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DE18481C - Neuerungen an Apparaten zur Messung des Drucks und der Feuchtigkeit der Luft - Google Patents

Neuerungen an Apparaten zur Messung des Drucks und der Feuchtigkeit der Luft

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Publication number
DE18481C
DE18481C DENDAT18481D DE18481DA DE18481C DE 18481 C DE18481 C DE 18481C DE NDAT18481 D DENDAT18481 D DE NDAT18481D DE 18481D A DE18481D A DE 18481DA DE 18481 C DE18481 C DE 18481C
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DE
Germany
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barometer
air
metal
pointer
hygroscopic
Prior art date
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Active
Application number
DENDAT18481D
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English (en)
Original Assignee
ROBERT R. SCHMIDT in Berlin W., Potsdamerstr. 141
Publication of DE18481C publication Critical patent/DE18481C/de
Active legal-status Critical Current

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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N19/00Investigating materials by mechanical methods
    • G01N19/10Measuring moisture content, e.g. by measuring change in length of hygroscopic filament; Hygrometers

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Measuring Fluid Pressure (AREA)

Description

"ΚΑΙ§ΐ!ΐΓΠ
;hes
PATENTAMT.
- JVH 8481 -
KLASSE 42: Instrumente.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an Hygrobarometern und besteht:
in der Anwendung von luftleeren Kapseln aus Glas für die Barometer (Aneroid);
in der Anwendung eines freiliegenden Gewichtes zur Hervorbringung des Gegendruckes an Stelle von Federn;
in der Anwendung von aus Glas und Metall zusammengesetzten Compensationsträgern;
in der Anwendung eines neuen Differentialzeigers ;
in der neuen Art und Weise der Zusammenkuppelung mehrerer Kapseln aus Glas oder Metall;
in der Anwendung eines Spiegels zum x^nzeigen geringer Schwankungen des Luftdruckes;
in der neuen Anwendung von hygroskopischen Fäden oder Schnüren in Verbindung mit Metallfaden behufs Messung der absoluten Luftfeuchtigkeit; .
in der neuen Anwendung von hygroskopischen Fäden in Combination mit einem Zinkstabe behufs Messung der absoluten Luftfeuchtigkeit;
in der Anwendung einer Mikrometerschraube und Mikrometertrommel zur Messung der Ausdehnung der hygroskopischen Fäden sowohl als auch der Metallfaden; und
in einem neuen Luftdruckmesser und neuen Thaupunktzeiger oder dem combinirten Hygrobarometer, bei dem die obigen und nachstehend ausführlich beschriebenen Neuerungen sämmtlich oder theilweise Anwendung finden.
Bei den bisher ausschliefslich aus Messing oder Neusilber hergestellten luftleeren Barometerkapseln wurden Metallfedern, die in den meisten Fällen innerhalb und nur bei einigen Constructionen aufserhalb der Kapseln angebracht waren, angewendet, um die letzteren aus einander zu halten, d. h. um dem Luftdruck einen Gegendruck entgegenzusetzen. Diese Metallkapseln und Metallfedern haben aber zwei Nachtheile; sie sind nicht so unveränderlich, wie sie für ihren Zweck sein sollten, und dann sind sie kostspielig. Um nun diesen Uebelständen abzuhelfen, um eine gröfsere Beständigkeit zu erzielen, um auf die Benutzung der Druckfedern nicht angewiesen und so auch gleichzeitig im Stande zu sein, ein billigeres Instrument liefern zu können, stelle ich die luftleeren Kapseln aus Glas her und bringe ein Zuggewicht unter denselben an, welches, wie die Glaskapsel vor der Metallkapsel, sich vor den Federn durch bequemere Regulirbarkeit und ungleich gröfsere Unveränderlichkeit in der Wirkung des zu leistenden Gegendruckes auszeichnet.
Doch selbst die Glaskapseln würden sich, wenn auch gleich in bedeutend geringerem Mafse als die alten Messingplatten, dennoch bei Temperaturveränderungen ausdehnen oder zusammenziehen, und auch die möglicherweise in den ausgepumpten Kapseln noch zurückgebliebene Luft würde bei Temperaturschwankungen störend auf die ersteren einwirken. Um nun diese schädlichen Einwirkungen zu paralysiren, setze ich die Träger der Kapseln ihrer Längenausdehnung nach so aus Metall- und Glasstücken zusammen, dafs ihre durch Schwankung der Temperatur verursachte Ausdehnung oder Zusammenziehung der Expansion und Contraction der Glas- oder Metallkapseln, unter Berücksichtigung der von den letzteren etwa ein-
geschlossenen Luft, gleichkommt und ' dieselbe ausgleicht. Und zwar wird diese Compensirung dadurch vollständig erreicht, dafs die die Kapsel oder die Kapselreihe tragende Säule aus demselben Material,, aus dem die Kapseln hergestellt sind, ebenso lang gemacht wird, wie diegesammte Höhe der letzteren beträgt.
Wenn beispielsweise eine Kapsel aus Glas oder Phosphorbronze, welch letzteres Material aus der Reihe der Metalle vorzuziehen ist, in einer Höhe von 20 cm hergestellt wird, so wird die Säule aus demselben Material und von gleicher Länge genommen. Es wird also die Ausdehnung der Kapseln gleichen Schritt mit der Ausdehnung der Säule halten, und umgekehrt. Die bedeutendere Expansion aber, welche die Kapseln durch die in ihnen zurückbleibende Luft erfahren, wird dadurch com· pensirt, dafs die Säulen bis zu einer bestimmten Grenze verlängert und in dieser ihrer Verlängerung aus einem Material hergestellt werden, dessen Expansionsvermögen der Wirkung der Ausdehnung der eingeschlossenen Luft gleichkommt. Ich kann augenscheinlich auf diese Weise die Kapseln so compensiren, dafs sie eventuell gar nicht ausgepumpt zu werden brauchen.
Die Neuerung des Differentialzeigers besteht darin, dafs ich auf einer besonderen Achse, dem Hauptzeiger gegenüber, einen anderen gleich grofsen Zeiger von anderer Form und Färbung mit nur geringer Reibung aufsetze. In der Nähe seiner Spitze ist dieser neue Zeiger mit dem vorderen Ende des Hauptzeigers durch ein schwaches Kettchen oder eine kurze Schnur so verbunden, dafs er sich nur bewegt, d. h. mitgeführt wird, wenn die Verbindungsschnur infolge einer vom Hauptzeiger ausgeführten Bewegung straff gespannt wird. Hierdurch erreiche ich, dafs ich sofort aus dem Stande des Nebenzeigers rechts oder links vom Hauptzeiger ein Fallen oder Steigen des Barometers ablesen kann, ohne erst, wie bisher, einen sogenannten Marqueur jedesmal mit der Hand stellen zu müssen.
In Fällen, wo mehrere Barometerkapseln aus Glas oder Metall Anwendung finden, verkuppele ich dieselben, indem ich sie mit Stahlachsen und Steinpfannen versehe und dann je nach Bedürfnifs ein oder mehrere Gewichte anhänge. Die Anwendung mehrerer Kapseln an und für sich beanspruche ich übrigens keineswegs als neu, sondern nur die Art der Zusammenkupplung derselben vermittelst Stahlachsen und Steinpfannen, wie in Fig. 1 dargestellt ist, in Verbindung mit meinen neuen Gewichten.
Die Bewegungen der Kapseln werden auf bekannte Weise entweder durch einen einfachen Hebel oder durch ein Zahnradgetriebe auf den Hauptzeiger übertragen.
In den Fig. 1 und 2 sind £5 die aus den Glastheilen g und den Metallstäben m zusammengefügten Compensationssäulen, welche durch den Querbalken B, an dem die luftleeren Glasoder Metallkapseln K aufgehängt sind, mit einander verbunden werden.
F ist eine Führungsstange, an der das Gewicht G hängt, welches das Bestreben hat, die durch den äufseren Luftdruck zusammengeprefsten Kapseln K aus einander zu ziehen. Die Stange F wird in den Querbalken L L, die mit ihren Enden an den Compensationsträgern befestigt sind, geführt, i ist ein Verbindungsstück zwischen den beiden Querbalken L L, und D, Fig. 3, der Differentialzeiger, der lose auf seiner Achse sitzt, gegen deren Kopf χ er durch eine Spiralfeder x1 lose angedrückt wird. Sein vorderes Ende ist mit der Spitze des Hauptzeigers Z durch eine Schnur verbunden. Der Zeiger, ζ steht mit seinem viel kürzeren, hinteren Ende durch einen an der Führungsstange F angebrachten Zapfen c, der auf das hintere Hebelende des Zeigers drückt und in einen in seinem hinteren Ende hergestellten Schlitz eingreift, mit der Stange Fin Verbindung, so dafs, wenn das Gewicht G infolge des auf die Kapsel K einwirkenden Luftdruckes mit der Stange F gehoben oder gesenkt wird, auch der Zeiger 2 mit seiner längeren Spitze auf der (in der Zeichnung weggelassenen) Scala einen Weg macht, während der Differentialzeiger vorläufig stehen bleibt. Dieselbe Wirkung kann auch durch theilweise Zahnung der Stange F und Anbringung eines Triebes y1, Fig. 1, erzielt werden.
Während das in Fig. 1 dargestellte Instrument für verticale Aufstellung geeignet ist, sind die in den Fig. 2 und 4 veranschaulichten für horizontale Aufstellung eingerichtet. Das Gewicht G, welches bei der durch den äufseren Luftdruck zusammengedrückten, fast luftleeren Kapsel den Gegendruck erzeugen soll, hängt hier an einer starken Schnur, die über eine beliebig grofse, in festen Stahlachsen und Lagern laufende Rolle R geht. Diese Rolle kann hier gleich mit Theilung und Index behufs Ablesung der Kapselbewegungen versehen sein.
Behufs genauerer und mehr wissenschaftlicher Beobachtungen schlage ich vor, die vordere Kapsel bei dem mit einer belasteten Schnur versehenen Barometer mit einem kleinen Spiegel zu combiniren, der sich zwischen zwei feinen Spitzen, wie in Fig. 5, oder auf einer Achse spielend, wie in Fig. 6, bewegen kann. Derselbe wird durch die Compensationssäulen dicht vor die Kapseln gehalten, so dafs eine Bewegung der letzteren eine Drehung des Spiegels in seiner Achse hervorruft. Das Barometer ist also hier ohne jeden Zeiger, und es wird ihm eine nur geringe Kraftübertragung ohne complicirten Zwischenmechanismus zugemuthet, so dafs schon bei der geringsten Bewegung einer einzigen
Kapsel ein grofser Scalenausschlag erzielt werden kann, wenn die Scala dem Spiegel gegenüber und genügend weit von demselben ab angebracht ist. Ebenfalls dem Spiegel gegenüber und hinter der Scala befindet sich in fester Verbindung mit der letzteren ein Fernrohr mit Fadenkreuz oder lothrechter Marke, durch wel ches man in dem Spiegel das Spiegelbild der Scala schaut und den Sealentheil abliest. Wo die Entfernungen gering sind und man die Barometerkapsel beispielsweise auf der Rückwand eines Glaskastens festmachen würde, sieht man durch die vordere Glaswand in dem Spiegel das Bild der Scala, welche auf der Innenseite des vorderen Glases angebracht ist. Hier würde -der Gebrauch einer sogenannten B rück'sehen Lupe zum Ablesen schon ausreichend sein. Die Angaben eines mit einer solchen Vorrichtung versehenen Apparates werden dadurch ungemein zuverlässig und das Instrument äufserst empfindlich.
Die Achse α, auf welcher der Spiegel ί sich bewegt, ruht in einem wie oben compensirten Spiegelträger S1. Eine mit der Kapsel K verbundene Stahl- oder Steinspitze p drückt, wenn die erstere durch Luftdruckschwankungen zur Bewegung veranlafst wird, etwas aufserhalb des Drehpunktes des Spiegels gegen diesen letzteren. Es erhellt, dafs, je dichter am Drehpunkt des Spiegels die Spitze p auf demselben aufliegt, um so gröfser die Bewegung des letzteren wird, und deshalb mache ich diese Entfernung zwischen Spitze und Drehpunkt auf irgend eine geeignete Weise justirbar. Die hier anzuwendende Scala braucht keine Bogenscala zu sein; die einzelnen Scalentheile bestimme ich durch Anhängen der verschiedenen, genau justirten Gewichte, was ich besonders hervorhebe, da auf keine andere Weise die erforderliche Genauigkeit zu erreichen ist. O, Fig. 7, ist die Lupe oder das Fernrohr, durch welches man im Spiegel ί das Spiegelbild der Scala, welche sich dem Spiegel gegenüber auf der Glasscheibe JY befindet, schauen kann. Die Entfernung zwischen Spiegel s und Glasscheibe N kann beliebig grofs angenommen werden, während die Scaleneintheilung und die näheren Bezeichnungen sowie die auf die Meteorologie im allgemeinen bezüglichen und dem Laien verständlichen Regeln direct in die Glasscheibe eingeschliffen sind und so ein durch die dargethane Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit sich auszeichnendes Instrument geschaffen ist.
Ich komme jetzt zur Beschreibung des Theiles meiner Erfindung, vermöge dessen auch die absolute Feuchtigkeit oder Thaupunkttemperatur der Luft zu erkennen ist. Wenn ich eine geflochtene Haarschnur oder einen hygroskopischen Faden überhaupt so durch einen feinen Metallfaden verlängere, dafs ich ein Ende des ersteren mit einem Ende des letzteren fest verbinde und das Ganze zwischen Träger einspanne, welche auf oben beschriebene Weise compensirt sind, so wirken Feuchtigkeit und Temperatur gleichzeitig auf diese aus verschiedenem Material zusammengesetzten Fäden ein und rufen dementsprechend eine Verkürzung oder Verlängerung der combinirten Schnur hervor. Wird nun diese auf letztere Weise entstehende Bewegung durch eine beliebige Vorrichtung auf ein Zeigerwerk übertragen, so kann es geschehen, dafs, trotzdem der hygroskopische Faden infolge Feuchtigkeitsveränderungen der Luft sich erheblich verlängert oder verkürzt, dennoch der Zeiger seinen ursprünglichen Stand beibehält, wenn nämlich in entgegengesetzter Wirkung das metallene Ende der Schnur gleichzeitig durch Temperatureinflufs entsprechend verkürzt oder verlängert wird. Umgekehrt kann der Fall eintreten, dafs das metallene Schnurende sich infolge von Temperaturschwankungen erheblich verlängert oder verkürzt und der Zeiger trotzdem wieder seinen Standpunkt auf der Scala nicht wechselt, wenn nämlich in demselben Mafse, wie sich beispielsweise die Metallschnur durch Temperaturzunahme ausdehnt, das hygroskopische Ende der Schnur durch Feuchtigkeitsabnahme der Luft sich verkürzt, und umgekehrt.
Es würde demnach bei diesem Vorgange des Wechsels der relativen Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur der Stillstand des Zeigers bekunden, dafs die absolute Feuchtigkeit der Luft keine andere geworden, dafs die Thaupunkttemperatur also dieselbe geblieben ist. Ich bin also vermöge der von mir erfundenen neuen Construction in den Stand gesetzt, ein Instrument herzustellen, welches direct und ohne' dafs irgend welche Rechnung nothwendig wird, die absolute Feuchtigkeit oder den Thaupunkt, oder die Thaupunkt- oder Sättigungstemperatur, wie man es eben nennen will, erkennen läfst. Ich würde dasselbe mit einer Scala versehen, die von — 300 bis zu -f- 20° hinaufgeht, und wenn ich den Zeiger direct wirken lasse, so würde die Scala eine Ausdehnung von 900 erhalten; vermöge Uebersetzung durch Trieb und Rad kann ich aber, wie in Fig. 9 angedeutet, die Scala auch einen ganzen Kreis bilden lassen. In Fig. 8 ist e der hygroskopische und f der Metallfädenstrang, die bei r fest mit einander verbunden sind, u ist die Zeigerachse und H eine Glassäule, die links die Scala mit Lagerung für die Zeigerachse und rechts das andere Lager für die letztere und die Feder F trägt, an welcher der Metallfädenstrang / befestigt ist, um durch die Stellschraube D, welche gegen die Feder F drückt, den Zeiger Z nach einem Normal-Instrument behufs Justirung einstellen zu können. Auf das richtige VeT-hältnifs der beiden Fadenstränge zu einander hinsichtlich ihrer Länge und ihres Abstandes
von der Zeigerachse kommt es hier bei der Justirung an.
Der Arm r ist auf die Zeigerachse u festgeschraubt. Verlängert oder verkürzt sich nun der combinirte Metall- und Haarfädenstrang (oder die hygrothermometrische Schnur), so hebt und senkt sich auch der Arm r und bewerkstelligt auf diese Weise die Drehung der Zeigerachse.
In Fig. 9 ist die Zeigerachse, u mit einem festen Trieb T1 versehen, der in den auf die Fadenachse R aufgesetzten Zahnradkranz Z1, wie in Fig. io in der Detailansicht veranschaulicht, eingreift, wodurch die Bewegung der Federachse R in vergrößertem Mafse auf die Zeigerachse u übertragen wird. Das Stück r mit Stellschraube in den verschiedenen Ansichten dient dazu, die Fadenschnüre in einem geeigneten und justirbaren Abstande von der Achse entfernt und gespannt zu halten und nun, wie vorher beschrieben, die Bewegung der Schnüre auf die Zeigerachse zu übertragen. Wo die Vorrichtung auf einen nur kleinen Raum, wie beispielsweise bei Reisehygrometern, beschränkt werden mufs, da lasse ich an Stelle der eben beschriebenen Scalen und Zeiger die in Fig. 11 dargestellte Einrichtung treten, d. h. ich messe die Längenveränderung der hygroskopischen und der Metallfäden durch eine Mikrometerschraube, deren Kopf in entsprechender Gröfse hergestellt und mit entsprechender Theilung versehen ist. Das Stück r auf der Fadenachse R, welches, wie gesagt, den Zweck hat, die Fäden in einem gewissen Abstand von der Achse zu halten, erhält hier die Form eines Zeigers. Die Fäden sind an der einen Seite mit einem Gleitstück /J befestigt, gegen welches auf der einen Seite der Bolzen χ der Mikrometerschraube und auf der anderen Seite ein Paar Spiralfedern η η drücken. · Der Theil von /', gegen welchen die Mikrometerschraube stöfst, ist aus polirtem Stein und die Schraube selbst aus bestem polirten Stahl hergestellt, um der Abnutzung und der daraus resultirenden Ungenauigkeit nach Möglichkeit vorzubeugen. Den Kopf der Mikrometerschraube oder die Mikrometertrommel L würde ich in 50 gleiche Theile und in die entsprechenden Unterabtheilungen eintheilen und diese 50 Theile mit den Zahlen von — 30 ° bis — o° und von o° bis -f 2o° versehen. Dann justire ich den Apparat so, dafs, wenn das Stück r mit seinem Index auf ο der Scheibe A eingestellt wird, von der Theilung an der Mikrometertrommel L die Verlängerung der Fäden bezw. die betreffende Thaupunkttemperatur oder die betreffende relative Feuchtigkeit oder Lufttemperatur, je nachdem nur hygroskopische Fäden oder nur Metallfaden, oder beide combinirt in den Apparat eingespannt sind, abgelesen werden kann, ^"in Fig. 11 ist die Glassäule, an deren einer Seite ' die für den Zeiger des Stückes r versehene Scheibe A mit Index ο fest angebracht ist. Mit der Fadenachse R bewegt sich das Zeigerstück r. Eine weitere Abänderung meiner letztbeschriebenen Vorrichtung zur Bestimmung der absoluten Feuchtigkeit, die hauptsächlich darin besteht, dafs an der Zeigerachse nur ein hygroskopischer Strang angebracht ist, ist in Fig. 12 in der Seitenansicht und in Fig. 12a in der Kopfansicht dargestellt. Hier ist M eine runde Metallscheibe, auf der die Scala befestigt ist, über welcher der Zeiger Z spielt. Gleichzeitig bildet M das eine Lager für die Zeigerachse u mit dem Haarstrang e. Mit der Metallscheibe ist ein flaches Metallstück JV durch einen Glasstab H und einen Zinkstab Y durch Zapfen drehbar verbunden. Wenn sich nun infolge von Temperaturschwankungen der Glasstab H nur wenig oder gar nicht, der Zinkstab Y aber um so mehr ausdehnt, so wird das flache Stück N, welches gleichzeitig an seinem oberen Ende die Lagerung für die Zeigerachse ti hat, mit dieser und dem Haarstrang also verbunden ist, gezwungen, sich mit seinem oberen Ende der runden Zeigerscheibe yWmehr oder weniger zu nähern und umgekehrt, bei Contraction, sich von derselben zu entfernen. Es kann bei dieser Anordnung die Bewegung der Zeiger infolge von Temperaturdifferenz nach Belieben dadurch variirt werden, dafs die Entfernung zwischen dem Glasstab H und dem Zinkstab Y gröfser oder kleiner gewählt wird.
Es kann nur, wie schon früher beschrieben, eine Bewegung des Zeigers infolge der Einwirkung der Luftfeuchtigkeit auf den . Haarstrang stattfinden, indem der letztere sich verlängert oder verkürzt. Es kann aber auch eine Bewegung des Zeigers unabhängig von der erstgenannten infolge der Expansion oder Contraction des Zinkstabes Y durch Einwirkung der Temperatur stattfinden. Es kann eine Bewegung des Zeigers statthaben nach der einen · oder nach der anderen Seite hin durch die gemeinschaftliche Einwirkung von Feuchtigkeit und Temperatur, und zwar so, dafs bei stattfindender Verlängerung des Haares durch Feuchtigkeit und des Zinkstabes durch Temperatur die Bewegung des Zeigers eine um so gröfsere ist, welche Bewegung ein Steigen des Thaupunktes, also eine Zunahme der absoluten Feuchtigkeit der Luft erkennen lassen würde, und umgekehrt. Es kann aber auch die Bewegung des Zeigers vollständig aufgehoben werden, trotzdem sich das Haar vielleicht durch Feuchtigkeit oder Trockenheit der Luft ganz erheblich verlängert oder verkürzt und der Zinkstab sich infolge von Temperaturschwankungen ganz wesentlich in seiner Längenausdehnung verändert, wenn nämlich bei Zunahme der relativen Feuchtigkeit der Luft der hygroskopische Strang e sich verlängert und gleichzeitig infolge
von Temperaturerniedrigung der Zinkstab Y sich verkürzt, und umgekehrt. In diesem Fall würde eventuell die Bewegung des Zeigers aufgehoben, woraus ersichtlich würde, dafs der Thaupunkt oder die absolute Feuchtigkeit sich nicht verändert hat. Es vertritt bei dieser Modification also der Zinkstab Y die Stelle der bei den Modificationen Fig. 8 bis 11 behandelten Metallfädenstränge /.
Ich kann auch, wie in Fig. 13 gezeigt ist, an Stelle des Zinkstabes vor oder hinter der luftleeren Barometerkapsel JSf1 eine ganz gleiche luftgefüllte Thermometerkapsel Y1 anbringen, welch letztere durch die Temperaturschwankungen beeinflufst wird. Oder ich kann auch, wie in Fig. 14 angedeutet ist, die letztere Form wieder dadurch modificiren, dafs ich an Stelle der luftleeren Kapsel JV1 ein luftleeres, flaches Horn N"* anbringe, wodurch, eine noch gröfsere Bewegung durch den Luftdruck gewährleistet würde.
Wenn ich das Hygrometer, wie es in der voraufgegangenen Beschreibung mit seinem horizontalen, hygroskopischen Haarstrange gekennzeichnet ist, ganz allein, ohne die Verbindung mit dem Metallfaden, dem Zinkstab und der Metallkapsel anwende und dasselbe mit einer Scala, wie in Fig. 15 gezeigt ist, versehe, so würde ich die Thaupunkttemperatur, wenn auch nicht ganz direct, so doch gleichfalls auf sehr einfache, tabellarische Weise ablesen können. Die Scala ist hier viereckig, und der Zeiger indicirt die relative Feuchtigkeit in Graden. Die Feuchtigkeitsscala ist mit den Graden eines rechts von derselben angebrachten Thermometers derart verbunden, dafs durch die Verbindungslinien Felder entstehen, in denen da, wo die Ablesungen des Zeigers und des Thermometerstandes in den Columnen sich kreuzen, der Thaupunkt verzeichnet steht, ähnlich wie dies in Fig. 15 angedeutet ist. Auch diese Vorrichtung kann ich mit dem oben beschriebenen Barometer combiniren, um ein zur Bestimmung der Witterung zuverlässiges Instrument zu erhalten.
Da bei meinem Barometer die Gewichte leicht abgenommen werden können, so wird sich das Instrument viel sicherer transportiren lassen und in guter Ordnung an seinem Bestimmungspunkt ankommen und functioniren, zumal der ganze Mechanismus einfach und leicht justirbar ist. Die Scala des Barometers kann mit zwei oder mehreren Theilungen versehen werden und für jede Theilung ein besonders justirtes Gewicht angewendet werden, je nachdem die Höhenlage es erfordert. Auch wird das neue Instrument ein gutes, billiges und leicht verständliches Unterrichtsmittel sein und besonders die Anwendung der Gewichte es ermöglichen, auch dem Laien 'das eigentliche Wesen des Luftdruckes leicht klar zu machen.

Claims (10)

  1. P ATENT-An sprüche:
    ι . Die Anwendung von hygroskopischen Fäden oder Schnüren in Combination mit Metallfaden behufs directer Bestimmung der absoluten Feuchtigkeit der Luft.
  2. 2. Die Anwendung von hygroskopischen Fäden oder Schnüren in Combination mit einem Zink- oder anderen Metallstabe behufs directer Messung der absoluten Feuchtigkeit der Luft.
  3. 3. Die Anwendung einer Mikrometerschraube und Mikrometertrommel in Combination mit einem Hygrometer oder ähnlichem Apparat behufs Messung und Ausdehnung oder Zusammenziehung der hygroskopischen und der Metallfaden zusammen oder entweder von hygroskopischen oder von Metallfäden.
  4. 4. Die Combination einer luftgefüllten und einer luftleeren Kapsel oder eines Hornes mit hygroskopischen Fäden behufs directer Bestimmung der absoluten Feuchtigkeit der Luft in Gemeinschaft mit dem Luftdruck.
  5. 5. In einem Barometer (Aneroid) die Anwendung von Kapseln aus Glas in Verbindung mit einem oder mehreren Gewichten zur Hervorbringung des Gegendruckes.
  6. 6. In einem Barometer die Combination der Barometerkapseln aus Glas oder Metall mit den aus Glas und Metall zusammengesetzten Compensationssäulen.
  7. 7. In einem Barometer die Anwendung des Differentialzeigers D.
  8. 8. In einem Barometer mit einem oder mehreren Gewichten die Art der Zusammenkupplung von Barometerkapseln vermittelst Stahlachsen und Steinpfannen.
  9. 9. In einem Barometer die Anwendung eines oder mehrerer Zuggewichte zur Erzeugung des Gegendruckes.
  10. 10. Die Combination eines Spiegels mit der Kapsel eines Aneroidbarometers zum Anzeigen geringer Schwankungen des Luftdruckes.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2674884A (en) * 1950-10-02 1954-04-13 James M Brady Thermometer
EP0032062A2 (de) * 1979-12-27 1981-07-15 Mitsui Petrochemical Industries, Ltd. Novolak-substituierte Phenolharze mit hohem Molekulargewicht und ihre Herstellung

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