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Die
Erfindung betrifft eine in Segmente teilbare Matratze.
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Ein
grundsätzliches
Problem bei der Benutzung von Matratzen ist, das diese nicht gleichmäßig beansprucht
und ausgenutzt werden, wodurch auch der Verschleiß der Matratzen
ungleichmäßig erfolgt. Die
Hauptbelastung einer Matratze erfolgt im Bereich des Gesäßes und
der Oberschenkel einer auf der Matratze liegenden Person. Dementsprechend
weisen Matratzen in diesen Bereichen nach einiger Zeit deutliche
Gebrauchsspuren auf, wodurch eine schnelle Abnutzung der Matratzen
erfolgt.
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Herkömmliche
Matratzen werden aus diesem Grund während ihrer Nutzungsdauer mehrfach gewendet.
Doch gleich wie die Matratze gedreht oder gewendet wird, die Belastung
durch das Gewicht des menschlichen Körpers im Bereich des Gesäßes und der
Oberschenkel ist nahezu immer an derselben Stelle. Dies ist insbesondere
problematisch, da eine daraus mit der Zeit resultierende Kuhle in
dem Bereich des Gesäßes und
der Oberschenkel zur gesundheitsschädlichen Lagerung der Wirbelsäule führt.
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Die
Folgen sind schmerzhafte Rückenbeschwerden
durch eingeklemmte Nerven, Ischias, Hexenschuß usw. sowie eine sehr hohe
Belastung des Gesundheitswesens durch die damit verbundenen Behandlungskosten.
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Es
ist bekannt, Matratzen in Längsrichtung aus
drei Segmenten zusammenzusetzen. Derart zerlegbare Matratzen sollen
zum einen den Transport der Matratzen erleichtern und zum anderen
einen Austausch der drei Segmente ermöglichen, wodurch eine gleichmäßige Abnutzung
erreichbar ist.
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So
sind Federkernmatratzen bekannt, die aus drei Segmenten zusammengesetzt
sind, so dass diese drei Segmente zusammengesetzt ein Standardmatratzenmaß von beispielsweise
100 cm auf 200 cm ergeben. Es handelt sich hierbei um drei separate
Federkernmatratzen, die wie eine herkömmliche Matratze in einen Bettrahmen
eingesetzt werden. Nachteilig hierbei sind die zwischen den einzelnen
Matratzen verbleibenden Zwischenräume, die den Liegekomfort mindern
und zu Rückenbeschwerden
führen
können.
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Weitere
bekannte mehrteilige Matratzenbauformen dienen der Aufgabe, die
Matratzen mehrfach nutzbar zumachen, beispielsweise in dreifach
zusammengeklappter Form als Polster eines Sofas und in ausgeklappter
Form als Matratze eines Bettes. Dies ist insbesondere bei Kombinationsmöbeln anzutreffen,
die sowohl als Sitzmöbel
als auch als Bettstelle nutzbar sein sollen. Bei diesen Bauformen
geht es aufgrund der seltenen Nutzung als Bettstelle allerdings
nicht um die Frage der Abnutzung der Matratzen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung vor diesem Hintergrund ist es,
eine Matratze zu schaffen, die derart beschaffen ist, das durch
einen Austausch einzelner Segmente der Matratze eine vollkommen gleichmäßige Abnutzung
der Matratze verwirklicht werden kann. Zudem sollen die einzelnen
Segmente eine leichte Reparatur schadhafter Stellen sowie eine mühelose Reinigung
der Matratze ermöglichen.
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Erreicht
wird dies nach der Erfindung durch eine teilbare Matratze mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1.
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Die
Unteransprüche
haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Gegenstand.
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Die
erfindungsgemäße Matratze
besteht aus einer Vielzahl gegeneinander austauschbarer Matratzensegmente,
die von mindestens einem lösbaren
Verbindungskörper
umgeben sind, wodurch die einzelnen Matratzensegmente zu einer Matratze
fest zusammengefügt
sind.
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Durch
diesen Aufbau ist es möglich,
in regelmäßigen Zeitabständen die
einzelnen Matratzensegmente vorzugsweise in einem bestimmten Schema gegeneinander
auszutauschen und somit eine vollkommen gleichmäßige Abnutzung eines jeden
Matratzensegmentes zu erreichen. Den Zusammenhalt der einzelnen
Matratzensegmente bewirkt ein die Matratzensegmente umgebenden Verbindungskörper, durch
den die Matratzensegmente gegeneinander fixiert und zu einer Matratze
zusammengefügt werden.
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Bei
bestimmungsgemäßem Gebrauch
steigert sich so die Lebensdauer der erfindungsgemäßen Matratze
auf das 7 bis 8-fache
im Vergleich zu einer herkömmlichen
Matratze, da jedes Matratzensegment bis zu einer bestimmten Materialermüdung nutzbar
ist. Dies ist der wesentliche Verbesserungseffekt gegenüber herkömmlichen
Matratzen, die grundsätzlich
lediglich in Teilbereichen verschlissen sind und in anderen Teilbereichen
nur geringe Verschleißerscheinungen
aufweisen. Im Zeitalter steigender Kosten auf dem Rohstoffsektor
sowie auch bei der Entsorgung ist mit einer solchen Matratze eine
Ersparnis in diesen Bereichen von 70 % und mehr zu erreichen. Auch
bewirkt die gleichmäßige Abnutzung
der erfindungsgemäße Matratze eine spürbare Entlastung
der Wirbelsäule.
Schließlich
ist die erfindungsgemäße Matratze
aufgrund ihrer langen Lebensdauer und der optimalen Abnutzung eine ökologisch
vorteilhafte Lösung.
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Es
sind nun eine Vielzahl von Bauformen der erfindungsgemäßen Matratze
möglich,
weshalb die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen keine abschließende Aufzählung darstellen.
Insbesondere ergeben sich vielseitige Möglichkeiten betreffend den
Verbindungskörper
für die
Matratzensegmente sowie für
die Form der einzelnen Matratzensegmente und deren Anordnung.
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Die
Form der Matratzensegmente ist vorteilhafterweise quaderförmig. Eine
mögliche
Bauform sieht hierbei drei übereinander
in Längsrichtung
angeordnete Reihen von jeweils 5 nebeneinander angeordneter Matratzensegmente
vor. Diese Matratzensegmente sind zweckmäßigerweise identisch geformt,
wodurch jedes einzelne Matratzensegment gegen ein beliebig anderes
Matratzensegment ausgetauscht werden kann.
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Besonders
vorteilhaft ist die Wahl eines quadratischen Querschnitts für die Matratzensegmente, da
diese so ebenfalls um jeweils 90° um
ihre Längsachse
gedreht wieder in die Matratze eingesetzt werden können. Auf
diese Weise kann auch eine gleichmäßige Abnutzung jedes einzelnen
Matratzensegmentes von dessen vier Seiten gewährleistet werden.
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Die
Verbindung der Matratzensegmente erfolgt in einer zweckmäßigen Ausführungsform
durch eine Matratzenhülle,
die über
entsprechende verschließbare Öffnungen
zum Zugriff auf die Matratzensegmente verfügt. Hierbei ist vorteilhaft,
wenn mindestens eine seitliche Öffnung
vorgesehen ist, die beispielsweise mit einem Reißverschluss verschlossen wird.
Ein anderes mögliches
Verschlussmittel ist eine Klettleiste. Zum Austausch der Matratzensegmente
muss nun in einem ersten Schritt die Matratzenhülle geöffnet werden, beispielsweise
durch Öffnung
eines Reißverschlusses.
Nun besteht ein Zugriff auf die Matratzensegmente. Die geschlossene Matratzenhülle muss
hierbei die Matratzensegmente so gegeneinander fixieren, dass diese
nicht gegeneinander verrutschen können, was durch eine entsprechende
Spannung der Matratzenhülle
erreicht ist.
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Eine
weitere mögliche
Bauform der Erfindung sieht eine Bodenplatte vor, auf der die Matratzensegmente
angeordnet sind. Diese Bodenplatte gewährleistet, dass die Matratzensegmente
in der Vertikalen nicht gegeneinander verrutschen können. Diese
Bodenplatte kann hierbei entweder außerhalb der Matratzenhülle oder
auch innerhalb der Matratzenhülle
angeordnet sein. Zudem ist eine Ausführungsform vorgesehen, bei
der die Matratzenhülle fest
mit der Bodenplatte verbunden ist, beispielsweise durch einen weiteren
Reißverschluss.
Allgemein ist wichtig, dass die Matratzenhülle für sich ein ablösbarer Körper bleibt,
um diese bei Beschädigung
austauschen oder auch bei Verschmutzung reinigen zu können.
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Eine
andere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht einen Matratzenrahmen vor, in den die Matratzensegmente
eingesetzt sind. Zweckmäßigerweise
faßt der
Matratzenrahmen hierbei die aus Matratzensegmenten zusammengesetzte
Matratze an deren Außenkanten
ein, wobei die Höhe des
Matratzenrahmens in etwa die Hälfte
der Höhe der
Matratzensegmente beträgt.
Die Matratzensegmente werden also baukastenartig in den Matratzenrahmen
eingesetzt und innerhalb des Matratzenrahmens ausgetauscht. Es handelt
sich hierbei um eine besonders anwenderfreundliche Ausführungsform, da
die Matratzensegmente durch den starren Matratzenrahmen ideal in
ihrer horizontalen Position gehalten werden, was den Vorgang des
Austauschs der Matratzensegmente erleichtert.
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Auch
bei der Bauform mit einem Matratzenrahmen kann in beschriebener
Weise eine Bodenplatte integriert sein, die den bereits oben angesprochenen
vorteilhaften Effekt hat. Diese Bodenplatte kann hierbei mit dem
Matratzenrahmen fest oder lösbar
verbunden sein.
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Oberseitig
sind die in den Matratzenrahmen eingesetzten Matratzensegmente zweckmäßigerweise
ebenfalls mit einer Matratzenhülle überspannt. Diese
Matratzenhülle
ist dann am Matratzenrahmen befestigt und fixiert somit die Matratzensegmente
am Matratzenrahmen und auch gegeneinander.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform weist
einen separaten Halterahmen auf, an dem die Matratzenhülle befestigt
ist. Dieser Halterahmen wird über
die Matratzensegmente geführt
und sitzt in montierter Position auf dem Matratzenrahmen auf oder umgreift
den Matratzenrahmen. Das heißt,
der Halterahmen weist entweder dieselben Maße wie der Matratzenrahmen
auf oder er ist derart größer ausgebildet,
dass er den Matratzenrahmen eng umschließt.
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Der
Halterahmen ist in einer zweckmäßigen Ausführungsform
der Erfindung gelenkig am Matratzenrahmen befestigt. Die Anordnung
der Gelenkverbindungen ist hierbei beliebig wählbar. Vorteilhaft ist beispielsweise
eine Anordnung der Gelenkverbindungen an einer Längsseite das Matratzenrahmens, so
dass der die Matratzenhülle
tragende Halterahmen von der den Gelenkverbindungen gegenüberliegenden
Längsseite
nach oben aufklappbar ist. Die Matratzensegmente sind so leicht
zugänglich
gemacht.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht
eine Anordnung der Gelenkverbindungen in der Mitte mindestens zweier
sich gegenüberliegender Kanten
des Matratzenrahmens vor, wodurch der Halterahmen vom Matratzenrahmen
durch die Gelenke geführt
nach oben bewegt und in eine in etwa parallele Position zum Matratzenrahmen
gebracht und dort gehalten werden kann. Es sind hierfür zweckmäßigerweise
derartige Gelenkverbindungen angeordnet, die über entsprechende Gelenkhebel
verfügen, die
den gewünschten
Abstand zwischen Matratzenrahmen und Halterahmen ermöglichen.
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Die
Matratzensegmente sind vorteilhafterweise aus einem Schaumstoff-Material
gefertigt. Dieses Material lässt sich
präzise
zuschneiden und ist preisgünstig.
Es findet bereits häufige
Verwendung als Werkstoff für
Matratzen. Es ist aber auch möglich, die
Matratzensegmente aus anderem Material zu fertigen, beispielsweise
aus Latex oder auch mit einem Federkern.
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Um
einen gleichmäßigen Abnutzungseffekt der
Matratzensegmente erreichen zu können,
ist es erforderlich, dass die erfindungsgemäße Matratze eine möglichst
hohe Zahl an Matratzensegmenten aufweist. Zweckmäßig ist es, dass die Matratze
aus mindestens zwölf
Matratzensegmenten zusammengesetzt ist. Es handelt sich hierbei
allerdings nicht um eine festgelegte Zahl, da der gewünschte Effekt
auch bei geringerer und insbesondere bei höherer Zahl der Matratzensegmente
erreicht wird, jedoch mit unterschiedlich gutem Ergebnis.
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Diese
Matratzensegmente können
hierbei über
Kennzeichnungen verfügen,
die einen gleichmäßigen und
systematischen Austausch der Segmente erleichtert. Es sind hier
beliebige Kennzeichnungen denkbar, vorteilhafterweise Kombinationen aus
Zahlen und Buchstaben und ggf. auch farbliche Kennzeichnungen.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht Matratzensegmente
unterschiedlicher Härtegrade
vor. So kann beispielsweise in einem Matratzenrahmen durch Austausch
der Segmente eine den Bedürfnissen
des Benutzers angepasste Matratze eingesetzt werden. Dies ist insbesondere
für den
Einsatz im Hotelgewerbe von Vorteil, da hier die Matratzen eines
Hotelzimmers durch stetig wechselnde Benutzer mit unterschiedlichsten
Bedürfnissen
in Anspruch genommen werden.
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Zudem
ist eine Kombination von Matratzensegmenten unterschiedlichen Härtegrades
möglich angepaßt an die
Bedürfnisse
des Benutzers.
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Nachfolgend
wird eine Ausführungsform
der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen beschrieben.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Matratze ist diese bezogen
auf ihre gesamte Fläche
in ihrer Neigung verstellbar. Dies ist insbesondere abgegrenzt gegenüber bekannten
Verstellmöglichkeiten,
bei denen der Kopfbereich einer Matratze eingehoben werden kann.
Zweckmäßigerweise
bewirkt eine geeignete Verstellmechanik die Neigungsänderung
der gesamten Matratze.
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Nachfolgend
wird eine Ausführungsform
der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen beschrieben.
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Es
zeigen
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1 eine Draufsicht auf die
Matratze 1, zusammengesetzt aus 15 Matratzensegmenten 2 und
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2 einen Schnitt durch die
Matratze 1 mit Matratzenrahmen 5 und Halterahmen 6.
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In 1 sind die Matratzensegmente 2 der erfindungsgemäßen Matratze 1 in
einer ursprünglichen
Anordnung dargestellt. Die Matratzensegmente 2 sind hierbei
mit Kennzeichnungen 10 versehen, die eine genaue Bezeichnung
jedes einzelnen Matratzensegmentes 2 ermöglichen.
Dies ist notwendig, um den Austausch beziehungsweise das Umsetzen der
Matratzensegmente 2 nachverfolgen zu können.
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Die
Matratzensegmente 2 sind hierbei quaderförmig ausgebildet
und in drei Reihen in Längsrichtung
mit jeweils fünf
Matratzensegmenten 2 in Querrichtung angeordnet.
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Die
Matratze 1 ist vollumfänglich
von einem zusätzlichen
Matratzenrahmen 5 eingefaßt. Dieser Matratzenrahmen 5 liegt
hierbei eng an den äußeren Matratzensegmenten 2 an,
was in der vorliegenden schematischen Darstellung nicht exakt dargestellt
ist. Auch liegen die Matratzensegmente 2 selbst in der Darstellung
nicht so eng aneinander, wie dies in der tatsächlichen Ausführungsform
der Erfindung der Fall ist, da hier die einzelnen Matratzensegmente 2 sehr
eng aneinander anliegen und eine geschlossene Fläche bilden.
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In 2 sind ebenfalls fünf Matratzensegmente 2 in
einer Querreihe angeordnet. Die Matratzensegmente 2 liegen
hierbei auf einer Bodenplatte 8 auf, die die Matratzensegmente 2 exakt
vertikal zueinander ausrichtet. Seitlich sind die Matratzensegmente 2 durch
einen Matratzenrahmen 5 fixiert.
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Oberseitig
sind die Matratzensegmente 2 von einer Matratzenhülle 4 überspannt.
Diese Matratzenhülle 4 ist
mit einen Halterahmen 6 verbunden, der auf dem Matratzenrahmen 5 aufsitzt.
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An
der linken Längsseite
der Matratze 1 ist ein Gelenk 7 zur Verbindung
des oberen Halterahmens 6 mit dem unteren Matratzenrahmen 5 angeordnet.
Hierdurch kann der Halterahmen 6 vom Matratzenrahmen 5 weg
nach oben geschwenkt werden.
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An
der Unterseite der Bodenplatte 8 sind Füße 9 angeordnet, so
dass die dargestellte Ausführungsform
selbst als Bett genutzt werden kann.
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- 1
- Matratze
- 2
- Matratzensegmente
- 3
- Verbindungskörper
- 4
- Matratzenhülle
- 5
- Matratzenrahmen
- 6
- Halterahmen
- 7
- Gelenke
- 8
- Bodenplatte
- 9
- Füße
- 10
- Kennzeichnung