DE10015441A1 - Verfahren und Vorrichtung für die Behandlung von biologischem Schwimmschlamm - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung für die Behandlung von biologischem SchwimmschlammInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für die Behandlung von Schwimmschlamm aus biologischen Abwasserreinigungsanlagen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Um Schwimmschlamm in einen entsorgungsfähigen Zustand zu bringen, beinhaltet das erfindungsgemäße Verfahren die folgenden Verfahrensschritte: DOLLAR A - Konzentration des Schwimmschlamms durch Flotation, DOLLAR A - Stabilisierung des durch die Konzentration erhaltenen Schwimmschlamm-Konzentrats. DOLLAR A Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens weist eine Flotationsanlage, eine Räumeinrichtung sowie eine Schlammstabilisierungsanlage auf.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für die Behandlung von
Schwimmschlamm aus biologischen Abwasserreinigungsanlagen sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Unter bestimmten Bedingungen kommt es in Abwasserreinigungsanlagen mit
biologischen Reinigungsstufen zur zeitweilig vermehrten Bildung von
Schwimmschlämmen, und zwar insbesondere in den Belebungsbecken und
Nachklärbecken. Diese Schwimmschlammbildung wird häufig durch ein
massenhaftes Wachstum von fadenförmigen Mikroorganismen ausgelöst,
vorwiegend dem Fadenbildner Microthrix parvizella. Dabei handelt es sich meist
um schaumige bis kompakte organische Massen, die an der Wasseroberfläche
schwimmen.
Schwimmschlämme verursachen häufig Betriebsstörungen bei Kläranlagen: Im
Belebungsbecken sammeln sie sich insbesondere im ruhigen Anlaufbereich an
und treten über die Beckenkante in die Umgebung aus. Wegen der damit
verbundenen Umweltbelastung können sie nicht im Gelände verbleiben,
sondern müssen aufwendig manuell geräumt werden. Im Nachklärbecken
kommt es durch Schwimmschlammdecken zu einem Abtrieb von
Schlammflocken in die einzuleitenden Gewässer, was wegen der erhöhten
Keimzahl ebenfalls eine unzulässige Umweltbelastung darstellt. Eine Einhaltung
der vorgegebenen Einleitgrenzwerte ist dann nämlich nicht mehr möglich.
Der Abzug des Schwimmschlamms und die Einleitung in die Faulbehälter der
Schlammbehandlung führt zu einer Bildung von geschlossenen Schwimm
decken. Dort wird der Schwimmschlamm nicht abgebaut, sondern sammelt sich
mit der Zeit immer weiter an und dringt dann in die sich anschließenden
Gasleitungen und -anlagen ein. Diese werden dadurch blockiert, so daß eine
ausgesprochen personal- und kostenaufwendige Reinigung des gesamten
Gasrohrleitungssystems erforderlich wird.
Eine unmittelbare Zuleitung der abgezogenen Schwimmschlämme zur
Schlammentwässerung in Zentrifugen, Kammerfilterpressen, Bandfilterpressen
und dergleichen ist nicht möglich, da diese Schlämme nicht stabilisiert, d. h.
hygienisiert sind. Derartige, hochgradig verkeimte, nicht stabilisierte Schlämme
dürfen jedoch weder landwirtschaftlich verwertet, noch deponiert werden.
Im Stand der Technik ist bislang lediglich vorgeschlagen worden, den
Schwimmschlamm aus dem Nachklärbecken abzuziehen und in das Bele
bungsbecken zurückzuführen, wie in der DE 92 18 802 U1, oder den
abgesaugten Schwimmschlamm in die Vorklärkammer oder in die biologische
Klärkammer zurückzupumpen, wie in der DE 197 15 680 A1 beschrieben. Durch
dieses Vorgehen werden die durch den Schwimmschlamm ausgelösten
Probleme allerdings nicht gelöst, sondern im Gegenteil noch vergrößert. In
diesem Schlammkreislauf finden die fadenförmigen Mikroorganismen nämlich
ideale Lebens- und Wachstumsbedingungen.
Versuche, den Schwimmschlamm durch Zufügen von Flockungs-Hilfsmitteln in
einen deponiefähigen Zustand zu überführen, haben ebenfalls nicht zu wirt
schaftlich verwertbaren Ergebnissen geführt.
Aus der vorangehend erläuterten Problematik ergibt sich die Aufgabe der
Erfindung, ein Verfahren zur Behandlung von Schwimmschlamm anzugeben,
mit dem auf einfache und wirtschaftliche Weise das Schwimmschlamm-Volumen
reduziert wird und der Schwimmschlamm in einen entsorgungsfähigen Zustand
gebracht werden kann, so daß eine Ausbringung oder Deponierung möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabenstellung schlägt die Erfindung zunächst ein Verfah
ren für die Behandlung von biologischem Schwimmschlamm vor, welches die
folgenden Verfahrensschritte vorsieht:
- - Konzentration des Schwimmschlamms durch Flotation,
- - Stabilisierung des durch die Konzentration erhaltenen Schwimmschlamm- Konzentrats.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird erstmals eine technisch umsetz
bare Möglichkeit aufgezeigt, aus einer biologischen Abwasserreinigungsanlage
abgezogenen Schwimmschlamm in einen entsorgungsfähigen, d. h.
deponierbaren Zustand zu bringen. Dies setzt voraus, daß sowohl der
Wassergehalt als auch die Keimzahl unter die vorgegebenen Einleitgrenzwerte
abgesenkt wird.
Zum Transport des Schwimmschlamms aus der Abwasserreinigungsanalge ist
es zweckmäßig, ihn mit Flüssigkeit zu vermischen. Der aus einer
Abwasserreinigungsanlage abgeräumte und abgepumpte Schwimmschlamm
hat daher einen hohen Wassergehalt und ist entsprechend voluminös. Der
Schlamm kann in diesem Zustand weder deponiert noch in der Landwirtschaft
ausgebracht werden. Der hohe Wassergehalt beeinträchtigt aber die für eine
Entsorgung nötige Stabilisierung. Die Erfindung löst dieses Problem durch eine
zweistufige Behandlung: In der ersten Stufe wird der abgezogene
Schwimmschlamm in eine Flotationsstufe eingeleitet, d. h. den Flotationstank
einer Flotationsanlage. Prinzipiell kann dabei jede Art der Flotation eingesetzt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Druckentspannungsflotation eingesetzt. Bei diesem an sich
bekannten Verfahrensschritt wird mit Luft übersättigtes Druckwasser in den
Flotationstank eingespeist, wo es unter Bildung feiner, aufsteigender
Luftblasen expandiert. Diese Luftbläschen haften sich an den
aufgeschwemmten Schwimmschlamm-Partikeln an und transportieren diese an
die Wasseroberfläche. Auf diese Weise wird der Schlamm mit geringem
Aufwand 10- bis 20fach aufkonzentriert, d. h. auf einen Trockenstoff-Gehalt
von 4-6% gebracht.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird als Flotationsschnitt ein
Elektroflotationsverfahren eingesetzt. Hierbei erfolgt die Bildung der
Gasbläschen durch die stattfindenden elektrolytischen Prozesse bei Einbringen
von Elektroden in eine elektrisch leitende wässrige Lösung und Anlegen einer
Spannung. Dabei wird an der Anode molekularer Sauerstoff und an der
Kathode molekularer Wasserstoff frei; die entstehenden Gase steigen in Form
von Bläschen auf, die die Schwimmschlamm Partikel zur Oberfläche befördern
und so die oben genannte Konzentration des Schwimmschlamms bewirken.
Die Elektroflotation ist besonders vorteilhaft, weil sie kostengünstig und
technisch sehr einfach durchführbar ist. So ist im Gegensatz zur
Entspannungsflotation der Aufbau hoher Drücke nicht notwendig ist, was den
Einsatz von Druckwassererzeugungsvorrichtungen und besonders stabil
ausgestalteten Flotationstanks erspart.
Ziel des Flotationsschrittes ist es, das Aufschwimmen (Flotieren) des
Schwimmschlammes aus dem Schwimmschlamm-Waser Konzentrat zu
erlangen, das der Stabilisierung zugeführt werden kann.
Das entstandene Schwimmschlamm-Konzentrat wird dann der zweiten Stufe
des erfindungsgemäßen Verfahrens zugeführt, nämlich der biochemischen
Stabilisierung, d. h. Hygienisierung. Diese Stabilisierung erfolgt in einem
geeigneten Reaktor und kann grundsätzlich aerob oder chemisch stattfinden.
Der auf diese Weise stabilisierte Schlamm ist direkt entsorgungsfähig,
beispielsweise durch Ausbringung auf Ackerland oder nach weiterer, konven
tioneller Schlammentwässerung mittels Zentrifugen, Kammerfilterpressen oder
Bandfilterpressen, zur Deponierung.
Die Schlammstabilisierung erfolgt vorzugsweise thermisch aerob. Hierzu wird
dem Schwimmschlamm-Konzentrat in der Stabilisierungsanlage Luftsauerstoff
zugeführt, so daß die darin enthaltenen organischen Stoffe oxidiert werden.
Aufgrund seines hohen Trockenstoff-Gehalts erzeugt die dabei freigesetzte
Reaktionswärme die erforderlichen hohen Reaktionstemperaturen der
thermischen Schlammbehandlung von bis zu 55°C, und zwar ohne Zufuhr von
Fremdenergie, was besonders wirtschaftlich und umweltfreundlich ist. Neben
einer relativ kurzen Aufenthaltszeit in der Stabilisierungsanlage ist wegen der
erfindungsgemäß vorangehenden Mengenverringerung durch die
Schwimmschlamm-Konzentration in der Flotationsanlage ein relativ kleines
Reaktorvolumen erforderlich.
Alternativ kann die Schlammstabilisierung durch chemisch-thermische
Behandlung erfolgen, beispielsweise durch Brandkalkzugabe. Diese Alterna
tive zur aeroben Stabilisierung ist insbesondere in den Fällen interessant,
wenn bereits eine Kalkzugabeanlage für die Schlammaufkalkung auf der Klär
anlage verfügbar ist.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Schwimmschlamm-Behand
lungs-Verfahrens liegt darin, daß erstmals ein konsequenter, praktisch
umsetzbarer Weg aufgezeigt wird, die insbesondere seit der flächendeckenden
Einführung von Denitrifizierungsanlagen zunehmenden Probleme mit
organischen Schwimmschlämmen zu beherrschen. Im Gegensatz zum Stand
der Technik, wo man durch Schlammrückführung in die Vorstufen
geschlossene Kreisläufe erzeugt und darauf vertraut, daß die für den
Schwimmschlamm verantwortlichen Mikroorganismen früher oder später
ohnehin absterben, wird bei der Erfindung der Schwimmschlamm konsequent
aus dem Aufbereitungskreislauf einer Abwasserreinigungsanlage herausge
nommen, konzentriert und stabilisiert, so daß seine Entsorgung problemlos
möglich ist.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß der technische und wirtschaftliche Aufwand zu seiner Durchführung
relativ gering ist. Da die Erfindung bei der Behandlung des wasserhaltigen
Schwimmschlamms ansetzt, der aus einer Abwasserreinigungsanlage
abgezogen wird, sind nämlich keine aufwendigen Umbauten in der Kläranlage
selbst erforderlich, die immer einen hohen Investitionsaufwand bedeuten und
nicht zuletzt deswegen auf geringe Akzeptanz stoßen.
Eine Vorrichtung zur Behandlung von biologischem Schwimmschlamm, der
aus Abwasserreinigungsanlagen mit biologischen Reinigungsstufen
entnommen wird, mit der das vorangehend erläuterte Verfahren durchführbar
ist, umfaßt
- - eine Flotationsanlage mit einem Flotationsbecken, in das der aus einer Abwasserreinigungsanlage entnommene Schwimmschlamm eingeleitet wird,
- - eine Räumeinrichtung zum Abräumen des auf dem Flotationsbecken flotierenden Schwimmschlamm-Konzentrats, und
- - eine Schlammstabilisierungsanlage mit einem Stabilisierungsbecken, welches von der Räumeinrichtung mit Schwimmschlamm-Konzentrat befüllt wird.
Bei der Flotationsanlage, die zur Durchführung der ersten Verfahrensstufe des
erfindungsgemäßen Verfahrens dient, handelt es sich vorzugsweise um eine
bekannte Entspannungsflotationsanlage mit integrierter Druckwasserer
zeugungseinrichtung oder eine bekannte Elektroflotationsanlage. Die
Verwendung einer Elektroflotationsanlage ist dabei besonders vorteilhaft, weil
weder eine Druckwassererzeugungsvorrichtung noch besonders stabil
ausgestaltete Flotationstanks nötig sind. Stattdessen kommen herkömmliche
Elektroflotationsanlagen mit der Einbringung von Elektroden in den
Flotationstank aus, die durch eine Stromquelle gespeist werden.
Das Flotationsbecken ist an die Schwimmschlammabzugseinrichtung einer
Abwasserreingungsanlage anschließbar und mit Schwimmschlamm befüllbar.
In unmittelbarer Nachbarschaft des Flotationsbeckens befindet sich das
Stabilisierungsbecken zur Durchführung der zweiten Stufe des erfindungs
gemäßen Verfahrens. Zwischen diesem Stabilisierungsbecken und dem
vorgenannten Flotationsbecken ist erfindungsgemäß eine Räumeinrichtung
angebracht, beispielsweise ein Brett- oder Kettenräumer, ein Paddelwerk oder
eine sonstige Räum- bzw. Transporteinrichtung, die dafür sorgt, daß das in
dem Flotationsbecken anfallende, oben auf der Wasseroberfläche auf
schwimmende Schwimmschlamm-Konzentrat unmittelbar abgeräumt und in
das Stabilisierungsbecken übertragen wird.
An der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist besonders vorteilhaft, daß sie zur
Umsetzung einen relativ geringen technischen Aufwand erfordert und überdies
ausgesprochen kompakt aufgebaut werden kann. Dies eröffnet die Möglichkeit,
sie als mobile Einheit zu konzipieren, die beim Auftreten von Schwimm
schlammproblemen zur Abwasserreinigungsanlage gebracht wird und dort an
die vorhandene Schwimmschlammabzugsanlage angeschlossen wird. Hierzu
ist der Einsatz einer Elektroflotationsanlage in besonderem Maße geeignet.
Selbstverständlich kann eine erfindungsgemäße Anlage auch stationär
konzipiert werden. Auf jeden Fall ergibt sich der besondere Vorteil, daß die
erfindungsgemäße Vorrichtung einfach an eine bestehende Kläranlage
anschließbar ist, ohne daß aufwendige Umbauten oder sonstige Eingriffe in
bestehende Anlagen erforderlich wären.
Zweckmäßigerweise sind das Flotationsbecken und das Stabilisierungsbecken
unmittelbar hintereinander angeordnet und die Räumeinrichtung oberhalb des
Flotationsbeckens angebracht, so daß das abgeräumte Schwimmschlamm-
Konzentrat direkt vom Flotationsbecken in das Stabilisierungsbecken geräumt
wird. Die gesamte Anlage kann so in einem Behälter untergebracht werden.
Zur Umsetzung der thermisch-aeroben Stabilisierung sind vorzugsweise in den
Stabilisierungsbecken Belüftungselemente angebracht, die an ein Gebläse
angeschlossen und mit Luft beaufschlagbar sind. Als zuverlässige und wenig
störanfällige Belüftungselemente sind beispielsweise Membranbelüfter
bekannt.
Durch ein in dem Stabilisierungsbecken angebrachtes Rührwerk wird eine
Homogenisierung des Schwimmschlamm-Konzentrats und eine
Beschleunigung des Stabilisierungsprozesses erreicht.
Zur Erfüllung sämtlicher Imissionsschutzvorschriften sowie zur Vermeidung
von Geruchsbelästigungen kann die gesamte Vorrichtung geruchsdicht
gekapselt ausgebildet sein.
Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung als transportable, mobile
Kompaktanlage ausgestaltet, die mit einem Transportfahrzeug bei Bedarf zu
einer Abwasserreinigungsanlage transportiert werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist im folgenden
anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt im einzelnen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung mit
Druckentsspannungsflotationsanlage.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung zur Behandlung von Schwimmschlamm, die darin als Ganzes mit
sämtlichen dazugehörigen Aggregaten mit dem Bezugszeichen 1 versehen ist.
Die wesentlichen Bestandteile der Vorrichtung 1 sind eine
Entspannungsflotationsanlage mit einem Flotationsbecken 2 samt einer daran
angeschlossenen Druckwasser-Versorgungseinrichtung 3, ein unmittelbar
hinter dem Flotationsbecken liegendes Stabilisierungsbecken 4 einschließlich
Lufteinspeisung 5 und Rührwerk 6, sowie eine oberhalb des Flotationsbeckens
2 installierte motorische Räumeinrichtung 7, beispielsweise ein Paddelwerk
oder ein Bretträumer.
Das Flotationsbecken 2 und das Stabilisierungsbecken 4 können mit einer
geruchsdichten Abdeckung 8 gekapselt werden, welche in den Becken anfal
lende Gase über einen nicht dargestellten Filter ins Freie leitet.
Über eine Schwimmschlamm-Abzugsleitung 9 ist das Flotationsbecken 2
mittels einer nicht näher dargestellten Schwimmschlamm-Räumeinrichtung
eines Belebungs- bzw. Nachklärbecken einer ebenfalls nicht weiter
dargestellten Wasserreinigungsanlage mit wasserhaltigem Schwimmschlamm
befüllbar.
Über eine Wasserabzugsleitung 10 wird Wasser aus dem Flotationsbecken 2
abgezogen und teilweise abgeleitet bzw. über die Druckwasserleitung 11
wieder eingespeist. Mit dem Bezugszeichen 12 ist eine Schlammabzugsleitung
bezeichnet.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Flotations
becken 2 mit dem abgezogenen Schwimmschlamm mit hohem Wassergehalt
gefüllt, der beispielsweise aus einem Belebungs- bzw. Nachklärbecken
abgepumpt wird. Die Entspannungsflotation sorgt dafür, daß die
Schwimmschlammpartikel in dem Flotationsbecken 2 auf 4-6%
Trockensubstanz aufkonzentriert werden, in dem sie als Schwimmschlamm-
Konzentrat an der Wasseroberfläche aufschwimmen. Diese Konzentration geht
mit einer Volumenverminderung auf wenige Prozent einher. Die
Räumeinrichtung 7 räumt das Schwimmschlamm-Konzentrat in das
benachbarte Stabilisierungsbecken 4. Durch Einblasen von Luftsauerstoff über
die Belüftereinrichtung 5 erfolgt eine aerobe Stabilisierung des
Schwimmschlamm-Konzentrats. Aufgrund der dabei stattfindenden Oxidation
steigt die Reaktionstemperatur auf über 55°C, so daß das Schwimmschlamm-
Konzentrat beispielsweise weniger als sieben Tage in dem Stabilisie
rungsbecken 4 verbleiben muß. Das Rührwerk 6 sorgt dabei für Homogeni
sierung des Beckeninhaltes.
Nach Beendigung der Aktivierung ist der dabei erhaltene Schlamm entsor
gungsfähig, d. h. kann entweder unmittelbar auf Äcker ausgebracht werden
oder - ggf. nach weiterer Entwässerung in Filterpressen oder dergleichen -
deponiert werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 kann mit sämtlichen Aggregaten als
kompakte, transportfähige Einheit ausgebildet sein, die beispielsweise mit
einem Lastkraftfahrzeug bei Bedarf zu einer Kläranlage gebracht werden kann.
Die Installation erfordert keine Eingriffe in bestehende Kläranlagen. Dank des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird erstmals ein konsequenter Weg zur
Lösung des Schwimmschlamm-Problems aufgezeigt.
Claims (14)
1. Verfahren für die Behandlung von Schwimmschlamm aus
biologischen Abwasserreinigungsanlagen,
gekennzeichnet durch
die Verfahrensschritte:
- - Konzentration des Schwimmschlamms durch Flotation,
- - Stabilisierung des durch die Konzentration erhaltenen Schwimmschlamm- Konzentrats.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flotation eine Entspannungsflotation ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flotation eine Elektroflotation ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stabilisierung thermisch-aerob erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Stabilisierung in der Stabilisierungsanlage (4, 5) Luft in das Schwimm
schlamm-Konzentrat eingeblasen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stabilisierung chemisch-thermisch erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Stabilisierung in einem Mischer dem Schwimmschlamm Brandkalk
zugeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß das stabilisierte Schwimmschlamm-Konzentrat entsorgt
wird.
9. Vorrichtung zur Behandlung von biologischem Schwimm
schlamm, der aus biologischen Abwasserreinigungsanlagen entnommen wird -
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 8, gekennzeichnet durch
- - eine Flotationanlage (2, 3) mit einem Flotationsbecken (2), in das der aus einer Abwasserreinigungsanlage (10) entnommene Schwimmschlamm eingeleitet wird,
- - eine Räumeinrichtung (7) zum Abräumen des auf dem Flotationsbecken (2) flotierenden Schwimmschlamm-Konzentrats, und
- - eine Schlammstabilisierungsanlage (4, 5) mit einem Stabilisierungs becken (4), welches von der Räumeinrichtung (7) mit Schwimmschlamm- Konzentrat befüllt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flotationsanlage eine Entspannungsflotationsanlage ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flotationsanlage eine Elektroflotationsanlage ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Flotationsbecken (2) und das Stabilisierungsbecken
(4) hintereinander angeordnet sind und die Räumeinrichtung (7) oberhalb des
Flotationsbeckens (2) angebracht ist, so daß das abgeräumte Schwimm
schlamm-Konzentrat direkt vom Flotationsbecken (2) in das Stabilisie
rungsbecken (4) geräumt wird.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-12, dadurch
gekennzeichnet, daß die gesamte Vorrichtung (1) als transportable
Kompaktanlage oder als festes Bauwerk ausgestaltet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9-13, dadurch
gekennzeichnet, daß die gesamte Vorrichtung (1) geruchsdicht gekapselt
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000115441 DE10015441A1 (de) | 1999-03-29 | 2000-03-29 | Verfahren und Vorrichtung für die Behandlung von biologischem Schwimmschlamm |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19913993 | 1999-03-29 | ||
DE2000115441 DE10015441A1 (de) | 1999-03-29 | 2000-03-29 | Verfahren und Vorrichtung für die Behandlung von biologischem Schwimmschlamm |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10015441A1 true DE10015441A1 (de) | 2000-10-05 |
Family
ID=7902674
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000115441 Withdrawn DE10015441A1 (de) | 1999-03-29 | 2000-03-29 | Verfahren und Vorrichtung für die Behandlung von biologischem Schwimmschlamm |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10015441A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10243541A1 (de) * | 2002-09-11 | 2004-03-25 | Hst-Wks Hydro-Systemtechnik Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Abwasserbehandlung mit verringerter Blähschlamm-, Schwimmschlamm- und Schaumbildung |
DE10262031B4 (de) * | 2002-09-11 | 2005-03-17 | Hst-Wks Hydro-Systemtechnik Gmbh | Vorrichtung zum Schwimmschlammabzug |
DE10226322B4 (de) * | 2002-06-11 | 2005-11-24 | Berliner Wasserbetriebe Anstalt des öffentlichen Rechts | Verfahren und Vorrichtung zum Verbrennen von Schwimmschlamm |
DE102018119743A1 (de) * | 2018-08-14 | 2020-02-20 | Ip Ag | Anlage und Verfahren zum Reinigen von fäkalienfreiem und tensidhaltigem Haushaltsabwasser |
-
2000
- 2000-03-29 DE DE2000115441 patent/DE10015441A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10226322B4 (de) * | 2002-06-11 | 2005-11-24 | Berliner Wasserbetriebe Anstalt des öffentlichen Rechts | Verfahren und Vorrichtung zum Verbrennen von Schwimmschlamm |
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DE10243541B4 (de) * | 2002-09-11 | 2005-03-03 | Hst-Wks Hydro-Systemtechnik Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Abwasserbehandlung mit verringerter Blähschlamm-, Schwimmschlamm- und Schaumbildung |
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DE102018119743A1 (de) * | 2018-08-14 | 2020-02-20 | Ip Ag | Anlage und Verfahren zum Reinigen von fäkalienfreiem und tensidhaltigem Haushaltsabwasser |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: HARBS, VOLKER, DIPL.-ING., 20251 HAMBURG, DE ZHIQIANG, LI, DR.-ING., 20255 HAMBURG, DE |
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8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: HARBS, VOLKER, DIPL.-ING., 20251 HAMBURG, DE LI, ZHIQIANG, DR.-ING., 20255 HAMBURG, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |