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Die Erfindung betrifft ein Befestigungssystem für Wandelemente an
Gebäudewänden mit einer am Gebäude befestigten Haltevorrichtung und
einer mit der Haltevorrichtung verbundenen Einhängevorrichtung, an deren
gebäudeabgewandter Seite ein oder mehrere Wandelemente gehaltert sind,
wobei die Einhängevorrichtung mindestens zwei in vertikaler Richtung
voneinander beabstandete Reihen mit jeweils mindestens zwei horizontal
nebeneinander angeordneten Halteelementen aufweist, wobei in jeder Reihe
mindestens zwei Halteelemente die von den an der Einhängevorrichtung
gehalterten Wandelementen herrührenden Betriebskräfte aufnehmen, wobei
die Einhängevorrichtung mindestens zwei horizontal verlaufende
Befestigungsflächen umfasst, die längs der vertikal beabstandeten Reihen
angeordnet sind, wobei die Einhängevorrichtung mindestens vier, vor der
Montage der Wandelemente unabhängig voneinander in Längsrichtung der
Befestigungsflächen angeordnete Halteelemente umfasst, wobei die
Halteelemente Halteabschnitte aufweisen, die entsprechend geformte
Abschnitte der Wandelemente hintergreifen und gegen ein Herausfallen der
Wandelemente nach ihrer Montage in der Einhängevorrichtung sichern,
wobei die Befestigungsflächen der Einhängevorrichtung als Profil-Schienen
ausgeführt sind, welche auf ihrer gebäudeabgewandten Seite die
Halteelemente in Längsrichtung der Schienen verschiebbar aufnehmen
können, und wobei die Schienen so ausgebildet sind, dass sie die
Halteelemente nach Einführen derselben in die Schienen an einem
vertikalen Herausfallen aus den Schienen hindern.
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Ein solches Befestigungssystem ist im Firmenprospekt "ARGETON® DIE
ZIEGELFASSADE" der Firma MÖDING ARGETON® Ziegelfassade GmbH
in D-94401 Landau/Isar beschrieben.
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Zahlreiche Befestigungs- und Aufhängesysteme für Fassadenplatten sind
aus der Praxis bekannt. Dabei werden die Plattengewichte und
Betriebslasten, beispielsweise aus Winddruck oder Windsog, mit relativ
aufwendigen und somit auch schweren Halte- und Einstellkonstruktionen
aufgefangen.
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Meist werden die Fassadenplatten über einen Haken in einen Querbolzen
einer am Rohbau befestigten Unterkonstruktion eingehängt. Das
Plattengewicht und die zusätzlichen Betriebslasten werden normalerweise
auf nebeneinander angeordneten Bolzeneinhängungen mit vertikalen
Abständen von maximal 1 m verteilt. Dies erfolgte aus der bislang geltenden
Vorstellung, besonders rationell und somit kostengünstig zu fertigen. Die
daraus resultierende relativ hohe Beanspruchung der einzelnen
Aufhängepunkte erfordert sehr kräftige und damit schwere
Rahmenkonstruktionen der Wandelemente und auch entsprechend
ausgelegte Unterkonstruktionen an der Gebäudewand. Dabei richtet sich die
Festigkeitsauslegung der gesamten Konstruktion nach dem Grundsatz, dass
die Platte im ungünstigsten Falle nur an zwei Stellen aufliegt. So entstand
diese Art der zwar recht zuverlässigen, aber schweren Aufhängungen, die
hohen Material- und Arbeitsaufwand verursachen.
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Überdies führt der große Abstand der Aufhängepunkte und das auf diese
wenigen Punkte verteilte Gewicht bei montage- und betriebsbedingter
Deformation zu größeren Plattenausbauchungen, -verwindungen und
Biegespannungen, was bei Sprödmaterialien wie Stein, Glas, Keramik und Beton die
Rissbildung begünstigt.
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Der große Materialeinsatz und die schwere Konstruktion der herkömmlichen
Befestigungssysteme ist aber erforderlich zur ausreichenden Versteifung des
Halterahmens mit den aufmontierten Wandelementen im angebauten
Zustand an der an der Gebäudewand befestigten Unterkonstruktion.
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Ein demgegenüber verbessertes Befestigungssystem ist bekannt aus dem
deutschen Gebrauchsmuster 298 14 948.6, bei dem die Gegenlager zu den
Haken durch eine vertikale Abfolge von vorzugsweise schlitzförmigen
Ausnehmungen gebildet werden, die Haken vorspringend ausgebildet sind,
und in jeder Reihe mindestens drei Haken mit den entsprechenden
Gegenlagern die von der Einhängevorrichtung mit aufmontierten
Wandelementen herrührenden vertikalen Betriebskräfte aufnehmen. Dies
soll eine einfache Aufhängung von Fassadenplatten und anderen
Wandelementen zu ermöglichen, die bei geringerem Gewicht sowie
erheblicher Material- und Arbeitsersparnis bei der Herstellung des
Befestigungssystems eine auf wesentlich mehr Punkte verteilte vertikale
Betriebslastaufnahme aufweist und dadurch insgesamt höhere Stabilität und
Unempfindlichkeit gegen Schwingungen z. B. aus Windkräften gewährleistet.
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Nachteilig bei diesem bekannten System ist jedoch, dass die
Einhängevorrichtung grundsätzlich immer vorab fest an der Rückseite der
Wandelemente montiert sein muss, bevor dann die Wandelemente samt
Einhängevorrichtung in die Haltevorrichtung eingehängt werden können. Die
Wandelemente als solche sind daher nur schwer demontierbar und auch
nicht ohne weiteres einzeln austauschbar.
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Eine weitere erhebliche Verbesserung bietet demgegenüber das
Befestigungssystem gemäß dem deutschen Gebrauchsmuster 200 14 707.2,
bei dem die einzelnen Wandelemente leicht montierbar und demontierbar,
insbesondere bei Beschädigungen auch gegen einzelne andere
Wandelemente austauschbar sind, wobei insbesondere die
Einhängevorrichtung nicht vorab fest an der gebäudeseitigen Rückseite der
Wandelemente montiert werden muss und wobei die Halteelemente vor der
Montage der Wandelemente in der Haltevorrichtung magazinierbar sind.
Dies wird bei dem bekannten Befestigungssystem dadurch erreicht dass, als
Haltevorrichtung verlaufende, vertikale Profilschienen eingesetzt werden,
welche auf ihrer gebäudeabgewandten Seite, Halteelemente in
Längsrichtung der Schienen verschiebbar aufnehmen können, wobei die
Schienen so ausgebildet sind, dass die Halteelemente nach Einführen in die
Schienen an einem horizontalen Herausfallen aus den Schienen gehindert
sind, und wobei jeweils zwei parallel verlaufende Schienen einstückig über
ein T-Stück miteinander verbunden sind. Auch dieses bekannte System
eignet sich aber nur für die üblichen großen und schweren Fassadenplatten.
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Für kleinere Wandelemente des Fassadenbaus, bei denen die vertikale
Plattenhöhe ungefähr 300 mm und die horizontale Plattenbreite ungefähr
600 mm nicht überschreiten, können aus Kosten- und Gewichtsgründen nicht
an allen Stoßstellen der Wandelemente vertikale Profile mit Agraffen für die
Aufhängung wie sie bei dem oben beschriebenen Befestigungssystem
eingesetzt werden, auf der Gebäudeaußenwand angebracht werden.
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Die in größeren, im Rahmen der Statik-Voraussetzungen und der
Wirtschaftlichkeit noch möglichen Abständen angebrachten, vertikal
verlaufenden Profile werden für die kleineren Wandelemente im oben
beschriebenen Größenbereich kleiner 300 mm × 600 mm mit horizontalen
Profilen verbunden, in die die kleineren Wandelemente aufgehängt werden.
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Eine solche Konstruktion zeigt beispielsweise der eingangs zitierte
Firmenprospekt "ARGETON". Nachteiligerweise kann jedoch bei diesem
bekannten Befestigungssystem für kleinere Wandelemente ein Auswechseln
beschädigter einzelner Platten nicht zerstörungsfrei erfolgen. Zwar ist eine
Demontage und ein nachfolgendes Einsetzen einzelner Platten an sich
schon möglich. Dazu müssen aber die an der betreffenden Stelle
eingesetzten Platten und möglicherweise auch Nachbarplatten zerstört
werden. Anschließend wird bei den Ersatzplatten im Bereich der
Plattenhalter der Kopffalz um einige Millimeter gekürzt, um so die Platten von
unten her mit dem Fußfalz einheben zu können. Das Wiederausheben der
Platten soll gemäß dem Firmenprospekt durch Füllen der oberen
Plattenhalter mit Silikonkautschuk verhindert werden.
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Der Erfindung liegt die demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein
Befestigungssystem der eingangs beschriebenen Art für kleinformatige
Wandelemente vorzustellen, das aus möglichst einfach und preiswert
herstellbaren Teilen von geringem Eigengewicht aufgebaut ist, und das eine
einfache und zerstörungsfreie Demontage und Montage beliebiger einzelner
Wandelemente in einer aus kleinformatigen Teilen aufgebauten Fassade
problemlos erlaubt, wobei in die Fassade einzusetzende Einzel-
Wandelemente gegenüber den ursprünglich verwendeten Elementen nicht
gekürzt oder in sonstiger Weise modifiziert werden müssen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf ebenso überraschend einfache
wie wirkungsvolle Art und Weise dadurch gelöst, dass die Schienen und
die Halteelemente derart ausgebildet sind, dass eine Vertikalbewegung
der Halteelemente in den Schienen möglich, aber im Hub begrenzt ist,
und dass auch bei Ausnutzung des maximal möglichen Vertikalhubs der
Halteelemente in den Schienen ein horizontales Herausfallen der
Halteelemente aus den Schienen in einer Richtung von der Gebäudewand
weg ausgeschlossen ist.
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Im Gegensatz zu dem bekannten Befestigungssystem nach dem
Firmenprospekt "ARGETON", bei welchem die Halteelemente nach oben
einfach aus den Schienen herausgenommen werden können, sind bei der
erfindungsgemäßen Lösung die kleinformatigen Wandplatten jeweils durch
die darüberliegende Platte gesichert, jedoch ohne den "Stapeleffekt" der
darüberliegenden Platten, so dass gegenüber der bekannten Lösung eine
zerstörungsfreie Demontage und Montage beliebiger Platten in der Fassade
erfolgen kann, beispielsweise zu Austausch-, Reinigungs-, oder
Reparaturzwecken. Ebenso können aus der montierten Fassade auch die
Halteelemente (Agraffen) beliebig entnommen und ausgetauscht werden.
Durch das Hochschieben lediglich des jeweils darüber liegenden
Wandelements wird in Folge der Addition der beiden Teilspiele im
Eingriffssystem das unmittelbar darunter montierte Wandelement
zerstörungsfrei auswechselbar.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems, die sich dadurch auszeichnet, dass die Schienen an
ihrer gebäudeabgewandten Seite jeweils einen oberen Halteabschnitt und
einen unteren Halteabschnitt aufweisen, dass die Halteelemente einen
oberen Anlageabschnitt und einen unteren Anlageabschnitt aufweisen, und
dass im montierten Zustand der Halteelemente in den Schienen die oberen
Anlageabschnitte kraftschlüssig an den oberen Halteabschnitten und die
unteren Anlageabschnitte formschlüssig an den unteren Halteabschnitten
anliegen. Hierdurch lässt sich mit ganz einfachen Mitteln ein horizontales
Herausfallen von Halteelementen aus einer Schiene wirksam verhindern.
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Um auch beim Anheben eines in einer Schiene montierten Halteelements
ein gewaltsames Herausnehmen in horizontaler Richtung zu vermeiden, ist
bei einer Weiterbildung dieser Ausführungsform der maximal mögliche
Vertikalhub der Halteelemente in den Schienen kleiner als die vertikale
Höhe der unteren Anlageabschnitte der Halteelemente.
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Eine mechanisch besonders unaufwändige Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Befestigungssystems zeichnet sich dadurch aus,
dass die Halteelemente so ausgebildet sind, dass sie in einer
Montagestellung frontal in Richtung auf die Gebäudewand in die Schienen
einführbar sind, und dass sie in einem um 90° gegenüber der
Montagestellung verdrehten montierten Zustand am horizontalen
Herausfallen aus den Schienen in einer Richtung von der Gebäudewand
weg gehindert sind. Hier werden die Agraffen bei der Montage horizontal
in den Spalt der Profilschiene eingesetzt und dann um 90° verdreht, quasi
aufgestellt, und somit gegen ein horizontales Herausfallen gesichert.
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Eine dazu alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems zeichnet sich dadurch aus, dass die Halteelemente
als federnde Spreizkörper ausgebildet sind, die in einem
zusammengedrückten Zustand frontal in Richtung auf die Gebäudewand
in die Schienen einführbar sind, und die in einem entspannten montierten
Zustand am horizontalen Herausfallen aus den Schienen in einer
Richtung von der Gebäudewand weg gehindert sind. Bei dieser
Ausführungsform sind die Halteelemente zwar etwas aufwändiger
gestaltet als in der oben diskutierten Ausführungsform. Dafür ist die
Montage noch weiter vereinfacht und aufgrund der Federung und
Spreizung wird ein fester Sitz des jeweiligen Halteelements an dem
vorgesehenen Ort in der Schiene gewährleistet.
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Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems, bei der die Halteelemente so dimensioniert sind,
dass im montierten Zustand zur Demontage eines Wandelements das
jeweils unmittelbar darüber angeordnete Wandelement angehoben
werden muss, und damit das darunter angeordnete Wandelement gegen
unbeabsichtigtes Ausheben sichert.
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Bei einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform sind die
Schienen mit Schellen an der Haltevorrichtung vorzugsweise lösbar,
insbesondere mittels Verschraubung befestigt. Durch die Verwendung dieser
Halteschellen ist gegenüber bekannten Befestigungssystemen für
Horizontalprofile eine thermisch bedingte Längenänderung möglich, wodurch
spannungsbedingte Verwerfungen bei starken Temperaturdifferenzen
verhindert werden, wie sie an Gebäuden durchaus auftreten können, vor
allem über den Jahresgang gesehen. Die notwendigen Fixpunkte, von denen
die Längenänderungen ausgehen, sind frei wählbar. Vertikale
Zwischenräume zwischen den Platten fangen die Längenänderungen auf.
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Bei vorteilhaften Weiterbildungen sind die Schellen als Hutprofile,
vorzugsweise aus stranggepresstem AlMg oder AlMgSi ausgebildet.
Derartige stranggepresste Hutprofile sind leicht und als Massenware
preiswert im Handel erhältlich. Sie lassen ein Gleiten der Schienen in
Längsrichtung bei thermischen Dehnungen ohne weiteres zu.
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Besonders bevorzugt ist auch eine Ausführungsform der Erfindung, bei
der in der in einer Reihe vertikal obersten Schiene die Halteelemente als
Abschlussteile ausgebildet sind, welche die obersten Wandelemente von
oben her umgreifen und gegen Ausheben sichern. Damit ist ein oberer
Abschluss des erfindungsgemäßen Befestigungssystems gewährleistet.
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Vorteilhaft ist auch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems, bei der zwischen der Einhängevorrichtung und der
gebäudezugewandten Seite der Wandelemente Pufferteile aus
federndem, vorzugsweise elastomerem Material, insbesondere aus PVC
oder Gummi angeordnet sind. Damit lassen sich Klappergeräusche durch
Anschlagen von gebäudeseitigen Teilen der montierten Fassadenplatten
gegen das Befestigungssystem vermeiden.
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Besonders preiswert ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems, bei der die Schienen aus stranggepressten
Formprofilen, vorzugsweise aus Aluminium-Formprofilen, insbesondere aus
AlMg oder AlMgSi, aufgebaut sind. Derartige stranggepresste Formprofile
sind in nahezu beliebigen Ausgestaltungen auch für Spezialanwendungen,
insbesondere aber auch als standardisierte Massenware sehr kostengünstig
erhältlich.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter
aufgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu
mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten
und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter
für die Schilderung der Erfindung.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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Fig. 1 eine räumliche, teilweise aufgeschnittene Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Befestigungssystems in einer Ansicht von schräg
oben;
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Fig. 2 einen schematischen Vertikalschnitt durch eine Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Befestigungssystems mit montierten
Wandelementen;
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Fig. 3 einen schematischen Vertikalschnitt durch ein Abschlussteil; und
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Fig. 4 einen schematischen Vertikalschnitt durch eine Reihe von fünf mit
vertikalem Abstand übereinander angeordneten erfindungsgemäßen
Einhängevorrichtungen und daran gebäudeaußenseitig montierten
Wandelementen.
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Auf der in Fig. 1 gezeigten räumlichen Darstellung ist oben und rechts eine
Gebäudewand 2 zu erkennen, an die sich im Vordergrund und links eine
Isolierschicht 3 anschließt, die mit Dämm-Material ausgefüllt ist und an ihrer
der Wand 2 abgewandten Seite an einen Hohlraum 4 zur Hinterlüftung der
Gebäudefassade angrenzt. Durch den Hohlraum 4 und die Dämmschicht 3
hindurchgreifend ist eine Halterung 5 eingezeichnet, über welche
Profilschienen 7 einer Einhängevorrichtung über eine Haltevorrichtung 6 mit
der Gebäudewand 2 starr verbunden sind.
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Die Haltevorrichtung 6 besteht im gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem
U-Profil aus Metall, vorzugsweise Aluminium, an welches auf seiner
gebäudeabgewandten Seite über aus Hutprofilen gebildeten Schellen 30 die
Profilschienen 7 angebracht sind, welche Halteelemente 8 aufnehmen
können, die ihrerseits an ihrer gebäudeabgewandten Seite Wandelemente 1,
beispielsweise kleinformatige Trägerplatten, Kacheln, Fliesen, kleine
Fassadenplatten und dergleichen tragen.
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Die Halteelemente 8 weisen Laufabschnitte auf, die auf einer Lauffläche
innerhalb einer Schiene 7 in deren Längsrichtung horizontal entlang gleiten
können.
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In Fig. 2 sind in einem Vertikalschnitt Details einer Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Befestigungssystems dargestellt. Man erkennt
horizontal von der Seite ein in der Schiene 7 liegendes Halteelement 8, das
an seiner gebäudezugewandten Seite mit seinem Laufabschnitt gegen eine
Lauffläche der Schiene 7 anliegt. Der Laufabschnitt des Halteelements 8
umfasst im oberen Teil einen oberen Anlageabschnitt 21, der im
dargestellten montierten Zustand kraftschlüssig an einem oberen
Halteabschnitt 20 der Schiene 7 anliegt. Im unteren Teil umfasst der
Laufabschnitt des Halteelements 8 einen unteren Anlageabschnitt 21', der
formschlüssig gegen einen entsprechenden unteren Halteabschnitt 20' der
Schiene 7 anliegt.
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Der in der Zeichnung mit einem Doppelpfeil angedeutete maximale
Vertikalhub 25 der Halteelemente 8 in den Schienen 7 ist bewusst kleiner
gewählt als die vertikale Höhe der unteren Anlageabschnitte 21' der
Halteelemente 8, damit auch bei maximal möglichem Anheben der
Halteelemente 8 dieselben nicht in horizontaler Richtung nach vorn aus der
Schiene 7 herausgenommen werden können. Vielmehr sind bei der
gezeigten Ausführungsform die Halteelemente 8 so ausgebildet, dass sie in
einer Montagestellung frontal in Richtung auf die Gebäudewand 2 in die
Schienen 7 einführbar sind, während sie in einem um 90° gegenüber der
Montagestellung verdrehten montierten Zustand am horizontalen
Herausfallen aus der Schiene 7 in einer Richtung von der Gebäudewand 2
weg gehindert sind.
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Bei einer alternativen, in der Zeichnung nicht dargestellten Ausführungsform
können die Halteelemente 8 auch als federnde Spreizkörper ausgebildet
sein, die in einem zusammengedrückten Zustand frontal in Richtung auf die
Gebäudewand 2 in die Schienen 7 einführbar sind, während sie in einem
entspannten montierten Zustand an einem horizontalen Herausfallen
wiederum gehindert sind.
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Auf der gebäudeabgewandten Seite weist das Halteelement 8 zwei
Halteabschnitte 9, 9' auf, die entsprechend geformte Abschnitte 10, 10'
zweier Wandelemente 1 hintergreifen und damit gegen ein Herausfallen aus
der Einhängevorrichtung sichern. Man erkennt auch, dass das in Fig. 2
dargestellte Halteelement 8 das Gewicht des oberen Wandelements 1
aufnimmt, welches mit seinem Abschnitt 10 auf dem Mittelteil des
Halteelements 8 aufliegt. Ein gebäudeabgewandter Verblendungsabschnitt 10"
dieses oberen Wandelements 1 verdeckt bei Draufsicht auf die montierte
Fassade das dahinterliegende Halteelement 8.
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Zur Vermeidung von Klappergeräuschen und Abnutzung beim Anschlagen
von Wandelementen 1 gegen das erfindungsgemäße Befestigungssystem
können, wie bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung,
zwischen der Einhängevorrichtung und der gebäudezugewandten Seite der
Wandelemente 1 Pufferteile 31 aus einem federnden, vorzugsweise
elastomeren Material, insbesondere PVC oder Gummi angeordnet sein.
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Vorzugsweise besteht die Haltevorrichtung 6 insgesamt aus einem
stranggepressten Aluminium-Formprofil. Die ebenfalls als stranggepresste
Aluminium-Formprofile aufgebauten Schienen 7 sind derart ausgebildet,
dass sie nach Art geschlossener Führungsschienen die eingesetzten
Halteelemente 8 beidseitig umfassen und ein Herausfallen derselben aus
den Schienen 7 verhindern, jedoch eine horizontale Verschiebung,
insbesondere eine horizontale Stapelung der Halteelemente 8 innerhalb der
Schienen 7 nach Art einer Magazinierung erlauben. Dadurch können vor der
Montage der Fassadenplatten die horizontalen Führungsschienen 7 der
stranggepressten Aluminium-Formprofile mit den in der Regel ebenfalls aus
Aluminium bestehenden Halteelementen 8 wie bei einem Magazin gefüllt
und bei der Montage der Wandelemente 1 paarweise verschoben und nach
Einsetzen des jeweiligen Wandelements 1 durch dessen Gewicht fixiert
werden.
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Bei einem eventuell notwendig werdenden Austausch einzelner
Wandelemente 1, beispielsweise für Reparaturzwecke, aus optischen oder
funktionellen Gründen, müssen nur die darüber befindlichen Wandelemente
angehoben werden, ohne dass eine Schraubverbindung gelöst werden
müsste. Dies vereinfacht die Handhabung des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems enorm. Außer bei der Befestigung der Halterungen 5
an den Rohbau sowie der Haltevorrichtungen 6 an die Halterungen 5 und die
Schellen 30 müssen bei dieser Ausführungsform für die gesamte weitere
Montage weder Dübel noch Schrauben eingesetzt werden. Dieses garantiert
eine zwängungsfreie und somit planebene Montage der Wandelemente 1,
was insbesondere bei Tonziegelelementen wichtig ist, und reduziert die
Montagekosten auf ein Minimum.
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Fig. 3 zeigt eine als Abschlussteil 18 am oberen oder unteren Ende einer
Schienenreihe eingesetzte speziellen Ausführungsform der
erfindungsgemäß verwendeten Halteelemente. Das Abschlussteil 18 weist lediglich
einen Halteabschnitt 19' sowie einen verlängerten Laufabschnitt 22 auf.
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In Fig. 4 schließlich sind in einem schematischen Vertikalschnitt mehrere
vertikal übereinander angeordnete Reihen von Einhängevorrichtungen
bestehend aus Schienen 7 und Halteelementen 8 dargestellt, in welchen die
Wandelemente 1 einer Gebäudefassade montiert sind. Die Agraffen sind so
dimensioniert, dass die jeweils obere Platte die untere Platte gegen
unbeabsichtigtes Abheben sichert. Um die untere Platte aus der
geschlossenen Fassadenfläche zu demontieren, ist es erforderlich, die obere
Platte anzuheben. Dies ermöglicht eine zerstörungsfreie De- und Remontage
einzelner Terrakottaplatten innerhalb einer geschlossenen Fassadenfläche.
Die oberste Platte an der Gebäudeoberkante wird mit Hilfe der oben
beschriebenen als Abschlussteile ausgebildeten Agraffen gegen ein
Ausheben gesichert. Diese sind mit Edelstahlbefestigungsmitteln mit den
Schienen 7 verbunden. Bei Fassadenunterbrechungen in Form von
Fensterausschnitten, Übergängen oder Ähnlichem, kann in gleicher Weise
verfahren werden.