DE18481C - Neuerungen an Apparaten zur Messung des Drucks und der Feuchtigkeit der Luft - Google Patents
Neuerungen an Apparaten zur Messung des Drucks und der Feuchtigkeit der LuftInfo
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Description
"ΚΑΙ§ΐ!ΐΓΠ
;hes
PATENTAMT.
- JVH 8481 -
KLASSE 42: Instrumente.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen an Hygrobarometern und besteht:
in der Anwendung von luftleeren Kapseln aus Glas für die Barometer (Aneroid);
in der Anwendung eines freiliegenden Gewichtes zur Hervorbringung des Gegendruckes
an Stelle von Federn;
in der Anwendung von aus Glas und Metall zusammengesetzten Compensationsträgern;
in der Anwendung eines neuen Differentialzeigers ;
in der neuen Art und Weise der Zusammenkuppelung mehrerer Kapseln aus Glas oder
Metall;
in der Anwendung eines Spiegels zum x^nzeigen
geringer Schwankungen des Luftdruckes;
in der neuen Anwendung von hygroskopischen Fäden oder Schnüren in Verbindung mit Metallfaden
behufs Messung der absoluten Luftfeuchtigkeit; .
in der neuen Anwendung von hygroskopischen Fäden in Combination mit einem Zinkstabe
behufs Messung der absoluten Luftfeuchtigkeit;
in der Anwendung einer Mikrometerschraube und Mikrometertrommel zur Messung der Ausdehnung
der hygroskopischen Fäden sowohl als auch der Metallfaden; und
in einem neuen Luftdruckmesser und neuen Thaupunktzeiger oder dem combinirten Hygrobarometer,
bei dem die obigen und nachstehend ausführlich beschriebenen Neuerungen sämmtlich
oder theilweise Anwendung finden.
Bei den bisher ausschliefslich aus Messing oder Neusilber hergestellten luftleeren Barometerkapseln
wurden Metallfedern, die in den meisten Fällen innerhalb und nur bei einigen Constructionen
aufserhalb der Kapseln angebracht waren, angewendet, um die letzteren aus einander
zu halten, d. h. um dem Luftdruck einen Gegendruck entgegenzusetzen. Diese Metallkapseln
und Metallfedern haben aber zwei Nachtheile; sie sind nicht so unveränderlich, wie sie
für ihren Zweck sein sollten, und dann sind sie kostspielig. Um nun diesen Uebelständen abzuhelfen,
um eine gröfsere Beständigkeit zu erzielen, um auf die Benutzung der Druckfedern
nicht angewiesen und so auch gleichzeitig im Stande zu sein, ein billigeres Instrument liefern
zu können, stelle ich die luftleeren Kapseln aus Glas her und bringe ein Zuggewicht unter
denselben an, welches, wie die Glaskapsel vor der Metallkapsel, sich vor den Federn durch
bequemere Regulirbarkeit und ungleich gröfsere Unveränderlichkeit in der Wirkung des zu leistenden
Gegendruckes auszeichnet.
Doch selbst die Glaskapseln würden sich, wenn auch gleich in bedeutend geringerem
Mafse als die alten Messingplatten, dennoch bei Temperaturveränderungen ausdehnen oder zusammenziehen,
und auch die möglicherweise in den ausgepumpten Kapseln noch zurückgebliebene Luft würde bei Temperaturschwankungen
störend auf die ersteren einwirken. Um nun diese schädlichen Einwirkungen zu paralysiren,
setze ich die Träger der Kapseln ihrer Längenausdehnung nach so aus Metall- und Glasstücken
zusammen, dafs ihre durch Schwankung der Temperatur verursachte Ausdehnung oder Zusammenziehung der Expansion und Contraction
der Glas- oder Metallkapseln, unter Berücksichtigung der von den letzteren etwa ein-
geschlossenen Luft, gleichkommt und ' dieselbe ausgleicht. Und zwar wird diese Compensirung
dadurch vollständig erreicht, dafs die die Kapsel oder die Kapselreihe tragende Säule aus demselben
Material,, aus dem die Kapseln hergestellt sind, ebenso lang gemacht wird, wie diegesammte
Höhe der letzteren beträgt.
Wenn beispielsweise eine Kapsel aus Glas oder Phosphorbronze, welch letzteres Material
aus der Reihe der Metalle vorzuziehen ist, in einer Höhe von 20 cm hergestellt wird, so
wird die Säule aus demselben Material und von gleicher Länge genommen. Es wird also die
Ausdehnung der Kapseln gleichen Schritt mit der Ausdehnung der Säule halten, und umgekehrt.
Die bedeutendere Expansion aber, welche die Kapseln durch die in ihnen zurückbleibende
Luft erfahren, wird dadurch com· pensirt, dafs die Säulen bis zu einer bestimmten
Grenze verlängert und in dieser ihrer Verlängerung aus einem Material hergestellt werden,
dessen Expansionsvermögen der Wirkung der Ausdehnung der eingeschlossenen Luft gleichkommt.
Ich kann augenscheinlich auf diese Weise die Kapseln so compensiren, dafs sie eventuell gar nicht ausgepumpt zu werden
brauchen.
Die Neuerung des Differentialzeigers besteht darin, dafs ich auf einer besonderen Achse,
dem Hauptzeiger gegenüber, einen anderen gleich grofsen Zeiger von anderer Form und
Färbung mit nur geringer Reibung aufsetze. In der Nähe seiner Spitze ist dieser neue Zeiger
mit dem vorderen Ende des Hauptzeigers durch ein schwaches Kettchen oder eine kurze Schnur
so verbunden, dafs er sich nur bewegt, d. h. mitgeführt wird, wenn die Verbindungsschnur
infolge einer vom Hauptzeiger ausgeführten Bewegung straff gespannt wird. Hierdurch erreiche
ich, dafs ich sofort aus dem Stande des Nebenzeigers rechts oder links vom Hauptzeiger
ein Fallen oder Steigen des Barometers ablesen kann, ohne erst, wie bisher, einen sogenannten
Marqueur jedesmal mit der Hand stellen zu müssen.
In Fällen, wo mehrere Barometerkapseln aus Glas oder Metall Anwendung finden, verkuppele
ich dieselben, indem ich sie mit Stahlachsen und Steinpfannen versehe und dann je nach
Bedürfnifs ein oder mehrere Gewichte anhänge. Die Anwendung mehrerer Kapseln an und für
sich beanspruche ich übrigens keineswegs als neu, sondern nur die Art der Zusammenkupplung
derselben vermittelst Stahlachsen und Steinpfannen, wie in Fig. 1 dargestellt ist, in Verbindung
mit meinen neuen Gewichten.
Die Bewegungen der Kapseln werden auf bekannte Weise entweder durch einen einfachen
Hebel oder durch ein Zahnradgetriebe auf den Hauptzeiger übertragen.
In den Fig. 1 und 2 sind £5 die aus den
Glastheilen g und den Metallstäben m zusammengefügten Compensationssäulen, welche durch
den Querbalken B, an dem die luftleeren Glasoder Metallkapseln K aufgehängt sind, mit einander
verbunden werden.
F ist eine Führungsstange, an der das Gewicht G hängt, welches das Bestreben hat, die
durch den äufseren Luftdruck zusammengeprefsten Kapseln K aus einander zu ziehen. Die
Stange F wird in den Querbalken L L, die mit ihren Enden an den Compensationsträgern
befestigt sind, geführt, i ist ein Verbindungsstück zwischen den beiden Querbalken L L,
und D, Fig. 3, der Differentialzeiger, der lose auf seiner Achse sitzt, gegen deren Kopf χ er
durch eine Spiralfeder x1 lose angedrückt wird. Sein vorderes Ende ist mit der Spitze des
Hauptzeigers Z durch eine Schnur verbunden. Der Zeiger, ζ steht mit seinem viel kürzeren,
hinteren Ende durch einen an der Führungsstange F angebrachten Zapfen c, der auf das
hintere Hebelende des Zeigers drückt und in einen in seinem hinteren Ende hergestellten Schlitz
eingreift, mit der Stange Fin Verbindung, so dafs,
wenn das Gewicht G infolge des auf die Kapsel K einwirkenden Luftdruckes mit der Stange F
gehoben oder gesenkt wird, auch der Zeiger 2 mit seiner längeren Spitze auf der (in der Zeichnung
weggelassenen) Scala einen Weg macht, während der Differentialzeiger vorläufig stehen
bleibt. Dieselbe Wirkung kann auch durch theilweise Zahnung der Stange F und Anbringung
eines Triebes y1, Fig. 1, erzielt werden.
Während das in Fig. 1 dargestellte Instrument für verticale Aufstellung geeignet ist, sind die
in den Fig. 2 und 4 veranschaulichten für horizontale Aufstellung eingerichtet. Das Gewicht G,
welches bei der durch den äufseren Luftdruck zusammengedrückten, fast luftleeren Kapsel den
Gegendruck erzeugen soll, hängt hier an einer starken Schnur, die über eine beliebig grofse,
in festen Stahlachsen und Lagern laufende Rolle R geht. Diese Rolle kann hier gleich
mit Theilung und Index behufs Ablesung der Kapselbewegungen versehen sein.
Behufs genauerer und mehr wissenschaftlicher Beobachtungen schlage ich vor, die vordere
Kapsel bei dem mit einer belasteten Schnur versehenen Barometer mit einem kleinen Spiegel
zu combiniren, der sich zwischen zwei feinen Spitzen, wie in Fig. 5, oder auf einer Achse
spielend, wie in Fig. 6, bewegen kann. Derselbe wird durch die Compensationssäulen dicht vor
die Kapseln gehalten, so dafs eine Bewegung der letzteren eine Drehung des Spiegels in seiner
Achse hervorruft. Das Barometer ist also hier ohne jeden Zeiger, und es wird ihm eine
nur geringe Kraftübertragung ohne complicirten Zwischenmechanismus zugemuthet, so dafs schon
bei der geringsten Bewegung einer einzigen
Kapsel ein grofser Scalenausschlag erzielt werden kann, wenn die Scala dem Spiegel gegenüber
und genügend weit von demselben ab angebracht ist. Ebenfalls dem Spiegel gegenüber
und hinter der Scala befindet sich in fester Verbindung mit der letzteren ein Fernrohr mit
Fadenkreuz oder lothrechter Marke, durch wel ches man in dem Spiegel das Spiegelbild der
Scala schaut und den Sealentheil abliest. Wo die Entfernungen gering sind und man die
Barometerkapsel beispielsweise auf der Rückwand eines Glaskastens festmachen würde, sieht
man durch die vordere Glaswand in dem Spiegel das Bild der Scala, welche auf der Innenseite
des vorderen Glases angebracht ist. Hier würde -der Gebrauch einer sogenannten B rück'sehen
Lupe zum Ablesen schon ausreichend sein. Die Angaben eines mit einer solchen Vorrichtung
versehenen Apparates werden dadurch ungemein zuverlässig und das Instrument äufserst
empfindlich.
Die Achse α, auf welcher der Spiegel ί sich
bewegt, ruht in einem wie oben compensirten Spiegelträger S1. Eine mit der Kapsel K verbundene
Stahl- oder Steinspitze p drückt, wenn die erstere durch Luftdruckschwankungen zur
Bewegung veranlafst wird, etwas aufserhalb des Drehpunktes des Spiegels gegen diesen letzteren.
Es erhellt, dafs, je dichter am Drehpunkt des Spiegels die Spitze p auf demselben aufliegt,
um so gröfser die Bewegung des letzteren wird, und deshalb mache ich diese Entfernung zwischen
Spitze und Drehpunkt auf irgend eine geeignete Weise justirbar. Die hier anzuwendende
Scala braucht keine Bogenscala zu sein; die einzelnen Scalentheile bestimme ich durch Anhängen der verschiedenen, genau justirten
Gewichte, was ich besonders hervorhebe, da auf keine andere Weise die erforderliche
Genauigkeit zu erreichen ist. O, Fig. 7, ist die Lupe oder das Fernrohr, durch welches
man im Spiegel ί das Spiegelbild der Scala, welche sich dem Spiegel gegenüber auf der
Glasscheibe JY befindet, schauen kann. Die Entfernung zwischen Spiegel s und Glasscheibe N
kann beliebig grofs angenommen werden, während die Scaleneintheilung und die näheren
Bezeichnungen sowie die auf die Meteorologie im allgemeinen bezüglichen und dem Laien
verständlichen Regeln direct in die Glasscheibe eingeschliffen sind und so ein durch die dargethane
Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit sich auszeichnendes Instrument geschaffen ist.
Ich komme jetzt zur Beschreibung des Theiles meiner Erfindung, vermöge dessen auch die
absolute Feuchtigkeit oder Thaupunkttemperatur der Luft zu erkennen ist. Wenn ich eine geflochtene
Haarschnur oder einen hygroskopischen Faden überhaupt so durch einen feinen Metallfaden
verlängere, dafs ich ein Ende des ersteren mit einem Ende des letzteren fest verbinde
und das Ganze zwischen Träger einspanne, welche auf oben beschriebene Weise compensirt
sind, so wirken Feuchtigkeit und Temperatur gleichzeitig auf diese aus verschiedenem Material
zusammengesetzten Fäden ein und rufen dementsprechend eine Verkürzung oder Verlängerung
der combinirten Schnur hervor. Wird nun diese auf letztere Weise entstehende Bewegung
durch eine beliebige Vorrichtung auf ein Zeigerwerk übertragen, so kann es geschehen,
dafs, trotzdem der hygroskopische Faden infolge Feuchtigkeitsveränderungen der Luft sich erheblich
verlängert oder verkürzt, dennoch der Zeiger seinen ursprünglichen Stand beibehält,
wenn nämlich in entgegengesetzter Wirkung das metallene Ende der Schnur gleichzeitig durch
Temperatureinflufs entsprechend verkürzt oder verlängert wird. Umgekehrt kann der Fall eintreten,
dafs das metallene Schnurende sich infolge von Temperaturschwankungen erheblich
verlängert oder verkürzt und der Zeiger trotzdem wieder seinen Standpunkt auf der Scala
nicht wechselt, wenn nämlich in demselben Mafse, wie sich beispielsweise die Metallschnur
durch Temperaturzunahme ausdehnt, das hygroskopische Ende der Schnur durch Feuchtigkeitsabnahme
der Luft sich verkürzt, und umgekehrt.
Es würde demnach bei diesem Vorgange des Wechsels der relativen Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur
der Stillstand des Zeigers bekunden, dafs die absolute Feuchtigkeit der Luft keine
andere geworden, dafs die Thaupunkttemperatur also dieselbe geblieben ist. Ich bin also vermöge
der von mir erfundenen neuen Construction in den Stand gesetzt, ein Instrument herzustellen,
welches direct und ohne' dafs irgend welche Rechnung nothwendig wird, die absolute
Feuchtigkeit oder den Thaupunkt, oder die Thaupunkt- oder Sättigungstemperatur, wie man
es eben nennen will, erkennen läfst. Ich würde dasselbe mit einer Scala versehen, die von
— 300 bis zu -f- 20° hinaufgeht, und wenn
ich den Zeiger direct wirken lasse, so würde die Scala eine Ausdehnung von 900 erhalten;
vermöge Uebersetzung durch Trieb und Rad kann ich aber, wie in Fig. 9 angedeutet, die
Scala auch einen ganzen Kreis bilden lassen. In Fig. 8 ist e der hygroskopische und f der
Metallfädenstrang, die bei r fest mit einander verbunden sind, u ist die Zeigerachse und H
eine Glassäule, die links die Scala mit Lagerung für die Zeigerachse und rechts das andere
Lager für die letztere und die Feder F trägt, an welcher der Metallfädenstrang / befestigt
ist, um durch die Stellschraube D, welche gegen die Feder F drückt, den Zeiger Z
nach einem Normal-Instrument behufs Justirung einstellen zu können. Auf das richtige VeT-hältnifs
der beiden Fadenstränge zu einander hinsichtlich ihrer Länge und ihres Abstandes
von der Zeigerachse kommt es hier bei der Justirung an.
Der Arm r ist auf die Zeigerachse u festgeschraubt.
Verlängert oder verkürzt sich nun der combinirte Metall- und Haarfädenstrang (oder die hygrothermometrische Schnur), so
hebt und senkt sich auch der Arm r und bewerkstelligt auf diese Weise die Drehung der
Zeigerachse.
In Fig. 9 ist die Zeigerachse, u mit einem festen Trieb T1 versehen, der in den auf die
Fadenachse R aufgesetzten Zahnradkranz Z1,
wie in Fig. io in der Detailansicht veranschaulicht,
eingreift, wodurch die Bewegung der Federachse R in vergrößertem Mafse auf die
Zeigerachse u übertragen wird. Das Stück r mit Stellschraube in den verschiedenen Ansichten
dient dazu, die Fadenschnüre in einem geeigneten und justirbaren Abstande von der Achse
entfernt und gespannt zu halten und nun, wie vorher beschrieben, die Bewegung der Schnüre
auf die Zeigerachse zu übertragen. Wo die Vorrichtung auf einen nur kleinen Raum, wie
beispielsweise bei Reisehygrometern, beschränkt werden mufs, da lasse ich an Stelle der eben
beschriebenen Scalen und Zeiger die in Fig. 11 dargestellte Einrichtung treten, d. h. ich messe
die Längenveränderung der hygroskopischen und der Metallfäden durch eine Mikrometerschraube,
deren Kopf in entsprechender Gröfse hergestellt und mit entsprechender Theilung versehen ist. Das Stück r auf der Fadenachse
R, welches, wie gesagt, den Zweck hat, die Fäden in einem gewissen Abstand von der
Achse zu halten, erhält hier die Form eines Zeigers. Die Fäden sind an der einen Seite
mit einem Gleitstück /J befestigt, gegen welches auf der einen Seite der Bolzen χ der
Mikrometerschraube und auf der anderen Seite ein Paar Spiralfedern η η drücken. · Der Theil
von /', gegen welchen die Mikrometerschraube stöfst, ist aus polirtem Stein und die Schraube
selbst aus bestem polirten Stahl hergestellt, um der Abnutzung und der daraus resultirenden
Ungenauigkeit nach Möglichkeit vorzubeugen. Den Kopf der Mikrometerschraube oder die
Mikrometertrommel L würde ich in 50 gleiche Theile und in die entsprechenden Unterabtheilungen
eintheilen und diese 50 Theile mit den Zahlen von — 30 ° bis — o° und von o° bis
-f 2o° versehen. Dann justire ich den Apparat
so, dafs, wenn das Stück r mit seinem Index auf ο der Scheibe A eingestellt wird, von der
Theilung an der Mikrometertrommel L die Verlängerung der Fäden bezw. die betreffende
Thaupunkttemperatur oder die betreffende relative Feuchtigkeit oder Lufttemperatur, je nachdem
nur hygroskopische Fäden oder nur Metallfaden, oder beide combinirt in den Apparat
eingespannt sind, abgelesen werden kann, ^"in
Fig. 11 ist die Glassäule, an deren einer Seite '
die für den Zeiger des Stückes r versehene Scheibe A mit Index ο fest angebracht ist.
Mit der Fadenachse R bewegt sich das Zeigerstück r. Eine weitere Abänderung meiner letztbeschriebenen
Vorrichtung zur Bestimmung der absoluten Feuchtigkeit, die hauptsächlich darin
besteht, dafs an der Zeigerachse nur ein hygroskopischer Strang angebracht ist, ist in Fig. 12
in der Seitenansicht und in Fig. 12a in der Kopfansicht dargestellt. Hier ist M eine runde
Metallscheibe, auf der die Scala befestigt ist, über welcher der Zeiger Z spielt. Gleichzeitig
bildet M das eine Lager für die Zeigerachse u mit dem Haarstrang e. Mit der Metallscheibe
ist ein flaches Metallstück JV durch einen Glasstab H und einen Zinkstab Y durch Zapfen
drehbar verbunden. Wenn sich nun infolge von Temperaturschwankungen der Glasstab H
nur wenig oder gar nicht, der Zinkstab Y aber um so mehr ausdehnt, so wird das flache
Stück N, welches gleichzeitig an seinem oberen Ende die Lagerung für die Zeigerachse ti hat,
mit dieser und dem Haarstrang also verbunden ist, gezwungen, sich mit seinem oberen Ende
der runden Zeigerscheibe yWmehr oder weniger
zu nähern und umgekehrt, bei Contraction, sich von derselben zu entfernen. Es kann bei dieser
Anordnung die Bewegung der Zeiger infolge von Temperaturdifferenz nach Belieben dadurch
variirt werden, dafs die Entfernung zwischen dem Glasstab H und dem Zinkstab Y gröfser
oder kleiner gewählt wird.
Es kann nur, wie schon früher beschrieben, eine Bewegung des Zeigers infolge der Einwirkung
der Luftfeuchtigkeit auf den . Haarstrang stattfinden, indem der letztere sich verlängert
oder verkürzt. Es kann aber auch eine Bewegung des Zeigers unabhängig von der erstgenannten
infolge der Expansion oder Contraction des Zinkstabes Y durch Einwirkung der
Temperatur stattfinden. Es kann eine Bewegung des Zeigers statthaben nach der einen ·
oder nach der anderen Seite hin durch die gemeinschaftliche Einwirkung von Feuchtigkeit
und Temperatur, und zwar so, dafs bei stattfindender Verlängerung des Haares durch Feuchtigkeit
und des Zinkstabes durch Temperatur die Bewegung des Zeigers eine um so gröfsere
ist, welche Bewegung ein Steigen des Thaupunktes, also eine Zunahme der absoluten
Feuchtigkeit der Luft erkennen lassen würde, und umgekehrt. Es kann aber auch die Bewegung
des Zeigers vollständig aufgehoben werden, trotzdem sich das Haar vielleicht durch
Feuchtigkeit oder Trockenheit der Luft ganz erheblich verlängert oder verkürzt und der Zinkstab
sich infolge von Temperaturschwankungen ganz wesentlich in seiner Längenausdehnung
verändert, wenn nämlich bei Zunahme der relativen Feuchtigkeit der Luft der hygroskopische
Strang e sich verlängert und gleichzeitig infolge
von Temperaturerniedrigung der Zinkstab Y sich verkürzt, und umgekehrt. In diesem Fall würde
eventuell die Bewegung des Zeigers aufgehoben, woraus ersichtlich würde, dafs der Thaupunkt
oder die absolute Feuchtigkeit sich nicht verändert hat. Es vertritt bei dieser Modification
also der Zinkstab Y die Stelle der bei den Modificationen Fig. 8 bis 11 behandelten Metallfädenstränge
/.
Ich kann auch, wie in Fig. 13 gezeigt ist, an Stelle des Zinkstabes vor oder hinter der
luftleeren Barometerkapsel JSf1 eine ganz gleiche luftgefüllte Thermometerkapsel Y1 anbringen,
welch letztere durch die Temperaturschwankungen beeinflufst wird. Oder ich kann auch, wie
in Fig. 14 angedeutet ist, die letztere Form wieder dadurch modificiren, dafs ich an Stelle
der luftleeren Kapsel JV1 ein luftleeres, flaches Horn N"* anbringe, wodurch, eine noch gröfsere
Bewegung durch den Luftdruck gewährleistet würde.
Wenn ich das Hygrometer, wie es in der voraufgegangenen Beschreibung mit seinem horizontalen,
hygroskopischen Haarstrange gekennzeichnet ist, ganz allein, ohne die Verbindung
mit dem Metallfaden, dem Zinkstab und der Metallkapsel anwende und dasselbe mit einer
Scala, wie in Fig. 15 gezeigt ist, versehe, so würde ich die Thaupunkttemperatur, wenn auch
nicht ganz direct, so doch gleichfalls auf sehr einfache, tabellarische Weise ablesen können.
Die Scala ist hier viereckig, und der Zeiger indicirt die relative Feuchtigkeit in Graden.
Die Feuchtigkeitsscala ist mit den Graden eines rechts von derselben angebrachten Thermometers
derart verbunden, dafs durch die Verbindungslinien Felder entstehen, in denen da,
wo die Ablesungen des Zeigers und des Thermometerstandes in den Columnen sich kreuzen,
der Thaupunkt verzeichnet steht, ähnlich wie dies in Fig. 15 angedeutet ist. Auch diese
Vorrichtung kann ich mit dem oben beschriebenen Barometer combiniren, um ein zur Bestimmung
der Witterung zuverlässiges Instrument zu erhalten.
Da bei meinem Barometer die Gewichte leicht abgenommen werden können, so wird
sich das Instrument viel sicherer transportiren lassen und in guter Ordnung an seinem Bestimmungspunkt
ankommen und functioniren, zumal der ganze Mechanismus einfach und leicht justirbar ist. Die Scala des Barometers kann
mit zwei oder mehreren Theilungen versehen werden und für jede Theilung ein besonders
justirtes Gewicht angewendet werden, je nachdem die Höhenlage es erfordert. Auch wird
das neue Instrument ein gutes, billiges und leicht verständliches Unterrichtsmittel sein und
besonders die Anwendung der Gewichte es ermöglichen, auch dem Laien 'das eigentliche
Wesen des Luftdruckes leicht klar zu machen.
Claims (10)
- P ATENT-An sprüche:ι . Die Anwendung von hygroskopischen Fäden oder Schnüren in Combination mit Metallfaden behufs directer Bestimmung der absoluten Feuchtigkeit der Luft.
- 2. Die Anwendung von hygroskopischen Fäden oder Schnüren in Combination mit einem Zink- oder anderen Metallstabe behufs directer Messung der absoluten Feuchtigkeit der Luft.
- 3. Die Anwendung einer Mikrometerschraube und Mikrometertrommel in Combination mit einem Hygrometer oder ähnlichem Apparat behufs Messung und Ausdehnung oder Zusammenziehung der hygroskopischen und der Metallfaden zusammen oder entweder von hygroskopischen oder von Metallfäden.
- 4. Die Combination einer luftgefüllten und einer luftleeren Kapsel oder eines Hornes mit hygroskopischen Fäden behufs directer Bestimmung der absoluten Feuchtigkeit der Luft in Gemeinschaft mit dem Luftdruck.
- 5. In einem Barometer (Aneroid) die Anwendung von Kapseln aus Glas in Verbindung mit einem oder mehreren Gewichten zur Hervorbringung des Gegendruckes.
- 6. In einem Barometer die Combination der Barometerkapseln aus Glas oder Metall mit den aus Glas und Metall zusammengesetzten Compensationssäulen.
- 7. In einem Barometer die Anwendung des Differentialzeigers D.
- 8. In einem Barometer mit einem oder mehreren Gewichten die Art der Zusammenkupplung von Barometerkapseln vermittelst Stahlachsen und Steinpfannen.
- 9. In einem Barometer die Anwendung eines oder mehrerer Zuggewichte zur Erzeugung des Gegendruckes.
- 10. Die Combination eines Spiegels mit der Kapsel eines Aneroidbarometers zum Anzeigen geringer Schwankungen des Luftdruckes.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE18481C true DE18481C (de) |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2674884A (en) * | 1950-10-02 | 1954-04-13 | James M Brady | Thermometer |
EP0032062A2 (de) * | 1979-12-27 | 1981-07-15 | Mitsui Petrochemical Industries, Ltd. | Novolak-substituierte Phenolharze mit hohem Molekulargewicht und ihre Herstellung |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2674884A (en) * | 1950-10-02 | 1954-04-13 | James M Brady | Thermometer |
EP0032062A2 (de) * | 1979-12-27 | 1981-07-15 | Mitsui Petrochemical Industries, Ltd. | Novolak-substituierte Phenolharze mit hohem Molekulargewicht und ihre Herstellung |
EP0032062A3 (en) * | 1979-12-27 | 1981-12-23 | Mitsui Petrochemical Industries, Ltd. | High-molecular-weight novolak substituted phenolic resins and their preparation |
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