DE1094066B - Druckmittelbetaetigter Stellmotor zum schrittweisen Bewegen von Absperr- und Drosselschiebern od. dgl. - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Beim Abziehen von Schüttgütern aus Bunkern, Wendelrutschen, Falltreppen oder aus anderen Behältern sowie beim Ausströmen von flüssigen, breiartigen oder gasförmigen Gütern aus Rohren oder Rinnen ist häufig eine gesteuerte, allmählich oder schrittweise ablaufende, maschinelle Bewegung des Absperr- oder Drosselschiebers oder ähnlichen Verschlusses in Schließ- oder öffnungsrichtung erforderlich, um die Durchflußmenge zu regeln. Meistens ist es erforderlich, die Steuerung von fern zu betätigen.

Bei bekannten Antrieben mit umlaufenden Kraftmaschinen werden diese Betriebsbedingungen durch kurzzeitiges An- und Abschalten erreicht. Jedoch sind umlaufende Kraftmaschinen, wie Druckluftmotoren oder Elektromotoren mit dem dazugehörigen Übersetzungsgetrieben verhältnismäßig teuer. Die zu den Elektromotoren gehörigen Wendeschütze, Endausschalter und Überlastungs-Ausschalter verteuern eine solche Anlage noch weiter.

Billiger und einfacher sind die bekannten Antriebe mit hin- und hergehendem Kolben.

Bei Druckluft oder anderen gasförmigen Druckmitteln ist jedoch, auch bei Verwendung der bisher bekannten Rücksteuer-Einrichtungen ein geregeltes, allmählich oder schrittweise verlaufendes Bewegen und Anhalten des Arbeitskolbens kaum zu erreichen, weil die große Elastizität der Gase im Zusammenwirken mit dem Wechsel zwischen ruhender und gleitender Reibung an den bewegten Teilen zu sprungartigen Rutschbewegungen führt, deren Weite sich nicht abschätzen oder regeln läßt.

Diese Schwierigkeit wird vermieden durch bekannte Vorrichtungen, bei denen ein hin- und hergehender Antrieb über ein Klinkenschaltwerk das zu bewegende Verschlußstück jedesmal nur um eine kurze Teilstrecke des Gesamtweges weiterrückt, und zwar entweder im öffnungs- oder Schließsinne. Bei einer solchen bekannten Vorrichtung dient für die eine Bewegungsrichtung ein auf ein Klinkenrad wirkender Magnetanker, während für die andere Bewegungsrichtung eine Rückholfeder als Antrieb wirkt; hierbei wird die Rückbewegung durch ein wiederum elektromagnetisch betätigtes, auf das Klinkenrad wirkendes Hemmgesperre in Schritte eingeteilt und begrenzt. Auch Druckmittelantriebe mit Klinke und Klinkenrad sind bekannt und haben dieselben Vorteile, können allerdings nur in einer Richtung wirken.

Die vorliegende Erfindung geht von diesem aus und besteht darin, daß mit Hilfe einer einfachen Umstellvorrichtung die erforderliche Bewegungsrichtung des Verschlußstücks wahlweise im ÖfFnungs- oder Schließsinne eingestellt werden kann. Solche Umstellvorrich-

Druckmittelbetätigter Stellmotor
zum schrittweisen Bewegen von Absperrund Drosselschiebern od. dgl.

Anmelder:

Maschinenfabrik Gustav Strunk G. m. b. H._r Essen-Haarzopf, Raadter Str. 11

Dipl.-Ing. Joseph Pfeiffer, Essen-Stadtwald,
ist als Erfinder genannt worden

tungen sind bei Getrieben, z. B. für Kraftfahrzeuge und Lademaschinen an sich bekannt.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführbeispiel der Erfindung. In

Abb. 1 ist der Aufriß und in

Abb. 2 der Grundriß dargestellt.

Im Zylinder 1 befindet sich ein Kolben 2. Dieser bewegt über die Kolbenstange 3 und die Doppellasche 4 den Schalthebel 5 der Klinke, der lose um die Welle 6 schwenkbar ist. Mit dieser Welle fest verbunden sind das Klinkenrad 7 und das Zahnrad 8, welches in die Zahnstange 9 der zu bewegenden Schieberplatte 10 od. dgl. eingreift. Der Schalthebel 5 trägt die doppelte Schaltklinke 11, sowie den Federbolzen 12 und den Druckkolben 13.

Wenn der Druckkolben 13 nicht beaufschlagt ist, greift die Schaltklinke 11 unter der Wirkung des Federbolzens 12 so in das Schaltrad 7 ein, daß es bei jedem Linkshub des Kolbens 2 ein Stück rechtsherum gedreht wird. Wenn der Druckkolben 13 über den Dreiwegehahn 14 und den Schlauch 15 mit dem Druckmittel beaufschlagt wird, dann greift die doppelte Schaltklinke 11 so in das Klinkenrad 7 ein, daß es bei jedem Rechtshub des Kolbens 2 ein Stück linksherum gedreht wird. Der Druckkolben 13 ist so bemessen, daß er bei Beaufschlagung den Gegendruck des Federbolzens 12 überwindet. Beim Rückhub des Kolbens 2 schnappt die Schaltklinke 11 jeweils über den nächsten Zahn des Klinkenrades 7, um ihn dann beim nächsten Vorwärtshub weiterzuschieben. Der Dreiwegehahn 14 ist so eingerichtet, daß sein Handhebel 16 immer in die Richtung zu legen ist, nach welcher der Schieber 10 bewegt werden soll.

Das Vierwegeventil 17 dient zum wechselweisen Beaufschlagen des Kolbens 2 im Zylinder 1. In der

009 650/254

gezeichneten Stellung ist der rechte Druckraum des Zylinders 1 mit dem Druckmittel beaufschlagt. Beim Niederdrücken des Ventilhebels 18 wird der linke Druckraum des Zylinders 1 beaufschlagt. Beim Loslassen des Ventilhebels 18 fährt das Ventil 17 wieder in die gezeichnete Anfangsstellung zurück.

Der Kolben 2 führt also bei jedem Niederdrücken und Loslassen des Ventilhebels 18 einen Hin- und Herhub aus.

Bei jedem Doppelhub des Kolbens 2 wird die Schieberplatte 10 od. dgl. um ein bestimmtes Teilstück ihres Gesamtweges gerückt, und zwar in der Richtung, die mit detn Dreiwegehahn 14 vorher eingestellt wurde.

Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß die zu bewegende Schieberplatte 10 od. dgl. durch Reibung in ihrer jeweiligen Ruhelage festgehalten wird. Bei Anlagen, wo das nicht der Fall ist, kann die Festhaltung in den Ruhestellungen durch eine Bremse oder durch eine druckmittelbetätigte Feststellvorrichtung erfolgen.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Druckmittelbetätigter Stellmotor zum schrittweisen Bewegen von Absperr- oder Drossel-

Schiebern od. dgl., der mit Hilfe eines hin- und hergehenden Kolbens od. dgl. über ein Schaltwerk mit Klinke und Klinkenrad eine drehende Bewegung erzeugt, die die schrittweise Bewegung des Verschlußstücks bewirkt, gekennzeichnet durch eine an sich bekannte Umstellvorrichtung (11, 12, 13) zur wahlweisen Einstellung der Bewegungsrichtung im öffnungs- oder Schließsinne.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umstellvorrichtung am Schalthebel (5) des Klinkenrades (7) angebracht ist und einen druckmittelbetätigten Kolben (13) zum Umstellen einer doppelten Schaltklinke (11) enthält.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Doppelhub des Kolbens (2) durch ein Mehrwegeventil (17) bewirkt wird, das nach der Betätigung für die eine Hubrichtung von selbst in die Anfangsstellung zurückkehrt und damit die andere Hubrichtung auslöst.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 143 366, 397 175, 587,807 659,971756;

USA.-Patentschriften Nr. 1 258 013, 1 958 262.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 009 650/254 11.60