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DE1109817B - Verfahren zum Suessen saurer Erdoelbenzine - Google Patents

Verfahren zum Suessen saurer Erdoelbenzine

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Publication number
DE1109817B
DE1109817B DEST11672A DEST011672A DE1109817B DE 1109817 B DE1109817 B DE 1109817B DE ST11672 A DEST11672 A DE ST11672A DE ST011672 A DEST011672 A DE ST011672A DE 1109817 B DE1109817 B DE 1109817B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
percent
polyamine
gasoline
petroleum
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEST11672A
Other languages
English (en)
Inventor
Garbis H Meguerian
William P Fairchild
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Standard Oil Co
Original Assignee
Standard Oil Co
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Filing date
Publication date
Priority claimed from US513362A external-priority patent/US2848374A/en
Application filed by Standard Oil Co filed Critical Standard Oil Co
Priority to DEST11672A priority Critical patent/DE1109817B/de
Publication of DE1109817B publication Critical patent/DE1109817B/de
Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G27/00Refining of hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, by oxidation
    • C10G27/04Refining of hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, by oxidation with oxygen or compounds generating oxygen

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

INTERNAT.KL. C 10 g
DEUTSCHES
PATENTAMT
St 11672IVc /23 b
ANMELDEIiG: 15. SEPTEMBER 1956
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 29. JUNI 1961
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Süßen saurer Erdölbenzine, die verhältnismäßig große Mengen an Mercaptanschwefel enthalten und nur schwer gesüßt werden können. Die Mercaptane werden zu Disulfiden oxydiert, die im Öl bleiben, so daß der Schwefelgehalt des Destillates unverändert bleibt. Hierin und in der verwendeten Behandlungslösung unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren von den bisher bekannten.
Das Verfahren kann sehr schnell durchgeführt werden und ist auf stark saure Erdölbenzine anwendbar. Die Verfahrensprodukte [erleiden keine Farbverschlechterung und enthalten praktisch keine Mercaptane mehr.
Das vorliegende Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß ein saures Erdölbenzin mit der gleichen Menge wäßrigen Alkalis in Berührung gebracht wird, wobei sich eine deutlich erkennbare wäßrige Phase bildet. Die Lösung besteht im wesentlichen aus Wasser, mindestens 5 Gewichtsprozent freiem Alkalihydroxyd, einem Alkylphenol, einem wasserlöslichen Alkylenpolyamin mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und einem Katalysator zur Oxydation des Mercaptans, der einen Komplex darstellt. Man erhält den Katalysator durch Umsetzung eines wasserlöslichen Kupfersalzes mit einem Alkylenpolyamin (Alkylengruppe aus Äthylen- oder Propylenrest) zwischen 4,5 und 93° C in Gegenwart von freiem Sauerstoff. Nach der Behandlung kann ein praktisch süßes Benzin von der wäßrigen Phase abgetrennt werden.
Das Verfahren ist auf alle sauren Kohlenwasserstofffraktionen anwendbar, die bei Atmosphärendruck im Benzinbereich, d. h. zwischen 38 und 220° C sieden. Beispiele für saure Erdölbenzine sind rohes Leichtbenzin, rohes Schwerbenzin, Absorptionsbenzin, thermisch gekrackte und katalytisch gekrackte Benzine und Mischungen derselben. Rohbenzine sind der oxydierenden Süßung weit weniger zugänglich als die thermisch oder katalytisch gekrackten.
Üblicherweise wird eine größere Menge an wäßriger Lösung angewandt, als zur Ausbildung einer erkennbaren wäßrigen Phase notwendig ist, z. B. 5 bis 100 Volumprozent der wäßrigen Lösung, bezogen auf die saure Benzinbeschickung.
Das saure Erdölbenzin wird in Gegenwart von genügend freiem Sauerstoff in Form von Luft, Bombensauerstoff oder einer sauerstoffliefernden Verbindung, wie Wasserstoffperoxyd, mit der wäßrigen Lösung in Berührung gebracht, wobei ein praktisch süßes Destillat erhalten wird. Da in den Lagerbehältern noch eine gewisse Nachsüßung erfolgt, ist es nicht erforderlich, die Süßung in der Oxydationszone vollständig durchzuführen.
Verfahren zum Süßen saurer Erdölbenzine
Anmelder:
Standard Oil Company, Chicago, 111. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. H. Ruschke, Berlin-Friedenau,
und Dipl.-Ing. K. Grentzenberg, München 27, Pienzenauer Str. 2, Patentanwälte
Garbis H. Meguerian, Park Forest, 111.,
und William P. Fairchild, Munster, Ind. (V. St. A.), sind als Erfinder genannt worden
Das Verfahren wird zwischen 4,5 und 93 ° C durchgeführt, und es wird bei der tiefsten Temperatur gearbeitet, die mit der Berührungszeit vereinbar ist, vorzugsweise zwischen 15,5 und 38° C.
Die angewandte Lösung besteht aus Wasser, einem Alkylphenol, das die Löslichkeit des Mercaptans fördert, einem wasserlöslichen Alkylenpolyamin, das ebenfalls die Löslichkeit des Mercaptans fördert, freiem Alkalihydroxyd und einem Kupferpolyaminkomplex als Katalysator für die Oxydation des Mercaptans. Sie enthält mindestens 5 Gewichtsprozent freies Alkalihydroxyd (KOH, NaOH), kann aber davon auch bis zur Sättigungskonzentration enthalten. Vorzugsweise arbeitet man mit einer zwischen 10 und 15 Gewichtsprozent liegenden Konzentration an freiem Alkalihydroxyd. Außerdem enthält die Lösung als Löslichkeitsförderer Alkalialkylphenolat. Eine Erhöhung der Konzentration an freiem Alkalihydroxyd auf etwa 12 Gewichtsprozent genügt, um eine günstige Wirkung auf die Geschwindigkeit der Mercaptanoxydation auszuüben.
Schon geringe Mengen an Alkylphenolen erhöhen die Löslichkeit der Mercaptane in der wäßrigen Lösung merklich. So kann die Lösung nur 1 Volumprozent oder weniger Alkylphenol enthalten oder damit gesättigt sein. Vorzugsweise arbeitet man mit einer Alkylphenolkonzentration zwischen 10 und 20 Volumprozent. Die Alkylphenole können reine Verbindungen, wie Kresol, Xylenol, Äthylphenol, Nonylphenol, oder Mischungen von Alkylphenolen sein. Besonders geeignet sind Mischungen, die sich
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von phenolische Verbindungen enthaltenden Erdölkohlenwasserstoffen, wie gekrackten Benzinen, Umlaufölen und einigen Heizölen, wie »West Texas «- Heizöl, ableiten. Die durch alkalischs Behandlung von Benzinen erhaltenen Alkylphenole werden als Erdölkresole, solche aus Umlauf- oder Heizölen, die bei gleicher Temperatur wie Xylenol (etwa 204° C und höher) sieden, als Erdölxylenole bezeichnet. Andere Quellen für Alkylphenole sind Holzteere. Vorzugsweise werden Erdölkresole oder -xylenole angewandt.
Die wäßrige Lösung enthält als weiteren Löslichkeitsförderer ein Alkylenpolyamin mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen in jeder Alkylengruppe. Schon sehr geringe Mengen davon erhöhen die Löslichkeit des Mercaptans merklich, und zwar genügt schon 1 Volumprozent oder weniger. Es kann in jeder Menge bis zur Sättigungskonzentration angewandt werden. Man kommt im allgemeinen mit etwa 8 Volumprozent löslichkeitsförderndem Polyamin in der wäßrigen Lösung aus. Vorzugsweise wird mit einer zwischen 3 und 8 Volumprozent liegenden Menge gearbeitet.
Beispiele für derartige Polyamine sind: Äthylendiamin. Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin, Propylendiamin, Dipropylentriamin, Tripropyleriietrarmn, Tetrapropylenpsntamin, Butylendiamin und Dibutylentriamin. Sie können chemisch rein, technisch rein oder in handelsüblichem Zustand allein oder in Mischung miteinander angewandt werden.
Die wäßrige Lösung enthält ferner als Katalysator für die Mercaptanoxydation einen Komplex, der aus einem wasserlöslich sn Kupfersalz und einem weiter unten beschriebenen Alkylenpolyamin hergestellt wird. Dar Komplex ist vermutlich ein Chelat, dessen genaue Struktur noch ungeklärt ist. Für die Herstellung dieses Katalysators wird mi Rahman vorliegender Erfindung ein Patentschutz nicht beansprucht.
Die benutzten Kupfersalze können wasserlösliche organische oder anorganische Salze sein. Beispiele für wasserlösliche Kupfersalze, die zur Herstellung des Katalysators dienen können, sind: Cupriacetat, Cupribromat, Cupribromid, Cubrichlorat, Cuprichlorid, Cuprifluorid, Ciiprifluosilikat, Cupriformiat, Cuprilactat, Cuprinitrat, Cuprisulfat, Cuprimethansulfonat, Cupriäthansulfonai, Cupribenzolsulfonat und Cupritoluolsulfonat. Sie können in wasserfreier oder hydratisierter Form eingesetzt werden. Am besten benutzt man Ciiprisiüfat, als Kupfervitriol CuSO4 · 5 H3O bekannt, als wasserlösliches Kupfersalz.
Der andere Bestandteil des Katalysators ist ein Alkylenpoiyamin. Die Alkylengruppe kann entweder eine Äthylen- oder Propylengruppe sein. Die Alkylenpolyaminkomponente des Katalysators kann eine oder mehrere Alkylengruppen enthalten. Vorzugsweise nimmt man solche Alkylenpolyamine, die in Wasser sehr gut, in Öl dagegen nur wenig löslich sind. Beispiele für Alkylenpolyamine sind Äthylendiamin, Diäthylentriamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin. Propylendiamin, Dipropylentriamin, Tripropylentetramin und Tetrapropylenpentamin. Sie können chemisch rein, technisch rein und in handelsüblicher Reinheit verwendet v/erden, bevorzugt wird handelsübliches Diäthylentriamin,
Der Katalysator wird, wie üblich, durch Reaktion des wasserlöslichen Kupfersalzes mit dem Alkylenpolyamin in Wasser hergestellt. Man gibt so viel Alkylenpolyamin zu der wäßrigen Lösung, daß alles Kupfersalz komplex gebunden wird. Wenn Äthylendiamin odsr Propylendiamin angewandt werden, nimmt der Komplix anscheinend eine tetraederförmige Struktur an und enthält 2 Mol des Diamins auf 1 g-Atom Kupfer. Noch einfacher kann der Komplex hergestellt werden, indem das Polyamin langsam zu einer konzentrierten Lösung von Kupfersalz in Wasser gegeben wird, bis ein blauer Niederschlag auftritt. Bei Gegenwart von überschüssigem Amin in der wäßrigen Lösung fällt der Komplex in Form eines blauen Festkörpers aus. Die wäßrige Lösung, die den gelösten Komplex enthält, ist blau. Einen Komplex, der praktisch kein überschüssiges Polyamin enthält, erhält man dadurch, daß man die Lösung von dem ausgefallenen, blauen Festkörper abdekantiert und daß der Festkörper bei mäßiger Temperatur getrocknet wird. Es kann auch eine Lösung des Komplexes in Wasser hergestellt werden, indem eine wäßrige Lösung des Kupfersalzes bis zum Auftreten eines Niederschlages mit Polyamin versetzt wird. Der Niederschlag löst sich durch Zusatz von Wasser wieder auf. Überschüssiges Polyamin hat keine nachteilige Wirkung auf die katalytische Wirksamkeit des Kupfer-Polyamin-Komplexes.
Die wäßrige Lösung erhält eine katalytisch wirksame Menge an komplexem Kupfer-Polyamin-Katalysator, im allgemeinen etwa 0,02 bis 1 Gewichtsprozent Katalysator, berechnet als Kupfer. Üblicherweise nimmt man, berechnet als Kupfer, etwa 0,1 bis 0,3 Gewichtsprozent. Größere Mengsn üben eins günstige Wirkung auf die Geschwindigkeit der Mercaptanoxydation aus.
Es wurden zwei verschiedene, komplexe Polyaminkatalysatoren hergestellt und angewandt. Der eins Komplex wurde hergestellt, indem 1 g Cuprisulfatpentahydrat in 5 ecm Wasser gelöst und die Lösung mit 2 ecm technisch reinem Äthylendiamin versetzt wurde. Bei Zusatz von weiterem Äthylendiamin zur Lösung wurde ein blauer Festkörper ausgefällt. Die andere Lösung wurde hergestellt, indem 1 g Cuprisulfat-pentahydrat zu 8 ecm Wasser und 7 ecm Diäthylentriamin zugesetzt wurde. Zusatz von weiterem Polyamin führte zum Ausfallen eines blauen Festkörpers. Immer war die kupfer-polyamin-komplexhaltige, wäßrige Lösung tiefblau. Um die den Katalysator enthaltenden, wäßrigen Lösungen herzustellen, wurden Teile der vorher hergestellten Komplexlösungen zu den wäßrigen Alkalilaugen gegeben.
Es wurden saure Destillate eines Rohbenzins (Kp. 38 bis 1633C) und eines thermisch gekrackten Schwerbenzins (Kp. 93 bis 204° C) gesüßt.
Versuch 1
Es wurde die Wirksamkeit der löslichkeitsfördernden Polyamine bei der Süßung mit der von Monoäthanolamin und Butyiamin verglichen. Das saure Benzin (Rohbenzin) hatte die Mercaptartzahl 28 (Milligramm Mercaptanschwefel in 100 ecm Benzin). Die wäßrige Lösung bestand aus 20 Volumprozent des jeweiligen Amins, und der Rest war eine Kresylatlösung, so daß die Gesamtlösung 10 Volumprozent Erdölkresole und 8 % freies Natriumhydroxyd enthielt. Das saure Benzin wurde mit 20 Volumprozent der wäßrigen Lösung bsi 32° C behandelt. Nach dem Süßen eines Teils des sauren Benzins wurde von der wäßrigen Lösung dekantiert und zur Behandlung eines anderen Teils des sauren Benzins verwandt. Der Katalysator war ein Kupfer-Diäthylentriamin-Komplex und lag in einer Menge vor, die 0,15 Gewichtsprozent Kupfer entsprach. Beim Ansatz 1 wurde das saure Benzin mit wäßriger Lösung ausgeschüttelt, die kein Amin enthielt, um so die Wirk-
samkeit der Erdölkresole als Süßungsmittel zu bestimmen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in Tabelle I aufgeführt.
Tabelle I
Ansatz Amin Behand
lungen
Süßungszeit
in Minuten
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
kein 1
1
1
2
3
1
2
1
2
3
4
60
45
20
25
25
9
10
9
10
10
10
Butylamin
Monoäthanolamin ....
Monoäthanolamin ....
Monoäthanolamin ....
Äthylendiamin
Äthylendiamin
Diäthylentriamin
Diäthylentriamin
Diäthylentriamin
Diäthylentriamin
Benzin (Rohbenzin, Mercaptanzahl 32) wurde bei 24° C gesüßt. Der Katalysator bestand aus einem Kupfer-Äthylendiamin-Komplex und wurde in einer Menge (entsprechend 0,2 Gewichtsprozent Kupfer) verwendet. Die wäßrige Lösung wurde so eingestellt, daß sie 12% Natriumhydroxyd enthielt. Die Ergebnisse zeigt Tabelle II.
Tabelle II
Promotor Volumprozent * Süßungszeit Farbe
Kresole in Minuten Saybolt
0 40 +30
10 60 + 11
10 20 +22
10 15 +27
10 5 +30
Ä.**
20
0
10
20
40
Man sieht, daß das Monobutylamin als Katalysator nur wenig wirksamer ist als die Erdölkresole. Monoäthanolamin ist ein besserer Katalysator als Monobutylamin, aber es_ ist weitaus schlechter als die Alkylenpolyamine, d. h. Äthylendiamin und Diäthylentriamin. Bei dieser Untersuchung wurde das handelsüblich reine Diäthylentriamin benutzt.
Versuch 2
Rohbenzin wurde mit einer wäßrigen Lösung gesüßt, die 4 Volumprozent Diäthylentriamin, 20% Erdölkresole, 10% freies Natriumhydroxyd (Rest Wasser) enthielt. Das saure Rohbenzin besaß die Saybolt-Farbe +30. Nach dem Süßen mit einem Komplexkatalysator aus Kupfer und Diäthylentriamin (in einer Menge entsprechend 0,15 Gewichtsprozent Kupfer) besaß das süße Benzin die Saybolt-Farbe +25.
Versuch 3
Thermisch gekracktes Schwerbenzin wurde mit der ursprünglichen Saybolt-Farbe +14 mit der wäßrigen Lösung aus Versuch 2 bei 38° C gesüßt. Die Saybolt-Farbe des süßen Benzins war —4.
Versuch 4
Es wurde festgestellt, welche Wirkung die Süßung auf die Octanzahl und die Bleiempfindlichkeit des süßen Benzins hat. Die Beschickung war ein Rohbenzin mit der Mercaptanzahl 9. Die wäßrige Lösung bestand aus 10 Volumprozent Diäthylentriamin, 18 Volunprozent Erdölkresolen, 9 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd, Wasser und einem Kupfer-Diäthylentriamin-Komplex in solcher Menge, daß die Lösung 0,3 Gewichtsprozent Kupfer enthielt. Das Süßen wurde bei 30'C durchgeführt, und auf 1 Volumteil wäßriger Lösung trafen 4 Volumteile saures Benzin. Verluste an niedrigersiedenden Kohlenwasserstoffen während des Süßungsverfahrens wurden vermieden. Das saure Benzin hatte die CFR-R-Octanzahl 55,8 und mit 3 ecm Tetraäthylblei die Octanzahl 75,9, das süße Benzin die CFR-R-Reinoctanzahl 55,9 und mit 3 ecm TEL die Octanzahl 76,0.
Die Süßung hat also nur eine geringe Wirkung auf die gebleite Octanzahl des süßen Benzins.
Versuch 5
Es wurde die Wirkung, die Kresole und löslichkeitsförderndes Polyamin ausüben, untersucht. Das saure * Der auf das Volumen bezogene Prozentsatz der genannten Löslichkeitspromotoren.
** Äthylendiamin.
Diese Zahlen zeigen, daß beim Fehlen von Polyamin die Süßung mit merklicher Geschwindigkeit verläuft,
aber die Farbe des süßen Öls wird in bezug auf die Saybolt-Farbe +30 des sauren Benzins merklich verschlechtert. Bei alleiniger Verwendung von Polyamin wird eine kürzere Süßungszeit als bei alleiniger Verwendung von Kresol und bei der höheren Konzentration an Polyamin keine Farbverschlechterung erhalten. Die Kombination von Kresol und Polyamin ergibt eine bedeutend größere Süßungsgeschwindigkeit und nur eine geringe Farbverschlechterung. Die Erhöhung der Süßungsgeschwindigkeit erfolgt nicht additiv, sondern synergistisch.
Versuch 6
Es wurde die Wirkung des Süßungsverfahrens auf die Farbbeständigkeit des süßen Benzins untersucht. Das saure Benzin (thermisch gekracktes Benzin, Mercaptanzahl 7 und Saybolt-Farbe +14) wurde bei 24° C gesüßt, und die wäßrige Lösung enthielt einen Kupfer-Äthylendiamin-Komplex entsprechend 0,4 Gewichtsprozent Kupfer. Beim Ansatz 11 bestand die wäßrige Lösung aus Wasser, 13% Natriumhydroxyd und 12% Kresolen (d. h., sie enthielt kein Polyamin als Promotor). Das saure Benzin wurde in 6 Minuten gesüßt. Das süße Benzin wurde mit Wasser gewaschen, um die wäßrige Lösung zu entfernen, und anschließend 24 Stunden bei 24c C an der Luft stehengelassen. Die Farbe des der Luft ausgesetzten Benzins lag im ASTM-Bereich, war aber etwas heller als 1 ASTM-Einheit. Beim Ansatz 12 bestand die wäßrige Lösung aus 80 Teilen der in Ansatz 11 verwendeten Lösung und 20 Volumteilen Äthylendiamin. Das saure Benzin wurde in 6 Minuten gesüßt. Nachdem das süße Benzin 24 Stunden bei 24° C der Luft ausgesetzt worden war, betrug die Saybolt-Farbe +8. Die kombinierte, wäßrige Lösung übt demnach eine äußerst günstige Wirkung auf die Farbbeständigkeit des süßen Benzins aus.
Versuch 7
Es wurde eine zur kontinuierlichen Durchführung geeignete Vorrichtung zur Süßung von Rohbenzin (Mercaptanzahl von etwa 20) unter solchen Bedingungen erprobt, wobei der Verlust an Polyaminpromotor,
der in das süße Benzin gelangt, bestimmt werden konnte. Als Katalysator diente ein Kupfer-Diäthylentriamin-Komplex entsprechend 0,15 Gewichtsprozent Kupfer in der wäßrigen Lösung, Die Lösung bestand außer dem Polyamin aus Wasser, Katalysator, 20 Volumprozent Erdölkresolen und 10 Gewichtsprozent freiem Natriumhydroxyd. Das bei diesen Versuchen angewandte Polyamin war handelsüblich reines Diäthylentriamin. Die Versuche wurden bei etwa 24° C durchgeführt.
Die Vorrichtung bestand aus einem Reaktor (Volumen von 350 ecm), in dem die wäßrige Lösung, das saure Benzin und Luft kräftig vermengt wurden. Die Verweilzeit des Benzins betrug 40 Minuten. Aus der Süßungszone gelangte die Mischung in eine Trennzone, wo sich die wäßrige Lösung vom Benzin trennte. Die Verweilzeit des Benzins in der Trennzone betrug 10 Minuten. Von der Trennzone wurde das Benzin in eine erste Absetzvorrichtung übergeführt, wo sich durch ihr Gewicht fortlaufend eine wäßrige Phase aus der Benzinphase absetzte. Das Benzin aus der ersten Absetzvorrichtung gelangte in eine zweite Absetzvorrichtung, um die wäßrige Lösung weiter zu entfernen. Die Verweilzeit des Benzins in jeder Absetzzone betrug 20 Minuten.
Bei allen Versuchen war das aus der Trennzone ablaufende Benzin süß; d.h., die Süßungszeit betrug unter diesen Bedingungen weniger als 24 Minuten.
Es wurde eine wäßrige Lösung zum Behandeln von 900 ecm saurem Benzin angewandt. Das süße Benzin wurde dann auf seinen Polyamingehalt untersucht. Ein anderer Teil des sauren Benzins wurde unter Verwendung der abgetrennten, wäßrigen Lösung gesüßt, und der zweite Teil des süßen Benzins wurde auf seinen Polyamingehalt analysiert. Dieses Verfahren wurde so lange wiederholt, bis der Aminverlust praktisch konstant wurde.
Es wurden drei wäßrige Lösungen benutzt, eine mit 11 Volumprozent, eine mit 7 Volumprozent und eine mit 4 Volumprozent Diäthylentriamin. Diese Mengen an Diäthylentriamin entsprachen der zur Süßung des ersten Teils des sauren Benzins angewandten.
Die Ergebnisse sind der graphischen Darstellung zu entnehmen, in der auf der Ordinate die Gramm Amin angegeben sind, die in jedem Teil des erhaltenen, süßen Benzins gelöst waren. Auf der Abszisse sind die gesüßten Benzinanteile aufgetragen. Jeder Anteil entsprach 900 ecm Benzin. Die Menge der zur Süßung angewandten, wäßrigen Lösung betrug 20 Volumprozent des eingesetzten, sauren Benzins.
Man sieht, daß völlig überraschend eine Herabsetzung der ursprünglichen Polyaminkonzentration von 11 auf 7% praktisch den Verlust an Amin verhindert, das in das süße Benzin gelangt. Bei Verwendung von 4 Volumprozent Amin in der ursprünglichen Lösung wird der Verlust an Amin, das in das süße Benzin gelangt, auf einen zu vernachlässigenden Wert herabgesetzt.

Claims (9)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zum Süßen saurer Erdölbenzine, dadurch gekennzeichnet, daß ein saures Erdölbenzin mit mindestens einer so großen Menge einer wäßrigen alkalischen Lösung in Berührung gebracht wird, daß eine deutliche wäßrige Phase gebildet wird, wobei die Lösung im wesentlichen aus Wasser, mindestens etwa 5 Gewichtsprozent freiem Alkalihydroxyd, einem Alkylphenol, einem wasserlöslichen Alkylenpolyamin, dessen Alkylengruppe 2 bis 4 Kohlenstoffatome enthält, und einem Katalysator zur Oxydation des Mercaptans besteht, der einen Komplex darstellt, der durch Umsetzung eines wasserlöslichen Kupfersalzes mit einem Alkylenpolyamin, dessen Alkylengruppe aus einem Äthylen- oder Propylenrest besteht, bei einer Temperatur zwischen 4,5 und 93 0C in Gegenwart von freiem Sauerstoff gebildet wird, und daß ein praktisch süßes Benzin von einer wäßrigen Phase abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Phenol Erdölkresole oder Erdölxylenole verwendet werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Salz Cuprisulfat oder Cuprichlorid ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyaminpromotor und das Polyamin in dem Komplex aus Diäthylentriamin bestehen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Alkylphenols zwischen etwa 10 und 20 Volumprozent liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Polyaminpromotors zwischen etwa 3 und 8 Volumprozent liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration an freiem Hydroxyd zwischen 10 und 15 Gewichtsprozent liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur zwischen etwa 15 und 380C liegt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration des Katalysators zwischen etwa 0,1 und 0,3 Gewichtsprozent liegt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 897 609, 750 073, 247;
USA.-Patentschriften Nr. 2 591946, 2 646 389, 771403;
Kalichevsky und Stagner, Chemical Refining
of Petroleum, New York, 1942, S. 158 und 220.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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