[go: up one dir, main page]

DE10252232A1 - Verfahren zur elektronischen Regelung der Bremskraftverteilung - Google Patents

Verfahren zur elektronischen Regelung der Bremskraftverteilung Download PDF

Info

Publication number
DE10252232A1
DE10252232A1 DE10252232A DE10252232A DE10252232A1 DE 10252232 A1 DE10252232 A1 DE 10252232A1 DE 10252232 A DE10252232 A DE 10252232A DE 10252232 A DE10252232 A DE 10252232A DE 10252232 A1 DE10252232 A1 DE 10252232A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sum
slip
dvn
acceleration
factor
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE10252232A
Other languages
English (en)
Other versions
DE10252232B4 (de
Inventor
Ivica Batistic
Holger Schmidt
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Continental Teves AG and Co OHG
Original Assignee
Continental Teves AG and Co OHG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Continental Teves AG and Co OHG filed Critical Continental Teves AG and Co OHG
Priority to DE10252232.4A priority Critical patent/DE10252232B4/de
Priority to PCT/EP2003/009792 priority patent/WO2004022396A1/de
Priority to EP03793800A priority patent/EP1536993A1/de
Priority to US10/526,661 priority patent/US7322660B2/en
Publication of DE10252232A1 publication Critical patent/DE10252232A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE10252232B4 publication Critical patent/DE10252232B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
    • B60T8/00Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
    • B60T8/26Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force characterised by producing differential braking between front and rear wheels
    • B60T8/266Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force characterised by producing differential braking between front and rear wheels using valves or actuators with external control means
    • B60T8/268Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force characterised by producing differential braking between front and rear wheels using valves or actuators with external control means using the valves of an ABS, ASR or ESP system
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
    • B60T8/00Arrangements for adjusting wheel-braking force to meet varying vehicular or ground-surface conditions, e.g. limiting or varying distribution of braking force
    • B60T8/17Using electrical or electronic regulation means to control braking
    • B60T8/176Brake regulation specially adapted to prevent excessive wheel slip during vehicle deceleration, e.g. ABS
    • B60T8/1766Proportioning of brake forces according to vehicle axle loads, e.g. front to rear of vehicle

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Transportation (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Regulating Braking Force (AREA)
  • Hydraulic Control Valves For Brake Systems (AREA)

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur elektronischen Regelung der Bremskraftverteilung auf die Vorder- und die Hinterachse eines Kraftfahrzeugs (EBV-Regelung), bei dem das Drehverhalten der Fahrzeugräder ermittelt, mit der Fahrzeuggeschwindigkeit oder Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit und/oder mit den Änderungen dieser Größen verglichen und zur Begrenzung des Schlupfes an den Hinterradbremsen durch Modulation des Bremsdruckes ausgewertet wird. Die Bremskraftverteilung wird in Abhängigkeit von Summensignalen (?DVN, ?lambda¶HA¶), die durch Addition von an den Hinterrädern radindividuell ermittelten Beschleunigungswerten und/oder durch Addition von an den Hinterrädern radindividuell ermittelten Schlupfwerten gewonnen werden, geregelt. Ingesondere ist vorgesehen, die Summensignale (?DVN, ?lambda¶HA¶) mit variablen Summenfaktoren (Sum_factor¶DVN¶, Sum_factor¶lambda¶) zu gewichten und als Kriterium zur Auslösung der EBV-Regelung (sogenannte EBVplus-Regelung) auszuwerten.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur elektronischen Regelung der Bremskraftverteilung auf die Vorder- und die Hinterachse eines Kraftfahrzeugs, bei dem das Drehverhalten der Fahrzeugräder ermittelt, mit der Fahrzeuggeschwindigkeit oder Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit und/oder mit den Änderungen dieser Größen verglichen und zur Begrenzung des Schlupfes an den Hinterradbremsen durch Modulation des Bremsdruckes ausgewertet wird.
  • Bei der Auslegung der Betriebsbremsanlage eines Kraftfahrzeugs ist es wichtig, den Bremskraftanteil der Hinterachse durch verschiedene Maßnahmen so zu dimensionieren, dass sie bis zu einem Bremsdruck, der einer Längsverzögerung von ca. 0,8g entspricht, grundsätzlich später blockiert als die Vorderachse. Erst bei einer noch höheren Längsverzögerung als 0,8g bzw. bei einem entsprechendem Bremsdruck ist es zulässig, dass die Räder der Hinterachse vor den Rädern der Vorderachse blockieren.
  • Bis zur Einführung von Blockierschutzregelungssystemen (ABS) wurde das Erfüllen dieser Forderung den mechanisch/hydraulischen Druckreglern (lastabhängigen Regler oder Regler mit festem Umschaltpunkt)an der Hinterachse, welche der Bremskraftminderung dienten, übertragen.
  • Vor einigen Jahren wurde, vor allem bei frontgetriebenen Kleinfahrzeugen mit einer ungünstigen Gewichtsverteilung (viel Last an der Vorder-, wenig Last an der Hinterachse), eine Regelungsfunktion entwickelt und eingeführt, die einen Verzicht auf hydraulisch/mechanische Maßnahmen zur Reduzierung des Bremskraftanteils der Hinterachse ermöglichte. Durch diese Regelungsfunktion wurden die verschiedenen hydraulisch/mechanischen Bremskraftregler ersetzt. Diese Regelungsfunktion wurde "EBV-Regelung" (elektronische Regelung der Bremskraftverteilung) genannt.
  • EBV sperrt bei einem Bremsvorgang die Hinterachse (u. U. auch ein einzelnes Hinterrad) aufgrund des Schlupfes an mindestens einem Hinterrad durch die Aktivierung der Einlassventile vom weiteren Druckaufbau ab. Anstelle des Schlupfsignals können auch verschiedene andere Signale, wie Längs- oder Querbeschleunigung oder deren Ableitungen und Verknüpfungen, zu diesem Zweck ausgewertet werden. Das Absperren der Hinterradbremsen vom weiteren Druckaufbau ist nicht vollständig, vielmehr wird ein gesteuerter Druckaufbau mit einem extrem niedrigen Gradienten erlaubt.
  • Beim Einsetzen eines EBV-Regelungsvorgangs wird zunächst ein weiterer Druckaufbau an der Hinterachse unterbunden. Zu einem späteren Zeitpunkt, nach dem der Schlupf sich reduziert hat, kann der Druck vorsichtig erhöht werden. Auf diese Weise entsteht eine selbstständige Regelung, die ohne mechanisch/hydraulische Zusatzelemente die Bremskraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse sicherstellt.
  • Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die EBV-Regelung bereits durch eine harmlose Straßenstörung oder einen Reibwertfleck bei einem relativ niedrigen Bremsdruck ausgelöst wird, bei dem eine Beschränkung der Bremskraft an der Hinterachse nicht angebracht ist. Wenn der Fahrer jetzt mit einer Notsituation konfrontiert wird, die maximale Verzögerung, d.h. maximale Reibwertausnutzung an beiden Achsen er fordert, kann der Bremskraftanteil der Hinterachse nur mehr oder minder zeitlich verzögert abgerufen werden
  • Die bekannten EBV-Regelungsmaßnahmen haben grundsätzlich die folgenden Nachteile:
    • – Das Bremsvermögen des Fahrzeugs bei schneller Erhöhung des Vordrucks wird beeinträchtigt, denn das Fahrzeug wird in der Regel zum Stillstand abgebremst, bevor die Hinterachse die vollständige Ausnutzung ihres Bremspotenzials erreicht;
    • – die zu geringe Ausnutzung des Bremspotenzials der Hinterachse führt zu erhöhtem Belagverschleiß an der Vorderachse.
  • Ein großes Problem stellt die Bestimmung des richtigen Zeitpunkts des Eintritts in die EBV-Regelung dar. Wird eine EBV-Regelung als Folge einer Störung ausgelöst, kann dies letztendlich zu einer deutlichen Bremswegverlängerung führen.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile der bekannten EBV-Regelungen zu überwinden und ein Verfahren vorzuschlagen, dass ohne Einbuße an Stabilität zu einer höheren Ausnutzung des Bremsvermögens der Hinterräder führt.
  • Es hat sich herausgestellt, dass diese Aufgabe durch das im Anspruch 1 genannte Verfahren gelöst werden kann, dessen Besonderheit darin besteht, dass die Bremskraftverteilung in Abhängigkeit von Summensignalen, die durch Addition von an den Hinterrädern radindividuell ermittelten Beschleunigungswerten und/oder von an den Hinterrädern radindividuell ermittelten Schlupfwerten gewonnen werden, geregelt wird.
  • Als Beschleunigungswert wird zweckmäßiger Weise eine durch Integration der Radbeschleunigung gewonnene Größe (DVN) verwendet.
  • Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung werden die Beschleunigungssummensignale und die Schlupfsummensignale jeweils mit vorgegeben Beschleunigungs- bzw. Schlupfschwellen verglichen, die den Erkennungs- oder Regelungseintrittsschwellen eines Blockiers.chutzregelungssystems (ABS-Regelung) entsprechen. Beim Überschreiten dieser Schwellen wird die EBV-Regelung ausgelöst.
  • Eine weitere Ausführungsart des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die Beschleunigungssummensignale und Schlupfsummensignale jeweils mit einem variablen Summenfaktor, nämlich mit einem Beschleunigungssummenfaktor bzw. mit einem Schlupfssummenfaktor, multipliziert und gewichtet werden. Es hat sich .dabei als Vorteil erwiesen, die Summe aus dem mit dem variablen Beschleunigungssummenfaktor gewichteten Beschleunigungssummensignal und aus dem mit dem variablen Schlupfsummenfaktor gewichteten Schlupfsummensignal zu bilden und als Kriterium zur Auslösung der EBV-Regelung zu bewerten.
  • Die Summenfaktoren werden derart variiert, dass tendenziell bei hohem Erfüllungsgrad, d.h. bei relativ hohem Wert des gewichteten Beschleunigungssummensignals oder des gewichteten Schlupfsummensignals, bereits eine geringerer Wert der zweiten Komponente, d.h. des Schlupfsummensignals bzw. des Beschleunigungssummensignals, zur Auslösung der EBV-Regelung führt. Dies wird erreicht, indem zur Bestimmung des Eintritts der EBV-Regelung das Beschleunigungssummensignal und das Schlupfsummensignal sukzessive mit variablen Beschleunigungssummenfaktoren bzw. Schlupfsummenfaktoren, deren Werte vorgegeben sind, gewichtet werden.
  • Weitere Einzelheiten und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Abbildungen hervor.
  • Es zeigen
  • 1 eine Tabelle zur Veranschaulichung der Zuordnung der variablen Summenfaktoren nach der Erfindung
  • 2 im Ablaufdiagramm eine sukzessive Abfrage zur Bestimmung der variablen Summenfaktoren.
  • Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Möglichkeiten, die ein elektronischen Regelsystems, wie ein ABS, ESP etc., bietet, für eine entscheidende Verbesserung einer EBV-Regelung genutzt werden können.
  • Erfindungsgemäß wird das Drehverhalten der Hinterräder durch Ermittlung der Beschleunigung und des Radschlupfes individuell beobachtet und zur Bildung von Summensignalen ausgewertet, die dann den Eintritt in die EBV-Regelung bestimmen. Die Summensignale werden mit Beschleunigungs- und Schlupfschwellen verglichen, durch variable Summenfaktoren gewichtet und schließlich zur Bestimmung des EBV-Regelungseingriffs ausgewertet.
  • Dem Problem der verfrühten Auslösung wird also mit dem beide Hinterräder umfassenden und nachfolgend beschriebenen Verfahren begegnet, das auf folgenden Überlegungen beruht:
    Betrachtet man beide Hinterräder eines Kraftfahrzeugs durch Summenbildung der relevanten ABS-Signale als ein Rad, so eröffnen sich neue Perspektiven, die es ermöglichen, den Kompromiss zwischen Fahrzeugverzögerung und Radstabilität zugunsten der Verzögerung zu verschieben, ohne Stabilitätsein bußen befürchten zu müssen. Dies gilt vor allem für Bremsvorgänge bei inhomogenen Fahrbahnverhältnissen, wie wellige Fahrbahn, Gefälle usw.. Die beschriebene Gefahr Problem einer verfrühten, auf viel zu niedrigem Druckniveau einsetzenden EBV-Regelung wird deutlich verringert. Den Erfordernissen nach maximaler Verzögerung wird ohne nennenswerten zeitlichen Verzug entsprochen.
  • Das ist der wesentliche Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Eine Regelung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird im folgenden "EBVplus" genannt. "EBVplus" stellt sicher, dass die Regeltätigkeit an der Hinterachse deutlich später einsetzt als bei einer herkömmlichen EBV-Regelung, jedoch deutlich früher als bei einer bekannten, auf das Maximum der μ-Schlupf-Kurve ausgelegten ABS-Regelung.
  • Die erfindungsgemäße EBVplus-Regelung setzt ein, sobald die die Summensignale die Erkennungsschwellen überschreiten. Dabei sind die EBVplus-Summenerkennungsschwellen immer größer als die radindividuellen ABS-Erkennungsschwellen, so dass sich zwangsläufig eine Beteiligung beider Hinterräder an der Erkennung der EBVplus-Regelung ergibt.
  • Erfindungsgemäß werden die ABS-relevanten Signale (Schlupf und Beschleunigung oder ein aus der Beschleunigung gebildetes Signal wie DVN) der Hinterachse addiert. Außer der Beschleunigung beider Hinterräder, können die Differenzbeträge zu den Beschleunigungssignalen der jeweiligen seitengleichen Vorderräder addiert werden. Die Beschleunigungssignale oder damit in Verbindung stehenden (DVN, Δa) Signale werden mit "a" , die Schlupfsignale mit "λ" bezeichnet.
  • Die jeweiligen Summen werden mit den ABS-Erkennungsschwellen verglichen: [(aHL + aHR) > aThr⋅Sum_factora]&[(λHL + λHR) > λThr⋅Sum_factorλ] (1)
  • Die beiden Summenfaktoren, nämlich der Beschleunigungssummenfaktor "Sum_factorDVN" und der Schlupfsummenfaktor "Sum_factorλ", werden als variable Größen ausgeführt. Höherer Erfüllungsgrad der Beschleunigungsschwelle "aThr" reduziert die Anforderung bezüglich der Höhe des Erfüllungsgrads der Schlupfschwelle "λThr".
  • Die beiden Größen sind so gewählt, dass bei einer einseitigen Instabilität die individuelle ABS-Erkennungsschwelle immer vor den Summenbedingungen anspricht.
  • Das folgende bezieht sich auf ein spezielles Ausführungsbeispielder Erfindung:
    Es werden die Summensignale für den Schlupf und für das Beschleunigungsintegral nach der Beziehung λHA = λHL + λHR und DVNHA = DVNHL + DVNHR gebildet (HA bezeichnet die Hinterachse). Der Schlupf ist bekanntlich definiert als vREF – vRAD; "DVN" ist das Integral der Radbeschleunigung oder Radverzögerung.
  • Die Summensignale werden einem Vergleich mit der Schlupf- und mit der DVN-Schwelle unterzogen: [(DVNHA) > DVNThr⋅Sum factorDVN] & [(λHL + λHR) > λThr⋅Sum factorλ] (2)
  • Die Variabilität dieser Summenfaktoren veranschaulicht die tabellarische Darstellung nach 1.
  • Aus dem in 2 gezeigten Ablaufdiagramm eines Abfragezyklus lässt sich die Verknüpfung der variablen Summenfaktoren nach dem in 1 beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung ersehen.
  • Nach dem "START" der Abfrage (siehe 2) wird geprüft, ob die Bedingung [(DVNHA) > DVNThr⋅Sum (factorDVN)1] & [(λHL + λHR) > λThr⋅(Sum factorλ)1], erfüllt ist, wobei Summenfaktoren mit den Werten in Zeile 1 der Tabelle nach 1 zugrunde gelegt werden. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, folgt eine Abfrage auf Basis der Summenfaktoren "2", d.h. der Werte in Zeile 2 der Tabelle nach 1, usw..
  • Einmal eingeleitet, läuft die EBVplus Regelung nach denselben Kriterien ab wie eine normale ABS-Regelung. Auch bei diesem System wird aus Komfortgründen auf das Einschalten der Rückförderpumpe verzichtet.
  • Technische Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ("EBVplus") gegenüber herkömmlichem EBV sind u.a. die folgenden:
    • – Große Unempfindlichkeit gegenüber Störungen, dadurch bedarfsgerechtes Ansprechen der Regelung;
    • – durch deutlich späteres Einsetzen und schnelleres Ablaufen der Regeltätigkeit ist optimales Ausnutzen des verfügbaren Reibungskoeffizienten, selbst bei Änderungen der Fahrervorgaben durch plötzliche Vordrucksteigerung sichergestellt; es wird in jeder Situation ein kurzer Bremsweg erreicht;
    • – gleichmäßige Abnutzung der Bremsbeläge beider Achsen
    • – es sind keine zusätzlichen Sensoren zum Erreichen der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestverzögerung bei Kreisausfall nötig, da die Regelung im Bereich des μMAX erfolgt.
  • Ein weiterer wesentlicher Punkt der Erfindung ist:
    Durch die Summenbildung aller relevanten Regelungssignale beider Hinterräder wird der Bremsdruck in den Bremsen der beiden Hinterräder in der Nähe des maximalen Reibungskoeffizienten μMAX für die gegebene Reifen-Fahrbahn-Kombination, jedoch auf dem stabilen Ast der μ-Schlupf-Kurve, geregelt. Damit ist sowohl eine hohe Fahrzeugstabilität als auch eine optimale Bremskraft sichergestellt.
  • Unabhängig davon, ob der Fahrer in diesem Zustand den Vordruck hält oder erhöht, stellt sich durch das Abregeln der Hinterachse ein Bremsdruck ein, bei dem die beiden Hinterräder sehr nah an das erreichbare Maximum der Bremskraft für den gegebenen Reibwert herangeführt werden.
  • Wird der Vordruck durch den Fahrer erhöht, ist eine weitere Erhöhung der Bremskraft an der Hinterachse nur in einem sehr kleinen Schlupfbereich möglich, genau genommen bis zum Erreichen von μMAX, beziehungsweise bis zum Einsetzen der ABS-Regelung an der Hinterachse. Der Wechsel von der EBVplus-Regelung in die ABS-Regelung ist in Falle der Vordruckerhöhung fließend, handelt es sich doch um einen sehr engen Schlupfbereich.
  • Beim Konstanthalten des von der Pedalbetätigung abhängigen Vordrucks wird die EBVplus-Regelung nach einer bestimmten Zeit, d.h. im vorliegenden Beispiel nach ca. 300 – 500 ms des gepulsten Druckaufbaus mit der Ventilschaltung, beendet und ein permanenter Druckaufbau ermöglicht. Damit ist sichergestellt, dass eine durch Fahrbahnstörung eventuell ausgelöste EBVplus-Regelung zügig beendet wird.

Claims (7)

  1. Verfahren zur elektronischen Regelung der Bremskraftverteilung auf die Vorder- und die Hinterachse eines Kraftfahrzeugs (EBV-Regelung), bei dem das Drehverhalten der Fahrzeugräder ermittelt, mit der Fahrzeuggeschwindigkeit oder Fahrzeugreferenzgeschwindigkeit und/oder mit den Änderungen dieser Größen verglichen und zur Begrenzung des Schlupfes an den Hinterradbremsen durch Modulation des Bremsdruckes ausgewertet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremskraftverteilung in Abhängigkeit von Summensignalen, die durch Addition von an den Hinterrädern radindividuell ermittelten Beschleunigungswerten und/oder durch Addition von an den Hinterrädern radindividuell ermittelten Schlupfwerten gewonnen werden, geregelt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Beschleunigungswert eine radindividuell durch Integration der Radbeschleunigung gewonnene Größe (DVN) verwendet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungssummensignale (DVNHA) und die Schlupfsummensignale (λHL + λHR) jeweils mit vorgegeben Beschleunigungs- (DVNThr) bzw. Schlupfschwellen (λThr) verglichen werden, die den Erkennungs- oder Regelungseintrittsschwellen eines Blockierschutzregelungssystems (ABS-Regelung) entsprechen, und dass bei Überschreiten dieser Schwellen die EBV-Regelung ausgelöst wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungssummensignale (DVNThr) und Schlupfsummensignale (λHL + λHR) jeweils mit einem variablen Summen faktor, nämlich mit einem Beschleunigungssummenfaktor (Sum_factorDVN) bzw. mit einem Schlupfssummenfaktor (Sum_factorλ), multipliziert und gewichtet werden.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe aus dem mit dem variablen Beschleunigungssummenfaktor (Sum_factorDVN) gewichteten Beschleunigungssummensignal((DVNHA) > DVNThr) und aus dem mit dem variablen Schlupfsummenfaktor (Sum-factorλ) gewichteten Schlupfsummensignal ((λHL + λHR) > λThr) gebildet und als Kriterium zur Auslösung der EBV-Regelung bewertet wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass tendenziell bei hohem Erfüllungsgrad, d.h. bei relativ hohem Wert des gewichteten Beschleunigungssummensignals ((DVNHA) > DVNThr⋅Sum_factorDVN) oder des gewichteten Schlupfsummensignals ((λHL + λHR) > λThr⋅Sum_factorλ), bereits eine geringerer Wert der zweiten Komponente, d.h. des Schlupfsummensignals bzw. des Beschleunigungssummensignals, zur Auslösung der EBV-Regelung führt.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Bestimmung des Eintritts der EBV-Regelung das Beschleunigungssummensignal und das Schlupfsummensignal sukzessive mit variablen Beschleunigungssummenfaktoren bzw. Schlupfsummenfaktoren, deren Werte vorgegeben sind, gewichtet werden.
DE10252232.4A 2002-09-06 2002-11-11 Verfahren zur elektronischen Regelung der Bremskraftverteilung Expired - Fee Related DE10252232B4 (de)

Priority Applications (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10252232.4A DE10252232B4 (de) 2002-09-06 2002-11-11 Verfahren zur elektronischen Regelung der Bremskraftverteilung
PCT/EP2003/009792 WO2004022396A1 (de) 2002-09-06 2003-09-04 Verfahren zur elektronischen regelung der bremskraftverteilung
EP03793800A EP1536993A1 (de) 2002-09-06 2003-09-04 Verfahren zur elektronischen regelung der bremskraftverteilung
US10/526,661 US7322660B2 (en) 2002-09-06 2003-09-04 Method for electronically regulating brake-power distribution

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10241910.8 2002-09-06
DE10241910 2002-09-06
DE10252232.4A DE10252232B4 (de) 2002-09-06 2002-11-11 Verfahren zur elektronischen Regelung der Bremskraftverteilung

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE10252232A1 true DE10252232A1 (de) 2004-03-18
DE10252232B4 DE10252232B4 (de) 2015-10-01

Family

ID=31724602

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE10252232.4A Expired - Fee Related DE10252232B4 (de) 2002-09-06 2002-11-11 Verfahren zur elektronischen Regelung der Bremskraftverteilung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10252232B4 (de)

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3829951A1 (de) * 1988-09-03 1990-03-15 Daimler Benz Ag Verfahren zur lastabhaengigen regelung des bremsdruckes an fahrzeugen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE4007360A1 (de) * 1990-03-08 1991-09-12 Daimler Benz Ag Verfahren zur bremsdruckverteilung auf die achsen eines kraftfahrzeugs mit abs-druckmittelbremse
DE19882150T1 (de) * 1997-03-04 2000-01-05 Kelsey Hayes Co Elektronisches Hinterachs-Bremskraftverteilungssystem
DE19859964A1 (de) * 1998-12-29 2000-09-14 Bosch Gmbh Robert Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Bremswirkung an wenigstens einer Radbremse eines vierradangetriebenen Kraftfahrzeugs

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3706663A1 (de) * 1987-02-28 1988-09-08 Daimler Benz Ag Antiblockier-system fuer ein strassenfahrzeug mit hydraulischer mehrkreis-bremsanlage
DE4417935A1 (de) * 1994-05-21 1995-11-23 Teves Gmbh Alfred Schaltungsanordnung für eine Bremsanlage mit elektronischer Regelung der Bremskraftverteilung
DE19733379B4 (de) * 1997-08-01 2005-03-10 Bosch Gmbh Robert Vorrichtung zur Steuerung einer Bremsanlage
DE10154425A1 (de) * 2001-11-06 2003-05-15 Continental Teves Ag & Co Ohg Verfahren zur Bremskraftregelung von Fahrzeugbremsanlagen vom Typ brake-by-wire

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3829951A1 (de) * 1988-09-03 1990-03-15 Daimler Benz Ag Verfahren zur lastabhaengigen regelung des bremsdruckes an fahrzeugen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE4007360A1 (de) * 1990-03-08 1991-09-12 Daimler Benz Ag Verfahren zur bremsdruckverteilung auf die achsen eines kraftfahrzeugs mit abs-druckmittelbremse
DE19882150T1 (de) * 1997-03-04 2000-01-05 Kelsey Hayes Co Elektronisches Hinterachs-Bremskraftverteilungssystem
DE19859964A1 (de) * 1998-12-29 2000-09-14 Bosch Gmbh Robert Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Bremswirkung an wenigstens einer Radbremse eines vierradangetriebenen Kraftfahrzeugs

Also Published As

Publication number Publication date
DE10252232B4 (de) 2015-10-01

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3413738C2 (de) Schlupfgeregelte bremsanlage fuer strassenfahrzeuge
EP0652143B1 (de) Verfahren zur Durchführung eines automatischen Bremsvorgangs für Kraftfahrzeuge mit einem Antiblockiersystem
EP0509237B1 (de) Bremsdruckregelanlage für ein Fahrzeug
DE19643179C2 (de) Vorrichtung zur Regelung der Fahrstabilität eines Fahrzeugs
EP0051801B1 (de) Antiblockiereinrichtung
EP1406799B1 (de) Fahrzeugbremssystem
DE112011103701B4 (de) Bremskraft-Steuervorrichtung
DE3706663A1 (de) Antiblockier-system fuer ein strassenfahrzeug mit hydraulischer mehrkreis-bremsanlage
DE19851271A1 (de) Bremssteuerungssystem für ein automobiles Fahrzeug
EP0759863B1 (de) Schaltungsanordnung für eine bremsanlage mit elektronischer regelung der bremskraftverteilung
DE102015009160A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum elektronischen Regeln einer Fahrzeugverzögerung eines bremsschlupfgeregelten Fahrzeuges
EP0529280A2 (de) Bremsdruckregelanlage für ein Fahrzeug
DE19545001B4 (de) Verfahren zur Giermoment-Abschwächung bei einem Antiblockiersystem
DE3314802A1 (de) Bremsschlupfgeregelte bremsanlage
DE19624491C2 (de) Vorrichtung zum Steuern der Bremskraftverteilung eines Fahrzeugs
EP2590845B1 (de) Verfahren zur bestimmung einer fahrzeugreferenzgeschwindigkeit und bremsanlage
DE4004270A1 (de) Bremsanlage
DE4208581A1 (de) Bremsdruck-steuereinrichtung
DE102006045317A1 (de) Verfahren zur elektronischen Bremskraftverteilung
DE3937719A1 (de) Abs-regeleinrichtung fuer eine fahrzeugbremsanlage
DE19624331B4 (de) Hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage mit Blockierschutzregelung und Schaltungsanordnung für eine solche Bremsanlage
DE10024848B4 (de) Fahrzeugbremsanlage mit zwei Bremskreisen
EP1536993A1 (de) Verfahren zur elektronischen regelung der bremskraftverteilung
DE3429156A1 (de) Verfahren und schaltungsanordnung zur ueberwachung und steuerung einer schlupfgeregelten bremsanlage
DE10252232A1 (de) Verfahren zur elektronischen Regelung der Bremskraftverteilung

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
8110 Request for examination paragraph 44
R016 Response to examination communication
R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee