DE1035366B - Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten bzw. Mischpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten bzw. MischpolymerisatenInfo
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Description
DEUTSCHES
Es wurde gefunden, daß die Polymerisation bzw. Mischpolymerisation
ungesättigter, polymerisationsfähiger Verbindungen mit Hilfe solcher chemischer Verbindungen,
die Epoxygruppen im Molekül enthalten, durchgeführt werden kann. Als solche die Polymerisation auslösenden
Verbindungen haben sich erfindungsgemäß besonders aromatische Verbindungen bewährt, die in einer aliphatischen
Seitenkette eine Epoxygruppe tragen. Die Epoxygruppe muß in cc,jS-Stellung stehen. Diese Epoxyverbindungen
sind in den verschiedensten Monomeren leicht löslich und bieten daher die beste Gewähr für eine gleichmäßige
Verteilung in der zu polymerisierenden Mischung. Ihre Katalysatorwirkung kann bei der Polymerisation
sowie bei der Mischpolymerisation von ungesättigten Polyesterharzen, Divinylbenzol, Styrol, Methacrylaten
und anderen Vinyl- oder Allylverbindungen vorteilhaft angewendet werden.
Die Katalysatorwirkung dieser Verbindungen ist auch bei erhöhten Temperaturen ohne Anwendung von Druck
sehr gleichmäßig, so daß ζ. B. Gießünge aus Mischpolymerisaten
nach Art der sogenannten ungesättigten Polyesterharze auch bei dickeren Wandstärken spannungsfrei
gehärtet werden können. Erfindungsgemäß ist auch die Polymerisation bei tiefen Temperaturen in relativ kurzer
Zeit möglich, wobei durch den Fortfall von Beschleunigern die bekannten Nachteile vermieden werden. Die
endgültige Durchhärtung kann wie bei den bekannten Peroxyd-Beschleuniger-Systemen (z. B. Benzoylperoxyd-Dimethylanilin
oder Methyläthylketonhydroperoxyd-Kobaltnaphthenat) nach der bei gewöhnlicher Temperatur
erfolgten Gelierung des Gießlings durch Temperatursteigerung beschleunigt werden. In manchen Fällen, wo
unter Luftzutritt gearbeitet und auf eine gute Klebfreiheit der Oberfläche Wert gelegt wird, ist es zweckmäßig,
geringe Mengen typischer Sikkative, wie z. B. Mischungen von Kobalt-, Blei-, Mangannaphthenat und Kobaltoktoat,
zuzusetzen.
Der Zusatz der erfindungsgemäßen Verbindungen als Härtungskatalysatoren erfolgt zweckmäßig in Mengen
von 1 bis 35 %, wobei die Polymerisate bzw. Mischpoly-
zur Herstellung von Polymerisaten
bzw. Mischpolymerisaten
bzw. Mischpolymerisaten
Anmelder:
Reichhold Chemie A. G.,
Hamburg-Wandsbek, Iversstr. 57
Hamburg-Wandsbek, Iversstr. 57
Dipl.-Chem. Edith Behnke, Hamburg-Harburg,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
merisate mit zunehmendem Prozentsatz kautschukelastischer werden. Außerdem kann bei Erhöhung der
Katalysatormenge in den gehärteten Polymerisaten eine Verbesserung der dielektrischen Konstanten festgestellt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren sei an folgenden Beispielen erläutert:
Eine ungesättigte Polyesterharzmischung, die durch Kondensation von 2,5 Mol Maleinsäureanhydrid, 1,5 Mol
Phthalsäureanhydrid und 4,4 Mol 1,3-Propylenglykol und
Lösen in Styrol im Gewichtsverhältnis 70: 30 unter Zusatz der üblichen Menge Inhibitor nach bekannten Verfahren
hergestellt worden ist, wird mit 5, 10 oder 20 Gewichtsteilen Phenyläthylenoxyd vermischt. Die folgende
Tabelle gibt über die Gelierungszeit bei gewöhnlicher Temperatur, die Dauer der Polymerisation bei 100° C und
die charakteristischen mechanischen und elektrischen Werte der erhaltenen, ausgehärteten Polymerisate Aufschluß
:
Gewichtsprozent Phenyläthylenoxyd |
Gelierungszeit bei 2O0C |
Durchgehärtet bei 200C |
Härtungszeit bei 1000C |
Durchschlag festigkeit in kV/cm |
Kugeldruckh. in kg/cm2 |
5 10 20 |
60 Minuten 50 Minuten 100 Minuten |
3 Tage 2 Tage mehrere Tage |
8 Minuten 8 Minuten 12 Minuten |
320 470 480 |
1800 800 470 |
Die erhaltenen Polymerisate sind farblos, besonders hell und klar durchsichtig und auch in dickeren Schichten
ohne Spannungsrisse. Bei Zusatz von 0,4% einer Kobaltoktoatlösung in Styrol erhält man bei den Beispielen,
wenn man die Härtung bei gewöhnlicher Temperatur unter Luftzutritt vornimmt, eine klebfreie Oberfläche.
809 579/506
Claims (1)
- 3 4Beispiel 2 von Benzoylperoxyd als Polymerisationskatalysator diegleiche Mischung innerhalb von 2 Stunden ein weißlich,80 Gewichtsteile der im Beispiel 1 beschriebenen un- trübes Mischpolymerisat liefert,gesättigten Polyesterharzmischung werden mit 10 Ge- Beismel 8
wichtsteilen Phenyläthylenoxyd und 10 Gewichtsteilen 5Phenylglycidäther vermischt. Die Mischung geliert bei 55 Gewichtsteile handelsübliches Diallylphthalat und Zimmertemperatur innerhalb von 80 Minuten und härtet 40 Gewichtsteile handelsübliches Styrol werden mit bei 10O0C in 10 Minuten aus. Es entsteht ein farbloses, 5 Gewichtsteilen Phenyläthylenoxyd versetzt, und die klares, durchsichtiges, hartes und unschmelzbares Poly- Mischung wird auf 13O0C erwärmt. Die Mischung polymerisat, das auch in dickeren Schichten keine Span- i0 merisiert innerhalb von 20 Stunden zu einem farblosen, nungsrisse zeigt. klaren, durchsichtigen, hochviskosen Präpolymerisat.Beispiel 3BeisOiel 9
85 Gewichtsteile einer ungesättigten Polyesterharz-mischung, die durch Kondensation von 1 Mol Fumarsäure, 15 99 Gewichtsteile einer ungesättigten Polyestermischung,1 Mol Phthalsäureanhydrid und 2,2 Mol Diäthylenglykol die durch Kondensation von 1,5 Mol Maleinsäureanhydrid,und Lösen in Triallylcyanurat im Gewichtsverhältnis 3 MolTetrachlorphthalsäureanhydridund4,7 Moll,2-Pro-68: 32 unter Zusatz der üblichen Menge Inhibitor nach pylenglykol und Lösen in Styrol im Gewichtsverhältnisbekanntem Verfahren hergestellt worden ist, werden mit 70: 30 unter Zusatz der üblichen Menge Inhibitor her-15 Gewichtsteilen Phenyläthylenoxyd vermischt und bei ao gestellt worden ist, werden mit 1 Gewichtsteil Vinyl-130° C polymerisiert. Die Mischung härtet innerhalb von toluoloxyd, hergestellt aus handelsüblichem Vinyltoluol40 Minuten, und es entsteht ein farbloses, hartes, un- über das Bromhydrin und anschließende Behandlung mitschmelzbares und klares, durchsichtiges Polymerisat. Natronlauge und Vakuumdestillation, bei gewöhnlicherTemperatur versetzt. Die Mischung geliert innerhalb vonBeispiel 4 a5 ^ ^s ^ Minuten, und es entsteht innerhalb einigerStunden ein schwachgelbes, klares, hartes, unschmelzbares65 Gewichtsteile einer ungesättigten Polyesterharz- Mischpolymerisat,mischung, die durch Kondensation von 2 Mol Maleinsäure- "R p i c η i ρ 1 10anhydrid, 1 Mol Adipinsäure und 3,3 Mol 1,3-Butylen- r-e^pieiglykol und Lösen in monomerem Methylmethacrylat im 30 90 Gewichtsteile käufliches Acrylnitril werden mit Verhältnis 65:35 unter Zusatz der üblichen Menge In- 10 Gewichtsteilen Cyclohexenoxyd, hergestellt aus hanhibitor nach bekanntem Verfahren hergestellt worden ist, delsüblichem Cyclohexen über das Bromhydrin, Umwerden mit 35 Gewichtsteilen Phenyläthylenoxyd ver- Setzung mit Natronlauge und anschließende Vakuummischt und bei 900C polymerisiert. Die Mischung härtet destillation, versetzt und bei 8O0C drucklos polymerisiert, innerhalb von 90 Minuten und es entsteht ein farbloses, 35 Die am Auftreten einer zeitweisen Trübung erkennbare klares, durchsichtiges, gummielastisches Produkt. Polymerisation setzt nach 1χ/4 Stunden ein und ist nach3 Stunden beendet. Es resultiert ein farbloses, klares,Beispiel 5 hartes Polymerisat.Beispiel 1188 Gewichtsteile einer ungesättigten Polyesterharz- 40mischung, die durch Kondensation von 1 Mol Malein- 88 Gewichtsteile käufliches Acrylnitril werden mitsäureanhydrid, 2 Mol Phthalsäureanhydrid, 2,2 Mol Poly- 10 Gewichtsteilen Indenoxyd, hergestellt aus Inden überäthylenglykol (Molekulargewicht 400) und 1,1 Mol Äthy- das Bromhydrin, Umsetzung mit Natronlauge und an-lenglykol und Lösen in Vinylacetat im Verhältnis 60: 40 schließende Vakuumdestillation, versetzt und bei 100° Cunter Zusatz der üblichen Menge Inhibitor nach bekann- 45 drucklos oder bei Anwendung geringen Druckes poly-tem Verfahren hergestellt worden ist, werden mit 12 Ge- merisiert. Die am Auftreten einer vorübergehendenwichtsteilen Phenyläthylenoxyd vermischt. Die Mischung Trübung erkennbare Polymerisation setzt nach 1 bispolymerisiert bei 100° C innerhalb von 90 Minuten und IVa Stunden ein und ist nach 4 bis 5 Stunden beendet,gibt ein klares, durchsichtiges, gelbliches Harz, das etwas Es resultiert ein schwachgelbes, klares, hartes Polymerisat, kautschukelastisch ist. 50Beispiel 6 Beispiel 1290 Gewichtsteile handelsübliches Divinylbenzol werden 90 Gewichtsteile käufliches Methylmethacrylat werdenmit 10 Gewichtsteilen Phenyläthylenoxyd vermischt, und mit 10 Gewichtsteilen Vinyltoluoloxyd, das — wie imdie Mischung wird auf 100 bis 1200C erwärmt. Die 55 Beispiel 9 angegeben — hergestellt wurde, versetzt undMischung polymerisiert innerhalb von 5 Stunden zu bei 8O0C drucklos polymerisiert. Die Polymerisationeinem klaren, durchsichtigen, farblosen, harten Poly- setzt nach einigen Stunden ein und ergibt innerhalb vonmerisat, während bei Verwendung von 1 Gewichts- 12 bis 15 Stunden ein farbloses, klares, hartes Polymerisat, prozent Benzoylperoxyd als Polymerisationskatalysatordie Polymerisation innerhalb von 45 Minuten erfolgt. 60 Patentansprüche:
Jedoch wird nach dieser Arbeitsmethode ein weißliches,trübes Polymerisat erhalten. 1. Verfahren zur Herstellung von PolymerisatenBeisüiel 7 bzw. Mischpolymerisaten aus ungesättigten, polymeri-sationsfähigen Verbindungen oder Gemischen solcher,35 Gewichtsteile handelsübliches Styrol werden mit 65 dadurch gekennzeichnet, daß als die Polymerisation45 Gewichtsteilen handelsüblichem Divinylbenzol und auslösende Verbindung eine Epoxyverbindung ver-10 Gewichtsteilen Phenyläthylenoxyd vermischt und auf wendet wird.100°C erwärmt. Die Mischung polymerisiert innerhalb 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-von 11 Stunden zu einem klaren, durchsichtigen, harten, zeichnet, daß die Epoxyverbindung vorzugsweise infarblosen Mischpolymerisat, während bei Verwendung 70 Mengen von 1 bis 35% angewendet wird.5 63. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennkennzeichnet, daß die Polymerisation bzw. Misch- zeichnet, daß zu den ungesättigten, polymerisationspolymerisation bei Temperaturen zwischen 15 und fähigen Verbindungen oder den Gemischen solcher 1600C erfolgt. Sikkative zugesetzt werden.4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn- 5zeichnet, daß die Polymerisation bzw. Mischpolymerisation mit und ohne Anwendung von Druck vor- In Betracht gezogene Druckschriften:
genommen wird. USA.-Patentschrift Nr. 2 596 737.® 809 579/506 7.58
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DER17332A DE1035366B (de) | 1955-08-27 | 1955-08-27 | Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten bzw. Mischpolymerisaten |
GB2617756A GB807739A (en) | 1955-08-27 | 1956-08-27 | Process for the production of polymers and copolymers |
FR1156146D FR1156146A (fr) | 1955-08-27 | 1956-08-27 | Procédé de fabrication de polymères ou de copolymères |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1035366B true DE1035366B (de) | 1958-07-31 |
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ID=7399951
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER17332A Pending DE1035366B (de) | 1955-08-27 | 1955-08-27 | Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten bzw. Mischpolymerisaten |
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---|---|
DE (1) | DE1035366B (de) |
FR (1) | FR1156146A (de) |
GB (1) | GB807739A (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3214493A (en) * | 1963-01-18 | 1965-10-26 | Monsanto Co | Process for preparing polymers using a catalyst system comprising arylethylene oxide, polymeric vinyl aromatic peroxide and monocarboxylic acid |
US3214494A (en) * | 1963-01-18 | 1965-10-26 | Monsanto Co | Process for preparing polymers using a catalyst system comprising arylethylene oxide, aryl dicarbonyl and monocarboxylic acid |
US3214495A (en) * | 1963-01-18 | 1965-10-26 | Monsanto Co | Process for polymerizing monomers using a catalyst system comprising arylethylene oxide, quinone and monocarboxylic acid |
US3222430A (en) * | 1963-01-15 | 1965-12-07 | Monsanto Co | Novel polymerization process using a catalyst system comprising an arylethylene oxide and oxygen |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2596737A (en) * | 1950-10-13 | 1952-05-13 | Shell Dev | Styrenated products |
-
1955
- 1955-08-27 DE DER17332A patent/DE1035366B/de active Pending
-
1956
- 1956-08-27 GB GB2617756A patent/GB807739A/en not_active Expired
- 1956-08-27 FR FR1156146D patent/FR1156146A/fr not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2596737A (en) * | 1950-10-13 | 1952-05-13 | Shell Dev | Styrenated products |
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US3214494A (en) * | 1963-01-18 | 1965-10-26 | Monsanto Co | Process for preparing polymers using a catalyst system comprising arylethylene oxide, aryl dicarbonyl and monocarboxylic acid |
US3214495A (en) * | 1963-01-18 | 1965-10-26 | Monsanto Co | Process for polymerizing monomers using a catalyst system comprising arylethylene oxide, quinone and monocarboxylic acid |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB807739A (en) | 1959-01-21 |
FR1156146A (fr) | 1958-05-13 |
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