DE108520C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Förderwerk, bei welchem hauptsächlich darauf Gewicht gelegt ist, daß die Füllung leichter von Statten geht und das Gut während der Förderbewegung bis zur Entleerungsstelle nicht herausfallen kann. Ferner kann man die neuartige Vorrichtung infolge ihrer biegsamen Bauart leicht den verschiedensten Verhältnissen anpassen und bei der Herstellung eine Materialersparniß eintreten lassen.

In der Zeichnung ist Fig. ι eine Seitenansicht eines vollständigen Förderwerkes und Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht eines Theiles desselben. Fig. 3 ist eine \^orderansicht und Fig. 4 eine Draufsicht auf den in Fig. 2 dargestellten Theil. Fig. 5 stellt schaubildlich eine Schaufel mit Becher dar, wie sie am vortheilhaftesten hergestellt werden.

Die einen ununterbrochenen Kanal bildenden Schaufeln A sind in der gebräuchlichen Weise unter einander gelenkig verbunden und bestehen beispielsweise aus dem Bodentheile a und den mit diesem geeignet verbundenen Seiten a¹, wobei das hintere Ende einer jeden Schaufel auf dem Vordertheile der vorhergehenden aufliegt. In diesen Schaufeln sind zur Aufnahme und Weiterbeförderung des Gutes bewegliche, vorzugsweise becherartige Glieder B angeordnet, die aus dem gebogenen Boden δ¹ und den geraden, nach den Rändern Ψ b³ zu divergirenden Seiten b bestehen. Damit diese Becher B mit den Schaufeln A gut zusammenwirken können, sind erstere nach vorliegender Ausführungsform direct in den Seitentheilen der letzteren durch Zapfen c drehbar befestigt, jedoch kann die Verbindung auch auf eine andere Weise hergestellt werden.

Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform wird das Gut im unteren Theile des Förderwerkes eingefüllt und an einer höher gelegenen Stelle zur Entleerung befördert, weshalb die Schaufeln und die Becher innenliegend angeordnet werden mußten. Es ist ersichtlich, daß sich deren Anordnung nach den Verhältnissen richtet, unter denen das Förderwerk arbeiten soll.

Aus dem überdeckten Füllrumpf M gelangt das Gut in die Schaufeln A, in denen die schwingenden Becher B die in Fig. 2 veranschaulichte Stellung einnehmen, wobei also die Kanten b² auf dem Boden α ruhen und die Böden der Becher nach links gerichtet sind, da das Förderwerk in der Pfeilrichtung (Fig. 1) arbeiten soll. Steigen nun die gefüllten Schaufeln in die Höhe, so gleitet das bisher auf den Böden derselben liegende Gut in die Becher B, und zwar werden letztere das Gut schon völlig aufgenommen haben, bevor die senkrechte Stellung der Schaufeln erreicht ist, so daß, wenn diese aus der senkrechten Bahn in die obere waagrechte kommen, die Becher infolge ihrer Schwerkraft eine herunterhängende Lage einnehmen und so das Gut zur Entleerungsstelle befördern. Die Entleerung kann dadurch erfolgen, daß die Becher mit Hülfe des in dem Ständer η durch den Hebel«¹ verstellbaren Kipparmes N aus ihrer Normalstellung herausbewegt werden. Zu diesem Zwecke sind die

(2. Auflage, ausgegeben am 22. Dezember igo$.)

Becher B mit auf den Ansätzen b⁴ befestigten Frictionsrollen b^e versehen, die auf den Kipparm N auftreffen. Ferner kann an der oberen rechten Curve des Förderweges eine Schiene h angeordnet sein, auf welcher die Rollen b^h gleiten, damit die Becher, wenn sie sich in den Schaufeln etwas eingeklemmt haben sollten, unter jeder Bedingung in ihre richtige Lage gebracht werden.

Um es zu ermöglichen, daß sich die Becher stets in der in Fig. ι veranschaulichten Stellung dem Füllrumpfe Mnähern, ist eine Schiene H² angeordnet, die in der leicht aus Fig. ι ersichtlichen Weise mit den Ansätzen b^ zusammenwirkt.

Wenn das ganze Förderwerk gefüllt werden soll, so versieht man jede Schaufel mit einem Becher, wobei die Zapfen c zwischen dem Schwerpunkte und dem Rande des Bechers, und zwar in der Nähe des letzteren, angebracht sind. An den Schaufeln sind die Lager für diese Zapfen etwas nach hinten gerückt und von dem Bodentheile a in einer solchen Entfernung angeordnet, daß der Becherrand b² sich dicht an den Boden α anlegt (Fig. 2) und mit letzterem. parallel verläuft, damit keine Theile des Gutes zwischen dem Becher und dem Schaufelboden hindurchgleiten, jedoch die Becher die später beschriebene Bewegung ausführen können. Durch diese Anordnung wird die Bewegung der Becher beschränkt und werden deren Oeffnungen so eingestellt, daß sie das Gut aufnehmen müssen. Die Vereinigung der einzelnen Schaufeln und die Bethätigung des ganzen Förderwerkes kann durch geeignete Mittel erfolgen, jedoch wird man zweckmäßig ein endloses Seil oder deren mehrere.verwenden, da sich dieses leicht biegen und allen Verhältnissen anpassen läßt. Die Antriebskraft wird auf das Förderwerk von einer beliebigen Quelle aus mittelst des Speichenrades K übertragen, welches in bekannter Weise an dem Verbindungsstück E angreift. Die Vortheile des vorliegenden Förderwerkes sind leicht ersichtlich: bei einfacher Bauart kann das Gut unaufhörlich mit größter Leichtigkeit eingeführt, am Herausfallen vollkommen gehindert und bis zur Entleerung genau überwacht werden.

Claims (1)

1. Patent-An Spruch:

   Ein Becherförderwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Becher (B) an schaufelartigen, in ihrer Gesammtheit einen fortlaufenden Kanal und an der Aufgabestelle den Boden dieses Kanals bildenden Gefäßen (A) in der Weise gelenkig befestigt sind, daß sie unter dem Einflüsse von an sich bekannten Gleitführungen das aus diesen Gefäßen gleitende Fördergut aufnehmen und an der Entleerungsstelle frei umkippen können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.