DE1067C - Methode der Höhenmessung mittelst des manometrischen Höhenmessers - Google Patents
Methode der Höhenmessung mittelst des manometrischen HöhenmessersInfo
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Description
1877.
Klasse 42.
NIKOLAS F. JAGN und LUDWIG J. SURVILLO in MOSKAU. Methode der Höhenmessung mittelst des manometrischen Höhenmessers.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. August 1877 ab.
Die vorliegende Methode der Höhenmessung beruht auf der Anwendung des hydrostatischen
Druckes zum Nivelliren. Der Apparat dient hauptsächlich in solchen Fällen zur Bestimmung
der relativen Höhe bestimmter Punkte der Erdoberfläche, wo die directe Messung schwierig
oder gar unmöglich ist.
Im Vergleiche mit den bereits bekannten Nivellir-Instrumenten bietet der »Manometrische
Höhenmesser« unter anderem den Vortheil, dafs er die Lösung von Nivelliments-Aufgaben bedeutend
vereinfacht und selbst da benutzt werden kann, wo die übrigen Instrumente und Apparate sich als unwirksam erweisen.
Die Construction und Wirkung desselben beruhen auf dem bekannten hydrostatischen
Gesetze, wonach der durch eine Flüssigkeits-Säule auf die Wände eines Behälters ausgeübte
Druck weder durch die Form noch Gröfse des Behälters, sondern lediglich durch die Höhe
der Flüssigkeits-Säule und die Dichtigkeit der Flüssigkeit selbst bedingt wird.
Wenn wir irgend einen Flüssigkeits-Behälter A nehmen und denselben mittelst eines biegsamen
Schlauches C mit einem.beliebigen Druckmesser, z. B. einem offenen Quecksilber-Manometer B,
verbinden und den Schlauch C sammt Behälter A mit .einer Flüssigkeit z. B. Wasser füllen, so
wird dem vorerwähnten Gesetze gemäfs, das Manometer B nur die relative Höhe der Lage
des Behälters A anzeigen. Dabei haben weder der Durchmesser des Schlauches C, noch seine
Länge, Gestalt oder Beschaffenheit seiner Wendungen, noch die Richtung oder Höhe der Lage
der Biegungen oder Windungen des Schlauches, Einflufs auf die Angaben des Manometers.
Aus Obigem erhellt, dafs bei einer bestimmten und unveränderlichen Lage des Quecksilber-Manometers
B dessen Stand sich nur infolge verticaler Versetzungen des Flüssigkeitsbehälters A
verändern kann, und dafs diese Veränderungen den verticalen Versetzungen des Behälters A
streng proportional sein werden. Angenommen, der Flüssigkeitsbehälter A befindet sich auf einer
bestimmten Höhe H und die Angabe des Manometers B sei = h. Bringen wir nun den Behälter
A auf die Höhe If1, so wird die Angabe des Manometers B sich von h auf h + a
verändern, wobei folgendes Verhältnifs stattfinden wird:
H .
H: (JI+ H1) = Ji : {h + a),
daher H' = ~ a.
Ji
— ist hier eine constante Gröfse und wird Ji
durch Versuche, ein für alle Mal, für jeden Apparat festgesetzt.
Demzufolge bedarf es zur Bestimmung der Gröfse H1 nur der Ermittelung der Gröfse a.
Diese Gröfse ist aber die Differenz von zwei aufeinander folgenden Angaben des Manometers B,
welche sich durch einfaches Abzählen auf der Manometer-Scala ergeben. Auf dieser Combination
beruht nun die Construction und Wirkung des manometrischen Höhenmessers.
Selbstverständlich kann statt des offenen Quecksilber-Manometers B ein beliebiger anderer
Druckmesser gebraucht werden, z. B. ein Luft-Manometer, das metallische Manometer von
Bourdon u. s. w.; ebenso kann zum Füllen des biegsamen Schlauches C und Behälters A
statt Wasser entweder Spiritus oder eine andere entsprechende Flüssigkeit verwendet werden. Da
diese Erfindung hauptsächlich in der Anwendung des hydrostatischen Druckes zum Messen von
Höhen mit Beihülfe eines beliebigen Druckmessers besteht, so wird es genügen, eine der
Anwendungsarten und zwar diejenige, welche die gröfste Genauigkeit beim Messen ermöglicht,
genauer zu beschreiben.
Der in beiliegender Zeichnung dargestellte manometrische Höhenmesser besteht, der Hauptsache
nach, aus drei Theilen: dem Manometer, dem Flüssigkeits-Behälter und dem dieselben
verbindenden biegsamen Schlauche.
Fig. ι zeigt die Vorderansicht eines offenen Quecksilber-Manometer i?, welches in das hölzerne
Brettchen E eingelassen, oder auf andere Weise daran befestigt ist; Fig. 2 Ansicht der hinteren
oder inneren Fläche eines zweiten Brettchens E1, welches auf das erstere gelegt wird und zum
Schütze des Manometers B dient; Fig. 3 Seitenansicht der aufeinander gelegten Brettchen E
und E', zwischen denen sich das Manometer B
befindet; Fig. 4 Vorderansicht und Fig. 5 Seitenansicht einer beweglichen kammartigen Scala
zum Ablesen der Manometer-Angaben, wie weiter unten genauer beschrieben; Fig. 6 und 7
die vordere und hintere" Ansicht des vollständig zusammengesetzten manometrischen Apparates
mit der kammartigen Scala und übrigem Zubehör; Fig. 8 Seitenansicht des am Stative D aufgehängten
Apparates; Fig. 9 verticaler Durchschnitt des Flüssigkeits-Behälters A, welcher mit einem
biegsamen Schlauche C versehen ist; Fig. 10 stellt eine Vorrichtung dar, vermittelst welcher
der Apparat in senkrechter Lage erhalten werden kann; Fig. 11 und 12 Vorder- und Seitenansicht
der zum genauen Ablesen der Manometer-Angaben dienenden Mikrometerschraube, sammt
Zubehör; Fig. 13 untere Ansicht des Brettchens E; Fig. 14 Querschnitt des Apparates nach der
Linie 1-2 in Fig. 6.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, besteht das Manometer B aus einer gebogenen Glasrohre
a a', deren längerer Schenkel α offen, der
kürzere «' aber in eine Erweiterung b endigt,
welche ungefähr in der halben Höhe des Schenkels α angebracht ist. Der Durchmesser
der Erweiterung b beträgt ca. das Vierfache des inneren Durchmessers der Röhre; ihr Volumen
aber ist ein wenig gröfser als das Volumen der ganzen Röhre. Die Erweiterung b kann aus
Eisen oder Glas, versehen mit einer Metall-Einfassung oder einem Deckel, wie in Fig. 1
dargestellt, sein. Von dem helmartigen Deckel der Erweiterung b geht das bogenförmige Röhrchen
c aus, an dessen oberer Biegung das Zweigrohr c\ mit Lufthahn d angebracht ist.
Auf das Ende des Röhrchens c wird das freie Ende des biegsamen Schlauches C, Fig. 9, aufgezogen.
Zur Ausführung von Nivellirungen, welche
keine grofse Genauigkeit erfordern, kann man sich eines Quecksilber - Manometers ohne die
Erweiterung b bedienen, jedoch mufs in diesem Falle, um Unrichtigkeiten möglichst zu vermeiden,
der Quecksilber-Stand in beiden Schenkeln a und al beobachtet werden, während bei einem
Manometer, versehen mit einer Erweiterung b, dieses nur bei Schenkel α nöthig ist.
Die gehörigermaafsen aufeinander gelegten und miteinander durch Schrauben oder in
anderer Weise, verbundenen Brettchen E E' bilden
ein Gehäuse für das Manometer, welches in die metallene Scala e, Fig. 4 und 5, eingesetzt
wird. Die Scala e kann nach oben und unten, mittelst der Mikrometerschraube e', bewegt
werden. Zu diesem Zweck wird, nachdem das hölzerne Gehäuse mit dem Manometer in die
Scala e eingesetzt ist, im oberen Theile der Scala e, durch zwei Schrauben e'1', ee, das mit
einem Muttergewinde versehene Querstück <?2, Fig. S, 11 und 12 befestigt, durch welches die
in der unbeweglichen, in dem entsprechenden Ausschnitte ex des Brettchens E\ Fig. 2, eingesenkten
Einfassung e3 sich drehende Mikrometerschraube el durchgeht. Bei ihrer Drehung
stemmt sich die Schraube ex gegen das Metallplättchen
ed an, welches durch die Schrauben ei0
und e11, Fig. 11 und 12, an seiner Stelle festgehalten
wird. Der Gang der Schraube el beträgt
ι mm und ist die Peripherie des Kopfes e5
der Schraube in fünfzig gleiche Theile eingetheilt. Der Kopf £5 ruht auf der mit einem
Nonius versehenen unbeweglichem Scheibe «°. Die gleitende Bewegung der Scala e wird durch
in die Brettchen E E1 eingelassene und durch entsprechende Schlitze der Scala e gehende
Stifte/ geleitet, Fig. 6 und 7. Anstatt der drei Führungsstifte f kann man sich auf die beiden
äufseren (den oberen und unteren), oder auch auf den unteren allein beschränken, da als obere
Führung die durch das Querstück e" durchgehende Schraube e' selbst dienen kann. Selbstverständlich
können die unbewegliche Scheibe es mit dem Nonius und die gehörigermaafsen mit der
Scala e verbundene Mikrometerschraube el, mit
ihrer Einfassung und Scala ganz oben oder an irgend einer anderen zum Handhaben und Beobachten
geeigneten Stelle, z. B. am unteren Ende des Apparates angebracht werden. Infolge dieser
Einrichtung können die Bewegungen der Scala e und folglich auch die Angaben des Manometers
bis '/500 mm mit Genauigkeit abgezählt werden.
Zur Beobachtung des Quecksilber-Standes in den Schenkeln der Röhre a a1 befinden sich in
den beiden Brettchen EE1 die Spalten «2«3,
Fig. 2 und 14, von ungefähr 3 mm Breite angebracht. Die Spalte a2 hat fast die ganze Länge
des Schenkels a, wogegen die Spalte α 3 sich
nur auf die Höhe der Erweiterung b, am Schenkel a', erstreckt. Diese Spalten werden
von aufsen durch die kammartige Scala e derart verdeckt, dafs dieselben durch die Ausschnitte
des Kammes durchscheinen, wie aus Fig. 6 und 7 ersichtlich. Natürlich werden, wenn
man durch diese Ausschnitte gegen das Licht sieht, nur diejenigen Theile der Spalten ar a3
durchscheinen, welche den vom Quecksilber freien Theilen der Röhre α und der Erweiterung b entsprechen.
Bei Verwendung eines Manometers ohne die Erweiterung b, wird die Länge des Schenkels a'
der Länge des Schenkels α gleich gemacht. Es ist daher selbstverständlich, dafs in diesem -Falle
die Spalte a3 ebenso lang, wie die Spalte a~
gemacht werden mufs. Bei dieser Construction des Manometers wird es zweckmäfsiger sein, die
bewegliche Scala e nicht kammartig, sondern gleich einem viereckigen, prismatischen Rohre
herzustellen, in welches die zusammengelegten Brettchen E und E1 genau hineinpassen. Selbstredend
müssen die Quer-Ausschnitte 1, 2, 3, 4 ...
beide Spalten a'2' und a3 überdecken.
Die Scala e ist so ausgeschnitten, dafs die oberen Ränder des Ausschnittes eine genaue
bestimmte Anzahl Centimeter von einander entfernt sind. Aufserdem sind auf einer der Längsrippen
der Einfassung e3, Fig. 6 und 12, der Mikrometerschraube ex 1 mm grofse Eintheilungen
angebracht und zwar auf einer Länge, die etwas gröfser, als die Entfernung zwischen
zwei benachbarten Ausschnitten des Kammes ist. Längs diesen Eintheilungen bewegt sich der
Vorsprung b1, Fig. 6, der Scala e dergestalt,
dafs dessen Lage mittelst der auf diesem Vorsprunge eingeritzten Linie b~, Fig. 4 und 6, stets
mit Genauigkeit festgestellt werden kann. Die Ausschnitte der Scala e werden der Bequemlichkeit
halber, durch i, 2, 3, 4 . . . . η nummerirt.
Da beim Nivelliren in der vorgeschlagenen Weise die Kenntnifs der absoluten Höhe der Quecksilber-Säule
nicht nöthig ist, und es nur darauf ankommt ihre Veränderungen, d. i. den Unterschied
zwischen je zwei aufeinander folgenden Angaben, zu kennen, so bedarf es auch keiner
grofsen Genauigkeit hinsichtlich der Stellung des Kammes e in Bezug auf die hölzernen Brettchen
des Apparates. Erforderlich ist nur, dafs die Entfernung der oberen Ränder der Ausschnitte
eine streng unveränderliche sei.
Das Abzählen der Manometer-Angaben mittelst der kammartigen Scala e geschieht in folgender
Weise. Indem man durch die Zähne des Kammes hindurch sieht, wird zunächst der erste
oberhalb des Quecksilbers in dem Schenkel a durchscheinende Ausschnitt wahrgenommen. Angenommen,
es sei der elfte Ausschnitt von unten gerechnet. Indem man nun die Scala e
mittelst der Mikrometerschraube e1 aufwärts bewegt und dabei den zehnten (bisher noch undurchsichtigen)
Ausschnitt beobachtet, nimmt man den Augenblick wahr, in welchem durch diesen Ausschnitt ein Lichtstrahl eben durchscheint.
In diesem Moment wird das Drehen des Kopfes der Schraube e1 eingestellt, indem
das Erscheinen des-Lichtstrahls anzeigt, dafs der obere Rand des zehnten Ausschnittes genau mit
der Oberfläche des Quecksilbers in dem Schenkel a des Manometers B zusammenfällt. Wenn man
nun auf der Einfassung e3 nachsieht, um wie viel Millimeter die Scala e gehoben worden, und
auf dem Nonius den Theil der Umdrehung des Schraubenkopfes e* abzählt, so wird dadurch
die Höhe des Quecksilber - Standes in dem Schenkel α genau bestimmt. Falls z. B. die
Entfernungen zwischen den oberen Rändern der Ausschnitte zwei Centimeter betragen, der zehnte
Ausschnitt um 3 mm gehoben wurde und aufserdem der Schraubenkopf es um 25,3 Eintheilungen
gedreht werden mufste, so beträgt die Höhe der Quecksilbersäule im Schenkel α 203253/soomm
oder 203,506 mm.
Zur Ausführung von Nivellirungen, welche eine geringere Genauigkeit erfordern; kann das Abzählen
der Manometer-Angaben mittelst einer gewöhnlichen Scala geschehen, die mit einem
Nonius und dem übrigen gebräuchlichen Zubehör versehen ist. In diesem Falle wird das
Manometer B an der Scala unbeweglich befestigt. ' .
Der beschriebene manometrische Apparat wird mit der Oese h, Fig. 7 und 8, am Haken i des
Ständers g des Stativs D aufgehängt. Obgleich nun das so aufgehängte Manometer streben wird
eine senkrechte Stellung einzunehmen, so wird dennoch diese Stellung weder eine genau bestimmte,
noch genügend stabile sein, da der leiseste Wind, oder die geringste Berührung, das Manometer ins Schwanken bringen würden.
Um diesem Uebelstande abzuhelfen werden das Loth k und die Reibungs-Schuhe / /, Fig. 1, 3
und 8, angewendet. Das Loth k befindet sich in einem Glasrohre m. Der metallische Boden η
dieser Röhre trägt in der Mitte eine konische Spitze 0. Die Leine des Lothes k wird im
Centrum des Deckels/, welcher die Röhre,m abschliefst, befestigt. Diese Röhre wird ungefähr
zur Hälfte mit Spiritus einem durchsichtigen OeIe, oder einer anderen entsprechenden Flüssigkeit
gefüllt. Das inmitten der Flüssigkeit befindliche Loth k stellt sich ungleich schneller in
lothrechter Richtung, als ohne Beihülfe einer Flüssigkeit ein. Um die Richtung des Lothes k von
vorn zu beobachten ist im Brettchen Ei die Spalte α4 angebracht; von der Seite ist das
Loth dem Auge des Beobachters völlig sichtbar.
Selbstverständlich kann die Röhre m, mit dem Lothe k an einer beliebigen Stelle des Apparates
z. B. äufserhalb des Brettchens E angebracht werden.
Die Reibungs-Schuhe // sind an den Enden
der Stangen r r hefestigt und haben eine etwas convexe untere Fläche. Die Stangen r r bewegen
sich in den Führungsösen s und sind von den Federn ti umgeben, welche die Schuhe / gegen
die Plattform t des Stativs D andrücken, Fig. 8. Um die Stangen r gegen Bruch oder Beschädigung
beim Transportiren des Apparates zu schützen, befindet sich am unteren Ende des Brettchens E ein Wirbel u~, Fig. 1, 8 und 13,
angebracht, welcher, wenn erforderlich die Schuhe / im Innern des Brettchens E zurückhält,
Fig. 3, 6 und 7. Statt der beiden Schuhe // kann man an der hinteren Fläche des Brettchens
E ein Reibungs - Gewicht /', wie Fig. ι ο
zeigt, anbringen. Die Stange r' dieses Gewichtes
bewegt sich ebenfalls, wie im vorhergehenden Falle, in Führungsösen s1. Das Gewicht I1 wird
ebenso wie die Schuhe / gegen die Plattform t durch die Feder u1 angedrückt.
Die Anwendung der Reibungs-Schuhe, öder des Reibungs-Gewichtes sichert eine verhältnifsmäfsig
stabile senkrechte Lage des Apparates, selbst in , dem Falle, wenn das Stativ D eine
mehr oder weniger geneigte Stellung emnehmen sollte. In der Verbindung mit dem Lothe ermöglichen
diese Vorrichtungen, das Manometer leicht und schnell in eine lothrechte Stellung oder im
Falle, dafs die Axen der Röhren des Manometers mit der Axe der Röhre des Lothes nicht parallel
sein sollten, in eine constant geneigte Lage zu bringen.
In Fig. 9 ist der Flüssigkeits-Behälter A dargestellt. Derselbe ist entweder von Metall oder
von Glas; in letzterem Falle wird derselbe mit einem metallischen Mantel umgeben, welcher
um das Niveau der Flüssigkeit beobachten zu können, mit einem verticalen Schlitze versehen
ist. Ist dagegen der Behälter von Metall, wie in der Zeichnung dargestellt, so kann im Innern
desselben ein Schwimmer 0 angebracht werden, von dem eine durch den Deckel des Behälters
hindurchgehende Stange w ausgeht, die mit einer Eintheilung versehen wird, um den Stand der
Flüssigkeit im Behälter beobachten zu können, oder es kann dieser Behälter mit einem Wasserstandsglase
verbunden werden. Der untere Theil des Behälters ist mit dem Röhrchen χ nebst
Hahne xl versehen, an welchem das eine Ende des biegsamen Schlauches C befestigt wird. Im
Deckel des Behälters befindet sich noch das Luftloch y. Für gewöhnliche Zwecke genügt
ein Behälter von ca. einem Liter Inhalt.
Der biegsame Schlauch C kann aus einem gewöhnlichen Kautschukrohr mit Leinen-Einlage
und einen Durchmesser von ca. 2 '/.2 bis 3 '/2 mm
bestehen. Bei einer Länge von 100 m wiegt ein solcher Schlauch ungefähr 3 kg.
Das Manometer B wird ca. bis zur Hälfte mit Quecksilber gefüllt; der übrige Theil der
Erweiterung b, die Röhren c und C und der gröfsere Theil des Behälters A werden mit der
wirkenden Flüssigkeit, ζ. Β. Wasser angefüllt. Die Füllung des Apparates mit der Flüssigkeit
geschieht sehr leicht; man braucht nur den mit der Flüssigkeit angefüllten Behälter A höher als
das Manometer B zu stellen und den Hahn d zu öffnen, worauf das Wasser allmälig die Luft
gänzlich verdrängt und dessen Stelle in den Kanälen einnimmt. Der Hahn d mufs bald
darauf, nachdem Wasser aus demselben läuft, geschlossen werden. Die Höhenmessung mittelst
des manometrischen Höhenmessers geschieht in folgender Weise.
Nehmen wir an, es wäre nöthig den verticalen Abstand zwischen zwei Punkten O und O ' irgend
einer Localität zu ermitteln und der Abstand zwischen diesen Punkten sei bedeutend gröfser
als die Länge des Kautschukschlauches C am Apparate; nehmen wir ferner an, die Nivellirung
schreite in der Richtung von O nach O1 fort,
und denken wir uns auf der Strecke zwischen O und O1 eine Reihe beliebige Punkte 1, 2, 3,
4, 5 so gewählt, dais die Entfernung
zwischen zweien aufeinander folgenden Punkten die Länge des Kautschukschlauches C nicht
überschreite. Zunächst wird nun der Flüssigkeits-Behälter in den Punkt O gebracht, das
Stativ mit dem Manometer dagegen in dem Punkte / aufgestellt. Nachdem das Manometer
in senkrechte Lage gebracht worden, wird dessen Angabe notirt. Angenommen, dieselbe
werde durch α Eintheilungen ausgedrückt. Hierauf, das Stativ mit dem Manometer bei 1 lassend,
wird der Flüssigkeits-Behälter nach dem Punkte 2 gebracht und wiederum die Angabe des Manometers
notirt. Nehmen wir an, dieselbe werde durch üi ausgedrückt, so wird die Differenz der
Angaben
a — at = d
die relative Höhe der Punkte O und 2 ausdrücken.
Hierauf läfst man den Flüssigkeits-Behälter im Punkte 2 und bringt das Stativ mit
dem Manometer nach dem Punkt 3, wonach man die Angabe a2 erhält. Bringt man nunmehr
den Flüssigkeits-Behälter nach dem Punkt 4 und läfst das Stativ mit dem Manometer im
Punkte 3, so erhält man die neue Manometer-Angabe a3 ; die Differenz dieser beiden Angaben
«2 — A3 = dt
drückt den Höhenunterschied zwischen den Punkten 2 und 4 aus. Die algebraische Summe
der Differenzen d + dt aber drückt die relative
Höhe der Punkte 4 und O aus.
In derselben Weise fortfahrend langt man endlich beim Punkt O1 an, wobei man eine
Reihe von Differenzen d d, d., dn erhält,
deren algebraische Summe die relative Höhe H des Punktes O' über dem Punkte O ausdrückt, d. i.
B={d + d, + d2 + ■. + dn ) k.
Die Gröfse k drückt das Verhältnifs der Manometer-Angaben zu der senkrechten Versetzung
des Flüssigkeits-Behälters aus. Diese Gröfse wechselt bei einer Temperatur-Veränderung,
welche bekanntlich die Dichtigkeit von Flüssigkeiten beeinflufst.
Deshalb ist es nützlich, von Zeit zu Zeit, den Coefficienten k zu berichtigen, zu welchem
Zwecke am Ständer g des Statives D ein zweiter Haken 21, Fig. 8, angebracht ist, an welchem
eine Kette ζ von genau bestimmter Länge hängt. Indem man den Flüssigkeits - Behälter A abwechselnd,
zuerst an dem Haken i1 und darauf an dem Haken s! am unteren Ende der Kette ζ
hängt und dabei die entsprechende Abweichung der Manometer-Angaben beobachtet, erhält man
das Verhältnifs —r welches die Gröfse k aush\
drückt. Um den Behälter A an die Haken z1
und ζ' hängen zu können, ist derselbe mit einem
Henkel χ-, Fig. 9, versehen. Anstatt der Kette ζ
kann man zu demselben Zwecke an einem der Brettchen EEx des Apparates zwei kleine horizontale
Plattformen (eine oben und die andere unten), in genau bestimmter Entferung von einander
befestigen und den Behälter abwechselnd, erst auf die eine und dann auf die andere
stellen; auch kann man hierzu einen besonderen Pfahl mit Haken zum Anhängen oder Plattformen
zum Aufstellen des Behälters A, verwenden. In letzterem Falle kann die Verification
der Manometer-Angaben in jeder beliebigen Entfernung von dem Manometer, soweit die
Länge des biegsamen Schlauches C dies zuläfst, bewerkstelligt werden.
Selbstverständlich mufs man diese Verification nur dann vornehmen, wenn man eine Veränderung
der Bedingungen unter welchen man operirt, vermuthet. Die Verification selbst geschieht
so zu sagen, im Vorbeigehen, während der Flüssigkeits-Behälter von einer Stelle zur
andern getragen wird und man bei dem Manometer vorbei geht.
Anstatt mit drei Füfsen r2 kann die Plattform
t, des Statives D, mit einem einzigen,
unten zugespitzten Pfahle c3, Fig. 10, versehen
werden, welcher in die Erde oder bei steinigem Boden in ein eigens hierzu zugerichtetes Kreuz
eingesteckt wird.
Angestellte Versuche haben ergeben, dafs gleichviel ob das Manometer positiven oder
negativen Druck erleidet, d. h. ob der Flüssig-
keits-Behälter sich höher oder niedriger als das Manometer befindet, die Empfindlichkeit des manometrischen
Höhenmessers hinlänglich grofs ist.
Die Arbeit des Nivellirens, mittelst des manometrischen Höhenmessers, selbst mit Beihülfe
nur eines einzigen Arbeiters, welcher nur geschickt genug zu sein braucht, um den Flüssigkeits-Behälter
von Stelle zu Stelle. zu tragen und den Kautschukschlauch aufzunehmen, geht außerordentlich
rasch vor sich und ist es mit einem Quecksilber-Manometer von ι m Höhe möglich,
auf einmal Höhen von ca. 13 m zu messen, was mit gewöhnlichen Nivellir-Instrumenten nicht
zu erreichen ist. Beim Messen von steilen Abhängen, z. B. Bergen und wenn es dabei nicht
auf eine zu grofse Genauigkeit ankommt, können, wie schon erwähnt, Manometer anderer Systeme
verwendet werden, welche mit einem male Höhen bis zu 60 m zu messen gestatten.
Es ist leicht begreiflich, dafs der manometrische Höhenmesser in Bezug auf Genauigkeit,
Leichtigkeit und Einfachheit in der Handhabung, die gebräuchlichen optischen Nivellir-Instrumente
mit Vortheil ersetzen kann, besonders bei hügeligem und bewaldetem Terrain. In letzterem Falle erfordert der Apparat weder eine
Lichtung des Waldes, noch die Auswahl sichtbarer Punkte. Für die Baukunst ist der manometrische
Höhenmessser von Nutzen zum regelmäfsigen Aufführen von Mauern, Legen von
Fundamenten, Fufsböden, Decken,Tragbalken etc., beim Bau von Treppen, bei Ermittelung der
Senkung von Wänden u. s. w. In allen diesen Fällen kann das Manometer unbeweglich bleiben
und ist nur der Flüssigkeits-Behälter allein zu versetzen; ob der Kautschukschlauch über
Mauern, nach oben oder nach unten in andere Stockwerke geht, stets werden sehr genaue Resultate
erzielt werden. Ebenso gewährt der manometrische Höhenmesser grofsen Nutzen bei Berichtigung der Lage von Wasserleitungsröhren,
beim Graben von Kanälen und Wasserabzügen, beim Brückenbau, bei der Montirung von Maschinen,
beim Legen und Berichtigen von Transmissions-Wellen, kurz überall wo eine Höhenmessung
erforderlich ist.
Claims (6)
- Patent-Ansprüche:ι . Die beschriebene Art und Weise der Höhenmessung vermittelst hydrostatischen Druckes.
- 2. Die Combination des Flüssigkeits-Behälters A mit einem offenen Quecksilber-Manometer B, oder einem beliebigen anderen Druckmesser und dem biegsamen Schlauche C.
- 3. Die Combination des Quecksilber-Manometers B mit den Frictions-Schuhen I oder dem Frictions-Gewichte ll, welche, gegen die Plattform / des Statives D reibend, eine leichte und schnelle Einstellung und Erhaltung des Manometers in der erforderlichen Lage sichern.
- 4. Die Combination des Quecksilber-Manometers mit der beweglichen Scala e, Mikrometerschraube e', dem Lothe k, Stative D und der Kette z.
- 5. Die bewegliche Scala e, welche in Verbindung mit der Mikrometerschraube c1 und ihrem Zubehör, eine sehr genaue Abzählung der Manometer-Angaben ermöglicht.
- 6. Das in eine durchsichtige Flüssigkeit zum Zwecke seiner schnelleren Einstellung, eingehängte Loth k.Alles der Hauptsache nach wie beschrieben und gezeigt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1067T | 1877-08-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1067C true DE1067C (de) |
Family
ID=70977153
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1067DA Expired - Lifetime DE1067C (de) | 1877-08-07 | 1877-08-07 | Methode der Höhenmessung mittelst des manometrischen Höhenmessers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1067C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1175893B (de) * | 1959-04-11 | 1964-08-13 | Heikki Eljas Paarma | Hydrostatische Vorrichtung zum Messen von Hoehenunterschieden |
-
1877
- 1877-08-07 DE DE1067DA patent/DE1067C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1175893B (de) * | 1959-04-11 | 1964-08-13 | Heikki Eljas Paarma | Hydrostatische Vorrichtung zum Messen von Hoehenunterschieden |
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