DE1036791B - Verfahren und Vorrichtung zur Niederbringung von Abhauen in steiler und halbsteiler Lagerung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Niederbringung von Abhauen in steiler und halbsteiler LagerungInfo
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Classifications
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zur Niederbringung von Abhauen in steiler und halbsteiler Lagerung Zum Abbau von Flözen großer Mächtigkeit ist es bekannt, in Richtung der Abbaustrecken Bohrungen niederzubringen und diese unter Hereingewinnung der anstehenden Mineralien aufzuweiten. Zu diesem Zweck wird in die Bohrlöcher ein festes Gestänge eingebaut und an seinen beiden Enden gelagert sowie auf dem Gestänge eine drehend, arbeitende Abbaumaschine geführt (deutsche Patentschrift 594 473). In steiler und halbsteiler Lagerung kann man nach diesem bekannten Verfahren nicht arbeiten, da die Gefahr besteht, daß Hangendes hereinbricht.
- Für andere Aufgaben, nämlich zum Hochbrechen von Schächten und Aufbrüchen ist es bekannt, bewegliche, z. B. nach unten um eine waagerechte Achse schwenkbare Bühnen zu verwenden, wobei oberhalb der Bühne das Gestein gebrochen wird und unterhalb der Bühne derAusbau des Schachtes erfolgt (deutsche Patentschrift 662983). In Flözen steiler und, halbsteiler Lagerung mit zum Auslaufen. neigender Kohle kann man nicht arbeiten:. Die Gefahr auslaufender Kohle macht es ferner unmöglich, eine Einrichtung zu verwenden, die aus einem auf der Sohle verfahrbaren Gestell besteht, das mit Gleit- oder Rollkörpern auf Holmen der in schwebenden. Abbauen verlagerten Fahrten geführt wird (deutsche Patentschrift 516 152).
- Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, in Flöze steiler und halbsteiler Lagerung, insbesondere schwierigen Flözen mit zum Auslaufen neigender Kohle, die. Niederbringung von Abhauen zu vereinfachen und ihre bisher beim Abbau in steiler und halbsteiler Lagerung bestehenden Schwierigkeiten und Gefahren zu vermeiden.
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur -Niederbringung von Abhauen in steiler und halbsteiler Lagerung, bei dem in Richtung der Abbaustrecken Bohrungen niedergebracht und, diese unter Hereingewinnung der anstehenden Mineralien au.fgeweitet werden, und besteht darin, daß die als Großlochbohrung von etwa 400 bis 500 mm oder auch größer ausgeführte Bohrung mit gitter- bzw. rostartig an die Bohrlochwand anliegenden Rohren korbartig verrohrt wird, an der Korbverrohrung als Führung heb- und senkbare Arbeitsbühnen angebracht werden, von denen aus die Mineralien bei der Hereingewinnungsarbeit durch die Verrohrungszwischenräume in die Großlochbohrung hineinbefördert und durch diese hindurch nach unten abtransportiert werden bzw. das Abhauen, ausgebaut wird.
- Unter Großlochbohrung wird erfindungsgemäß also eine Bohrung verstanden, die hinreichend groß ist, um mit Hilfe von üblichen Abbaugeräten hereingewonnene Kohlen aufzunehmen und zu transportieren und durch die gegebenenfalls ein Abbauarbeiter, z. B. im Katastrophenfall als Fluchtweg, hindurchkriechen kann.
- Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen., da.ß die Sicherheit beim Auf- und Abhauen in steiler und halbsteiler Lagerung, insbesondere auch bei Flözen mit zum Auslauf neigender Kohle, wesentlich erhöht und zugleich ein schnellerer Abbaufortschritt erreicht wird.
- Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens. Diese Vorrichtung ist gekennzeichnet durch korb- und rostartig mit Distanzringen, untereinander und abschnittsweise miteinander verbundenen Rohrschüssen als Bohrlochverrohrung. Es empfiehlt sich, die Arbeitsbühnen nach Art eines wandernden Fahrschachtkastens auf der Korbverrohrung zu führen.
- Im allgemeinen wird man Abstützvorrichtungen, wie Druckstempel, an den Arbeitsbühnen zur Abstützung und Befestigung gegen Hangendes und Liegendes vorsehen. Der Abstand der Roststäbe wird kleiner als der größte Durchmesser der zu gewinnenden Kohlenstücke gehalten, damit dieser zwischen den Stäben hindurch in die Großlochbohrung gefördert werden kann. An Stelle der Stäbe können auch Körbe mit manschettenartig ausgebildeten Wänden entsprechender Maschenweite eingesetzt werden. Endlich empfiehlt die Erfindung, die Korbverrohrung durch maschenartige Umhüllungen ganz oder teilweise, insbesondere im Bereich von im Flöz eingebetteten Puff-oder Mullnestern, zur Fluchtwegsicherung bzw. als Wetterlutte oder Staubabsaugleitung zu umkleiden. Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung, in der weitere Erfindungsmerkmale dargestellt sind, erläutert. Es zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung eine zwischen einer Kopfstrecke und einer Ladestrecke arbeitende X"orrichtung nach der Erfindung, Fig. 2, 3, 4, 5 und 6 Einzelheiten der Korbverrohrung und Fig. 7 Anordnungen von kastenartiger Abbaubühne und kastenartiger Ausbaubühne in einem Abhauen. Eine Großlochl>ohrung 1 im Flöz zwischen Kopfstrecke 2 und Ladestrecke 3 wird als gegeben angesehen. In die Großlochbohrung 1 ist eine Korbverrohrung 4 eingebracht, die als Führung für die heb- und senkbare- Abbaubühne 5 und die Ausbaubühne 6 dient. Die Hauer lösen von der Abbaubühne aus die Kohle, die durch die Öffnungen 7 in den Korbwänden 8 durch die Großlochbohrung 1 in den Ladekasten stürzt. Es kann auch ein Fahrkorb mit Lochwänden durch das Großbohrloch gezogen werden, durch dessen Korböffnungen die Kohle in das Bohrloch hineingewonnen wird.
- Die Korbverrohrung nach den Fig. 2 bis 6 besteht aus Stahlrohren 11. die in handlichen Größen an Flachstahlringen 10 befestigt werden. Ihre Stöße können eine Ma- und Patrizenausbildung aufweisen, so daß z. B. bei einer von der Kopfstrecke einzubringenden Verrohrung 11a letztere muffenähnliche Enderweiterungen 11b der einzelnen Rohre nach oben zeigen und die Einpaßstücke der Rohre von. oben mit Verjüngungen 12 nach unten (Fig.4) weisen. Die Flachstahlringe 10 (Fig. 3) gestatten eine Befestigung der Stöße.
- Es ist auch eine manschettenähnlicheUmhüllung18 der Korbverrohrung 4 aus dünnem Stahlblech vorzusehen, die beim Durchfahren der Verrohrung durch ein im Flöz eingebettetes Puff- oder Mullnest (laufende Kohle) eventuell aus der Korbverrohrung 4 eine geschlossene Verrohrung streckenweise herstellen kann. Zur Befestigung der Umhüllung besitzen (Fig. 5) die Ringe 10 Doppelbohrungen 14. Bei Bohrlöchern mit festem Stoß ist diese Sondersicherung nicht notwendig. Die Korbverrohrung 4 führt vom Ladekasten bis zur Kopfstrecke 2. In der Kopfstrecke 2 kann die zu diesem Zweck im ausgekohlten Raum verkleidete und verkleidet bis unter die Abbaubühne 5 geführte Verrohrung 4 über Krümmer an eine starke, nicht gezeichnete Ventilationsanlage dergestalt angeschlossen werden, daß alle durch die Korbverrohrung zum Ladekasten abstürzenden Kohlen entstaubt werden, d. h., der flugfähige Kohlenstaub wird von der niederfallenden Kohle getrennt und in der Oberstrecke niedergeschlagen, so daß er die Hauer im Abhauen nicht belästigt.
- Ist die Korl>verrohrung eingebracht, beginnt die Niederbringung des Abhauens. Dabei werden nach dem Anwendungsbeispiel auf der Verrohrung geführte oder auf die Verrohrung aufgesetzte. Abbauhühne 5 und Ausbaubühne 6 nach Art der bekannten wandernden Fahrschachtkästen verwandt, die mit Stempeln am Liegenden und Hangenden anschließen und dem Abbau folgen. Gemäß Fig.7 sind Abbaubühne und Ausbaubühne kastenartig ausgebildet. Die Kastenwände des Abbaukastens 5 sind in der Fallrichtung mit Schlitzen 15 versehen, die das Absinken des Kastens bei gesetzten Stempeln 16 erlauben, wohei die Stempel nacheinander geraubt werden. Die z. B. viereckige Einrichtung hat die Funktion einer Taucherglocke. Die der Kohle zugewendeten Stoßkantenkastenseiten -wände der Einrichtung werden zweckmäßig mit Schneiden 17 besetzt, welche die Kohlenreste abstoßen können.
- Durch etwa die Mitte der kastenartigen Abbau-bzw. Ausbaubühnen 5, 6 geht die Korbverrohrung 4 hindurch. Durch Stäbe 11 derselben gelangt die losgemachte Kohle in die Großlochbohrung 1 und von dort aus in den Ladekasten abwärts. Durch eine nicht gezeichnete Ventilatoranlage kann oberhalb des Abbau- bzw. Ausbaukastens durch zuverlässig angebrachte dichte Verkleidung 18 der von Kohle frei gemachten Korbverrohrun.g 4 ein Unterdruck hergestellt werden.
- Haben die Bühnen. 5 und 6 Zonen zu durchwandern. in deinen starker Druck von den Stößen wirkt, kann der Senkschacht, falls er nicht mehr der Schwerkraft folgen kann, z. B. durch Druckzylinder, die an den Handstempeln 16 in den Schlitzen 15 ihr Widerlager haben, vorgeschoben, werden.
- Die Verkleidung 18 der Korl)v errohrung 4 ist mechanisch so fest, daß bei zu Bruch gehen des Ausbaus oberhalb der Bühnen 5, 6 durch die Korbverrohrung den Hauern ein dauernder Fluchtweg offen bleibt.
- Zur Sicherung bei unvorhergesehenem Bruch besitzen die kastenartigen Bühnen 5, 6 einen dichten Abschluß 19 über Kopf der Hauer. Der Abstand zwischen Abbaubühne 5 und Ausbaubühne 6 ist so gewählt, daß Stempel 20 mit dazugehörigen Kappen in den Abstand fest einzubauen sind.
- Der Kasten der Ausbaubühne 6 ist um die Stärke des Aushauens schmaler als der Abbaukasten 5. In ihm sind Werkzeuge, Verschalbretter, Ausbauelemente usw. untergebracht. Dadurch ist es möglich, zwei Kolonnen, d. h. einmal die Hauer, zum zweiten die Verbauer, in jeder Schicht einzusetzen.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren und Vorrichtung zur Niederbringung von Abhauen in steiler und halbsteiler Lagerung, bei dem in Richtung der Abbaustrecken Bohrungen niedergebracht und diese unter Hereingewinnung der anstehenden Mineralien aufgeweitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die als Großlochbohrung von etwa 400 bis 500 mm oder auch größer ausgeführte Bohrung mit gitter- bzw. rostartig an die Bohrlochwand anliegenden Rohren (4) korbartig verrohrt wird, an der Korbverrohrung als Führung heb- und senkbare Arbeitsbühnen (5, 6) angebracht werden, von denen, aus die Mineralien bei der Hereingewinnungsarbeit durch die Verrohrungszwischenräume (7) in die Großlochbohrung (1) hineinbefördert und durch diese hindurch nach unten abtransportiert werden bzw. das Abhauen ausgebaut wird.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch korb- oder rostartig mit Distanzringen (10) untereinander und abschnittsweise miteinander verbundene Rohrschüsse als Bohrlochverrohrungen.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch. gekennzeichnet, daß die Arbeitsbühnen (5, 6) fahrscha.chtkastenähnlich ausgebildet und auf der Verrohrung geführt sind.
- 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Arheitsbühnen (5, 6) Abstützvorrichtungen, wie Druckstempel (20), angebracht sind.
- 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 bis 4. dadurch gekennzeichnet, daB die Korbverrohrung (4) durch manschettenartige Umhüllungen (i8) ganz oder teilweise, insbesondere im Bereich von im F157 eingebetteten Puff- oder Mullnestern, zur Fluchtwegsicherung bzw. als Lutte oder Staubabsaugleitung umkleidet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 516 152, 594 473, 596 715, 662 983.
Priority Applications (1)
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DE1036791B true DE1036791B (de) | 1958-08-21 |
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DE (1) | DE1036791B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1209979B (de) * | 1964-07-13 | 1966-02-03 | Korfmann Gmbh Maschf | Vorrichtung zum Herstellen von Grosslochbohrungen |
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DE516152C (de) * | 1931-01-19 | Max Goebel | Einrichtung zum Auffahren von schwebenden Strecken | |
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DE662983C (de) * | 1936-09-12 | 1938-07-26 | Erich Fritz | Bewegliche Buehne zum Hochbrechen von Schaechten und Aufbruechen |
-
1955
- 1955-12-07 DE DEK27536A patent/DE1036791B/de active Pending
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