DE1109817B - Verfahren zum Suessen saurer Erdoelbenzine - Google Patents
Verfahren zum Suessen saurer ErdoelbenzineInfo
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Description
INTERNAT.KL. C 10 g
DEUTSCHES
PATENTAMT
St 11672IVc /23 b
ANMELDEIiG: 15. SEPTEMBER 1956
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 29. JUNI 1961
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 29. JUNI 1961
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Süßen saurer Erdölbenzine, die verhältnismäßig große
Mengen an Mercaptanschwefel enthalten und nur schwer gesüßt werden können. Die Mercaptane
werden zu Disulfiden oxydiert, die im Öl bleiben, so daß der Schwefelgehalt des Destillates unverändert
bleibt. Hierin und in der verwendeten Behandlungslösung unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren
von den bisher bekannten.
Das Verfahren kann sehr schnell durchgeführt werden
und ist auf stark saure Erdölbenzine anwendbar. Die Verfahrensprodukte [erleiden keine Farbverschlechterung
und enthalten praktisch keine Mercaptane mehr.
Das vorliegende Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß ein saures Erdölbenzin mit der gleichen
Menge wäßrigen Alkalis in Berührung gebracht wird, wobei sich eine deutlich erkennbare wäßrige Phase
bildet. Die Lösung besteht im wesentlichen aus Wasser, mindestens 5 Gewichtsprozent freiem Alkalihydroxyd,
einem Alkylphenol, einem wasserlöslichen Alkylenpolyamin mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und
einem Katalysator zur Oxydation des Mercaptans, der einen Komplex darstellt. Man erhält den Katalysator
durch Umsetzung eines wasserlöslichen Kupfersalzes mit einem Alkylenpolyamin (Alkylengruppe
aus Äthylen- oder Propylenrest) zwischen 4,5 und 93° C in Gegenwart von freiem Sauerstoff. Nach der Behandlung
kann ein praktisch süßes Benzin von der wäßrigen Phase abgetrennt werden.
Das Verfahren ist auf alle sauren Kohlenwasserstofffraktionen anwendbar, die bei Atmosphärendruck im
Benzinbereich, d. h. zwischen 38 und 220° C sieden. Beispiele für saure Erdölbenzine sind rohes Leichtbenzin,
rohes Schwerbenzin, Absorptionsbenzin, thermisch gekrackte und katalytisch gekrackte Benzine
und Mischungen derselben. Rohbenzine sind der oxydierenden Süßung weit weniger zugänglich als die
thermisch oder katalytisch gekrackten.
Üblicherweise wird eine größere Menge an wäßriger Lösung angewandt, als zur Ausbildung einer erkennbaren
wäßrigen Phase notwendig ist, z. B. 5 bis 100 Volumprozent der wäßrigen Lösung, bezogen auf
die saure Benzinbeschickung.
Das saure Erdölbenzin wird in Gegenwart von genügend freiem Sauerstoff in Form von Luft,
Bombensauerstoff oder einer sauerstoffliefernden Verbindung, wie Wasserstoffperoxyd, mit der wäßrigen
Lösung in Berührung gebracht, wobei ein praktisch süßes Destillat erhalten wird. Da in den Lagerbehältern
noch eine gewisse Nachsüßung erfolgt, ist es nicht erforderlich, die Süßung in der Oxydationszone vollständig durchzuführen.
Verfahren zum Süßen saurer Erdölbenzine
Anmelder:
Standard Oil Company, Chicago, 111. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg, München 27, Pienzenauer Str. 2, Patentanwälte
Garbis H. Meguerian, Park Forest, 111.,
und William P. Fairchild, Munster, Ind. (V. St. A.), sind als Erfinder genannt worden
Das Verfahren wird zwischen 4,5 und 93 ° C durchgeführt,
und es wird bei der tiefsten Temperatur gearbeitet, die mit der Berührungszeit vereinbar ist,
vorzugsweise zwischen 15,5 und 38° C.
Die angewandte Lösung besteht aus Wasser, einem Alkylphenol, das die Löslichkeit des Mercaptans
fördert, einem wasserlöslichen Alkylenpolyamin, das ebenfalls die Löslichkeit des Mercaptans fördert,
freiem Alkalihydroxyd und einem Kupferpolyaminkomplex als Katalysator für die Oxydation des Mercaptans.
Sie enthält mindestens 5 Gewichtsprozent freies Alkalihydroxyd (KOH, NaOH), kann aber
davon auch bis zur Sättigungskonzentration enthalten. Vorzugsweise arbeitet man mit einer zwischen 10 und
15 Gewichtsprozent liegenden Konzentration an freiem Alkalihydroxyd. Außerdem enthält die Lösung
als Löslichkeitsförderer Alkalialkylphenolat. Eine Erhöhung der Konzentration an freiem Alkalihydroxyd
auf etwa 12 Gewichtsprozent genügt, um eine günstige Wirkung auf die Geschwindigkeit der
Mercaptanoxydation auszuüben.
Schon geringe Mengen an Alkylphenolen erhöhen die Löslichkeit der Mercaptane in der wäßrigen
Lösung merklich. So kann die Lösung nur 1 Volumprozent oder weniger Alkylphenol enthalten oder damit
gesättigt sein. Vorzugsweise arbeitet man mit einer Alkylphenolkonzentration zwischen 10 und
20 Volumprozent. Die Alkylphenole können reine Verbindungen, wie Kresol, Xylenol, Äthylphenol,
Nonylphenol, oder Mischungen von Alkylphenolen sein. Besonders geeignet sind Mischungen, die sich
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von phenolische Verbindungen enthaltenden Erdölkohlenwasserstoffen,
wie gekrackten Benzinen, Umlaufölen und einigen Heizölen, wie »West Texas «- Heizöl, ableiten. Die durch alkalischs Behandlung
von Benzinen erhaltenen Alkylphenole werden als Erdölkresole, solche aus Umlauf- oder Heizölen, die
bei gleicher Temperatur wie Xylenol (etwa 204° C und höher) sieden, als Erdölxylenole bezeichnet.
Andere Quellen für Alkylphenole sind Holzteere. Vorzugsweise werden Erdölkresole oder -xylenole
angewandt.
Die wäßrige Lösung enthält als weiteren Löslichkeitsförderer ein Alkylenpolyamin mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
in jeder Alkylengruppe. Schon sehr geringe Mengen davon erhöhen die Löslichkeit des
Mercaptans merklich, und zwar genügt schon 1 Volumprozent oder weniger. Es kann in jeder Menge bis zur
Sättigungskonzentration angewandt werden. Man kommt im allgemeinen mit etwa 8 Volumprozent löslichkeitsförderndem
Polyamin in der wäßrigen Lösung aus. Vorzugsweise wird mit einer zwischen 3 und 8 Volumprozent
liegenden Menge gearbeitet.
Beispiele für derartige Polyamine sind: Äthylendiamin. Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin,
Propylendiamin, Dipropylentriamin, Tripropyleriietrarmn, Tetrapropylenpsntamin, Butylendiamin
und Dibutylentriamin. Sie können chemisch rein, technisch rein oder in handelsüblichem Zustand
allein oder in Mischung miteinander angewandt werden.
Die wäßrige Lösung enthält ferner als Katalysator für die Mercaptanoxydation einen Komplex, der aus
einem wasserlöslich sn Kupfersalz und einem weiter unten beschriebenen Alkylenpolyamin hergestellt wird.
Dar Komplex ist vermutlich ein Chelat, dessen genaue Struktur noch ungeklärt ist. Für die Herstellung dieses
Katalysators wird mi Rahman vorliegender Erfindung
ein Patentschutz nicht beansprucht.
Die benutzten Kupfersalze können wasserlösliche organische oder anorganische Salze sein. Beispiele für
wasserlösliche Kupfersalze, die zur Herstellung des Katalysators dienen können, sind: Cupriacetat, Cupribromat,
Cupribromid, Cubrichlorat, Cuprichlorid,
Cuprifluorid, Ciiprifluosilikat, Cupriformiat, Cuprilactat,
Cuprinitrat, Cuprisulfat, Cuprimethansulfonat, Cupriäthansulfonai, Cupribenzolsulfonat und Cupritoluolsulfonat.
Sie können in wasserfreier oder hydratisierter Form eingesetzt werden. Am besten benutzt
man Ciiprisiüfat, als Kupfervitriol CuSO4 · 5 H3O
bekannt, als wasserlösliches Kupfersalz.
Der andere Bestandteil des Katalysators ist ein Alkylenpoiyamin. Die Alkylengruppe kann entweder
eine Äthylen- oder Propylengruppe sein. Die Alkylenpolyaminkomponente des Katalysators kann eine oder
mehrere Alkylengruppen enthalten. Vorzugsweise nimmt man solche Alkylenpolyamine, die in Wasser
sehr gut, in Öl dagegen nur wenig löslich sind. Beispiele für Alkylenpolyamine sind Äthylendiamin, Diäthylentriamin,
Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin. Propylendiamin, Dipropylentriamin, Tripropylentetramin
und Tetrapropylenpentamin. Sie können chemisch rein, technisch rein und in handelsüblicher
Reinheit verwendet v/erden, bevorzugt wird handelsübliches Diäthylentriamin,
Der Katalysator wird, wie üblich, durch Reaktion des wasserlöslichen Kupfersalzes mit dem Alkylenpolyamin
in Wasser hergestellt. Man gibt so viel Alkylenpolyamin zu der wäßrigen Lösung, daß alles Kupfersalz
komplex gebunden wird. Wenn Äthylendiamin odsr Propylendiamin angewandt werden, nimmt der
Komplix anscheinend eine tetraederförmige Struktur an und enthält 2 Mol des Diamins auf 1 g-Atom
Kupfer. Noch einfacher kann der Komplex hergestellt werden, indem das Polyamin langsam zu einer konzentrierten
Lösung von Kupfersalz in Wasser gegeben wird, bis ein blauer Niederschlag auftritt. Bei Gegenwart
von überschüssigem Amin in der wäßrigen Lösung fällt der Komplex in Form eines blauen Festkörpers
aus. Die wäßrige Lösung, die den gelösten Komplex enthält, ist blau. Einen Komplex, der praktisch kein
überschüssiges Polyamin enthält, erhält man dadurch, daß man die Lösung von dem ausgefallenen, blauen
Festkörper abdekantiert und daß der Festkörper bei mäßiger Temperatur getrocknet wird. Es kann auch eine
Lösung des Komplexes in Wasser hergestellt werden, indem eine wäßrige Lösung des Kupfersalzes bis zum
Auftreten eines Niederschlages mit Polyamin versetzt wird. Der Niederschlag löst sich durch Zusatz von
Wasser wieder auf. Überschüssiges Polyamin hat keine nachteilige Wirkung auf die katalytische Wirksamkeit
des Kupfer-Polyamin-Komplexes.
Die wäßrige Lösung erhält eine katalytisch wirksame Menge an komplexem Kupfer-Polyamin-Katalysator,
im allgemeinen etwa 0,02 bis 1 Gewichtsprozent Katalysator, berechnet als Kupfer. Üblicherweise nimmt
man, berechnet als Kupfer, etwa 0,1 bis 0,3 Gewichtsprozent. Größere Mengsn üben eins günstige Wirkung
auf die Geschwindigkeit der Mercaptanoxydation aus.
Es wurden zwei verschiedene, komplexe Polyaminkatalysatoren hergestellt und angewandt. Der eins
Komplex wurde hergestellt, indem 1 g Cuprisulfatpentahydrat in 5 ecm Wasser gelöst und die Lösung mit
2 ecm technisch reinem Äthylendiamin versetzt wurde. Bei Zusatz von weiterem Äthylendiamin zur Lösung
wurde ein blauer Festkörper ausgefällt. Die andere Lösung wurde hergestellt, indem 1 g Cuprisulfat-pentahydrat
zu 8 ecm Wasser und 7 ecm Diäthylentriamin zugesetzt wurde. Zusatz von weiterem Polyamin führte
zum Ausfallen eines blauen Festkörpers. Immer war die kupfer-polyamin-komplexhaltige, wäßrige Lösung
tiefblau. Um die den Katalysator enthaltenden, wäßrigen Lösungen herzustellen, wurden Teile der
vorher hergestellten Komplexlösungen zu den wäßrigen Alkalilaugen gegeben.
Es wurden saure Destillate eines Rohbenzins (Kp. 38 bis 1633C) und eines thermisch gekrackten Schwerbenzins
(Kp. 93 bis 204° C) gesüßt.
Versuch 1
Es wurde die Wirksamkeit der löslichkeitsfördernden Polyamine bei der Süßung mit der von Monoäthanolamin
und Butyiamin verglichen. Das saure Benzin (Rohbenzin) hatte die Mercaptartzahl 28 (Milligramm
Mercaptanschwefel in 100 ecm Benzin). Die wäßrige Lösung bestand aus 20 Volumprozent des jeweiligen
Amins, und der Rest war eine Kresylatlösung, so daß die Gesamtlösung 10 Volumprozent Erdölkresole und
8 % freies Natriumhydroxyd enthielt. Das saure Benzin wurde mit 20 Volumprozent der wäßrigen Lösung bsi
32° C behandelt. Nach dem Süßen eines Teils des sauren Benzins wurde von der wäßrigen Lösung dekantiert
und zur Behandlung eines anderen Teils des sauren Benzins verwandt. Der Katalysator war ein Kupfer-Diäthylentriamin-Komplex
und lag in einer Menge vor, die 0,15 Gewichtsprozent Kupfer entsprach. Beim Ansatz
1 wurde das saure Benzin mit wäßriger Lösung ausgeschüttelt, die kein Amin enthielt, um so die Wirk-
samkeit der Erdölkresole als Süßungsmittel zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind
in Tabelle I aufgeführt.
Ansatz | Amin | Behand lungen |
Süßungszeit in Minuten |
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 |
kein | 1 1 1 2 3 1 2 1 2 3 4 |
60 45 20 25 25 9 10 9 10 10 10 |
Butylamin Monoäthanolamin .... Monoäthanolamin .... Monoäthanolamin .... Äthylendiamin Äthylendiamin Diäthylentriamin Diäthylentriamin Diäthylentriamin Diäthylentriamin |
Benzin (Rohbenzin, Mercaptanzahl 32) wurde bei 24° C gesüßt. Der Katalysator bestand aus einem
Kupfer-Äthylendiamin-Komplex und wurde in einer Menge (entsprechend 0,2 Gewichtsprozent Kupfer)
verwendet. Die wäßrige Lösung wurde so eingestellt, daß sie 12% Natriumhydroxyd enthielt. Die Ergebnisse
zeigt Tabelle II.
Promotor | Volumprozent * | Süßungszeit | Farbe |
Kresole | in Minuten | Saybolt | |
0 | 40 | +30 | |
10 | 60 | + 11 | |
10 | 20 | +22 | |
10 | 15 | +27 | |
10 | 5 | +30 | |
Ä.** | |||
20 | |||
0 | |||
10 | |||
20 | |||
40 |
Man sieht, daß das Monobutylamin als Katalysator nur wenig wirksamer ist als die Erdölkresole. Monoäthanolamin
ist ein besserer Katalysator als Monobutylamin, aber es_ ist weitaus schlechter als die Alkylenpolyamine,
d. h. Äthylendiamin und Diäthylentriamin. Bei dieser Untersuchung wurde das handelsüblich reine
Diäthylentriamin benutzt.
Versuch 2
Rohbenzin wurde mit einer wäßrigen Lösung gesüßt, die 4 Volumprozent Diäthylentriamin, 20% Erdölkresole,
10% freies Natriumhydroxyd (Rest Wasser)
enthielt. Das saure Rohbenzin besaß die Saybolt-Farbe +30. Nach dem Süßen mit einem Komplexkatalysator
aus Kupfer und Diäthylentriamin (in einer Menge entsprechend 0,15 Gewichtsprozent Kupfer)
besaß das süße Benzin die Saybolt-Farbe +25.
Versuch 3
Thermisch gekracktes Schwerbenzin wurde mit der ursprünglichen Saybolt-Farbe +14 mit der wäßrigen
Lösung aus Versuch 2 bei 38° C gesüßt. Die Saybolt-Farbe des süßen Benzins war —4.
Versuch 4
Es wurde festgestellt, welche Wirkung die Süßung auf die Octanzahl und die Bleiempfindlichkeit des
süßen Benzins hat. Die Beschickung war ein Rohbenzin mit der Mercaptanzahl 9. Die wäßrige Lösung bestand
aus 10 Volumprozent Diäthylentriamin, 18 Volunprozent Erdölkresolen, 9 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd,
Wasser und einem Kupfer-Diäthylentriamin-Komplex in solcher Menge, daß die Lösung 0,3 Gewichtsprozent
Kupfer enthielt. Das Süßen wurde bei 30'C durchgeführt, und auf 1 Volumteil wäßriger
Lösung trafen 4 Volumteile saures Benzin. Verluste an niedrigersiedenden Kohlenwasserstoffen während
des Süßungsverfahrens wurden vermieden. Das saure Benzin hatte die CFR-R-Octanzahl 55,8 und mit 3 ecm
Tetraäthylblei die Octanzahl 75,9, das süße Benzin die CFR-R-Reinoctanzahl 55,9 und mit 3 ecm TEL die
Octanzahl 76,0.
Die Süßung hat also nur eine geringe Wirkung auf die gebleite Octanzahl des süßen Benzins.
Versuch 5
Es wurde die Wirkung, die Kresole und löslichkeitsförderndes Polyamin ausüben, untersucht. Das saure
* Der auf das Volumen bezogene Prozentsatz der genannten Löslichkeitspromotoren.
** Äthylendiamin.
** Äthylendiamin.
Diese Zahlen zeigen, daß beim Fehlen von Polyamin die Süßung mit merklicher Geschwindigkeit verläuft,
aber die Farbe des süßen Öls wird in bezug auf die Saybolt-Farbe +30 des sauren Benzins merklich verschlechtert.
Bei alleiniger Verwendung von Polyamin wird eine kürzere Süßungszeit als bei alleiniger Verwendung
von Kresol und bei der höheren Konzentration an Polyamin keine Farbverschlechterung erhalten.
Die Kombination von Kresol und Polyamin ergibt eine bedeutend größere Süßungsgeschwindigkeit und nur
eine geringe Farbverschlechterung. Die Erhöhung der Süßungsgeschwindigkeit erfolgt nicht additiv, sondern
synergistisch.
Versuch 6
Es wurde die Wirkung des Süßungsverfahrens auf die Farbbeständigkeit des süßen Benzins untersucht.
Das saure Benzin (thermisch gekracktes Benzin, Mercaptanzahl 7 und Saybolt-Farbe +14) wurde bei 24° C gesüßt,
und die wäßrige Lösung enthielt einen Kupfer-Äthylendiamin-Komplex entsprechend 0,4 Gewichtsprozent
Kupfer. Beim Ansatz 11 bestand die wäßrige Lösung aus Wasser, 13% Natriumhydroxyd und 12%
Kresolen (d. h., sie enthielt kein Polyamin als Promotor). Das saure Benzin wurde in 6 Minuten gesüßt. Das
süße Benzin wurde mit Wasser gewaschen, um die wäßrige Lösung zu entfernen, und anschließend 24 Stunden
bei 24c C an der Luft stehengelassen. Die Farbe
des der Luft ausgesetzten Benzins lag im ASTM-Bereich, war aber etwas heller als 1 ASTM-Einheit. Beim
Ansatz 12 bestand die wäßrige Lösung aus 80 Teilen der in Ansatz 11 verwendeten Lösung und 20 Volumteilen
Äthylendiamin. Das saure Benzin wurde in 6 Minuten gesüßt. Nachdem das süße Benzin 24 Stunden
bei 24° C der Luft ausgesetzt worden war, betrug die Saybolt-Farbe +8. Die kombinierte, wäßrige Lösung
übt demnach eine äußerst günstige Wirkung auf die Farbbeständigkeit des süßen Benzins aus.
Versuch 7
Es wurde eine zur kontinuierlichen Durchführung geeignete Vorrichtung zur Süßung von Rohbenzin
(Mercaptanzahl von etwa 20) unter solchen Bedingungen erprobt, wobei der Verlust an Polyaminpromotor,
der in das süße Benzin gelangt, bestimmt werden konnte. Als Katalysator diente ein Kupfer-Diäthylentriamin-Komplex
entsprechend 0,15 Gewichtsprozent Kupfer in der wäßrigen Lösung, Die Lösung bestand außer
dem Polyamin aus Wasser, Katalysator, 20 Volumprozent Erdölkresolen und 10 Gewichtsprozent freiem
Natriumhydroxyd. Das bei diesen Versuchen angewandte Polyamin war handelsüblich reines Diäthylentriamin.
Die Versuche wurden bei etwa 24° C durchgeführt.
Die Vorrichtung bestand aus einem Reaktor (Volumen von 350 ecm), in dem die wäßrige Lösung, das
saure Benzin und Luft kräftig vermengt wurden. Die Verweilzeit des Benzins betrug 40 Minuten. Aus der
Süßungszone gelangte die Mischung in eine Trennzone, wo sich die wäßrige Lösung vom Benzin trennte. Die
Verweilzeit des Benzins in der Trennzone betrug 10 Minuten. Von der Trennzone wurde das Benzin in eine
erste Absetzvorrichtung übergeführt, wo sich durch ihr Gewicht fortlaufend eine wäßrige Phase aus der Benzinphase
absetzte. Das Benzin aus der ersten Absetzvorrichtung gelangte in eine zweite Absetzvorrichtung,
um die wäßrige Lösung weiter zu entfernen. Die Verweilzeit des Benzins in jeder Absetzzone betrug
20 Minuten.
Bei allen Versuchen war das aus der Trennzone ablaufende Benzin süß; d.h., die Süßungszeit betrug
unter diesen Bedingungen weniger als 24 Minuten.
Es wurde eine wäßrige Lösung zum Behandeln von 900 ecm saurem Benzin angewandt. Das süße Benzin
wurde dann auf seinen Polyamingehalt untersucht. Ein anderer Teil des sauren Benzins wurde unter Verwendung
der abgetrennten, wäßrigen Lösung gesüßt, und der zweite Teil des süßen Benzins wurde auf seinen
Polyamingehalt analysiert. Dieses Verfahren wurde so lange wiederholt, bis der Aminverlust praktisch konstant
wurde.
Es wurden drei wäßrige Lösungen benutzt, eine mit 11 Volumprozent, eine mit 7 Volumprozent und eine
mit 4 Volumprozent Diäthylentriamin. Diese Mengen an Diäthylentriamin entsprachen der zur Süßung des
ersten Teils des sauren Benzins angewandten.
Die Ergebnisse sind der graphischen Darstellung zu entnehmen, in der auf der Ordinate die Gramm Amin
angegeben sind, die in jedem Teil des erhaltenen, süßen Benzins gelöst waren. Auf der Abszisse sind die gesüßten
Benzinanteile aufgetragen. Jeder Anteil entsprach 900 ecm Benzin. Die Menge der zur Süßung
angewandten, wäßrigen Lösung betrug 20 Volumprozent des eingesetzten, sauren Benzins.
Man sieht, daß völlig überraschend eine Herabsetzung der ursprünglichen Polyaminkonzentration
von 11 auf 7% praktisch den Verlust an Amin verhindert, das in das süße Benzin gelangt. Bei Verwendung
von 4 Volumprozent Amin in der ursprünglichen Lösung wird der Verlust an Amin, das in das süße
Benzin gelangt, auf einen zu vernachlässigenden Wert herabgesetzt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Süßen saurer Erdölbenzine, dadurch gekennzeichnet, daß ein saures Erdölbenzin
mit mindestens einer so großen Menge einer wäßrigen alkalischen Lösung in Berührung gebracht
wird, daß eine deutliche wäßrige Phase gebildet wird, wobei die Lösung im wesentlichen aus Wasser,
mindestens etwa 5 Gewichtsprozent freiem Alkalihydroxyd, einem Alkylphenol, einem wasserlöslichen
Alkylenpolyamin, dessen Alkylengruppe 2 bis 4 Kohlenstoffatome enthält, und einem Katalysator
zur Oxydation des Mercaptans besteht, der einen Komplex darstellt, der durch Umsetzung
eines wasserlöslichen Kupfersalzes mit einem Alkylenpolyamin, dessen Alkylengruppe aus einem
Äthylen- oder Propylenrest besteht, bei einer Temperatur zwischen 4,5 und 93 0C in Gegenwart von
freiem Sauerstoff gebildet wird, und daß ein praktisch süßes Benzin von einer wäßrigen Phase abgetrennt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Phenol Erdölkresole oder Erdölxylenole
verwendet werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Salz
Cuprisulfat oder Cuprichlorid ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyaminpromotor und das Polyamin
in dem Komplex aus Diäthylentriamin bestehen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Alkylphenols
zwischen etwa 10 und 20 Volumprozent liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Polyaminpromotors
zwischen etwa 3 und 8 Volumprozent liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration an freiem Hydroxyd
zwischen 10 und 15 Gewichtsprozent liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur zwischen etwa 15 und
380C liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Katalysators
zwischen etwa 0,1 und 0,3 Gewichtsprozent liegt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 897 609, 750 073, 247;
USA.-Patentschriften Nr. 2 591946, 2 646 389, 771403;
Kalichevsky und Stagner, Chemical Refining
Deutsche Patentschriften Nr. 897 609, 750 073, 247;
USA.-Patentschriften Nr. 2 591946, 2 646 389, 771403;
Kalichevsky und Stagner, Chemical Refining
of Petroleum, New York, 1942, S. 158 und 220.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEST11672A DE1109817B (de) | 1955-06-06 | 1956-09-15 | Verfahren zum Suessen saurer Erdoelbenzine |
Applications Claiming Priority (2)
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DEST11672A DE1109817B (de) | 1955-06-06 | 1956-09-15 | Verfahren zum Suessen saurer Erdoelbenzine |
Publications (1)
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---|---|
DE1109817B true DE1109817B (de) | 1961-06-29 |
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Family Applications (1)
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DEST11672A Pending DE1109817B (de) | 1955-06-06 | 1956-09-15 | Verfahren zum Suessen saurer Erdoelbenzine |
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---|---|
DE (1) | DE1109817B (de) |
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