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Verfahren zur Herstellung elektrischer Wickelkondensatoren, insbesondere
Kleinkondensatoren Bei Wickelkondensatoren mit mindestens einer eingelegten, vorzugsweise
mit einer Belegung fest verbun,denen, z. B. angelöteten oder angeschweißten Kontaktfahne
werden an das Dielektri:kum zwischen den Kontaktfahnen und der Gegenbelegung erhöhte
Anforderungen gestellt, weil die eingelegten Kontaktfahnen die Dicke der Folienbeläge
verstärken, und das Dielektrikum infolge des Wickeldruckes an diesen Stellen stärker
zusammengepreßt wird als an den übrigen Stellen der Belegung. Diese Nachteile sind
besonders stark, wenn die Belegungen sehr dünn sind, z. B. aus einer etwa 6 [, starken
Aluminiumfolie bestehen und die eingelegten bzw. an die Belegungsfolie angelöteten
oder angeschweißten Kontaktfahnen wesentlich stärker sind, was im allgemeinen immer
dann der Fall ist, wenn die eingelegten Kontaktfahnen, wie vielfach üblich, aus
einem flachgeschlagenen Kupferdraht od. dgl. bestehen. Die durch die Kontaktfahnen
bedingte Verdickung der Belegung wirkt sich auch dann sehr ungünstig aus, wenn der
Kondensatorwickel nach seiner Formung noch einer Behandlung unterworfen wird, bei
der sich der auf das Dielektrikum ausgeübte Druck noch erhöht, wie das z. B. bei
einer nachträglichen Verformung oder Verfestigung des Wickels der Fall ist. In den
Fällen, in denen die Verformung bzw. Verfestigung des Wickels dadurch erfolgt, daß
die als Dielektrikum verwendeten Folien aus gerecktem Kunststoff nach der Formung
des Wickels noch einer Wärmebehandlung od. dgl. ausgesetzt werden, bei der die Folien,
soweit es der innere Druck zuläßt, schrumpfen und gegebenenfalls miteinander verbacken
können, sind die oben geschilderten Nachteile besonders störend. Alle diese Kondensatoren
können an den Anschlußstellen leicht schon bei solchen Spannungen durchschlagen,
die das !Dielektrikum an den übrigen Stellen der Belegungen noch ohne weiteres aushält.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung elektrischer Wickelkondensatoren,
insbesondere zur Herstellung von Kondensatoren kleinen Durchmessers mit mindestens
einer eingelegten vorzugsweise mit der Belegung fest verbundenen, z. B. an ihr angelöteten
oder angeschweißten Kontaktfahne, wobei an der Stelle der eingelegten Kontaktfahne
das Dielektrikum verstärkt ist, insbesondere zur Herstellung von Wickelkondensatoren
aus in der Wärme schrumpfbarem Kunststoff, werden die genannten Nachteile des vorgelegten
Verfahrens dadurch vermieden, daß der Anfang eines oder mehrerer der dielektrischen
Streifen umgeschlagen aufgewickelt wird und daß die Kontaktfahne bzw. -fabnen noch
innerhalb eines durch den umgeschlagenen Teil verstärkten Teiles eingelegt wird
bzw. werden. Bei der Herstellung solcher Kondensatoren werden vorzugsweise die Anfänge
mindestens zweier D.ielektrikumfolien, die z. B. von je einer Vorratsrolle abgerollt
werden, zunächst umgeschlagen und am Umschlagknick an einem Wickeldorn befestigt.
Danach werden unter Einwickeln der umgeschlagenen Teile einige Leerwindungen gewickelt,
die den Kern des Korden= Bators bilden. Nach diesen Leerwindungen wird zuerst die
Deckfolie mit einer Anschl.ußfahne eingelegt, und zwar so, daß die Anschlußfahne
sich noch im Bereich der aus den Leerwindungen herausragenden umgeschlagenen Dielektrikumteile
:befindet; nach einer weiteren Drehung des Wickeldorns, bei der dlie Deckfolie vorzugsweise
etwa eine halbe Umdrehung eingewickelt wird, wird die Wertfolie mit ti'hrer Anschlußfahne
ebenfalls noch im Bereich der umgeschlagenen Dielektrifkumfolien eingelegt und danach
der Kondensator bis über die umgeschlagenen Dielektrikumfolienteile hinaus fertiggewickelt.
Bei diesem Verfahren sind also die beiden Anschlußfahnen der beiden Belegungen gegeneinander
um etwa eine halbe Umdrehung versetzt, so @daß die durch die Anschlußfahnen bedingten
Verdickungen nicht Übereinanderliegen.
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Die Fig. 1 bis 5 zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung und werden
im folgenden erläutert. Aus diesen Ausführungsbeispielen und der folgenden Erläuterung
gehen weitere Einzelheiten der Erfindung hervor.
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In Fig. 1 sind 1 und 2 die Dielektrikumfolienlagen, die z. B. von
je einer Vorratsrolle kommen. Diese Lagen 1 und 2 können auch aus mehreren übereinanderliegenden
Folien bestehen. Ihre Anfänge 1', 2' sind umgeschlagen .und dabei über einen Wickeldorn
3
gelegt, der z. B. kantig ausgebildet ist, um die umgelegten Dielektrilkumfolien
gut zu erfassen. Beim Drehen des Dorns in der durch den Pfeil 4 gezeigten Richtung
werden die umgeschlagenen Folienanfänge und die Fokenanfänge 1', 2' miterfaßt und
in den entstehenden Wickel eingewickelt, wobei sie im gezeigten Ausführungsbeispiel
innen zu liegen kommen. Nach einigen Leerwindungen wird dann die sogenannte Deckfolie
5 mit ihrer in der Fi.g. 1 im Schnitt gezeigten Anschlußfahne 5' eingelegt. Dann
wird der Wickeldorn 3 -,veitergedreht, und nach einer halben Umdrehung wird dann
die Wertfolie 6 mit ihrer Anschlußfahne 6' am Anfang ebenfalls noch im Bereich der
umgeschlagenen Enden 1', 2' in der in Fig. 1 gezeigten Weise eingelegt. Danach erfolgt
dann das ,weitere Aufwickeln der Dielektrikumfolien 1, 2 mit den Belegungen 5, 6.
Wie ersichtlich, liegt bei dieser Ausführung zwischen den Kontaktfahnen 5' bzw.
6' und den Gegenbelegungen 6 bzw. 5 nicht nur die Dielektrikumlagen 1, 2, sondern
außerdem auch noch die umgeschlagenen Teile 1', 2', so daß das Dielektrikum an diesen
Stellen verdoppelt ist.
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In Fig. 2, die eine andere Ausführungsart des Anmeldung gegenstandes
darstellt, sind die gleichen Teile mit gleichen Bezeichnungen versehen. Statt des
vierkantigen Wickeldorns 3 ist in diesem Fall ein geteilter Wickeldorn 3' verwendet
worden, der die umgeschlagenen Teile 1', 2' sicher erfaßt. Es sei besonders vermerkt,
daß es bei. diesen Ausführungsformen (Fig. 1 und 2) mit umgeschlagenen Anfängen
.der Dielektrikumfolien sehr vorteilhaft ist, beide Anfänge so weit umzuschlagen,
daß beide Kontaktfahnen 5', 6' noch im Bereich beider umgeschlagenen Anfänge 1',
2' liegen.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 sind nun die von den Vorratsrollen
kommenden Dielektrikumlagen an ihrem Anfang nicht umgeschlagen. Um trotzdem die
gewünschte Verdickung des Dielektrikums zwischen .den Kontaktfahnen und den Gegenbelegungen
zu erhalten, sind unter die Kontaktfahnen 5', 6' kurze Zusatzfolien 7, 8 in der
gezeigten Weise eingelegt, wodurch wiederum das Diielektrikum an den gefährdeten
Stellen verstärkt wird.
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Eine weitere Ausführungsform zeigt Fig. 4, bei der statt der beiden
flach eingelegten Zusatzfolien 7, 8 eine einzige Zusatzfoliie 9 verwendet wird,
die in der in Fig. 4 gezeigten Weise um den Anfang der Belegung 6 mit der Kontaktfahne
6' umgeschlagen ist. Auch hier wird wieder, wie ersichtlich, eine Verdoppelung des
Dielektrikums an den gefährdeten Stellen bewirkt. In besonderen Fällen kann es sich
als notwendig erweisen, das Dielektrikum nicht nur zu verdoppeln, sondern auch zu
verdreifachen. Dies kann z. B. dadurch erreicht werden, daß jeder Anfang der Folien
5, 6 in je eine Zusatzfolie 9, 10 in der gezeigten Weise eingeschlagen ist. Statt
dessen ist es aber auch möglich, wie in Fi.g. 1 durch die strichpunktierten Linien
angedeutet, die umgeschlagenen Enden der Dielektrikumfdlien nochmals umzuschlagen
(siehe die strichpunktierten Linien 1", 2" in Fig. 1).
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Die Erfindung gestattet weitere Abänderungen der gezeigten Ausführungsbeispiele.
Insbesondere ist es z. B. möglich, und in vielen Fällen zu empfehlen, :außer dem
Umschlagen der Dielektrikumfohen auch noch Zusatzstreifen einzulegen oder nur eine
Dielektrikumfolie umzuschlagen und z. B. einen Zusatzstreifen gemäß Fig. 4 zu verwenden.
Wesentlich bleibt in allen Fällen, daß das Dielektrikum zwischen der Kontaktfahne
und der Gegenbelegung für ein kurzes Stück am Anfang der Belegung in einfacher Weise
verstärkt ist, während es für den übrigen, im allgemeinen wesentlich größeren Teil
der Belegungen dünn gehalten werden kann.
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Durch die Erfindung wird vor allem die Herstellung von Kleinkondensatoren
verbessert, bei denen der Wickeldurchmesser verhältnismäßig klein ist. Bei diesen
Kondensatoren sind nämlich die üblichen Anschlußfahnen im allgemeinen schon so breit,
daß sie auf den aufgewickelten Belegungen nicht mehr auf ihrer ganzen Breite aufliegen,
wie das Fig. 6 an einem Kondensatorausschnitt zeigt, in oder 1, 2 wieder die Dielektrikumlagen,
6' die Anschluß,fahne der Wertfolie 6 bedeutet, und .die Deckfolie mit 1 bezeichnet
ist. Wird dann der Kondensator noch nachträglich verformt oder insbesondere bei
Verwendung von entreckbaren Kunststoffolien 1, 2 durch eine Wärmebehandlung der
Wickeldruck unter gleichzeitiger Verringerung der Festigkeit der Folien 1, 2 der
Wickeldruck erhöht, dann schneiden gewissermaßen die Kanten der Fahne 6' in die
Folie 2 ein und verringern an diesen Stellen die Dicke des Diellektrikums 2. Auch
in der Mitte von 6' wird beim Verformen oder Verfestigen .des Wickels ein erhöhter
Druck auf das Dielektrikum 1 ausgeübt. Wird dagegen an diesen Stellen das Dielektrikum
entsprechend der Erfindung verstärkt, wie das in Fig. 7 durch die umgeschlagenen
Anfänge 1', 2' der Fall ist, dann wird zwar das Einschneiden bzw. stärkere Zusammendrücken
an den Kanten und längs der Mitte von 6' nicht vermieden, das gesamte D!ielektrikum
bleibt aber immer noch gleich stark oder stärker als die Dielektrikumlagen 1, 2,
die in den äußeren Wickellagen, wie in Fig. 7 gezeigt, allein zwischen den Belegungen
liegen. Durch die Erfindung ist es also in einfachster Weise möglich gemacht, im
Verhältnis zum Wickeldurchmesser breite Anschlußfahnen einzulegen, die wesentlich
dicker und damit steifer sind als die Belegungen, ohne daß bei der nachfolgenden
Erhöhung des Wickeldrucks die Spannungsfestigkeit des Kondensators leidet.