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Milbentötende Mittel Es ist bekannt, zur Schädlingsbekämpfung Aryläther
bzw. Arylthioäther, welche Kerns.ubstituenten mit einem Mol- bzw. Atomgewicht zwischen
30 und 260 aufweisen, zu verwenden (deutsche Patentschrift 701 104). Solche Verbindungen
zeigen indessen ebenso unbefriedigende Aktivität gegen Milben mit Ei- und Larvenstadium
wie das zur Bekämpfung von Schmarotzerpilzen schon verwendete Diphenyldisulfid (schweizerische
Patentschrift 262 19,1) oder das aus der deutschen Patentschrift 700 615 bekannte
Bis-(4-chlorphenyl)-disulfid.
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Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß, wie auch Vergleichsversuche
mit Bis-(4-chlorphenyl)-disulfid ergaben, milbentötende Mittel, die als Wirkstoff
Bis-(p-fluorbenzyl)-disulfid enthalten, eine bemerkenswert hohe Aktivität aufweisen.
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Es wurde festgestellt, daß Stäube, Dispersionen und Emulsionen des
vorgenannten Wirkstoffs brauchbar zur Bekämpfung der Eier und aktiven Stadien von
Älilben (Acariden), insbesondere der sich von Pflanzen ernährenden Tetranychiden,
z. B. Tetranychus telarius L. und Metatetranychus ulmi Koch, sind. Diese Zubereitungen
können vor allem für Gartenbauzwecke verwendet werden.
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Bis-(p-fluorbenzyl)-disulfid kann hergestellt werden nach Verfahren,
welche in der Technik zur Synthese von Aryl- und Aralkyl-Disulfiden wohlbekannt
sind, beispielsweise durch die Reduktion eines Sulfonylchlorids - R - S OZ Cl -,
worin R den fluorsubstituierten Phenylrest darstellt, unter Verwendung von Schwefeldioxyd'in
Gegenwart einer Spur von Jodwasserstoffsäure; die Verbindung kann aber auch hergestellt
werden durch Erhitzen eines Halogenids - R - Hal - worin R die vorher angegebene
Bedeutung hat und Hal ein Halogenatom vertritt, mit einem Gemisch von Natriumsulfid
und gepulvertem Schwefel in wässeriger Lösung. Ebenso kann der Wirkstoff hergestellt
werden durch die Oxydation des entsprechenden Thiols - R - S H -, worin R die vorher
angegebene Bedeutung hat, beispielsweise durch die Behandlung des Thiols in einer
Lösung von Natriumäthoxyd in Alkohol mit einer alkoholischen Lösung von Jod.
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Die erfindungsgemäßen Dispersionen mit fester dispergierten Phase
können den wirksamen Bestandteil in Kombination mit einem Dispersionsmittel und/
oder einem Suspensionsmittel in wässerigem Medium enthalten. Der Zweckmäßgkeit halber
kann die Zubereitung aus dem wirksamen Bestandteil unter Zumischung eines D spersionsmittels
und/oder eines Suspensionsmittels bestehen, so daß sofort eine Dispersion gebildet
wird, wenn man dem Gemisch Wasser hinzusetzt. Um die Bildung einer Dispersion in
dieser Weise zu erleichtern, kann das zu verdünnende Präparat auch ein mit Wasser
mischbares organisches Lösungsmittel, beispielsweise Aceton, enthalten. Die erfindungsgemäßen
Dispersionen können auch Suspensionen einschließen., bei welchen die feste dispergierte
Phase mit einer wässerigen Ölemulsion vermischt ist, in deren. Öl der wirksame Bestandteil
im wesentlichen unlöslich ist; das Öl' ist dabei vorzugsweise ein nichtflüchtiges
Öl, beispielsweise Paraffinöl.
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Die erfindungsgemäßen Emulsionen können den -wirksamen Bestandteil
in Kombination mit einem Emulgiermittel und organischen Lösungsmittel, z. B. Kylol,
oder einem aromatischen, innerhalb des Bereiches von 80 bis 300° C siedenden Lösungsmittel
enthalten. Es kann von Vorteil sein, ein nichtflüchtiges pflanzliches oder Mineralöl,
wie z. B. Paraffinöl, hinzuzusetzen, um als Aktivator und/oder als Haftmittel zu
dienen. Ebenso kann die erfindungsgemäße Emulsionsmischung ein Netzmittel enthalten.
Der Z.Nveckmäßigkeit halber kann die Masse bestehen. aus dein wirksamen Bestandteil,
vermischt mit einem orga nischen Lösungsmittel, wie es vorher angegeben wurde, oder
in Lösung in dem letzteren, zusammen mit einem Emulgiermittel und -falls gewünscht
-einem Netzmittel, so daß eine Emulsion gebildet wird, sobald man die Masse mit
Wasser vermischt.
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Die vorstehend beschriebenen wässerigen Dispersionen und Emulsionen
können vor ihrer Verwendung mit Wasser bis zu einer Konzentration des wirksamen
Bestandteils innerhalb des Bereiches von 0,001 bis
10% v erdiinnt
werden. Die Konzentration der gebrauchsfertigen Lösungen hängt von den Erfordernissen
des zu verwendeten Versprühers ab.
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Staubförmige Mittel, bei welchen die Trägersubstanz ein pulverförmiges
festes Verdünnungsmittel ist, bilden ebenfalls einen Teil der vorliegenden Erfindung.
Solche Mittel können bis 50% des wirksamen Bestandteils enthalten.
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Es wurde festgestellt, daß es auch möglich ist, den Wirkstoff in der
Form von Rauchen, Nebeln und Areosolen zu verwenden. Dieses Verfahren der Anwendung
ist sehr zweckmäßig, wenn die Pflanzen, welche man zur Bekämpfung der Milben behandeln
will, sich in einen geschlossenen Raum, beispielsweise in einem Gewächshaus, befinden.
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Bei der Herstellung von Nebeln und Aerosolen, welche den Wirkstoff
enthalten, kann dieser in einem Gemisch aus einem nichtflüchtigen 01, wie z. B.
einen Pflanzenöl, und einem mischbaren zusätzlichem Lösungsmittel, wie z. B. Cyclohexanon
oder Aceton, gelöst werden. Die so erhaltene Lösung kann durch mechanische Mittel
dispergiert werden oder indem man der Lösung ein flüchtiges Treibmittel, wie z.
B. ein Gemisch von Chlor-Fluor-Derivaten des Methans und des Äthans (Freon), hinzusetzt.
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In den folgenden Beispielen wird die Herstellung des Wirkstoffs sowie
die vorliegende Erfindung des näheren erläutert, ohne jedoch deren Reichweite einzuschränken.
Beispiel 1 Bei der Herstellung von Bis-(p-fluorbenzyl)-disulfid werden 1,65 g gepulverten
Schwefels einer Lösung von 12,4 g des Nonahydrats von Natriumsulfid in 10 cm3 hinzugesetzt.
Die sich dabei ergebende Disulfidlösung wird einer Lösung von 19,5 g p-Fluorbenzyl-bromid
in 100 cm3 Äthanol hinzugesetzt. Das Gemisch wird 2 Stunden lang am Rückfluß behandelt
und dann in einen Überschuß von kaltem Wasser gegossen, wobei ein 01 ausgefällt
wird, das anschließend erstarrt. Die feste Masse wird gesammelt und zweimal aus
Äthanol kristallisiert. Man erhält auf diese Weise Bis-(p-fluorbenzyl)-disulfid
in der Form farbloser Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 62 bis 63° C.
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Festgestellt wurden: 59,75 C und 4,3 1-1; Ci,l Hie FZ S2 erfordert
59,6 C und 4,3% H. Beispiel 2 Zur Herstellung eines Mittels, das zur Verdünnung
mit Wasser unter Bildung einer dauerhaften Emulsion geeignet ist, wird ausreichend
Bis-(p-fluorbenzyl)-disulfid in einem Gemisch aus 10, Raumteilen eines nichtionisierbaren
Emulgiermittels und 90 Raumteilen Xylol zu einer Lösung mit 20% Wirkstoff gelöst.