ohne
auf diese beschränkt
zu sein: 4-Hydroxyzimtsäure,
Ferulasäure,
Sinapinsäure,
Kaffeinsäure,
2-Hydroxyzimtsäure und α-Cyano-4-hydroxyzimtsäure. Es
wurde entdeckt, dass hohe Ausbeuten an decarboxyliertem Produkt
selbst mit nicht sterisch gehinderten Phenolsubstraten erhalten
werden können,
die gegenüber
einem Produktabbau stärker
anfällig
sind, als sterisch gehinderte Phenole. Sterisch gehinderte Phenole
werden hierin als Phenole mit großen, volumigen Gruppen definiert,
wie beispielsweise tert.-Butyl sowohl in R
2-
als auch in R
4-Stellungen. Nicht sterische
Phenole sind Phenole, die keine großen, volumigen Gruppen sowohl
an R
2- als auch an R
4-Stellungen
haben. Nicht sterisch gehinderte Phenolsubstrate schließen Phenole
ein, worin mindestens R
2 oder R
4 H
ist, OH, OCH
3, Methyl, Ethyl oder Propyl,
ohne darauf beschränkt
zu sein. Darüber
hinaus wurde entdeckt, dass hohe Ausbeuten an decarboxyliertem Produkt
sogar mit in ortho-Stellung nicht substituierten Phenolsubstraten
erhalten werden können,
die ebenfalls anfällig
für einen
Produktabbau sind. In ortho-Stellung nicht substituierte Phenole
sind hierin als Phenole definiert, worin mindestens R
2 oder
R
4 H ist.
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Diese
phenolischen Substrate lassen sich in einer Reihe von Möglichkeiten
erhalten. Beispielsweise ist 4-Hydroxyzimtsäure (pHCA), das überwiegend
in der trans-Form vorliegt kommerziell verfügbar bei den Unternehmen Aldrich
(Milwaukee, WI) und TCI America (Portland, OR). Darüber hinaus
läßt sich
pHCA mit Hilfe der chemischen Synthese unter Anwendung von Methoden
herstellen, die auf dem Fachgebiet bekannt sind. Beispielsweise
kann man pHCA erhalten, indem Malonsäure mit Parahydroxybenzaldehyd
entsprechend der Beschreibung von Pittet et al. in der US-P-4 316
995 oder von Alexandratos in der US-P-5 990 336 erhalten. Alternativ
kann man pHCA aus Pflanzen isolieren (R. Benrief et al. Phytochemistry
47:825–832
(1998) und der US-Patentveröffentlichung
Nr. 20020187207). In einer der Ausführungsformen stammt die Quelle
für pHCA aus
der Bioproduktion unter Verwendung eines Wirtsmaterials. In einer
anderen Ausführungsform
ist das Wirtsmaterial eine rekombinante Wirtszelle, die unter Anwendung
von DNA-Standardmethoden hergestellt werden kann. Diese rekombinanten
DNA-Methoden wurden
von Sambrook, J., Fritsch, E.F. und Maniatis, T. Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, zweite Ausgabe, Cold Springer Harbor Laboratory
Press, Cold Springer Harbor, NY (1989) beschrieben, die hierin als
Fundstellen einbezogen sind.
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In
einer der Ausführungsformen
wird pHCA entsprechend der Beschreibung von Qi et al. in der US-Patentveröffentlichung
Nr. 20030079255 erzeugt, die hierin als Fundstelle einbezogen ist.
Gemäß dieser
Offenbarung läßt sich
pHCA unter Verwendung eines rekombinanten Mikroorganismus erzeugen,
der so bearbeitet ist, dass er mindestens ein Gen exprimiert, das
eine Phenylalanin-Hydroxylase (PAH)-Aktivität codiert und mindestens ein
Gen, das eine Tyrosin-Ammoniaklyase (TAL)-Aktivität codiert.
Diese transformierten Mikroorganismen verstoffwechseln eine fermentationsfähige Kohlenstoffquelle,
wie beispielsweise Glucose, zu Phenylalanin, das durch PAH zu Tyrosin
umgesetzt wird. Das erzeugte Tyrosin wird durch das TAL-Enzym zu
pHCA umgewandelt. Es kann jedes beliebige geeignete Enzym zur Anwendung
gelangen, das eine TAL-Aktivität
besitzt. Beispielsweise kann ein Enzym verwendet werden, das sowohl über PAL-
als auch TAL- (PAL/TAL)-Aktivität verfügt. Entsprechend
der Beschreibung von Gatenby et al. in der US-P-6 368 837 können auch
TAL-Enzyme, die durch Mutagenese der Hefe-PAL-Enzyme vom Wildtyp erzeugt werden und
eine verstärkte
Tal-Aktivität
haben, verwendet werden. Alternativ kann ein induzierbares TAL-Enzym
aus der Hefe Trichsporon cutaneum entsprechend der Beschreibung
von Breinig et al. in der US-Patentveröffentlichung Nr. 20040023357
oder ein TAL-Enzym verwendet werden, wie es beispielsweise von Kyndt
et al. (FEBS Briefe 512:240–244
(2002)) oder von Huang et al. in der US-Patentveröffentlichung
Nr. 20040059103 beschrieben wurde.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird das pHCA mit Hilfe einer beliebigen von Gatenby et al., supra, beschriebenen
Methode erzeugt, dessen Fundstelle hierin einbezogen ist. Beispielsweise
kann pHCA erzeugt werden, indem ein rekombinanter Mikroorganismus
verwendet wird, der so bearbeitet wurde, dass er ein Gen exprimiert,
das eine Hefe-PAL-Aktivität
codiert, sowie Gene, die ein Pflanzen-P-450/P-450-Reductasesystem codieren.
Diese transformierten Mikroorganismen verstoffwechseln eine fermentationsfähige Kohlenstoffquelle,
wie beispielsweise Glucose, zu Phenylalanin, das mit Hilfe des PAL-Enzyms
zu Zimtsäure
(CA) umgewandelt wird. CA wird anschließend zu pHCA durch die Wirkung
des P-450/P-450-Reductasesystems umgewandelt. Alternativ kann pHCA
unter Verwendung eines rekombinanten Mikroorganismus erzeugt werden,
der ein Gen exprimiert, das eine TAL-Aktivität codiert. Das TAL-Enzym wandelt
Tyrosin direkt zu pHCA um. Es kann jedes beliebige geeignete TAL-Enzym
entsprechend der vorstehenden Beschreibung verwendet werden. In
einer anderen Ausführungsform
wird pHCA erzeugt, indem eine zweistufige Fermentation entsprechend
der Beschreibung von Ben-Bassat in der gleichzeitig anhängigen Gemeinschaftsanmeldung
der US-Patentveröffentlichung
Nr. 60/563633 beschrieben wurde, die hiermit als Fundstelle einbezogen
ist. Die erste Stufe umfasst die Bereitstellung eines mikrobiellen
Produktionswirts mit erhöhter
Fähigkeit
zur Erzeugung des aromatischen Aminosäuretyrosins (ein Überproduzent).
Diese Zellen werden bei einem physiologischen pH-Wert bis zu einem
Punkt aufgezogen, wo Tyrosin im Wachstumsmedium akkumuliert wird.
Im Verlaufe der zweiten Stufe der Fermentation werden die Zellen
mit einer Quelle für
TAL bei einem pH-Wert von etwa 8,0 bis etwa 11,0 in Kontakt gebracht.
Im Verlaufe dieser Stufe wird Tyrosin zu pHCA mit relativ hohen
Geschwindigkeiten und Ausbeuten umgewandelt. Alternativ lassen sich
die zwei Stufen als zwei separate Schritte ausführen, in denen das Tyrosin
von dem Fermentationsmedium des ersten Schrittes isoliert und anschließend mit
der Quelle von TAL in Kontakt gebracht wird.
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Bei
der Bioproduktion von pHCA wird der zu verwendende Mikroorganismus
in einem Fermentor in einem geeigneten Wachstumsmedium in Kultur
genommen. Es kann jeder geeignete Fermentor verwendet werden, einschließlich ein
Rührkesselfermentor,
ein Airlift-Fermentor, ein Blasensäulenfermentor oder jede beliebige
Kombination davon. Dem Fachmann auf dem Gebiet der Mikrobiologie
oder Fermentation (siehe beispielsweise Bailey et al., Biochemical
Engineering Fundamentals, zweite Ausgabe, McGraw Hill, New York, 1986)
sind Materialien und Methoden für
die Aufrechterhaltung und das Aufziehen mikrobieller Kulturen gut bekannt.
Das bioerzeugte pHCA kann von dem Fermentationsmedium zur Verwendung
in der Erfindung isoliert werden, indem Methoden zur Anwendung gelangen,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind. Beispielsweise lassen sich
Feststoffe von dem Fermentationsmedium mit Hilfe der Zentrifugation
entfernen. Danach kann das pHCA durch Ansäuern des Mediums ausgefällt und
durch Zentrifugation gewonnen werden. Nach Erfordernis kann das
pHCA beispielsweise unter Anwendung einer Extraktion mit organischem
Lösemittel
weiter gereinigt werden.
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In ähnlicher
Weise sind Ferulasäure,
Sinapinsäure
und Kaffeinsäure
kommerziell bei Unternehmen verfügbar,
wie beispielsweise Aldrich (Milwaukee, Wasserstoffionen) und TCI
America (Portland OR). Alternativ lassen sich diese Substrate, da
sie alle natürliche
Pflanzenprodukte sind, die Elemente des Lignin-Biosynthesewegs aufweisen,
leicht von Pflanzengewebe isolieren (siehe beispielsweise Jang et
al., Archives of Pharmacal Research (2003), 26(8), 585–590; Matsufuji
et al., Journal of Agricultural and Food Chemistry (2003), 51(10),
3157–3161;
WO 2003046163; Couteau et al., Bioresouce Technology (1998), 64(1),
17–25;
und Bartolome et al., Journal of the Science of Food and Agriculture
(1999), 79(3), 435–439).
Darüber
hinaus sind für eine
Reihe der üblicheren
phenolischen Substrate Methoden der chemischen Synthese bekannt
(siehe beispielsweise WO 2002083625 ("Preparation of ferulic acid dimers and
their pharmaceutically acceptable salts, and use thereof for treating
dementia")
JP 2002155017 ("Preparation of caffeic
acid from ferulic acids");
und Taniguchi et al., Anticancer Research (1999), 19(5A), 3757–3761).
Die Herstellung von alkylierten pHCA-Derivaten wurde von Lala et
al. in der AU-P-A- 7 247 129 beschrieben.
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AMINFREIE
BASISCHE KATALYSATOREN
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird von einem aminfreien basischen Katalysator Gebrauch gemacht.
Ein aminfreier basischer Katalysator ist jede beliebige basische
Verbindung, die zur Erleichterung der erfindungsgemäßen Reaktionen
in der Lage ist, die keine Amine enthält. Beispielsweise sind aminenthaltende Katalysatoren
Pyridin und Ethylendiamin. Es kann nahezu jeder beliebige aminfreie
basische Katalysator verwendet werden, der mit den Reaktionsbedingungen
der Erfindung kompatibel ist, wobei Metallsalze und speziell Kaliumsalze
oder Acetatsalze bevorzugt sind. Katalysatoren, die in der vorliegenden
Erfindung besonders geeignet sind, schließen die folgenden ein, ohne
auf diese beschränkt
zu sein: Kaliumacetat, Kaliumcarbonat, Kaliumhydroxid, Natriumacetat,
Natriumcarbonat, Natriumhydroxid und Magnesiumoxid.
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Sämtliche
aminfreie Katalysatoren der Erfindung sind kommerziell verfügbar beispielsweise
bei EM Science (Gibbstown, NJ) oder bei Aldrich (Milwaukee, WI).
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Die
optimale Konzentration von aminfreiem, basischen Katalysator wird
in Abhängigkeit
von der Konzentration des Substrats, der Beschaffenheit des verwendeten
Lösemittels
und der Reaktionsbedingungen variieren. Typische Konzentrationen
von etwa 1 Mol% bis etwa 30 Mol% in Bezug auf das Substrat in dem
Reaktionsgemisch sind bevorzugt.
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ORGANISCHE
LÖSEMITTEL
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Für die Reaktion
der Decarboxylierung allein kann eine große Vielzahl organischer Lösemittel
zur Anwendung gelangen und einschließlich sowohl aprotische, polare
organische Lösemittel
als auch protische, polare organisches Lösemittel. Es kann ein einzelnes
protisches, polares Lösemittel
oder ein einzelnes aprotisches, polares Lösemittel verwendet werden.
Zusätzlich
können
Mischungen von aprotischen, polaren Lösemitteln, Mischungen von protischen,
polaren Lösemitteln,
Mischungen von aprotischen und protischen, polaren Lösemitteln,
und Mischungen von aprotischen oder protischen Lösemitteln mit nicht polaren
Lösemitteln
verwendet werden, wobei aprotische, polare Lösemittel oder Mischungen davon
bevorzugt sind. Geeignete aprotische, polare Lösemittel schließen die
folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: N,N-Dimethylformamid,
1-Methyl-2-pyrrolidinon, N,N-Dimethylacetamid,
Dimethylsulfoxid, Hexamethylphosphoramid und Hexamethylphosphor(III)-triamid.
Geeignete protische, polare Lösemittel
schließen
die folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: Di(propylenglykol)methylether,
(DowanoTMDPM), Di(ethylenglykol)methylether,
2-Butoxyethanol, Ethylenglykol, 2-Methoxyethanol, Propylenglykolmethylether,
n-Hexanol und n-Butanol.
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Für das Verfahren
der zweistufigen Decarboxylierung/Acetylierung sollten organische
Lösemittel
die Nettoeigenschaften haben, sowohl aprotisch als auch polar zu
sein. Es kann ein einzelnes aprotisches, polares Lösemittel
verwendet werden oder eine Mischung von aprotischen polaren Lösemitteln.
Alternativ kann ein aprotisches polares Lösemittel in Kombination mit
einem nicht polaren Lösemittel
verwendet werden, wobei jedoch protische Lösemittel deshalb unerwünscht sind,
weil sie dazu neigen, auf Grund ihres Reaktionsvermögens Acetylierungsmittel
zu verbrauchen. Besonders geeignete Lösemittel in dem zweistufigen
Verfahren der Erfindung schließen
die folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: N,N-Dimethylformamid,
1-Methyl-2-pyrrolidinon, N,N-Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid,
Hexamethylphosphoramid und Hexamethylphosphor(III)-triamid.
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POLYMERISATIONSINHIBITOREN
-
In
den erfindungsgemäßen Verfahren
sind Polymerisationsinhibitoren nützlich, jedoch nicht erforderlich.
Es kann jeder beliebige geeignete Polymerisationsinhibitor verwendet
werden, der gegenüber
den Temperaturen, die für
die Reaktion der Decarboxylierung erforderlich sind, verträglich ist.
Beispiele für
geeignete Polymerisationsinhibitoren schließen die folgenden ein, ohne
auf diese beschränkt
zu sein: Hydrochinon, Hydrochinonmonoethylether, 4-tert-Butylcatechol,
Phenothiazin, N-Oxyl(nitroxid)-Inhibitoren,
einschließlich
Prostab® 5415(Bis(1-oxyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)sebacat,
CAS#2516-92–9, verfügbar von
Ciba Specialty Chemicals, Tarrytown, NY), 4-Hydroxy-TEMPO(4-hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-1-yloxy, CAS#2226-96-2,
verfügbar
bei TCI America) und Uvinul® 4040 P (1,6-Hexamethylen-bis-(N-formyl-N-(1-oxyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl)amin,
verfügbar
bei der BASF Corp., Worcester, MA).
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POLYMERISATIONSVERZÖGERER
-
In
einigen Fällen
kann es von Vorteil sein, in der erfindungsgemäßen Reaktion Polymerisationsverzögerer in
Kombination mit dem Polymerisationsinhibitor zu verwenden. Polymerisationsverzögerer sind
auf dem Fachgebiet gut bekannt und sind Verbindungen, die die Polimerisationsreaktion
bremsen, jedoch nicht insgesamt verhindern können. Übliche Verzögerer sind aromatische Nitroverbindungen,
wie beispielsweise Dinitro-o-kresol (DNOC) und Dinitrobutylphenol
(DNBP). Verfahren für
die Herstellung von Polimerisationsverzögerern sind allgemein und auf
dem Fachgebiet gut bekannt (siehe beispielsweise die US-P-6 339
177; Park et al., Polymer (Korea) (1988), 12(8), 710–19) und
deren Verwendung in der Kontrolle der Polymerisation von Styrol,
die gut dokumentiert ist (siehe beispielsweise Bushby et al., Polymer
(1998), 39(22), 5567–5571).
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REAKTIONSBEDINGUNGEN
-
Das
phenolische Substrat, der aminfreie basische Katalysator und das
organische Lösemittel
werden in einen Reaktionsbehälter
gegeben, um ein Reaktionsgemisch zu erzeugen. Es kann jeder beliebige
geeignete Reaktionsbehälter
verwendet werden.
-
Die
Reaktionstemperaturen können
in Abhängigkeit
von der Konzentration des Substrats, der Stabilität des erzeugten
Produktes, der Wahl des Katalysators und der gewünschten Ausbeute variieren.
Im typischen Fall sind Temperaturen von mindestens etwa 100°C geeignet,
wobei Temperaturen im Bereich von mindestens etwa 100°C bis etwa
200°C mit
einer effektiven Erzeugung des Produktes im Einklang stehen. Für die Reaktion
unter Verwendung von 4-Hydroxyzimtsäure als Substrat liegt die
bevorzugte Temperatur im Bereich von etwa 120° bis etwa 150°C. Bei Substraten,
die ein weniger stabiles Produkt liefern, z.B. Kaffeinsäure, werden
niedrigere Temperaturen im Bereich von 100° bis etwa 120°C angewendet.
Höhere
Temperaturen im Bereich von etwa 150° bis etwa 200°C können bei
Substraten angewendet werden, die ein stabileres Produkt liefern,
z.B. 3,5-Dimethyl-4-hydroxyzimtsäure.
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Die
Reaktion kann bei einem Druck im Bereich von Atmosphärendruck
bis etwa einem Überdruck
von etwa 6.895 kPa (1.000 psig) und zusätzlich einem Überdruck
von etwa 3.447 kPa (500 psig) angewendet werden. Der Druck kann
unter Verwendung eines inerten Gases, wie beispielsweise Stickstoff,
eingestellt werden. Bei Reaktionen bei erhöhten Drücken kann jeder beliebige konventionelle
Druckkessel verwendet werden, einschließlich Schüttelbehälter, Schwenkkessel und Rührautoklaven,
ohne auf diese beschränkt
zu sein.
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In
Bezug auf die Zeitdauer für
die Reaktion gibt es keine Beschränkung, wobei jedoch die meisten
Reaktionen in weniger als vier Stunden ablaufen und Reaktionszeiten
von etwa 45 Minuten bis etwa 180 Minuten typisch sind.
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ACETYLIERUNG
VON HYDROXYSTYROLEN
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In
einer der Ausführungsformen
wird das decarboxylierte phenolische Produkt in ein acetyliertes
Derivat umgewandelt, in dem ein Acetylierungsmittel direkt dem Reaktionsgemisch
nach Beendigung der Decarboxylierungsreaktion zugesetzt wird. Im
typischen Fall wird das Acetylierungsmittel im Überschuss zugesetzt, wobei
eine Konzentration von mindestens 1 val im Vergleich zum Substrat
bevorzugt ist. Geeignete Acetylierungsmittel schließen Acetanhydrid,
Acetylchlorid und Essigsäure
ein, ohne darauf beschränkt
zu sein. In einer der Ausführungsformen
ist das Acetylierungsmittel Acetanhydrid.
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Die
Acetylierungsreaktion kann mit hoher Ausbeute bei Temperaturen im
Bereich von etwa 25° bis etwa
150°C und
zusätzlich
im Bereich von 100° bis
etwa 140°C
bei einem Druck im Bereich von Atmosphärendruck bis zu einem Überdruck
von etwa 6.895 kPa (1.000 psig) angewendet werden. Der Fachmann
auf dem Gebiet wird erkennen, dass eine Temperatur anzuwenden ist,
bei der sowohl das Substrat als auch der Katalysator löslich sind.
Das einfachste Vorgehen besteht darin, dass man das Acetylierungsmittel
unmittelbar nach der Beendigung des Reaktionsschrittes der Decarboxylierung
zugibt und die Acetylierung bei der gleichen Temperatur wie die
Decarboxylierungsreaktion ausführt.
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ISOLATION UND REINIGUNG
DES DECARBOXYLIERTEN UND ACETYLIERTEN PRODUKTES
-
Nach
Beendigung der Reaktion kann das decarboxylierte Produkt oder da
acetylierte Produkt unter Anwendung jeder beliebigen geeigneten
Methode isoliert werden, die in der Fachwelt bekannt ist. Beispielsweise
kann das Reaktionsgemisch in Eiswasser gegossen und in ein organisches
Lösemittel
extrahiert werden, wie beispielsweise Ethylacetat oder Diethylether.
Danach kann das Produkt gewonnen werden, indem das Lösemittel
unter Abdampfen bei vermindertem Druck entfernt wird. In einer der
Ausführungsformen
beträgt die
Produktausbeute des Hydroxystyrol-Produktes mindestens 63% der theoretischen
Ausbeute. In einer anderen Ausführungsform
beträgt
die Ausbeute des acetylierten Produktes mindestens 63% der theoretischen Ausbeute.
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Das
decarboxylierte Produkt oder das acetylierte Derivat davon kann
unter Anwendung einer Umkristallisation, Vakuumdestillation, Flash-Destillation
oder mit Hilfe chromatographischer Methoden weiter gereinigt werden,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind.
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Das
resultierende Hydroxystyrol oder acetylierte Derivat davon können anschließend als
Monomere für
die Erzeugung von Harzen, Elastomeren, Klebmitteln, Beschichtungsmassen,
Autolacken, Tinten und Additiven in Elastomer- und Harzformulierungen
verwendet werden.
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BEISPIELE
-
Die
vorliegende Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele weiter
festgelegt. Es sollte als selbstverständlich gelten, dass diese "Beispiele" lediglich zur Veranschaulichung
geboten werden, wenngleich bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
aufgezeigt werden. Aus der vorstehend ausgeführten Diskussion und diesen "Beispielen" kann der Fachmann
auf dem Gebiet die wesentlichen Merkmale der vorliegenden Erfindung
ermitteln und ohne vom Erfindungsgedanken und ihrem Schutzumfang
abzuweichen zahlreiche Änderungen
und Modifikationen an der Erfindung vornehmen, um sie den verschiedenen
Anwendungen und Bedingungen anzupassen.
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Die
verwendeten Abkürzungen
haben die folgenden Bedeutungen:
"min" bedeutet
Minute(n), "h" bedeutet Stunde(n), "sec" bzw. "s" bedeuten Sekunde(n), "ml" bedeutet Milliliter, "1" bedeutet Liter, "μl" bedeutet Mikroliter, "μm" bedeutet Mikrometer, "Mol" bedeutet Mol(e), "mMol" bedeutet Millimol(e), "g" bedeutet Gramm, "mg" bedeutet
Milligramm, "ppm" bedeutet Teile pro
Million, "M" bedeutet molare
Konzentration, "m" bedeutet molale
Konzentration, "val" bedeutet Äquivalente, "v/v" bedeutet Verhältnis von
Volumen zu Volumen, "Pa" bedeutet Pascal, "mPa" bedeutet Millipascal, "psig" bedeutet "pounds per square
Inch gauge", "MHz" bedeutet Megahertz, "TLC" bedeutet Dünnschichtchromatographie, "HPLC" bedeutet Hochleistungsflüssigchromatographie, "LC-MS" bedeutet Flüssigchromatographie-Massenspektrometrie, "NMR" bedeutet kernmagnetische
Resonanzspektometrie, "DMF" bedeutet N,N-Dimethylformamid, "DMAc" bedeutet N,N-Dimethylacetamid, "NMP" bedeutet 1-Methyl-2-pyrrolidinon, "nd" bedeutet nicht ermittelt, "kPa" bedeutet Kilopascal, "rpm" bedeutet Drehzahl
pro Minute und "UV" bedeutet ultraviolett.
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ALLGEMEINE METHODEN:
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REAGENTIEN:
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Para-Hydroxyzimtsäure wurde
von Aldrich (Milwaukee, WI) oder von TCI America (Portland, OR)
erhalten, sofern nicht anders angegeben wird; 3,4-Dihydroxyzimtsäure wurde
von Aldrich erhalten. Alle Lösemittel
waren analysenrein und wurden von Aldrich erhalten. Die verwendeten
basischen Katalysatoren wurden von Aldrich oder EM Science (Gibbstown,
NJ) erhalten. Der Polymerisationsinhibitor Prostab® 5415
wurde von Ciba Specialty Chemicals, Tarrytown, NY, erhalten.
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ANALYSEMETHODEN
-
TLC-METHODE:
-
Die
TLC wurde unter Verwendung von Silicagel 60F254 (EM
Science) als fester Träger
ausgeführt.
Als mobile Phase wurde für
die Analyse von pHCA eine 1:1 Mischung von Ethylacetat und Hexanen
verwendet und für
pHS eine 1:4 Mischung von Ethylacetat und Hexanen. Die Proben wurden
mit authentischen Proben von pHCA und pHS verglichen. Die TLC-Platten
werden unter Verwendung einer UV-Lampe bei 254 nm untersucht.
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HPLC-METHODEN
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Methode
1: Es wurde ein Agilent 1100 HPLC-System (Agilent Technologies,
Wilmington, DE) mit einer Umkehrphase von Zorbax mit einer SB-C8-Säule (4,6
mm × 150
mm, 3,5 μm,
erhalten von MAC-MOD
Analytical Inc., Chadds Ford, PA) verwendet. Die HPLC-Trennung wurde
unter Verwendung eines Gradienten unter Vereinigung zweier Lösemittel
erzielt: Lösemittel
A, 01% Trifluoressigsäure
in HPLC-reinem Wasser,
und Lösemittel
B, 0,1% Trifluoressigsäure
in Acetonitril. Die durchflussgeschwindigkeit der mobilen Phase
betrug 1,0 ml/min Der zur Anwendung gelangende Lösemittelgradient ist in Tabelle
1 angegeben. Es wurde eine Temperatur von 45°C und eine Probeinjektion von
5 μl angewendet TABELLE
1 LÖSEMITTELGRADIENT
FÜR DIE
HPLC-METHODE 1
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Nach
jedem Durchlauf wurde die Säule
erneut für
5 Minuten mit einer Lösemittelmischung
von 95% A und 5% B re-äquilibriert.
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Geeignete
Eichkurven wurden unter Verwendung pHS-Standardlösungen erzeugt. Die pHS für Standards
wurde aus Acetoxystyrol unter Anwendung einer ähnlichen Methode hergestellt,
wie sie von Leuteritz et al. (Polymer Preprints 43(2):283–284 (2002))
beschrieben wurde. Die Eichkurven wurden verwendet, um pHCA und
pHS in jeder Kurve aus den HPLC-Peakflächen in Gew.% zu bestimmen.
Mit dieser Information und dem Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches
zum Zeitpunkt der Probenahme wurden die Prozentuale Umwandlung von
pHCA und die prozentuale Ausbeute von pHS berechnet.
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Methode
2: Das Agilent 1100 HPLC-System wurde mit einer Umkehrphasensäule Zorbax
SB-C18 (4,6 mm × 150
mm, 3,5 μm,
erhalten von Agilent Technologies) verwendet. Die HPLC-Trennung
wurde unter Anwendung eines Gradienten unter Vereinigung zweier
Lösemittel
erzielt: Lösemittel
A, 01% Trifluoressigsäure in
HPLC-reinem Wasser, und Lösemittel
B, 0,1% Trifluoressigsäure
in Acetonitril. Die durchflussgeschwindigkeit der mobilen Phase
betrug 1,25 ml/min. Der zur Anwendung gelangende Lösemittelgradient
ist in Tabelle 2 angegeben. Es wurde eine Temperatur von 40°C und eine
Probeinjektion von 1 μl
angewendet. TABELLE
2 LÖSUNGSMITTELGRADIENT
FÜR DIE
HPLC-METHODE 2
-
Es
wurden geeignete Eichkurven erzeugt und verwendet, um in jeder Probe
an Hand der HPLC-Peakflächen die
Gew.% an pHCA und pHS entsprechend der vorstehenden Beschreibung
zu bestimmen. Mit dieser Information und dem Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches
zum jeweiligen Zeitpunkt (einschließlich einer Korrektur des Verlustes
von CO2 bei Decarboxylierung) wurden das
Gewicht und die Molmengen von pHCA und pHS in Abhängigkeit
von der Zeit berechnet.
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Methode
3: Es wurde das Agilent 1100 HPLC-System mit einer Umkehrphasensäule Zorbax
XDB-C18, 2,1 mm × 50
mm (erhalten von Agilent Technologies) verwendet. Die HPLC-Trennung
wurde unter Verwendung eines Gradienten unter Vereinigung zweier
Lösemittel
erzielt: Lösemittel
A, HPLC-reines Wasser
+ 0,05% Trifluoressigsäure,
und Lösemittel
B, HPLC-reines Acetonitril + 0,05% Trifluoressigsäure. Der
Gradient betrug über
4,5 Minuten 95% A bis 0% A, Halten für 0,5 Minuten und anschließend zur
Anfangsbedingung zurückkehren.
Die durchflussgeschwindigkeit der mobilen Phase betrug 0,8 ml/min.
Es wurde eine Temperatur von 60°C
und eine Probeinjektion von 1 μl
angewendet.
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Methode
4: Es wurde das Agilent 1100 HPLC-System mit einer Umkehrphasensäule Zorbax
SB-C18 (4,6 mm × 150 mm,
3,5 μm,
erhalten von Agilent Technologies) verwendet. Die HPLC-Trennung
wurde unter Anwendung eines Gradienten unter Vereinigung zweier
Lösemittel
erzielt: Lösemittel
A, 0,1% Trifluoressigsäure
in HPLC-reinem Wasser, und Lösemittel
B, 0,1% Trifluoressigsäure
in Acetonitril. Die durchflussgeschwindigkeit der mobilen Phase
betrug 1,0 ml/min. Der zur Anwendung gelangende Lösemittelgradient
ist in Tabelle 3 angegeben. Es wurde eine Temperatur von 40°C und eine
Probeinjektion von 1 μl
angewendet. TABELLE
3 LÖSEMITTELGRADIENT
FÜR DIE
HPLC-METHODE 4
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Es
wurden geeignete Eichkurven entsprechend der vorstehenden Beschreibung
erzeugt und angewendet, um in der jeweiligen Probe aus den HPLC-Peakflächen die
Gew.% an pHCA und pHS zu bestimmen. Mit dieser Information und dem
Gesamtgewicht des Reaktionsgemisches zum jeweiligen Zeitpunkt (einschließlich einer
Korrektes für
den Verlust von CO2 bei Decarboxylierung)
wurden das Gewicht und die Molmengen von pHCA und pHS in Abhängigkeit
von der Zeit berechnet.
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1H
NMR
-
Die
Daten der Protonen-NMR wurden unter Anwendung eines Broker DRX (Broker
NMR, Billerica, MA) bei 500 MHz erhalten.
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LC-MS-METHODE
-
Für die LC-MS-Analyse
wurde ein Gerät
der Hewlett Packard LC/MSD-Series 1100 (Agilent Technologies, Wihington,
DE) verwendet. In der LC-Trennung wurde eine Zorbax Eclipse XDB-C18-Säule (2,1 mm × 50 mm,
MAC-MOD Analytical Inc.) mit einem Lösemittelgradienten verwendet,
der aus zwei Lösemitteln
bestand, Lösemittel
A mit 0,05% Trifluoressigsäure
in Wasser und Lösemittel
B mit 0,05% Trifluoressigsäure
in Acetonitril. Der Gradient betrug 95% Lösemittel A bis 0% Lösemittel
A über
4,5 min., gefolgt von 2,5 min. mit 0% Lösemittel A und kehrte dann
zurück
zu 95% Lösemittel
A mit einer Durchflussgeschwindigkeit von 0,8 ml/min. Die LC-Trennung
erfolgte bei einer Temperatur von 60° C mit einer Detektion bei 220
nm.
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BEISPIELE 1 BIS 13
-
HERSTELLUNG VON 4-HYDROXYSTYROL
DURCH DECARBOXYLIERUNG VON PARA-HYDROXYZIMTSÄURE
-
Die
Aufgabe dieser Beispiele bestand in der Herstellung von 4-Hydroxystyrol
durch thermische, basekatalysierte Decarboxylierung von para-Hydroxyzimtsäure unter
Verwendung verschiedener Kombinationen eines basischen Katalysators
und Lösemittels
in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors.
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In
diesen Beispielen wurde para-Hydroxyzimtsäure als das phenolische Substrat
bei einer Konzentration von 1 Mol in 1 ml Lösemittel verwendet. Der basische
Katalysator und das Lösemittel,
die in diesen Beispielen verwendet wurden, sind in Tabelle 4 angegeben.
Der basische Katalysator wurde bei einer Konzentration von 3 Mol%
bezogen auf das phenolische Substrat verwendet. Der Polymerisationsinhibitor
Prostab® 5415 wurde
in allen Reaktionen mit einer Konzentration von 1.000 ppm verwendet.
Die Reaktionen wurden in einem nach Maß gebauten Miniblock-Druckreaktor
bei einer Temperatur von 150°C
unter 500 psig Stickstoff ausgeführt.
Der Miniblock-Druckreaktor ist ein Reaktionsapparat aus rostfreiem
Stahl, der so bemessen ist, dass er acht Glasampullen mit 1–2 ml aufnehmen
kann, die jeweils eine separate Reaktionsmischung enthalten. Der Reaktor
hat eine maximale Auslegung von 260°C bei 1,250 psig. Nach dem Beladen
des Reaktors mit den Glasampullen, die die Reaktionsmischungen enthielten,
wurde dieser verschlossen, mit Stickstoff unter Druck gesetzt und
in einem Blockerhitzer erhitzt.
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Nach
einer Reaktionszeit von 1h wurde der Reaktor entspannt und eine
Probe der Reaktionsmischung mit Hilfe der HPLC unter Anwendung der
Methode 1 entsprechend der vorstehenden Beschreibung analysiert. Die
in der Reaktion verbrauchte Menge an phenolischem Substrat (pHCA-Umwandlung) und die
Ausbeute an 4-Hydroxystyrol für
das jeweilige Beispiel sind in Tabelle 4 zusammengestellt. TABELLE
4 IN
DEN BEISPIELEN 1 BIS 13 VERWENDETE KOMBINATIONEN VON BASISCHEM KATALYSATOR
UND LÖSEMITTELN
-
Wie
aus den Ergebnissen in Tabelle 4 entnommen werden kann, wurden die
höchsten
Produktausbeuten in DMF, DMAc und NMP unter Verwendung von Kaliumacetat,
Natriummethoxid, Kaliumhydroxid und Kaliumcarbonat als basische
Katalysatoren erhalten.
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BEISPIEL 14
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HERSTELLUNG VON 4-HYDROXYSTYROL
DURCH DECARBOXYLIERUNG VON PARA-HYDROXYZIMTSÄURE UNTER
VERWENDUNG VON KALIUMACETAT ALS BASISCHER KATALYSATOR IN DMF
-
Die
Aufgabe dieses Beispiels bestand in der Herstellung von 4-Hydroxystyrol
mit Hilfe der thermische, basekatalysierte Decarboxylierung von
para-Hydroxyzimtsäure
unter Verwendung von Kaliumacetat (10 Mol%) als den basischen Katalysator
in DMF in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors (1.000 ppm Prostab® 5415).
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In
einen 3-Hals-Rundkolben wurden pHCA (5 g, 30,458 mMol, 1 val), 30
ml DMF (zum Ansetzen einer 1 molaren Lösung pHCA), 1.000 ppm Prostab® 5415
(5mg) und Kaliumacetat (0,3 g, 10 Mol%) gegeben. Die Reaktion wurde
unter Stickstoff und unter Rühren
sowie mit einem Rückflusskühler ausgeführt. Das
Reaktionsgemisch wurde bis 150°C
unter Verwendung eines Ölbads
und eines Thermostats (mit Übertemperaturschutz)
erhitzt. Das Kaliumacetat war bei Raumtemperatur nicht löslich, löste sich
jedoch unter Erwärmen
auf und lieferte eine blassgelbe Lösung. Die Reaktion wurde durch
TLC entsprechend der vorstehenden Beschreibung überwacht. Nach 1,5 Stunden
bei 150°C
war die Reaktion beendet, was mit Hilfe der TLC ermittelt wurde. Die
Erwärmung
wurde fortgesetzt und das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
Sodann wurde das Reaktionsgemisch auf 100 ml Eiswasser gegossen,
das mit Natriumchlorid gesättigt
war, und zweimal mit Ethylacetat (Portionen von 75 ml) extrahiert.
Die organischen Schichten aus den zwei Extraktionen wurden vereinigt
und mit 100 ml 2%iger NaHCO3-Lösung gewaschen
und anschließend
mit 100 ml Wasser gewaschen. Die organische Schicht wurde über Na2SO4 getrocknet,
filtriert und durch Eindampfen auf einem Rotationsverdampfer eingeengt.
Der Rückstand
wurde über
Nacht bei –20°C aufbewahrt.
Sodann wurde der Rückstand
weiter unter vermindertem Druck (10 Pa) getrocknet, um 3,44 g blassgelben
(bräunlichen)
Feststoff (94% der theoretischen Ausbeute) zu ergeben. Das Produkt
wurde unter Anwendung der 1H NMR analysiert.
1H NMR (500 MHz, MeOD): δ (ppm) 7,998 (0,04H,s), 7,275
(2H, ABq, J=9,0 Hz), 6,758 (2H, ABq, J=9,1 Hz), 6,65 (1H, dd, J=17,6
und 11,0 Hz), 5,575 H, dd, J=17,6 et 1,1 Hz), 5,048 (1H, dd, J=11,0
und 1,4 Hz).
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BEISPIEL 15
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HERSTELLUNG VON 4-HYDROXYSTYROL
DURCH DECARBOXYLIERUNG VON PARA-HYDROXYZIMTSÄURE UNTER
VERWENDUNG VON KALIUMACETAT ALS BASISCHEN KATALYSATOR IN DMF
-
Die
Aufgabe dieses Beispiels bestand in der Herstellung von 4-Hydroxystyrol
durch thermische, basenkatalysierte Decarboxylierung von para-Hydroxyzimtsäure unter
Verwendung von Kaliumacetat (3 Mol%) als den basischen Katalysator
in DMF in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors (1.000 ppm Prostab® 5415).
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Die
Reaktion wurde entsprechend der Beschreibung in Beispiel 14 mit
der Ausnahme ausgeführt,
dass 100 ppm Prostab® 5415 (5 mg, zugesetzt
als 250 μl
einer 2 mg/ml Lösung
in DMF) und 3 Mol% Kaliumacetat (90 mg) verwendet wurden. Das Produkt
wurde entsprechend der Beschreibung in Beispiel 14 isoliert und
ergab 3,82 g eines goldgelben, halbfesten Stoffes (104,6% der theoretischen
Ausbeute). Das Produkt wurde unter Anwendung der 1H
NMR analysiert.
1H NMR (500 MHz, MeOD): δ (ppm) 7,993
(0,22H,s), 7,275 (2H, ABq, J=8,6 Hz), 6,76 (2H, ABq, J=8,6 Hz), 6,65
(1H, dd, J=17,6 und 10,9 Hz), 5,577 H, dd, J=17,6 und 1,4 Hz), 5,048
(1H, dd, J=11,0 und 0,7 Hz).
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BEISPIEL 16
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HERSTELLUNG VON 4-ACETOXYSTYROL
DURCH DECARBOXYLIERUNG VON PARA-HYDROXYZIMTSÄURE, GEFOLGT
VON EINER ACETYLIERUNG IN EINER EINKESSELREAKTION
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Die
Aufgabe dieses Beispiels war die Herstellung von 4-Acetoxyxystyrol
unter Anwendung der thermischen, basekatalysierten Decarboxylierung
von para-Hydroxyzimtsäure,
gefolgt von einer Acetylierung des resultierenden 4-Hydroxystyrols
mit Acetanhydrid in einer zweistufigen Einkesselreaktion. Als Polymerisationsinhibitor
wurde Prostab® 5415
bei einer Konzentration von 100 ppm verwendet.
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Es
wurden in einen 3-Hals-Rundkolben pHCA (5 g, 30,458 mMol, 1 val),
30 ml DMF (zum Ansetzen einer 1 molaren Lösung in pHCA), 100 ppm Prostab® 5415
(0,5 mg, zugegeben als 250 μl
einer 2 mg/ml-Lösung
in DMF) und Kaliumacetat (30 mg, 1 Mol%) gegeben. Die Reaktion wurde
unter Stickstoff und unter Rühren
sowie mit einem Rückflusskühler ausgeführt. Das
Reaktionsgemisch wurde bis 150°C
mit einem Ölbad
und einem Thermostaten (mit Übertemperaturschutz)
erhitzt. Das Kaliumacetat war bei Raumtemperatur nicht löslich, löste sich
jedoch beim Erwärmen
auf und lieferte eine blassgelbe Lösung. Die Reaktion wurde mit
Hilfe der TLC entsprechend der vorstehenden Beschreibung überwacht.
Nach 2 Stunden bei 150°C
schien die Reaktion beendet zu sein, was mit Hilfe der TLC ermittelt
wurde. Sodann wurde die Reaktionstemperatur bis 140°C herabgesetzt
und Acetanhydrid (4,32 ml, 45.687 mMol, 1,5 val) tropfenweise dem
Reaktionsgemisch zugegeben, das bei 140°C gehalten wurde. Die Farbe
des Reaktionsgemisches wurde heller. Das Erhitzen wurde unterbrochen
und das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Das Reaktionsgemisch
wurde über
Nacht bei –20° C aufbewahrt.
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Das
4-Acetoxystyrol wurde unter Anwendung der vorstehend in Beispiel
14 beschriebenen Prozedur für
die Abtrennung von 4-Hydroxystyrol isoliert und ergab 5,39 g eines
blassgelben, halbfesten Stoffes (109% der theoretischen Ausbeute).
Das Produkt wurde unter Anwendung der 1H
NMR analysiert. Die größere Ausbeute
als die theoretische Ausbeute und die Beschaffenheit des Produktes
(d.h. blassgelber, halbfester Stoff) legen nahe, dass das Produkt
einige Verunreinigungen enthielt.
1H
NMR (500 MHz, CDCl3): δ (ppm) 7,40 (2H, ABq, J=8,6
Hz), 7,045 (2H, ABq, J=8,5 Hz), 6,693 (1H, dd, J=17,5 und 11,0 Hz),
5,693 (1H, dd, J=17,6 und 0,7 Hz), 5,234 (1H, dd, J=10,9 und 0,8
Hz), 2,29 (2,64H,s).
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BEISPIEL 17
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HERSTELLUNG VON 4-ACETOXYSTYROL
DURCH DECARBOXYLIERUNG VON PARA-HYDROXYZIMTSÄURE GEFOLGT
VON EINER ACETYLIERUNG IN EINER EINKESSELREAKTION
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Die
Aufgabe dieses Beispiels war die Herstellung von 4-Acetoxystyrol
unter Anwendung der thermischen, basekatalysierten Decarboxylierung
von para-Hydroxyzimtsäure,
gefolgt von einer Acetylierung des resultierenden 4-Hydroxystyrols
mit Acetanhydrid in einer zweistufigen Einkesselreaktion. Als Polymerisationsinhibitor
wurde Prostab® 5415
bei einer Konzentration von 1.000 ppm verwendet.
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Die
Reaktionen der Decarboxylierung und Acetylierung wurden entsprechend
der Beschreibung in Beispiel 16 mit der Ausnahme ausgeführt, dass
1.000 ppm Prostab® 5415 (5 mg) als Polymerisationsinhibitor verwendet
wurden. Das 4-Acetoxystyrol-Produkt wurde entsprechend der Beschreibung
in Beispiel 16 abgetrennt und ergab 4,82 g eines gelben Öls (97,5%
der theoretischen Ausbeute). Das Produkt wurde unter Anwendung der 1H NMR analysiert.
1H
NMR (500 MHz, CDCl3): δ (ppm) 7,40 (2H, ABq, J=8,4
Hz), 7,04 (2H, ABq, J=8,5 Hz), 6,695 (1H, dd, J=17,6 und 11,0 Hz),
5,695 (1H, dd, J=17,6), 5,235 (1H, dd, 7=10,9 Hz), 2,29 (3H,s).
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BEISPIEL 18
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HERSTELLUNG VON 3,4-DIACETOXYSTYROL
DURCH DECARBOXYLIERUNG VON 3,4-DIHYDROXYZIMTSÄURE GEFOLGT
VON EINER ACETYLIERUNG IN EINER EINKESSELREAKTION
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Die
Aufgabe dieses Beispiels war die Herstellung von 3,4-Diacetoxystyrol
unter Anwendung der thermischen, basekatalysierten Decarboxylierung
von 3,4 Hydroxyzimtsäure,
gefolgt von einer Acetylierung des resultierenden 3,4-Hydroxystyrols
mit Acetanhydrid in einer zweistufigen Einkesselreaktion. Als Polymerisationsinhibitor
wurde Prostab® 5415
bei einer Konzentration von 1.000 ppm angewendet.
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In
einen 1 Liter-3-Hals-Rundkolben wurden unter Stickstoff und mechanischem
Mischen 0,5 g Prostab® 5415, 2,725 g Kaliumacetat
und 50,0 g 3,4-Dihydroxyzimtsäure
gegeben. Anschließend
wurde DMF (280 ml) zugesetzt und führte zu einer dunkelbraunen
Lösung.
Dieses Reaktionsgemisch wurde bis 100°C unter Verwendung eines Wasserkühlers erhitzt.
Der Ablauf der Reaktion wurde regelmäßig überprüft, indem eine Probe gezogen
und diese unter Anwendung der LC-MS analysiert wurde. Nach 4,5 Stunden
wurde festgestellt, dass 96,6% der theoretischen Ausbeute des 3,4-Dihydroxystyrols
als Zwischenprodukt gebildet worden waren. Das Reaktionsgemisch
wurde für
weitere 45 min erhitzt. Sodann wurden 132,7 ml Acetanhydrid dem
Reaktionsgemisch über
eine Dauer von 15 min. zugesetzt. Die Reaktion ließ man für weitere
15 min. ablaufen, wonach das Reaktionsgemisch bis Raumtemperatur über 45 min.
gekühlt
wurde.
-
Das
Reaktionsgemisch wurde in ein Becherglas mit einem Gehalt von näherungsweise
400 ml Wasser gegossen und anschließend dreimal mit Diethylether
extrahiert. Die vereinigte, organische Schicht von diesen Extraktionen
wurde dreimal mit 2%iger NaHCO3-Lösung extrahiert,
gefolgt von einer Extraktion mit Salzlösung. Die organische Schicht
wurde über
Na2SO4 getrocknet,
filtriert und durch Abdampfen in einem Rotationsverdampfer für 1 Stunde
bei 40°C
eingeengt, um 95,2 g eines dunkelbraunen Öls zu ergeben. Das Öl wurde über Nacht
bei –20°C aufbewahrt.
Sodann wurde das Öl
unter Anwendung einer Vakuumdestillation bei 105°–107°C bei einem Druck von 1,3 mPa
destilliert, um 45,11 g einer klaren, viskosen Flüssigkeit
(79,1% der theoretischen Ausbeute) zu ergeben. Das 3,4-Diacetoxystyrol-Produkt
wurde mit Hilfe der 1H NMR und der LC-MS
analysiert und als 99,7% rein ermittelt.
1H(500
MHz, CDCl3): δ (ppm)
7,26 (1H, dd, J=8 und 2 Hz), 7,22 (1H, d, J=2 Hz), 7,13 (1H, d,
J=9 Hz), 6,65 (1H, dd, J=18 und 11 Hz), 5,68 (1H, dd, J=18 und 1
Hz), 5,26 (1 H, d, J=11Hz), 2,27 (3H, s), 2,26 (3H, s).
-
BEISPIEL 19
-
HERSTELLUNG VON 4-HYDROXYSTYROL
DURCH DECARBOXYLIERUNG VON PARA-HYDROXYZIMTSÄURE IN ABWESENHEIT
EINES POLYMERISATIONSINHIBITORS
-
Die
Aufgabe dieses Beispiels war die Herstellung von 4-Hydroxystyrol
mit Hilfe der thermischen, basekatalysierten Decarboxylierung von
konzentrierter para-Hydroxyzimtsäure
(4 m oder 2,54 Mol) unter Verwendung von Kaliumacetat (1 Mol%) als
den basischen Katalysator in DMAc in Abwesenheit eines Polymerisationsinhibitors.
-
In
einen 3-Hals-Rundkolben wurden pHCA (20,035 g, 122,05 mMol) und
30,034 g DMAc (zur Herstellung einer 2,54 molaren Lösung in
pHCA) gegeben.
-
Der
Reaktionskolben wurde in ein vorgeheiztes Ölbad bei 150°C abgesenkt,
wonach die Lösung
diese Temperatur nach näherungsweise
15 min. erreichte. Kaliumacetat (0,124 g, 1 Mol%) wurde mit einem
Mal zugegeben. Die Reaktion wurde unter Stickstoff und unter Rühren sowie
mit einem Rückflusskühler für 8h ausgeführt. Es
wurden unmittelbar vor der Zugabe von Kaliumacetat (Zeitpunkt 0)
und nach 15 min., 30 min., 1h, 2h, 4h, 6h und 8h Proben gezogen
und mit Hilfe der HPLC auf pHCA und pHS unter Anwendung der vorstehend
beschriebenen Methode 2 analysiert. Die Ergebnisse, die in Tabelle
5 zusammengestellt sind, zeigen, dass die Umwandlung von pHCA nach
4h weitgehend vollständig
war und die Ausbeute an pHS zu diesem Zeitpunkt 87,1% betrug. TABELLE
5 HPLC-BESTIMMUNGEN
VON PHCA UND PHS ZU VERSCHIEDENEN ZEITEN
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BEISPIELE 20–22
-
HERSTELLUNG VON 4-HYDROXYSTYROL
DURCH DECARBOXYLIERUNG VON HYDROXYZIMTSÄURE UNTER VERWENDUNG UNTERSCHIEDLICHER
MENGEN AN KALIUMACETAT ALS BASICHEN KATALYSATOR IN DMAC
-
Die
Aufgabe dieser Beispiele war die Herstellung von 4-Hydroxystyrol
mit Hilfe der thermischen, basekatalysierten Decarboxylierung von
konzentrierter Hydroxyzimtsäure
(2,5 Mol) in DMAc unter Verwendung von Kaliumacetat mit unterschiedlichen
Mengen als den basischen Katalysator.
-
In
diesen Beispielen wurde die gleiche Prozedur angewendet, wie sie
in Beispiel 19 beschrieben wurde, mit Ausnahme der Menge des zu
der Reaktionslösung
zugesetzten Kaliumacetats. In einen 3-Hals-Rundkolben wurden pHCA (19,11 g, 116,4
mMol) und 30,0 g DMAc (zur Herstellung einer 2,5 molaren Lösung von pHCA)
gegeben. Der Reaktionskolben wurde in ein vorgeheiztes Ölbad bei
135°C abgesenkt,
wobei die Lösung
nach näherungsweise
15 min. diese Temperatur erreichte. Kaliumacetat (die Tabelle 6
angegebenen Mengen) wurde mit einem Mal zugegeben. Die Reaktion
wurde unter Stickstoff und unter Rühren sowie mit einem Rückflusskühler für 4 bis
6h ausgeführt.
Es wurden unmittelbar vor der Zugabe von Kaliumacetat (Zeitpunkt
0) und nach 15 min., 30 min., 1h, 2h, 4h, und 6h Proben genommen
und mit Hilfe der HPLC auf pHCA und pHS unter Anwendung der vorstehend
beschriebenen Methode 2 analysiert. Bei Vergleichsbeispiel 22 ohne
Kaliumacetat wurde der Zeitpunkt 0 zu dem Zeitpunkt genommen, bei
dem die Temperatur der Reaktionslösung sich auf 135°C angeglichen
hatte. TABELLE
6 HPLC-BESTIMMUNGEN
VON PHCA UND PHS ZU VERSCHIEDENEN ZEITPUNKTEN IN REAKTIONEN MIT
UNTERSCHIEDLICHEN MENGEN AN KALIUMACETAT

- * Feststoffe, identifiziert als Kaliumacetat,
ausgefällt
zwischen 60 und 120 min. in Beispiel 21
-
Wie
aus den in Tabelle 6 angegeben Ergebnissen entnommen werden kann,
lieferte Beispiel 20 eine Ausbeute von pHS von 92,7% nach 2h und
Beispiel 21 eine Ausbeute an pHS von 90,4% nach 1h. Beide Beispiele
zeigten eine vollständige
Umwandlung von pHCA in weniger als 4h. Im Gegensatz dazu lief Vergleichsbeispiel
22 unter den gleichen Bedingungen mit der Ausnahme ohne basischen
Katalysator ab und zeigte Ausbeuten an pHS von lediglich 29,3% und
eine Umwandlung von pHCA von lediglich 33,9% selbst nach 4h.
-
BEISPIEL 23
-
HERSTELLUNG VON 4-HYDROXYSTYROL
DURCH DECARBOXYLIERUNG VON PARA-HYDROXYZIMTSÄURE UNTER
VERWENDUNG VON KALIUMACETAT ALS BASISCHEN KATALYSATOR IN DI(PROPYLENGLYKOL)METHYLETHER.
-
Die
Aufgabe dieser Beispiele war die Herstellung von 4-Hydroxystyrol
mit Hilfe der thermischen, basekatalysierten Decarboxylierung von
para-Hydroxyzimtsäure
(2,5 m) unter Verwendung von Kaliumacetat (10 Mol%) als den basischen
Katalysator in dem protischen Lösemittel
Di(propylenglykol)methylether (DowanolTM DPM;
Dow Chemical Co., Midland, MI).
-
In
einen 3-Hals-Rundkolben wurden pHCA (12,318 g, 75,04 mMol) und 30,052
g Di(propylenglykol)methylether (zur Herstellung einer 2,5 m Lösung von
pHCA) gegeben. Der Reaktionskolben wurde in ein vorerhitztes Ölbad bei
135°C abgesenkt
und die Lösung
erreichte diese Temperatur nach näherungsweise 15 min. Das pHCA
löste sich
beim Erhitzen der Lösung
vollständig
auf. Kaliumacetat (0,739 g, 10 Mol%) wurde mit einem Mal zugegeben.
Die Reaktion wurde unter Stickstoff und unter Rühren sowie mit einem Rückflusskühler für 8h ausgeführt. Die
Feststoffe bildeten sich bei Zugabe der Base und nahmen bis näherungsweise 3h
zu, wonach sie sich wiederum in näherungsweise 5h auflösten. Die
Proben wurden unmittelbar vor der Zugabe von Kaliumacetat (Zeitpunkt
0) und nach 15 min., 30 min., 1h, 2h, 4h, 6h und 8h genommen und
mit Hilfe der HPLC auf pHCA und pHS unter Anwendung der vorstehend
beschriebenen Methode 2 analysiert. Die Ergebnisse (siehe Tabelle
7) zeigen, dass die Ausbeute an pHS nach 2h 67,3% betrug. Eine zusätzliche
Reaktionszeit verringerte die Ausbeute. Dieses Ergebnis demonstriert,
dass ein protisches Lösemittel
in der Reaktion der thermischen Decarboxylierung verwendet werden
kann. TABELLE
7 HPLC-BESTIMMUNGEN
VON PHCA UND PHS ZU VERSCHIEDENEN ZEITPUNKTEN IN EINER REAKTION
UNTER VERWENDUNG DI(PROPYLENGLYKOL)METHYLETHER ALS LÖSEMITTEL

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BEISPIEL 24
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HERSTELLUNG VON 4-HYDROXYSTYROL
DURCH DECARBOXYLIERUNG VON PARA-HYDROXYZIMTSÄURE UNTER
VERWENDUNG VON KALIUMACETAT ALS BASISCHEN KATALYSATOR IN DMF MIT
EINER MIKROWELLENERHITZEN.
-
Die
Aufgabe dieses Beispiels war die Herstellung von 4-Hydroxystyrol
mit Hilfe der thermischen, basekatalysierten Decarboxylierung von
para-Hydroxyzimtsäure
unter Verwendung von Kaliumacetat als den basischen Katalysator
in DMF in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors (1.000 ppm Prostab® 5415).
Dieses Beispiel nutzt ein Mikrowellenerhitzen, was zu höheren Temperaturen
und kürzeren
Reaktionszeiten führte.
-
In
eine 5 ml-Biotage-Ampulle (Biotage AB, Charlottesville, VA), die
mit einem Rührstab
ausgestattet war, wurde pHCA (1,002 g, 6,104 mMol), 3 ml DMF (zur
Herstellung einer näherungsweise
2 m Lösung
von pHCA), 1.000 ppm Prostab® 5415 (1 mg) und Kaliumacetat
(63 mg, 10 Mol%) gegeben. In die Ampulle wurde Stickstoff geblasen
und durch abquetschen verschlossen. Die verschlossene Ampulle wurde
in einen Mikrowellen-Reaktionsapparat "Biotage Initiator 60" (Biotage AB) gegeben. Bei einer mittleren
Leistung von 150 Watt erreichte die Probe eine Temperatur von 190°C nach 70–80 sec.
Aufheizdauer. Die Probe wurde für
3 min. bei 190°C
mit einer kurzen Zeitdauer eines Überschießens bis näherungsweise 200°C gehalten.
Während des
Durchlaufes erreichte der Probendruck 1.600 kPa (16 Bar). Eine qualitative
HPLC-Analyse der exponierten Probe unter Anwendung der vorstehend
beschriebenen Methode 3 zeigte eine vollständige Umwandlung von pHCA,
sodass über
den UV-spektralen Bereich von 220 bis 312 nm kein pHCA nachgewiesen
wurde. Der Peak, der auf pHS zurückzuführen war,
nahm 73,3% der Fläche
bei 220 nm und 100% der Fläche
bei 312 nm ein, was auf eine gute Selektivität der Reaktion hinweist.
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BEISPIEL 25
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HERSTELLUNG VON 4-ACETOXYSTYROL
DURCH DECARBOXYLIERUNG VON PARA-HYDROXYZIMTSÄURE, GEFOLGT
VON EINER ACETYLIERUNG IN EINER EINKESSELREAKTION
-
Die
Aufgabe dieses Beispiels war die Herstellung von 4-Acetoxystyrol
unter Anwendung der thermischen, basekatalysierten Decarboxylierung
von para-Hydroxyzimtsäure,
gefolgt von einer Acetylierung des resultierenden 4-Hydroxystyrols
mit Acetanhydrid in einer zweistufigen Einkessekeaktion. Bei diesem
Beispiel wurde kein Inhibitor zugesetzt und das pHCA-Ausgangsmaterial
war näherungsweise
85% rein und von der Bio-Umwandlung von Tyrosin deriviert.
-
Das
pHCA-Ausgangsmaterial wurde unter Anwendung einer ähnlichen
Methode erzeugt, wie sie von Ben Bassat et al. in der gleichzeitig
anhängigen
und gemeinsam zuerkannten US-Patentanmeldung Nr. 60/563633 beschrieben
wurde. Diese Methode umfasst einen zweistufigen Prozess zur Erzeugung
von pHCA aus Glucose. In dem in diesem Beispiel zur Anwendung gelangenden
Verfahren wurden die zwei Stufen als zwei separate Schritte ausgeführt. In
dem ersten Schritt wurde Tyrosin aus Glucose durch Fermentation
unter Verwendung eines Tyrosin überproduzierenden
Stammes erzeugt. Das Tyrosin aus der Fermentationsbrühe unter
Anwendung einer Zentrifugation bei geringer Drehzahl abgetrennt.
Der resultierende Niederschlag wurde in Wasser suspendiert und nochmals
unter Anwendung einer Zentrifugation bei niedriger Drehzahl abgetrennt. Die
Reinheit des Tyrosins wurde unter Anwendung der HPLC mit 90–98% ermittelt.
Danach wurde in der zweiten Stufe das Tyrosin zu pHCA bei pH 10,0
unter Verwendung einer Wirtszelle umgewandelt, die ein Enzym mit
einer Tyrosin-Ammoniaklyaseaktivität aufwies. Das pHCA sammelte
sich in dem Fermentationsmedium an. Es wurden etwa 7,5 kg der pHCA
enthaltenden Brühe
zentrifugiert und die Feststoffe verworfen. Der Überstand wurde in einen 14-Liter-Braun-Fermentor,
BioStat C.B. (Braun Biotech International, Melesungen, Deutschland)
gegeben, der bei 35°C
und 600 U/min. betrieben wurde. Der pH-Wert der Lösung wurde
unter Verwendung von Schwefelsäure
auf 9,0 eingestellt. Anschließend
wurden 0,254 ml Alcalase® (Novozymes, Krogshoejvej
36, 2880 Bagsvaerd, Dänemark)
und 0,134 g Bromelain (Acros Organics, erhalten von Fisher Scientific, Pittsburgh,
PA) zugegeben. Nach einer Inkubation für 1h wurde die Lösung auf
pH 2,2 zum Ausfällen
des pHCA titriert. Die resultierende Suspension wurde zentrifugiert
und das pHCA als ein feuchter Kuchen von 600 g mit näherungsweise
40% Feststoffen gewonnen. Zusätzlich
zu dem pHCA enthielt der nasse Kuchen auch Proteine, Zelltrümmer, Salze,
näherungsweise
0,21% Zimtsäure
und 0,1% Tyrosin. Der nasse Kuchen wurde bei 80°C für 12h unter Stickstoff getrocknet
und lieferte einen getrockneten Kuchen, der näherungsweise 85% pHCA enthielt.
-
Das
bioerzeugte pHCA wurde durch Extraktion wie folgt gereinigt. In
einen 1-Liter-Kessel wurden 163,88 g des getrockneten Kuchens gegeben,
der pHCA enthielt. In den Kessel wurden 350 ml DMAc gegeben und
die Inhaltsstoffe für
2h unter mechanischem Rühren
bis 60°C
erhitzt. Die Mischung wurde durch Whatmann Nr. 4-Papier filtriert
und die unlöslichen
Substanzen mit 50 ml DMAc gewaschen.
-
Das
vereinte Filtrat und die Waschlösungen
aus der Extraktion wurden in einen 1 Liter 4-Halskolben gegeben, der mit einem Überkopfrührer, einem
Rückflusskühler, einem
Zugabetrichter und einem Temperaturmessfühler ausgestattet war. Das
Reaktionsgemisch wurde mit Hilfe der HPLC-Methode 4 entsprechend
der vorstehenden Beschreibung assayiert und ein Gehalt von 122,98
g pHCA ermittelt. Zu der Mischung wurden 8,8 g (10 Mol%) Kaliumacetat
gegeben und die Mischung unter Stickstoff für 3h bis 135°C erhitzt. Über den Zugabetrichter
wurden im Verlaufe von 8 nun. 91,77 g, 84,97 ml Acetanhydrid zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde für
weitere 0,5h gerührt
und anschließend
bis Raumtemperatur abkühlen
gelassen. Das Lösemittel
wurde auf einem Rotationsverdampfer bei 0,37 kPa (2,8 Torr) und
65°C abgetrieben.
Der von der Mischung abgetrennte Feststoff wurde unter Verwendung
von Whatmann Nr. 4-Papier
abfiltriert. Der Feststoff wurde mit 30 ml DMAc gewaschen. Die vereinten
Filtrate wurden auf einem Rotationsverdampfer bei 0,33 kPa (2,5
Torr) und 65°C
weiter eingeengt, bis kein weiteres Lösemittel abdestillierte.
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Das
auf diese Weise erhaltene rohe pHS, 157,5 g, wurde durch Zugabe
von 200 ppm Methylhydrochinon stabilisiert und auf einem Dünnfilmverdampfer
(Modell KDL-4 mit 0,04 m2 Oberfläche von
der UIC Inc. 1225 Channahon Rd., Joliet, II 60436) destilliert.
Die Destillation wurde bei 0,267 kPa (2,00 mmHg) mit einer durchsatzrate
von 2,0 ml/min. und einer Rührgeschwindigkeit
von 300 U/min. ausgeführt.
Die Einlasstemperatur betrug 71°C
die Austritttemperatur betrug 70°C
und der Einhängekühler bei
10°C gehalten.
Das pAS befand sich zusammen mit restlichem DMAc, 112,9 g, im Kopfprodukt
und die schwere Fraktion (27,6 g) enthielt pAS und dessen Oligomere,
die sich während
der abschließenden
Destillation gebildet haben. Das DMAc wurde aus der Überkopffraktion
durch Destillation bei 2,7 Pascal (0,02 Torr) und 45°C abgetrieben
und lieferte 86,2 g (Ausbeute 71%) pAS.
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TITEL
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VERFAHREN ZUM HERSTELLEN
VON HYDROXYSTYROLEN UND ACETYLIERTEN DERIVATEN DAVON
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ZUSAMMENFASSUNG DER OFFENBARUNG
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Es
wird ein Verfahren für
die thermische Decarboxylierung eines phenolischen Substrats in
Gegenwart eines aminfreien, basischen Katalysators zur Herstellung
eines Vinylmonomers gewährt.
Das Produkt der Decarboxylierungsreaktion kann zusätzlich in
Gegenwart eines Acetylierungsmittels in dem gleichen Reaktionsbehälter acetyliert
werden.