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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Biosensor, umfassend eine Hilfselektrode,
eine Referenzelektrode und eine Arbeitselektrode, wobei die Gesamtanordnung,
bestehend aus der Hilfselektrode, der Referenzelektrode und der
Arbeitselektrode eine lokale C2- oder CS-symmetrische
Anordnung aufweist.
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Die
Bestimmung von Biomolekülen,
beispielsweise genetischem Material von Pathogenen oder Nukleinsäuresequenzen
zur Bestimmung von infektiösen
Krankheiten, Gen- und Krebsscreening ist in der heutigen Biochemie
und medizinischen Forschung immer wichtiger geworden.
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Beispielsweise
bieten Verfahren, die Sonden auf Nukleinsäurebasis verwenden, einige
Vorteile hinsichtlich konventioneller mikrobiologischer oder immunobiologischer
Verfahren zur Bestimmung von Organismen, wie sie von Nakamura und
Bulund beschrieben wurden (J. Clinical Laboratory Analysis, 6, 73–83, 1992).
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Die
meisten bisher bekannten Verfahren basieren auf der Bestimmung von
Signalen, die nach der Hybridisierung von Nukleinsäuresonden,
beispielsweise nach verschiedenen Amplifizierungsschemata, wie Polymerase-Ketten-Reaktion
(PCR), Ligase-Ketten-Reaktion (LCR), transkriptionsbasierter Amplifizierung,
zyklischen Sondenreaktionen etc. erzeugt werden.
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Die
Sonden- oder Hybridisierungsassays basieren häufig auf dem Befestigen einer
Oligonukleotidsonde an einer Oberfläche, um ein Zielnukleinsäuremolekül aus einer
Probe einzufangen. Das Befestigen dieser Sonde an der Oberfläche wird
durch die Ausbildung von kovalenten Bindungen oder durch eine Vielzahl
passiver Absorptionsmechanismen erzielt.
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Die
immobilisierte Sonde ist in der Lage, spezifisch mit den Zielmolekülen wechselzuwirken,
beispielsweise mit Nukleinsäuresequenzen
in Lösung. Diese
Wechselwirkung und nachfolgende Hybridisierung ermöglicht die
Bestimmung der Zielsubstanz mittels unterschiedlicher Verfahren.
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Das
US Patent No. 6,355,429 offenbart eine optische Vorrichtung zur
Bestimmung der Anwesenheit einer ersten Nukleinsäure in einer Probe, umfassend
eine zweite Nukleinsäure,
die komplementär
zu der ersten Nukleinsäure
ist und in der Lage ist, mit der ersten Nukleinsäure unter Hybridisierungsbedingungen
zu hybridisieren, wobei die zweite Nukleinsäure auf einem festem Träger immobilisiert
ist und der feste Träger
mit einer lichtreflektierenden Oberfläche ausgestattet ist, wobei
die Hybridisierung der Probe mit der Zielnukleinsäure zu einer
Veränderung in
den lichtreflektierenden Eigenschaften führt, die als Mittel zur Bestimmung
der Anwesenheit der Zielnukleinsäuren
in der Probe verwendet werden.
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Der
letzte Assayschritt, um die optischen Eigenschaften der Oberfläche zu verändern, wird
durch Ausfällen
eines Enzymsubstrats erreicht, das große Moleküle durch eine enzymabhängige Reaktion
auf die Oberfläche
ablagert. Das Ausfällen
bedingt eine sichtbare Farbänderung
von gold nach purpurrot, die durch optische Messverfahren detektiert
werden kann.
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Das
US Patent No. 6,096,825 offenbart die Verwendung von elektrisch
leitenden und elektroaktiv funktionalisierten, konjugierten Polypyrrolpolymeren, die
mit einem ersten biologischen Molekül verbunden werden können. Diese
Polypyrrolpolymere sind elektrisch leitfähig und bilden eine Elektrode.
Das so verbundene erste biologische Molekül kann als Assay zur Bestimmung
und/oder Extraktion eines zweiten biologischen Moleküls verwendet
werden, das in der Lage ist, spezifisch mit dem besagten ersten
biologischen Molekül
wechselzuwirken, wodurch es die Gesamtleitfähigkeit der „Polymerelektrode" ändert. Ein großer Nachteil
dieses Verfahrens ist, dass die Veränderung des elektrochemischen
Verhaltens im Vergleich zu einem Referenzpolymer so groß sein muss, dass
die Gesamtempfindlichkeit eines derartigen Biochips verringert wird.
Die Empfindlichkeit von diesen Biochips ist auf die Größenordnung
von > 1011 Moleküle/ml beschränkt.
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Die
WO 02/20838 offenbart ein Verfahren und System zur Bestimmung von
Nukleinsäuresequenzen
in Proben, die eine Mischung von Nukleinsäuren enthalten. Auf einer festen
Oberfläche
ist eine Sonde befestigt, umfassend ein Oligonukleotid, das komplementär zu einem
Segment der Zielnukleinsäure
ist, und eine Probe, die nachfolgend mit der Oberfläche in Kontakt
gebracht wird, an die das Oligonukleotid gebunden ist, wodurch es
der Sonde ermöglicht
wird, an die Zielnukleinsäure
zu binden; gefolgt von einer Inkubation der gebundenen Zielnukleinsäure mit
vier Nukleotidarten und einem Replikationsbiokatalysator, der eine
vielsträngige
Nukleinsäureanordnung
bildet, wobei mindestens eine der Nukleotidarten durch einen Marker
gebunden ist und der Marker auf der vielsträngigen Nukleinsäureanordnung
detektiert wird, wodurch indirekt die Zielnukleinsäure detektiert
wird. Die Bestimmung findet mittels einer Enzymreaktion mit Substraten
statt, die danach auf der Oberfläche
des festen Trägermaterials
ausfallen. Das Ausfällen
verringert die elektrische Leitfähigkeit
der Oberfläche,
die als eine Elektrode wirkt.
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Die
WO 01/11080 offenbart einen Biosensor auf einer bedruckten Leiterplatte,
mit Sondenbiomolekülen,
die an eine Arbeitselektrode gebunden sind. Die Sondenbiomoleküle sind
in der Lage, Zielbiomoleküle
in Proben zu bestimmen, wenn ein elektrisches Potential zwischen
der Arbeitselektrode und der Referenzelektrode angelegt wird. Jedoch
hat dieses System im Vergleich zu einem „klassischen" System mit drei
Elektroden (Referenz-, Arbeits- und Hilfselektrode)
nur zwei Elektroden (eine Referenz- und eine Arbeitselektrode),
und ist deshalb weniger zuverlässig.
Desweiteren erfordert dieser Aufbau ein komplexes Verbindungssystem,
wenn mehrere Paare von Elektroden vorhanden sind, da jede Arbeitselektrode
mit einer Referenzelektrode verbunden ist.
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Ein
Problem, das oft in der elektrochemischen Sensorik auftaucht, besteht
darin, dass Metall-/ Metallionenelektroden recht unpraktisch bei
der Verwendung in elektrochemischen Zellen oder in Lösungen sind.
Deshalb wurden sogenannte „Quasi-Referenz-Elektroden" eingesetzt. Dies
sind Pt- oder Ag- Drähte,
die direkt in die Testlösung
eintauchen und mäßig stabile
und nicht sehr reproduzierbare Potentiale haben (P.J. Peerce et
al, J. Electroanaly. Chem 108, 1980, pp 121–125). Jedoch zeigten elektrisch
aufgebrachte Polyvinylferrocen-Filme ein konstantes und reproduzierbares
Potential.
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Die
der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand deshalb
in der Bereitstellung eines Biosensors für eine stabile und zuverlässige elektrochemische Bestimmung
von biologischen Zielmolekülen
in Lösung,
der einfach anzuwenden, reproduzierbar und kosteneffektiv ist.
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Diese
Aufgabe wurde durch einen Biosensor gelöst, der eine Hilfselektrode,
eine Referenzelektrode und eine Arbeitselektrode umfasst, wobei
die Gesamtanordnung, bestehend aus der Hilfselektrode, der Referenzelektrode
und der Arbeitselektrode eine C2- oder CS-symmetrische
Anordnung bildet. Die Befolgung der spezifischen C2-
oder CS Symmetrie der lokalen Anordnung
der Arbeitselektrode in Bezug auf die Referenz- und Hilfselektrode
im Falle mehrerer Arbeitselektroden ist äußerst wichtig. Dabei werden identische
Ströme
und Potentiale von einer Vielzahl an Arbeitselektroden erhalten.
Folglich ermöglicht diese
Symmetrie unter einem Gesichtspunkt die Herstellung einer Vielzahl
von identischen und reproduzierbaren Arbeitselektroden und unter
einem anderen Gesichtspunkt die Durchführung von simultanen elektrochemischen
Messungen, die in zuverlässiger Weise
für jede
Arbeitselektrode vergleichbar sind. Es ist besonders bevorzugt,
alle drei oben genannten Elektroden in einer kreisförmigen KonAbbildungation anzuordnen,
um – wie
nachfolgend erklärt – die Oberfläche(n) von
allen drei Elektroden durch ein einziges Tröpfchen eines vorher bestimmten
Volumens einer Lösung
zu bedecken, welche die zu analysierenden Moleküle umfasst. Üblicherweise
hat das Tröpfchen ein
Volumen von 20–100
Mikrolitern, bevorzugterweise von 30–70 Mikrolitern und am meisten
bevorzugt von 40–60
Mikrolitern. In den meisten Fällen
wird ein Tröpfchen
verwendet, da ein Volumen von 50 Mikrolitern besitzt.
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Es
ist am meisten bevorzugt, dass der Biosensor eine Vielzahl an Arbeitselektroden
umfasst. Dies ermöglicht
die gleichzeitige Bestimmung einer Vielzahl an unterschiedlichen
Zielbiomolekülen,
da jede einzelne Arbeitselektrode angepasst werden kann, um unterschiedliche
Zielbiomoleküle
zu bestimmen.
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Bevorzugterweise
ist die Zusammenstellung, bestehend aus der Hilfselektrode, der
Referenzelektrode und der Arbeitselektrode auf der Oberfläche der bedruckten
Leiterplatte angeordnet. Dies ermöglicht eine einfache Herstellung
des Biosensors und die Verwendung des Biosensors in standardisierten
Vorrichtungen und Assays.
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Es
ist bevorzugt, dass das Verhältnis
der Oberfläche
der Hilfselektrode zu der Oberfläche
oder der Summe der Oberflächen
der Arbeitselektrode(n) des Biosensors im Bereich von 1 bis 10,
aufweist, bevorzugter im Bereich von 2 bis 6, weiter bevorzugt von
3 bis 5. Die Bedingungen, die für
die Oberfläche und
die Größe der Hilfselektrode
gewählt
werden, ermöglichen
die maximale Optimierung des Transfers von Elektronen, der bei der
Arbeitselektrode stattfindet. Es wurde beobachtet, dass überhaupt
keine Beschränkung
des Elektronentransfers auftritt, wenn eine Hilfselektrode verwendet
wird, deren Oberfläche größer ist
als die Oberfläche
der Arbeitselektrode.
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Vorteilhafterweise
haben die Referenzelektrode und die Arbeitselektrode(n) die Form
eines Kreises. Diese „Kreisform" der Arbeitselektrode,
sowie der Hilfselektrode, bietet eine Möglichkeit zur Eliminierung
negativer Nebeneffekte aufgrund gleicher Potentiale der elektrischen
Stromflusslinien. Ebenso ist eine Kreisform leichter herzustellen
als beispielsweise eine rechtwinklige oder eine andere gewinkelte Form.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Biosensors
liegt die Oberfläche der
Referenzelektrode in einem Bereich von 0,3 bis 0,8 mm2,
weiter bevorzugt von 5 und 0,6 mm2. Die Oberfläche der
Referenzelektrode spielt eine sehr wichtige Rolle beim Erzielen
von exakten Messungen. Die Oberfläche sollte so klein wie möglich sein, um
die Störungen
zu begrenzen, die die Arbeitselektrode auf die Linien des elektrischen
Stroms ausüben kann.
Diese Störungen
kommen dadurch zustande, dass die Referenzelektrode üblicherweise
zwischen der Arbeitselektrode(n) und der Hilfselektrode angeordnet
ist, so dass die Referenzelektrode bestimmte Stromflusslinien beeinflussen
kann, wobei sie diese inhomogen macht. Wie oben angegeben, werden diese
Störungen
durch das Beobachten der Oberflächenwerte
minimiert.
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Es
ist weiter bevorzugt, dass die Referenzelektrode die Form eines
Kreises hat, wobei sich die Hilfselektrode in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
in dem Zentrum dieses Kreises befindet. Der Kreis kann ein geschlossener
oder ein „offener
Kreis" sein. In
diesem Zusammenhang bezieht sich der Ausdruck offener Kreis auf
eine grundsätzlich
kreisförmige
Anordnung, bestehend aus getrennten geometrischen Elementen wie
Linien, Punkten, Dreiecken usw. Ein offener Kreis besteht in einem Extremfall
aus einer Linie mit einer Öffnung
und in einem anderen Extremfall aus einer Vielzahl identischer oder
unterschiedlicher geometrischer Elemente, mit einer Vielzahl an Öffnungen,
die die Elemente voneinander trennen. Alle Variationen zwischen
diesen Extremfällen,
unter Einfluss dieser Extremfälle, können für den Zweck
der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist eine Vielzahl an kreisförmigen
Arbeitselektroden in einer kreisförmigen Art um die Referenzelektrode
angeordnet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die kreisförmige
Referenzelektrode bei 2/3 oder mehr des Abstands zwischen dem Zentralpunkt
der Hilfselektrode und einer Kreislinie, die die zentralen Punkte der
Arbeitselektroden verbindet, angeordnet. Der Grund für die Wahl
des Abstandes für
die Positionierung der Referenzelektrode besteht darin, dass die Referenzelektrode
so nahe wie möglich
an den Arbeitselektroden plaziert werden sollte, um die Ohmschen
Verluste zwischen diesen Elektroden zu minimieren und zuverlässigere
Messungen zu ermöglichen.
Wenn der Abstand weniger als 2/3 beträgt, nehmen die Ohmschen Verluste
beträchtlich
zu, wobei Störungen
hervorgerufen werden.
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Bevorzugterweise
umfasst die Referenzelektrode eine Vielzahl von kreisförmigen Elementen
umfasst, die am meisten bevorzugt untereinander verbunden sind.
Die kreisförmigen
Elemente sind entweder offene oder geschlossene Kreise oder geometrische
Elemente wie Punkte, usw., die in der Form eines Kreises angeordnet
sind.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die Arbeitselektroden im Zentrum der kreisförmigen Elemente angeordnet.
Es ist bevorzugt, dass die Oberfläche der Referenzelektroden (d.h.
der kreisförmigen
Elemente) in einem Bereich von 0,2 bis 0,5 mm2 liegt,
weiter bevorzugt von 0,3 bis 0,4 mm2. Diese
kreisförmigen
Elemente, beispielsweise in der Form einer „Krone" (falls sie aus untereinander verbundenen,
offenen Kreisen bestehen), sind jeweils eine individuelle Elektrode,
die als einzelne Referenzelektrode arbeitet. Alle diese kreisförmigen Elemente
haben bevorzugterweise die gleichen Abmessungen, um identische Messungen
zu ermöglichen.
Desweiteren müssen
sie eine kleine Oberfläche
aufweisen, um die elektrochemischen Messungen noch zuverlässiger zu
machen (Abnahme der Effekte der Ohmschen Verluste).
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Arbeitselektrode molekulare Elektroden. Noch bevorzugter
ist die Oberfläche
(zum Teil oder gänzlich)
der Referenzelektrode mit molekuraren Elektroden bedeckt. Dies ermöglicht ein
stabiles und reproduzierbares Potential und vermeidet somit die
Probleme die mit einer metallischen Quasi-Referenzelektrode einhergehen.
Es ist weiter bevorzugt, dass die molekularen Elektroden ein Redoxpaar
umfassen.
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Es
ist bevorzugt, dass die molekularen Elektroden elektrisch leitfähige Polymerketten
und in einer noch bevorzugteren Ausführungsform ein Sondenbiomolekül umfassen.
Es ist sogar weiter bevorzugt, dass die Polymerketten separate,
einzelne Polymerketten sind, wobei die Vielzahl diese Polymerketten
derart beschrieben werden kann, dass sie eine „Bürste" bilden. Die Sondenbiomoleküle sind
ausgewählt
aus der Gruppe, die aus Nukleinsäuren,
Peptide, Proteine, Antikörper,
Antigene, Enzyme, Rezeptoren, Zucker und Derivate davon besteht.
Um stabile Potentiale zu erhalten, ist es besonders bevorzugt, dass
die molekularen Elektroden ein Redoxpaar umfassen.
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Der
erfindungsgemäße Biosensor
wird vorteilhafterweise in einer Vorrichtung und/oder in einem System
zur Bestimmung von Biomolekülen
verwendet, beispielsweise in der medizinischen Wissenschaft zur
Bestimmung von Pathogenen oder für
die Analyse von Proteinen, Peptiden und Nukleinsäuresequenzen, Metallionen und
organischen Molekülen. Metallionen
können
beispielsweise über
chelatisierende Sondeneinheiten, die an die Polymerketten angebracht
sind, gebunden werden. Organische Moleküle können über übliche Konkurrenzassays mit
beispielsweise Antikörpern
usw., die an Polymerketten gebunden sind, detektiert werden. Metallionen
können
selektiv durch Wechselwirkung mit Chelaten von definierter Größe und Form,
an der Arbeitselektrode, detektiert werden. Die Chelate sind bevorzugterweise
kovalent an leitfähige
Polymere gebunden. Kleine organische Moleküle sind durch Wechselwirkung
mit spezifischen Liganden detektierbar, entweder mit einem Antikörper, einem
Rezeptor oder einem Haptamer. Diese Wechselwirkung wird direkt oder über ein kompetitives
Molekül
beobachtet, das an Moleküle wie
Proteine oder an Partikel gebunden ist.
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Definitionen
und Abkürzungen
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Im
Folgenden werden die Bezeichnungen und Definitionen, wie sie vorliegend
verwendet werden, zur weiteren Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung erklärt.
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Der
Ausdruck „bestimmen" oder „Bestimmung", so wie hier verwendet,
bezeichnet eine qualitative und quantitative Bestimmung und Identifikation von
Zielmolekülen
in der Probe.
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Die
Bezeichnung „Biomolekül" bezieht sich auf
jedes in der Natur existierende oder künstlich, gemäß einer
in der Natur existierenden Matrix, erzeugte Molekül und umfasst
beispielsweise Antikörper,
Proteine, Peptide, Nukleinsäuresequenzen,
d.h. Polynukleotide oder Oligonukleotide, umfassend mindestens zwei
Desoxyribonukleotide oder Ribonukleotide, optional umfassend mindestens
ein modifiziertes Nukeotid, beispielsweise ein Nukleotid mit einer
modifizierten Base, umfassend. Es ist versteht sich, dass sich die
Ausdrücke
Poly- oder Nukleotide insbesondere auf jede An von natürlich existierender
oder chemisch synthetisierter oder modifizierter DNA (cDNA umfassend),
RNA (cRNA, mRNA umfassend), PLA, LNA und Chimären davon beziehen. Weiterhin
auf Gene, nukleotide Polymorphismen, Antisense-Sequenzen, Ribozyme,
exprimierte Sequenzmarkierungen, einen Vektor, ein Plasmid.
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Die
Ausdruck „Peptid", wie er hier verwendet wird,
bezieht sich insbesondere auf jedes Peptid aus mindestens zwei Aminosäuren, insbesondere
ein Protein, ein Proteinfragment oder Oligopeptid, das extrahiert,
getrennt oder in wesentlichen isoliert oder synthetisiert wurde,
insbesondere solche, die mittels chemischer Synthese oder mittels
Expression in einem rekombinanten Organismus erhalten wurden.
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Der
Ausdruck „Träger" bezeichnet jeden
festen, dreidimensionalen Körper,
der nicht chemisch oder physikalisch mit einer Probe wechselwirkt.
Der Träger
kann elektrisch leitfähig
oder nicht leitfähig sein.
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Der
Ausdruck „wechselwirken", wie er hier verwendet
wird, bedeutet jede Wechselwirkung zwischen molekularen Einheiten
umfassend, die Bildung einer chemischen Bindung (kovalent oder ionisch), van-der-Waals-Wechselwirkungen,
Wasserstoffbrückenbindungen,
Adorptionsphänomene
und ähnliches.
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Der
Ausdruck „Komplex" bezeichnet eine Einheit,
die durch mindestens zwei unterschiedliche molekulare Einheiten
gebildet ist, die wie oben spezifiziert untereinander wechselwirken.
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Ein
erfindungsgemäßer Komplex
wird durch Wechselwirkungen, wie sie oben spezifiziert sind, zusammengehalten.
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Im
Folgenden wird die Erfindung, unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
und der technischen Beschreibung detailliert, erläutert. Es
versteht sich, dass die folgenden Beispiele rein illustrativ sind
und keine Einschränkung
des Umfangs der Erfindung bedeuten.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Biosensor,
wobei 1a eine horizontale
Projektion und 1b eine
vergrößerte Ansicht
der Elektrodenanordnung ist.
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2 zeigt einen weiteren erfindungsgemäßen Biosensor,
wobei 2a eine horizontale Projektion
und 2b eine vergrößerte Ansicht
der Elektrodenanordnung ist.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Biosensors
mit einer konzentrischen Elektrodenanordnung.
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4 zeigt eine lineare Elektrodenanordnung
für einen
erfindungsgemäßen Biosensor.
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5 zeigt eine zylindrische
Elektrodenanordnung für
einen erfindungsgemäßen Biosensor.
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6 zeigt ein Kontrollbeispiel
mit einer Ag/AgCl-Referenzelektrode.
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7 zeigt die Stabilität des elektrochemischen
Ansprechverhaltens einer Polypyrrol/Ferrocen-Referenzelektrode.
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8a zeigt das Ansprechverhalten
von polymeren Arbeitselektroden mit einer Quasi-Referenzelektrode aus Gold, 8b zeigt das Ansprechverhalten
von polymeren Arbeitselektroden mit einer Polypyrrol/Ferrocen-Referenzelektrode.
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9 zeigt die elektrochemischen
Messungen von Arbeitselektroden, die mittels Impedanzspektroskopie
gemessen wurden, die mit elektrisch leitfähigen Polymerketten bedeckt
sind.
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10 zeigt zwei elektrochemische
Messungen, vor und nach einer Hybridisierungsreaktion, gemessen
mittels Impedanzspektroskopie.
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11 zeigt die Entwicklung
des voltamperometrischen Ansprechverhaltens des Redoxpaars Fe/Fe+ während
der Bestimmungszeit der Hybridisierung.
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In 1 besteht der erfindungsgemäße Biosensor 100 aus
einem T-förmigen
festen Träger 101,
aus Fiberglas (Poly(meth)acrylat) oder einem anderen geeigneten,
bevorzugt chemisch inerten Material. Der Träger ist mit einem isolierende
Lack (einem schwarzen, hydrophoben, photosensitiven Epoxidharz) überzogen.
Am Boden des Substrats 101 sind 10 elektrische Verbindungsvorrichtungen 102 lokalisiert,
bevorzugterweise aus Gold gefertigt. 8 kreisförmige Spots 105', aus Gold gemacht
(Durchmesser 0,3 mm) mit einer nutzbaren Oberfläche 105 von 0,03 mm2 sind in der Form eines Kreises angeordnet,
der einen Durchmesser von 2,35 mm hat. Der Lack bedeckt die Spots 105' partiell bis
dahin, wo die nutzbare Oberfläche 105 beginnt,
d.h. die nutzbare Oberfläche
ist nicht mit dem Lack überzogen.
Es versteht sich, dass die Oberfläche der Spots 105 und 105' so wie in dem
vorliegenden Beispiel gleich sein kann, aber sie können auch
variieren. Diese Spots 105' werden
als Arbeitselektroden verwendet und sind jeweils unabhängig voneinander über dünne, aufgedruckte
Metalldrähte
mit den Verbindungsvorrichtungen 102 verbunden. An den
Spots sind molekulare Elektroden angebracht, gefertigt beispielsweise
aus einem elektrisch leitfähigen
Polymer, wie Polypyrrol, Polythiophen usw., wobei die molekularen Einheiten über ein
Heteroatom oder über
ihre 3 Position oder einer Mischung aus beidem verbunden sind. Die
molekularen Elektroden können
desweiteren ein Redoxpaar wie beispielsweise Ferrocen und ein Sondenmolekül, wie beispielsweise
eine Polynukleotidsequenz, einen Chelatliganden, ein Antigen usw.
umfassen. Die Anzahl der Spots 105' kann jede gerade oder ungerade
Zahl sein, aber im allgemeinen ist eine gerade Anzahl bevorzugt,
um eine perfekte Symmetrie der Elektrodenanordnung zu erhalten.
Ein zentraler Spot 106',
mit einer nutzbaren Oberfläche 106 mit
0,28 mm2, ist in dem Zentrum des Kreises
lokalisiert, der durch die Spots 105' gebildet wird. Die Oberfläche 106 ist
größer als
die Summe der Oberflächen 105 der
Spots 105'.
Der zentrale Spot 106' ist
die Hilfselektrode und ist ebenfalls über eine Verbindung 103 an
eine der Verbindungsvorrichtungen 102 verbunden. Die Referenzelektrode
hat die Form einer „Krone". Die Krone wird
durch eine Vielzahl an untereinander verbundenen, kleineren, offenen
Kreisen 104' gebildet,
mit der nutzbaren Oberfläche 104,
wobei eine Elektrode mit einer einzigen Oberfläche gebildet wird und die auch über eine Verbindung 103 an
eine der Verbindungsvorrichtungen 105 angeschlossen ist.
Jeder Spot 105' ist
in dem Zentrum eines dieser kleineren, offenen Kreise 104' angeordnet.
Diese „Krone" 104' befindet sich
bei ca. 2/3 des Abstands zwischen dem Zentrum von Spot 106' und dem Kreis,
der durch die Arbeitselektroden 105 gebildet wird. Die
lokale Elektrodensymmetrie ist insgesamt C2 oder
noch spezifischer C2v. Eine Referenzelektrode,
beispielsweise eine metallische Ag/AgCl- oder, bevorzugterweise
eine molekulare Elektrode, noch bevorzugter eine molekulare Elektrode,
die ein Redoxpaar umfasst, ist auf der „Krone" 104' aufgebracht. Die molekulare Elektrode umfasst
ein elektrisch leitfähiges
Polymer, wie Polypyrrol, Polythiophen usw., wobei die molekularen Einheiten über das
Heteroatom oder über
ihre 3 Position oder eine Mischung aus beidem aneinander gebunden
sind.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Biosensors.
Die Art des Substrats und der Elektroden und das Ausmaß an Bedeckung
des Biosensors 200 mit einem Lack ist genauso, wie in 1 erläutert. Der Unterschied hinsichtlich 1 besteht in der Anordnung
der Zusammenstellung der Elektroden 204, 205 und 206. Die
lokale Elektrodensymmetrie ist insgesamt ebenfalls eine C2 oder noch spezifischer eine C2v,
Symmetrie. Die Elektroden sind alle über Drähte 203 an die Verbindungsvorrichtung 202 angeschlossen.
Die Arbeitselektrode umfasst eine symmetrische Zahl an Spots 205', bevorzugterweise
aus Gold gefertigt. In 2 sind
8 kreisförmige
Spots 205',
aus Gold gefertigt, mit einer nutzbaren Oberfläche 205 von 0,03 mm2 in der Form eines Kreises angeordnet, der
einen Durchmesser von 2,35 mm besitzt. Es versteht sich, dass die
Oberfläche
der Spots 205 und 205' die gleiche sein kann wie in dem
vorliegenden Beispiel, diese aber auch abweichen können. Diese
Spots 205' werden
als die Arbeitselektroden verwendet und sind jeweils unabhängig über dünne, aufgedruckte
Metalldrähte
an die Verbindungsvorrichtungen 202 angeschlossen. Die
an die Spots 205' angebrachten Spots
sind molekulare Elektroden, beispielsweise aus einem elektrisch
leitfähigen
Polymer wie Polypyrrol, Polythiophen usw, gefertigt, wobei die molekularen
Einheiten über
das Heteroatom oder über
ihre 3 Position oder eine Mischung aus beidem verbunden sind. Die
molekularen Elektroden können
desweiteren ein Redoxpaar wie beispielsweise Ferrocen und ein Sondenbiomolekül, wie beispielsweise
eine Polynukleotidsequenz usw, umfassen. Die Anzahl an Spots 205' kann jede gerade
oder ungerade Zahl sein, aber im allgemeinen ist eine gerade Anzahl
bevorzugt, um eine perfekte Symmetrie der Elektrodenanordnung zu
erhalten. Ein zentraler Spot 206' (Durchmesser 0,7 mm) mit einer
nutzbaren Oberfläche 206 (Durchmesser
0,6 mm) von 0,28 mm2 ist im Zentrum des
Kreises angeordnet, der durch die Spots 205' gebildet wird. Dieser zentrale
Spot dient als Hilfselektrode. Eine Referenzelektrode, beispielsweise
eine metallische Ag/ AgCl- oder, bevorzugt eine molekulare Elektrode,
ein Redoxpaar wie Ferrocen umfassend, wurde auf dem offenen Kreis 204 aufgebracht.
Die molekulare Elektrode umfasst ein elektrisch leitfähiges Polymer,
d.h. einzelne Polymerketten wie Polypyrrol, Polythiophen usw, wobei
die molekularen Einheiten über
das Heteroatom oder über
ihre 3 Position oder eine Mischung aus beidem verbunden sind. In
einer weniger bevorzugten Ausführungsform
kann auch ein Polymerfilm verwendet werden. Bei ungefähr 2/3 des
Abstands zwischen dem Zentrum des Spots 206' und dem Kreis, der durch die Arbeitselektroden 205 gebildet
wird, ist dieser offene Kreis 204 (Außendurchmesser 1,8 mm) mit
einer nutzbaren Oberfläche 204' (Durchmesser 1,4
mm) lokalisiert. Dieser Kreis 204 ist auch aus Gold gefertigt.
Dieser offene Kreis 204 dient als Referenzelektrode.
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3 zeigt noch eine weitere
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Biosensors 300. 3a zeigt einen Biosensor 300,
wobei 3b eine detaillierte
Ansicht der Elektrodenanordnung zeigt. Der Biosensor 300 ist
eine bedruckte Leiterplatte, auf ein geeignetes Substrat 301 gedruckt
ist, wie es beispielsweise in den vorangegangenen Abbildungen erläutert ist.
Achtzehn Spots 303 aus Gold gefertigt, mit einer nutzbaren
Oberfläche
von 0,03 mm2, sind in der Form eines Kreises
mit einem Durchmesser von 3,7 mm angeordnet. Diese Spots 303 sind
die Arbeitselektroden und sind jeweils unabhängig über achtzehn Metalldrähte, auf
die Rückseite und/oder
auf die Vorderseite des Substrats 301 aufgedruckt, und
nicht in 3 gezeigt,
an die Verbindungsvorrichtungen 302 angeschlossen. Die
lokale Elektrodensymmetrie ist insgesamt eine C2 Symmetrie.
Zum besseren Verständnis,
sind in 3a die Verbindungsdrähte 306 nur
schematisch gezeigt und die Verbindungsdrähte 307, 308, 309 schematisch
in 3b. Ein zentraler
Spot 305, der als Hilfselektrode dient, mit einer nutzbaren
Oberfläche
von 1 mm2, ist in dem Zentrum des Kreises
angeordnet, der durch die Spots 303 gebildet wird. Die
Oberfläche des
zentralen Spots 305 ist größer als die Summe der Oberflächen der
Spots 303. Die Referenzelektrode 304 ist in dieser
Ausführungsform
in der Form eines Kreises lokalisiert bei 2/3 des Abstands zwischen dem
Zentrum von Spot 305 und einer Kreislinie, die durch die Zentren
der Spots 303 gezogen wird. Der Außendurchmesser der Referenzelektrode
ist 2,84 mm und der innere Durchmesser ist 2,34 mm.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Biosensors 400. 4 zeigt nur die C2(C2v) symmetrische
Anordnung der relevanten Elektroden. Diese Anordnung kann auf jedes
geeignete Substrat aufgedruckt werden. 8 Arbeitselektroden 405,
aus Gold gefertigt, sind symmetrisch in einer Ebene angeordnet.
Es versteht sich, dass auch weniger oder mehr Arbeitselektroden
im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Üblicherweise
wird eine gerade Anzahl an Arbeitselektroden bevorzugt. Die Oberfläche 405 von
diesen Elektroden kann auch variabel sein. Die Hilfselektrode 406 hat
die Form eines Stabes, kann aber auch jede andere geeignete, rechtwinklige
Form haben. Die Referenzelektrode 404 ist als ein offenes Rechteck
ausgebildet, und bei 2/3 des Abstands zwischen der zentralen Linie
durch die Hilfselektrode 406 und einer Linie durch die
Zentren von jeder Hälfte
der Arbeitselektroden 405 (mit einer Oberfläche von
0,03 mm2), angeordnet. Das Material der
Referenzelektrode ist das Gleiche, wie vorstehend erläutert. Auf
den Arbeitselektroden 405 sind Sondenbiomoleküle, elektrisch
leitfähige
Polymere und falls notwendig ein Redoxpaar, aufgebracht.
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5 zeigt noch eine weitere
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Biosensors.
Er umfasst im Wesentlichen drei Zylinder. Eine Vielzahl an Arbeitselektroden 505 ist
auf einem ersten Zylinder 507 angeordnet (Durchmesser 7
mm, aus Fiberglass oder einem anderen geeigneten Material gemacht). Die
Abmessungen und das Material von diesen Arbeitselektroden ist das
Gleiche, wie im Vorangegangenen erläutert. Ein Netz aus Gold eines
zweiten Zylinder 504 ist in dem ersten Zylinder 506 angeordnet, (Durchmesser
5 mm). Es versteht sich, dass ebenfalls jedes andere geeignete Material,
anstelle von Gold, verwendet werden kann. Der Zylinder 504 ist die
Referenzelektrode und ist bevorzugterweise aus einem Netz aus Gold,
mit einem Redoxpolymer, gemacht. Ein dritter Zylinder 506,
der die Hilfselektrode darstellt, ist innerhalb dieses Zylinders 504 angeordnet.
Die lokale Symmetrie ist insgesamt CS. Es
versteht sich hier ebenfalls von selbst, dass jedes andere geeignete
Material anstelle von Gold verwendet werden kann.
-
Im
Nachfolgenden wird die Herstellung und Modifizierung der Elektroden
im Detail beschrieben:
-
Abkürzungen
-
- ECS:
- gesättigte Kalomelelektrode
(Referenzelektrode)
- CP:
- Oligonukleotid zur
Positivkontrolle mit der folgenden Sequenz: 5' TTT TTT TTT TGC CTT GAC GAT ACA GCT
A 3'
- CP-Biotin (CP-Bio):
- Komplementäres, biotinyliertes
Oligonukleotid von CP mit der folgenden Sequenz: 5' Biotin – T AGC
TGT ATC GTC AAG GCA 3'
- M5:
- Oligonukleotid zur
Negativkontrolle mit der folgenden Sequenz: 5' TTT TTT TTT TTT GGA GCT GCT GGC G 3'
- M5-Biotin (M5-Bio):
- Komplementäres, biotinyliertes
Oligonukleotid von M5 mit der folgenden Sequenz: 5' Biotin – C GCC
AGC AGC TCC AAA 3'
- ODN:
- Oligonukleotid
- TH1X:
- TH1X ist eine Pufferlösung bestehend
aus < 13.3 g/l
Na2HPO4, 29,22 g/l
NaCl, 20 g/l PEG 4000, 6,5 % Tween 20, 1 g/l Gelatine, 14 % DNA von
Heringsperma 10 mg/mL ultrabeschallt
- TR:
- TR ist ein Puffer
zum Waschen, bestehend aus: 8 g/l NaCl, 0,2 g/l KCl,0,76 g/l Na2HPO4, 0,19 g/l KH2PO4, 0,5 % Tween
20, 1 mM EDTA.
- PAL:
- Alkalische Phosphatase
- BM purple AP Substrat:
- Chromogenes Substrat für die Alkalische
Phosphatase, (Roche Applied Substrate)
- CV:
- Cyclische Voltammetrie
- Fc
- Ferrocen
-
Der
Ausdruck „Gegenelektrode" ist ein Synonym
für „Hilfselektrode".
-
1. Erzeugung der Ag/AgCl-Referenzelektrode
-
Ein
erfindungsgemäßer elektrochemischer Aufbau
umfasst drei Elektroden, wobei eine Referenzelektrode die Kontrolle
der Differenzen der angelegten Potentiale zwischen der Arbeitselektrode
und der Hilfselektrode ermöglicht.
Die in der Zelle ablaufende Gesamtreaktion ist die Summe aus zwei
unabhängigen
elektrochemischen Reaktionen, wovon eine an der Arbeitselektrode
stattfindet und die andere an der Referenzelektrode, die konstant
ein stabiles Potential besitzt. Die Referenzelektrode, die, im Stand
der Technik weit verbreitet, auf einem festen Träger verwendet wird, ist üblicherweise
eine Metall-Ionen Ag/AgCl-Elektrode, da sie für eine Vielzahl an metallischen
Oberflächen
verwendet werden kann.
-
Die
nachfolgenden Beispiele zeigen das Aufbringen einer Ag/AgCl-Referenzelektrode
auf einem erfindungsgemäßen Biochip,
wie es beispielsweise in den 1 und 2 beschrieben ist. Der Träger der Referenzelektrode
ist die Goldkrone 104, wie in 1 gezeigt ist, oder der offene Kreis 204 in 2 (im Folgenden auch als „Referenzträger" bezeichnet). Es
wird eine Lösung
von mit Succinimid komplexierten Silber (bei einem pH von ca. 8)
verwendet. Die Lösung
besteht aus 20 g/l Silbermetall und 30 g/l eines Komplexierungsmittels.
Das Aufbringen der Referenzelektrode wird in zwei Schritten durchgeführt: Der
erste Schritt umfasst das Ausfällen von
Silber, der zweite Schritt die Chlorierung des metallischen Silberniederschlags.
-
In
dem ersten Schritt wird ein erfindungsgemäßer Biochip in einer elektrochemische
Zelle platziert, die eine Platinscheibe mit einem Durchmesser von
vier Millimetern umfasst und mit einer Referenzelektrode aus gesättigtem
Kalomel (ECS) ausgestattet ist. Die elektrochemische Zelle enthält das komplexierte
Silber. Der verwendete elektrochemische Aufbau erlaubt es, nur die
ausgewählte
Referenzelektrode auf dem Biochip anzusteuern. Ein Potential von –0,3 V/
ECS wird für
30 Sekunden an diese Referenzelektrode angelegt. Ein hellgrauer
Silberniederschlag bildet sich auf dem Referenzträger. Der
Biochip wird anschließend
mit entionisiertem Wasser abgespült.
In einem zweiten Schritt wird der erfindungsgemäße Biochip in ein chlorierendes
Bad gegeben, das 1 M KCl und Salzsäure bei einem pH von 2,2 enthält. Ein
Potential von +0,1 V/ ECS wird für zehn
Sekunden an die Zielelektrode angelegt. Der Silberniederschlag wird
schwarz, was die Bildung von Silberchlorid anzeigt. Nach der Chlorierung
wird der Niederschlag mit H2SO4 (10–20 %) für 20 Sekunden
gewaschen, um organische Lösemittel
zu entfernen.
-
6 zeigt ein Kontrollbeispiel
der so erhaltenen Ag/AgCl-Referenzelektrode. Ein Tröpfchen von
30–50
Mikrolitern einer wässrigen
Lösung
enthaltend von 20 mM und 0,1 M, dem Redoxpaar FeII/FeIII an NaCl, wurde auf den Biochip aufgebracht wobei
alle Arbeitselektroden, die Hilfselektroden und die integrierte
Ag/ AgCl-Referenzelektrode davon bedeckt wurden. Das Ansprechverhalten
des Redoxpaars FeII/FeIII zeigt
einen Oxidationspeak bei +0,24 V mit Referenz zu der Referenzelektrode
aus gesättigtem
Kalomel (ECS) (a) und bei +0,27 V mit Referenz zu der integrierten
Ag/ AgCl- Referenzelektrode (b). Unter den angewendeten Bedingungen
ist die theoretische Potentialdifferenz zwischen der externen Referenzelektrode
ECS und der internen Ag/ AgCl- Referenzelektrode ungefähr +38 mV.
-
Die
beobachtete Potentialdifferenz zwischen den zwei Referenzelektroden
ist üblicherweise
im Bereich von +30 mV, was in Übereinstimmung
mit den theoretischen Berechnungen ist. Diese Referenz zeigt über einen
Zeitraum von einem Monat eine gute Stabilität des Potentials. Die integrierte
Ag/AgCl- Referenzelektrode, die, wie vorstehend erläutert, aufgebracht
wird, ist deshalb eine sehr stabile und zuverlässige Referenz.
-
2. Aufbringen der polymeren
elektroaktiven Polypyrrol-Ferrocen-Referenz und Vergleich mit einer
Quasi-Referenz aus Gold
-
Das
Aufbringen einer integrierten Ag/ AgCl- Referenzelektrode wurde
modifiziert, um ein leichteres und noch praktischeres Aufbringen
der Referenzelektrode zu erreichen.
-
Es
wurde gefunden, dass das gut bekannte Redoxpaar Ferrocen/Ferrocenium
(Fc/Fc+) ein gutes Referenzsystem mit einem
Redoxverhalten darstellt, das reversibel und stabil ist. Die Immobilisation
dieses Paares auf dem Referenzträger
wird durch Mittel erreicht, die dem Fachmann im Wesentlichen wohl bekannt
sind (kovalente Bindung, Adsorption, Insertion in ein Polymer).
Als Ausgangsmaterial wurde ein Pyrrol-Ferrocen-Monomer für die Bildung
von polymeren Ketten in der Form einer „Bürste" verwendet, in dem ein Ferrocenmotiv
nach bekannten und klassischen Methoden in die Elektroden integriert
ist. Deshalb enthält
die partiell oxidierte Polymerbürste gleichzeitig
Ferrocenspezies (Fc) und Ferroceniumspezies (Fc+)
und besitzt ein stabiles und reproduzierbares thermodynamisches
Potential und kann deshalb auch vorteilhaft als Referenzelektrode
eingesetzt werden.
-
Wie
vorstehend erklärt,
wird die Polypyrrol-Ferrocen-Referenz aus einer Lösung auf
den erfindungsgemäßen Biochip
aufgebracht. Die Lösung enthält 0,08
M Pyrrol-Ferrocen, in 3 Position funktionalisiert, 0,02 M Pyrrol,
alkoholfunktionalisiert in 3 Position und 0,1 M LiClO4.
Ein Tröpfchen
von 30 bis 50 Mikrolitern dieser Lösung wird auf den Biochip aufgebracht.
Das Aufbringen der Referenz wird in einem Schritt einer Elektrosynthese,
durch das Anlegen eines Potentials von +0,8 Volt über einen
Zeitraum von ca. 20 Sekunden an die Elektrode (Ladung der Elektrosynthese:
60 mC·cm–2)
durchgeführt.
Der Biochip wird mit einer Mischung aus Wasser und einem organischen
Lösemittel
und anschließend
mit entionisiertem Wasser gespült.
-
7 zeigt die Stabilität des elektrochemischen
Ansprechverhaltens dieser Pyrrol-Ferrocen-Referenz
in Wasser, 0,1 M LiClO4 bei t=0 (c) und t=4
Tage (d). Der zu der Oxidation von Fe nach Fe+ zugehörige Peak
zeigte ein Potential von +0,22 Volt und der Peak für die Reduktion
von Fe+ nach Fe ein Potential von +0,05
Volt. Diese Potentiale variieren über einen ausgedehnten Zeitraum
nur in einem kleinen Bereich. Daher wird dieses System ebenfalls
als gute Referenzelektrode für
den erfindungsgemäßen Biochip
betrachtet.
-
Weitere
Ausführungsformen
für sogenannte „Quasi-Elektroden", die als Referenzelektroden
verwendet werden können,
sind beispielsweise ein Platindraht oder ein Silberdraht, der direkt
in die zu testende Lösung
eintaucht. Diese zeigen nur ein instabiles Potential, das in den
meisten Fällen
nicht reproduzierbar ist (8).
Dieses Beispiel zeigt deutlich das elektrochemischen Antworten einer
Polypyrrol-Alkohol-Arbeitselektrode im Vergleich zu einer metallischen
Quasi-Referenz-Elektrode einer Referenzelektrode aus Gold und anderer Seits
gegenüber einer
Polypyrrol-Ferrocen-Referenzelektrode. Die Polypyrrolpolymere werden
bei einem Potential von +0,65 Volt auf den Spots für die Arbeitselektroden des
erfindungsgemäßen Biochips,
simultan mittels eines Mehrkanalpotentiostaten (EGG) aus einem Tröpfchen von
50 Mikrolitern einer wässrigen
Lösung enthaltend,
20 mM an Pyrrol-/ OH-Monomer und 0,7 M an LiClO4,
elektrosynthetisiert.
-
8a und 8b zeigen das Ansprechverhalten dieser
polymeren Filme, das simultan in einer Analyselösung aus LiClO4 (0,1
M) mit einer Quasi-Referenz aus Gold (8a) und der Polypyrrol-Ferrocen-Referenz
(8b) erhalten wurde. Das Ansprechverhalten der Arbeitselektroden
gegen die Quasi-Referenz aus Gold unterschied sich immer durch das
Potential und/ oder der Intensität
der Oxidations- und Reduktionspeaks. Im Gegensatz zu den Quasi-Referenz-Metallelektroden
war das Ansprechverhalten der Arbeitselektroden gegen die Referenz
mit Polypyrrol-Fc-Ketten perfekt identisch (gleiche Intensitäten und
gleiche Peakpotentiale).
-
Dieses
Beispiel zeigt die Stabilität
einer aus Polypyrrol-Fc erzeugten Referenzelektrode. Die Verwendung
einer solchen integrierten Referenz auf einem erfindungsgemäßen Biochip
ermöglicht
eine beträchtliche
Verbesserung der Reproduzierbarkeit der molekularen Elektroden für die Messung
von biologischen Phänomenen.
-
Beispiel 1
-
Aufbringen
und Ansprechverhalten von molekularen Polymeren auf einem erfindungsgemäßen Biochip.
-
Copolymerketten,
umfassend eine Mischung von Polypyrrol und stickstofffunktionalisierten
Polypyrrol und DNA Sequenzen (CP = TTT TTT TTT TGC CTT GAC GAT ACA
GCT A), wurden an die 8 metallischen Spots für die Arbeitselektrode angebracht. Die
wässrige
Lösung
für die
Elektrosynthese der Polymerketten (pH=3) enthielt 0,1 M Pyrrol-OH,
5 μM Pyrrol-CP, und 0,7 M LiClO4. Ein Tröpfchen
dieser Lösung
(≅ 50 Mikrolitern)
wird auf den Biochip aufgetragen, die 8 Arbeitselektroden, die Gegenelektrode und
die Referenzelektrode bedeckend. An jeden der Spots wird ein Potential
von +0,8 Volt, gemessen gegen Gold, über unterschiedliche Zeiten
hinweg angelegt. 9 zeigt
das mittels Impedanzspektroskopie gemessene Ansprechverhalten von
zwei Spots mit einer unterschiedlichen Polymerkettenlänge (80
nm und 160 nm). Die elektrischen Eigenschaften dieser zwei Polymere
unterschieden sich beträchtlich.
Je länger
das elektrisch leitfähige
Molekül
oder Polymer ist (gemischtes Polymer, elektronische und ionische Leitung),
desto mehr erniedrigt sich der elektrische Widerstand (der Imaginärteil und
der Realteil der Impedanz nimmt ab). Das Aufbringen von molekularen Elektroden
hat deshalb weiterhin den Vorteil, dass die elektrischen Eigenschaften
des Systems moduliert werden können.
Die elektrische Bestimmung von biologischen Affinitäten auf
dem erfindungsgemäßen Biochip
werden deshalb vorteilhaft durch elektrische Modifikationen und
Redoxmodifikationen der molekularen Anordnung, d.h. der Art und
der Eigenschaft der Polymerketten, verstärkt.
-
Beispiel 2
-
Elektrische
Bestimmung der Hybridisierung durch Impedanzspektroskopie.
-
Dieses
Beispiel zeigt die indirekte elektrische Bestimmung der Hybridisierung
von DNA mittels Impedanzspektroskopie auf einem erfindungsgemäßen Biochip.
Das Prinzip der Bestimmung basiert auf der Bildung eines isolierenden
Niederschlags auf molekularen Elektroden, wo die Hybridisierung
eines komplementären
DNA-Strangs zwischen Ziel- und Sonden-DNA erfolgt. Dieses Prinzip
ist beispielsweise in der unveröffentlichten
Deutschen Patentanmeldung No. 1031135 beschrieben.
-
Die
Synthese der molekularen Elektroden findet in vier Schritten statt:
- 1. Elektrosynthese von Polypyrrol-OH-/Polypyrrol-
DNA-Molekularelektroden,
- 2. Inkubierung in einer Lösung
eines Hybridisierungspuffers, der komplementäre DNA-Zielsequenzen enthält, die durch eine Biotineinheit
funktionalisiert sind,
- 3. Inkubierung in einer Lösung
aus Streptavidin, welches durch die Alkalische Phosphatase funktionalisiert
ist,
- 4. Enzymatische Reaktion des ausfallenden Substrats und Bildung
eines isolierenden Niederschlags.
-
In
diesen Beispielen werden die Abscheidungen aus einer wässrigen,
elektrolytischen Lösung aus
0,7 M LiClO4, bei 0,85 Volt gegen Gold realisiert, bestehend
aus einer Mischung aus 0,1 M Pyrrol-Alkohol, der in 3 Position funktionalisiert
ist (PPy-OH) und Pyrrol in 3 Position funktionalisiert, durch CP- oder
M5-DNA-Sequenzen (5 μM).
In einem ersten Schritt wird ein Tröpfchen (50 Mikroliter) der
CP-Lösung
auf dem Biochip aufgebracht, der die 8 Arbeitselektroden, die Gegenelektrode
und die Referenzelektrode bedeckt. Vier von den acht Spots werden
simultan unter den gleichen Bedingungen angesteuert. Auf diesen
vier Spots werden identische polymere Ketten von PPy-OH/PPy-CP (Qs
= 20 mC·cm–2)
gebildet. Auf den vier verbleibenden Spots werden vier identische
polymere „Bürsten" aus PPy-OH/ PPy-M5 (Qs = 20 mC·cm–2)
gebildet. Ein Tröpfchen
eines Hybridisierungspuffers (≅50
Mikrolitern), enthaltend 1 nM komplementäre CP-Biotin-DNA-Sequenzen
als Zielsequenzen, wird anschließend auf den Biochip aufgetragen.
Der Biochip wird für
30 Minuten bei 37 °C
inkubiert und anschließend
mit einem Waschpuffer abgespült.
Ein Tröpfchen
von 30 Mikrolitern einer Lösung
von 400 ng Streptavidin-Alkalische-Phosphatase wird auf den Biochip
aufgetragen. Nach einer Inkubation von 5 Minuten bei Umgebungstemperatur wird
der Biochip noch einmal mit einem Waschpuffer gespült. Zuletzt
wird ein Tröpfchen
(50 Mikroliter) BM purple AP Substratlösung auf den Biochip gegeben, wobei
alle Spots bedeckt werden.
-
Nach
30 Minuten werden die acht Spots durch Impedanzspektroskopie mit
einem Mehrkanal VMP Potentiostaten (EGG) analysiert. 10 zeigt zwei Messungen,
Schaubild (e), welcher relativ zu dem Ansprechverhalten eines positiven
Spots ist (molekulare Elektrode einer hybridisierten CP-Sequenz)
und Schaubild (f), der mit dem Ansprechverhalten eines Blindspots
oder Negativspots korreliert ist (molekulare Sonde mit einer Sequenz
M5, die nicht hybridisiert ist). Der isolierende Niederschlag, welcher
auf der molekularen CP-Elektrode
gebildet wird, blockiert den Elektronentransfer zwischen der metallischen
Elektrode und der ionischen Lösung, wodurch
die Leitfähigkeit
der gesamten Ansammlung reduziert wird (Zunahme der Impedanz).
-
Beispiel 3
-
Elektrische
Bestimmung der Hybridisierung durch Cyclische Voltammetrie (Ferrocen
System).
-
Das
Bestimmungsprinzip basiert auf der Modifikation des elektrochemischen
Ansprechverhaltens eines elektrochemischen Markers, während der Hybridisierung
von komplementären
DNA-Strängen, wobei
dieser in eine molekulare Elektrode integriert ist, die aus Ferrocen
besteht.
-
Die
Synthese der molekularen Elektroden findet in 3 Schritten statt:
- 1. Elektrosynthese von molekularen Elektroden umfassend
aktivierte Polypyrrol-OH-/ Polypyrrol-Ferrocenester (aktiviertes
Fe-NHP),
- 2. Aufpropfen von aminierten DNA-Sequenzen (Sonden),
- 3. Inkubierung eines Hybridisierungspuffers, enthaltend Ziel-DNAs,
die komplementär
zu den Sonden-DNA sind.
-
In
diesem Beispiel wird die Abscheidung (10 mC·cm–2)
bei +0,8 Volt gegen Gold aus einer organischen Lösung aus Propylencarbonat durchgeführt, enthaltend
0,08 M Pyrrol-Fc-NHP, 0,02 M Pyrrol-OH, und 0,5 M LiClO4.
Die aminierten DNA-Sequenzen werden auf den erfindungsgemäßen Biochip übertragen,
der acht molekulare Elektroden aus PPy-OH/ PPy-NHP umfasst. Die DNA-Sequenzen werden
als S1 bezeichnet (5' TCA
ATC TCG GGA ATC TCA ATG TTA G3')
und durch eine Inkubation des Biochips in einer Übertragungslösung (50%
Phosphatpuffer/ 50 % Acetonitril) von S1 (50 μM) bei Umgebungstemperatur über zwei
Stunden, übertragen.
Der Biochip wurde anschließend
mit einem Phosphatpuffer gespült.
Vor der Analyse wurden die acht Spots des Biochips mit Ethanolamin
neutralisiert (Hydrolyse der aktivierten Estergruppen, welche nach
dem Übertragen übrig bleiben).
Das Ziel war, das elektrochemische Ansprechverhalten der molekularen
Elektrode zu stabilisieren. Nach dem Spülen des Biochips mit einem
Hybridisierungspuffer wurden die acht Spots des Biochips in dem
gleichen Puffer analysiert. Vier Spots des Biochips werden in einem
Hybridisierungspuffer in der Anwesenheit nicht-komplementärer DNA-Sequenzen
(5' ACC TTA TGA
GTC CAA GGA TAA C3'-Biotin)
und die vier anderen Spots in einem Hybridisierungslösung in
der Anwesenheit komplementärer
Sequenzen (5' CCA
ACA TTG AGA TTC CCG AGA T3'-Biotin),
inkubiert. In diesem Beispiel ist die Konzentration der DNA-Ziellösung ungefähr 0,2 μM. 11 zeigt die Entwicklung
des voltamperometrischen Ansprechverhaltens des Fe/ Fe+-Paars während der
Bestimmung. Schaubild g zeigt das Ansprechverhalten des Fe/ Fe+-Paars vor der Inkubierung in einer Lösung, die
DNA-Zielsequenzen enthält.
Graph h zeigt das Ansprechverhalten einer molekularen Fe/ Fe+-Elektrode nach der Inkubierung in einer
Lösung
aus DNA-Zielsequenzen, die nicht komplementär sind. Dieses Ansprechverhalten
variiert nur zu einem kleinen Grad und eine Abnahme der Intensität des Oxidationspeaks
ist im Bereich von 5%, bezogen auf das ursprüngliche Schaubild g. Das Schaubild
zeigt das Ansprechverhalten, das nach der Inkubation in einer Lösung erhalten
wird, die komplementäre
DNA-Zielsequenzen enthält.
In diesem Fall variiert das Ansprechverhalten beträchtlich
und die Intensität
der Oxidationspeaks zeigt eine Abnahme in der Größenordnung von 50%. Diese Variation
ist auf die Modifikation der elektronischen Struktur des Polymers
zurückzuführen, die
deshalb die des Ferrocens beeinflusst. Ebenso ist diese Abnahme
relativ zu der Menge an Zielen, die in der Lösung anwesend sind. Deshalb
bietet das System die Möglichkeit,
Biomoleküle
quantitativ zu bestimmen.