DE10114015C2 - Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerätes sowie Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerät - Google Patents
Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerätes sowie Hörhilfe- und/oder GehörschutzgerätInfo
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Abstract
Bei einem Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerät mit einem Signaleingang, einer Signalverarbeitungseinheit (2) und einem Signalausgang ist vorgesehen, dass ein dem Signaleingang zuführbares Eingangssignal durch Bedienung des Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerätes durch den Geräteträger als Stör- oder Nutzsignal gekennzeichnet wird. Dies ermöglicht eine individuelle festlegung von Stör- und Nutzsignalen durch den Geräteträger, wobei Störsignale unterdrückt und Nutzsignale hervorgehoben werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Hör
hilfe- und/oder Gehörschutzgerätes gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Hör
hilfe- und/oder Gehörschutzgerät gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 8.
Es sind Hörhilfegeräte bekannt, deren Signalverarbeitungsein
heit Nutzsignale und Störsignale unterschiedlich verarbeitet.
Nutzsignale werden hervorgehoben und Störlärm wird unter
drückt. Dies trägt beispielsweise zu einer verbesserten
Sprachverständlichkeit in einer Gesprächssituation mit Umge
bungslärm bei.
Aus der US 5,687,285 geht eine Methode zur Reduzierung von
Störsignalen hervor, die in einem Eingangs-Sprachsignal ent
halten sind, das einem Hörgerät zugeführt ist. Das Eingangs
signal wird dabei mit einem Mikrofon aufgenommen. In Abhän
gigkeit des Störgeräuschpegels wird ein Kontrollsignal gene
riert, welches für die Auswahl eines von mehreren Algorithmen
zur Unterdrückung von Störsignalen sorgt. Als Steuergröße für
die Auswahl eines Algorithmus zur Unterdrückung eines Stör
signals wird der Signalpegel des Störsignals herangezogen.
Aus der US 5,426,719 ist ein kombiniertes Gehörschutz- und
Kommunikationsgerät bekannt, das an die Bedürfnisse von Ar
beitern angepasst ist, die in geräuschvoller Umgebung arbei
ten und die sowohl untereinander als auch mit Personen außer
halb der geräuschvollen Umgebung kommunizieren müssen. Jedes
Gerät des Systems hat zwei Kanäle, einen zum Senden und einen
zum Empfangen von Sprache. Die Geräte sind derart in Ohrhörer
integriert, dass deren geräuschreduzierende Wirkung nicht be
einträchtigt wird. Ferner ist das System nicht schwieriger
handzuhaben als gewöhnliche Gehörschützer, die miteinander
verbunden sind, um sie zusammenzuhalten.
Aus der DE 32 05 685 A1 ist ein Hörgerät bekannt, bei dem ein
Benutzer des Gerätes durch Bedienen einer Taste Messtöne
kennzeichnen kann. Ein Mikrocomputer nimmt in Abhängigkeit
von nacheinander erzeugten Messtönen und von der Taststellung
Korrekturen an der Übertragungsfunktion vor.
Aus der De 299 23 019 U1 ist eine Anordnung zum Schalten ei
nes Hörgerätes bekannt, bei der die abgegebene Lautstärke mit
Hilfe eines Schalters, welcher manuell oder automatisch betä
tigt wird, reduziert wird, wenn ein Störgeräusch, beispiels
weise ein Gewehrschuss, erwartet wird.
Aus der DE 199 35 013 C1 ist ein Hörhilfegerät mit einem di
gitalen Prozessor und mit einem Speicher bekannt. In Abhän
gigkeit vom Inhalt des Speichers werden programmierbare vor
konfigurierte Logikelemente oder Register verschaltet.
Als Signaleingang weisen übliche Hörhilfegeräte akustisch-
elektrische Eingangswandler oder Telefonspulen auf. Es sind
jedoch auch andere Signaleingänge bekannt, wie beispielsweise
der Audioeingang. Dem Signaleingang ist in der Regel ein Ein
gangssignal zugeführt, das aus einer Summe von Signalen, die
von einzelnen Signalquellen ausgehen, zusammengesetzt ist. So
kann sich ein akustisches Eingangssignal aus der Überlagerung
mehrerer von jeweils einem Sprecher ausgehender Sprachsignale
sowie aus Störlärm, der seinerseits aus einer Vielzahl ein
zelner Signalquellen hervorgeht, zusammensetzen.
Nachteilig bei bekannten Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerä
ten ist, dass der Geräteträger keinen Einfluss darauf hat,
welches Eingangssignal als Nutzsignal und welches als Stör
signal angesehen wird. Er ist diesbezüglich von Vorgaben des
Geräteherstellers abhängig.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum
Betrieb eines Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerätes sowie ein
Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerät anzugeben, welche das Er
kennen von Stör- und/oder Nutzsignalen verbessern.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkma
len gemäß Patentanspruch 1. Vorteilhafte Verfahrensvarianten
sind in den Unteransprüchen 2 bis 7 gekennzeichnet. Der das
Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerät betreffende Teil der Auf
gabe wird gelöst durch die Merkmale gemäß Patentanspruch 8.
Die Erfindung ist bei allen bekannten Hörgeräte-Typen anwend
bar, beispielsweise bei hinter dem Ohr tragbaren Hörhilfege
räten, in dem Ohr tragbaren Hörhilfegeräten, am Körper trag
baren Hörhilfegeräten oder implantierbaren Hörhilfegeräten.
Ferner ist die Erfindung bei einer Reihe von Gehörschützern,
wie Kapsel-Gehörschützern oder Gehörstöpseln, in Verbindung
mit elektronischen Komponenten anwendbar. Auch kombinierte
Hör- und Gehörschutzgeräte kommen in Betracht.
Die Erfindung ermöglicht es einem Geräteträger, also einer
Person, die ein Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerät am Kör
per, vorzugsweise am Kopf, trägt, individuell festzulegen,
welches Signal für sie als Störsignal bzw. als Nutzsignal
gilt. Befindet sich der Geräteträger beispielsweise in einer
Gesprächssituation mit mehreren Sprechern, so kann er das von
einem bestimmten Sprecher ausgehende Sprachsignal als bevor
zugtes Nutzsignal kennzeichnen. Dieses Sprachsignal wird
fortan besonders hervorgehoben oder es werden alle anderen
eingehenden Signale reduziert. Dabei kann sich der bevorzugte
Sprecher auch in einer anderen räumlichen Position gegenüber
dem Hörgeräteträger befinden als der üblicherweise bevorzug
ten Blickrichtung.
Umgekehrt kann der Geräteträger auch das von einem Sprecher
ausgehende Sprachsignal als Störsignal kennzeichnen, etwa
weil er dessen Sprache nicht versteht. Dieses Sprachsignal
wird dann unterdrückt.
Die Erfindung ermöglicht es dem Geräteträger indiviuell zu
bestimmen, welches Signal er als Störsignal definieren
möchte, um dieses im Pegel abzusenken, bzw. welches Signal er
als Nutzsignal besonders hervorheben möchte. Beispielsweise
lässt sich dadurch für einen Techniker ein normalerweise als
Störsignal zu behandelndes Motorengeräusch als Nutzsignal de
finieren, wenn der Techniker auf diese Motorengeräusch achten
muss. Umgekehrt kann bei einem Gehörschutzgerät das spezifi
sche Geräusch einer Maschine als Störsignal gekennzeichent
werden, womit dieses weitgehend unterdrückt wird. Alle ande
ren Signale bleiben dabei möglichst unbeeinflusst, so dass
zum Beispiel Sprache unvermindert von dem Gehörschutzgerät
übertragen wird.
Die Kennzeichnung eines Stör- oder Nutzsignals erfolgt mit
tels Bedienung des Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerätes
durch den Benutzer. Hierzu kann dieser, beispielsweise wäh
rend ein zu kennzeichnendes Signal als Eingangssignal in den
Signaleingang eingeht, manuell ein Bedienelement am Hörhilfe-
und/oder Gehörschutzgerät betätigen. Auch eine Betätigung
mittels Fernbedienung, Sprachsteuerung usw. ist möglich. Un
ter bestimmten Umständen ist es ferner vorteilhaft, wenn die
Betätigung des Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerätes nicht
erfolgt, während das zu kennzeichnende Signal am Signalein
gang anliegt, sondern kurz davor oder kurz darauf. Dies kann
beispielsweise dann der Fall sein, wenn ein Störsignal nur
von Zeit zu Zeit und mit jeweils kurzer Dauer auftritt, so
dass eine Betätigung des Hörhilfe- und oder Gehörschutzgerä
tes, während das zu kennzeichnende Signal empfangen wird, nur
schwer gleichzeitig zu erreichen ist.
Nach einer Betätigung des Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerä
tes zum Kennzeichnen eines Stör- oder Nutzsignals erfolgt
vorteilhaft zunächst eine Signalanalyse im Hörhilfegerät zur
Gewinnung charakteristischer Merkmale des gekennzeichneten
Signals. Derartige charakteristische Merkmale können das Fre
quenzspektrum, die Modulationsfrequenz, die Signalamplitude
usw. betreffen. Zur Gewinnung dieser Charakteristika ist das
Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerät gemäß der Erfindung zur
Durchführung zweckmäßiger Analysemethoden ausgebildet. Fol
gende Analysemethoden, auf denen die Bestimmung der Charakte
ristika basiert, seinen hierfür beispielhaft genannt: Rich
tungsanalyse der Mikrofonsignale, Pegeldetektion, Bestimmung
der Einhüllenden, Spektralanalyse, Modulationsfrequenzana
lyse, Cepstralanalyse usw. Dabei können die Analysen im Zeit-
oder Frequenzbereich oder auch kombiniert erfolgen. Die Ana
lysen werden vorzugsweise mittels eines digitalen Signalpro
zessors durchgeführt.
Aus den gewonnenen Charakteristika eines Stör- oder Nutzsig
nals lassen sich im Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerät
zweckmäßige Maßnahmen ableiten, die zum Unterdrücken eines
Störsignals bzw. zum Hervorheben eines Nutzsignals anwendbar
sind. Zu diesen Maßnahmen gehört das Aktivieren geeigneter
Filter oder die Anpassung einer Richtmikrofoncharakteristik.
So kann etwa ein Frequenzband, in dem ein gekennzeichnetes
Störsignal liegt, gefiltert werden oder ein Richtmikrofonsys
tem in Richtung der Signalquelle eines Nutzsignals ausgerich
tet werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Flussdiagramm zur Kennzeichnung und Unterdrückung
eines individuellen Störsignals,
Fig. 2 schematisch ein Hörhilfegerät, welches die Kennzeich
nung und Unterdrückung von Stör- und Nutzsignalen erlaubt.
Fig. 1 zeigt schematisch den Ablauf zur Kennzeichnung und
Unterdrückung eines Störsignals S in einem Hörhilfegerät ge
mäß der Erfindung. Dabei wird das Hörhilfegerät, ausgehend
vom normalen Betriebszustand Z1, zunächst in einen Kennzeich
nungsmodus 22 überführt. Hierfür wird dem Hörhilfegerät durch
Betätigung eines Bedienelementes B1 signalisiert, dass nun
ein Störsignal S individuell gekennzeichnet werden soll. In
dem Modus 22 wird so lange verweilt, bis in einem Eingangs
signal E das zu kennzeichnende Störsignal S möglichst allein,
d. h. im Wesentlichen ohne weitere Signale, auftritt. In einem
solchen Zeitpunkt wird das Störsignal S durch Betätigung ei
nes Bedienelementes B2, das auch identisch mit dem Bedienele
ment B1 sein kann, gekennzeichnet. Nach der Betätigung des
Bedienelementes B2 wird das Eingangssignal E und insbesondere
das Störsignal S für eine bestimmte Zeitdauer in einem Analy
semodus Z3 analysiert. Da die Signalanalyse auch verhältnis
mäßig aufwändig sein kann, wird bei einer Ausführungsform der
Erfindung das Eingangssignal E nach der Kennzeichnung für
eine bestimmte Zeitdauer in einem Zwischenspeicher abgelegt.
Dann kann die Signalanalyse im Analysemodus Z3 auch dann er
folgen, wenn das Störsignal S bereits nicht mehr am Signal
eingang anliegt. Zur Störsignalanalyse wird im Ausführungs
beispiel die Einhüllende des Eingangssignals bestimmt sowie
eine Spektral- und eine Modulationsfrequenzanalyse durchge
führt. Mittels einer derartigen Signalanalyse lässt sich bei
spielsweise die Stimme eines Sprechers charakterisieren. Im
nächsten Schritt erfolgt in einem Anpassmodus Z4 eine Bestim
mung von Parametern der Signalverarbeitungseinheit zu deren
Anpassung an die charakteristischen Merkmale des Störsignals.
Die so ermittelten Parameter werden einem bestimmten Hörpro
gramm des Hörhilfegerätes zugeordnet und im Hörhilfegerät ge
speichert. Zur Störsignalreduzierung wird nun das entspre
chende Programm aktiviert und damit das Hörhilfegerät in ei
nem Betriebsmodus Z5 mit individueller Störgeräuschreduzie
rung betrieben.
Das in dem Ausführungsbeispiel beschriebene Verfahren lässt
sich dahingehend erweitern, dass es für weitere spezifische
Eingangssignale angewendet wird. Dabei können sowohl mehrere
Störsignale je einem Hörprogramm oder mehrere Störsignale ei
nem einzigen Hörprogramm zugeordnet werden. Auch die gleich
zeitige Zuordnung eines Störsignals, das reduziert werden
soll, sowie eines Nutzsignals, das hervorgehoben werden soll,
zu einem Hörprogramm ist möglich. Das Nutzsignal wird dabei
analog zu der für ein Störsignal beschriebenen Weise gekenn
zeichnet.
Fig. 2 zeigt das Schaltbild eines Hörhilfe- und/oder Gehör
schutzgerätes gemäß der Erfindung in schematischer Darstel
lung. Das Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerät umfasst am Sig
naleingang ein Mikrofon 1 zur Wandlung eines akustischen Ein
gangssignals in ein elektrisches Eingangssignal, eine Signal
verarbeitungseinheit 2 sowie einen Hörer 3 am Signalausgang
zur Wandlung eines elektrischen Ausgangssignals in ein akustisches
Ausgangssignal. Durch Betätigung eines Bedienelemen
tes 4 ist das Hörhilfe- und Gehörschutzgerät in einen Modus
zur Kennzeichnung eines Störsignals überführbar. Wird in die
sem Modus das Bedienelement 4 erneut betätigt, so wird ein
von dem Mikrofon 1 empfangenes Eingangssignal für eine Zeit
dauer von ca. 10 sec in einem Zwischenspeicher 5A einer Sig
nalanalyseeinheit 5 abgelegt. In der Signalanalyseeinheit 5
wird aus dem gespeicherten Signal z. B. durch Ermittlung der
Einhüllenden, des zeitlichen Verhaltens, des Frequenzspekt
rums, der Modulationsfrequenz usw. das gespeicherte Signal
analysiert und charakteristische Merkmale des gespeicherten
Signals einer Parametereinheit. 6 zugeführt. In dieser werden
Parameter zur Anpassung der Signalverarbeitungseinheit 2 be
stimmt, so dass ein Eingangssignal mit den Merkmalen des im
Speicher 5A abgelegten und als Störsignal gekennzeichneten
Signals unterdrückt wird. Die so ermittelten Parameter werden
in einem Programmspeicher 7 des Hörhilfe- und/oder Gehör
schutzgerätes abgelegt. Durch einen Programmwahltaster 8 kann
das so gebildete Hörprogramm aktiviert werden. Die Signalver
arbeitungseinheit 2 wird dadurch derart angepasst, dass das
als Störsignal gekennzeichnete Eingangssignal weitgehend un
terdrückt wird, wohingegen alle übrigen Signale im Wesentli
chen gemäß den weiteren Vorgaben und Einstellungen, die die
Signalverarbeitung im Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerät
betreffen, im Wesentlichen unverändert übertragen werden.
Claims (8)
1. Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfe- und/oder Gehör
schutzgerätes mit einem Signaleingang, einer Signalverarbei
tungseinheit (2) und einem Signalausgang, dadurch
gekennzeichnet, dass ein dem Signaleingang
zugeführtes Eingangssignal durch Bedienung des Hörhilfe-
und/oder Gehörschutzgerätes durch den Geräteträger als Stör-
oder Nutzsignal gekennzeichnet wird und durch die weitere
Signalverarbeitung im Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerät das
gekennzeichnete Störsignal reduziert und/oder das
gekennzeichnete Nutzsignal hervorgehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass das dem Signaleingang kurz
vor, während oder kurz nach der Bedienung des Hörhilfe-
und/oder Gehörschutzgeräts zugeführte Eingangssignal als
Stör- oder Nutzsignal gekennzeichnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, dass das gekennzeichnete
Signal analysiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, dass charakteristische Kenngrö
ßen des gekennzeichneten Signals ermittelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass unter Berücksichtigung
der charakteristischen Kenngrößen des gekennzeichneten Sig
nals Parameter zur Steuerung der Signalverarbeitungseinheit
ermittelt werden zum Reduzieren des gekennzeichneten Stör
signals und/oder zum Hervorheben des gekennzeichneten Nutz
signals.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass das Hör
hilfe- und/oder Gehörschutzgerät zur Kennzeichnung des Stör-
und/oder Nutzsignals in einen Kennzeichnungsmodus (22) über
führt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, dass das ge
kennzeichnete Stör- und/oder Nutzsignal einem bestimmten Hör
programm zugeordnet wird.
8. Hörhilfe- und/oder Gehörschutzgerät zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, mit einem Sig
naleingang, einer Signalverarbeitungseinheit (2) und einem
Signalausgang, gekennzeichnet durch
Mittel zum Kennzeichnen eines dem Signaleingang zugeführten
Eingangssignals als Stör- oder Nutzsignal durch den Geräte
träger sowie Mittel zum Reduzieren des gekennzeichneten
Störsignals und/oder Mittel zum Hervorheben des
gekennzeichneten Nutzsignals.
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